Die Kulturhauptstädte 2009 Linz und Vilnius Neben der aktuellen Berichterstattung, zahlreichen Reportagen, Konzerten und Live-Sendungen anlässlich von „Linz09“ startete Ö1 auch hier ein Sonderprojekt. Das Linzer Ars Electronica Center ließ sich für "Linz09" von Jules Vernes Klassiker "Reise um die Erde in 80 Tagen" inspirieren und brach zu einer Reise rund um die Welt auf – real und virtuell. Bis 5. September 2009 reiste "80+1" an 20 Orte, an denen Zukunft gestaltet und bewältigt oder auch verhindert und zerstört wird und wurde. Jedem dieser Orte war ein Thema zugeordnet. Mit journalistischen wie künstlerischen und wissenschaftlichen Mitteln wurden so die zentralen Fragen der Zukunft erörtert und Bilder der globalisierten und vernetzten Welt gezeichnet. In Ö1 war die Reise akustisch wahrnehmbar, fast drei Monate lang – von 15. Juni bis 3. September – berichtete Ö1 über das Projekt "80+1 – eine Weltreise". Da aber nicht nur Linz, sondern auch Vilnius 2009 Kulturhauptstadt war, griff Ö1 zudem auf ein bewährtes und erfolgreiches Projekt zurück. Unter dem Titel „Nebenan. Erkundungen in Österreichs Nachbarschaft“ stellt Ö1 den Österreichern/innen seit 2001 in unregelmäßigen Abständen Hintergrundwissen über die Staaten in näherer und weiterer Nachbarschaft zur Verfügung. Litauen bereiste Ö1 akustisch bereits 2002, anlässlich der Ernennung von Vilnius zur Kulturhauptstadt 2009 hielt Ö1 im März nicht nur eine Woche lang „Nachschau“, sondern lieferte dem Ö1-Publikum erneut viele vertiefende Informationen zu Geschichte und Entwicklung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung, Musik, Kultur, Literatur und Religion sowie zum gesellschaftlichen Leben in Litauen.
Ein Beispiel: Hörbilder, 14.3.2009, 9.05 Uhr
Der letzte Elch. Porträt des einzigen Menschen, der noch Kurisch spricht. Von Jens Sparschuh Es ist die Sprache der Kurischen Nehrung, jenes hundert Kilometer langen Sandhakens in der Ostsee, bekannt durch die Wanderdünen und Thomas Manns Sommerhaus. Noch vor rund 60 Jahren war die Nehrung eine Sprachinsel zwischen Litauen und Deutschland. Richard Pietsch ist der Letzte, der die Sprache noch kennt, und er hat sie auf 88 Seiten in einem Wörterbuch festgehalten. Der Autor Jens Sparschuh hat Richard Pietsch in seiner letzten Residenz, einem Heidelberger Seniorenstift, besucht. Er hat dem Alten ebenso bizarre wie lehrreiche Geschichten entlockt. Ein Greis voller Träume, Mythen und Anekdoten. Alles fließt in seinem Kopf auf wunderbare Weise ineinander: Der Schneesturm über den Dünen anno 1925, die geheimnisvollen Stimmen im Hörapparat und der einsam am Strand wandernde Thomas Mann ... (Produktion SFB/ORB/WDR/SWR) "Der letzte Elch ist ein Lehrstück über Heimaten, die immerzu versinken, im Sand der Wanderdünen und in den Fluten der Zeit" (Der Tagesspiegel)
Eine Sendung im Rahmen des Ö1 Programmschwerpunkts „Nebenan – Litauen“.