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1989 – 20 Jahre danach Die umfangreiche Berichterstattung aus Anlass des „Wendejahres“ 1989 auf Ö1 hat im April mit einem Rückblick auf den „Pekinger Frühling“ in China begonnen, zog sich im Laufe des Jahres von Polen (erste freie Wahlen im April, Sieg der Bürgerbewegung Solidarnosc), über unsere Ostgrenzen (Stichwort: Paneuropa-Picknick, das symbolische Durchschneiden des Eisernen Vorhangs an der ungarischen Grenze Ende Juni) nach Deutschland, dem Höhepunkt der Wende – dem Fall der Berliner Mauer am 09. November – bis zum Ende der Ceaucescu-Diktatur in Rumänien Ende Dezember. In zahlreichen Reportagen von den damaligen Schauplätzen und Interviews mit Zeitzeugen/-innen wurde dem Thema in den Journalsendungen und vor allem auch in der Reihe Journal Panorama breiter Raum gewidmet. Auch die Auswirkungen des Falls der Diktaturen im Osten auf das Leben und die Wirtschaft heute wurde umfassend beleuchtet.

Das Fernsehen brachte den ORF-Programmschwerpunkt "20 Jahre Mauerfall" vom 29. September bis 11. November Im Herbst 1989 wurde Geschichte geschrieben. Mit dem Fall der Berliner Mauer war der Zusammenbruch des Kommunismus besiegelt und damit die politische Teilung Europas quasi beendet. Den dramatischen Ereignissen in der damaligen DDR widmet der ORF einen Programmschwerpunkt. In Spielfilmen ("Die Frau vom Checkpoint Charlie", "Das Wunder von Berlin") und packenden "Menschen & Mächte"-Dokumentationen (u. a. "Das Wunder von Leipzig" und "Schabowskis Zettel") wurde ein dramatisches Stück Zeitgeschichte noch einmal, mit dem


Hintergrundwissen von heute, aufgerollt. Den Beginn machte am 29. September der deutsche Kultfilm "Good bye, Lenin".

Der TV-Fahrplan zum Programmschwerpunkt "Good bye, Lenin", Dienstag, 29. September, 0.00 Uhr, ORF 2 Kurz vor dem Mauerfall fällt die überzeugte Sozialistin und verdiente DDR-Bürgerin Christiane Kerner (Katrin Saß) ins Koma. Als sie acht Monate später wieder daraus erwacht, muss jeder Schock vermieden werden, da sie ein schwaches Herz hat. Also hält ihre Familie - allen voran der treu sorgende Sohn Alex (Daniel Brühl) - in der 79 Quadratmeter großen Plattenbauwohnung den längst aufgelösten Staat am Leben, deutet historische Tatsachen durch Lügen um und betreibt eine aufwendige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst. "Die Frau vom Checkpoint Charlie", Samstag, 3. Oktober, 20.15 Uhr, ORF 2 Sara Bender (Veronica Ferres) ist eine Frau mit Ecken und Kanten, die für ihre Überzeugungen einsteht und sich nur ungern ein Blatt vor den Mund nimmt. Im Ostdeutschland der frühen 80er Jahre hat sie es dafür erstaunlich weit gebracht. Die Mutter zweier Töchter bekleidet einen Leitungsposten und will demnächst Kollege Koch (Peter Kremer) heiraten. Der Tod ihres Vaters - eines BRD-Bürgers - hebt ihr geordnetes Leben jedoch komplett aus den Angeln. Sara erkennt, dass sie eine Gefangene des Systems ist und plant ihre Flucht.


"Menschen & Mächte: Ein Leben hinter der Mauer", Donnerstag, 15. Oktober, 21.05 Uhr, ORF 2 Die Doku vermittelt Geschichte in ihren großen Zusammenhängen. Im Mittelpunkt steht das Leben der Menschen, die die DDR aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln kennengelernt haben. Eine filmische Aufarbeitung von 40 Jahren Leben im realen Sozialismus. "Menschen & Mächte: Das Wunder von Leipzig", Donnerstag, 29. Oktober, 21.05 Uhr, ORF 2 Am 9. Oktober 1989 demonstrierten mehr als 70.000 Menschen in Leipzig. Der friedliche Protest schockte das DDRRegime. Der Schrei "Wir sind das Volk" hallt durch die Straßen und bereitete den Sturz des kommunistischen Regimes vor. Ein dramatischer Rückblick. "Menschen & Mächte: Schabowskis Zettel", Donnerstag, 5. November, 21.05 Uhr, ORF 2 Doku über ein Stück Papier und dessen Folgen: Es war ein handgeschriebener Zettel, den der DDR-Politiker Günter Schabowski während einer Pressekonferenz erhielt. Schabowski las diese Botschaft von Egon Krenz, dem damaligen KP-Chef der DDR, live während der Pressekonferenz, ohne den Inhalt vorher zu kennen. Und löste damit den Fall der Mauer, das Ende der DDR aus. Tausende Ost-Berliner/-innen machten sich noch in der Nacht auf den Weg zu den Grenzstationen, verlangten die Öffnung der Schranken, den Fall der Mauer. Fast zufällig zerbrach die härteste Grenze der Welt, kollabierte ein Staat.


"Eins, zwei, drei", Freitag, 6. November, 0.05 Uhr, ORF 2 Billy Wilders Filmklassiker aus dem Jahr 1961: West-Berlin, 1961. Der Leiter der deutschen Filiale des Coca-ColaKonzerns (James Cagney) träumt von einer Expansion der Getränkefirma in den Osten. Als die Tochter seines Chefs ihren Besuch ankündigt und sich prompt in einen ostdeutschen Jungkommunisten verliebt, ergeben sich Probleme. In weiteren Rollen: Horst Buchholz, Lieselotte Pulver und Leon Askin. "Matinee: Klassik und kalter Krieg - Musiker in der DDR", Sonntag, 8. November, 9.40 Uhr, ORF 2 Eine Dokumentation über das Leben von Musikern hinter dem Eisernen Vorhang. "Das Wunder von Berlin", Montag, 9. November, 20.15 Uhr, ORF 2 Ost-Berlin, 1988. Der junge Rebell Marco Kaiser (Kostja Ullmann) landet vorm Strafgericht, weil er ein illegales Punkkonzert besucht hat. Zähneknirschend willigt er ein, sich zum Ausgleich für drei Jahre bei der nationalen Armee zu verpflichten. Seine Freundin Anja (Karoline Herfurth) und er sind davon überzeugt, dass ihre Liebe diese Trennung überstehen wird. Doch während Anja und Marcos Mutter Hanna (Veronica Ferres) ihre Flucht vor dem Regime vorbereiten, verändert sich Marcos politische Einstellung im Lauf der harten Grundausbildung.


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