Gehörlosenuntertitelung Einführung eines neuen Spracherkennungssystems für die live-Untertitelung Am 27. 11. 2009 präsentierten der ORF und das österreichische Parlament ein gemeinsames dreijähriges Pilotprojekt: die Einführung des Spracherkennungssystems Dragon für die TXT-Live-Untertitelung. Bisher war die Untertitelung von Live-Sendungen im ORF aufgrund der sprachlichen Komplexität und der oftmals hohen Sprechgeschwindigkeit ein sehr aufwendiges und zudem auch kosten- und personalintensives Verfahren und beschränkte sich auf die Wahl- und Sonderberichterstattung sowie Sportübertragungen. Das neue Spracherkennungssystem wird nun mit der Untertitelung von mehrstündigen Parlamentsübertragungen, ausgewählten Sportereignissen und anderen Live-Sendungen (z. b.: Musikantenstadl) getestet. Es basiert auf dem Prinzip des Re-Speakens. Die darauf geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Untertitel-Redaktion sprechen das Gehörte simultan in ein Mikrofon, und das System überträgt den Text mit geringer Verzögerung direkt auf den Bildschirm. Das System ist bereits international erprobt und wird ständig weiterentwickelt. Es verbessert sich mit jeder Anwendung, das heißt, die anfangs hohe Fehlerquote wird kontinuierlich sinken. Dadurch kann der Anteil der Live-Untertitelung gesteigert und die Untertitel-Quote für die rund 500.000 Gehörlosen oder stark schwerhörigen Menschen in Österreich insgesamt erhöht werden. Der ORF nimmt damit eine wichtige soziale Verantwortung wahr.