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Picus Verlag Herbst 2010

Literatur Lesereisen 足R eportagen Sachbuch Kinderbuch

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Andreas Webers neuer Roman im Kleinstadtmilieu der achtziger Jahre ist gleichermaßen packender Krimi, Liebesgeschichte und Entwicklungsroman

Andreas Weber · Veitels Traum

Tobias Veitel wächst als Sohn eines Dorfgendarmen in einer Provinzstadt der beginnenden achtziger Jahre auf. Alles scheint seine Ordnung zu haben – bis eines Tages Tobias’ Vater mit einem Loch im Kopf auf dem Parkplatz eines Nachtclubs gefunden wird. Diese dramatische Wendung ändert auch das Leben des Achtzehnjährigen von Grund auf, wobei sich bald herausstellt, dass sein Vater nicht an

Andreas Weber Veitels Traum

dem Schuss in den Kopf, sondern im Bett seiner Geliebten an einem Herzinfarkt verstorben ist.

Roman ca. 190 Seiten, 13,5 x 21 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-665-0 ca. € 19,90/sfr 33,50 WG 1112 Erscheint im August 2010

Nach und nach offenbart sich Tobias die Wahrheit, die ihn nicht nur mit der Geliebten seines Vaters, sondern auch mit einer Rotlichtaffäre konfrontiert. Schrittweise nähert er sich so auch seinem toten Vater, dem schreibenden Dorfpolizisten, und seinen Gedichten – und damit auch dessen Sehnsüchten und Träumen. Dass er sich gleichzeitig seiner eigenen Bestimmung stellt, dem Schreiben und dem künftigen

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Foto © Hape Scheiberhuber

Leben als Schriftsteller, wird ihm selbst erst spät klar …

Andreas Weber, geboren 1961, studierte Germanistik und Geschichte, danach Lehrer und Journalist, seit 1998 freier Schriftsteller, Herausgeber und Filmemacher. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter der Roman »Lanz« (2004), zuletzt erschien im Picus Verlag der Erzählband »So nicht!«. Filme über Fritz Habeck, Hermann Gail und Mario Kempes.

Andreas Weber steht für Lesungen zur Verfügung

Andreas Weber erzählt schwungvoll und mit großer Leichtigkeit vom Erwachsenwerden eines jungen Mannes, der unbefangen in sein Leben schreitet – und schildert wie nebenbei einen skurrilen Kriminalfall rund um polizeiliche Korruption, dessen Auflösung nicht nur für Tobias überraschend kommt. Pressestimmen zu Andreas Webers Erzählband So nicht!

»Ein Lesevergnügen auf hohem literarischen Niveau.« Wiener Zeitung »Hier wird nicht komplexe Wirklichkeit auf einen kruden Realismus herabgebrochen, sondern vielmehr zu einer mannigfaltigen Wirklichkeit aufgewertet.« Die Presse

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Ein sinnlicher Geschichtenreigen rund um zwölf Frauen an einem heißen Sommertag in der Großstadt

Sabine M. Gruber · Kurzparkzone

Ein ungewöhnlich heißer Tag im Juni des beginnenden dritten Jahrtausends zwischen neun und zweiundzwanzig Uhr. In Wiener Kurzparkzonen füllen nacheinander zwölf Frauen, die einander nicht kennen und in keinerlei Beziehung zueinander stehen, jeweils einen Parkschein aus. Während die Parkscheine unaufhaltsam den Ablauf der Stunden markieren, nimmt das Leben ihrer Besitzerinnen ent-

Sabine M. Gruber Kurzparkzone

scheidende Wendungen – oder verpasst diese um ein Haar. Der Tag beginnt morgens um neun Uhr in einem Wiener Kaffee-

Erzählungen ca. 210 Seiten, 12 x 19 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-666-7 ca. € 19,90/sfr 33,50 WG 1112 Erscheint im August 2010

haus mit der Begegnung eines weiblichen Fans mit seinem Star – eine erwartete Liebesgeschichte findet nicht statt. Jedenfalls nicht heute. Enden wird der Tag mit einer minuziös geplanten Abschiedszeremonie zweier Liebender – ein Trennungsplan, der ins Wanken gerät. Zumindest vorläufig. So unterschiedlich die Protagonistinnen und Protagonisten, so mannigfaltig sind die Episoden, die aufeinander-

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Foto © Tomek Luczynski

folgen: So erweist sich der erste Arbeitstag einer alleinerziehenden

Sabine M. Gruber, 1960 in Linz/Donau geboren, studierte literarisches Übersetzen (Französisch, Russisch) und Cembalo in Wien; sie schreibt Romane, Erzählungen, Kurzprosa und Musikessays und lebt als freie Schriftstellerin und Musikpublizistin in Klosterneuburg bei Wien. Buchveröffentlichungen: »Der Schmetterlingsfänger« (1999), »Unmöglichkeiten sind die schönsten Möglichkeiten« (2002), »Michaels Verführung« (2003), »Mit einem Fuß in der Frühlingswiese« (2009). Literaturpreis des Landes Niederösterreich 2002.

Mutter als ihr vorläufig letzter, ein einsamer alter Mann verunfallt

Sabine M. Gruber steht für Lesungen zur Verfügung

in der Waschküche, ehe er seiner großen Liebe begegnen kann, was diese jedoch nie erfahren wird, eine junge Frau findet im Park ein schwarzes Skizzenbuch und erlebt auf der Suche nach seinem Besitzer unerwartet ein Liebesabenteuer. Es ist das pralle Leben, festgehalten im Rhythmus der Kurzparkzone.

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Ein raffinierter Thriller rund um Rituale, manipulative Psychologie und ein Mordkomplott

Walter Rebell · Kolibris

Alf und Beatrice haben telefoniert. Zweimal. Das genügt Alf, einem erfolgreichen deutschen Psychotherapeuten, seine Sachen zu packen und von Kalifornien nach Neuchâtel in die Schweiz zu reisen, um mit der Ärztin Beatrice die Umstände ihrer Hochzeit festzulegen. Von Anfang an jedoch läuft alles anders, als er sich das vorgestellt hat. Um Beatrice gibt es etwas Rätselhaftes. Gemeinsam mit ihrer Freundin

Walter Rebell Kolibris

Marlene, so entdeckt Alf, nimmt sie immer wieder an mystischen Ritualen teil, über die sie sich ihm gegenüber ausschweigt. Gleichermaßen

Roman ca. 215 Seiten, 13,5 x 21 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-664-3 ca. € 21,90/sfr 37,50 WG 1112 Erscheint im August 2010

fasziniert wie beunruhigt, beschließt Alf, den Aktivitäten der beiden Frauen auf den Grund zu gehen, wobei er selbst unfreiwillig Teil eines psychologischen Experiments wird. Seine Entscheidung manövriert ihn in einen fatalen Strudel der Geheimnisse, der Begierde und des Rausches, dem er bis zum Schluss nicht zu entkommen scheint.

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Walter Rebell hat einen spannungsgeladenen Thriller geschaffen, in dem die Grenzen zwischen Realität und Vorstellung, zwischen Ge-

Walter Rebell steht für Lesungen zur Verfügung

schehnissen und Träumen verschwimmen. Erst nach und nach wird klar, wer in diesem Verwirrspiel welche Rolle spielt – und wer auf welcher Seite steht. Walter Rebell, Jahrgang 1951, ist Theologe und Psychologe, war Professor für Neues Testament an der Universität Siegen (Deutschland) und lebt heute als freier Schriftsteller in der Schweiz.

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Ein Meister der fein gesetzten Pointen: Stefan Slupetzkys schräge Storys über die vielen Wege zum Glück

Stefan Slupetzky · Absurdes Glück

Stefan Slupetzky spürt das Glück dort auf, wo es niemand vermutet hätte. Dabei fängt er Momente der Verzückung ebenso ein wie die Abgründe, die sich innerhalb scheinbar ungetrübter Beziehungen auftun. Slupetzkys hintergründige Storys kommen einmal mehr und einmal weniger böse, aber immer mit ironischer Distanz zur Sache mit dem

Stefan Slupetzky Absurdes Glück Bittersüße Geschichten

Glück im Leben: das einbalsamierte Liebesglück des Pompfuneberers, der Gipfel des Konsumentenglücks, dem ein Picasso im Penthouse plötzlich auch erheblich im Weg stehen kann, oder ungeahnte eroti-

ca. 116 Seiten, 12 x 19 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-476-2 ca. € 16,90/sfr 28,50 WG 1112 Erscheint im August 2010

sche Glücksdimensionen, wenn zwei Schuhe Oberleder an Oberleder stehen. Er macht sich auf die Suche nach verborgenen Inseln des Glücks und nach wahren Glücksrittern und hinterfragt die Wahrscheinlichkeit, dass das Glück tatsächlich irgendwann plötzlich vor der Tür steht,

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Foto © Julia Maetzl

wenn man schon alle Hoffnung aufgegeben hat.

Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, studierte an der Wiener Kunstakademie und arbeitete als Musiker und Zeichenlehrer, bevor er sich dem ­Schreiben zuwandte. Slupetzky schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt. Mittlerweile widmet er sich aber vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Seit 2004 erscheinen sehr erfolgreich seine »Lemming«-Krimis.

Stefan Slupetzky steht für Lesungen zur Verfügung

»Aus schrägem Blickwinkel und pointiert setzt sich Slupetzky in seinen Erzählungen in vergnüglicher Weise auf die Fährten eines großen Gefühls.« buecher.at »Eine herrliche Lektüre für Menschen, die böse Unterhaltung mit abgründigem Happy End schätzen.« Oberösterreichische Nachrichten

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Der jüdische Witz als Quelle nicht nur der Erheiterung, sondern auch der Lebenskunst

Elisabeth Jupiter · No, warum nicht?

Dass das Lachen nicht nur angenehm, sondern auch gesund ist, darf als bekannt vorausgesetzt werden. Die Psychotherapeutin Elisabeth Jupiter geht über diese Erkenntnis hinaus, wenn sie auf den gesunden Charakter des Witzes als Erzählform und die Bedeutung der Fähigkeit zur Selbstironie verweist. Den jüdischen Witz charakterisiert es in besonderem Maße, die ei-

Elisabeth Jupiter No, warum nicht? Der jüdische Witz als Quelle der Lebenskunst

gene Gemeinschaft mit einem empathisch lachenden Auge wahrzunehmen, und so manche Pointe verrät mehr über die Gefühlswelt der Protagonisten als über das Komische an sich. Elisabeth Jupiter erzählt – No, warum eigentlich nicht? – ihre jüdischen

ca. 116 Seiten, 12 x 19 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-667-4 ca. € 16,90/sfr 28,50 WG 1185 Erscheint im August 2010

Lieblingswitze und erklärt beispielhaft, wo sie herkommen, wie sie funktionieren und welche psychologischen Entlastungsfunktionen sie für den Erzähler ebenso wie für den Zuhörer haben. Und so trifft man auf alte und neue Bekannte, wird Zeuge verblüffender Situationen an Sterbebetten und in chinesischen Synagogen, trifft auf possessive

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Mütter und vorsichtige Väter, verschnorrte Geschäftspartner und talentierte Hypochonder – und bei alldem begegnet man, einmal mehr, einmal weniger, dem eigenen Leben. Ein intelligentes und heiteres Witzebuch der anderen Art, voll LeElisabeth Jupiter, geboren und aufgewachsen in Wien, wo sie als Psychotherapeutin und Supervisorin in freier Praxis tätig ist. Vorträge und Seminare zum Thema Humor in der Psychotherapie, in der Wirtschaft und in der psychosozialen Arbeit. Psychotherapien und Praktika mit Studentinnen und Studenten an der Ambulanz der Sigmund-FreudPrivatuniversität in Wien sowie Persönlichkeitsentwicklung für Studentinnen und Studenten.

benslust und Klugheit.

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Porträts einer aufstrebenden Generation, die das neue Gesicht Russlands prägen wird

Tessa Szyszkowitz · Die neuen Russen

Die »ersten« Russen, die nach dem Ende des Sowjetkommunismus in den Westen kamen, erwarben sich schnell einen schlechten Ruf. Die wüste Melange aus postsowjetischem Geruch und schlechtem neokapitalistischen Geschmack ließ das alte Europa erschaudern. Doch jetzt übernimmt eine neue Generation von jungen Russen die Initiative. Die »Nowije Russkije« 2010 haben keine oder kaum mehr

Tessa Szyszkowitz Die neuen Russen Die Generation nach Putin

sowjetische Luft geschnuppert. Die dröge Ideologie der Jugendorganisation Komsomolz blieb ihnen erspart. Die Angst der frühen und die Trägheit der späten Sowjetjahre ist ihnen fremd. Die 20- bis 35-jähri-

ca. 160 Seiten, 13,5 x 21 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-668-1 ca. € 19,90/sfr 33,50 WG 1973 Erscheint im August 2010

gen Russen sind unter Boris Jelzin und Wladimir Putin aufgewachsen. Bei allen Problemen des gegenwärtigen Russland haben diese »neuen Russen« mehr innere Freiheit und äußere Stabilität erlebt als ihre Altvorderen. Trotz oder wegen Putins antidemokratischem Kurs entfalten die »neu-

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en Russen« 2010 überall ihre innovative Kraft: im Theater wie in BanFoto © Maurien Alma

ken, in Moskau oder in Sibirien. Sie nützen klassische russische Tu-

Tessa Szyszkowitz, 1967 in Stuttgart geboren, studierte Geschichte in Wien und arbeitet seit 1989 als Reporterin für Außenpolitik. 1994 bis 1998 lebte sie in Jerusalem als Nahostkorrespondentin, von 2002 an berichtete sie aus Brüssel über EU-Politik, seit 2002 schreibt sie für das Nachrichtenmagazin »profil« aus Moskau. Ihre Dissertation »Trauma und Terror – zum palästinensischen und tschetschenischen Nationalismus« erschien 2007. In Arbeit ist eine Biografie des palästinensischen Politikers Issam Sartawi.

genden – strikte Disziplin, hohen Anspruch an kulturelle Erziehung, große Sensibilität gegenüber den Tiefen der Seele – und kombinieren sie mit der Forderung nach individueller Freiheit und Wohlstand. Russland 2010 ist anders. Tessa Szyszkowitz porträtiert die Kulturmanagerin Alisa Prudnikowa, die Dramatikerin Jaroslawa Pulinowitsch, den Künstler Chaim Sokol, die Ballerina Daria Chochlowa und sechs weitere »neue Russen« – sie alle prägen das Russland von morgen. Die junge Generation schickt Putin ins Altenhaus. (Aber Vorsicht! Verraten Sie es ihm noch nicht.)

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F a rb e n D ie We lt h a t v ie le eportagen Picus Lesereisen & R

Mehr als eine halbe Million verkaufte Exemplare! Die Picus Lesereisen und Reportagen

»Es sind eben keine Reiseführer, sondern ReiseVerführer im besten Sinne. Die beinahe schon klassische Reihe ›Picus Lesereisen‹ lebt von der Kenntnis und der Schreibe des jeweiligen Autors. Es sind zumeist renommierte Reisejournalisten oder Korrespondenten angesehener Zeitungen.« Hamburger Abendblatt »Journalisten und Autoren, die sich an den Orten zu Hause fühlen, lassen den Leser teilhaben am Erleben des Eingeweihten, das dem Touristen bei seinen kurzen Aufenthalten selten zugänglich ist. Die informativen kleinen Bücher sind nicht nur für die Begleitung tatsächlicher Reisen geeignet, sondern auch überaus brauchbar für jene Ausflüge, die wir ja, ohne den kleinsten Schritt in die weite Welt hinaus, im Geiste zu machen imstande sind.« Frankfurter Rundschau

rmat 59 x 42 cm

Das Dekoplakat im Fo

Das Aktionspaket Die Konditionen des Novitätenpakets: 30 Ex., 45% Rabatt, Dekoplakat + 100 Leporellos Ziel 90 Tage RR bis 31.01.2011 Auslieferung: 20. Juli 2010

»Die handlichen, kleinen Bücher geben sich in Reportage und Berichten mit scheinbaren Besonderheiten einer Region ab. Sie fokussieren. Und genau dadurch gelingt ihnen das Porträt einer Stadt, eines Landes. Sie sind Literatur für die Reise, davor, danach oder mittendrin. TAZ Unbedingt empfehlenswert.«

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Lesereise Südsee Die Feuertänzer auf den Perleninseln

Lesereise Vietnam Frühlingsrollen auf dem Ahnenaltar

»Ich habe das magische Universum Ozeaniens in mich

Elle Macchietto della Rossa, neugieriger Augenmensch

aufgesogen wie ein Schwamm«, schrieb der Maler ­Henri

und profunde Vietnam-Kennerin, besucht eine Familie,

Matisse und schwärmte von der betörenden Schönheit

die dem Volk der Giarai angehört, das von Frauen regiert

der Südsee. Dass das Klischee von einem Paradies auf Er-

wird, erzählt von den Partisanenfrauen, die in den sechzi-

den mit palmengesäumten Stränden, tiefblauen Wassern

ger Jahren den Ho-Chi-Minh-Pfad verteidigt haben, und frönt Gaumenfreuden, die an die Kaiserzeit erinnern.

und freundlichen Menschen durchaus der Wahrheit ent-

Als Beobachterin des vietnamesischen Lebens stellt die Au-

spricht, zeigen die in diesem Buch versammelten Repor-

torin das Land und seine Eckpfeiler Kultur, Krieg, Kom-

tagen und Impressionen von Volker Mehnert und Frank

merz und Kommunismus aus einem ganz persönlichen

Rumpf.

Blickwinkel dar. Den Hintergrund dafür bilden Vietname-

Die beiden erfahrenen Reiseautoren beleuchten jedoch

sen wie Lô van Minh, der mit seinen Dokumentarfilmen

auch die andere Seite des Traumes: den ungelösten Kon-

trotz Zensur durch die vietnamesischen Behörden inter-

flikt zwischen Tradition und Moderne, zwischen Natur-

nationale Preise gewinnt, oder Duong Thu Huong, die

schutz und Wirtschaftsinteressen. Deutlich zeigt sich dieser

Schriftstellerin und Dissidentin, deren Bücher im eigenen

Zwiespalt in dem zu Frankreich gehörenden Archipel Neu-

Land verboten sind, im Ausland jedoch hohe Auszeich-

kaledonien. Auch von anderen Orten der weiten Inselwelt

nungen erhalten. Diese Menschen sind Teil dessen, was

des Südpazifiks wird berichtet, manche so klein, dass man

im Land oft zensiert wird.

sie kaum auf der Weltkarte findet: Raiatea und Tuvalu,

Es sind Berichte aus dem heutigen Vietnam, das sich in

Bora Bora und Thursday Island.

politisch brisanter Atmosphäre den individuellen Weg in

Das Ergebnis ist ein farbenfrohes, lebendiges, aber auch

eine neue Zukunft bahnt.

zum Nachdenken anregendes Panorama einer der schönsten und entlegensten Gegenden der Erde.

Frank Rumpf, geboren 1967 im Rheinland, hat bis Herbst 2007 den Reiseteil der »Welt am Sonntag« verantwortet. Heute arbeitet er für die Geschäftsführung einer Nachrichtenagentur. Im Picus Verlag ist die Lesereise Chicago und der Reportage-Band Hamburg erschienen. Mehr unter www.frank-rumpf.de

Volker Mehnert · Frank Rumpf Lesereise Südsee Die Feuertänzer auf den Perleninseln 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-980-4 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1368 Erscheint im Juli 2010

Foto © Bernd Gottinger

Foto © Elisabeth M. Urbitsch

Volker Mehnert, geboren 1951 in Bad Wildungen, reist seit mehr als zwei Jahrzehnten als freiberuflicher Journalist und Autor bis in die entlegensten Winkel der Welt. Er schreibt regelmäßig für die »FAZ« und die »Welt am Sonntag«. Im Picus Verlag erschienen seine Lesereisen Mexiko und Portugal.

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Elle Macchietto della Rossa wurde 1966 in Österreich geboren. Dem JapanischÜbersetzerstudium an der Universität Wien folgt ein sechsjähriger Aufenthalt in Japan, wo sie eine professionelle Ausbildung zur Fotografin macht. Ab 1992 regelmäßig journalistische Aufenthalte in Vietnam. 1996 übersiedelt sie nach Hanoi und arbeitet als Fotojournalistin. Im Anschluss an die kontroverse Fotoausstellung »Arbeit« wird ihr Visum nicht verlängert. Rückkehr nach Wien, seither freie Journalistin und Autorin.

Elle Macchietto della Rossa Lesereise Vietnam Frühlingsrollen auf dem Ahnenaltar 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-984-2 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1365 Erscheint im Juli 2010

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Lesereise Finnland Das letzte Postamt diesseits des Polarsterns

Lesereise Baskenland Die kochenden Kerle von der Muschelbucht

Früher konnten die Kinder in Lappland mit den Geis-

Keine andere Region Spaniens ist, sogar bei den Spaniern

tern spielen, die Erwachsenen mit den Tieren sprechen,

selbst, so wenig bekannt wie das Baskenland. Die uralte

ihre Schamanen zwischen den Welten wandern. Und für

Geschichte, die rätselhafte Sprache, kuriose Sitten und

manche Menschen ist es in den dünn besiedelten Weiten

Gebräuche sowie ausgefallene Feste, Folklore und Ar-

Nordfinnlands noch heute so. Maarit Paadar ist Samin und

chitektur machen die drei baskischen Provinzen Viscaya,

erinnert sich an die Zeit, als Mensch und Natur noch eine

Guipúzcoa und Álava zum idealen Ziel für Erkundungen

Einheit bildeten. Diesseits des Polarsterns gab es keine

aller Art.

Minuten und Stunden, nur Jahreszeiten – lange dunkle

Georges Hausemer bereist das »País Vasco« seit mehr als

Winter und kurze, dafür lebensfrohe Sommer, wenn die

fünfzehn Jahren. Seine kenntnisreichen Touren führen

Sonne sogar im Süden des Landes für zwanzig Stunden

vom avantgardistischen Guggenheim-Museum in Bilbao zu

am Himmel steht.

den jahrhundertealten Salzgärten in Salinas de Añana, von

Helge Sobik hat Maarit Paadar in Inari, 350 Kilometer

den Strandpromenaden des eleganten Seebads San Sebas-

nördlich des Polarkreises, besucht und ihre Geschichte

tián in die Weinberge der Rioja Alavesa. Dabei kommt es

aufgeschrieben. Er berichtet von den letzten Schamanen

unter anderem zu Begegnungen mit traditionsbewussten

des Nordens, ist mit Rentierzüchtern in Lapplands Winter

Käse- und Schokoladeproduzenten, mit typisch baskischen

unterwegs. Und er besucht den echten Weihnachtsmann

Sportlern wie den Pelota-Spielern und mit Vertretern der

in Rovaniemi, wo der alte Herr täglich Sprechstunde ab-

neuen, inzwischen weltweit geschätzten baskischen Gas­

hält und Autogrammkarten signiert.

tronomie.

Hightech und größter Wohlstand neben einsamer Wildnis,

Gleichzeitig spürt der Autor dem Lebensgefühl eines stol-

Weltkultur in der Hauptstadt Helsinki neben Geisterglau-

zen, durch eine zunächst etwas spröde scheinende Herz-

ben im Norden, rund zweihunderttausend Seen, endlose

lichkeit charakterisierten Menschenschlags nach, der sein

Wälder und viel Platz bis zum nächsten Nachbarn, aber

kulturelles und politisches Erbe mit Verve und Engage-

versorgt von einem flächendeckenden Handynetz – Finn-

ment pflegt.

land ist ein großes Abenteuer mit geringem Risiko.

Helge Sobik Lesereise Finnland Das letzte Postamt diesseits des Polarsterns 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-982-8 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1362 Erscheint im Juli 2010

Foto © Susanne Jaspers

Helge Sobik, 1967 in Lübeck geboren, schreibt seit zwanzig Jahren Auslandsreportagen. Seine Beiträge erscheinen unter anderem in der »Süddeutschen Zeitung«, der Zürcher »SonntagsZeitung«, im »Standard« und in Magazinen wie der »Vogue«. Im Picus Verlag erschienen seine Lesereisen zu Kanada, Westkanada, Tunesien, Costa Blanca und Dubai, die Reportage Persischer Golf sowie der Reportagenband »Irgendwo im Nirgendwo«. Sobik wurde mehrfach mit Journalistenpreisen ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem internationalen Journalistenpreis des Fomento de Turismo de Mallorca.

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Georges Hausemer, 1957 geboren, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Esch/ Alzette (Luxemburg). Seine Reisereportagen erscheinen hauptsächlich in der »FAZ« sowie in verschiedenen luxemburgischen und deutschen Magazinen. Zuletzt veröffentlichte er das »Luxemburger Lexikon. Das Großherzogtum von A–Z« (2006), »Die heiligen Ratten von Deshnok. Eine indische Reise« (2008) und zuletzt den Roman »80 D« (2010). Im Picus Verlag erschienen von ihm Lesereisen zu Andalusien, Thailand und Luxemburg.

Georges Hausemer Lesereise Baskenland Die kochenden Kerle von der Muschelbucht 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-979-8 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1362 Erscheint im Juli 2010

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Lesereise Norwegen Elche, Fjorde, Königskinder

Lesereise Schweiz Zwischen Sägemehl und Pulverschnee

Schroffe Felswände, duftende Hochmoore und verschnei-

Die Schweiz ist ein Phänomen. Unter ihrem Dach fan-

te Gebirge, über die Rentierherden treiben – Norwegens

den sich vor gut 700 Jahren Eidgenossenschaften – also

Natur ist einzigartig schön, doch ihren Bewohnern hat sie

Talschaften und Völker – zusammen, um eins zu werden,

viele Opfer abverlangt. Tapfer und zäh hat sie die Norwe-

ohne ihre Vielfalt zu verlieren. Eins sind sie wahrschein-

ger gemacht, und dabei großherzig und lebensfroh.

lich bis heute nicht, doch aus der Schweiz ist die wohl

Nina Freydag erzählt von den Sitten und liebenswerten

demokratischste Demokratie der Welt geworden; die Be-

Eigenschaften der Menschen hinter den sieben Bergen.

wohner sprechen Deutsch, Französisch, Italienisch und

Schon ihre Großeltern verliebten sich auf einem Schiff

Romanisch. Gut drei Viertel der Fläche nehmen Gebirge

der norwegischen Hurtigrute ineinander. Sie selbst reiste

ein, dazu die herrlich glitzernden Seen.

als Kind erstmals in die Fjorde – seitdem war es um sie

»Zurück zur Natur« propagierten Schriftsteller und Ro-

geschehen. Mit siebzehn ging sie deshalb an ein norwegi-

mantiker wie Lord Byron, was der Schweiz in der Belle

sches Gymnasium.

Epoque eine unvorstellbare Reisewelle bescherte, die bis

Detailreich beschreibt sie die wochenlangen Abiturfeiern der jungen Norweger. Sie nimmt an einer Elchjagd teil,

heute nachwirkt. In den allerbesten Lagen entstanden lu-

berichtet über den Besuch eines weltberühmten Wals in

xuriöse Grandhotels, die heutzutage gute Konzepte zum

einer kleinen Bucht, lässt sich in die Schwarzbrennerei ein-

Überleben brauchen.

weisen und spricht mit Rentierhirten über Fellschuhe. Sie

Bei so viel Fläche ragen die großen Städte Zürich als heim-

erklärt, wie die betagten Sänger eines Fischerchors es auf

liche, Bern als tatsächliche Hauptstadt, Basel als Kultur-

Platz eins der norwegischen Hitparade schaffen konnten,

stadt und Genf als internationalste Stadt hervor. Doch bei

und ergründet, warum die Gänsehaut auf einem einge-

aller Modernität kann die Eigenwilligkeit in der Schweiz

schneiten Plumpsklo so schön ist. Und sie berichtet, was

auch heute noch Triumphe feiern. Da gibt es Individualis-

eine norwegische Frau dazu bewegt, splitternackt um eine

ten von Format, die gegen den Trend die Einsamkeit der

Foto © Thomas Müller

Verkehrsinsel zu laufen.

Berge suchen, um Alpkäser zu sein.

Nina Freydag, geboren 1970 in Kiel, studierte in Oslo Literaturwissenschaft, absolvierte eine Ausbildung zur Fernsehjournalistin und arbeitete als Rezensentin und Übersetzerin. Nach sechs Jahren in Norwegen ging sie an die Henri-NannenJournalistenschule und wurde anschließend Redakteurin bei der »Woche«. Heute ist sie als freie Journalistin u. a. für »Geo Spezial«, »Merian«, die »Brigitte« und die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« in der Welt unterwegs.

Nina Freydag Lesereise Norwegen Elche, Fjorde, Königskinder

Beate Schümann, in Hamburg geboren, studierte Geschichte, Staatsrecht und die Portugiesische Sprache in Hamburg und Lissabon. Sie arbeitet seit vielen Jahren als Buchautorin und freie Journalistin. Ihre Reisereportagen erscheinen in der »Süddeutsche Zeitung«, der »FAZ« und anderen Medien. Einer ihrer Schwerpunkte ist die Schweiz. 2008 veröffentlichte sie im Picus Verlag gemeinsam mit Volker Mehnert die Lesereise Portugal.

132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-985-9 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1362 Erscheint im Juli 2010

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Beate Schümann Lesereise Schweiz Zwischen Sägemehl und Pulverschnee 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-978-1 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1362 Erscheint im Juli 2010

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Lesereise Linz Donau, Stahl und Wolkenklang

Lesereise Nordseeküste An der Waterkant zwischen Ems und Elbe

Linz stellt auf der Landkarte des Städtetourismus weitge-

Der Himmel (meist) unendlich weit und blau, die Bäu-

hend weißes, unerforschtes Gebiet dar. Als »Entdecker«

me schief vom ewigen Westwind, das Meer, es kommt und

urbanen Neulands wagte sich der bekennende LASK-An-

geht, und die Häuser ducken sich hinter dem Deich – das

hänger und Linz-Liebhaber René Freund auf das unbe-

ist die Nordseeküste zwischen Ems- und Elbemündung.

kannte Terrain.

Eine Landschaft, ebenso schön wie herb: Ostfriesland, na-

Die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2009 hatte

türlich, aber auch die Region rund um den Jadebusen oder

auch vor diesem ominösen Datum einiges an Kultur zu bie-

zwischen Bremerhaven und Cuxhaven. Hier lebt ein be-

ten, etwa das weltweit wichtigste Festival für elektronische

sonderer Menschenschlag. Wortkarg soll er sein, mitunter

Kunst, die Ars Electronica – so viel ist bekannt. Doch wer

eigenwillig, aber auch ausgestattet mit trockenem Humor

weiß zum Beispiel, dass Linz eine bessere Luftqualität hat als

und seltsamen kulinarischen Vorlieben: für Kohl & Pinkel

etwa Salzburg oder Innsbruck? Dass Linz einst die Haupt-

zum Beispiel, eine Art Grundnahrungsmittel in der kalten

stadt des Heiligen Römischen Reiches war? Wer ahnt, dass

Jahreszeit. Grünkohl ist Kult, genauso wie das Boßeln, ein

die Hälfte des Stadtgebiets aus Grünland besteht und dass

beliebter Friesensport, oder der Rhabarberkuchen im Kur-

Linz nicht nur an der Donau, sondern auch an zahlreichen

haus zu Dangast.

idyllischen Seen liegt?

Wolfgang Stelljes zeichnet ein Bild der Landschaft und ih-

René Freund nähert sich der Stadt sehr persönlich an.

rer Menschen, mit Blick für das besondere Detail, manch-

Er erzählt von seinen Erlebnissen an einem legendären

mal auch mit einem Augenzwinkern. Er taucht ein in den

Würstelstand. Er sieht den Arbeitern beim Hochofen über

Alltag eines Deichschäfers und eines Inselvogts, besucht die

die Schulter. Er porträtiert den »Vöest-Pfarrer«, Seelsorger

Kunsthalle in Emden und das Deutsche Auswandererhaus,

in einem der größten Stahlkonzerne der Welt. Er bereist

beschreibt das Leben in der angeblich »härtesten Männer-

die Donau auf einem Schiff, amüsiert sich im Nachtleben

WG der Welt« und verrät, wie man kultiviert Tee trinkt.

der Altstadt, erklimmt als Pilger den Pöstlingberg, taucht

René Freund, geboren 1967 in Wien, lebt seit fast zwanzig Jahren in Oberösterreich. Autor zahlreicher Theaterstücke, die zwischen Wien und Berlin aufgeführt wurden. Im Picus Verlag erschienen die Sachbücher »Braune Magie? Okkultismus, New Age und Nationalsozialismus«, »Land der Träumer. Verkannte Österreicher und ihre Utopien«, Lesereisen zum Salzkammergut und dem Jakobsweg, die Romane »Wiener Theaterblut« und »Wechselwirkungen« sowie die Satirensammlung »Stadt, Land und danke für das Boot«.

René Freund Lesereise Linz Donau, Stahl und Wolkenklang 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-983-5 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1362 Erscheint im Juli 2010

Foto © Hannah Stelljes

Foto © Barbara Freund

in die Grottenbahn ein und am Weikerlsee auf.

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Wolfgang Stelljes, geboren 1957, Studium der Sozialwissenschaften. Lebt seit über 25 Jahren im Oldenburger Land und berichtet über das, was sich an der Nordseeküste, auf den Ostfriesischen Inseln und im Binnenland so zuträgt. Als Hörfunkredakteur arbeitet er für landes- und bundesweite Sender. Seine Reisereportagen erscheinen unter anderem in der »Berliner Zeitung«, der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«, dem »Weser-Kurier« und der »Welt«.

Wolfgang Stelljes Lesereise Nordseeküste An der Waterkant zwischen Ems und Elbe 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-981-1 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1361 Erscheint im Juli 2010

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Reportage Iran Schwarze Schleier, grüne Fahnen

Reportage Kenia Einmal Nairobi und retour

Weißbärtige Ayatollahs und schönheitsoperierte Nasen,

Wo vor hundert Jahren noch Löwen, Büffel und Elefanten

Märchen aus 1001 Nacht und ein Atomprogramm, rau-

durch den Busch zogen, da quälen sich nun Blechlawinen

schende Kokspartys und Ahmadinedschads Unterdrü-

durch die Straßen. Damals war »Enkare Nyrobi«, der »Ort

ckungspolitik. In kaum einem anderen Land sind die

des kühlen Wassers«, kaum mehr als ein Camp für den Bau

Gegensätze größer als im Iran. Während die Mullahs an

der Eisenbahnlinie zwischen dem Indischen Ozean und

der Diktatur des Gottesstaats festhalten, gehen Studenten,

dem Viktoriasee. Heute leben fünf Millionen Menschen

Hausfrauen und das Mädchen aus der Bäckerei auf die

in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Kaum eine Auto-

Straße und hissen hoffnungsgrüne Fahnen für ein Leben

stunde entfernt scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

in Freiheit.

Immer noch beschneiden Maasai ihre Töchter, um sie für

Carola Hoffmeister hat sich ein Kopftuch umgebunden

den Preis von ein paar Kühen zu verheiraten. Statussymbol

und ist in den Iran gereist. Sie schreibt über die Gast-

der stolzen Krieger ist gleichzeitig ein Mobiltelefon.

freundschaft der Perser und findet heraus, warum Europä-

Wim Dohrenbusch beschreibt Kenia als ein Land voller

er das iranische Pingpongspiel der Höflichkeiten niemals

Gegensätze. Er trifft Straßenfußballer aus einem Slum,

gewinnen können. Sie schaut dem ehemaligen Hofzaube-

die es in die Nationalmannschaft und an die Universität

rer des Schah’ in seine Spielkarten und spricht mit einem

geschafft haben, und einen Mann mit hundertdreißig

Koch, einer streng religiösen Mama und der transsexu-

Ehefrauen. Er hat mit Friedensnobelpreisträgerin Wan-

ellen Roxana über die Liebe. Sie fährt mit zwei jungen

gari Maathai gesprochen und einen Gelähmten begleitet,

Männern auf einem Motorroller durch den Vatikan der

der nach vierunddreißig Jahren als Bettler von Nairobi in

Schiiten und trifft einen Professor von der Koranschule,

sein Heimatdorf zurückgekehrt ist.

der nebenbei als Orakel jobbt. Die Autorin spürt den Träu-

Es sind die Widersprüche Kenias, die Wim Dohrenbusch

men und Sehnsüchten der Iraner nach und berichtet von

faszinieren: die Schönheit der Natur und der Fortschritt,

der Aufbruchsstimmung in einem Land auf der angebli-

die Sorgen der Menschen und ihre Herzlichkeit, der Spa-

chen Achse des Bösen, in dem sich sogar Erholungsurlaub

gat zwischen Tradition und Moderne.

Carola Hoffmeister arbeitet seit dem Studium der Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft als freischaffende Journalistin und Autorin in Hamburg. Ihre Reportagen führen sie in den Iran, nach Israel/Palästina, Syrien, Italien und immer wieder in ihre Heimat, das Ruhrgebiet. Ihre Geschichten und Porträts erscheinen u. a. in der »FAZ«, der »NZZ«, der »EMMA« oder im »Deutschlandradio Kultur«.

Carola Hoffmeister Reportage Iran Schwarze Schleier, grüne Fahnen 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-986-6 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1364 Erscheint im Juli 2010

Foto © Isabel Gathoni Kinyanjui

Foto © Asmus Henkel

machen lässt.

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Wim Dohrenbusch, 1954 in Bottrop geboren, hat in Essen Sozialarbeit und -pädagogik studiert und war Redakteur bei der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«. Von einem privaten Kenia-Aufenthalt war er so fasziniert, dass er sich 1985 als freier Afrika-Korrespondent in Nairobi niederließ. Als WDR-Redakteur war er regelmäßig in Afrika unterwegs. Ab 2003 berichtete er sechs Jahre lang als ARD-Hörfunk-Korrespondent von Kenia aus über rund 20 Länder Ostund Zentralafrikas.

Wim Dohrenbusch Reportage Kenia Einmal Nairobi und retour ca. 132 Seiten, 11 x 20,5 cm gebunden mit Schutzumschlag ISBN 978-3-85452-987-3 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1363 Erscheint im Juli 2010

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Religionsgeschichte Eine Spurensuche nach der Herkunft des biblischen Volkes

Wirtschaft/Politik Führt ein gemeinsamer, expansiver »New Deal« Europa aus der großen Krise?

Der Judaist und Theologe Peter Landesmann beschäftigt

Mit der »großen Krise« hat der Übergang von einer finanz-

sich in diesem Band der Wiener Vorlesungen anschaulich

zu einer realkapitalistischen Wirtschaftsordnung begon-

mit einem Überblick über die unterschiedlichen Theori-

nen, wie Stephan Schulmeister, einer der profiliertesten

en zur Herkunft der Hebräer. Die Anfänge der Besiede-

österreichischen Wirtschaftsforscher, beschreibt. Dieser

lung Palästinas lassen sich archäologisch ziemlich genau

wird Jahre dauern: Der in den letzten dreißig Jahren zu-

datieren – mit Hilfe von Inschriften, die zum ersten Mal

nehmend dominante Finanzkapitalismus stellt ja eine um-

von »Israeliten« zeugen. Die ethnischen Hintergründe

fassende »Spielanordnung« dar. Dazu gehören die neolibe-

der Siedler im nachmals Heiligen Land aber lassen große

rale Wirtschaftstheorie, der Vorrang für den Geldwert, die

Fragen offen: Zwar gibt es einige wissenschaftliche Theo-

Liberalisierung der Finanzmärkte und die Schwächung des

rien, die Landesmann anführt, diese sind zum Teil aber

Sozialstaats. Die große Krise wird den Boden für eine Neu-

sehr widersprüchlich.

ordnung des »Spiels Wirtschaft« bereiten: Die Triebkraft

Auf eine Auswahl an archäologischen Funden wird in

kapitalistischer Dynamik, das Profitstreben, wird wieder auf

den Texten genauer eingegangen, und es erschließen

realwirtschaftliche Aktivitäten fokussiert, ergänzt und erwei-

sich neue Erkenntnisse über den Vergleich dieser Zeit-

tert um die ökologische und soziale Dimension.

zeugnisse mit Bibelberichten. Landesmann schließt seine

Die Länder der EU sind in dieser Situation durch das »Spar-

Ausführungen mit einer gut untermauerten Theorie des

dogma« und das »Gefangenendilemma« gelähmt: Betreibt

Besiedlungsvorgangs und der ethnischen Herkunft der

jedes einzelne Land eine expansive Politik, so fließt ein

Israeliten.

Großteil der Impulse ins Ausland. Machen alle EU-Länder

Der Ägyptologe Manfred Bietak ergänzt Landesmanns

dies gemeinsam, so stärken sie sich wechselseitig. Das wäre

Theorie vom Gesichtspunkt seines Faches um weitere ar-

jener »New Deal« für Europa, der die Talsohle im langfris-

chäologische Hinweise auf Zeit und Art der Besiedlung

tigen Entwicklungszyklus verkürzen würde. Wie könnte er

Palästinas.

aussehen, und welches politische »leadership« braucht es zu seiner Durchsetzung? Peter Landesmann, DI DDDr., geboren 1929 in Wien. Studien: Hochschule für Bodenkultur; Universität Wien: Judaistik, Evangelische und Katholische Theologie. Autor der Bücher »Die Juden und ihr Glaube«, »Die Juden und ihre Widersacher«, »Rabbiner aus Wien«, »Die Himmelfahrt des Elija« und zuletzt in der Reihe Wiener Vorlesungen »Die Gottessicht in der Hebräischen Bibel«. Im Druck befindet sich »Die Darstellung ›Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten‹ im Wandel der Zeiten«. Seit Dezember 2006 Honorarprofessor der Universität Wien für das Fach Judaistik.

Peter Landesmann Woher kamen die Israeliten?

Stephan Schulmeister, Wirtschaftsforscher; Studium der Rechtswissenschaften und Ökonomie in Wien. Forschungsbereiche: Industrieökonomie, Innovation und internationaler Wettbewerb, Außenwirtschaft und internationaler Wettbewerb, Außenwirtschaft und internationale Wirtschaftsbeziehungen, Finanzmärkte und Unternehmensstrategien. Zahlreiche internationale Forschungs- und Lehrtätigkeiten, u. a. an der New York University, dem Wissenschaftszentrum Berlin und der University of New Hampshire; Lehrbeauftragter an der Universität Wien und an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Wiener Vorlesungen, Band 151 ca. 70 Seiten, 11,5 x 19 cm gebunden ISBN 978-3-85452-551-6 € 7,90/sfr 13,90 WG 1944 Erscheint im Juli 2010

,!7ID8F4-fcffbg! Geschichte

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Stephan Schulmeister Mitten in der großen Krise Ein »New Deal« für Europa Wiener Vorlesungen, Edition Gesellschaftskritik, Band 7 ca. 90 Seiten, 11,5 x 20,5 cm gebunden ISBN 978-3-85452-586-8 € 8,90/sfr 15,90 WG 1976 Erscheint im Juli 2010

,!7ID8F4-fcfigi! Wirtschaft Politik

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Psychologie/Philosophie Eine aufschlussreiche Gegenüberstellung zweier der größten Köpfe der Geistesgeschichte

Literaturwissenschaft Arthur Schnitzler als Erotiker: Liebe und Leidenschaft im Werk des großen Dichters

In der Suche nach gültigen Antworten über das Wesen des

Arthur Schnitzlers Ruf als Erotiker ist eine wesentliche

menschlichen Bewusstseins wirken Sigmund Freud und

Grundlage seiner Popularität, sowohl bei Literaturhisto-

sein Schaffen bis heute fort. Zentral für seine Forschun-

rikern und Dramaturgen als auch beim Lese- oder The-

gen war eine Theorie der Sprache und deren Funktion im

aterpublikum. Konstanze Fliedl, Evelyne Polt-Heinzl und

Bewusstsein des Individuums.

Reinhard Urbach widmen sich den »Sprachen der Liebe«

Die Sprache war Sigmund Freuds wissenschaftliches Inst-

in Schnitzlers Werk.

rument – seiner Theorie nach ist sie zudem wesentlich für

Fliedl thematisiert dabei die Frage des Glücksverbots in

die Naturwissenschaften und die Künste, vor allem aber,

der Literaturgeschichte, beleuchtet den philosophischen

so war Freud überzeugt, ein notwendiger Bestandteil von

Hintergrund von Schnitzlers Liebesverhältnissen und die

gemeinschaftlichen kulturellen Ideen, die das Aggressive

sozialen Aspekte der Leidenschaft, befasst sich mit der Fra-

im Menschen eindämmen können. Karl Kraus kritisierte

ge des unaussprechlichen Liebessatzes und hinterfragt die

Freud – die Psychoanalyse mache auf manipulierende und

Rolle von Kuss und Namensgebung in Schnitzlers Werken.

irreführende Art und Weise von der Sprache Gebrauch

Evelyne Polt-Heinzl setzt sich eingehend mit den Ge-

– und warf ihm vor, aufklärungsfeindlich und unwissen-

schlechterrollen und ihren historischen Hintergründen

schaftlich zu sein. Ludwig Wittgenstein setzte diese Kritik

auseinander und zeigt, dass sich hinter gängigen Klischees

fort – die Traumdeutung beispielsweise hielt er, genau wie

bei Schnitzler immer wieder auch verborgene Kommenta-

Kraus, für unsachlich.

re zur gesellschaftspolitischen Situation der Frau befinden.

Leon Botstein offenbart die Widersprüche, aber auch die

Mit den Begriffen Ehre und Scham in drei exemplarischen

Übereinstimmungen zwischen den Theorien Freuds und

Werken Schnitzlers beschäftigt sich Reinhard Urbach:

dem Werk Wittgensteins, insbesondere in Fragen der Iden-

Anhand von »Fräulein Else«, »Lieutnant Gustl« und dem

tität, des Bewusstseins und vor allem der Sprache.

»Reigen« veranschaulicht er Schnitzlers Leistung, tief in die Psyche seiner Charaktere blicken zu lassen.

Leon Botstein wurde 1946 in der Schweiz geboren und ist seit 1975 Präsident des Bard College, New York. Er schlug eine zweifache Karriere ein, zum einen in der Wissenschaft, zum anderen in der Musik. So lehrte er etwa an der Harvard University Pädagogik und begann zur gleichen Zeit zu dirigieren. Seit 1992 ist er Musikdirektor und Dirigent des American Symphony Orchestra in New York. Das Bard Music Festival wurde von ihm begründet, wobei er sich auch als künstlerischer Direktor betätigt. Außerdem ist Botstein Autor und Herausgeber von Büchern zu Judentum und Musik.

Leon Botstein Freud und Wittgenstein Sprache und menschliche Natur

Konstanze Fliedl wurde 1955 in Linz geboren und studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Theologie an der Universität Wien. Nach ihrer Habilitation über Arthur Schnitzler folgten zahlreiche Forschungsaufenthalte sowie Gastdozenturen im Ausland, u. a. in Cambridge, Yale und Harvard. Seit 2002 lehrt sie als Professorin für Neuere Deutsche Literatur, seit 2007 an der Universität Wien. Ihr Forschungsschwerpunkt ist das Werk Arthur Schnitzlers.

Wiener Vorlesungen, Band 148 ca. 70 Seiten, 11,5 x 19 cm gebunden ISBN 978-3-85452-548-6 € 7,90/sfr 13,90 WG 1933 Erscheint im Juli 2010

,!7ID8F4-fcfeig! Psychologie Philosophie 28

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Evelyne Polt-Heinzl wurde 1960 in Braunau am Inn geboren und studierte Germanistik und Politikwissenschaft in Salzburg und Wien. Seit 1990 arbeitet sie in der Dokumentationsstelle des Literaturhauses Wien und ist als Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin tätig.

Sie publizierte Anthologien und zahlreiche andere Werke zu (österreichischer) Literatur und Medien. Im Picus Verlag erschien 2003 die von ihr herausgegebene Anthologie »Die Chefin. Eine literarische Besichtigung«. Reinhard Urbach wurde 1939 in Weimar geboren und studierte Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft in Köln, Bonn und Wien. Er gründete das »Literarische Quartier« der Alten Schmiede in Wien, leitete die Dramaturgie des Burgtheaters und war Direktor des Theaters der Jugend in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen zur österreichischen Literatur, besonders zu Arthur Schnitzler.

Konstanze Fliedl Evelyne Polt-Heinzl Reinhard Urbach Schnitzlers Sprachen der Liebe Wiener Vorlesungen, Band 147 ca. 78 Seiten, 11,5 x 19 cm gebunden ISBN 978-3-85452-547-9 € 7,90/sfr 13,90 WG 1956 Erscheint im Juli 2010

,!7ID8F4-fcfehj! Literaturwissenschaft

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Soziologie/Lebenserinnerung Eine bewegte Biografie als Plädoyer für die immense Bedeutung von Erinnerungsprozessen

Literaturwissenschaft Zwei Große der österreichischen Gegenwartsliteratur im künstlerischen Spannungsverhältnis

Der Soziologe und Familienforscher Leopold Rosenmayr

Peter Handke und Thomas Bernhard werden häufig in ei-

erinnert sich an seine Kindheit und Jugend in den dreißi-

nem Atemzug genannt, um die außerordentliche Qualität

ger und vierziger Jahren in Wien. Er lässt seine Schulzeit

der österreichischen Literatur der zweiten Hälfte des vo-

im 10. Wiener Gemeindebezirk, die Erinnerung an das

rigen Jahrhunderts zu bezeichnen. Sie stehen, wie andere

Geschäft seiner Mutter und seine erste Liebe wieder auf-

Dioskuren auch – man denke nur an Frisch und Dürren-

leben, ohne die politischen Umstände und die Grausam-

matt oder Musil und Broch – für ein persönlich oft ange-

keiten der Nationalsozialisten außer Acht zu lassen.

spanntes Verhältnis, das zu Lebzeiten durch Zuträger und

Rosenmayr nutzt diese Aufzeichnungen, um darzulegen,

öffentliche Einmischungen zusätzlichen Verzerrungen

welche Bedeutung subjektive Erinnerung auch für die kul-

und Veränderungen ausgesetzt war beziehungsweise ist.

turelle Evolution hat.

Ohne diese biografische Seite auszublenden versucht Karl

Die biologische Evolution kennt die Rückgriffe im eigenen

Wagner, die prinzipiell antagonistische Konzeption von

Entwicklungsprozess bekanntlich im Gegensatz dazu nicht

Kunst und Künstler bei Handke und Bernhard herauszuar-

und »vergisst« dadurch ausgestorbene Arten. Für die kul-

beiten, die beiden Autoren je andere Schreibmöglichkei-

turelle Evolution jedoch sind Wiederholungsprozesse und

ten und Wirkungspotenziale eröffnet hat. Der Gegensatz

Vergleiche mit der Vergangenheit unumgänglich. Daher,

als kreatives Potenzial schließt dann auch nicht aus, dass

so Rosenmayr, ist ein sozial zugängliches Gedächtnis – zu-

sich im Werk der beiden streitbaren und umstrittenen

nächst mündlich, dann schriftlich fixiert – so wichtig.

Autoren thematische Affinitäten (Staatskritik), verwandte Konstellationen und Figuren finden lassen; ihr spezifisches Verhältnis zur literarischen Tradition (vor allem zu Adalbert Stifter) verdeutlicht, dass damit mehr ins Spiel kommt als persönliche Vorlieben: nämlich eine Facette der »Ära Bernhard« (Handke).

Leopold Rosenmayr, geboren 1925, studierte Philosophie und begründete 1952 die Sozialwissenschaftliche Forschungsstelle der Universität Wien. Ab 1963 war er Professor für Soziologie und Sozialphilosophie in Wien. International vergleichende Studien über Jugend und Familie sowie über politischen Wertewandel in hochentwickelten Gesellschaften. Leopold Rosenmayr ist Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Sozialgerontologie.

Leopold Rosenmayr Rettung in schlimmen Zeiten Die Erinnerung nach sieben Jahrzehnten

Karl Wagner, geboren 1950 in Steyr. Studierte Germanistik und Anglistik in Wien. Seit 2003 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Zuletzt: »Robert Walser: Der Gehülfe. Text und Kommentar« (2010), »Weiter im Blues. Studien und Texte zu Peter Handke« (2010). (Mit-) Hrsg. von »Moderne Erzähltheorie« (2002); »Schaulust« (2005), »Peter Handke. Poesie der Ränder« (2006), »Robert Walsers ›Ferne Nähe‹« (2. Aufl. 2008).

Wiener Vorlesungen, Band 149 ca. 96 Seiten, 11,5 x 19 cm gebunden ISBN 978-3-85452-549-3 € 7,90/sfr 13,90 WG 1973 Erscheint im Juli 2010

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Karl Wagner »Er war sicher der Begabteste von uns allen« Bernhard, Handke und die österreichische Literatur Wiener Vorlesungen, Band 150 ca. 64 Seiten, 11,5 x 19 cm gebunden ISBN 978-3-85452-550-9 € 7,90/sfr 13,90 WG 1956 Erscheint im Juli 2010

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Soziologie 30

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Literaturwissenschaft

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Ein fröhliches Bilderbuch über einen liebenswerten Großvater und seine Lust am Fabulieren

Sophie Schmid · Opa ist der Größte

Die kleine Marlene geht mit ihrem Opa in den Zoo – und Opa weiß jede Menge Geschichten von seinen Abenteuern zu berichten. An jedem Tiergehege holen ihn die Erinnerungen ein, und aufgeregt prahlt er von all den Heldentaten, die er einst begangen hat: Früher ist er rasant auf Elefanten und Nashörnern und Kamelen geritten, hat mutig seinen Kopf in den Rachen eines wilden Löwen gesteckt,

Sophie Schmid Opa ist der Größte

tollkühn Bären hypnotisiert und ohne mit der Wimper zu zucken Käfer gegessen …

32 Seiten, 21 x 28,5 cm durchgehend vierfarbig, gebunden ISBN 978-3-85452-150-1 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1211 Erscheint im August 2010

Hier im Zoo ist es aber die kleine Marlene, die auf ihren großspurigen Opa aufpassen muss, denn Opas lebhafte Erinnerungen machen ihn blind für die Tücken des wahren Lebens! Sophie Schmid illustriert diesen Ausflugstag so kunterbunt und detailreich, dass es eine Freude ist, dem alternden Abenteurer und seiner

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Enkelin in den Zoo zu folgen. Auf den bunten Doppelseiten werden auch kleine Leser zu mutigen Entdeckern.

Ab 4

Sophie Schmid, geboren 1969, hat an der Fachhochschule München Kommunikationsdesign und an der Kunstakademie München Freie Malerei studiert. Seit 1995 ist sie hauptberuflich als freischaf-

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Eine heiter-bunte Geschichte über die Grenzen überwindende Kraft von Fantasie und Freundschaft

Andrea Karimé · Anne-Kathrin Behl · Kaugummi und Verflixungen

Ein Junge lebt mit seiner kranken Mutter in einer Großstadt. Alle nennen ihn nur »den Grauen«, denn er hat graue Haare – wie das kommt, das weiß er selber nicht so genau. Jeden Tag muss er einkauFoto © Gala Gabriele Hummel

fen gehen und dabei an einem böse bellenden Hund vorbei. Eines

Andrea Karimé, 1963 geboren, deutschlibanesisch, studierte Musik- und Kunsterziehung in Kassel und arbeitete an einer Grundschule in Leverkusen. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin und Geschichtenerzählerin in Köln und Kairo, leitet Fortbildungen und Schreibwerkstätten. Bei Picus erschienen ihre Bücher »Nuri und der Geschichtenteppich«, »Die Zauberstimme«, »Soraya, das kleine Kamel« und »Soraya entdeckt das Meer« (2009).

Tages im Winter stürzt er dann auch noch auf der eisigen Straße! Da hilft ihm Huma, die Neue aus der Klasse, auf und begleitet ihn nach

Andrea Karimé · Anne-Kathrin Behl Kaugummi und Verflixungen

Hause. Dabei entdeckt der Graue ein Geheimnis des Mädchens … So beginnt die Freundschaft der beiden, und der Junge erlebt staunend, dass auch ein Außenseiter wie er ein Freund sein kann. Gemeinsam stellen die beiden Schokoladen- und Vanillekaugummi her, spre-

ca. 72 Seiten, 15 x 21,5 cm durchgehend vierfarbig, gebunden ISBN 978-3-85452-153-2 ca. € 14,90/sfr 25,50 WG 1240 Erscheint im August 2010

chen über Lustiges und Trauriges und helfen einander beim Umgang mit »Verflixungen«, wie Huma Schicksalsschläge nennt. Eine farbenfrohe, poetisch warme Geschichte über die Kraft der Freundschaft, über Mut und Lebensfreude, wunderbar und kraftvoll illustriert von Anne-Kathrin Behl.

,!7ID8F4-fcbfdc! Ab 7

Anne-Kathrin Behl, geboren 1983, aufgewachsen in Greifswald, studiert seit 2004 Illustration an der HAW Hamburg. Daneben veranstaltet sie Workshops, u. a. zur Herstellung von eigenen kleinen Büchern, und entwickelt Produkte für Kinder. 2006 gründete sie mit zwei Freunden ein komödiantisch-kabarettistisches Liedermacherprojekt. 2009 erschien »Eins und vier macht stark« im Picus Verlag, ihr erstes Kinderbuch. www.22forestlane.com 34

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Eine feinfühlige Geschichte darüber, wie man etwas aussprechen kann, das einem Angst macht

Morten Dürr · Stille Post

Sarah und ihre Freundinnen spielen in den Schulpausen gerne Stille Post: Die Erste denkt sich etwas aus, flüstert es dem zweiten Mädchen ins Ohr, dieses flüstert es weiter, bis die Letzte in der Runde laut sagt, was sie verstanden hat. Das ist immer sehr lustig. Eines Tages kommt Anna neu in die Klasse, sie ist etwas still und schüchtern. Sarah lädt sie freundlich auf eine Runde Stille Post in die Gruppe ein. Ihre Fröhlichkeit verfliegt im Nu, als sie hört, was Anna ihr ins Ohr flüstert: »Mein Papa schlägt mich.« Bis zum Ende

Morten Dürr Stille Post

der Flüsterrunde wird daraus »Peter trägt mich«, und die anderen Mädchen lachen begeistert. Doch Sarah lässt das, was sie gehört hat, Morten Dürr, 1968 geboren, lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Kopenhagen. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet und sind zur beliebten Schullektüre geworden. www.mortendurr.dk

Mit Illustrationen von Peter Bay Alexandersen Aus dem Dänischen von Herbert Reiter ca. 40 Seiten, 15 x 21,5 cm gebunden ISBN 978-3-85452-154-9 ca. € 9,90/sfr 17,50 WG 1240 Erscheint im August 2010

keine Ruhe mehr. Wie soll sie sich nur verhalten? Morten Dürrs sensible Erzählung setzt sich damit auseinander, wie Kinder den Mut finden können, über etwas zu sprechen, das ihnen Angst macht, und wie man sich Erwachsenen gegenüber Gehör verschafft. Peter Bay Alexandersens Schwarz-Weiß-Illustrationen geben den kleinen Protagonisten ausdrucksstarke Gesichter.

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»Stille Post« wird in Dänemark an vielen Schulen erfolgreich als Unterrichtslektüre eingesetzt.

Ab 7

Peter Bay Alexandersen studierte Design, arbeitete als Spielzeug-Designer für Lego und hat bereits zahlreiche Bücher illustriert. Er lebt mit seiner Frau und seinen vier Söhnen in Kopenhagen.

Als Unterrichtsmaterial geeignet! 36

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Nun auch für englischsprachige kleine Gäste: Der wunderbare Berlin-Stadtführer für Kinder

Joscha Remus · Sibylle Vogel · Berlin – City Guide for Children

Der überaus erfolgreiche Berlin-Stadtführer für Kinder erscheint nun in aktualisierter englischsprachiger Ausgabe als idealer Begleiter von Gästekindern in der internationalen Metropole. Auf das Verständnis und die Interessen von Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren zugeschnitten, führt der Stadtführer auf sechs

Joscha Remus, geboren 1958, wuchs in der Eifel auf und studierte Germanistik, Philosophie und Biologie in Trier und Berlin. Heute verbringt der Schriftsteller und Reisejournalist seine Zeit gern in den Wäldern des Amazonas, der Karpaten oder im Großstadtdschungel Berlins. Im Picus Verlag erschienen seine Lesereisen zu Rumänien und Neuseeland.

Foto © Ekkehart Reinsch

abwechslungsreichen Spaziergängen zu den wesentlichen Sehenswür-

Joscha Remus · Sibylle Vogel Berlin – City Guide for Children

digkeiten der Stadt. Als ideale Anregung für kleine Besucher und ihre erwachsenen Begleiter finden sich nicht nur konkrete Gehrouten inklusive Übersichtsplänen, Hinweise auf öffentliche Verkehrsmittel und Öffnungszeiten, sondern auch jede Menge Tipps für Unterneh-

Übersetzt von Robert Scott McInnes 80 Seiten, durchgehend­ ­vierfarbig, 16 x 24,5 cm mit 6 Routenplänen, broschiert ISBN 978-3-85452-155-6 ca. € 10,90/sfr 19,50 WG 1280 Erscheint im August 2010

mungen, die in und um Berlin Spaß machen. Ein kurzes geschichtliches Kapitel bietet zur Einleitung einen guten Überblick über die bewegte Entwicklung Berlins zur heutigen Millionenstadt. Rätselfragen und Aktivitätsblöcke unterbrechen die spannenden Schilderungen. Die fröhlichen Illustrationen von Sibylle Vogel lockern Geschichten und Geschichte noch zusätzlich auf und bringen eine weitere Dimension der Wissensvermittlung für zukünftige Berlin-Kennerinnen und Kenner ins Spiel.

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Weitere Stadtführer für Kinder: Berlin – Stadtführer für Kinder, ISBN 978-3-85452-145-7 Sibylle Vogel, aufgewachsen in Mainz, Berlin und Wien, wo sie als freischaffende Illustratorin lebt. Im Picus Verlag erschienen mehrere Bücher, darunter »Wien – Stadtführer für Kinder«. Für ihr Bilderbuch »Hugo allein daheim« erhielt sie den Illustrationspreis der Stadt Wien. Zuletzt erschien »Moni und der Monsteraffe« (2008), das vierte gemeinsame Buch von Franzobel und Sibylle Vogel.

München – Stadtführer für Kinder, ISBN 978-3-85452-892-0 Wien – Stadtführer für Kinder, ISBN 978-3-85452-856-2 Vienna – City Guide for Children, ISBN 978-3-85452-863-0 Salzburg – Stadtführer für Kinder, ISBN 978-3-85452-078-8

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