Ein Fall für Resetarits
Am Freitag, dem 17. September 2010, startete um 21.20 Uhr in ORF 2 die neue ORF-Sendung "Ein Fall für Resetarits": Peter Resetarits und Elisabeth Pfneisl dokumentieren in Reportageform pro Sendung zwei besonders spannende, tragische oder berührende Fälle, mit denen sich Zuseherinnen und Zuseher verzweifelt an den ORF gewandt haben, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen. In "Ein Fall für Resetarits" werden die scheinbar "übermächtigen" Gegner - die Bank, die Versicherung, der Krankenhausträger, der große Konzern, die Obrigkeit - mit Argumenten, die für den Standpunkt der Bürgerinnen und Bürger sprechen, konfrontiert. Das Ziel: eine bürgerfreundliche Lösung. Die Fälle der ersten Ausgabe: Die junge Niederösterreicherin Bettina Schubert behauptet, man hätte ihr im Spital ein falsches Medikament verabreicht. Die Folge: Alle Gelenke werden nach und nach kaputt. Irreparabel. Hüften, Knie und eine Schulter wurden bereits ausgetauscht. Was ist, wenn die Wirbelsäule angegriffen wird? Die junge Mutter forderte vom Spitalsträger Schadenersatz, um ihr Kind abzusichern. Die Folge war ein jahrelanger aufreibender Prozess, ein Ende nicht in Sicht. Zahlt der Spitalsträger jetzt doch ohne Urteil? Fall zwei: Ein junger, fleißiger Vorarlberger hat - um gut abgesichert zu sein - schon in jungen Jahren alle möglichen Versicherungen abgeschlossen. Auch eine private Krankenversicherung. Die Kopfschmerzen, die er fallweise hat,
müsse er nicht angeben, hat ihm sein Versicherungsagent - ein guter Bekannter - beim Abschluss gesagt. Wenn einer so viel arbeitet wie er und so wenig schläft, sei es klar, dass man manchmal Kopfweh hat. Ein halbes Jahr später
wurden
die
Kopfschmerzen
schlimmer
und
Markus
Ozimic
ließ
sich
genauer
untersuchen.
Die
niederschmetternde Diagnose: multiple Sklerose. Als die Versicherung davon erfuhr, stornierte sie rückwirkend den Krankenversicherungsvertrag. Die Kopfschmerzen seien beim Vertragsabschluss nicht angegeben worden. Markus Ozimic ist verzweifelt. Kann die Versicherung tatsächlich so einfach aussteigen, wenn man sie dringend bräuchte? Knapp ein Monat, nachdem 564.000 Zuseherinnen und Zuseher, die Premiere sahen, brachte der 15. Oktober zwei Fälle zum Thema Versicherung: Fall 1: Lebensversicherung - Eine Tochter klagt an Herrn Herzogs größter Wunsch war es, dass seine geliebte Tochter einmal das Haus in Hardegg in Niederösterreich erbt. Er hatte zwar Schulden, mit denen das Haus belastet war, war jedoch davon überzeugt, dass dies seine Lebensversicherung mehr als abdecken würde, wenn er einmal stirbt. Immerhin zahlte er ja monatlich hohe Prämien dafür. Dann starb Herr Herzog im Alter von 52 Jahren - und die Versicherung zahlte nicht. Es gäbe da Ungereimtheiten im Gesundheitscheck, aber herausgeben könne man auch den leider nicht. Die Tochter von Herrn Herzog wandte sich verzweifelt an Peter Resetarits, der ihre Möglichkeiten nach allen Richtungen auszuloten versuchte.
Fall 2: Geld für Trauerschmerzen? Ein tragischer Unfall ist der Ausgangspunkt für diesen zweiten Fall. Die 18-jährige Jennifer Wenzel fuhr mit ihrem Auto auf einer Bundesstraße und wurde von einem Betonmischerfahrer übersehen, der links abbiegen wollte. Jennifer hatte keine Chance auszuweichen und war sofort tot. Für ihre Eltern und ihre Schwester brach eine Welt zusammen. Bis heute können sie Jennifers Tod nicht überwinden, kommen trotz psychologischer Betreuung nicht zur Ruhe. Der schuldige Lkw-Fahrer wurde zwar wegen fahrlässiger Tötung und zu einer Geldstrafe verurteilt, aber wie viel ist der Schmerz einer Familie über den Verlust des eigenen Kindes wert? Wie hat die Haftpflichtversicherung des Betonmischerfahrers versucht, wenigstens den finanziellen Schaden gutzumachen? Jennifers Vater ist traurig, verletzt und zornig über die Reaktion dieser Versicherung. Sie feilschte wegen der Kosten für Jennifers Grab, wollte nur die Hälfte davon bezahlen. Geld für Trauerschmerzen gäbe es für die Familie leider auch keines, weil das die Judikatur für diesen Fall nicht hergäbe, teilte man ihm mit. Und es gab kein Wort des Bedauerns und des Mitgefühls. Herr Wenzel wandte sich an Peter Resetarits - und plötzlich kam Bewegung in die Sache.