20. Geburtstag des "Ö1-Radiodoktors" 20 Jahre "Ö1-Radiodoktor" - eine Erfolgsgeschichte: 923 Sendungen, rund 35.000 Minuten Sendezeit, mehr als 2000 Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Medizin als Studiogäste, 4000 Minuten Telefoninformation, über 150.000 verschickte Infomappen und mehr als 20.000 Seiten Infomaterial, ein Team, das Woche für Woche rund 100.000 Hörerinnen und Hörer akustisch betreut. Das Jubiläum wurde am 13. Dezember mit einer Livesendung vor Publikum im ORFRadioKulturhaus gefeiert. Ich kam 1991 per Zufall zum Radio. Als frischgebackener Jungmediziner mit mindestens drei Jahren Wartezeit auf einen Turnusplatz stand ich vor der Situation, einen Job finden zu müssen. Gratis oder für einen Hungerlohn im Krankenhaus arbeiten, Taxi fahren, im Ausland jobben - keine berauschenden Aussichten. Auf einer Berufsmesse bummelnd, stoppte ich vor dem ORF-Stand, führte ein kurzes Gespräch und hatte ein Jobangebot. Die damals noch junge Sendereihe Ö1 Radiodoktor suchte dringend einen Mitarbeiter. Das klang schon eher nach Abenteuer! Mein ursprüngliches Ziel war es, einige wirklich gute Sendungen zu gestalten und dann nach zwei Jahren wieder ins Medizingeschäft zurückzukehren. Aber ich sollte rasch mit dem „Radiojournalismus-Virus“ infiziert sein. Anfang der 1990er steckte der Gesundheitsjournalismus noch in den Kinderschuhen. Beinahe jedes Thema, jeder Zugang, erforderte Pionierarbeit. Ab 1993/1994 übernahmen Barbara Urban und ich die Leitung des Radiodoktors. Die Sendereihen Ö1 Radiodoktor - Medizin und Gesundheit (montags 14.05 – 14.40) und Radiodoktor - Das Ö1
Gesundheitsmagazin (mittwochs 16.40 – 16.55) prägten meinen beruflichen Werdegang und sind so etwas wie „meine Kinder“. Die Entscheidung für den Journalismus habe ich nicht bereut. Was ich im Krankenhaus am liebsten tat, war mit den Menschen zu reden, vor allem mit verunsicherten oder ängstlichen Patientinnen und Patienten, um ihnen durch Information und Zuspruch mehr Sicherheit zu geben. Im Krankenhausalltag findet sich damals wie heute für diese Gespräche jedoch kaum die Gelegenheit. Seit 19 Jahren habe ich nun die wunderbare Möglichkeit, jede Woche bis zu 160.000 Zuhörerinnen und Zuhörer gleichzeitig mit jenen Informationen zu versehen, die sie benötigen, um sich im „Medizinbetrieb“ behaupten zu können. Eine wirklich schöne Aufgabe! Beitrag: Dr. Christoph Leprich, Radiodoktor