ALPBACHER TECHNOLOGIEGESPRÄCHE 2010
Entwurf und Wirklichkeit in Forschung und Technologie war das Thema der von Ö1 mit veranstalteten Alpbacher Technologiegespräche (26. - 28. 8. 2010) mit über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Beispiele reichten von biotechnologischer Grundlagenforschung bis zu Anwendungen der Robotik für ältere Menschen, von der Zukunft der Krebsmedizin bis zu Energieeffizienz und Elektromobilität, von Chancen und Risiken neuer Schlüsseltechnologien bis zu digitalen Modellen als Instrument in Forschung und Entwicklung. Gesucht wurden neue Wege der Innovation. Digitalisierung ist ein „Passwort“ dafür. So ist der Name des „Centers for Bits and Atoms“ am Massachusetts Institute of Technology bereits Programm. Neil Gershenfeld, sein Direktor, stellte mit den „Fabrication Laboratories“, kurz „Fab Labs“, ein neues Produktionsverfahren vor. Digitale Konstruktionsdaten in Form von 3-D-Modellen und Bauanleitungen, die über das Internet vertrieben und dreidimensional „ausgedruckt“ werden können, dienen zur raschen und flexiblen Herstellung von Musterbauteilen. Das „Rapid Prototyping“ ist selbst ein Prototyp für digitale Innovationen, an dem Ingenieure ebenso interessiert sind, wie Architekten und Künstler der „Generation Internet“. Die sogenannten „Digital Natives“, die nach 1980 direkt in das digitale Zeitalter hineingeboren wurden, waren ein weiteres
Thema
der
„Mediengenerationen“.
Technologiegespräche. Ihr
Umgang
mit
Sie
denken,
Information
und
kommunizieren ihre
Einstellung
und zu
arbeiten neuen
anders,
als
Technologien
ältere treiben
Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft, Bildung und Politik voran. Neue Formen von Kreativität, Lernen, Unternehmertum und Innovation sind damit verbunden.
Computermodelle und Simulationen spielen nicht nur bei der Produktentwicklung eine immer größere Rolle. Die Klimaforschung benützt Simulationen für Modelle und öffentlichkeitswirksame Visualisierungen der Szenarien des Klimawandels. Computersimulationen versprechen Ersatz für Tierversuche. In der Krebsmedizin verbindet sich die Genomforschung mit der Computerwissenschaft zur Erstellung eines individuellen Krebsprofils. Hoffnungen auf wirksamere Therapien sind damit verbunden. Diese und weitere Themen wurden in den Plenarveranstaltungen und zehn Arbeitskreisen der Technologiegespräche diskutiert. Die Kluft zwischen den Mediengenerationen, aber auch ungleich verteilte Bildungschancen erweisen sich als Fortschrittshemmer
einer
globalen
digitalen
Kultur,
die
immer
mehr
zum
Motor
wissenschaftlicher
und
technologischer Entwicklungen wird. Aufgabe einer neuen Medienpädagogik wird es sein, nicht nur technologische, sondern auch gesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Zusammenhang zu vermitteln , so ein Fazit der Diskussionen in Alpbach. „Sprichst du Internet? Abenteuer und Gefahren in der digitalen Welt“ lautete auch das Thema der Ö1 Kinderuni Alpbach mit einer Medienwerkstatt für den wissenschaftlichen Nachwuchs der digitalen Generation. Zahlreiche ausführliche Berichte über das Europäische Forum Alpbach und die Technologiegespräche brachten die Ö1 - Journale, Wissen aktuell, die Dimensionen, die Ö1 Kinderuni und science.ORF.at