ORF Nachhaltig

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nachhaltigkeit iM ORF 2011

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nachhaltigkeit IM ORF 2011


DIE KAPITEL

nachhaltigkeit iM ORF

Vorwort

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ORF und Nachhaltigkeit

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Unternehmensporträt

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Stakeholder

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Ă–konomische Performance

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Medieninhalte

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Der ORF als Arbeitgeber

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Umwelt und Klima

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Soziales Engagement

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Zielsetzungen

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FÜR DIE GESELLSCHAFT

UnSeRe VeRantWORtUng

Dr. Alexander Wrabetz

REDEN WIR ÜBER NACHHALTIGKEIT! Wenn Sie in der „Zeit in Bild“ über die Folgen der nuklearen Katastrophe in Fukushima und einer daraus resultierenden Energiewende hören; wenn es in der Kindersendung „Okidoki“ um gesunde Ernährung und köstliche Tipps geht; wenn Ihnen in „Universum“ die bunte Artenvielfalt der Tierund Pflanzenwelt und deren Bedrohung gezeigt wird; wenn auf Ö1 über den UN-Erdgipfel Rio+20 und seine Auswirkungen auf die globale Kli6

mapolitik diskutiert wird; wenn der ORF mit seinen Partnern den Österreichischen Klimaschutz- oder Integrationspreis vergibt – bei all diesen Beispielen geht es um eines: die Kommunikation von Nachhaltigkeit. Der Begriff der Nachhaltigkeit wird mittlerweile wie selbstverständlich verwendet, obwohl doch etliche damit nicht viel anfangen können. Deshalb ist es dem ORF ein besonderes Anliegen, Nachhaltigkeit anschaulich

und für jedermann zugänglich zu machen – über unsere Sendungen, Programmschwerpunkte und Berichterstattung. Als größtes Medienunternehmen Österreichs gehört dies auch zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung und ist zudem im neuen ORFGesetz verankert. Der öffentlich-rechtliche Kernauftrag sieht demnach die „Förderung des Verständnisses über die Prinzipien der Nachhaltigkeit“ vor. Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet, in den drei Bereichen der Nachhaltigkeit auf zukünftige Möglichkeiten zu achten: in der Umwelt, im sozialen Bereich und in der Wirtschaft. Geprägt wurde diese Definition übrigens vor 20 Jahren beim UN-Erdgipfel in Rio de Janeiro. Heuer wurde in der brasilianischen Metropole unter dem Titel Rio+20 neuerlich über die nachhaltige Entwicklung unserer Welt diskutiert – und gerade diese Neuauflage war für uns Anlass, als Medienunternehmen selbst zum Thema Nachhaltigkeit zusätzlich aktiv zu werden. Als öffentlich-rechtliches Unternehmen ist der ORF schon per Gesetz dazu verpflichtet, nachhaltig zu agieren. Unser Engagement soll jedoch über diesen gesetzlichen Anspruch hinausgehen und weiter gezogen werden. Wir wollen nicht nur anderen über Nachhaltigkeit berichten, wir wollen auch zeigen, dass wir selbst ein Unternehmen mit nachhaltiger Ausrichtung sind. In Händen halten Sie daher unsere erste Nachhaltigkeitsbroschüre, in der wir für Sie anschaulich aufbereitet haben, welche Nachhaltigkeitsperformance der ORF vorzuweisen hat – als Medienunternehmen, als Wirtschaftskraft, als Arbeitgeber, als Unterstützer und als Berichterstatter. Diese hier erstellte Übersicht ist das Resultat eines intensiven Prozesses, den wir im Frühjahr gestartet haben. Als erstes Medienunternehmen Österreichs hat der ORF Nachhaltigkeit strategisch veran-

kert und eine entsprechende Struktur zur Implementierung aufgebaut. In den kommenden Jahren wird der ORF vor große Herausforderungen gestellt werden. Das Spannungsfeld zwischen öffentlich-rechtlichem Auftrag und wirtschaftlichem Erfolg, die Digitalisierung und die Veränderungen in der Medienlandschaft sind da nur die Spitze des Eisbergs. Deshalb ist die Verankerung der Nachhaltigkeit und damit die Betrachtung unterschiedlicher Themen aus einem anderen Blickwinkel eine Chance und Anregung, Herausforderungen anders anzugehen. Dadurch können wir neue Handlungsfelder ausmachen und unsere bestehenden gesellschaftlichen, ökologischen oder ökonomischen Engagements weiterentwickeln. Welche Fortschritte wir dabei machen, wie dieser spannende Prozess weitergeht, welche Anregungen unser Dialog mit allen Anspruchsgruppen bringen und wie nachhaltig der ORF in allen Bereichen des Unternehmens performen wird, darüber werden wir Sie auch weiterhin informieren. Zusätzlich natürlich zu unserer Berichterstattung über alle Themen rund um die Nachhaltigkeit. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,

Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz 7


DAS VORHABEN

DeR aUFtRag erfassen und eine einheitliche strategische Ausrichtung zu definieren, startete der ORF mit Frühjahr 2012 mit der Umsetzung dieses Nachhaltigkeitsprozesses. Um einen entsprechenden Rahmen für diesen Prozess zu schaffen, wurde eine Struktur innerhalb des Unternehmens aufgebaut, die die zentralen Ansprechpartner/innen aller relevanten Bereiche mit einbezieht. Gebündelt werden alle Aktivitäten bei der Nachhaltigkeitskoordination, die in der Generaldirektion angesiedelt ist. An diese Koordinationsstelle berichten die Zuständigen aus allen Abteilungen – von Kommunikation über Personal und soziale Belange bis hin zu Materialwirtschaft, Energie, Technik und aus dem kaufmännischen Bereich.

ORF UND NACHHALTIGKEIT

Als erstes Medienunternehmen Österreichs startete der ORF einen Nachhaltigkeitsprozess

Der ORF folgt als öffentlich-rechtliches Unternehmen schon per gesetzlicher Vorgabe einer nachhaltigen Ausrichtung – sei es im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung, in der Gestaltung seiner Programminhalte oder bei dem angemessenen Einsatz der Programmentgelte. All diese Punkte sind im ORF-Gesetz geregelt. Der moderne Nachhaltigkeitsbegriff geht jedoch über diese Vorgaben hinaus. Erfolgreiche Unternehmen müssen strukturiert ihren Fokus glei-

Als erstes Medienunternehmen Österreichs startete der ORF nun damit, das Thema Nachhaltigkeit in einem strukturierten Prozess zu implementieren.

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chermaßen auf alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit legen. Nur dann ist es möglich, die soziale Verantwortung genauso wahrzunehmen wie ökologischen Anforderungen nachzukommen und wirtschaftlich nachhaltig zu agieren. Diesen Ansprüchen möchte der ORF als größtes Medienunternehmen Österreichs nachkommen. Bezüglich der Kommunikation von Themen rund um die Nachhaltigkeit hat der ORF-Publikumsrat in einer Plenarsitzung im Juni 2011 einstimmig eine Emp-

fehlung an die ORF-Geschäftsführung beschlossen, verstärkt die Prinzipien der Nachhaltigkeit zu vermitteln. Kernpunkt der Empfehlung ist die Entwicklung einer Strategie einschließlich von Zielformulierung und einem Maßnahmenkatalog. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit sollen aber nicht nur dauerhaft in der ORF-Kommunikation verankert, sondern auch in unternehmenspolitischen Entscheidungen, etwa Renovierungen oder die Energieversorgung betreffend, berücksichtigt werden.

Nachhaltigkeit leben In manchen Bereichen gehört es bereits seit vielen Jahren zum Usus, sich an nachhaltigen Kriterien zu orientieren, in anderen steht der ORF erst am Anfang. Um alle Aktivtäten, Projekte und Initiativen erstmals zu

Nachhaltigkeit strukturieren Im Zuge des Nachhaltigkeitsprozesses wurden in einem ersten Schritt die wichtigsten Aspekte und Kennzahlen erhoben, Projekte und Aktivitäten gesammelt und zusammengefasst. Durch diese Analyse wurde ersichtlich, in welchen Bereichen der ORF vorbildlich agiert, wo es evtl. Nachholbedarf gibt und welche Zielrichtungen man sich für die Zukunft vornehmen will. Herauskristallisiert haben sich im Zuge der Status-quo-Analyse zudem Schlüsselthemen, die den ORF als nachhaltig agierendes Medienunternehmen in Zukunft ein besonderes Anliegen sein werden. Unter anderem geht es darum, sich dem Spannungsfeld zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern und Zielgruppen zu stellen, die Berichterstattung über relevante Themenfelder zur Nachhaltigkeit zu fördern und dem Zeitalter der Digitalisierung mit allen Vor- und Nachteilen aus Sicht der Nachhaltigkeit entsprechend zu begegnen. Bei der Status-quo-Erhebung erschließt sich zum Teil ein sehr de-

tailliertes Bild und eine umfangreiche Datenlage. Der Großteil der Standorte und die Landesstudios beteiligten sich engagiert an diesem Erhebungsprozess. Hierbei wurde bezüglich der Darstellungsqualität ersichtlich, dass noch Schritte zur Vereinheitlichung des Datenmaterials gesetzt werden müssen. Derlei Kompatibilitätsprobleme ergeben sich u. a. durch unterschiedliche Rahmenbedingungen in den Bundesländern – beispielsweise bei der Abfallentsorgung. In Zukunft soll deshalb die Aufbereitung der Daten schrittweise angeglichen werden. Nachhaltigkeit berichten Welche Maßnahmen zur Nachhaltigkeit gesetzt werden, welche Ziele der ORF sich vornimmt und welche Schwerpunkte angepeilt werden – all das soll auch einer breiten Öffentlichkeit transparent und übersichtlich gezeigt werden. Diese vorliegende Nachhaltigkeitsbroschüre ist als eine erste Momentaufnahme zu sehen, die diesen Prozess dokumentiert. Darüber hinaus wird ab Herbst 2012 eine anschauliche Aufbereitung unterschiedlicher Themen und Projekte online ersichtlich sein. Da eine nachhaltige Entwicklung mit sich ständig ändernden Rahmenbedingungen, mit neuen Bedürfnissen und Herausforderungen sowie technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen konfrontiert ist, muss sich auch der ORF auf diese Anforderungen flexibel einstellen. Die Abwägung der Prioritäten wird dabei offen thematisiert werden und in engem Austausch mit den Anspruchsgruppen erfolgen. Die Nachhaltigkeitsausrichtung soll sich in diesem Dialog beständig weiterentwickeln. Über den Fortschritt der Nachhaltigkeit im ORF wird das Medienunternehmen in regelmäßigen Abständen berichten. 9


DIE RAHMENBEDINGUNGEN

ÖFFentlich-Rechtlich

Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz, Kaufmännischer Direktor Mag. Richard Grasl, Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner, Hörfunkdirektor Mag. Karl Amon, Technischer Direktor Ing. Michael Götzhaber

ORF IM PORTRÄT Im Zeichen der Zeit Unterhaltung, Information und Bildung – dieser Anspruch stand bereits 1957 bei der Gründung des ORF im Mittelpunkt. Dieser Fokus ist bis heute geblieben – allerdings haben sich die Rahmenbedienungen maßgeblich verändert. Die Medienlandschaft, der Fortschritt der Technik und die internationale Vernetzung haben unser Konsumverhalten und die Anforde10

rungen an ein öffentlich-rechtliches Medienunternehmen beeinflusst. Unterhaltung, Information und Bildung – der Anspruch 2012 ist derselbe, doch die Erfüllung dahinter hat sich grundlegend verändert. Denn heute geht es mehr denn je auch darum, eine Orientierungshilfe zu geben, Medienkompetenz zu vermitteln, gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt zu wahren und einen objektiven,

Die Landesdirektorinnen/ Landesdirektoren: Dr. Brigitte Wolf (W), Markus Klement (V), Helmut Krieghofer (T), Gerhard Draxler (St), Roland Brunhofer (S), Mag. Kurt Rammerstorfer (OÖ), Prof. Norbert Gollinger (NÖ), Karin Bernhard (K), Karlheinz Papst (B)

transparenten und kompetenten Journalismus hochzuhalten. Der ORF ist heute ein moderner multimedialer Medienkonzern, der sich den Herausforderungen einer digitalen Welt angepasst hat und gleichzeitig als „Rundfunk der Gesellschaft“ seiner Verantwortung als Institution der österreichischen Öffentlichkeit und elektronisches Leitmedium des Landes nachkommt.

Verantwortung für Österreich Der Österreichische Rundfunk ist das größte Medienunternehmen Österreichs und als Stiftung öffentlichen Rechts konstituiert. Das ORF-Gesetz regelt die Aufgaben des Unternehmens. Als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt leistet der ORF einen wertvollen Beitrag zur öffentlichen Meinungsvielfalt und zur Förderung von Identität, Kultur und Qualität. Diese Verantwortung spiegelt sich in allen Bereichen wieder – sei es in der Programmgestaltung, in der vielfältigen Auswahl an Inhalten, in der Unabhängigkeit der journalistischen Arbeit, im sozialen und gesellschaftlichen Engagement, in der Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens sowie in der Gestaltung von Bildungs- und Kulturinhalten. Organisation des ORF Die Kontrolle des ORF obliegt dem Stiftungsrat, der auch den Generaldirektor wählt. Dieser führt die Geschäfte. Der Publikumsrat wahrt die Interessen der Hörer/innen und Seher/innen. 2011 wurde ein neues Direktorium für die Geschäftsführungsperiode 2012 bis 2016 gewählt, wobei Dr. Alexander Wrabetz als ORF-Generaldirektor wiederbestellt wurde. Der ORF produziert zwei FernsehVollprogramme (ORF eins und ORF 2), zwei Spartenprogramme (ORF III und ORF SPORT +) und trägt zu den Programmen von 3sat, ARTE

und BR-alpha bei. Dazu kommen drei bundesweite und neun regionale Radioprogramme. Der Hauptsitz befindet sich in Wien. Daneben betreibt der ORF in jedem der neun Bundesländer ein Landesstudio. Die gesamte TV-Senderfamilie – ORF eins, ORF 2, ORF III und ORF SPORT + erzielte 2011 einen Marktanteil von 38,9 %, die Radioprogramme 75 %. Das Onlineangebot des ORF gehört mit rund 44,5 Mio. Visits pro Monat (2011) zu den meistbesuchten Internetseiten Österreichs und wurde mit der ORF-TVthek (2011: 8,8 Mio. Videoabrufe pro Monat) endgültig zur multimedialen Plattform. Der ORF ist damit nicht nur in allen drei Bereichen österreichischer Marktführer, sondern auch einer der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Programmanbieter Europas. Die ORF-Tochtergesellschaften widmen sich Aufgaben wie der Werbezeitenvermarktung, Marketing, ORF. at, ORF TELETEXT sowie der analogterrestrischen und digitalen Satellitenverbreitung von Fernseh- und Radioprogrammen. Zu den Tochtergesellschaften gehören: ORF-Enterprise GmbH & Co KG, ORF Promotion & Programmservice GmbH & Co KG, GIS – Gebühren Info Service GmbH, ORF Online und Teletext GmbH & Co KG, Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG, ORS comm GmbH & Co KG, ORF Marketing Service GmbH & Co KG, ORF-KONTAKT Kundenservice GmbH & Co KG, Fernsehprogramm-

Service GmbH, TW1 Betriebsführung, ORF-Mediaservice GmbH & Co KG, ORF Landesstudio Service, ORF Landesstudio Service GmbH & Co KG und ORF Srl. Verantwortung und Transparenz Als öffentlich-rechtliches Medium steht der ORF im Fokus der Aufmerksamkeit und hat eine besondere Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit. Entscheidungen und die tägliche Arbeit werden in erster Linie durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen bestimmt – durch das ORF-Gesetz, das Medien-Gesetz und die allgemeine österreichische Gesetzeslage sowie die Medienregulierungsbehörden. Darüber hinaus hat sich der ORF für die Programmgestaltung und die tägliche Arbeit aller ORF-Mitarbeiter/innen eine Reihe an freiwilligen Regulativen auferlegt. Dazu zählen beispielsweise das Redakteursstatut, die Programmrichtlinien, der Verhaltenskodex für journalistische Tätigkeit, die Gleichstellung oder der Bereich Jugendschutz. Zusätzlich werden weitere Themen wie Antikorruption, Geschenkannahme oder Nebenbeschäftigungen über Dienstanweisungen geregelt, die selbstverständlich für alle Mitarbeiter/innen gleichermaßen Gültigkeit haben. Mit all diesen Richtlinien und Dienstanweisungen stellt der ORF seine Glaubwürdigkeit, Transparenz und Unabhängigkeit in allen Entscheidungen sicher.

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QUALITÄT SICHERN

iM DialOg

GUTE BEZIEHUNGEN

Veranstaltungen unterstützen den fruchtbaren Dialog mit Publikum und Anspruchsgruppen

Der ORF befindet sich in einer Position, die viele Interessen, Ansprüche, Anforderungen und Vorgaben verbindet. Im Gegensatz zu kommerziellen Medien, die nur ihren Eigentümerinnen und Eigentümern Rechenschaft geben, ist der ORF der Rundfunk der Gesellschaft und damit der Öffentlichkeit verpflichtet, deren vielfältige Interessen es zu bedienen und zu erfüllen gilt. Dem ORF ist es daher wichtig, mit allen Anspruchsgruppen aktiv zu kommunizieren – sei es durch die eigenen Medien und durch die Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen in der Programmge-

Qualität im Gespräch Wer Qualität in den Medien will, muss darüber reden, sich damit auseinandersetzen, das Gespräch suchen. Daher steht der ORF insbesondere mit dem Publikum und dessen Vertreterinnen und Vertretern im intensiven Austausch. In zahlreichen Veranstaltungen, wie etwa dem „ORFDialogForum“, diskutieren Medienmacher/innen, Wissenschafter/innen und Expertinnen und Experten über öffentlich-rechtliche Medienqualität. Auch im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen ORF-Qualitätssicherung erhebt der ORF fortwährend die

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staltung, sei es durch den jährlich erscheinenden „Public-Value-Bericht“, der die Programmleistungen des ORF transparent abbildet, oder durch den ORF-Publikumsrat, der die Wahrung der Interessen der Hörer/innen und Seher/innen sicherstellt und dessen Plenarsitzungen öffentlich sind. Die Stakeholder des ORF sind also im Prinzip die Gesamtheit der österreichischen Bevölkerung. Um das Pflegen guter Beziehungen für alle gleichermaßen sicherzustellen, versucht der ORF die Kommunikation gezielt und spezifisch durchzuführen. Gespräche mit Politik und Behörden

gehören hier ebenso dazu wie der Dialog mit Interessenvertreterinnen und -vertretern und NGOs. Der ORF tauscht sich regelmäßig mit seinen Lieferanten und Partnern aus und steht in intensivem Kontakt mit der Werbewirtschaft sowie der Film- bzw. Musikbranche. Eine wichtige Anspruchsgruppe sind zudem alle Mitarbeiter/innen des ORF, wo Teamwork und konstruktives Feedback wichtig sind. In den innerbetrieblichen „Perspektiven“, einem regelmäßig stattfindenden Diskussionsforum, werden relevante Problemstellungen wie z. B. Integration thematisiert.

Anforderungen und Erwartungen des Publikums an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Österreich und die Zufriedenheit der Rezipientinnen und Rezipienten mit seinen Programmen. Bestandteil dieses umfangreichen ORF-Qualitätssicherungssystems sind unter anderem mehrere Publikumsund Experten-/Expertinnengespräche pro Jahr, bei denen es in moderierten Gruppenveranstaltungen Gelegenheit gibt, mit ORF-Programmvertreterinnen und -vertretern in Kontakt zu treten, sowie eine österreichweite Repräsentativerhebung, in der die Zufriedenheit des Publikums mit dem Gesamtangebot des ORF erhoben wird. Die jährliche Studie des ORF-Publikumsrats dient ebenfalls dazu, die Meinung der Österreicher/innen zu relevanten Themenfeldern einzuholen – zuletzt zur „Wahrnehmung und Nutzung des ORF als trimediales Medienunternehmen“. Darüber hinaus formuliert der ORF in sogenannten Qualitätsprofilen Auftragswerte für die einzelnen Medien und Programmkategorien, die als interne Qualitätsrichtlinien gelten und extern evaluiert werden: 2011 wurde beispielsweise das Anforderungsprofil an die TV-Information im ORF in Fokusgruppen und Einzelinterviews dem Publikum zur Bewertung vorgelegt und diskutiert. Neben all diesen Maßnahmen werden ORFintern immer wieder quantitative und qualitative Untersuchungen durchgeführt, um die Interessen, Anforderungen und Zufriedenheit der Österreicher/innen an und mit den ORFMedien kontinuierlich zu erfassen und in der Gestaltung der Angebote bestmöglich berücksichtigen zu können. Schließlich sorgen die unterschiedlichen Kundendiensteinrichtungen des ORF via Telefon und Schriftverkehr für direkte Kommunikation mit dem Fernsehpublikum. Jede Anfrage im ORF-Kundendienst wird dokumentiert, um die Sendungsmacher/innen

im ORF über das Feedback des Publikums zu informieren. All die zahlreichen Aktivitäten im Zeichen des Austauschs fließen unmittelbar wieder in die Programmarbeit ein. Partnerschaftlich kommunizieren Der intensive Austausch und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit all seinen Lieferanten und Partnern, mit Kundinnen und Kunden und der Wirtschaft ist dem ORF ein großes Anliegen. Neben der ständigen Kontaktpflege zwischen den jeweiligen Ansprechpersonen gehört es auch zur nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens, auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnittene Kommunikationsplattformen anzubieten. Im Umgang miteinander gehören Respekt, Fairness und Zuverlässigkeit zu den wesentlichen Werten. Mit der österreichischen Musikwirtschaft verbindet den ORF eine enge Zusammenarbeit, im Zuge derer ein strukturierter Dialog geführt wird. Ebenso gibt es mit der österreichischen Filmwirtschaft intensive Verbindungen und einen breiten Konsens (siehe dazu auch das Kapitel „Ökonomische Performance“). Der ORF ist stolz auf die langfristigen Partnerschaften, die mit der werbetreibenden Wirtschaft bestehen. Das Medienunternehmen bietet durch seine Marktführerschaft in den Bereichen TV, Radio, Teletext und Internet ein optimales Umfeld für Werbebotschaften. Unterstützt wird diese partnerschaftliche Zusammenarbeit durch unterschiedliche Veranstaltungen und Kundenevents wie die Programmpräsentation, die Nacht der ORF-Werbung oder durch Fachveranstaltungen, bei denen internationale Expertinnen und Experten vortragen, sowie die Cannes-Lions-Repräsentanz, die sowohl den Agenturen als auch den Kundinnen und Kunden das Tor zur internationalen Bühne öffnet. 13


KREATIVE FÖRDERN

gUt WiRtSchaFten

gungsrichtlinien. Seitens des ORF wurden interne Vergaberichtlinien implementiert, die als Richtschnur für alle Mitarbeiter/innen dienen. Zudem wird bei der Vergabe von Aufträgen die Ö-Norm A2050 (Verfahrensnorm) angewandt.

ÖKONOMISCHE PERFORMANCE

„Der Wettbewerb“ mit Harald Krassnitzer thematisierte den ökologischen Fußabdruck

Qualität und Wirtschaftlichkeit Als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen ist der ökonomische Rahmen, in dem sich der ORF bewegt, klar im ORF-Gesetz geregelt. Das Unternehmen finanziert sich hauptsächlich über das Programmentgelt und aus Werbeeinnahmen. Das bedeutet, der ORF muss einen Weg zwischen öffentlichem Auftrag, Qualitätsanspruch und Innovation auf der einen Seite und Wirtschaftlichkeit, Kostenreduktion und angemessenem Einsatz der Programmentgelte auf der anderen Seite finden. Dieses Spannungsfeld gilt es zu bewältigen. 2011 konnte sich der ORF programmlich, personell und wirtschaftlich konsolidieren und eine positive Bilanz mit einem Konzernumsatz von 952 Mio. Euro vorlegen. Das Konzern-EGT beträgt 9,1 Mio. Euro. Die Erlöse aus Programmentgelten betragen 584,2 Mio. Euro. Aus klassischer Fernseh- und Radiowerbung erwirtschaftete der ORF

Nutzungsdauer – immerhin bestehen beispielsweise Sendegeräte bis zu 20 Jahre –, eine möglichst einfache Bewirtschaftung des Investitionsguts, die Ersatzteilverfügbarkeit sowie die Personalverfügbarkeit. Transparenz ist ebenfalls ein wichtiger Parameter: Jegliche Anforderungen und Vertragsbedingungen werden für alle Lieferanten und Geschäftspartner auf einer eigenen Homepage übersichtlich aufbereitet. Dort sind außerdem Informationen über aktuelle Ausschreibungen bzw. Kontaktangaben zu den jeweiligen Einkaufssegmenten ersichtlich. Die juristische Basis der Verträge stellen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen dar. Darüber hinaus gibt es allgemeine Einkaufs-, Vergabe- und Vertragsbedingungen. Darin festgehalten sind u. a. Richtlinien bezüglich des Umgangs mit Personal, Klauseln zum Arbeitnehmerschutz, Betriebssicherheitsklauseln, Umweltschutzanforderungen und Entsor-

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im Jahr 2011 insgesamt rund 216,7 Mio. Euro. Der Personalaufwand konnte seit 2009 um 40 Mio. Euro gesenkt werden. (Nähere Informationen ersehen Sie bitte im Geschäftsbericht 2011.) Stabile Marktanteile Dass der ORF trotz wachsender Konkurrenz weiterhin klar seine Position als Qualitäts- und Marktführer behaupten kann, zeigen die stabilen Reichweiten und Marktanteile in all seinen Medien. Im Fernsehen hält der ORF bei einer täglichen Reichweite von rund 4 Mio. Zuseherinnen und Zusehern pro Tag, im Radio bei mehr als 5 Mio. Hörerinnen und Hörern und Online bei 52 Mio. Visits allein im Jänner 2012. Damit liegt der ORF auch im europäischen Vergleich im Spitzenfeld. Regionale Wertschöpfung Die Verantwortung des ORF gegenüber der österreichischen Öffentlichkeit beschränkt sich nicht nur auf die

Qualität und Vielfalt des redaktionellen Programms, sondern umfasst ebenso die regionale Wertschöpfung. Der ORF nimmt in seiner Rolle als Medienunternehmen, als Produzent, als Arbeitgeber und als Veranstalter unterschiedlichste Mittel in allen Bereichen seiner Tätigkeit in Anspruch – sei es bei der Vergabe externer Produktionen oder durch die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der ORF wirkt dadurch als Multiplikator in der Wertschöpfungskette, wovon die Unternehmen vor Ort, medienaffine Branchen und die regionale Wirtschaft profitieren. Nachhaltigkeit in der Beschaffung Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Langfristigkeit – diese Kriterien stehen u. a. im Fokus bei der Wahl neuer Beschaffungsgüter. Der ORF ist bestrebt, nachhaltige Aspekte auch in seiner Beschaffungspolitik umzusetzen. Dazu gehören z. B. eine lange

Auswahl der Lieferanten Der ORF hat ein Gesamtvolumen in der Beschaffung von ca. 415 Mio. Euro jährlich. Das Spektrum ist entsprechend der Geschäftstätigkeit des ORF sehr breit angelegt: Einerseits braucht der ORF technisches Equipment, andererseits benötigt er als Dienstleistungsunternehmen sämtliche Mittel für den Bürobetrieb. Prinzipiell gilt bei der Vergabe das Prinzip der Bestbieterschaft – wobei auch die oben erwähnten Kriterien mit einfließen. Grundsätzlich hält sich der ORF bei seinen Vergaben an den Grundsatz der Gleichbehandlung aller (europäischen) Bieter. Dort, wo es aus wettbewerbsrechtlichen Gründen möglich ist, wird die Wertschöpfung in Österreich gehalten. Förderung der Film- und Musikbranche Der ORF ist ein wichtiger Partner der Film- und Musikbranche. Mit 100 Mio. Euro investierte der ORF 2011 so viel wie noch nie in die heimische Filmund Produktionswirtschaft. Ebenfalls

konnte der ORF-Anteil am Film/Fernseh-Abkommen auf 8 Mio. Euro aufgestockt und bis 2013 gesichert werden. Österreichische Produktionen zahlen sich für alle Beteiligten aus: Der ORF hebt sich durch eigenproduzierte Filme oder Serien von der Konkurrenz ab und schärft damit seine Positionierung als Qualitäts- und Marktführer. Investitionen in die Film- und Musikwirtschaft erzeugen durch spezifische Nachfrage Verbrauchs- und Beschäftigungseffekte. Diese können mitunter jede Region des Landes erreichen – vor allem wenn man bedenkt, dass die Drehorte populärer Serien und Filme in ganz Österreich zu finden sind. Das fördert die regionale Wertschöpfung und zieht ebenso touristische Effekte nach sich. Besonders erfreulich ist es, dass der österreichische Film derzeit auch international sehr erfolgreich ist. Der ORF ist auch Impulsgeber für neue Musik und unterstützt die heimische Musikbranche und junge Talente – von der Ö1 Talentebörse bis zur großen ORF-Talenteshow. Qualitätsvolle österreichische Musik war und ist fixer Bestandteil der ORF-Programme in Fernsehen und Radio. Stolz ist das Unternehmen auch darauf, dass das ORF-Radio-Symphonieorchester trotz Sparkurs erhalten werden konnte.

KONZERNKENNZAHLEN (IN MIO. €) 2009

2010

2011

Konzernumsatz

902,4

955,1

952,0

Konzern EGT

–44,3

23,4

9,1

Konzernüberschuss/-fehlbetrag

–44,4

23,1

9,1

Konzernbilanzgewinn/-verlust

–88,0

–88,0

–79,5

2009

2010

2011

Programmentgelte*

526,4

580,2

584.2

Werbeerlöse

222,8

216,2

216,7

Sonstige Erlöse

201,5

209,1

196,0

Umsatzerlöse gesamt

950,7

1.005,5

996,9

KONZERNKENNZAHLEN (IN MIO. €)

* 2010 und 2011 inkl. zeitlich befristeter Refundierunggen gem. § 31 ORF-G

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PUBLIC VALUE

Viele heRaUSFORDeRUngen

DAS HAT WERT! –

DIE MEDIENINHALTE DES ORF Gesellschaftliche Werte im Fokus – Der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF Als öffentlich-rechtlicher Rundfunk stehen für den ORF relevante öffentliche Werte im Mittelpunkt, die wesentlich für den demokratischen, sozialen und kulturellen Zusammenhalt der Gesellschaft sind. Neben der umfassenden Information über alle wichtigen politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen orientiert sich das Angebot des ORF an der Vielfalt der Interessen seiner Hörer/innen und Seher/innen und berücksichtigt dementsprechend alle Bevölkerungsgruppen. Dies umfasst insbesondere auch alle Altersgruppen, Menschen mit Behinderung, Familien und Kinder, anerkannte Religionsgemeinschaften und regionale Identitäten – sowie die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Das Angebot des ORF trägt zur Bildung bei und sorgt für Information über vielfältige Themen, unter anderem der Gesundheit, des Umwelt- sowie Konsumentenschutzes und der europäischen Integration. Damit fördert der ORF das Verständnis über die Prinzipien der Nachhaltigkeit. Der öffentlich-rechtliche Auftrag unterscheidet den ORF wesentlich von kommerziellen Medien und begründet die Einhebung von Gebühren. Durch gesonderte Ausweisung des öffentlich-rechtlichen und des kommerziellen Bereichs stellt der ORF sicher, dass öffentliche Gelder ausschließlich für öffentliche Aufträge eingesetzt werden. 16

Redaktionssitzung: „Bewusst gesund“ ist eines von vielen Formaten mit Mehrwert

Die Verpflichtung zu hoher Qualität, Objektivität und Unabhängigkeit der programmgestaltenden Mitarbeiter/innen sowie die Freiheit der journalistischen Berufsausübung sind dabei Grundlage des ORF.

Frühling, der Katastrophe in Fukushima, den Ereignissen in Griechenland und der europäischen Euro- und Schuldenkrise geprägt. Dies brachte den Informationssendungen und Magazinen Rekordwerte.

Das Medienangebot des ORF Hochwertige Information und Unterhaltung bietet der ORF über zwei österreichweite TV-Programme sowie zwei Spartenprogramme, drei österreichweite und neun bundeslandweite Radioprogramme sowie durch Onlineangebote. ORF eins und ORF 2 bieten täglich 24 Stunden Information, Kultur und Religion, Wissenschaft und Bildung, Sport, Familienprogramm und Unterhaltung. ORF III Kultur und Information und ORF SPORT + sind die zwei Spartenkanäle des ORF, die für noch mehr Programm und Vielfalt sorgen. 2011 nutzten täglich vier Mio. Zuseher/innen das Fernsehangebot. Das Radioangebot des ORF, das 2011 täglich mehr als 5 Mio. Hörer/innen verfolgten, umfasst den Kultur- und Informationssender Ö1, das Hitradio Ö3, das überwiegend fremdsprachige Jugendkulturradio FM4 sowie die neun Bundesländer-Regionalradios. Und schließlich werden im ORF.atNetwork – mit durchschnittlich 44,5 Mio. Visits und 5,46 Mio. Unique Clients pro Monat im Jahr 2011 – News und programmbegleitende Angebote zur Verfügung gestellt.

• Programmschwerpunkte wie die ORF-Gesundheitsinitiative „Bewusst gesund“, der Frauenschwerpunkt „Starke Frauen hat das Land“ rund um den 100. Internationalen Frauentag oder der Schwerpunkt „Alles Plastik“ stärkten das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu gesellschaftlich wichtigen Themen. • Mehr als 50 eigen- und koproduzierte „Universum“- und „Menschen & Mächte“- Dokumentationen sowie zahlreiche Reportagen und Diskussionen informierten die Zuseher/innen 2011 über Themen zu Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit, Politik, Religion und Gesellschaft und trugen so zur Meinungsbildung im Land bei. Projekte wie der Österreichische Klimaschutzpreis setzen gesellschaftspolitische Impulse

Spotlight auf 2011 • Die Information in Radio und Fernsehen war vor allem vom Arabischen 17


PROGRAMM MIT MEHRWERT • Sportevents wie die Ski-WM, Kulturereignisse wie „Anna Bolena“ aus der Staatsoper, eigen- und koproduzierte Filme und Serien wie „Schnell ermittelt“ oder „Das weiße Band“ sowie große Unterhaltungsevents wie „Die große Chance“, sorgten für Spannung und Unterhaltung in den österreichischen TV-Haushalten. Publikumseinbindung sichert hohe Qualität Um die Erfüllung des öffentlichrechtlichen Auftrags sicherzustellen, hat der ORF ein umfassendes Qualitätssicherungssystem etabliert. Neben der jährlichen Programmstrukturanalyse nach Sendungskategorien zur Sicherstellung der Ausgewogenheit des Inhaltsangebots für das Fernseh- und Radioprogramm umfasst das Qualitätssicherungssystem u.a. den jährlichen „PublicValue-Bericht“, der die Leistungserfüllung des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags dokumentiert. Daneben stellen die ORF-Repräsentativbefragung zur Zufriedenheit des Publikums, Publikums- und Expertengespräche, die Evaluierung der ORF-Qualitätsprofile und die ORFJahresstudien wesentliche Elemente des Qualitätssicherungssystems dar. Die gezielte Einbindung der Stakeholder – sowohl Publikum als auch Expertinnen und Experten – stellt im Sinne des laufenden Dialogs die kontinuierliche Weiterentwicklung des ORF sicher. Daneben werden fundierte Methoden zur fortlaufenden Messung der ORF-Mediennutzung angewandt wie z. B. der TELETEST oder der ORF-Radiotest. Der ORF-Kundendienst sorgte im Jahr 2011 für direkte und kompetente Beantwortung von 250.000 Anfragen, und die Abteilung ORF DIGITAL bot 330.000-mal Unterstützung bei technischen Fragestellungen zum Fernsehempfang. 18

Selbstbeschränkung und Jugendschutz Medien spiegeln einerseits gesellschaftliche Verhältnisse und Tendenzen. Andererseits sind Medien mitunter prägend für unsere Wahrnehmung und Interpretation der Welt. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, orientiert sich der ORF an ethischen Grundsätzen, die Gewalt und Obszönität in den Programmen zum Sensationszweck ausschließen. Insbesondere beim Schutz Minderjähriger vor Programmen, die ihre Entwicklung beeinträchtigen können, nimmt der ORF seine Verantwortung durch eine ganze Reihe freiwillig auferlegter Richtlinien wahr. Neben seiner Vorreiterrolle innerhalb der EU bei der Kennzeichnung von Programmen im Spätabendbereich umfassen diese Richtlinien Programmeinkauf, -produktion und -bearbeitung sowie besondere Sorgfalt bei Gestaltung und Einsatz von Programmtrailern und die Programmierung nach entsprechenden Zeitzonen. Jene Programme, die für Kinder und Jugendliche nicht

Um eine Viertelmillion Anfragen kümmerte sich der ORF-Kundendienst 2011

WERBUNG MIT VERANTWORTUNG oder nur beschränkt geeignet sind, werden eigens gekennzeichnet. Daneben hat sich der ORF für Werbung, die im Umfeld von Kindersendungen gesendet wird, einen eigenen Verhaltenskodex auferlegt. ORF für alle: Integration und Inklusion ist Programm An den Medienangeboten des ORF sollen alle teilhaben – nicht weniger ist Auftrag und Anspruch des ORF. Um dem gerecht zu werden, gilt es einerseits, Barrieren abzubauen, die sich aufgrund sprachlicher Schranken oder Sinnesbeeinträchtigung bei konventionellen Medienangeboten ergeben können, und andererseits, spezielle Interessen zu berücksichtigen, die sich aus der Zugehörigkeit zu einer Minderheit oder der Situation der Migration ergeben. In diesem Sinne bietet der ORF ein vielfältiges Angebot für die sechs autochthonen Volksgruppen in Österreich an. Programme werden einerseits in den jeweiligen Volksgruppensprachen angeboten und andererseits in Deutsch, um die

Gebärdensprache: immer mehr ORF wird auch hörbehinderten Menschen zugänglich

Themen der Volksgruppen auch der deutschsprachigen Mehrheit näherzubringen. Ebenso werden die Themen Migration und Integration in allen Medien des ORF regelmäßig behandelt. So gingen 2011 beispielsweise in den Ö1-Journalen insgesamt 248 Beiträge zu Migration, Integration, Asyl, Zuwanderung, Schubhaft und Abschiebung on air. Das Angebot der Sendungen, die auch für hör- und sehbeeinträchtigte Nutzer/innen barrierefrei zugänglich sind, wurde im Jahr 2011 massiv ausgebaut. So konnte bereits eine Untertitelungsquote von rund 52 % aller in ORF eins und ORF 2 ausgestrahlten Sendungen erzielt werden, und auch der Ausbau des audiodeskribierten

Fernsehprogramms wurde 2011 ambitioniert verfolgt. Beispielsweise wurden der ORF-TV-Event „Dancing Stars“ mit Live-Audiokommentierung versehen und Hörfilmfassungen zu TV-Serien und ORF-(ko)produzierten Filmen ausgestrahlt. Werbung im ORF Kommerzielle Kommunikation im ORF unterliegt klaren Regeln. Sie muss für das Publikum leicht als Werbung erkennbar sein, darf keinerlei redaktionellen Einfluss haben, laufende Sendungen im Allgemeinen nicht unterbrechen und klar definierte Werbezeiten nicht überschreiten. Unethische Werbeinhalte sind genauso tabu wie Werbung für Spirituosen,

Tabak- und rezeptpflichtige Produkte. Klare Auflagen gibt es für die Bewerbung alkoholischer Getränke und für den Schutz Minderjähriger sowie für Produktplatzierung und gesponserte Sendungen. Aber nicht nur Inhalte, auch Dauer und Häufigkeit der Werbung sind durch Tages- und Stundenvorgaben geregelt. Eine für den ORF mitunter herausfordernde Besonderheit stellt das Verbot von Eigenwerbung dar. So darf laut ORF-Gesetz in ORF-Fernsehprogrammen keine Bewerbung von ORF-Radioprogrammen und umgekehrt stattfinden, lediglich Hinweise auf einzelne Sendungsinhalte sind erlaubt. Auch darf in ORF eins und ORF 2 nicht für ORF III geworben werden. 19


MITARBEITER/INNEN FÖRDERN

aRBeitgeBeR ORF

MITARBEITER/INNEN Der ORF als Arbeitgeber Der ORF ist ein attraktiver Arbeitgeber. Das zeigen nicht nur unzählige Initiativbewerbungen von Journalistinnen und Journalisten, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem Arbeitgeber. Der ORF-Spirit verbindet. Die Angestellten des ORF schätzen das gute Betriebsklima wie auch Vergütungen und Sozialleistungen, die das Unternehmen bietet. Leitlinien für Führungskräfte des ORF stellen nicht nur ergebnisorientiertes Handeln und leistungsfördernde Rahmenbedingungen sicher, sondern ebenso die Förderung von Teamwork, bereichsübergreifendem Denken, konstruktivem Feedback und persönlicher Entwicklung der Mitarbeiter/innen. Wer trägt zum Erfolg des ORF bei? Unsere Mitarbeiter/innen setzen sich täglich für den Erfolg des ORF ein. Im Jahr 2011 betrug der durchschnittliche Personalstand des Konzerns 3.872 Vollzeitäquivalente. Inklusive freie Mitarbeiter/innen lag der durchschnittliche Konzern-Personalstand 2011 bei 4.103 Vollzeitäquivalenten. Der konzernweite Frauenanteil von 42 % und der Anteil von 20 % weiblicher Führungskräfte in der Geschäftsführung verdeutlichen den Stellenwert von Frauen auch und gerade in Führungspositionen im Unternehmen. Menschen aus 24 Nationen sowie 84 Menschen mit Behinderung tragen zur Vielfalt des Medienunternehmens bei. Tendenziell ist die Belegschaft mit einem Durchschnittsal20

Kindergarten im ORF: entlastet die Eltern und macht den Kindern Spaß

Honorarkatalog wird Zentralbetriebsrat und führung ausverhandelt.

ter von 43,1 Jahren jünger geworden. Der Wert zeigt, dass auch ältere Arbeitnehmer/innen im ORF gute Beschäftigung finden. Die Mitarbeiter/innen des ORF sind loyal: Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt 12,1 Jahre, vielfach sogar länger, wenn man die Wechsel zu ORF-Tochtergesellschaften mit einrechnet.

zwischen Geschäfts-

Berufliche Entfaltung, Entwicklung und Förderung Die Mitarbeiter/innen des ORF finden eine Fülle an Berufsbildern und Tätigkeitsbereichen in ihrem Unternehmen vor. Durch eine hohe Durchgängigkeit zwischen den Bereichen fördert der ORF eine facettenreiche Entwicklung seiner Mitarbeiter/ innen. So ist es nicht nur Journalistinnen und Journalisten, sondern genauso administrativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich, beispielsweise von einem Landesstudio ins Funkhaus Wien zu wechseln und sich auch fachlich in eine andere Richtung zu entwickeln. Für den Unternehmenserfolg des ORF ist in jedem Fall Qualifikation

Freie Mitarbeiter/innen Für Programmvielfalt, inhaltliche Breite und damit Qualität sind Medienunternehmen neben festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf die Unterstützung durch freie Mitarbeiter/innen angewiesen. So sind beispielsweise für die ORF-Radios Hunderte freie Mitarbeiter/innen als Moderator/in, Gestalter/in, Autor/in, Schauspieler/in und Konsulent/in tätig. Ein zeitgemässer

Personalstand festangestellte Mitarbeiter/innen (Vollzeitäquivalente im Jahresdurchschnitt)

3.556

575

4.131

3.229

621

3.850

3.161

711

3.872

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ZUSAMMEN ARBEITEN maßgeblich – und deshalb fördert das Unternehmen aktiv die Weiterentwicklung im Laufe des Berufslebens.

nen des ORF in Führungskräfteentwicklungsprogrammen und eigenen Coachings.

Feedbackkultur & Potenzialförderung Das jährliche strukturierte Mitarbeitergespräch, das allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten wird, fördert die konstruktive Zusammenarbeit und die gezielte Entwicklung der Mitarbeiter/innen. Es bietet Raum für Rückmeldungen zur Arbeitszufriedenheit und zur Zusammenarbeit mit der Führungskraft sowie mit Kolleginnen und Kollegen. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit besonderem Entwicklungspotenzial jene Förderung zu ermöglichen, die ihr umfassendes Potenzial nutzbar macht, werden individuelle Potenzialanalysen angeboten. Wertvolle Inputs für ihr Führungsverhalten erhalten Mitarbeiter/in-

Umfassendes Schulungsangebot Das umfassende Schulungsangebot des ORF reicht von Fachseminaren zur Programmgestaltung – wie z. B. Seminare zu Recherche, Reportage und Moderation – über Seminare zum Senderbetrieb und zu Wirtschaft und Recht bis hin zu Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung und Selbstorganisation. Allein zum Thema Feedback wurden im Jahr 2011 mehr als 40 Maßnahmen angeboten, darunter ein eintägiges Seminar zu „Feedback im Redaktionsalltag“, bei dem die Feedback-Kompetenz von Sendungsverantwortlichen gestärkt wird. In Summe umfasste das Schulungsangebot in diesem Jahr 954 Seminare. ORF-Akademie Für bestqualifizierten und trimedial einsetzbaren journalistischen und programmgestaltenden Nachwuchs sorgt die ORF-Akademie. Während die Trainees in dieser einjährigen Ausbildung verschiedene Unternehmensbereiche und Redaktionen des ORF durchlaufen, werden sie begleitend in Seminaren und Workshops für den tri-

BEWUSST GESUND medialen Redaktionsalltag ausgebildet. Die verfügbaren Plätze sind heißbegehrt: 20 Bewerbungen pro Platz sind keine Seltenheit. Beliebte Praktikumsplätze beim ORF Mit der Vergabe von vergüteten Praktikums- und Ferialpraktikumsplätzen für Schüler/innen und Studierende kümmert sich der ORF um die Ausbildung des Nachwuchses. Junge Menschen erhalten dabei wertvolle Einblicke in den Betrieb eines Medienunternehmens. Vielfalt der Mitarbeiter/innen schafft Vielfalt im Programm Heterogene Teams erarbeiten die besten Lösungen. Auch aus diesem Grund haben beim ORF alle die gleichen Chancen – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Weltanschauung oder sexueller Orientierung. Im ORF wird Respekt gegenüber Vielfalt gelebt und Diversität genutzt. Schließlich ist es für die Programmgestaltung nur von Vorteil, wenn die Belegschaft auch die Publikumsstruktur repräsentiert. Seinem Anspruch nach Chancengleichheit kommt der ORF insbesondere durch einen Gleichstellungsplan nach. Eine Gleich-

stellungskommission und mehrere Gleichstellungsbeauftragte befassen sich mit Fragen zu Gleichbehandlung und Gleichstellung im Unternehmen. Neben Maßnahmen bei der Einstellung und Beförderung stehen bewusstseinsbildende Maßnahmen im Fokus. So wurden im Jahr 2011 Seminare zum Thema Diversity angeboten, die das Bewusstsein und die Sozialkompetenz im Umgang mit verschiedenen Kulturen sowie Menschen mit Behinderung stärken, wie z. B. im Rahmen des zweittägigen Workshops „Diversity Reporting“ für Redakteurinnen und Redakteure mit dem Ziel, blinde Flecken und Klischees aufzudecken, um neue Perspektiven für die Wirklichkeit zu entwickeln und für die eigene journalistische Arbeit nutzbar zu machen. Beruf und Privatleben in Balance Der ORF schafft durch zahlreiche Maßnahmen optimale Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Durch gleitende Arbeitszeit, Karenzzeiten für Bildung und Familie sowie verlängerte Elternteilzeit können die Mitarbeiter/innen des ORF ihren individuellen Erfordernissen und Bedürfnissen nachkommen. Im Sinne der Gleichstellung

wird dabei auch die Väterkarenz aktiv gefördert. Unterstützung bei der Kinderbetreuung leistet der ORF durch einen eigenen Betriebskindergarten, der dem Zeitmanagement berufstätiger Eltern zugutekommt. Daneben tragen auch Home-Office-Lösungen zur optimalen Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei. Gesundheitsförderung beim ORF Der hohe Stellenwert der Mitarbeitergesundheit kommt in umfassenden Maßnahmen des ORF zum Ausdruck, die sowohl der Gesundheitsvorsorge als auch der Therapie von Krankheiten dienen. Neben jährlichen Vorsorgeuntersuchungen und Impfaktionen werden sportmedizinische Untersuchungen und andere Aktionen wie z. B. zur Hautkrebsvorsoge, aber auch Ernährungsberatung und Kurse für Entspannungstechniken angeboten. Die Mitarbeiter/innen des ORF profitieren darüber hinaus von einer Krankenzusatzversicherung. Raumluftuntersuchungen, Bürobepflanzung und ergonomische Arbeitsplätze – auch beim Arbeiten mit der Kamera – sind nur einige Beispiele der vielfältigen Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz. In den Betriebskantinen des ORF wird eine

hochwertige, ernährungsphysiologisch ausgerichtete Verpflegung angestrebt. Regelmäßige arbeitsmedizinische Untersuchungen für Mitarbeiter/innen in handwerklichen Bereichen wie etwa der Druckerei oder Bildhauerei sind genauso Standard beim ORF wie angebotene Augenuntersuchungen bei Bildschirmarbeit. Die Bilanz kann sich sehen lassen: In den vergangenen 20 Jahren musste der ORF keine einzige Berufskrankheit verzeichnen. Informationskampagnen und Sensibilisierung Jährliche Schwerpunkte fördern dabei gezielt das Bewusstsein für bestimmte Themen der Gesundheit und Prävention. So wurde etwa 2011 die Gesundheit der Augen in den Mittelpunkt gerückt. Darüber hinaus macht der neue Leitfaden „bewusst gesund“ auf die gesundheitsfördernden Angebote des ORF aufmerksam. Zahlreiche Informationsveranstaltungen zu den verschiedensten Themen der Gesundheitsprävention, so z. B. zum Thema Burn-out & Stressmanagement, sollen das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter/innen schärfen. 2011 wurden insgesamt 42 Veranstaltungen mit Fokus auf Gesundheit und Sicherheit durchgeführt.

„Bewusst gesund“ gibt es nicht nur für das ORF-Publikum, sondern auch für die Mitarbeiter/innen 22

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MIT ENERGIE HAUSHALTEN

Die UMWelt achten

UMWELT UND KLIMA Die Verantwortung eines Medienunternehmens gegenüber Umwelt und Klima beinhaltet mehrere Aspekte: So trägt der ORF zur Information und Sensibilisierung des Themas Umweltund Klimaschutz durch die Gestaltung seines Programms bei (siehe dazu auch das Kapitel „Medieninhalte“). Bei der Herstellung der Sendungen und Beiträge selbst – sei es via TV, Radio, in Printform oder digital – entstehen Umweltauswirkungen, die im Wirkungsbereich des ORF liegen. Ebenso von Relevanz sind die Auswirkungen, die der ORF als Unternehmen verursacht – durch das ORF-Zentrum, die Standorte in den Bundesländern und in den Tochterunternehmen. Viele der Maßnahmen zur Energieeffizienz, Ressourcenschonung oder Bewusstseinsbildung sind nicht nur positiv für Umwelt und Klima. Es sind auch ökonomische Effekte, die mit diesem Prozess einhergehen und so eine Win-win-Situation erzeugen. Diese Verschränkung von umweltrelevanten Entscheidungen und Wirtschaftlichkeit bringt für den ORF langfristig einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und eine nachhaltige Ausrichtung. Umwelt- und Klimaschutz gehören für den ORF zu einem wichtigen Bestandteil seiner gesellschaftlichen Verantwortung. Trend zur Digitalisierung Der ORF ist bestrebt, in allen Bereichen einen effizienten und verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen umzusetzen. Ein besonderes Thema stellt in diesem Zusammenhang der Trend zur Digitalisierung dar, der auf der einen Seite sehr viele Ressourcen wie Hardware, Papier und Speicherme24

Wasser kühlt nicht nur über technische Anlagen, sondern erfrischt auch in Arbeitspausen

dien einspart. Auf der anderen Seite entstehen Mehrverbräuche in anderen Sektoren wie bei der Kühlung und im Energiebereich, die die neuen Technologiekomponenten mit sich bringen. Hier gilt es, eine vernünftige Balance zwischen Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit zu halten. Der Umstellungsprozess der Digitalisierung dauert bereits neun Jahre und wird in Zukunft weiter vorgesetzt. Damit einhergehend sind Effizienzmaßnahmen, die beständig weiterentwickelt werden. Dies betrifft vor allem das Energiemanagement, wo Maßnahmen im Fokus stehen, die bei gleichbleibendem Komfort den geringstmöglichen Energieverbrauch sicherstellen sollen. Energieverbrauch Durch den Technologiewandel, der vor allem die Serverkomponenten oder das HD-TV betrifft, gibt es einen ständig wachsenden Bedarf an Netzleistung und Klimatisierung. Der Energieverbrauch steigt aber auch mit der Zahl der Eigenproduktionen, durch die TVthek, der Abwicklung bzw. Übertragung von Großevents und schließlich durch die Einführung eines dritten TV-Programms, ORF III. Einem erhöhten Strombedarf wirkt der ORF

Stromverbrauch (in MWh)

58.152

2009

58.883

2010

deshalb mit baulichen, technischen oder organisatorischen Maßnahmen wie festgelegten Betriebszeiten, Beschattung, energieeffizienteren Geräten oder Belüftung entgegen, wodurch Energie nur im notwendigsten Ausmaß zum tatsächlich benötigten Zeitpunkt am richtigen Ort zur Verfügung steht. Unter anderem wurden im ORFZentrum Energiesparmaßnahmen wie beispielsweise die Optimierung der Betriebszeiten der Klimaanlagen, der sukzessive Austausch auf energiesparende Leuchten, die Reduktion von Luft- und Wassermengen bei der Kühlung oder der Einbau geregelter Luftbefeuchter umgesetzt. Durch diese Aktivitäten ist es dem ORF in den vergangenen Jahren gelungen, trotz des steigenden Bedarfs an elektrischer Energie, den Verbrauch relativ konstant zu halten. 2011 war der Stromverbrauch sogar rückläufig (siehe Grafik). Signifikante Einsparungen konnten ebenso im Bereich des Wärmebedarfs in den letzten Jahren erzielt werden. Durch die Errichtung einer Solaranlage auf dem Dach des ORF-Zentrums konnte zusätzlich für die Unterstützung der Warmwasserbereitung der dafür benötigte Energieaufwand um 20 % reduziert werden.

Fernwärmeverbrauch ORF Zentrum (in MWh)

57.409

2011

23.486

25.146

2009

2010

22.444

2011 25


RESSOURCEN EINSPAREN

ABFALL WIEDER VERWERTEN

ABFALL ORF-ZENTRUM (in t)* 2009

2010

2011

Papier**

180,98

186,58

173,08

Restmüll

132,74

157,27

168,60

Holz***

27,64

46,99

62,69

keine Aufzeichnungen

2,36

11,70

24,14

35,43

28,45

Sperrmüll Metall * ** ***

Da Glas und Kunststoff über die MA 48 entsorgt werden, ist keine Gewichtsangabe möglich, sondern nur ein Behälter-Abholungsintervall beinhaltet Altpapier und Kaufhauspapier beinhaltet Altholz unbehandelt, Altholz gemischt und Sägemehl/Sägespäne

Die Erfassung der Abfallkennzahlen wurde bereits auf alle Landesstudios ausgedehnt. Eine ganzheitliche Darstellung ist derzeit aufgrund der unterschiedlichen Entsorgungsverbände und Kenngrößen in den einzelnen Bundesländern nicht möglich. Eine umfassende Darstellung erfolgt online ab Herbst 2012. Mülltrennung wird groß geschrieben: hier Entsorgungsanlagen für Abfall aus den Werkstätten

Ressourcen sparen Ehe man Materialien nach ihrem Einsatz recycelt oder entsprechend entsorgt, ist es natürlich besser, sie erst gar nicht zu benötigen. Ein effizientes, nachhaltiges Abfallmanagement sollte also an erster Stelle die Vermeidung oder Verringerung der Ressourcen setzen. In diesem Sinne gestaltet der ORF seinen Materialeinsatz. Dies hat neben den positiven Effekten für die Umwelt auch einen wirtschaftlichen Hintergrund, da gleichzeitig Kosten eingespart werden können. Beispielsweise arbeitet der ORF verstärkt daran, diverse Unterlagen in digitalisierter Form abzulegen. Speziell im Einkauf wird an dieser Umstellung sukzessive gearbeitet – und auch an die Lieferanten werden Daten 26

und Informationen zunehmend elektronisch übermittelt. Mit dieser Maßnahme soll der Papierverbrauch im Einkaufsbereich um 80 % minimiert werden. Neben dem geringeren Materialverbrauch hat die Digitalisierung den Vorteil, dass die Abwicklung wesentlich effizienter und rascher möglich ist. Durch die Installierung von Druckerinseln in den Büros wird übrigens zusätzlich Papier im täglichen Arbeitsablauf gespart. Diese Umstellung ist eine von vielen Maßnahmen, die auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigen soll, wie wichtig es ist, mit Ressourcen sparsam umzugehen. Die Bewusstseinsbildung ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Baustein für eine gelebte Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Wiederverwertung und Abfall Die Abfälle, die im ORF prinzipiell anfallen, sind aufgrund der unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche vielfältig. Im Bürobetrieb, in den Werkstätten und bei Produktion fallen Restmüll, Papier, Batterien, Lampen, Lacke, Altkabeln, Sperrmüll und vieles mehr an. Sämtliche Abfälle werden ordnungsgemäß entsorgt bzw. einem Recycling zugeführt. Im Bürobetrieb liegt es auch an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unterschiedlichen Abfälle entsprechend zu trennen. Um jedoch keine wertvollen Ressourcen zu verlieren, wird der Müll vom Abfallunternehmen zusätzlich nachsortiert. Damit wird sichergestellt, dass alle Materialien einer zweckmäßigen Entsorgung

bzw. einer Wiederverwertung zugeführt werden. Im Bereich der Anlagegüter werden ausgeschiedene Teile wie u. a. Möbel, technische Geräte oder Metallteile zum Teil weiterverkauft. Somit müssen veraltete, aber noch funktionierende Komponenten nicht zwangsweise recycelt, sondern können einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Im Bereich spezifischer Investitionsgüter werden Einzelkomponenten auch als Ersatzteile weiterverwendet. Wasserverbrauch und Kühlung Der Bedarf an benötigter Kühlung steigt – wie schon erwähnt – aufgrund der Erweiterung der Serverlandschaft und des Gerätewachstums stetig. Im

ORF Zentrum wird u. a. Wasser aus dem eigenen Brunnen für klimatechnische Zwecke verwendet. Neben dem Einsatz in Klimaanlagen und in Kühltürmen wird das Brunnenwasser anschließend gereinigt und für die Grünflächenbewässerung, Waschstraßen, Reflexionsbecken, Springbrunnen und zur Bevorratung für Löschanlagen herangezogen. Dabei entsteht ein Kreislauf, der die bestmögliche Nutzung des Brunnenwassers ermöglicht. Für die Klimatisierung gibt es außerdem eine zentrale Kälteanlage, die mit dem natürlichen Kältemittel Ammoniak betrieben wird. Als Ausfallreserve stehen eigene Kälteaggregate zur Verfügung, die Großteils ebenfalls mit Nutzwasser rückgekühlt werden. 27


BÜHNEN BIETEN

ORientieRUng geBen Woche lang in diversen Sendungen aller ORF-Medien über ein gesundes und zufriedenes Leben. Seit 2010 gibt es „Bewusst gesund“ auch als eigenes wöchentliches Magazin. Als einzige öffentlich-rechtliche TVAnstalt Europas vergibt der ORF darüber hinaus mit dem Klimaschutzpreis und dem Integrationspreis Public-Service-Awards. Daneben setzt der ORF mit der jährlichen Vergabe des ORF„Greinecker-Preises für Zivilcourage“ ein Zeichen für gelebte Solidarität und humanitäres Engagement.

SOZIALES ENGAGEMENT Als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen liegt die Förderung von Demokratie, Meinungsbildung und Zusammenhalt im Selbstverständnis des ORF. Diese Orientierung am Wohl der Gesellschaft entspringt schon der Gründung des ORF als Stiftung öffentlichen Rechts auf Basis des ORFGesetzes. Als gesellschaftlich beauftragtes Unternehmen dient der ORF der Gesellschaft im Rahmen seines 28

Auftrags und darüber hinaus. Seine Verantwortung nimmt der ORF dabei in vielfältiger Weise wahr – sei es durch die aktive Förderung des heimischen Films und österreichischer Musik, durch seine gesellschaftlich wertvollen Medieninhalte sowie Programmschwerpunkte und Preise für gesellschaftlich wünschenswertes Handeln oder durch seine vielfältigen Hilfsinitiativen und Spendenaufrufe.

Stellvertretend für die Bandbreite des sozialen Engagements des ORF erhalten Sie hier einen Überblick über wichtige ORF-Initiativen, die der Gesellschaft zugutekommen. Programmschwerpunkte und Awards des ORF In medienübergreifenden Programmschwerpunkten beleuchtet der ORF regelmäßig gesellschaftlich relevante

Aktionen wie „Nachbar in Not“ oder „Licht ins Dunkel“ wecken die Hilfsbereitschaft

Themen, die Bewusstsein in der Bevölkerung schaffen. Klimaschutz, Gesundheit und Integration sind Themenfelder, denen sich der ORF besonders intensiv widmet. So haben im Servicemagazin „Konkret“ neben Konsumentenschutz, Arbeits- und Sozialrecht auch Klimaschutz und Integration sehr breiten Raum. Der Programmschwerpunkt „Bewusst gesund“ informiert zweimal jährlich eine

Der Österreichische Klimaschutzpreis Der in vier Kategorien vergebene Österreichische Klimaschutzpreis ist ein Erfolgsprojekt von ORF und Lebensministerium und ging 2011 bereits in die vierte Runde. Die 16 nominierten Projekte, die von einer Fachjury aus rund 250 Einreichungen ausgewählt wurden, wurden wieder im Servicemagazin „Konkret“ über mehrere Wochen präsentiert. Die Publikumsabstimmung entschied mit 60.000 Votings schließlich über die Siegerprojekte: „Griffen Green – Energieautarkie ist möglich“, Sonnentors „Wo Sinn und Freude wächst“, das Schulprojekt „Photovoltaik-Eisdiele“ und der „Bergladen Vorderstoder“. Der Österreichische Integrationspreis Neben regelmäßigen Beiträgen in allen ORF-Medien wird dem Themenkomplex Migration und Integration beim Österreichischen Integrationspreis besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Das Magazin „Konkret“ berichtete 2011 in 25 Beiträgen darüber und stellte in einer Sondersendung die Preisverleihung in den Mittelpunkt. Aus mehr als 260 Einreichungen gingen die Projekte „Roma-Jugend“, das „Hausbesuchsprogramm HIPPY für Eltern von Vorschulkindern, der

„KunstSozialRaum Brunnenpassage“ sowie die gelebte Diversität bei wohnpartner im Wiener Gemeindebau als Gewinner hervor. Spendensendungen in TV und Radio Die Spendensendungen des ORF über Fernsehen und Radio sind herausragende Aktionen, bei denen um finanzielle Mittel für gemeinnützige Projekte geworben wird. Feste Bestandteile sind die jährlichen „Licht ins Dunkel“Spendensendungen sowie die Spendenaufrufe für Katastrophenhilfe von „Nachbar in Not“. Daneben stellen Gratis-Sendeplätze für Sozialspots österreichischer Hilfsorganisationen einen wichtigen Beitrag des ORF im Dienst der Gesellschaft dar.

„Licht ins Dunkel“ Die Aktion „Licht ins Dunkel“ hilft Menschen mit besonderen Lebensumständen und bietet materielle und finanzielle Unterstützung. Der ORF trägt mit vielfältigen Benefizveranstaltungen dazu bei, Spenden zu sammeln. Seit Bestehen der Aktion 1973 konnten insgesamt 202,6 Mio. Euro an Spendengeldern für Menschen mit Behinderungen und in sozialer Not, insbesondere für Familien und Kinder in Österreich, gewonnen werden. Das ganze Jahr über konnte über die kostenlose Spenden-Hotline 0800 24 12 11 für „Licht ins Dunkel“ gespendet werden. Die moderne Onlineplattform lichtinsdunkel.ORF.at unterstützt die Aktion ganzjährig. Das Spenden-Highlight stellt seit 34 Jahren der Heilige Abend dar, an dem der ORF „Licht ins Dunkel“ mit einer 14-stündigen Fernsehsendung in den Fokus stellt. Der Spendenmarathon wird von zahlreichen Prominenten aus Gesellschaft, Kirche, Kunst und Kultur, Sport, Politik, und Wirtschaft unterstützt. Am 24. Dezember 2011 29


SPENDEN SAMMELN

HILFE LEISTEN für die Bewerbung ihrer Aktionen und Spendenaufrufe gratis Sendeplätze in Fernsehen und Radio zur Verfügung. „Team Österreich“ Katastrophenhilfe und Tafel „Team Österreich“ wurde 2007 als neuartige, landesweit organisierte Form der Nachbarschaftshilfe in Katastrophensituationen (wie z. B. Hochwasser) von Hitradio Ö3 gemeinsam mit dem Roten Kreuz ins Leben gerufen. Heute umfasst das Netzwerk der Hilfsbereitschaft bereits 30.000 engagierte Mitglieder in ganz Österreich. Da Katastropheneinsätze nicht ohne Ausbildung ablaufen können, führt das Rote Kreuz Kurzschulungen durch, um den Helferinnen und Helfern Basiskenntnisse rund um die Katastrophenhilfe zu vermitteln. Im Jahr 2011 führte Ö3 darüber hinaus gemeinsam mit dem Roten Kreuz einen zweiwöchigen Themenschwerpunkt durch, um auch Österreichs Haushalte besser auf Krisenszenarien vorzubereiten. Tausende der Team-Österreich-Mitglieder stellen ihr Engagement mittlerweile nicht nur anlassbezogen bei

Katastrophen, sondern regelmäßig zur Verfügung. Und zwar für die 2010 gestartete „Team Österreich Tafel“, bei der Wochenende für Wochenende rund 10.000 bedürftige Menschen mit überschüssigen Lebensmitteln versorgt werden. 59 Ausgabestellen sind jeden Samstag Bindeglied zwischen Überschuss und Mangel, pro Ausgabe sind rund 500 Freiwillige im Einsatz. So konnten bisher insgesamt 2.000 Tonnen Lebensmittel verteilt werden. ORF-Jugend-Telefonhilfe „147 Rat auf Draht“ Seit 25 Jahren betreibt der ORF unter der Nummer 147 die Telefonhilfe „Rat auf Draht“, bei der Kinder und Jugendliche kostenlos professionelle Hilfe aufsuchen können. Zudem steht das Angebot mit Onlineberatungen rund um die Uhr zur Verfügung. Das Team von „Rat auf Draht“ gibt Hilfestellungen in allen Bereichen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen. Von den 90.754 im Jahr 2011 durchgeführten Beratungen wurden rund 95 % telefonisch in Anspruch genommen.

Mehr als 30.000 Menschen packen im „Team Österreich“ mit an

konnten rund 6,25 Mio. Euro für die Hilfsaktion lukriert werden. Der „Licht ins Dunkel“-Aktionstag am 21. November brachte immerhin rund 680.000 Euro ein. Die ORF-Radioflotte nutzte wieder kreative Ideen, um „Licht ins Dunkel“ zu unterstützen: So hat die bereits traditionelle Ö3Wundertüte allein im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 467.000 alten Handys in bares Geld – nämlich 700.000 Euro – verwandelt. Damit werden über den „Licht ins DunkelSoforthilfefonds“ Familien in Not in Österreich unterstützt, außerdem 30

können im Verwertungsprozess zehn ehemals langzeitarbeitslose Menschen wieder in den Arbeitsprozess integriert werden. Beim Ö1-Weihnachtsquiz wurde heiter geschmunzelt und gespendet, und Radio Wien schickte die Moderatorinnen und Moderatoren aus, um Punsch auszuschenken. „Nachbar in Not“ Die Aktion „Nachbar in Not“ wurde im Jahr 1992 anlässlich des JugoslawienKrieges als Kooperation von ORF, Rotem Kreuz und Caritas gestartet.

Vorerst nur für wenige Wochen geplant, wurde sie innerhalb kürzester Zeit zur größten privaten Hilfsaktion auf dem Balkan und zu einem international anerkannten und beeindruckenden Zeichen der Solidarität mit den Opfern. Im Zuge der KosovoKrise erweitert, arbeitet „Nachbar in Not“ mittlerweile auf breitester Basis mit namhaften Organisationen aus dem Sozialbereich. Das vergangene „Nachbar in Not“Jahr war mit Spendeneinnahmen von 6,8 Mio. Euro der Hilfsaktion „Hunger in Ostafrika“ gewidmet.

Insgesamt konnten seit Gründung der Aktion „Nachbar in Not“ 199 Mio. Euro an Spendengeldern aus Österreich für Katastrophenhilfe im Ausland lukriert werden. Gratis Ausstrahlung von Sozialspots Ob es sich um die Blutspendenaufrufe des Roten Kreuzes handelt, um die Augustsammlung der Caritas oder um viele andere Anliegen – der ORF bewirbt nicht nur seine eigenen Kampagnen, sondern stellt auch den österreichischen Hilfsorganisationen

SPENDENAUFKOMMEN „NACHBAR IN NOT“ Jahr

Hilfsaktion

1992–2002 Ex-Jugoslawien

Spendenhöhe 125,0 Mio. Euro

2003

Hilfe für die Kinder des Irak

0,5 Mio. Euro

2004

Österreich hilft Darfur

6,8 Mio. Euro

2004/2005

Die Flutkatastrophe (Tsunami)

32,6 Mio. Euro

2005

Erdbeben in Südasien (Pakistan)

5,8 Mio. Euro

2005

Hochwasser in Rumänien und Bulgarien

0,6 Mio. Euro

2010

Erdbeben in Haiti

2010

Flutkatastrophe Pakistan

6,1 Mio. Euro

2011

Hunger in Ostafrika

6,9 Mio. Euro

14,5 Mio. Euro

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NÄCHSTE SCHRITTE

ZUkUnFt Planen

Bestandteile des ORF-Programms bleiben.

ZIELSETZUNGEN ZUR NACHHALTIGKEIT

Nachhaltigkeit leben heißt Zukunft sichern. Nicht nur für Leni im ORF-Kindergarten.

Allgemeine Ziele zur Nachhaltigkeit • Fortführung des Nachhaltigkeitsprozesses: Nach dem Start der Implementierung von Nachhaltigkeit im Unternehmen soll das Thema weiter vorangetrieben werden. • Kommunikation nach innen: die ORF-Mitarbeiter/innen sollen für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert und regelmäßig über Neuigkeiten rund um das Thema Nachhaltigkeit informiert werden. • Kommunikation nach außen: Die Berichterstattung wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert, um den Nachhaltigkeitsprozess des ORF nach außen anschaulich zu machen.

in Vergabebedingungen mit aufgenommen. • Förderung der heimischen Filmund Musikbranche: Der ORF wird auch in Zukunft seine Verantwortung als wichtiger Partner der heimischen Film- und Musikbranche wahrnehmen. Die Investitionen sollen deshalb auf konstant hohem Niveau gehalten werden. 2012 und 2013 werden rund 100 Mio. Euro in die heimische Produktionswirtschaft investiert. Eine weitere Unterstützung erfolgt nach Maßgabe der Finanzierung des ORF. Der österreichische Film und heimische Musik werden weiterhin wichtige

32

• Stakeholderkommunikation: Zusätzlich zu anderen Maßnahmen, die zur Einbindung der Anspruchsgruppen des ORF dienen, werden 2012 auch erstmals Round-TableGespräche mit ausgewählten Stakeholdern geführt. Ziele in der ökonomischen Dimension • Sustainable Funding: Sicherstellung der Finanzierung des öffentlichen-rechtlichen Auftrags. Weiterhin bestmögliche Wirtschaftlichkeit im Sinne der Gebührenzahler/innen und unter Berücksichtigung ethischer Aspekte.

• Der ORF hat in seine Veranlagungsrichtlinie die Regelung aufgenommen, dass bei der Auswahl von Wertpapiermanagern bei Gleichwertigkeit der Angebote einem nachhaltigen Investmentansatz der Vorzug gegeben wird. Dementsprechend wurde bereits ein Manager ausgewählt, der in seinem ORFMandat einen Nachhaltigkeitsansatz verfolgt. Dieser Weg wird weiter verfolgt. • Nachhaltigkeit in der Beschaffung: Nachhaltige Aspekte sollen künftig vermehrt in der Beschaffungspolitik Beachtung finden. Entsprechende Vorgaben werden aus diesem Grund

Ziele in der ökologischen Dimension • Einkauf: Eine Reduzierung des Papierverbrauchs wird durch die Digitalisierung der Unterlagen vorangetrieben. • Sensibilisierung zum Umweltschutz: Durch gezielte Maßnahmen soll das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter/innen geschärft und im Berufsalltag stärker gelebt werden. • Treibhausgasbilanz (Carbon Footprint): Sukzessive Erstellung von Treibhausgasbilanzen der ORFStandorte. Davon ausgehend werden Zielvorgaben für die Senkung der spezifischen Treibhausgase abgeleitet. • Nachhaltiges Gebäude: Nachhaltige Aspekte werden – je nach Standortentscheidung – bei Neubau bzw. Renovierung umgesetzt und schon in der Ausschreibung an Architekten bzw. Bauunternehmen verankert. • Mobilität: Der ORF forciert Mobilitätskonzepte, die eine stärkere Nutzung des öffentlichen Verkehrs sowie der Elektromobilität vorsehen. Die Installierung von Elektrotankstellen im ORF Zentrum wird geprüft. Ziele in der sozialen Dimension Mitarbeiter/innen • Gleichstellung: Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist im ORF-Gesetz geregelt. Weiterführende Ziele sind in einer Betriebsvereinbarung von September 2011 festgehalten und werden konsequent verfolgt. • Mitarbeiter/innen mit Behinderungen: Die Anzahl der Mitarbeiter/innen mit Behinderungen soll ausgebaut werden. Bei baulichen Maßnahmen wird auf die Barrierefreiheit besonders Bedacht genommen.

• Gesundheitsförderung: Die umfangreichen Angebote zu Gesundheitsmanagementaktivitäten sollen beibehalten werden. Mitarbeiter/innen sollen vermehrt dazu motiviert werden, daran teilzunehmen. Medieninhalte • Programmgestaltung: Das Prinzip und Aspekte der Nachhaltigkeit sollen zunehmend in die Programme und Formate einfließen, um den Österreicher/innen Orientierung am Weg zu einem nachhaltigen Lebensstil zu geben. Sonderprojekte wie der Österreichische Klimaschutzpreis, der Österreichische Integrationspreis oder Programmschwerpunkte werden Aspekte der Nachhaltigkeit weiterhin und verstärkt beleuchten. • Barrierefrei konsumieren: Das Angebot der Sendungen, die auch für hör- und sehbeinträchtige Nutzer/innen barrierefrei zugänglich sind, soll weiter ausgebaut werden. Die Untertitelungsquote soll bis Ende 2012 auf 60 % ausgebaut werden (2011: 55 %). Weiters wird auch die Audiodeskription gesteigert. • Soziales Sponsoring: Fortführung der Projekte über den öffentlichrechtlichen Kernauftrag hinaus (unter besonderer Beachtung von „Licht ins Dunkel“, „Nachbar in Not“ und „Team Österreich“). • Förderung junger Talente: Der ORF unterstützt und fördert junge Talente im Rahmen unterschiedlicher Sendungsformate. • Dem ORF ist es ein Anliegen, zivilgesellschaftliches Engagement und Partizipation für alle Österreicher/innen zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden entsprechende Plattformen und Diskussionsforen besonders gefördert. 33


IMPRESSUM

HERZLICHEN DANK

Impressum: Herausgeber und Hersteller: Österreichischer Rundfunk, ORF Würzburggasse 30, 1136 Wien Für den Inhalt verantwortlich: ORF-Unternehmenskommunikation Birgit Schacht Redaktion: brainbows informationsmanagement gmbh ORF-Design: Mag. Mitko Panajotov, Nadja Hammer Bildkonzept: Frank Neubauer/PAGE SEVEN Fotos: Ingo Pertramer/PAGE SEVEN (Seiten 6, 8, 16, 20, 24, 26, 32) ORF: Thomas Ramstorfer, Ali Schafler, Inge Prader VB, Hans Leitner, Günther Pichlkostner, Johannes Cizek, Petro Domenigg, Milenko Badzic Druck: ORF-Hausdruckerei auf FSC-Papier © September 2012 34

Herzlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich am Nachhaltigkeitsprozess beteiligen, sowie an PAGE SEVEN und Fotograf Ingo Pertramer, die das Bildkonzept für vorliegende Broschüre erarbeitet und umgesetzt haben. 35


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