2 minute read

Idylle pur im Sölktal

Von St. Nikolai auf die Rudolf-Schober-Hütte: Hier kann man die Schladminger Tauern noch ungestört vom Massentourismus genießen.

SeBaStIaN BeIGLBöcK

Advertisement

Die Überquerung des Alpenhauptkammes vom Sölktal in die steirische Krakau ist eine Etappe des Zentralalpenweges (Österreichischer Weitwanderweg 02) und auch des Tauernhöhenweges. Sie lässt sich bei Nächtigung auf der Rudolf-Schober-Hütte im Rahmen einer Zwei- bis Dreitagestour aber auch wunderbar mit dem Besuch der Bergseen der Gegend oder der Besteigung mehrerer relativ einfacher Gipfel bis über 2.500 m verknüpfen.

Die Tour beginnt in St. Nikolai im Sölktal. Erst wandert man gemächlich auf der Almzufahrtsstraße zur sogenannten Bräualm. Vom Talschluss geht es in vielen Serpentinen

Der Hohensee verzaubert auch bei nicht ganz perfektem Bergwetter.

Foto: Sebastian Beiglböck

zur Höhenseealm, wo der idyllische Hohensee zu einer Rast einlädt. Über einen Rücken gelangt man, nun schon oberhalb der Baumgrenze, in das wunderschöne Hochtal des Schimpelbaches und an weiteren Bergseen vorbei. Nun ist es nicht mehr weit bis auf die Schimpelscharte, auf der man den Alpenhauptkamm überquert. Nach einem zügigen Abstieg, erst durch Geröll, dann durch Latschenfelder, erreicht man das Ziel – die Rudolf-Schober-Hütte (ÖAVSektion Stuhlecker). —

T¡pp Variante über das Süßleiteck

Für geübte Bergsteiger empfiehlt sich bei Nächtigung auf der Rudolf SchoberHütte, am Hin oder Rückweg das Süßleiteck (2.507m, ca. 3 Stunden hin und zurück) mitzunehmen. Dafür zweigt man kurz unterhalb der Schimpelscharte ostwärts ab und quert zum Nordgrat. Mit leichter Kletterei (Seilversicherung) weiter über die Ostflanke oder, etwas schwieriger, direkt über den Grat zum Gipfel.

Genaue Beschreibung: www.alpenvereinaktiv.com/s/4Egge Wegbeschreibung: Von St. Nikolai gehen wir auf der Almzufahrtstraße in den Talabschluss des Bräualmbaches. Nun ordentlich in Kehren ansteigend auf die Hohenseealm mit dem idyllischen Hohensee (1.543m). Nach der Baumgrenze eine steile Flanke (versicherte, oft rutschige Stelle) auf den Schimpelrücken hinauf, wieder ein Stückchen hinunter und eine Bachwanderung den Schimpelbach entlang. Schließlich noch einmal steil hinauf auf die Schimpelscharte (2.273m). Von hier bergab durch Geröll und lichten Zirbenwald zur RudolfSchoberHütte (1.667m).

Ausgangspunkt: St. Nikolai im Sölktal (1.126m) Anreise – Öffis: Mit der Ennstalbahn von Bischofshofen oder Selzthal nach Gröbming, weiter mit der Buslinie 945 nach St. Nikolai. Achtung: Bus verkehrt nur Montag bis Freitag während der Sommerferien. Auch eine Überschreitung ist Montag bis Freitag möglich – am Etrachsee südlich der RudolfSchoberHütte verkehrt ein Tälerbus. Fahrplan unter www.verbundlinie.at.

Anreise – Auto: Auf der Ennstalstraße B 320 bis Gröbming, von hier der Sölkpassstraße entlang nach St. Nikolai.

Tourdaten:

• Schwierigkeit: mittel • Strecke: 11,6km • Dauer: 6h (eine Richtung) • Aufstieg: 1.197hm

Literaturtipp:

Österreichischer Weitwanderweg 02 (Zentralalpenweg) Band I, ÖAVSektion Weitwanderer, Freytag & Berndt 2021. TauernHöhenweg. Von den Seckauer Tauern zum Venediger. 36 Etappen, Hans Führer, Rother Wanderführer special 2016.

This article is from: