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Präsident des Österreichischen Alpenvereins

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Im Wandel

Der Österreichische Alpenverein nimmt in vielen Bereichen eine Vorbildrolle ein – so auch im Klimaschutz. 650.000 Mitglieder können schließlich viel erreichen.

Foto: norbert-freudenthaler.com Der abgelaufene Sommer hat es eindrucksvoll gezeigt: Ob man es Klimaveränderung oder Klimawandel nennen möchte, ist einerlei. Unsere Gletscher schmelzen davon, die Seen und Flüsse trocknen aus, enorme Unwetter, wie wir sie noch nie hatten, entstehen aus dem Nichts. Es scheint nun tatsächlich das einzutreten, wovon die Experten seit Jahren warnen.

Auch am Österreichischen Alpenverein geht der Klimawandel nicht spurlos vorbei. Die Wasserknappheit auf den Hütten ist inzwischen ein riesiges Problem. Aufgrund des durchwegs schönen Wetters im Sommer waren die meisten Hüten sehr gut besucht. Besonders die Weitwanderwege erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Durch die starken Gewitter leiden natürlich auch die Wege. Unsere ehrenamtlichen Wegewarte und Wegebetreuer waren diesen Sommer noch mehr gefordert als in den vergangenen Jahren. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helfer und Funktionäre in unseren Sektionen!

Nachdem die heißen Sommertage heuer den Gletschern dermaßen zugesetzt haben, ist es nur allzu verständlich, dass das Skifahren im Sommer am Gletscher neu überdacht und in Frage gestellt wird. Das Gleiche gilt für einen endgültigen Ausbaustopp der Skigebiete und einen absoluten Gletscherschutz. Es ist allerhöchste Zeit, wirksame Maßnahmen zu treffen, um die Erwärmung der Erde zu verringern. Deshalb hat der Österreichische Alpenverein auch kürzlich beschlossen, eine Klimastrategie zu entwickeln, um auch in den eigenen Reihen Vorbild für andere zu sein.

Ein Verein mit über 650.000 Mitgliedern kann etwas bewegen und kann auch Meinungsbildner sein. Ich bin sehr stolz darauf, dass gemeinsam Strategien entwickelt werden, um auch gemessen am Ganzen im Kleinen eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der nach wie vor sehr erfreuliche Mitgliederzuwachs bestätigt die Vereinsarbeit. Der ressourcenschonende sanfte Tourismus, sowohl im Sommer als auch im

»Es ist allerhöchste Zeit, wirksame

Maßnahmen

zu treffen, um die Erwärmung der Erde zu verringern.«

Winter, mit einer naturverträglichen Freizeit- und Sportausübung wird die Zukunft sein. Davon bin ich fest überzeugt. Mit dem seit Jahren sehr erfolgreichen Projekt der Bergsteigerdörfer zeigen wir vor, wie dieser Tourismus in den Tälern funktionieren kann. —

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