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2. ZIELE IM PERSONALBEREICH

2. Ziele im Personalbereich

Die nachstehenden Zielwerte im Personalbereich stellen Zwischenziele zur Erreichung des im ORF-Gesetz verankerten Frauenanteils von 45 % dar und sind bis zum Ende des Gültigkeitszeitraums dieses Gleichstellungsplans, d.h. bis Ende des Jahres 2023 zu erreichen.

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Die erforderliche Anzahl von Verschiebungen von Stellen zugunsten von Frauen zur Erreichung der Zielwerte ist in den Tabellen auf Direktionsebene in der Spalte „Mehr Frauen bis 2023“ dargestellt. Die Zielwerte für das Gesamtunternehmen ergeben sich aus der Summe der auf Direktionsebene geplanten Veränderungen. Diese wurden auf Basis der Information über die Anzahl der bis Ende 2023 pensionsberechtigten Personen und der daraus potenziell freiwerdenden Stellen ermittelt, die seitens GPA zugeliefert wurde. Diese Zahlen wurden danach mit den einzelnen Direktionen hinsichtlich der Nachbesetzungswahrscheinlichkeit abgestimmt. Aufgrund der weiterhin laufenden Sparprogramme ist das Potenzial in manchen Direktionen leider gering, weshalb sich die Erhöhung des Frauenanteils vereinzelt nur durch die Nichtnachbesetzung von pensionsbedingt frei werdenden Stellen, die derzeit mit Männern besetzt sind, ergibt.

Abgesehen von der Nachbesetzung pensionsbedingter Abgängen fi nden aber erfahrungsgemäß auch sonstige Stellenbesetzungen statt, die sich durch eine regelmäßige Fluktuation bei Führungspositionen und durch strukturelle Organisationsveränderungen ergeben. Um eine Beschleunigung des Anstiegs des Frauenanteils zu

erzielen, sollen jedenfalls sowohl geplante als auch aus heutiger Sicht ungeplante Besetzungen von Führungspositionen zumindest zu 2/3 mit Frauen erfolgen.

Zielwerte Frauenanteil ORF gesamt

Zielgruppe IST Stand VG KV 2014 VG alt 2019 IST Stand 2021 Anzahl 2021 Zielvorgabe M F 2023

Mehr Frauen bis Ende 2023

VG 8-9++ VG 15-18 33% 35% 314 172 40% 22 VG 9-9++ VG 16-18 26% 26% 133 46 32% 11 Alle VG 44% 45% 1.809 1.465 -

Die nachfolgende Grafi k veranschaulicht an einem fi ktiven Beispiel die Bedeutung der Spalte „Mehr Frauen bis Ende 2023“ sowie die Berechnung der neuen Zielwerte in Prozent:

Ist-Stand 31.10.2021

50 Männer 62 % 10 Pensionierungen von Männern 7 Nachbesetzungen mit Männern

Zielwert 31.12.2023

47 Männer 59 %

30 Frauen 38 % 8 Pensionierungen von Frauen

+3 Frauen

11 Nachbesetzungen mit Frauen 33 Frauen 41 %

Zur Erreichung der Zielwerte sollen die im Gleichstellungsplan beschriebenen Maßnahmen die notwendige Trendumkehr entsprechend unterstützen und eine gleichmäßige Verteilung der Geschlechter auf die einzelnen Direktionen und Funktionen ermöglichen.

Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist unter anderem die Abkehr von geschlechterspezifi schen Berufszuschreibungen (redaktionelle und administrative Tätigkeiten: weiblich, technische Tätigkeiten und Führungspositionen: männlich besetzt).

Um das Ziel der Gleichstellung im Personalbereich zu erreichen und den Gender Pay Gap (durchschnittliche Gehaltsschere zwischen Frauen und Männern) entsprechend zu reduzieren, reicht es allerdings nicht aus, das Augenmerk auf die Verteilung der Geschlechter auf Berufsgruppen und auf die einzelnen Verwendungsgruppen zu legen. Der Fokus muß darüber hinaus auch auf einer gleichmäßigen Verteilung der Geschlechter bei der Anzahl und Höhe von Prämien, von Mehrdienstpauschalen sowie von ad Personam Höhergruppierungen in den einzelnen Bereichen liegen.

Prämien stellen eine Möglichkeit dar, besondere Leistungen unabhängig von der jeweiligen Einstufung im Gehaltsschema zu honorieren und können damit auch zur Senkung des bestehenden Einkommensunterschieds zwischen Männern und Frauen beitragen. Bei der Vergabe von Prämien ist dementsprechend auf deren gleichmäßige Verteilung auf die Geschlechter zu achten, nicht nur hinsichtlich der Anzahl, sondern auch bezüglich der Höhe.

Der Bezug einer Mehrdienstpauschale steht meist in einem engen Zusammenhang mit höherwertigen Tätigkeiten, weshalb der Frauenanteil derzeit nur bei rund einem Drittel liegt. Auch hier gilt es, auf eine faire und gleichmäßige Verteilung zu achten und bestehende Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

Einen wesentlichen Einfl uss auf die Gleichstellung beim Personal haben auch die Geschlechteranteile bei Voll- bzw. Teilzeitverträgen. Teilzeitarbeit ist im ORF nach wie vor ein mehrheitlich weibliches Thema und schließt Frauen in der Folge oftmals von der Möglichkeit zur Übernahme von Führungsverantwortung aus. Hier besteht das Gleichstellungsziel in der Steigerung der Vereinbarkeitsfreundlichkeit der Arbeitsbedingungen und in der Scha ung der Möglichkeit zur Führung in Teilzeit.

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