6,1 Millionen Menschen nutzen jeden Tag das ORF-Angebot
ORF BARRIEREFREI
146.000 Stunden Programmangebot/Jahr
Audiodesktiption/Hörfilm
LEISTUNGSKENNZAHLEN
Zwölf Radio-Sender
4,7 Mio.
Hörer:innen**
Gebärdensprache Untertitelung Einfache Sprache
Vier TV-Kanäle
3,6 Mio.
Zuseher:innen**
ORF.at-Netzwerk
1,3 Mio.
User:innen* *
* Die Angaben und Kennzahlen beziehen sich – wenn nicht anders angegeben – auf den ORF-Konzern und das Jahr 2023.
ORF TELETEXT
780.000
Leser:innen**
Programm in neun verschiedenen Sprachen **täglich
Social Media
6,5 Mio. Follower/Fans
DER ORF-KONZERN IN ZAHLEN*
WIRTSCHAFTSKENNZAHLEN
1.077,9 Mio. Euro Gesamtumsatz
Standorte in jedem Bundesland Österreichs, 16 Auslandsbüros weltweit
430 Rundfunksendeanlagen versorgen Haushalte in Österreich
UMWELTKENNZAHLEN
Gesamt-Energieverbrauch
76.914 MWh davon erneuerbare
Energien 54.580 MWh
HUMANITARIAN BROADCASTING
Sozial-Initiativen des ORF:
THG-Emissionen (Scope 1-3) THGEmissionen (Scope 1-3) 32.587 t CO2e
SOZIALKENNZAHLEN
Gesamtanzahl Angestellte 4.235 davon Frauen 2.037
VERTRAUEN UND GLAUBWÜRDIGKEIT
Der ORF erreicht 95 % der Menschen in Österreich mit seinem Programm.
Studie des Meinungsforschungsinstituts Integral im Auftrag des ORF (03/2023)
Die Nachrichtenmarke ORF genießt mit 59,6 % das höchste Vertrauen auf dem heimischen Medienmarkt.
Im Digital News Report 2024 fand eine bewusste Auswahl der Nachrichtenmarken statt.
* Die Angaben und Kennzahlen beziehen sich – wenn nicht anders angegeben – auf den ORF-Konzern und das Jahr 2023.
ORF ist führendes Markenunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit (Medien/AAA)
Österreichische Markenwert Studie des European Brand Institute (EBI; 06/2023)
GRUẞWORTE DES
GENERALDIREKTORS
Nachhaltigkeit ist schon lange ein bedeutender Baustein unserer Unter nehmensstrategie. Denn soziale und ökologische Nachhaltigkeit ist ein Zukunftsthema für unsere Gesellschaft und damit auch für den ORF als Rund funk der Gesellschaft. Die wichtigsten Pfeiler unserer Nachhaltigkeitsstrategie sind unsere Teilnahme am Klimaaktiv Pakt und damit die Selbstverpflichtung beim Thema CO2-Reduktion und Klimaneutralität. Wie auch die Klimaerwärmung selbst, ist auch der unternehmensweite Prozess in Richtung ökologische Entwicklung eine große Herausforderung. Mit meinem Geschäftsführungs-Team setze ich die lange Tradition von Klimaschutz und Nachhaltigkeit im ORF fort.
Seit dem letzten Bericht haben wir im Bereich der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit und der ethischen Unternehmensführung entscheidende Fortschritte gemacht. Eine Umfrage zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz und eine umfassende Befragung der ORF-Belegschaft zur Strategie ORF 2030 haben wertvolle Einblicke geliefert, die uns helfen, unsere Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern und unsere strategischen Ziele klar zu definieren. Zudem konnten wir durch eine große Online-Umfrage ein besseres Verständnis der Erwartungen und Wünsche unseres Publikums gewinnen.
Besonders stolz sind wir darauf, dass zwei weitere Landesstudios –das Landesstudio Niederösterreich und das Landesstudio Burgenland – als Lizenznehmer für das Österreichische Umweltzeichen für Green Producing (UZ 76) zertifiziert wurden. Diese Zertifizierungen unterstreichen unser Engagement für eine nachhaltigere Medienproduktion.
Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung unseres neuen Ethikkodex, der durch eine intensive Zusammenarbeit internationaler Expert:innen und Führungskräfte des ORF ausgearbeitet wurde. Diese Initiative markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer noch ethischeren Unternehmensführung.
Das vorliegende Reporting basiert auf der Global Reporting Initiative (GRI), einem weltweit anerkannten Standard für Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dieser Bericht zeigt, wie sich der ORF in den drei relevanten Bereichen der Nachhaltigkeit – ökologische, soziale und ethische Unternehmensführung – entwickelt hat.
Wir bereiten uns auf die zukünftigen Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) vor, die ab dem Geschäftsjahr 2025 für viele österreichische Unternehmen verpflichtend sein wird.
Ich lade Sie ein, sich über unsere Herausforderungen, Fortschritte und Initiativen im Bereich der Nachhaltigkeit zu informieren.
Mag. Roland Weißmann
ORF-Generaldirektor
MAG. ROLAND WEIẞMANN
ORF-Generaldirektor
ANGABEN ZU DIESEM BERICHTGRI
2-2, GRI 2-3
Dieser Nachhaltigkeitsbericht bildet das Reporting über den Status quo, die Maßnahmen, Erfolge und Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit und dient der Information aller Stakeholder des ORF-Konzerns. Der Bericht befasst sich sowohl mit betrieblichen
Tätigkeiten als auch mit dem Programmangebot des ORF. Er wird derzeit auf freiwilliger Basis erstellt, da der ORF nicht unter die Berichtspflicht von nichtfinanziellen Informationen nach den Vorgaben der „Non-Financial Reporting Directive (NFRD)“ fällt. Die Berichtsstandards der „Global Reporting Initiative (GRI)“ bilden – wie auch schon in den vergangenen Jahren – die Richtschnur für den Nachhaltigkeitsbericht, der jährlich veröffentlicht wird. Der ORF berichtet in Bezugnahme auf die GRI-Standards. Zudem werden Indikatoren der „Sector Disclosures Media“ (G4) miteinbezogen. Eine Übersichtstabelle am Ende dieses Berichts (GRI-Index) fasst die berichteten GRI-Indikatoren anschaulich zusammen. Die dargestellten Kennzahlen beziehen sich – wenn nicht anders angegeben – auf den ORF-Konzern (Österreichischer Rundfunk, Stiftung öffentlichen Rechts). Aktivitäten, Maßnahmen und Projekte beziehen sich vor allem auf das Jahr 2023 und – aktualitätsbezogen –auch auf 2024 (Redaktionsschluss: September 2024). Die Umweltund Energiekennzahlen werden derzeit für alle ORF-Standorte und Unternehmensteile im Inland erfasst. Die Personal- und Sozialkennzahlen beziehen sich auf den Gesamt-Konzern. An einer Konsolidierung und Vereinheitlichung – vor allem auch im Hinblick auf die
Pius Strobl, ORF-Hauptabteilungsleiter Corporate Social Responsibility und Anita Malli, Leiterin Umwelt und Nachhaltigkeit im ORF, verantworten Nachhaltigkeit im ORF-Konzern
neuen europäischen Standards (ESRS) der EU-Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (CSRD) – wird gearbeitet. Aus diesem Grund wurde 2023 etwa der Scope für den Carbon Footprint auf die OBS (2023: GIS), die an einem externen Standort eingemietet ist und bisher nicht erfasst wurde, ausgeweitet. Die Berichtsinhalte werden von den wesentlichen Themen bestimmt. Bei der Festlegung der wesentlichen Themen werden die Auswirkungen der Geschäftstätigkeiten aller Entitäten berücksichtigt.
NACHHALTIGE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
AUSGEWÄHLTE EREIGNISSE, DIE UNSERE GESCHÄFTSTÄTIGKEIT BEEINFLUSSEN
HERAUSFORDERUNG
Auch 2023 ging der Krieg in der Ukraine weiter. Millionen Menschen wurden gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und Schutz im Westen der Ukraine oder im benachbarten Ausland zu suchen.
WIE HABEN WIR REAGIERT?
Der ORF begleitete während des ganzen Jahres 2023 mit vier Spot-Kampagnen die Spendenaufrufe für NACHBAR IN NOT für alle vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 wurden mehr als 100 Mio. Euro gespendet (inkl. Verdoppelung durch die Bundesregierung 2023).
Die Produktion unserer Lebensmittel hat einen erheblichen Einfluss auf das Klima und die Ökosysteme, während der Klimawandel wiederum starke Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung hat. Diese Zusammenhänge wurden etwa nach der Dürre in Indien 2023 sowie den großflächigen Überschwemmungen und der Zerstörung von Millionen Obstbäumen in Italien deutlich sichtbar.
Studien zeigen, dass sich 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie jeder zweite Erwachsene zu wenig bewegen. Laut ÖGK sind Erkrankungen aufgrund von mangelnder Bewegung auf dem Vormarsch.
Bereits 2,5 Stunden Bewegung pro Woche würden reichen, so die WHO, um die Gesundheit nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu verbessern.
Im Frühjahr 2023 beschäftigte sich der Programmschwerpunkt von MUTTER ERDE mit Lösungen für unsere Ernährung in Zeiten des Klimawandels. Dabei wurde aufgezeigt, dass weniger Lebensmittelverschwendung nicht nur das Klima schützt, sondern auch eine Antwort auf die aufgrund der Inflation steigenden Lebensmittelpreise, die in diesem Jahr die Menschen beschäftigt haben, sein kann.
Der ORF gründete die ganzjährige Bewegungsinitiative WIR BEWEGEN ÖSTERREICH in Zusammenarbeit mit dem organisierten Sport in Österreich. Ziel ist, alle Menschen in Österreich zu Bewegung und Sport zu motivieren und gleichzeitig mehr Bewusstsein für ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Am Nationalfeiertag wurde zu einer Runde um die Wiener Ringstraße aufgerufen, der 5.000 Menschen folgten. Insgesamt wurden 1 Mio. Bewegungsminuten an diesem Tag eingemeldet.
HERAUSFORDERUNG
Es werden öffentlich Vorwürfe gegen ORFMitarbeiter wegen des Verdachts der Korruption und Politiknähe erhoben (Chats mit Politikern bzw. Vorwürfe der Einflussnahme durch eine politische Partei, Moderation einer Wahlkampfveranstaltung).
WIE HABEN WIR REAGIERT?
Der ORF-Generaldirektor richtete eine Ethikkommission aus unabhängigen Expert:innen ein, mit dem Ziel, gemeinsam mit dem ORF-Ethikrat einen Code of Conduct zu erarbeiten. Der Schwerpunkt soll dabei auf dem Umgang mit politischen Entscheidungsträger:innen im journalistischen Kontext liegen. Im April 2024 wurde der neue „ORF-Ethikkodex“ veröffentlicht. Die Verhaltensgrundsätze umfassen die Bereiche Nebenbeschäftigungen, Social Media, Unternehmenskommunikation, Antikorruption, Interessenkonflikte und politische Aktivitäten.
Die öffentlich-rechtlichen Medienhäuser werden aufgrund der polarisierten gesellschaftlichen Situation in weiten Teilen Europas immer mehr in Frage gestellt
In weiten Teilen Österreichs kam es Anfang August 2023 zu starken Unwettern. In einigen Regionen regnete es innerhalb von fünf Tagen mehr als in einem durchschnittlichen August insgesamt. Betroffen waren vor allem Kärnten, die Südsteiermark und das Südburgenland. Auch im Juni und September 2024 kam es nach Starkregen zu Hochwasserkatastrophen in Kärnten und der Steiermark bzw. in Ostösterreich.
Der ORF hat sich 2023 zum Ziel gesetzt, den Kontakt zu den Bürger:innen weiter zu intensivieren. Die Dachmarkenkampagne „ORF. Für dich und mich und alle.“ trug dazu bei, das Vertrauen des Publikums in den ORF zu festigen.
Der ORF reagierte mit einem Spendenaufruf in allen seinen Medien. Mit der Kampagne „Hochwasser – ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH“ erreichte der ORF einen breiten Teil der Bevölkerung, es konnte mehreren Tausenden betroffenen Personen rasch und unbürokratisch geholfen werden. Mehr als 18 Millionen Euro an Spenden konnten seit dem Start von ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH verzeichnet werden. Die Spenden sind als Überbrückungshilfe für den Ankauf dringend benötigter Haushaltsgeräte und zur Deckung des täglichen Bedarfs und in weiterer Folge für den Wiederaufbau gedacht.
KONSOLIDIERUNG NACH ZEHN JAHREN
ABGESCHLOSSEN
Im Herbst 2023 hat der ORF, nach einem Jahrzehnt der Sanierungs- und Bautätigkeiten, einen wichtigen Meilenstein erreicht: die weitestgehende Konsolidierung der Standorte in Wien*. Durch diesen strategischen Schritt vereint der Konzern nun alle nationalen programmgestaltenden Abteilungen und beinahe alle Konzerntöchter unter einem Dach.
Dies hat weitreichende positive Auswirkungen auf Unternehmenskultur, Effizienz und Nachhaltigkeit. Die Zusammenführung fördert nicht nur eine stärkere Zusammenarbeit und ein besseres Miteinander, sondern verringert auch den CO2-Fußabdruck. Vermehrter Pendelverkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, kürzere Transportwege und eine optimierte Raumnutzung tragen dazu bei, die Verantwortung für Klima und Umweltschutz ernst zu nehmen. Für alle Mitarbeitenden bedeutet diese Zusammenführung mehr direkte Kommunikation, effizientere Arbeitsabläufe und ein gemeinsames Arbeiten in einem innovativen und zeitgemäßen Umfeld. So wurde eine solide Basis geschaffen, um fit die multimediale ORF-Contentproduktion im 21. Jahrhundert zu bleiben.
* Mit November 2023 sind mit den Wiener ORF-Standorten Heiligenstadt und Funkhaus Wien und den sanierungsbedingten Ausweichquartieren Euro Plaza und Storchengasse alle Radio- und TV-produzierenden Bereiche sowie die meisten Tochtergesellschaften am ORF-Mediencampus in Wien-Hietzing untergebracht. Im Funkhaus Wien verblieben sind das RadioKulturhaus mit den Proberäumen des Radio Symphonieorchester Wien, am Standort Heiligenstadt wurde das Landesstudio Wien, während der Sanierungsphase der in ORF-Eigentum verbliebenen Teile des Funkhaus Wien, eingesiedelt.
AUSWIRKUNGEN DER KONSOLIDIERUNG
ÖKOLOGISCH
Durch die Zentralisierung verringern sich Pendelverkehr und Transportwege erheblich. Zudem werden Redundanzen in der technischen Ausstattung und Verwaltung abgebaut, was zu einem effizienteren Betrieb führt und gleichzeitig Energie einspart. Diese Zusammenführung reduziert somit den CO2-Fußabdruck des Konzerns nachhaltig, wie die Berechnungen zum Carbon Footprint 2023 belegen.
SOZIAL
Am erweiterten und modernisierten ORF-Standort in Wien-Hietzing stehen den Mitarbeiter:innen eine Vielzahl an top ausgestatteten Serviceleistungen wie Gesundheitszentrum, Cardio Center, ein umweltzertifiziertes Mitarbeiterrestaurant und ein Betriebskindergarten zur Verfügung. Die Bündelung der Arbeitskräfte an einem gemeinsamen Standort stärkt die direkte Kommunikation, verbessert Arbeitsabläufe und schafft ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld. Dies fördert eine positive Unternehmenskultur und trägt gleichzeitig zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei.
UNTERNEHMENSKULTUR UND IDENTITÄT
Der ORF-Mediencampus am Küniglberg steht heute mehr denn je für ein selbstbewusstes, modernes Unternehmen, das auf die Zukunft ausgerichtet ist und dem Gemeinwohl dient.
Die enge räumliche Nähe aller Abteilungen schafft neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, die sonst schwer umsetzbar wären und fördert so eine gemeinsame Identität und wirkt damit positiv auf die Unternehmenskultur. Moderne Arbeitsabläufe lassen sich hier leicht einführen, zum Beispiel bei Projekten, die mehrere Medien oder Sender betreffen. Für die kommenden Generationen, insbesondere die Generation Z, werden neue Arbeitsmodelle am ORF-Mediencampus zur Selbstverständlichkeit.
ORS BAUT EIGENE STROMPRODUKTION AUS
Die 430 Standorte der ORS-Sendeanlagen verfügen über höchst unterschiedliche Voraussetzungen für die eigene Stromproduktion. Da Sendeanlagen zum Teil sehr stromintensiv sind, ist die eigene Stromproduktion sinnvoll, da der gesamte produzierte Strom sofort verbraucht werden kann. Daher hat sich die ORS-Geschäftsführung für den Bau eigener Anlagen entschieden. In einem Pilotprojekt wurden zwei Standorte als geeignet identifiziert.
Im Berichtsjahr wurde eine große Sendeanlage in Linz am Freinberg geplant. Die 260 kWp-Anlage ging im März 2024 in Betrieb. Aktuell (Stand September 2024) wird eine Photovoltaikanlage auf dem Kahlenberg in Wien geplant und gebaut. Die Anlage wird eine Leistung von 53 kWp erbringen und soll 2025 fertiggestellt sein.
Diese beiden Anlagen erbringen eine Leistung, die jener von ca. 60 Haushaltsanlagen entspricht. Nach der Eröffnung beider Anlagen ist von einer geschätzten jährlichen Stromernte von mehr als 300 MWh Strom auszugehen.
ORS SETZT AUF EFFIZIENZ UND EIGENEN SONNENSTROM
Die im November 2023 auf den Mediencampus übersiedelte ORFTochter ORS GmbH und Co KG ist eine wichtige Säule im ORF-Konzern. Der ORF ist Mehrheitseigentümer (60 Prozent) dieses Tochterunternehmens, das mit 430 Sendeanlagen die Infrastruktur für die Übertragung des ORF-Programms erst ermöglicht. Der ORF ist neben vielen privaten nationalen und regionalen Radio- und Fernsehanbietern der größte Kunde der ORS.
Österreichweit versorgt die ORS 98 Prozent der Bevölkerung mit analoger und digitaler Rundfunkübertragung, 24 Stunden täglich. Der Stromverbrauch für all diese Services betrug im Berichtsjahr 2023 20,48 GWh. Das entspricht in etwa einem Viertel des Gesamtenergieverbrauchs des ORF. Durch Effizienzmaßnahmen im Sendernetz und in der Gerätetechnik konnte im Jahr 2023 der Verbrauch um 19 Prozent gesenkt werden.
Die Top-Medienmanagerin Ingrid Deltenre war unter anderem EBU-Generaldirektorin und Direktorin der SRG. Sie wurde 2023 von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann zur Vorsitzenden der ORF-Ethikkommission bestellt, um gemeinsam mit einer internationalen Kommission aus renommierten Expertinnen und Experten einen neuen ORF-Ethikkodex zu erarbeiten.
Mit der Einführung des neuen Ethikkodex wurde ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit des ORF gesetzt. Auf Basis der entsprechenden Empfehlungen der Ethikkommision wurden Maßnahmen zur Sicherstellung der Objektivität und Unparteilichkeit entwickelt. Im April 2024 trat nach mehrmonatiger intensiver Arbeit der ORF-Ethikkodex in Kraft.
INGRID DELTENRE ÜBER TRANSPARENZ,
HOHE
MORALISCHE STANDARDS UND DIE ROLLE DER
JOURNALIST:INNEN ALS DIENSTLEISTER EINER
DEMOKRATISCHEN GESELLSCHAFT
Wie schätzen Sie die aktuelle Bedeutung der ethischen Unternehmensführung für öffentlich-rechtliche Medienhäuser in Europa ein?
Die Gesellschaft erwartet, dass alle Unternehmen sich nicht nur gesetzeskonform verhalten, sondern darüber hinaus auch hohe moralische Standards respektieren. Diese Erwartungshaltung betrifft auch die öffentlich-rechtlichen Medien. Aufgrund ihres gesetzlichen Leistungsauftrags und ihrer Finanzierung ist diese Messlatte für öffentlichrechtliche Medien noch höher als für privat geführte Unternehmen.
Hat sich die Erwartungshaltung an öffentlich-rechtliche Journalistinnen und Journalisten diesbezüglich verändert?
Die Gesellschaft hat sich verändert. Man ist besser informiert als je zuvor, und es war auch noch nie so einfach, ein direktes Feedback zu geben. Social Media spielen diesbezüglich eine wichtige Rolle. Als Folge davon ist die Einstellung gegenüber allen Institutionen und Personen, die mit einer gewissen Machtfülle ausgestattet sind, grundsätzlich kritischer geworden. Das gilt auch für die Journalistinnen und Journalisten der öffentlich-rechtlichen Medien. Sie haben einen Leistungsauftrag, und die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass sie diesen verantwortungsvoll wahrnehmen und sich als wichtige Dienstleister einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft verstehen. Das bedeutet, dass sie sachgerecht, unvoreingenommen, unabhängig und fair ihre Arbeit verrichten.
In vielen europäischen Ländern geraten öffentlich-rechtliche Medienunternehmen unter Druck – inwieweit kann mehr Transparenz zu mehr Vertrauen des Publikums führen?
Transparenz ohne Kompetenz und Glaubwürdigkeit nützt nichts. Öffentlich-rechtliche Medien sind schon von Gesetzes wegen zur Transparenz verpflichtet. Damit man ihnen vertraut und sie als glaubwürdig erachtet, müssen öffentlich-rechtliche Medien auch ein attraktives, von politischen und wirtschaftlichen Einflüssen unbeeinflusstes, Programm machen, welches sich durch journalistische Integrität und Kompetenz auszeichnet. Und sie müssen gewillt sein, dieses Programm kontinuierlich den sich verändernden Ansprüchen der Gesellschaft anzupassen und weiter zu verbessern. Dazu gehört, dass sie auch auf das Publikum hören und dessen Feedback ernst nehmen. Wichtig ist auch der Ethikkodex des
Unternehmens, intern wie auch extern. Den Mitarbeitenden zeigt er auf, welchen Werten das Unternehmen verpflichtet ist. Diese Werte sollten für die journalistische Arbeit maßgebend sein und – um nur ein Beispiel zu nennen – nicht die eigenen politischen Überzeugungen. Der Ethikkodex ist auch für die Öffentlichkeit von Bedeutung. Denn alle Bürgerinnen und Bürger sollen selbst überprüfen können, ob das öffentlich-rechtliche Medienunternehmen sich bei seiner alltäglichen Arbeit an seine Versprechen hält.
Mehr zum ORF-Ethikkodex lesen Sie hier.
PSYCHISCHE BELASTUNG AM ARBEITSPLATZ –
UMFRAGE
Der ORF setzt alles daran, ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld für alle zu schaffen.
Im Juni 2023 hat der ORF eine Online-Befragung zur „Psychischen Belastung am Arbeitsplatz“ unter den Mitarbeitenden gestartet. Das Ziel der Befragung war, die Arbeitsumgebung der Belegschaft zu verbessern und weiterzuentwickeln sowie mögliche psychische Belastungen am Arbeitsplatz zu identifizieren und zu reduzieren. Die Befragung wurde von der arbeitspsychologischen Unternehmensberatung „research-team“ unter Wahrung strengster Vertraulichkeit und Anonymität online durchgeführt.
An der Befragung haben 64,1 Prozent der Mitarbeiter:innen im Konzern teilgenommen. Dies bedeutet eine Verdreifachung zur letzten Befragung (2014) und eine hohe Aussagekraft aufgrund der hohen Beteiligung.
In Workshops wurden anschließend mit Führungskräften und Betriebsräten konkrete Maßnahmen definiert, denen sich die Führungskräfte verpflichtet haben. Ein auf die Ergebnisse abgestimmtes Schulungsangebot wurde entwickelt und ist in Umsetzung. Der Maßnahmenzeitraum umfasst fünf Jahre.
GREEN PRODUCING IM ORF
Was bedeutet Green Producing, wie erlangt man eine Zertifizierung und nach welchen Kriterien wird geprüft? Diese Fragen beantwortet Dipl.-Ing. Anicia Jahn, Expertin für das Umweltzeichen „Green Producing in Film und Fernsehen (UZ 76)“ im ORF (2023).
MÖBEL AUS DEM FUNKHAUS WIEN
Im Herbst 2023 startete ein besonderes Projekt, das aus der Notwendigkeit heraus entstand, sich beim Umzug aus dem Funkhaus Wien, in der Argentinierstraße im 4. Wiener Gemeindebezirk, auf den Mediencampus am Küniglberg mit einer nachhaltigen Lösung für den Möbelbestand auseinanderzusetzen. Die alten Büromöbel, Kücheneinrichtungen und sogar Altmetall mussten entweder fachgerecht entsorgt oder für eine Weiternutzung gesichert werden. Dabei rückte schnell die Idee in den Vordergrund, die Gegenstände, die noch in gutem Zustand waren, sozialen Organisationen zur Verfügung zu stellen.
Von Anfang an war klar, dass dieses Vorhaben einen doppelten Nutzen haben sollte: Einerseits wurden Ressourcen geschont und unnötige Abfälle vermieden, andererseits konnten soziale Projekte direkt von der Nachnutzung profitieren. So entstand ein Sozialprojekt, das es ermöglichte, Inventar aus dem Funkhaus kostenfrei an gemeinnützige Einrichtungen zu übergeben.
Die Umsetzung des Projekts verlief erfolgreich und in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerorganisationen. CAPE 10, ein Gesundheits- und Sozialzentrum in Wien, sowie Gabarage, ein Projekt für Langzeitarbeitslose, erhielten sowohl Büro- als auch Kantineneinrichtungsgegenstände. Besonders freut es uns, dass zwei Schulen in Bosnien und Herzegowina – die Grundschulen in Šturlić und Todorovska Slapnica – ihre Klassenzimmer mit unseren Möbeln ausstatten konnten. Mit 58 Schreibtischen, 90 Stühlen und 40 Kästen erhielten die Schulen so eine dringend benötigte Unterstützung.
Nicht verwertbare Gegenstände wurden fachgerecht entsorgt, während Altmetall und Kabel von spezialisierten Händlern bewertet, abgebaut und für das Recycling aufbereitet wurden. Das gesamte Projekt wurde im Juni 2024 abgeschlossen, als die letzten Möbelstücke an ihre neuen Besitzer:innen übergeben wurden.
Dieses Sozialprojekt zeigt, dass Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen können. Es ist gelungen, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag für verschiedene soziale Einrichtungen und Schulen zu leisten.
Schüler:innen der Grundschule Šturlić (Bosnien und Herzegowina) danken dem ORF.
INITIATIVEN DER ORF-MITARBEITER:INNEN IN DEN
DREI NACHHALTIGKEITSDIMENSIONEN
AG NACHHALTIGKEIT DER
ORF-ENTERPRISE
Im Rahmen der Übersiedelung der ORF-Enterprise auf den Mediencampus wurde großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, indem bestehende (Büro-)Materialien gesichtet und weiterverwendet wurden. Zudem ist der Nachhaltigkeitsgedanke fest in der Unternehmenskultur verankert, etwa durch Aktionen zum Earth Day oder Aufklebern „Die hellsten Leuchten schalten das Licht aus" bei den Lichtschal-
tern. Für überschüssige Ernten aus den firmeneigenen Hochbeeten oder privaten Gärten wurde ein Gemüse-/Obst-Tauschkorb bereitgestellt, ergänzt durch saisonale Küchenkalender.
Zur Reduktion von Wegwerfartikeln erhielten alle Mitarbeiter:innen hochwertige Coffee-To-Go-Becher, für die Funk-Mäuse und -Tastaturen werden Akkus statt Einwegbatterien verwendet und ein Tauschregal für Bücher sowie Restbestände von Werbeartikeln fördert die Wiederverwendung.
Hochbeet mit Obst- und Gemüseanbau im Bereich der ORF-Enterprise
ORF. WIE QUEER
Im Februar 2023 wurde das Netzwerk „ORF. Wie Queer“ ins Leben gerufen, um die Vernetzung und den Austausch innerhalb der LGBTQIA*-Community im ORF zu fördern. Die ORF-WortBild-Marke „ORF. WIE WIR“ stand für den Namen der Initiative dabei Pate.
Mit regelmäßigen Treffen bietet das Netzwerk einen sicheren Raum für queere Kolleg:innen und ihre Allies, um einander kennenzulernen und sich gegenseitig zu stärken. „ORF. Wie Queer“ setzt sich für Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz ein und möchte dazu beitragen, das Bewusstsein für LGBTQIA*-Themen innerhalb des Unternehmens weiter zu schärfen.
DENK | RAUM
Denk | Raum ist die Plattform für Jungjournalist:innen und Medienmacher:innen im ORF. In 90-minütigen Veranstaltungen werden Ideen ausgetauscht, Probleme analysiert und thematische Schwerpunkte diskutiert. Ziel ist es, den jungen Journalist:innen im Haus die Möglichkeit zu bieten, ihre Arbeit vorzustellen und potenziell abteilungs- und medienübergreifende Inhalte zu entwickeln und auf Sendung zu bringen.
Ein Highlight war die Veranstaltung im Mai 2023 mit dem Thema „Funk: jung, öffentlich-rechtlich, anpassungsfähig“. Magdalena Stefely, Redakteurin bei Funk, gab einen exklusiven Einblick in die Strategien des Content-Netzwerks von ARD und ZDF zur Ansprache junger Zielgruppen. Denk | Raum bleibt ein offener, fortlaufender Prozess für den Austausch und die Weiterentwicklung in einer sich wandelnden Medienlandschaft. Die Initiative wird vom Public-ValueKompetenzzentrum unterstützt.
Denk | Raum-Gründer
Philipp Maschl mit Magdalena Stefely, Funk-Redakteurin
ANGABEN ZUM ORF- KONZERN
TÄTIGKEITEN DES ORF
GRI 2-1, GRI 2-6
Der Österreichische Rundfunk als größtes Medienunternehmen Österreichs ist als Stiftung öffentlichen Rechts konstituiert. Das ORF-Gesetz (ORF-G) regelt die Aufgaben des ORF, dieser ist der gesamten Gesellschaft gegenüber verpflichtet.
Mit seinem umfassenden Angebot in den Programmsäulen Information, Kultur, Unterhaltung und Sport im Radio, Fernsehen und Online erfüllt der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Kernauftrag. Um das Programm für Radio, Fernsehen und Online für alle Menschen in Österreich zu gestalten, ist der ORF in unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig. Neben journalistischen Tätigkeiten im In- und Ausland, Eigen-, Auftrags- und Koproduktionen im Film- und Fernsehbereich bis hin zur Vermarktung von Kreativleistungen – wie etwa bei Filmen, Serien und Konzerten – an internationale Medienunternehmen durch die ORF-Enterprise. Zudem werden Sendeanlagen für Fernseh- und Hörfunkprogramme in allen neun Bundesländern von der Tochtergesellschaft ORS betrieben.
Alle Information zum ORF und seinen Tätigkeiten, Programmreichweiten und der Ertragsstruktur, sind auf der ORF-Public-Value-Website zukunft.ORF.at und im Corporate Governance Bericht 2023 einsehbar. Mehr Informationen zu den Tochtergesellschaften sind auf der ORF-Unternehmenswebsite abrufbar.
Die neue Radio-NÖ-Diskussionssendung
„Ein
Ort am Wort“ im Waldviertler Hof in Langschlag
ORF-Tochtergesellschaften 2023
ORF Enterprise GmbH & Co KG (ORF-E KG)
ORF-Beitrags Service GmbH (OBS)
ORF Online und Teletext GmbH & Co KG (OuT KG)
simpli services GmbH & Co KG (simpli KG)
ORF Landesstudio Marketing GmbH & Co KG (OLM)
ORF Landesstudio Service GmbH & Co KG (OLS KG)
ORF Marketing & Creation GmbH & Co KG (OMC KG) ORF Fernsehprogramm Service GmbH & Co KG (OFS KG) / ORF III
ORF-KONTAKT Kundenservice GmbH & Co KG (ORF-K) KDV Klassik Digital Vertriebs GmbH i.L.
Österreichische Rundfunksender GmbH & Co KG (ORS KG) ORF srl
ORS comm GmbH & Co KG (ORS comm KG)
ORF-BÜROS IM AUSLAND 2023
PROGRAMM IM ORFGRI
PROGRAMM MIT ÖKOLOGISCHER
NACHHALTIGKEIT
Laut ORF-Gesetz ist das Unternehmen zur Information über Themen des Natur-und Umweltschutzes unter Berücksichtigung der Förderung des Verständnisses über die Prinzipien der Nachhaltigkeit verpflichtet.
In zahlreichen Programmschwerpunkten, Sendungen, Reportagen und Berichten erfüllt der ORF seinen Programmauftrag und bereitet diese Inhalte zielgruppengerecht auf. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, Serien und Initiativen auf allen Programmen des ORF, die Nachhaltigkeit zum Inhalt haben. Die markanteste und breiteste Initiative ist der seit 2014 ein bis zwei Mal jährlich stattfindende „ORF/MUTTER ERDE-Programmschwerpunkt“, der meist im Frühling und im Herbst auf allen Programmen des ORF stattfindet. Im Rahmen von MUTTER ERDE kooperiert der ORF bereits seit mehr als zehn Jahren mit Österreichs größten Umwelt- und Naturschutzorganisationen.
Aufgrund der Aktualität der Themen Umwelt-, Naturschutz und Nachhaltigkeit und der steigenden Betroffenheit aller gesellschaftlichen Anspruchsgruppen durch Auswirkungen der ökologischen Krisen (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Bevölkerung), gewinnen die Themen und damit verbundenen Inhalte, immer mehr Fläche in der Berichterstattung. Berichtet wird immer häufiger über klimabedingte extreme Wetterereignisse, (politische) Diskussionen rund um Klimafolgeschäden, Nachrichten über Innovationen und ihre Anwend-
barkeit für die Wirtschaft, Lösungen für eine Verlangsamung der Klimaerwärmung und Anpassungsmaßnahmen. Die ökologischen Krisen haben in den vergangenen Jahren in der Berichterstattung des ORF mehr Gewicht erhalten.
Der ORF als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen, das ausschließlich seinem Publikum verpflichtet ist, versteht sich angesichts der rasanten ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Umwälzungen in diesen Belangen als objektive Quelle, die wissenschaftsbasiert berichtet „was ist“, mit einer entsprechenden Äquidistanz zu allen Akteurinnen und Akteuren. Dadurch kann das Unternehmen auch als demokratiepolitische Stütze und als „Kitt der Gesellschaft“ in unübersichtlicher werdenden Zeiten fungieren.
Als Benchmark für die Berichterstattung gilt der jeweils aktuelle Stand der Wissenschaft in den zahlreichen Bereichen der ökologischen Nachhaltigkeit (etwa Klimawandel und Artensterben) und das Leitbild des ORF. Demnach handelt der ORF unabhängig von politischen Parteien und anderen Interessengruppen und ist ausschließlich seinem Publikum und der Gesellschaft verpflichtet.
DER ORF/MUTTER ERDE-PROGRAMMSCHWERPUNKT
2023 UND 2024
Der zehnte ORF/MUTTER ERDE-Programmschwerpunkt im Jahr 2023 widmete sich dem Thema „Klima und Ernährung“. Er fand von 17. bis 30. Mai 2023 in allen ORF-Medien – in Fernsehen und Radio sowie Online, den Landesstudios und im ORF TELETEXT – statt. Allein die zahlreichen TV-Sendungen, die das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchteten, erreichten insgesamt mehr als vier Millionen Menschen in Österreich. Die meistgesehene Sendung war die „Universum“-Spezialausgabe „Klima wandelt Wildnis“ mit bis zu 571.000 Zuseherinnen und Zusehern.
Im Herbst 2024 beleuchtet der multimediale ORF/MUTTER ERDEProgrammschwerpunkt, welchen Einfluss die Klimaerwärmung auf die Ressource Wasser hat. Von 25. Oktober bis 3. November 2024 widmen sich ORF 1, ORF 2, ORF III, die ORF-Landesstudios, Ö1, Hitradio Ö3, radio FM4, ORF TELETEXT, ORF ON und ORF SOUND den Herausforderungen, Ursachen, aber auch Lösungsansätzen für den Umgang mit dem sich verändernden Wasserkreislauf.
REICHWEITE ORF/MUTTER-ERDEPROGRAMMSCHWERPUNKT
ORF-Indikator O1
TV-Zuseher:innen des ORF/MUTTERERDE-Programmschwerpunkts (weitester Seherkreis)
HUMANITARIAN BROADCASTING
Seit 50 Jahren ist LICHT INS DUNKEL ein Fixpunkt im Programm des ORF. Im Rahmen dieser und anderer humanitären Initiativen berichtet der ORF über Inklusion und Menschen mit Behinderungen und über Menschen und ihre Schicksale in Kriegs- und Krisengebieten im In- und Ausland.
Die angemessene Berücksichtigung und Förderung sozialer und humanitärer Aktivitäten, einschließlich der Bewusstseinsbildung zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt wird als letzter von insgesamt 19 Punkten im ORF-Gesetz als Kernauftrag des ORF angeführt. Die Umsetzung erfolgt in allen Programmen und Angeboten des ORF. Die Humanitarian-Broadcasting-Aktivitäten des ORF ergänzen diese Umsetzung.
Mit LICHT INS DUNKEL, NACHBAR IN NOT und ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH werden Menschen mit Behinderungen, Menschen in schwierigen sozialen Verhältnissen sowie in Katastrophenfällen und humanitären Notlagen im In- und Ausland unterstützt und ihre Geschichten erzählt. ORF-Reporter:innen sind dafür rund um die Uhr im Einsatz und berichten über die aktuellen Entwicklungen.
Darüber hinaus stellt der ORF anderen wohltätigen Organisationen kostenlose Sendezeit für „Sozialspots“ in Radio und Fernsehen zur Verfügung, um Spenden für wohltägige Zwecke sammeln zu können.
Zwei tragende Säulen der dritten ORF-Hilfsmarke ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH wurden im Jahr 2023 etabliert: Der Solidaritätsbeitrag und die Bewegungsinitiative WIR BEWEGEN ÖSTERREICH.
Im Rahmen des Wiener Opernballs 2023 wurde erstmals das CharityKonzept des Solidaritätsbeitrages für ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Durch einen Solidaritätsaufschlag auf die Ticketpreise und Gastronomieangebote konnten Spenden für dringend benötige Hilfsprojekte gesammelt werden.
ORF-Reporter im Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich, September 2024
GRI 3-3
Mit der ganzjährigen Initiative WIR BEWEGEN ÖSTERREICH sollen alle Menschen in Österreich zu Bewegung und Sport motiviert werden, gleichzeitig soll wieder mehr Bewusstsein für ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen werden. Die Initiative wird in Zusammenarbeit mit Österreichs Sportverbänden und Sportvereinen sowie dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport durchgeführt und vom Fonds Gesundes Österreich unterstützt.
Im Herbst 2023 wurde die Bewegungsinitiative am „Tag des Sports“ im Wiener Prater vor Tausenden Sportinteressierten intensiv promotet. Einem bundesweiten Aufruf (Trailer und Spots) zum österreichweiten Aktionstag am Nationalfeiertag folgten Tausende Menschen, es wurden mehr als 1 Million Bewegungsminuten eingemeldet. Bei der „Runde um den Ring“ wurden mehr als 5.000 Teilnehmer:innen auf der Wiener Ringstraße gezählt. Berichterstattung fand ganztags in allen ORF-Medien statt.
Neben den Hilfsaktionen gibt der ORF auch mehrsprachigen Jugendlichen und ihren Redebeiträgen im Rahmen des mehrsprachigen Redewettbewerbs SAG’S MULTI eine Plattform. Der ORF ist seit 2020 in der Trägerschaft des Redewettbewerbs.
Olympiasieger im Kitesurfen Valentin Bontus unterstützt WIR BEWEGEN ÖSTERREICH
SPENDENSUMMEN PRO HILFSAKTION IN EURO ORF-Indikator O3
Hilfsaktion
NACHBAR IN NOT
Mio.*
Mio.*
ÖSTERREICH HILFT ÖSTERREICH Coronabedingt keine Aktion
*inkl. Verdoppelung der Bundesregierung
Mio. (Geschäftsjahr endete am 31.03.2024)
Mio.
Mio.
UNTERNEHMENSFÜHRUNG
GRI 2-9, GRI 2-10, GRI 2-11, GRI 2-28
Die Organe des ORF setzen sich aus Stiftungsrat, Generaldirektor und Publikumsrat zusammen. Mit dem Corporate Governance Kodex des ORF, welcher die Regeln für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung, spezifisch für den ORF als Stiftung öffentlichen Rechts, festlegt, bekennt sich das Unternehmen zu „State of the Art“-Standards. Die Rechtsaufsicht obliegt der Regulierungsbehörde KommAustria. Der ORF ist Mitglied der European Broadcasting Union (EBU).
STIFTUNGSRAT
Der ORF-Stiftungsrat, das oberste Aufsichtsorgan des Österreichischen Rundfunks (ORF), besteht aus 35 Mitgliedern, die nach den Bestimmungen des ORF-Gesetzes bestellt werden, um eine ausgewogene Vertretung politischer, gesellschaftlicher und kultureller Interessen sicherzustellen.
Die Mitglieder des Stiftungsrats werden von der Bundesregierung, den Landesregierungen, dem Parlament, dem Publikumsrat und dem Zentralbetriebsrat entsandt. Die Bundesregierung entsendet neun Mitglieder, die besondere Expertise in den Bereichen Medien, Wirtschaft oder Recht aufweisen sollten.
Die Landesregierungen entsenden jeweils ein Mitglied in den Stiftungsrat, um die Interessen des jeweiligen Bundeslandes abzubilden. Der Nationalrat entsendet vier Mitglieder und der Bundesrat zwei Mitglieder. Diese Auswahl erfolgt nach dem Verhältniswahlrecht, wodurch die politischen Kräfte entsprechend ihrer Parlamentsvertretung abgebildet werden. Der Publikumsrat, der die Interessen des ORF-Publikums vertritt, entsendet sechs Mitglieder in den Stiftungsrat. Sie stammen aus gesellschaftlich relevanten Gruppen wie Kirchen, Gewerkschaften und anderen Organisationen. Der Zentralbetriebsrat des ORF, der die Mitarbeiter:innen des ORF vertritt, entsendet fünf Mitglieder.
Im Bild: ORF-Enterprise CEO Oliver Böhm, Walter Marschitz (Vorsitzender des Publikumsrats), Lothar Lockl (Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats), ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.
Bei der Zusammensetzung des Stiftungsrats wird auf politische Ausgewogenheit, Geschlechterparität und berufliche Vielfalt geachtet. Die Mitglieder müssen unabhängig agieren und eine Erklärung abgeben, dass sie frei von politischer Einflussnahme handeln. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag neutral und im Sinne der gesamten Gesellschaft erfüllt.
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat im Berichtsjahr 2023 Bestimmungen über die Bestellung und Zusammensetzung des Stiftungsrats und des Publikumsrats des ORF als verfassungswidrig aufgehoben. Diese Regelungen müssen vom Gesetzgeber bis März 2025 überarbeitet werden, um Unabhängigkeit und Pluralismus zu gewährleisten.
GESCHÄFTSFÜHRUNG UND MANAGEMENT
Der Generaldirektor des ORF ist Alleingeschäftsführer, der vom Stiftungsrat für die Dauer von fünf Jahren bestellt wird. Aufgrund seiner Vorschläge werden die Direktorinnen und Direktoren und Landesdirektorinnen und -direktoren vom Stiftungsrat bestellt. Erstmals stehen seit 2022 drei Frauen in der ORF-Geschäftsführung zwei Männern gegenüber.
PUBLIKUMSRAT
Der Publikumsrat des ORF setzt sich aus 30 Mitgliedern zusammen, die verschiedene gesellschaftliche Gruppen repräsentieren. Die Zusammensetzung ist im ORF-Gesetz festgelegt, um eine ausgewogene Vertretung gesellschaftlicher Interessen sicherzustellen. Von den 30 Mitgliedern werden 17 vom Bundeskanzler bestellt. Diese Mitglieder sollen 14 verschiedene gesellschaftliche Gruppen repräsentieren, darunter Kultur, Wissenschaft, Seniorenverbände, Konsumentenorganisationen, Sport, Jugendorganisationen, Menschen mit Behinderungen, Umweltschutzorganisationen, Migrationsorganisationen, Frauenorganisationen und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit.
Die restlichen 13 Mitglieder werden von gesetzlich festgelegten Stellen nominiert. Dazu gehören Vertreter:innen von Kammern wie der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer, Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie Parteiakademien und anderen gesellschaftlich relevanten Organisationen. Die Zusammensetzung des Publikumsrats soll sicherstellen, dass die Vielfalt der österreichischen Gesellschaft im Gremium abgebildet wird.
Der Publikumsrat hatte im Berichtsjahr 29 Mitglieder, zehn Frauen und 19 Männer. Die Funktionsperiode dauert vier Jahre. Die Aufgaben und Kompetenzen des Publikumsrats sind im ORF-Gesetz geregelt. Unter anderem gibt dieser Empfehlungen an die Geschäftsführung zur Programmgestaltung des ORF ab.
MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER IM ORF-KONZERN
Erstmals wurden für den ORF-Nachhaltigkeitsbericht die erforderlichen Personalkennzahlen nicht nur für den ORF, sondern auch für dessen Töchter, und damit für den gesamten ORF-Konzern, erhoben. Veröffentlicht werden neben einer Gesamttabelle für den Konzern auch die betreffenden Personalkennzahlen inklusive dem Vergleichswert aus 2022 für den ORF sowie eine separate Aufstellung der Tochtergesellschaften (nur 2023 aufgrund der erstmaligen Erhebung).
4.235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 715 Honorarmitarbeiter:innen bzw. Leasingkräfte sind an insgesamt 30 Standorten für den ORF-Konzern tätig. Davon berichten 25 Korrespondentinnen und Korrespondenten aus 16 Büros weltweit täglich.
KONZERN-MITARBEITER:INNEN, DIE KEINE ANGESTELLTEN SIND 2023*
Konzern-Mitarbeiterinnen und Konzern-Mitarbeiter, die keine Angestellten sind
*Stichtag 31.12.2023
**Unter die Mitarbeiter:innen, die keine Angestellten sind, fallen selbständige Honorarempfänger:innen, wie werkschaffende Künstler:innen und ständige Leasingkräfte. GRI 2-8
NACHHALTIGKEIT IM ORF
Im vorliegenden Bericht sind Aktivitäten des ORF-Konzerns im Zusammenhang mit den ESGs, den drei Nachhaltigkeitsfeldern Umwelt (Environment), Soziales (Social) und ethische Unternehmensführung (Governance), zusammengefasst.
WESENTLICHE NACHHALTIGKEITSTHEMEN
Das ORF-Gesetz (ORF-G) regelt die Organisation und den Betrieb des Österreichischen Rundfunks (ORF) und legt die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Tätigkeiten der Stiftung und ihrer Töchter fest. Basierend auf diesem Gesetz wird der Bereich Governance – ethische Unternehmensführung, mit den Bereichen journalistische Objektivität und Antikorruption – geregelt. Darüber hinaus wir das Thema Gleichstellung von Frauen und Männern für die Stiftung (Töchter ausgenommen) festgeschrieben.
Für das Programm sieht das ORF-Gesetz im § 4 (1) inhaltliche Themensetzungen im Bereich der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit vor und verpflichtet den ORF zu sorgen für:
• die angemessene Berücksichtigung der Anliegen von Menschen mit Behinderungen, § 4 (1) 10.
• die angemessene Berücksichtigung der Anliegen der Familien und der Kinder sowie der Gleichberechtigung von Frauen und Männern, § 4 (1) 11.
• die Information über Themen der Gesundheit und des Natur-, Umwelt- sowie Konsumentenschutzes unter Berücksichtigung der Förderung des Verständnisses über die Prinzipien der Nachhaltigkeit, § 4 (1) 14.
• die angemessene Berücksichtigung und Förderung sozialer und humanitärer Aktivitäten, einschließlich der Bewusstseinsbildung zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt, § 4 (1) 19.
Das ORF-Gesetz sieht Programme für autochthone Volksgruppen vor.
Darüber hinaus setzt der ORF-Konzern seit vielen Jahren Initiativen und Maßnahmen im Bereich der ethischen Unternehmensführung und der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit im Betrieb um. Diese betreffen unter anderem Maßnahmen im Bereich Compliance und Antikorruption, Gesundheits- und Mobilitätsangebote für die Belegschaft, die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (etwa durch einen Betriebskindergarten), nachhaltige Beschaffung, den Klimaschutz und die Dekarbonisierung (etwa beim eigenen Fuhrpark) und die Ökologisierung von TV-Produktionen (Green Producing).
Die betrieblichen Maßnahmen in den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (ethische Unternehmensführung) – kurz ESG – gehen über die im ORF-Gesetz festgelegten Verpflichtungen weit hinaus.
Der ORF-Konzern ist mit der Stiftung und ihren Tochtergesellschaften, wie alle anderen Unternehmen, zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben verpflichtet. Dazu gehören beispielsweise Berichtspflichten,
LISTE DER WESENTLICHEN THEMEN GRI 3-2
ESG-Bereich
Ökologische Nachhaltigkeit (Environmental)
Soziale Nachhaltigkeit (Social)
Ethische Unternehmensführung (Governance)
die Einhaltung von Umweltgesetzen und die Wahrung der Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Unabhängig von dieser Verpflichtung ist es für die Unternehmen des ORF-Konzerns essenziell, die wichtigsten Themen in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung festzulegen und beständig an deren Umsetzung zu arbeiten.
Welche Themenblöcke wesentlich sind, wurde daher aus Konzernsicht und unter Berücksichtigung von Anspruchsgruppen definiert.
Die wesentlichen Themen setzen sich aus den signifikantesten Auswirkungen der Tätigkeiten des ORF und seiner Töchter in den Nachhaltigkeitsdimensionen zusammen. Im Laufe des Jahres 2024 wurde an der doppelten Wesentlichkeitsanalyse nach den Vorgaben der ESRS gearbeitet.
Entsprechend dieser wesentlichen Themen setzt der ORF konzernweit eine Reihe von Maßnahmen um, die im Rahmen dieses Berichts vorgestellt werden. Diese Initiativen betreffen sowohl die Vermittlung von Inhalten (Programm) als auch die betriebliche Nachhaltigkeit im Konzern.
Wesentliches Thema
Programm mit ökologischer Nachhaltigkeit
Green Producing
Klimaschutz
Humanitarian Broadcasting
Barrierefreiheit & Diversität
Gleichstellung
Verantwortungsvoller Arbeitgeber
Ethik & Compliance
Journalistische Unabhängigkeit
Sicherstellung der Objektivität
NACHHALTIGE ENTWICKLUNGSZIELE
2015 einigten sich 193 UN-Staaten auf eine weltweite Agenda für nachhaltige Entwicklung: 17 Ziele, 169 Zielsetzungen und 230 globale Indikatoren geben dabei die Richtung bis zum Jahr 2030 vor und unterstreichen eindrücklich, wie wichtig Maßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen sind. Diese nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs – Sustainable Development Goals), auch als Agenda 2030 bezeichnet, wurden von 193 Staaten anerkannt. Auch die Republik Österreich bekennt sich zu den Zielen. Die SDGs sind sowohl für öffentliche Institutionen, Interessen-
gemeinschaften und Unternehmen als auch für Einzelpersonen relevant. Alle sollen ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele leisten. Der ORF als größtes Medienunternehmen Österreichs unterstützt die Entwicklungsziele und leistet einen Beitrag zur Erreichung einzelner Ziele: Hochwertige Bildung (SDG 4), Geschlechter-Gleichstellung (SDG 5), Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9) sowie Klimaschutz (SDG 13). Bei der Erreichung der Ziele setzt der ORF auf Partnerschaften (SDG 17).
Schlafende Wildbienen auf dem ORF-Gelände Bisamberg
STAKEHOLDERDIALOG
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Geschäftspartnerinnen und -partner, Journalistinnen und Journalisten, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und NGOs, genauso wie die Kundinnen und Kunden – sie alle gehören zu den Stakeholdern des ORF.
Ein ORF für alle: Als größtes Medienunternehmen des Landes ist es Aufgabe des ORF, den Interessen und Anforderungen aller Anspruchsgruppen gerecht zu werden und einen offenen und sachlichen Austausch zu pflegen. So werden durch unterschiedliche Formate alle Bevölkerungsgruppen in die Programmgestaltung einbezogen. Ewa durch die Publikums- und Expert:innengespräche des ORF. Das regelmäßige „DialogForum“ des Public-Value-Kompetenzzentrums, das auch in ORF III Kultur und Information gesendet wird, thematisiert Fragen der Medienqualität und gewährt dem Publikum einen Einblick in die Arbeit der ORF-Redaktionen.
Jährlich besuchen rund 100.000 Menschen (2023) den ORF persönlich. Bei Führungen und Workshops im Rahmen des ORF-BACKSTAGE-Angebots erhielten 70.000 Personen einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweise und Abläufe der Medienproduktion im ORF. Rund 30.000 Gäste haben Studioaufzeichnungen besucht.
Dieses bewährte Service verstärkt die Bindung des ORF zu seinem Publikum und dient der Stakeholdereinbindung.
Die Wahrung der Interessen von Hörerinnen und Hörern, Seherinnen und Sehern und Userinnen und Usern wird durch die öffentlichen Plenarsitzungen des ORF-Publikumsrats gewährleistet.
HITRADIO Ö3: STAKEHOLDER-INITIATIVEN FÜR
EIN JÜNGERES PUBLIKUM
Nach Jahren der multiplen Krisenerfahrungen, der Unsicherheiten, der mangelnden Planbarkeit von Bildungs- und Arbeitskarrieren, des Alltags und generell des Lebens hat die GenZ sich stark neu orientiert. Um das Land und die junge Bevölkerung abzubilden und im Sinne des öffentlich-rechtlichen Auftrags alle Altersgruppen anzusprechen, startete Hitradio Ö3 im Frühjahr 2023 die Ö3-Jugendstudie „Inside GenZ“: Als Grundlage dienten 44 Fragen in einem interaktiven Erhebungstool auf der Hitradio-Ö3-Homepage und bildeten die Basis für einen mehrwöchigen Programmschwerpunkt im Mai 2023. Der ORF hat so Einblicke in das Innenleben einer geforderten Generation erhalten. Rund 44.000 junge Menschen nahmen an der Befragung teil.
Ende 2023 hat Hitradio Ö3 einige neue Programminhalte mit starker Einbindung von Stakeholdern auf Sendung gebracht, u.a.: „Frag das ganze Land – Der Ö3-Night Talk“ und „sag_mal“ , die sich – wie die jährliche Ö3-Jugendstudie – insbesondere den Fragen der jungen Generation widmen.
Zum 40. Geburtstag der Ö3-Kummernummer fand das erste Ö3„Mental Health Festival“ statt. Am Aktionstag on Air, startete die exklusive Podcast-Serie „Kratky sucht das Glück“ mit prominenten Gästen wie NESS, Melissa Naschenweng und Ali Mahlodji. Auch ein Diskussions-Event im Ö3-Haus auf dem ORF-Mediencampus fand statt. Das Ziel war klar: Offen und vorurteilsfrei über psychische Probleme zu sprechen, sie aus der Tabuzone direkt auf die größte Bühne des Landes – und damit mitten ins Bewusstsein der Gesellschaft zu holen.
Ö3-„sag_mal″- Host Mirjam Haider stellt die richtigen Fragen an die Ö3-Hörer:innen
ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT
Abfallwirtschaft und der eigene Ressourcenverbrauch, Energieeffizienz, der Beitrag des Unternehmens zum Klimaschutz und Maßnahmen im Bereich Green Producing: Mit diesen Themen beschäftigt sich der ORF im Zusammenhang mit ökologischer Nachhaltigkeit im Betrieb. Im multimedialen Programm sind Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz regelmäßig Themen in der Berichterstattung.
KLIMASCHUTZ IM ORFGRI
3-3
Die vom ORF gesetzten Klimaschutz-Maßnahmen zeigen Wirkung. Sowohl bei der Erreichung der Ziele des klimaaktiv-Pakts 2030, als auch beim Carbon Footprint konnten 2023 deutliche Fortschritte erzielt werden. Denn Klimaneutralität und Dekarbonisierung beschäftigt neben der produzierenden Industrie und dem Dienstleistungssektor auch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten wie den ORF. Ziel des ORF im Rahmen des klimaaktiv-Pakts bis 2030 ist es:
• die CO2-Emissionen um 55 Prozent zu reduzieren,
• die Energieeffizienz um 15 Prozent zu steigern und
• den Anteil der erneuerbaren Energieträger am Energieverbrauch (aus Strom, Wärme und Transport) auf 60 Prozent zu erhöhen.
Als Ausgangspunkt dient das Jahr 2015. Betrachtet werden dabei die Emissionen aller ORF-Standorte im Inland. Zudem werden auch die Energieverbräuche der Sendeanlagen miteinbezogen. Im Bereich Mobilität werden alle Fahrten des gesamten Fuhrparks und von Mietfahrzeugen und alle Dienstreisen im Inland berücksichtigt.
Für die Bewertung der Energieeffizienz wird der gesamte Energieverbrauch der Sendeanlagen sowie die Energieintensität (Energie pro Fläche) herangezogen.
Die Zieltabelle zeigt, dass der ORF seine Verpflichtungen aus dem klimaaktiv-Pakt 2030 bereits 2023 erreicht hat. Die für den Pakt herangezogenen Emissionen konnten um 70 Prozent reduziert werden, die Energieeffizienz um 25 Prozent verbessert und der Anteil erneuerbarer Energieträger auf 71 Prozent erhöht werden.
AKTUELLE ZIELERREICHUNG KLIMAAKTIV PAKT 2030*
klimaaktiv Pakt-Ziel Zielwert 2022 2023
Reduktion Treibhausgasemissionen
70% Verbesserung Energieeffizienz
Anteil erneuerbarer Energieträger
*exkl. Tochtergesellschaft OBS (2023: GIS)
25%
71%
KLIMAAKTIV PAKT 2030
Der klimaaktiv Pakt ist ein vom Klimaschutzministerium (BMK) initiiertes, freiwilliges Klimaschutzprogramm für große Unternehmen in Österreich. Es verfolgt in der Umsetzung einen ganzheitlichen Ansatz, denn nur durch ein breites Bündel an betrieblichen Maßnahmen kann die geplante Treibhausgasreduktion langfristig erfolgreich umgesetzt werden.
Die vorgeschlagenen Klimaschutzkonzepte der zwölf Paktpartner, darunter etwa die ÖBB, Ölz, McDonald’s Österreich, Rewe Group oder die Bank Austria, umfassen unter anderem Aktivitäten in den fünf Maßnahmenbereichen Energiesparen & Energieeffizienz, Bauen & Sanieren, Mobilität, erneuerbare Energieträger, nachwachsende Rohstoffe & Ressourceneffizienz sowie Sensibilisierungsmaßnahmen im eigenen Unternehmen.
Mit der Aufnahme in den klimaaktiv Pakt beginnt für die Unternehmen ein jährlich wiederkehrender strukturierter Prozess zur Optimierung des zum Start vorgelegten, betrieblichen Klimaschutzkonzepts. Die Zielerreichung wird jährlich von der dafür beauftragten Austrian Energy Agency (AEA) geprüft, um maximale Glaubwürdigkeit und Transparenz nach innen und außen zu schaffen.
Ergänzend zum klimaaktiv Pakt 2030 wird für den ORF vom Österreichischen Umweltbundesamt seit 2018 eine vollständige Treibhausgasbilanz (Carbon Footprint) nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG) berechnet. Während für den klimaaktiv Pakt im Wesentlichen die direkten Emissionen (Scope 1 und 2) miteinbezogen werden, fließen in den Carbon Footprint für den Konzern (exkl. OBS; 2023: GIS) auch die indirekten Emissionen aus den vor- und nachgelagerten Prozessen ein (Scope 3). In der ORF-TreibhausgasbilanzBerechnung sind Emissionen aus den Scopes 1-3 enthalten. Diese setzen sich folgendermaßen zusammen:
Scope 1: direkte Emissionen aus Treibstoffen, Erdgas, Diesel für Notstromaggregate, Kältemittel
Scope 2: indirekte Emissionen aus zugekaufter Energie, Strom, Fernwärme
Scope 3: indirekte Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen, Mitarbeiter:innen-Mobilität, Mietfahrzeuge, externer Ladestrom, Dienstreisen (Flüge etc.), Abfälle, Materialeinsatz, externes Datenarchiv (Strom für Server).
Die Systemgrenze für den ORF Carbon Footprint wird in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt jährlich aktualisiert und erweitert. So wurde 2022 erstmals auch das externe Datenarchiv miteinbezogen, 2023 erfolgte auch die Integration der OBS (2023: GIS).
THG-EMISSIONEN IN TONNEN CO2-ÄQUIVALENT 2023
2
ANTEIL AKTUELLER CO2e NACH BEREICHEN 2023 ENTWICKLUNG DER THG-EMISSIONEN
ENTWICKLUNG DER ENERGIEVERBRÄUCHE IN MWh* GRI 302-1
ENERGIEVERBRÄUCHE
*Seit der ersten Erhebung 2018 konnten die Energieverbräuche deutlich reduziert werden.
Auch die im gesamtheitlich betrachteten Carbon Footprint des ORF dargestellten Treibhausgas-Emissionen zeigen deutliche Reduktionen. Im Jahr 2023 lagen diese um 8,5 Prozent niedriger als 2022 und um knapp 29 Prozent unter jenen von 2018. Dies liegt vor allem im gesunkenen Energieverbrauch und am höheren Anteil an erneuerbaren Energieträgern.
Diese Tendenzen gilt es in den kommenden Jahren zu verfestigen. Allerdings ist auch erkennbar, dass die Scope 3-Emissionen 60 Prozent des Carbon Footprints des ORF ausmachen. Künftig werden daher auch vermehrt Maßnahmen zur Reduktion des Materialeinsatzes und weiterer vor- und nachgelagerter Prozesse notwendig sein.
HIGHLIGHTS 2023
• Der Stromeinsatz des ORF sinkt kontinuierlich. Im Jahr 2023 ging er um 12 Prozent zurück. Dies ist auf die Effizienzsteigerung bei den Sendeanlagen und die Maßnahmen (z.B. LED-Umrüstung) an den ORF-Standorten zurückzuführen.
• Der Energieeinsatz für Raumwärme geht stark zurück. Der Hauptgrund dafür liegt an den erfolgreichen thermischen Sanierungsund Neubaumaßnahmen am ORF-Mediencampus in Wien. Sowohl die Sanierung aller Gebäudeteile als auch der Neubau wurden mit dem „klimaaktiv Gold“-Standard zertifiziert. Die dadurch erwarteten Rückgänge der Wärmeenergie werden durch die Praxis bestätigt.
• Der Materialeinsatz für interne und externe Produktionen ging 2023 um 7 Prozent zurück.
• Das vom ORF für seine Mitarbeiter:innen am Mediencampus in Wien angebotene Jobticket und die Parkraumbewirtschaftung zeigen Wirkung. Der Modal Split, also die Verteilung des Transportaufkommens und der Transportleistung auf die einzelnen Verkehrsträger, konnte seit 2018 deutlich verbessert werden, der Anteil der mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisenden Mitarbeiter:innen konnte von 27 auf 52 Prozent gesteigert werden. Die dadurch entstandenen Treibhausgas-Emissionen gingen um mehr als 30 Prozent zurück.
• Die Flugreisen nahmen 2023 wieder zu und erreichten fast wieder „Vor-Pandemie-Niveau“. Hier sind künftig weitere Maßnahmen zu setzen.
AUSBLICK UND ZIELE
• Die bereits jetzt erreichten Ziele im Rahmen des klimaaktiv Pakts
2030 gilt es zu verfestigen und sind ein wichtiger Zwischenschritt für die Dekarbonisierung des ORF bis 2040.
• Der Anteil erneuerbarer Energieträger wird weiter ausgebaut werden.
• Die Photovoltaik-Anlage am Mediencampus in Wien wird 2024 in Betrieb gehen und künftig bis zu 8 Prozent des am Standort benötigten Stroms liefern.
• „klimaaktiv Gold“-Standard für weitere Sanierungsmaßnahmen.
• Die letzten fossil beheizten ORF-Standorte befinden sich aktuell in Umrüstung. Klimaschonende Lösungen werden derzeit evaluiert.
• Der ORF-Fuhrpark wird künftig weitgehend auf Elektromobilität umgerüstet. Die erste Umstellungstranche ist bereits erfolgt und die Lade-Infrastruktur an allen Standorten ausgebaut (siehe dazu auch Nachhaltigkeitsbericht 2022/2023).
• Konkrete Umweltmaßnahmen bei der Produktion von TV-Formaten (s. Green Producing) sollen weitere positive Effekte bringen.
• Kontinuierliche Reduktion der Restmüllmengen, die unter Scope 3 den Carbon Footprint des ORF belasten, wird durch stetig verbesserte Abfalltrennung angestrebt.
• Zielformulierungen zur Abfallreduktion werden nach Vorliegen der Kennzahlen des konsolidierten Standorts Mediencampus vorgenommen.
GREEN PRODUCING
TV-Produktionen sind aufgrund des großen Stromverbrauchs, der Nutzung von Ressourcen (etwa für Bühne, Dekoration, Kostüme) große Hebel für die Reduktion des Treibhausgasausstoßes des ORF
Der ORF als größtes Medienunternehmen Österreichs unterstützt gemeinsam mit der österreichischen Film- und Produktionswirtschaft und den Förderinstitutionen mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourcenschonung in der Film- und Fernsehproduktion. Daher forciert er ökologische Fernsehproduktionen nicht nur bei Eigenproduktionen, sondern auch in Zusammenarbeit mit externen Auftragnehmerinnen, Auftragnehmern und Partnern im Rahmen von Auftrags- und Koproduktionen.
ZERTIFIZIERUNGEN NACH DEM ÖSTERREICHISCHEN
UMWELTZEICHEN
Unter dem Stichwort „Green Producing“ werden Maßnahmen zusammengefasst, die den Treibhausgasausstoß und andere, durch TV-Produktionen hervorgerufene, Umweltauswirkungen minimieren sollen und dadurch zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen können (siehe auch Kapitel Klimaschutz). Ziel ist es, die Produk-
tionsprozesse kontinuierlich zu verbessern und die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Dabei richtet sich der ORF nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens für „Green Producing in Film und Fernsehen (UZ 76)“. Diese ist seit 2017 in Kraft und wurde mit zahlreichen Stakeholdern aus der Film- und Fernsehbranche erarbeitet. Im Jahr 2024 erfolgt eine Evaluierung, ab Jänner 2025 sollen überarbeitete Kriterien in Kraft sein.
Der ORF ist seit 2018 bestrebt, möglichst viele Standorte zu Lizenznehmern des Umweltzeichens zu machen. Ende 2023 waren bereits sechs ORF Standorte lizenziert – der ORF-Mediencampus in Wien und die Landesstudios Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Wien und Burgenland. Im Frühjahr 2024 kam noch das Landesstudio Niederösterreich dazu. Im Jahr 2025 sollen alle Landesstudios Lizenznehmer sein.
Im Bereich der Auftrags- und Koproduktionen erhielt das Thema „Green Producing“ auch durch die explizite Förderung von Umweltmaßnahmen im Rahmen der Filmförderung durch ÖFI und FISA+ zusätzlichen Rückenwind („Grüner Bonus“).
PRODUKTIONEN IM BERICHTSZEITRAUM
Die Magie der Vögel – Was Birdwatcher begeistert (3sat) (PKM; 2023)
PRODUKTIONEN IM BERICHTSZEITRAUM
Landkrimi NÖ: Der Schutzengel (Superfilm; 2023)
PRODUKTIONEN IM BERICHTSZEITRAUM
Die Toten von Salzburg – Süßes Gift (satelfilm; 2023)
PRODUKTIONEN IM BERICHTSZEITRAUM
SOKO Linz (Gebhardt Productions; seit 2022)
PRODUKTIONEN IM BERICHTSZEITRAUM
Smart 10 – Das Quiz mit den 10 Möglichkeiten (TV Friends; seit September 2023)
Smart 10 – Das Quiz mit den 10 Möglichkeiten (TV Friends; seit September 2023)
Abenteuer Weihnachten –
Familie kann nie groß genug sein (Monafilm; 2023)
Ewig Dein (Monafilm; 2023)
Die Magie der Vögel – Was Birdwatcher begeistert (3sat) (PKM; 2023)
Die Toten von Salzburg – Süßes Gift (satelfilm; 2023)
Wiener Blut – Berggericht (satelfilm; 2023)
PRODUKTIONEN IM BERICHTSZEITRAUM
NEUE PRODUKTIONEN 2024
Auch 2024 kamen weitere ORF-Green Productions dazu:
• Das Landesstudio Niederösterreich wurde 2024 UmweltzeichenLizenznehmer und produziert die täglichen Sendungen „NÖ heute“ und „NÖ Wetter“ grün. Das Landesstudio Vorarlberg konnte 2024 weitere Produktionen zertifizieren. Neben der Dokumentation „Globale Solidarität – Wie der Alltag den Planeten formt“ konnte sowohl die „Eröffnung der Bregenzer Festspiele 2024“ als auch das „Bregenzer Festspielmagazin“ erfolgreich umgesetzt werden.
AUSBLICK UND ZIELE GREEN PRODUCING
• Ausweitung der Umweltzeichen Green Producing-Lizenz auf alle ORF-Standorte (Mediencampus und Landesstudios) bis 2025.
• Prüfung und Zertifizierung möglichst vieler ORF-Produktionen mit dem Umweltzeichen Green Producing. Fokus auf Produktionen mit großem ökologischen Impact.
• Aktive Mitarbeit beim Stakeholder-Prozess für die Überarbeitung der Umweltzeichen-Richtlinie 2024/2025.
• Erarbeitung ORF-interner Green Producing-Guidelines bis 2025 für möglichst alle Produktionen (auch ohne Zertifizierung).
• Fokus ORF-„Universum“: die vom ORF in Auftrag gegebenen „Universum“– Naturfilm-Produktionen sollen schrittweise alle mit dem Umweltzeichen zertifiziert werden.
Radio-NÖ-Moderatorin Tanja Karssemeijer präsentiert seit April 2024 wöchentlich das neue Wetter nach „NÖ heute“ mit neuen Möglichkeiten der Präsentation
SOZIALE NACHHALTIGKEIT
Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit hat der ORF die Bereiche verantwortungsvoller Arbeitgeber, Gleichstellung von Frauen und Männern und Barrierefreiheit und Diversität als für das Unternehmen wesentlich identifiziert. In manchen Bereichen gibt es lange Traditionen und Strategien, in anderen wird erst daran gearbeitet.
BARRIEREFREIHEIT
Barrierefreiheit, Inklusion und Diversität sind wesentliche Themen für den ORF, die nicht zuletzt auch im ORF-Gesetz geregelt sind.
Das Gesetz sieht Bewusstseinsbildung zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt vor. Dies wird im laufenden Programm aber auch in Schwerpunkten, wie etwa bei der Ö3-Lehrstellensuche für Jugendliche mit Behinderung, umgesetzt.
Das ORF-Gesetz sieht vor, Programm für jene österreichischen Volksgruppen zu produzieren, für die ein Volksgruppenbeirat eingerichtet ist. Des Weiteren ist ein Radiosender mit einem vorwiegend fremdsprachigen Programmanteil zu führen.
Mit Inkrafttreten einer Gesetzesnovelle (ORF-G § 5 Abs. 2) am 1. Jänner 2021 wurde der ORF verpflichtet, den Anteil seiner barrierefrei zugänglichen Sendungen in Fernsehen und Online kontinuierlich zu erhöhen.
Live-Untertitelung
BARRIEREFREIHEIT IM PROGRAMM
Programme werden für Menschen mit Hör- oder Sehbeeinträchtigungen durch Untertitel, Österreichische Gebärdensprache oder Audiodeskription sowie durch Nachrichten in Einfacher Sprache zugänglich gemacht. Nachrichten in Einfacher Sprache helfen nicht nur Menschen mit Lernbehinderungen, die Nachrichtenwelt besser zu verstehen, sondern auch vielen älteren Menschen und Menschen mit geringen Deutschkenntnissen.
Der im ORF-Gesetz verankerte Aktionsplan für Barrierefreiheit ist die Grundlage für den Ausbau des barrierefreien Programmangebots. Er legt fest, dass der ORF den Anteil an barrierefrei zugänglichen Sendungen kontinuierlich erhöht (Basisjahr 2020). Bis 2030 ist die Barrierefreiheit aller Fernsehsendungen mit Sprachinhalt anzustreben.
AKTIONSPLAN ZUM AUSBAU DER BARRIEREFREIEN SERVICES
Mit dem Aktionsplan zum Ausbau der Barrierefreiheit legt der ORF die Schwerpunkte fest, die in den einzelnen Bereichen gesetzt werden, um jedes Jahr mehr Programm für alle Menschen in Österreich zugänglich zu machen.
Der Aktionsplan wird unter Anhörung relevanter Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Organisationen von Menschen mit Behinderung erstellt. Der vorliegende Aktionsplan zeigt, dass 2023 die gesetzlichen Vorgaben im Bereich der Untertitelung deutlich übertroffen werden konnten. Außerdem wurde mit Jahresbeginn 2024 eine jahrzehntelange Forderung nach Untertitelung der reichweiten-
starken „Bundesland heute“-Sendungen erfüllt. Sie stehen vorerst kurz nach der linearen Ausstrahlung online zur Verfügung.
Auch die anderen Angebote, um hör- und sehbehinderten Menschen und Menschen mit einer Lernbehinderung den Zugang zu den ORFProgrammen zu erleichtern bzw. überhaupt zu ermöglichen, werden schrittweise ausgebaut.
Ein besonderes Augenmerk liegt aktuell auf dem neuen Kinderkanal ORF KIDS und den Videoangeboten auf news.ORF.at und sport. ORF.at, deren Anzahl seit Jahresbeginn 2024 durch die neuen gesetzlichen Vorgaben deutlich erhöht wurde. Dabei ist die Untertitelung auch für Menschen relevant, die Videos unterwegs auf mobilen Geräten ohne Ton nutzen wollen.
Seit 2024 wird die „ZIB Zack Mini“ auf ORF ON und auf ORF KIDS in Österreichische Gebärdensprache übersetzt
MASSNAHMEN UND ERREICHTE ZIELE 2023/2024*
Seit Jänner 2024 sind alle neun „Bundesland heute“-Sendungen und auch „Südtirol heute“ kurze Zeit nach der Sendung auf ORF ON (2023: ORF-TVthek) mit Untertiteln verfügbar. Dafür werden Programme mit Künstlicher Intelligenz eingesetzt, die während der Sendung Untertitel erstellen.
Erfolgreiche Schwerpunktsetzung gemäß ORF-Gesetz: Der Ausbau der Barrierefreiheit wurde besonders in den Bereichen Kinderund Informationssendungen sowie im Hauptabend (18.30 Uhr bis 22.00 Uhr) vorangetrieben – Informationssendungen: 65,3 % (2022: 55 %); Kindersendungen: 91 % (2022: 80,4 %); Hauptabend: 59 % (2022: 53,6 %).
Inklusive Medienpraxis: In diesem siebenmonatigen Ausbildungsprogramm erhielten sechs Personen mit Behinderungen von Jänner bis Juli 2023 Einblick in die Arbeit des ORF. Durch Schulungen und Praktika in verschiedenen Redaktionen wurden den Teilnehmer:innen unter anderem die Berufsfelder von Journalistinnen und Journalisten nähergebracht. Ein Absolvent ist seither in der Untertitelungs-Redaktion beschäftigt.
Inklusionsdatenbank: Mit dem Titel „Yes, they can!“ steht seit Oktober 2023 den ORF-Redaktionen eine Datenbank zur Verfügung, in der Menschen mit Behinderungen zu finden sind, die Expertise auf verschiedenen Gebieten haben. Ziel ist es, dass Menschen mit Behinderungen nicht nur zu Wort kommen, wenn es um Behinderung geht, sondern auch zu verschiedenen gesellschaftlich relevanten Themen.
*Die angeführten Beispiele stellen eine Auswahl dar, eine komplette Liste ist im ORF Aktionsplan zur Barrierefreiheit 2023-2026/Ergänzungen nachlesbar.
Zum Ö1-Podcast „Inklusion gehört gelebt“, der wöchentlich publiziert wird, gibt es seit Oktober 2023 ein Transkript für Menschen mit einer Hörbehinderung, das auf der Ö1-Website veröffentlicht wird.
UNTERTITEL
PROGNOSE BIS INKLUSIVE 2026
DIE WICHTIGSTEN ZIELE DES AKTUELL GÜLTIGEN
AKTIONSPLANES (2023-26) SIND:
• Steigerung der Untertitelungsquote auf 57,4 Prozent bis 2026 (Stand 2023: 52 Prozent)
• Erhöhung der Audiodeskriptionsquote auf 8,7 Prozent bis 2026 (Stand 2023: 7,9 Prozent)
• Punktuelle Schwerpunktsetzung bei Österreichischer Gebärdensprache (z. B. Kindersendungen)
• Verstärkter Einsatz neuer Technologien (KI-Software)
* Prognose anhand der derzeitigen Ausgangssituation sowie Daten- und Informationslage
AUDIODESKTIPTION
PROGNOSE BIS INKLUSIVE 2026
* Prognose anhand der derzeitigen Ausgangssituation sowie Daten- und Informationslage
ANTEIL DER MITARBEITER:INNEN NACH BEHINDERTENEINSTELLUNGSGESETZ
Der ORF beschäftigte im Berichtsjahr 2023 (Stichtag: 31.12.) im ORFKonzern 110 Personen nach dem Behinderteneinstellungsgesetz. Der ORF zahlt keine Ausgleichstaxe.
GLEICHSTELLUNG VON FRAUEN UND MÄNNERN IM ORF-KONZERN
GRI 3-3
Wie im ORF-Gesetz verankert, erlässt der ORF-Generaldirektor auf Vorschlag der Arbeitsgruppe für Gleichstellungsfragen einen Gleichstellungsplan für den ORF. Die gesetzlichen Vorgaben gelten explizit nur für die Stiftung, die Tochterunternehmen sind davon ausgenommen. In diesem alle zwei Jahre erscheinenden Plan wird festgelegt, wie bestehende Unterrepräsentationen und Benachteiligungen von Frauen beseitigt werden können. In den ORF-Töchtern gibt es seit 2021 einen Prozess, um die Gleichstellung voranzutreiben. Dieser hat 2023 erste Ergebnisse gebracht, die in diesem Bericht beschrieben sind.
ORF-GLEICHSTELLUNGSBERICHT 2023:
MASSNAHMEN UND ERREICHTE ZIELE IM ORFMUTTERUNTERNEHMEN
Die Wirksamkeit und die Fortschritte in der Gleichstellung des ORFMutterunternehmens (Stiftung) und die Tätigkeiten der Gleichstellungsorgane werden im jährlichen Gleichstellungsbericht veröffentlicht. Dieser wurde im ersten Quartal 2024 veröffentlicht und an die ORF-Geschäftsführung und an den ORF-Stiftungsrat übermittelt. Einige der im Gleichstellungsplan gesetzten Ziele konnten erreicht werden, darunter:
• Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen: Bei der Besetzung von Führungspositionen nach Hearings 2023, wurden 50 Prozent der Positionen an Frauen vergeben. Dadurch ist der Frauenanteil in Führungspositionen von 37,1 Prozent auf 37,6 Prozent gestiegen.
Bei den Hauptabteilungs- und Abteilungsleitungen ist der Anteil von Frauen von 28,1 Prozent auf 30,6 Prozent deutlich gestiegen.
• Kampagne „Sagen, was ist.“ und Maßnahmenpaket zu Cybermobbing: Die Initiative „Sagen, was ist.“ zur Thematik der sexuellen Belästigung im Arbeitsumfeld wurde 2023 unter anderem mit Schulungen breit ausgerollt. Darüber hinaus wurde die Initiative um ein Maßnahmenpaket zum Thema Cybermobbing ergänzt.
• Förderung neuer Arbeitsmodelle wie „Führen in Teilzeit“ und „Führen im Tandem“ (Jobsharing): Diese Modelle, die 2023 erstmals im ORF angewandt wurden, eignen sich zum einen für Kolleg:innen in Elternteilzeit und erhöhen dadurch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zum anderen für den Aufbau der Nachfolge von Mitarbeiter:innen, die Altersteilzeit in Anspruch nehmen.
Im Gesamtdurchschnitt über alle Beschäftigten hat der ORF mit einem Frauenanteil von 45,3 Prozent die gesetzliche Zielvorgabe von 45 Prozent erfüllt, der Stand 2023 ist nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Die von den Gleichstellungsbeauftragten immer wieder geforderte Erhöhung des Zielwertes im ORF-Gesetz auf 50 Prozent konnte im Zuge der Gesetzesreform 2023 leider nicht erreicht werden, bleibt aber aufrecht und entspricht auch dem Standard anderer öffentlicher Unternehmen in Österreich.
Eine der großen Herausforderungen bleibt der Frauenanteil bei Führungspositionen im ORF. Abseits der ersten Reihe liegt der Anteil
hinter den verankerten Zielen. Seit 2020 ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen im ORF zwar kontinuierlich angestiegen (derzeit 37,6 Prozent), wobei es den deutlichsten Anstieg in der Kaufmännischen Direktion gegeben hat. Hier liegt der Anteil von Frauen mittlerweile bei 50 Prozent. Vom gesetzlichen Ziel von 45 Prozent Frauen in Führungspositionen, ist der ORF allerdings noch 7,4 Prozentpunkte entfernt. Zur geschlechtlichen Parität (50:50) fehlen noch 12,4 Prozentpunkte.
In der Technischen Direktion, die – auch branchenbedingt bzw. berufsfeldbedingt – betreffend Repräsentanz von Frauen und Frauen in Führung den größten Gap aufweist, wurde im Berichtsjahr 2023 eine Hauptabteilungsleiterin bestellt.
Der ORF-Gleichstellungsplan und der ORF-Gleichstellungsbericht sind unter zukunft.ORF.at nachlesbar.
DIVERSITÄT IN KONTROLL- UND FÜHRUNGSORGANEN
DES ORF-KONZERNS GRI 405-1
*Stichtag 31.12.2023
**KDV hat keinen Aufsichtsrat
Angestellte in ORF-Direktionen in Beschäftigungszahlen 2022 2023*
Programmdirektion
Geschlecht
Hörfunkdirektion
Angestellte in ORF-Direktionen in Beschäftigungszahlen
*Stichtag 31.12.2023
**Rundungsdifferenzen können auftreten
Angestellte in Beschäftigungszahlen
Schere zwischen den Bruttobezügen von Männern und Frauen
Der Gender Pay Gap sank im ORF-Mutterunternehmen im Jahr 2023 und liegt bei -11,5 %, dies bedeutet eine Verbesserung von 0,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022.
Die Berechnung des Gender Pay Gap für den ORF-Konzern ist in Ausarbeitung.
Christophe Kohl und Inka Pieh hosten den neuen Podcast „Inside Washington“ für Ö3 und die„Zeit im Bild“
VERANTWORTUNGSVOLLER ARBEITGEBER
Der Gesundheitsschutz ist eine gesetzliche Verpflichtung und eines der zentralen Themen für einen verantwortungsvollen Arbeitgeber. Im Vordergrund stehen Maßnahmen, die direkt auf das Berufsfeld bezogene Gesundheitsrisiken reduzieren oder im besten Fall vorbeugen. Darüber hinaus setzt der ORF auf ein umfassendes Präventionsprogramm, das weit über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus geht.
GESUNDHEITSPRÄVENTION IM ORF:
GEMEINSAM FÜR EIN GESUNDES ARBEITSUMFELD
GRI 403-6
Der ORF setzt verstärkt auf Gesundheitsprävention, um den klassischen Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck entgegenzuwirken. Das Unternehmen möchte seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Bedeutung eines gesunden Lebensstils sensibilisieren und dabei unterstützen, langfristig fit und gesund und dadurch auch im Job motiviert zu bleiben.
Durch ein umfassendes Angebot an Bewegungstrainings im hauseigenen Cardio Center sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch den externen Dienstleister PremiQaMed Group, bietet der ORF die Möglichkeit, die eigene Gesundheit aktiv zu fördern. Fachärztinnen und Fachärzte ordinieren regelmäßig am ORF-Mediencampus, beispielsweise Augenärzt:innen, Orthopäd:innen, Internisti:nnen und Dermatologi:nnen. Ziel ist es, nicht nur die individuelle Lebensqualität zu steigern, sondern auch die Zahl der Krankenstandstage zu senken. Dazu tragen auch Maßnahmen wie beispielsweise der Ausbau der Fahrradinfrastruktur am Hauptstandort ORF-Mediencampus in Wien bei, die sehr gut angenommen wird. Laut „VCÖ - Mobilität mit Zu-
GRI 3-3
kunft“ sind Mitarbeiter:innen, die mit dem Fahrrad pendeln, fitter und sind um durchschnittlich 1,3 Tage weniger krank als ihre Kolleg:innen.
Die Sensibilisierungsmaßnahmen sollen in einem nächsten Schritt um das Thema Ernährung erweitert werden, um den klassischen Zivilisationskrankheiten vorzubeugen. Dieses Angebot soll die Gesundheitsprävention weiter verstärken und den Weg zu einem nachhaltigen, gesunden Lebensstil erleichtern.
Mit diesem Präventionsansatz leistet der ORF einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz.
ORF-Betriebsärztin und „bewusst gesund - Das Magazin“-Moderatorin Dr. Christine Reiler ist für die ORFMitarbeiter:innen Vorbild für einen gesunden Lebensstil.
WEITERBILDUNG DER ORFMITARBEITERINNEN UND -MITARBEITER
GRI 404-2
Die zwei Jahre der Pandemie waren für die Kolleg:innen der ORFWeiterbildung eine große Herausforderung. Zahlreiche Schulungen wurden ab 2020 auf Online-Betrieb umgestellt. Im Berichtsjahr 2023 konnten wieder mehr Teilnehmer:innen bei Präsenzschulungen verzeichnet werden. Die insgesamt 1.426 Schulungen hatten 10.989 Teilnehmer:innen, um 42 Prozent mehr als 2022. 2023 konnte wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht werden. Für Schulungen in journalistischen Bereichen, wie etwa beim Sprechtraining, bedeuten Präsenzschulungen eine deutliche Qualitätssteigerung, da „mit allen Sinnen“ trainiert werden kann.
Ein Fokus lag 2023 im Bereich der Digitalisierung und des multimedialen Arbeitens. Geschult wurden die unterschiedlichen journalistischen Fachabteilungen und Kolleg:innen im Multimedialen Newsroom, der 2023 besiedelt wurde. Bei letzteren standen die neuen Workflows im Fokus. Darüber hinaus wurden österreichweit Schulungen zu Datenjournalismus, Digitale Recherche, Verification und KI durchgeführt.
Grundsätzlich betrifft die Weiterbildung im ORF alle Kompetenzbereiche des ORF-Konzerns: Neben einem starken Fokus auf die Aus- und Weiterbildung der Journalistinnen und Journalisten, gibt es auch ein Angebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im technischen, kaufmännischen und administrativen Bereich.
Es wurden auch zahlreiche Schulungen aus den Bereichen der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit und dem Bereich der ethischen Unternehmensführung angeboten. Veranstaltungen zum Themenbereich Klimajournalismus sind mittlerweile fixer Bestandteil der journa-
listischen Ausbildung im ORF. Diese Angebote sind seit einigen Jahren im Steigen begriffen.
Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit gibt es teilweise verpflichtende Schulungen (Frauenförderung). Darüber hinaus wurde ein Schwerpunkt bei den Schulungen zur Datenschutzgrundverordnung, dem Thema sexuelle Belästigung auf dem Arbeitsplatz (Genderkompetenz) und in der Führungskräfteausbildung gelegt.
Das Coaching „Barrierefreiheit weiterdenken" zielt darauf ab, Jungjournalist:innen für eine inklusive und klischeefreie Darstellung von Menschen mit Behinderungen in den Medien zu sensibilisieren. Dabei wird besonderer Wert auf selbstbestimmte Teilhabe, das richtige Wording sowie Barrierefreiheit in verschiedenen Medienformaten wie TV, Radio und Online gelegt.
Das Thema Ethische Unternehmensführung und Compliance wurde in der „Schulung zum neuen Ethikkodex“ behandelt. Diese wurde 2024 nach der Verabschiedung des Ethikkodex flächendeckend für Führungskräfte ausgerollt.
SCHULUNGEN GESAMT GRI 404-1
Schulungen für ORF-Mitarbeiter:innen*
Durchschnittliche Stundenzahl der Aus- und Weiterbildung pro Angestellte/r/n
Die Sicherung der Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit des ORF sind nicht nur verfassungsgesetzlich geboten, sondern stellen auch zentrale Ziele der Unternehmensführung dar.
JOURNALISTISCHE UNABHÄNGIGKEIT,
ETHIK UND COMPLIANCE
GRI 2-23, GRI 3-3, GRI M3
Als elektronisches Leitmedium des Landes hat der ORF eine besondere Verantwortung im Umgang mit Compliance-Themen und sorgt für entsprechende, Regulative. Die gesetzliche Rahmenbedingungen für die Programmarbeit bilden im Wesentlichen das BVG-Rundfunk und das ORF-Gesetz.
Die Compliance-Themen Nebenbeschäftigungen, Antikorruption, Vorteilszuwendung und Vorteilsannahme wurden durch mehrere Dienstanweisungen festgeschrieben. Der nun seit Juni 2024 geltende „Ethikkodex zur Sicherung der Objektivität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit des ORF“ stellt nun ein zentrales Regelwerk für alle „Compliance“-relevanten Bereiche des ORF dar.
Alle ORF-Beschäftigten sind „Amtsträger“ im Sinne des Strafgesetzbuches, weshalb für diese – neben den internen Relulativen – auch die Vorschriften des Korruptionsstrafrechts zur Anwendung kommen, insbesondere die darin verankerten Regelungen zu „Vorteilsannahmen“ und „Vorteilszuwendungen“.
Über den Regelungsbereich des „Ethikkodex“ hinaus gelten insbesondere für journalistisch und programmgestaltend tätige Mitarbeiter:innen weitere unternehmensinterne Richtlinien. Dazu zählen etwa die Programmrichtlinien, das Redaktionsstatut, der Verhaltenskodex für journalistische Tätigkeit und das ORF-Leitbild. Neben der Sicherstellung der Regelkonformität und des ethischen Handelns, ist es das Ziel, die journalistische Unabhängigkeit zu gewährleisten und somit dem hohen Anspruch der Informationsqualität gerecht zu werden. Alle Richtlinien sind auf zukunft.ORF.at öffentlich einsehbar.
Mit den Programmrichtlinien beschreibt der ORF, wie er die Grundsätze und den gesetzlichen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich mit einem qualitätsvollen und vielfältigen Programm für alle umsetzt. Das Redaktionsstatut stellt die Unabhängigkeit, Eigenverantwortlichkeit und Freiheit der journalistischen Mitarbeiter:innen bei ihrer redaktionellen Arbeit sicher. Auf Basis dieses Statuts wurde der Verhaltenskodex für journalistische Tätigkeit erstellt, um die Qualität, Authentizität und Glaubwürdigkeit der ORF-Berichterstattung sicherzustellen.
ETHIKKOMMISSION UND ETHIKKODEX
Aus aktuellem Anlass im Berichtszeitraum setzte ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann eine Ethikkommission ein, die die bestehenden Regulative überprüfen und auch Empfehlungen an die Geschäftsführung, bezüglich einer allfälligen Überarbeitung sowie für den Umgang mit Verstößen, geben sollte. Für den Vorsitz konnte die renommierte Medienmanagerin Ingrid Deltenre gewonnen werden. Die Kommission tagte von September bis Ende des Jahres 2023. Im April 2024 wurde auf Basis der Empfehlungen der Ethikkommission der „Ethikkodex zur Sicherung der Objektivität, Unabhängigkeit und Unparteilichkeit“ veröffentlicht und mit 1.6.2024 in Kraft gesetzt. Der Regelungsbereich des Ethikkodex umfasst die Bereiche Nebenbeschäftigungen, Social Media, Unternehmenskommunikation, Antikorruption, Interessenkonflikte und politische Aktivitäten. Flächendeckende konzernweite Präsenzschulungen, die insbesondere für Führungskräfte verpflichtend sind, tragen maßgeblich für die korrekte Einhaltung des Ethikkodex bei. Darüber hinaus wurde mit der „Compliance-Stelle“ eine zentrale Zuständigkeit für sämtliche im Ethikkodex vereinten Regelungsbereiche geschaffen.
HINWEISGEBERSYSTEM: MISSSTÄNDE IM UNTERNEHMEN AUFZEIGEN
Um Missstände bzw. Rechtsverletzungen im Unternehmen anonym oder auch mit Klarnamen melden zu können, wurde eine elektronische Plattform, ein sogenanntes Hinweisgebersystem, eingerichtet. Das Hinweisgebersystem wird von einem externen Anbieter betrieben und bietet höchste Standards im Bereich Datenschutz und Datensicherheit. Mit der Einrichtung des Hinweisgebersystems kommt der ORF auch seiner gesetzlichen Verpflichtung nach dem „HinweisgeberInnenschutzgesetz“ (HSchG) nach.
Hinweise können zu bestimmten Themen, wie beispielsweise Korruption, Diskriminierung, Betrug, Mobbing oder Datenschutzverletzungen, abgegeben werden. Ein virtueller Briefkasten bietet die Möglichkeit, auch mit anonymen Hinweisgeber:innen Kontakt aufzunehmen, Nachfragen zu stellen und die Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber über den aktuellen Stand der internen Untersuchung zu informieren. Die Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber sind gesetzlich spätestens nach einem Zeitraum von drei Monaten über die Ergebnisse der Untersuchung sowie gegebenenfalls ergriffenen Maßnahmen zu informieren
COMPLIANCE-SCHULUNGEN
Schulungen (online und in Präsenz) stellen sicher, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die bestehenden Compliance-Regeln informiert und für das Thema sensibilisiert werden.
Die Compliance-Themen Antikorruption, Vorteilszuwendung und Vorteilsannahme wurden bis zum Inkrafttreten des Ethikkodex im Juni 2024 durch eine eigene Dienstanweisung geregelt. Eine weitere Dienstanweisung regelte den Bereich der Nebenbeschäftigungen. Regelmäßige Schulungen stellen sicher, dass alle Mitarbeiter:innen über die bestehenden Compliance-Regeln informiert und für das Thema sensibilisiert werden. Das in Zusammenarbeit mit der Schulungsabteilung des ORF entwickelte Online-Schulungsangebot war auch im Berichtsjahr 2023 im ORF Intranet (ORF IN/Wilma) abrufbar.
Nach dem Inkrafttreten des neuen „ORF-Ethikkodex“ (Juni 2024) wurde ein breit angelegtes Schulungsprogramm ausgerollt. In einem ersten Schritt werden alle Führungskräfte des Konzerns in Präsenzseminaren geschult. Die Schulung wird in weiterer Folge auf alle Mitarbeiter:innen ausgeweitet. So wird die korrekte Einhaltung des Ethikkodex sichergestellt.
Schulungen zum Thema Compliance wurden in der ORS GmbH & Co KG (inkl. ihrer Töchter) von der Abteilung „Prozessmanagement und Compliance" im Jahr 2022 erstellt und auf alle Mitarbeiter:innen ausgerollt. Im Jahr 2023 haben auch alle neuen ORS-Mitarbeiter:innen im Zuge des Onboarding Prozesses an dieser Schulung teilgenommen.
QUALITÄTSSICHERUNG DES ORF-PROGRAMMS
GRI M2, GRI M3, GRI M6 , GRI M7
Neben internen Richtlinien zur Qualitätssicherung der Berichterstattung, wird die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags des ORF jährlich überprüft. Im Rahmen des dafür entwickelten Qualitätssicherungssystems werden die Ausgewogenheit des Inhaltsangebots für das Fernseh- und Radioprogramm und die Zufriedenheit und Interessen des Publikums ermittelt. Als qualitative Maßnahmen des Qualitätssicherungssystems werden zudem jährlich strukturierte Publikumsgespräche und Gespräche mit Expertinnen und Experten durchgeführt. Die Leistungserfüllung des öffentlich-rechtlichen Kernauftrags wird im jährlich veröffentlichten Public-Value-Bericht dokumentiert.
Mehr Information zu allen Maßnahmen der ORF-Qualitätssicherung und weitere Zahlen, Daten und Fakten zur ORF-Medienproduktion sind auf der ORF-Public-Value-Website zukunft.ORF.at veröffentlicht.
*Umstellung Gas auf Fernwärme; während der Umstellung wurde mit Heizöl geheizt (Warmwasseraufbereitung)
GRI INDEX
Aussagen zur Berichterstattung Der ORF hat über die in diesem GRI-Index angegebenen Informationen für den Zeitraum 01.01.2023 bis 31.12.2023 unter Bezugnahme auf die GRI-Standards berichtet.
Angewandte GRI 1 Standards GRI 1: Grundlagen 2021
ALLGEMEINE ANGABEN
GRI Standard / andere Quellen Angabe Name Verweis / Anmerkung
Allgemeine Angaben
GRI 2: Allgemeine Angaben 2021 Die Organisation und ihre Berichterstattungspraktiken
2-1 Organisationsprofil S. 22
2-2 Entitäten, die in der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Organisation berücksichtigt werden
Wesentliche Themen
GRI 3: Wesentliche Themen
2021
S. 7; Eine Liste der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften, die in der Finanzberichterstattung des ORF erfasst sind, sind im Konzernabschluss auf zukunft.ORF.at einzusehen. Die Nachhaltigkeitsberichterstattung bezieht sich auf den ORF-Konzern, wenn nicht anders angegeben - siehe "Angaben zu diesem Bericht".
2-3 Berichtszeitraum, Berichtshäufigkeit und Kontaktstelle S. 7; Der Konzernabschluss wird mit Bilanzstichtag 31.12. 2023 erstellt. Aktualitätsbezogen werden für die Nachhaltigkeitsberichterstattung auch Projekte und Maßnahmen aus dem Jahr 2024 berichtet. Kontaktstelle für Fragen zum Bericht siehe Impressum.
2-4 Richtigstellung oder Neudarstellung von Informationen Personalkennzahlen wurden erstmal für die Töchter der ORF, und damit für den gesamten ORF-Konzern, erhoben. 2023 wurde die Systemgrenze für den Carbon Footprint auf die Tochter OBS (2023: GIS) ausgeweitet. Des weiteren wurden keine Richtigstellungen vorgenommen.
2-5 Externe Prüfung Der Bericht wurde nicht extern geprüft.
Tätigkeiten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
2-6 Aktivitäten, Wertschöpfungskette und andere Geschäftsbeziehungen S. 22
2-7 Angestellte S. 32
2-8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die keine Angestellten sind S. 32 Governance (etische Unternehmensführung)
2-9 Führungsstruktur und Zusammensetzung S. 29
2-10 Nominierung und Auswahl des höchsten Kontrollorgans S. 29
2-11 Vorsitzende:r des höchsten Kontrollorgans S. 29 Strategie, Richtlinien und Praktiken
2-22 Anwendungserklärung zur Strategie für nachhaltige Entwicklung S. 6 2-23 Verpflichtungserklärung zu Grundsätzen und Handlungsweisen S. 59
2-28 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen S. 29 Einbindung von Stakeholdern
2-29 Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern S. 37
3-1 Verfahren zur Bestimmung wesentlicher Themen S. 34
3-2 Liste der wesentlichen Themen S. 35
WESENTLICHE GOVERNANCE-THEMEN
GRI Standard / andere Quellen Angabe Name Verweis / Anmerkung
Journalistische Unabhängigkeit
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen S. 59
GRI G4 Medien-spezifische Standards M2 Methodik zur Beurteilung und zum Monitoring der Einhaltung der Werte bei der Erstellung von Inhalten S.61
M3 Maßnahmen zur Verbesserung der Einhaltung der Werte bei der Erstellung von Inhalten und erhaltene Ergebnisse S. 59, 61
M6 Methodik zur Interaktion mit dem Publikum und Ergebnisse S. 61
M7 Maßnahmen zur Stärkung des Publikums durch die Entwicklung von medialer Bildung und die erhaltenen Ergebnisse S. 25, 61
Ethik und Compliance
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen
S. 59
GRI 205: Antikorruption 2016 205-2 Kommunikation und Schulungen zu Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung S. 61 205-3 Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen Im Berichtszeitraum gab es keine Vorfälle.
WESENTLICHE ÖKOLOGISCHE THEMEN
GRI Standard / andere Quellen Angabe Name Verweis / Anmerkung Programm mit ökologischer Nachhaltigkeit
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen S. 25
ORF Indikator O1 Reichweite der Programme mit Nachhaltigkeit S. 26
Green Producing
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen S. 45
ORF Indikator O2 Anzahl der Green Productions S. 45
Klimaschutz
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen
GRI 302: Energie 2016 302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation
GRI 305: Emissionen 2016 305-1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
39
41 305-2 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2) S. 41 305-3 Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3) S. 41
WESENTLICHE SOZIALE THEMEN
GRI Standard / andere Quellen Angabe Name Verweis / Anmerkung
Humanitarian Broadcasting
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen S. 27
ORF Indikator O3 Spendensumme pro Hilfsaktion S. 28
Verantwortungsvoller Arbeitgeber
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen S. 57
GRI 403: Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 2018 403-6 Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter:innen S. 57
GRI 404: Aus- und Weiterbildung 2016 404-1 Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestelltem S. 58
Gleichstellung
404-2 Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe S.58
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen S. 53
GRI 405: Diversität und Chancengleichheit 2016 405-1 Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten S. 54 405-2 Verhältnis des Grundgehalts und der Vergütung von Frauen zum Grundgehalt und zur Vergütung von Männern S. 56
Barrierefreiheit und Diversität
GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management von wesentlichen Themen S. 49
ORF Indikator O4 Anteil der barrierefreien Angebote S. 52
ORF Indikator O5 Anteil der Mitarbeitenden nach Behindertengleichstellungsgesetz S. 52
IMPRESSUM
Herausgeber und Hersteller
Österreichischer Rundfunk, ORF, Hugo-Portisch-Gasse 1, 1136 Wien
Für den Inhalt verantwortlich
Prof. Pius Strobl, Hauptabteilungsleiter Facility Management und Corporate Social Responsibility, Mag.a Anita Malli, MA, Leitung “Umwelt und Nachhaltigkeit“
Redaktionsleitung
Mag.a Anita Malli, MA
Redaktion
Alexandra Lipowsky, DIin Anicia Jahn, Mag. Martin Weishäupl, Jasmin
Hammermayer MSc (beide brainbows GmbH)
Gestaltung
Büro Brauner, Sabine Brauner
OMC-Off-Air-Design
Fotos:
ORF/Hans Leitner: Cover, S. 21, S. 49, S. 50, S. 51
ORF/Alex Gotter: S. 6
ORF/Thomas Ramstorfer: S. 7, S. 10, S. 23, S. 31, S. 54
Schreiner Kastler/Bearbeitung: S. 10
ORS: S. 12
Christian Herbert Hildebrand: S. 14
envato elements: S. 16:
ORF/Melisa Mete/Videoproduktion: S. 17
Grundschule Sturlic: S. 18
Anna Stöcher: S.19, S. 33, S. 34, S. 36, S. 40, S. 44, S. 68
Patrick Stergonschegg/Bearbeitung: S. 20
Denk|Raum: S. 20
ORF/Andreas Kotzmann: S. 22
ORF/Martin Krachler: S. 27
ORF/Osman Cetin: S. 28
ORF/Roman Zach-Kiesling: S. 29
Ö3/Martin Domkar: S. 37
Ö3: S. 38, S. 56
PKM FilmproduktionsgmbH/Leander Khil: S. 46
ORF/Superfilm: S. 46
ORF/Satel Film/Lisa Kutzelnig: S. 46
ORF/Gebhardt Productions/Stefanie Leo: S. 46
ORF/ORF/Günther Pichlkostner: S. 46
ORF/Gebhardt Productions/Alexander Braun: S. 46
ORF/Mona Film/Tivoli Film/Petro Domenigg: S. 46
ORF/Mona Film/Atalante Film/Heinz Laab: S. 46
ORF/Superfilm/[M] Johannes Landsiedl: S. 46
ORF/PKM FilmproduktionsgmbH/Manuel Stark: S. 46
ORF/Thomas Jantzen: S. 48
KIWI TV: S. 57
S. 64 bis 66 von oben nach unten: Michael Ritter, Harald Haimburger, Hans Leitner, Bruno Klomfar, BrunoKlomfar, zepp-cam, Bruno Klomfar, Bruno Klomfar, Günther Pichlkostner, Thomas Ramstorfer