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3.7. Zustand der Gebäude

3.7. Zustand der Gebäude

Bau- und Flächenmanagement bieten große Potenziale für Energie- und Treibhausgaseinsparmaßnahmen. Insbesondere die Auswahl des Energieträgers zur Wärmeerzeugung und der energetische Zustand der Gebäude und Gebäudetechnik haben einen sehr großen Einfluss auf den CO2-Fußabdruck.

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Energetische Sanierung spielt dabei eine wichtige Rolle, weil Energieeinsparungen von 40 bis 60 Prozent (im Einzelfall ggf. sogar mehr) zu erreichen sind.18

Auch bei Neubauten können durch nachhaltige Bauweisen wie die Einhaltung des Passivhausstandards erhebliche Einsparungen erreicht werden.

Die Vorgaben und Maßnahmen für die Landesliegenschaften in diesen Bereich liegen insbesondere in der Zuständigkeit des Finanzministeriums mit seiner staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung und sind von diesem zu veranlassen. Das Finanzministerium erarbeitet hierzu gegenwärtig eine umfassende Strategie für den staatlichen Hochbau, auf die an dieser Stelle verwiesen wird.

Eigene Handlungsmöglichkeiten haben die Kultureinrichtungen beim Flächenmanagement, dem eine sehr große Bedeutung bezüglich des Klimaschutzes zukommt.

Grundsätzlich muss jeder Quadratmeter Fläche beheizt und bei einem zusätzlichen Raumbedarf auch gebaut (graue Energie) werden. Durch die intelligente Belegung von Räumen und Gebäuden/Gebäudeteilen kann die Beheizungsdauer durch die Einstellung eines abgesenkten Betriebes optimiert werden (siehe Abschnitte 3.2.1 und 3.2.2). Eine andere Optimierungsmöglichkeit kann die Bereitstellung von Räumen der Kultureinrichtungen für andere Zwecke und Nutzergruppen darstellen.

Grundsätzliche Empfehlung der KEA BW zu nachhaltigen Gebäuden

Der spezifische Wärmeverbrauch eines nachhaltigen Gebäudes sollte möglichst unter 50 kWh/m² im Jahr liegen (für Denkmale gelten andere Überlegungen). Ein geringer Verbrauch reduziert auch den Bedarf an erneuerbaren Energien, die nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen.

Liegen Kultureinrichtungen im Zentrum von Städten, gibt es in der Regel gute Möglichkeiten für eine Versorgung über Wärmenetze (Nah- oder Fernwärme). Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werden in allen Kommunen über 20.000 Einwohner bis 2023 strategische Wärmepläne erarbeitet. Dort werden Zonen definiert, in denen ein Wärmenetz wirtschaftliche Vorteile gegenüber einer dezentralen Versorgung hat. Bei der Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien sollten die Wärmepläne der Kommunen unbedingt berücksichtigt werden.

Soweit möglich sollten die Dachflächen mit PVAnlagen ausgerüstet werden. Als Ausbauziel kann man rund 1 kW-Peak pro 10 m² überbauter Grundfläche ansetzen.

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