INFOcomics Anthropologie. Ein Sachcomic

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ETHNOLOGIE MERRYL WYN DAVIES & PIERO


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Titel: Anthropologie/Ethnologie. Ein Sachcomic Reihe: INFOcomics (hrsg. von Wilfried Stascheit) Autor: Merryl Wyn Davies Illustrationen: Piero Umschlag: Edward Bettison Titel der englischen Originalausgabe: Anthropology. A Graphic Guide Icon Books Ltd., London, 2010 © Text: Merryl Wyn Davies © Illustrationen: Piero © 2015 deutsche Ausgabe: TibiaPress Verlag GmbH Ruhrpromenade 3, D- 45468 Mülheim an der Ruhr Tel.: +49 (0)208 88 37 57 47 info@tibiapress.de www.tibiapress.de Übersetzung: Norma Schneider, Wilfried Stascheit Layout: Verlag Die Werkstatt, Göttingen Druck: Druckerei Uwe Nolte, Iserlohn Gedruckt auf GardaPat Classica ISBN: 978-3-935254-46-5

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Was ist Anthropologie? Das Wort „Anthropologie“ kommt aus dem Griechischen. Wörtlich bedeutet es „Menschenkunde“ oder „die Wissenschaft vom Menschen“. Der „Mensch“ in der Anthropologie war aber eine besondere Art von „Mensch“.

Betrachtet man ihre Geschichte, war Anthro­ pologie eher eine „Wissen­ schaft vom primitiven Menschen”.

Ich bin ein Anasazi. Für sie war ich ein primitiver Mensch. 3


Was ist „primitiv“? In „The Mind of Primitive Man“ erklärt uns Franz Boas (1858-1942), Gründer der amerikanischen Kulturanthropologie, wer die Primitiven sind.

Primitive sind dieje­ nigen Menschen, deren Lebensformen einfach und gleichförmig sind. Inhalte und Formen ihrer Kultur sind dürftig und intellektuell widersprüchlich.

Eine noch bessere Definition des Gegenstands ist der anthropologische Standardscherz – „Die Wissenschaft davon, wie ein Mann eine Frau nimmt”.


Menschen studieren Anthropologen studieren Menschen. Sie untersuchen, wie Menschen leben: die menschlichen Gemeinschaften der Gegenwart und der Vergangenheit. Anthropologie geht auch darum, wie wir über Menschen nachdenken, die über Menschen nachdenken und nachgedacht haben. Manchmal behandelt die Anthropologie auch Machtbeziehungen zwischen Menschen, Völkern, Kulturen und Gesellschaften; Kolonialismus und Globalisierung. Anthropologie ist …

• Die Wissenschaft vom Menschen aus biologischer, kultureller und sozialer Perspektive. • Die Erforschung kultureller Verschiedenheit von Menschen. • Die Suche nach allgemeinen Aussagen über die Kultur und Natur des Menschen. • Die vergleichende Analyse von Ähnlichkeiten und Unterschieden bei Kulturen.

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Das große Problem der Anthropologie Wie sie über ihr Forschungsobjekt sprechen soll, ist das größte Problem der Anthropologie. „Primitiv“, „wild“ und „einfältig“ sind abwertende, diskriminierende und rassistische Ausdrücke. Trotzdem haben sie definiert, welche Menschen die Anthropologen besonders gerne erforschen wollten und warum. Das Grundanliegen der anthropologischen Forschung besteht in der Einsicht, dass es notwendig ist, alle Ausdrucks­ formen menschlicher Kultur zu untersuchen. Denn nur diese Formen­ vielfalt kann ein Licht auf Entwicklung der Kultur, ihre Vergangen­ heit und ihre Zukunft werfen.

Allerdings hat die Anthro­pologie gelernt und versucht auch zu vermitteln, was falsch daran ist, Menschen für primitiv, wild und einfältig zu halten.


Das Fremde Anthropologie definiert sich heute als die systematische Untersuchung des Fremden (The Other). Alle anderen Sozialwissenschaften dagegen sind in gewisser Weise die Untersuchung des Eigenen. Aber was ist das Fremde und was ist das Eigene? Der Fremde ist jeder, der als anders wahrgenommen wird. Jeder, der benutzt wird, um die eigene Identität nach außen abzugrenzen.

Das Fremde sind Völker nicht west­ licher Kulturen.

Dell Hymes (1927-2009) schrieb 1969 in „Reinventing Anthropology“: Die schlichte Existenz einer eigenständigen Disziplin, die sich auf die Untersuchung des Fremden spezialisiert hat, war schon immer etwas problematisch. 7


Diffusion Diffusion bedeutet die Weitergabe von Dingen aus einer Kultur, einem Volk oder einem Ort zu einem anderen. Essenz der Diffusion sind Kontakt und Interaktion. Die Idee ist ziemlich alt. Die biblischen Erklärungsmuster, die sich im 16. und 17. Jahrhundert kraftvoll entwickelten, sind diffusionistisch. Der Fall des Turms von Babel und die Ausbreitung der Menschheit liefert eine genealo­ gische – also biologisch und sozial diffusionistische – Verbindung zwischen allen Völkern. Die Idee der Diffusion ist auch fundamental für die Entwicklung der Sprachwissenschaft …

… insbesondere bei dem Orientalisten Sir William Jones (1746-1794), der die indogermanische Sprachgruppe studierte, und beim Deutschen Friedrich Max Müller (1823-1900), der sich in Großbritannien niederließ. Müller arbeitete über vergleichende Sprachwissenschaft und war Anhänger der Idee, dass die Menschheit eine grundlegend gleiche Geisteshaltung hat. Die Linguistik hatte großen Einfluss auf die Sozialwissenschaften und besonders auf die Anthropologie. 34


Diffusionismus war auch die wichtigste Thematik der Werke anderer deutscher Gelehrter. Friedrich Ratzel (1844-1904) war der Erste, der die Welt in kulturelle „Lebensräume“ einteilte. Das hatte Einfluss auf Tylor. Die Arbeit von Leo Frobenius (1873-1938) und Fritz Graebner (1877-1934) über die Kulturkreise beeinflusste auch Boas. In Großbritannien vertraten Sir Grafton Elliot Smith (1871-1937) und William Perry (1887-1934) einen extremen Diffusionismus. Sie warteten mit der Theorie auf, dass die sonnenanbetenden alten Ägypter der Ursprung aller Zivilisation waren. Smith und Perry setzen Ägypten an die Stelle der biblischen und hebräischen Patriarchen als ursprüngliche Quelle. Sie traten mit dem Konzept der Diffusion ein Rückzugsgefecht gegen den Evolutionismus an.

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Der Schwindel mit der Rasse Die Vorstellung des Primitiven ist ununterscheidbar mit der Idee anderer Rassen verbunden. Andere „Rassen“ bestimmten das Konzept vom Primitiven und lieferten die Mittel, um die „primitive Verfassung“ zu untersuchen. Zivilisation war die einzigartige Begriffsbildung für das Vehikel, durch das die Weißen zur Bedeutung aufstiegen, während alle anderen Rassen auf früheren Stufen der evolutionären und rassistischen Rangfolge von Wildheit und Barbarei zurückgelassen wurden.

Ich habe also irgendwo unterwegs meine Geschichte, Kreativität und Fähigkeit zur Veränderung verloren. Die Basis: ein Taschen­ spielertrick mit „wir und sie”.

Die Erfindung des Primitiven im 19. Jahrhundert war massiv mit Rassismus durchsetzt. Rassismus rechtfertigte und unterstützte den Imperialismus.


Die moderne Anthropologie entsteht in Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Rasse“. Sie verurteilt den Rassismus ihrer intellektuellen Ursprünge und ignoriert die ungeheure Masse an rassistischen Schriften, die die inhaltliche Grundlage dieser Ursprünge bildeten.

Egal was passiert, ihre Erfindung des Primitiven wird mir aufgeladen.

Die Existenz des Rassismus zu leugnen, lässt ihn nicht ver­ schwinden. Die modernen Anthropo­ logen wollen nur vergessen, wer ihre Vorläufer waren.


Feldforschung Der Wechsel von Spekulationen zur empirischen Wissenschaft bildet die Trennungslinie zwischen der historischen Ära und der modernen, professionellen Anthropologie. Die wissenschaftliche Erforschung von Kultur ist das Gebiet, an dem sich alle Zweige der Anthro­ pologie treffen.

Ein Zeichen dafür ist ein Ortswechsel: Der Sessel, der Elfenbeinturm der Philosophen und die koloniale Veranda werden verlassen, um sich hinaus ins Feld zu wagen. Dahin, wo die „primitiven“ Menschen leben. 38


Bei der Feldforschung sollten empirische Erhebungen neue Beweise liefern. Das würde die Verschiedenheit von Kulturen erklären und einen Vergleich von Ähnlichkeiten und Unterschieden unter den Menschen ermöglichen, der über bloße Mutmaßungen hinausging.

Das ist es, was sie uns glauben machen wollen – bis auf eine Sache. Erklären bitte!

Die Theorien und Ordnungs­ prinzipien, die die Anthropologen in die Feldforschung begleiteten, waren genau die, die sie von ihren Vorläufern geerbt hatten – was sie sich selbst eingestanden haben oder auch nicht. 39


Heirats- und Wohnsitzregeln Die Verwandtschafts­ struktur basiert auf Heiratsregeln – wer ist ein geeigneter oder gar bevorzugter Ehepartner?

Und sie diktiert die Wohnsitzregeln – wo soll das Ehepaar wohnen? Bei seinen oder ihren Verwandten?

Virilokaler Wohnsitz – die Ehefrau lebt am Wohnort ihres Mannes. Patrilineare Verwandtschaftsgruppen entstehen. Uxorilokaler Wohnsitz – der Ehemann zieht zum Wohnort der Frau. So werden matrilinear verwandte Frauen beieinander gehalten.

Avunkulokaler Wohnsitz – Wohnsitz beim Bruder der Mutter des Mannes. Schafft Dörfer matrilinear verwandter Männer.

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Das Verwandtschaftsidiom Will man etwas über Verwandtschaft erfahren, muss man danach fragen, welche Rechte und Verpflichtungen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu bestimmten benannten Beziehungen gehören; welches Verhalten angemessen ist zwischen Menschen in derartig benannten und sozial anerkannten Verwandtschaftsbeziehungen. Anthropologen zufolge strukturierte das Verwandtschaftsidiom die meisten politischen, ökonomischen und religiösen Aktivitäten der Gesellschaft. Es war also die Hauptinstitution der Gesellschaft.

Verwandtschaft ist das stärkste soziale Band, mit dem primitive Gesell­ schaften die Ordnung aufrecht­ erhalten und soziale Solida­ rität schaffen. Oder ihr habt sie erfunden. Denn dieser „Fund” entsprach euren Erwartungen aus dem Gang der Geschichte.


Was ist der „Zweck“ von Verwandtschaft? Die unilineare Abstammungstheorie und welche Konsequenzen sich daraus für die Forschungsarbeit und das Bild von Gesellschaft ergaben, wurde Gegenstand hitziger Debatten. H.W. Scheffler (geb. 1932) argumentierte, dass Abstammung unter verschiedenen Völkern und sogar innerhalb desselben Volkes höchst unterschiedliche Zwecke hatte und das nicht notwendigerweise in Richtung auf eine gemeinsame Gruppenstruktur. Aber es gibt schon einen neuen Kandi­ daten für die Erklärung von Verwandtschaft in der Anthropologie.

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Allianztheorie und Inzesttabu Die Allianztheorie stammt aus „Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft“ (1949) von Claude Lévi-Strauss (1908-2009). Es geht dabei um die Beziehungen zwischen Gruppen, Familien und Individuen, die durch Heirat entstehen. Anhänger der Allianztheorie lehnen das Konzept ab, nach dem Abstammungsgruppen die Grundlage der Gesellschaft bilden. Stattdessen behaupten sie, dass Abstammungsgruppen nur „Elemente“ von Austauschbeziehungen durch Heirat zwischen Gruppen sind.

Das Inzesttabu ist die Grundlage von Kultur. Anthropo­ logen haben herausgefunden, dass es universal ist. Dennoch funktio­ niert es in verschiedenen Kul­ turen unterschiedlich. Das Inzesttabu ist das Verbot sexueller Beziehungen zwischen Menschen in bestimmten Verwandt­ schaftsbeziehungen.

In Gesellschaften, in denen alle Menschen „verwandt“ sind, kann es Kategorien von Verwandten geben, die man heiraten und mit denen man sexuelle Beziehungen eingehen darf. 91


Denkstrukturen Lévi-Strauss interessierte sich für die kognitiven Muster oder „Strukturen“ im Denken der Menschen im Befolgen von sozialen Regeln – in diesem Fall Heiratsregeln. Er argumentiert, dass solche elementare Strukturen die frühesten Formen menschlicher Verwandtschaft abbilden. Elementare Strukturen haben positive Heiratsregeln – oder das Gegenteil von Inzesttabus. Du musst eine „Kreuzcousine” heiraten.

Komplexe Strukturen haben negative Regeln. Du darfst deine Schwester nicht heiraten.

Das Crow-Omaha-Verwandtschaftssystem steht zwischen elementar und komplex. Es enthält die meisten – aber nicht alle – Gesellschaften mit Crowoder Omaha-Verwandtschaftsbezeichnungen. Während dieses System bestimmt, wen man nicht heiraten kann (komplex), gibt es derart viele Verbote, dass es in der Praxis den elementaren Strukturen ähnelt.

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Formen von elementaren Strukturen Generalisierter Austausch – Gruppe A gibt Ehefrauen an Gruppe B ab, die Ehefrauen an Gruppe C gibt. Verzögerter restringierter / verzögerter direkter Austausch: Frauen bewegen sich in einer Richtung zwischen den Gruppen – und in der nächsten Generation in die entgegengesetzte Richtung. Sehr selten. Anthropologen behaupten, dass es das nur als eine theoretische Möglichkeit gibt. Restringierter / direkter Austausch: Gruppe A gibt Ehefrauen an Gruppe B ab, und Gruppe B gibt Ehefrauen an Gruppe A.

Typen von Heiratsregeln sind: Matrilaterale Kreuzcousinenheirat: Ein Mann heiratet die Tochter des Bruders seiner Mutter. Patrilaterale Kreuzcousinenheirat: Ein Mann heiratet die Tochter der Schwester seines Vaters. Moieties: Bedeutet wörtlich „Hälften“. Bezieht sich auf eine Gesellschaft mit genau zwei Abstammungsgruppen, die Ehepartner austauschen. 93


Funktioniert die Allianztheorie? Die Allianztheorie hat zu hitzigen Debatten geführt. Immer besser konnte man nachweisen, dass Heiratsregeln flexibel sind und in verschiedenen Völkern und sogar innerhalb desselben Volks zu ganz verschiedenen Zwecken verwendet werden. Wenn überhaupt, kann man nur wenige Merkmale einer Gesellschaftsorganisation aus der Kenntnis der Heiratsregeln ableiten.

Ihr stoßt ziemlich häufig auf das Problem der Rea­ lität. Vielleicht sollte uns das aufmerken lassen! 94


In „A Critique of the Study of Kinship“ (1984) empfahl David Schneider (1918-1995) den Anthropologen, nicht länger über Verwandtschaft zu forschen. Denn die sei ein nichtssagendes und verworrenes Gebiet. Was ist also aus der Verwandtschaftsforschung geworden? Sie bleibt ein wichtiges Thema. Aber Verwandtschaft ist nicht mehr das Forschungsgebiet, das alles erklärt. Es ist sicher interessant für die, die sich mit der gesellschaftlichen Organisation der menschlichen Reproduktion beschäftigen; genauso wie für diejenigen, die untersuchen, wie sexuelle Beziehungen, Definitionen persönlicher Identität und Geschlechterrollen kulturell konstruiert werden. Die Thematik wurde um ein neues Aufgebot an Begriffen ergänzt. Ausdrücke wie Selbst, Agentur, Gender, Wertebildung, Affekt und Personalität sind zum Bestandteil der Anthropologie geworden. Diese neue Begrifflichkeit signalisiert den Wechsel von Schwerpunkten.

Anstatt vorher entwickelte Vermutungen der Verwandtschaft überzustülpen, versuchen Anthropologen zu verstehen, was Verwandtschaft für andere Personen bedeutet – und zwar in deren eigenen Vorstellungen. Besser spät als nie, würd‘ ich sagen.

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Politik und Recht Diese klassische Vorstellung von Verwandtschaft betont die Rolle, die sie bei der Aufrechterhaltung der Gesellschaftsordnung spielt. Das führte logischerweise zur Erforschung von Politik und Recht, Strukturen von Autorität, Macht, Kontrolle und von Entscheidungsinstanzen in einer Gesellschaft. Beim Studium von Politik gibt es zwei grundlegende Herangehensweisen. Die erste ist der typologische Ansatz. Er klassifiziert Typen politischer Ordnung und setzt politische Organisation in Beziehung zur Existenzgrundlage und zu Verwandtschaftsmustern. Hier ein paar Beispiele: Hordengesellschaften sind meist Jäger und Sammler (können aber auch Fischer oder Gartenbauer sein). Ihre Sozialstruktur beruht auf Verwandtschaft. Unsere Lebensform beruht auf Gleichheit. Führung ist nicht wichtig.

Anführer gibt es nur vorüber­ gehend und für bestimmte Zwecke – Jagd oder Krieg.

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Stammesgesellschaften sind meist Hirten (basierend auf Viehzucht) oder Feldbauern. Die Sozialstruktur basiert auf Clans und Abstammung. Alter und Geschlecht können wichtige Faktoren sein, etwa in „Altersklassen“-Gesellschaften (siehe Seite 102). Sie können akephal (wörtlich „kopflos“), also ohne Anführer sein. Manchmal gibt es Anführer, die an Einfluss gewinnen und sich durch die Vertei­ lung von Reichtum und Gefälligkeiten eine persönliche Anhängerschaft aufbauen. So wie die „Big Men” in Neuguinea.

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Claude Lévi-Strauss Der französische Anthropologe Claude Lévi-Strauss (1908-2009) wird wohl als Erster mit der Erforschung von Mythen assoziiert. Er studierte zunächst Jura und Philosophie und ging 1934 nach Brasilien, um Soziologie zu unterrichten. Es verschlug ihn dann aber in die Feldforschung zu den Bororo ins Mato Grosso.

Der Mythos ist eine Denkweise – ein Beispiel für universale „Strukturprinzipien”, die allen kulturellen und gesellschaft­ lichen Systemen der Menschen zugrunde liegen.

Der Mythos wird verwendet, um über universelle und kulturell spezifische Widersprüche und Oppositionen nachzudenken und sie symbolisch zu schlichten oder zu lösen. Oppositionen (Gegensatzpaare) sind in Lévi-Strauss’ strukturalistischem System besonders wichtig. 125


Binäre Oppositionen und Struktur Oppositionen sind binär: Tod/Schöpfung, mütterlich/väterlich, roh/gekocht. Mythen sind ein endloses Verbinden und Wiederverbinden der verschiedenen symbolischen Elemente. Die verschiedenen Versionen von Mythen zeigen die ständige Erschaffung und Veränderung von mythischem Wissen und Denken. Das Wesen der Kultur ist für Lévi-Strauss die Struktur. Jede Kultur hat ihre eigene Ausgestaltung oder Struktur. Die Strukturen sind Bausteine eines weltweiten Systems aller möglichen Strukturen, was sich auf die psychische Uniformität der Menschheit gründet. Ich interessiere mich für die Ideal­ strukturen der Gesell­ schaft. Der Anthro­pologe arbeitet abstrakt alle Umsetzungsweisen heraus.

Es gibt also zwei Arten von Strukturen: die im Kopf des Anthropologen und die im Kopf der erforschten Menschen. Wessen Vorstellungen zählen mehr?

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Symbole und Kommunikation Symbole sind für die Diskussion um Ritual und Mythos sehr wichtig. Sie lassen Fragen nach Bedeutung und Kommunikation aufkommen. Bei Erforschung von Symbolik haben sich verschiedene Ansätze entwickelt, wie etwa symbolische Anthropologie und kognitive Anthropologie. Ihre Konzepte und Begrifflichkeiten stammen aus der Linguistik und der Semiotik (Zeichenlehre).

Aber man muss sehr vorsichtig sein, sie können von Autoren ganz gegensätzlich vewendet werden.

Du meinst, sie denken sie sich einfach aus?


Symbole und der gesellschaftliche Prozess Victor Turner (1920-1983), führendes Mitglied der Manchester School, konzentrierte sich auf Symbole als Teil des gesellschaftlichen Prozesses. Er argumentierte, dass wir die Welt mittels Zeichen und uns selbst mittels Symbolen beherrschen. Nach Turner definiert Motivation das Symbol, das mit natürlichen und emotionalen Deutungen gekoppelt ist. Es ist deshalb nicht beliebig.

Turner führte das Konzept der Communitas ein: den Urgrund oder schöpferischen Antrieb einer Kultur, die durch Symbolismus geöffnet wird. 128


Akteur, Botschaft, Kodex Bei anthropologischen Ansätzen zur Symbolik steht eher der Akteur – die Person, die sich mit Symbolik befasst oder sie verwendet – im Vordergrund als die Botschaft. Und die Botschaft eher als der Kodex. Mit „Kodex” kann ein Satz von (regulatorischen) Regeln gemeint sein – etwa ein Benimmkodex.

Oder ein Satz von Regeln zur Übertragung von einem Bereich oder einer Ebene zu einer anderen …

… die Art, wie Informationen gebündelt, übertragen und ausgedrückt werden, und die Art, wie sich Form und Inhalt gegenseitig beeinflussen.

Gregory Bateson (1904-1980) betrachtete Kulturen als einen Mechanismus, um Informationen zu erzeugen und zu übertragen. Er führte die Konzepte Spiel und Metakommunikation ein. Durch Spiel und Kreativität in Symbolik und Ritual können die Menschen ihr Bewusstsein erweitern und neu ordnen. 129


Symbolik und neue Perspektiven Die Erforschung von Symbolik war verantwortlich für einige neuere Entwicklungen in der Anthropologie. Die symbolische Anthropologie von David Schneider (1918-1995) versteht Kultur als ein Gesamtsystem von Bedeutungen und Symbolen. Man sollte symbolische Systeme nicht in Einzelteile zerstückeln und diese dann mit bestimmten Aspekten der gesellschaftlichen Organisation – Wirtschaft, Politik, Verwandtschaft, Religion – verknüpfen. Symbolsysteme sollten als Ganzes betrachtet werden. Die kognitive Anthropologie hat von den Linguisten die Differenzierung in Laute (Phonetik) und bedeutungstragende Einheiten von Lauten (Phonemik) übernommen. Daraus wurde das Etische – Einheiten jeglicher Art – und das Emische – bedeutungsvolle Einheiten jeglicher Art. Das Etische ist die Ebene der Al, die für einen „objektiven“ Beobachter sichtbar sind. Das Emische bezeichnet dagegen die bedeutungsvollen Unterschiede innerhalb einer bestimmten Sprache oder Kultur. So wird Kultur als ein ideelles System betrachtet, ein Wissens- und Begriffssystem. Die interpretative Anthropologie, die mit Evans-Pritchards Arbeit über die Hexerei der Azande und die Nuer-Religion ihren Anfang nahm, wird vor allem mit dem Werk des amerikanischen Anthropologen Clifford Geertz (19262006) fortgesetzt. Geertz schlug vor, kulturelle Systeme wie Texte oder ausagierte Dokumente zu untersuchen. Sie können erforscht werden, indem man die Details des kulturellen Lebens zu einer dichten Beschreibung aufbaut – eine ethnografische Methode. Geertz kritisierte, was er die „künstlichen Wilden von Lévi-Strauss‘“ nennt und dessen „kryptologischen“ Ansatz: das Analysieren von Symbolen als geschlossene Strukturen anstatt als Texte, die aus gesellschaftlichem Material zusammengesetzt sind.

Bedeutung leitet sich von Zwecken ab und nicht aus formalen ­Strukturen. Lévi-Strauss‘ Fokus auf die Beziehungen symbolischer ­Elemente untereinander lenkt von der informellen Logik des wirklichen Lebens ab.

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Die Indianer verlassen das Reservat Vine Deloria jr. (1933-2005), ein Rechtsanwalt aus der Stammesgruppe der Lakota (Sioux), wurde 1964 Geschäftsführer des National Congress of American Indians. Fünf Jahre später veröffentlichte er ein Manifest, das einige grundsätzliche Fragen aufwarf. „Warum sollten wir weiter Privatzoos für Anthropologen sein? Warum sollten Stammesgruppen mit Wissenschaftlern um Gelder konkurrieren, wo doch die Ergebnisse der Wissenschaft so nutzlos und unwichtig für das wirkliche Leben sind?“ Uns sollten vielleicht die wirklichen Motive der akademischen Community suspekt sein. Sie haben das Feld „Indianer“ gut abgesteckt und unter Kontrolle. Ihre Sorge gilt nicht der ultimativen politischen Strategie, die tatsächlich Einfluss auf das indianische Volk haben wird, sondern bloß dem Erzeugen von neuen Schlagwörtern und Lehrsätzen, mit deren Hilfe, sie den universitären Totempfahl emporklettern können. Beim jährlichen Treffen der American Anthropological Association (AAA) im Jahr 1972 legte Deloria seine Sache dar.

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Wer spricht für die Indianer? Zwanzig Jahre später hielt die AAA eine Retrospektive ab, deren Ergebnisse 1997 unter dem Titel „Indians and Anthropologists“ veröffentlicht wurde. Den Schluss dieses Buches bildet ein Essay von Deloria, in dem er die Wirkung seiner Tirade gegen die Anthropologie über die letzten 28 Jahre hinweg einschätzt. „Anthropologie ist weiterhin eine zutiefst koloniale Disziplin. Wir halten es immer noch für wertvoller, dass ein Angloamerikaner diese Dinge weiß und zertifiziert ist, sie in einer fast endlosen Kette der Generationen anderen Angloamerikanern beizubringen, anstatt die Struktur des akademischen Betriebs zu verändern und uns wichtigeren Unterfangen zu widmen.“ Wer hat die Autorisierung, für die Indianer zu sprechen?

Sicher nicht die Indianer. Das anthropologische Establishment sträubt sich immer noch, Indianer als richtige Akademiker anzu­ erkennen, die in der Lage sind, auf dem Gebiet der Anthropologie zu lehren.

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Der weiße Mann als Gott Um ähnliche Fragen bezüglich der Legitimierung ging es in der „Captain Cook“-Debatte. Sie fand zwischen einem der führenden amerikanischen Anthropologen Marshall Sahlins (geb. 1930) und dem singhalesischen Anthropologen Gananath Obeyesekere (geb. 1930) statt. Und dieser Streit hat eine eigene kleine Bibliothek provoziert.

Die Frage ist, ob die hawaiianischen Ureinwohner mich 1779 wirklich mit ihrem zurückgekehrten Gott Lono verwechselten und feierlich und sachgerecht geopfert haben.

Oder ob der „Der weiße Mann als Gott”-Mythos ein Konstrukt der westlichen Gesellschaft ist.

Dieser Mythos hat die Hawaiianer wiederholt heimgesucht. Noch untermauert hat ihn die Anthropologie mit ihren Konzeptionen vom primitivem Denken und primitiver Mentalität als irrational, vor-logisch und abergläubisch, argumentiert Obeyesekere. 147


Der Mythos der Legitimierung Der „weiße Mann als Gott“ ist ein Grundstock des westlichen Denkens. Den „weißen Gott“ verkörpern Cortes in Mexiko und Pizarro in Peru. Er war in den Instruktionen der englischen Kolonialgesellschaft Virginia Company von 1607 stillschweigend vorausgesetzt: Die Ureinwohner sollten von keiner Verletzung oder dem Tod eines Weißen etwas mitbekommen, denn Sterblichkeit und Göttlichkeit schließen sich aus. Sahlins wettert deswegen, dass Obeyesekere aus den Hawaiianern geradezu aufgeklärte Rationalisten machen würde. Seine anscheinende Beherrschung der hawaiianischen Quellen spricht für die Legitimation der Anthropologie als objektive und privilegierte Erkenntnis. Obeyesekere ist kein Hawaii-Spezialist.

Aber hat er als Produkt eines koloni­ sierten Volks nicht etwa den Blickwinkel und die Legitimation, um Anthropologie und westliche Konstrukte zu kritisieren? Und während sie debattieren, inte­ ressiert sich niemand für die politischen und sozialen Bewegungen der hawaiianischen Ureinwohner, die Gleichberechtigung und Entschädigungen fordern. 148


Ereignishorizont Während Vine Deloria von einer Seite auf die Anthropologie schoss, startete eine Gruppe radikaler amerikanischer Anthropologen ihren eigenen Angriff. Dell Hymes (1927-2009) gab 1969 die Essaysammlung „Reinventing Anthropology“ heraus, die unter dem Einfluss des allgemeinen politischen Klimas der 1960er-Jahre stand: Der Krieg in Vietnam, die Civil-Rights-Bewegung und Protest zu Hause in den USA.

Es wurde nach einem Reformpro­ gramm in der Anthropologie gerufen. Das setzte sich zwar nicht durch …

… aber seine Kritik der Anthropologie wurde Teil des gegen­ wärtigen Anthro­ pologie-Diskurses.


Index Abhängigkeit 108 Abstammungslehre 86 Adams, William Y. 19-21 Afrika und menschliche Evolution 45 Allianztheorie 91-94 Alter und Gesellschaft 102 Alterität 106 American Anthropological Association (AAA) 145146 Amerikanische Indianer 16, 42, 145-146 siehe auch „Indianologie“ angewandte Anthropologie (135) 136 Animismus 114 Anthropologen, Ehepartner 160-161 Anthropologie 3-7 antikapitalistisch 108 als (Natur-)Wissenschaft 143-144 ihr Problem 6-9 Ruf nach Reform 149-150 Strömungen 21 Studienzweige 40 parteiergreifend 150 Ursprünge 10 anthropologische Linguistik siehe Linguistik Archäologie 47 Ardener, Edwin 162 Arens, William 15 Arnold, Tim 9 Asad, Talal 23 Aufklärung, die 31 Bachofen, J.J. 27 Barnard, Alan 11 Barth, Fredrik 105 Bateson, Gregory 129 Bauern 61 bilaterale Abstammung 87

binäre Oppositionen 126 Boas, Franz 4, 55, 57, 124 Bohannan, Laura 161 Bohannan, Paul 111 Cargo-Kulte 116 Chagnon, Napoleon 165169 Chomsky, Noam 48 Clifford, James 157 Communitas 128 Cook, Captain 147 siehe auch Hawaiianische Ureinwohner D’Andrade, Roy 170 Darwin, Charles 27 Deloria, Vine, Jr. 145-146 Deutscher Idealismus 19 diachronischer Ansatz 103 Dialektischer Materialismus 21 Diffusionismus 34-35 doppelte Abstammung 87 Douglas, Mary 70 Dumont, Louis 105 Durkheim, Emile 117 Ehe 78-79, 91-94 und Wohnsitz 88 Eigene, das 7 elementare Strukturen 92-93 emisch/etisch 130 Entwicklungsanthropologie 136 Erfindung 27 ethische Bedenken 24 Ethnizität 105-106 Ethnographie 52-58 ethnographische(r) Film 134 Monographie 137-139 Parallele 47 174

Evans-Pritchard, E.E. 119, 143-144 Evolutionismus 31 Familie 77 und primitive Gesellschaft 46 und Gesellschaft 27 siehe auch Verwandtschaft Feldforschung 58 feministische Anthropologie 28, 80, 162-163 Ferguson, Adam 31 Fetischismus 114 fiktive Verwandtschaft 85 Film 134-135 Fischerei 60 Formalismus 71 Fox, Robin 81 Frank, André Gunder 108 Frauen 80 in der Anthropologie 159163 Frazer, Sir James 30 Freeman, Derek 152-153 Fremde, das 7 Frobenius, Leo 35 Funktionalismus 103 und Religion 117 Geertz, Clifford 130-131, 158 Geld 70 Gellner, Ernest 22, 158 Gartenbauer 61 Genetik 43-46 Gewohnheit 110 Glaubensdebatte 120 Gluckman, Max 102 Gott, weißer Mann als 147148 Graebner, Fritz 35 Handelsnetzwerke 70


Harris, Marvin 12-14 Haushalt, die soziale Einheit 76, 80 Häuptlingsgesellschaften 98 häusliches Leben 80 hawaiianische Ureinwohner 147-148 Heirat 78-79, 91-94 und Wohnsitz 88 Hirten 61 Hoebel, E. Adamson 111 Hodgen, Margaret 14-15 Hymes, Dell 7, 149-150 Imperialismus 21, 22 „Indianologie“ 19 interpretative Anthropologie 130 Inzesttabu 91-93 Jäger und Sammler 60, 62-63 Jones, Sir William 34 Kaberry, Phyllis 80 Kannibalen 15 Kapitalismus 108 siehe auch Marxismus Katholische Kirche 16 Kindsmord an Mädchen 28 Klasse 104 klassifikatorische Verwandtschaft 84 Klassifizierungen erforschen 43 Kluckhohn, Clyde 50 kognatisch 87 kognitive Anthropologie 130 Kolonialismus 23, 107 komplexe Strukturen 92 Konfliktlösung 112 Kreationismus 34 siehe auch Monogenese

Kroeber, A.L. 50 Kula-Tausch 68 Kulturpolitik 109 kulturelle Anthropologie 49, 50 Relativität 120 Kunst, Anthropologie der 132-133 Kuper, Adam 26 Kwakiutl-Gesellschaft 66 de Las Casas, Bartolomé 17 Leach, Edmund 156-157 Lévi-Strauss, C. 115, 130 über Verwandtschaft 91 über Mythos 125-127 Linguistik 48, 130 Lizot, Jacques 165-168 Lubbock, John 27 Magie 119 Maine, Sir Henry Sumner 27 Malinowski, Bronisław 11, 38, 56, 83, 103, 124 Manchester School 107, 192 Marxismus 21, 73-74 Matriarchat 29 matrilineare Abstammung 87 Mauss, Marcel 69 McLennan, John 27 Mead, Margaret 151-153 Medien, die 169 Menschenrechte 16-17 Monogenese 42 Monotheismus 117 de Montaigne, Michel 12-13 Montesquieu, Charles 11 Moore, Henrietta 10, 51, 163 Morgan, Lewis Henry 21, 27 175

Mutter, biologische/soziale 83 Müller, Max 34 Mythos 124-127 Nationalismus 21- 22 Naturrecht 19 (Natur-)Wissenschaft, Anthropologie als 143144 Obeyesekere, G. 147-148 Ökologie 43 Padgen, Anthony 16-18 Paten 85 patrilineare Abstammung 86 Perry, William 35 plinianische Menschen 15 Polanyi, Karl 72 Politik und Verwandtschaft 96 politische Anthropologie 101 Incorrectness 6 Polygenese 42 Polytheismus 117 Populationen und Genetik 46 Positivismus 21 Postmoderne 157 Potlatch-Zeremonie 66 de la Préyère, Isaac 42 primitiver Mensch 3-4, 25-31, 36-37, 45-46, 111 Progressivismus 19 prozessualer Ansatz 102 Radcliffe-Brown, A.R. 11, 103 Rainbow, Paul 144 Rasse 106 Rassismus 36-37 Ratzel, Friedrich 35 Rebellion 103


Recht 110-113 Rechte siehe Menschenrechte Religion 114 Revolution 103 Rhodes-Livingstone Institute 107 Riten 122-123 Ritual 121-123 Austausch 65-79 Sahlins, Marshall 147-148 Schamanismus 116 Scheffler, H.W. 90 Schneider, David 95, 130 selbstkritische Anthropologie 150 Service, Elman 100 de Sepúlveda, Juan Ginés 16 Smith, Sir Grafton Elliot 35 Smith, M.G. 100 Somatologie 41-46 Sozialanthropologie 49 soziale Gliederung 101 Sozialismus 21 Soziobiologie 44 Sontag, Susan 155 Spencer, Herbert 32 Sprache siehe Linguistik Staatlich organisierte Gesellschaften 99 Stammesgruppen 60 gesellschaften 97

Steward, Julian H. 64 Stocking, George, Jr. 154155 Strukturalismus 21, 22 Strukturen 92-93, 126 Substantivismus 71 Symbolik 127-130 synchronischer Ansatz 103 Tauschrituale 65-70 terminologischer Ansatz 100 Thomsen, C.J. 31 tierisches Verhalten 45 Tierney, Patrick 165-168 Totemismus 115 Tradition 20 Transaktionalismus 105 Turner, Victor 128 Tylor, E.B. 51-52, 58, 114 Umweltanthropologie 64 Umwelt der evolutionären Angepasstheit (EEA) 45 unilineare Verwandtschaft 90 Utilitarismus 21 van Gennep, Arnold 122 Vater biologischer/sozialer 83 Abstammung vom 86 verhaltensbestimmende Gene 45

176

Verwandtschaft 81-96 Viehhalter 61 visuelle Anthropologie 134 Wagner, Roy 51 Wallerstein, Immanuel 108 Weißer Mann als Gott 147 Widersprüche in einer Ökonomie 74 Wirtschaftsanthropologie 65-75 Wohnsitzregeln 88 Yanomami 164-168 Zentrum-Peripherie 108




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