Applause 05/2019

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Mai 2019

by

Gossip


LIVE NATION PRESENTS

02.06. HAMBURG

20.06. MÜNCHEN 25.06. KÖLN

18.10. BERLIN 19.10. KÖLN 21.10. HAMBURG 22.10. FRANKFURT

MAGENTA MUSIK PRIO TICKETS: www.magenta-musik-360.de/prio-tickets | TICKETMASTER: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz.

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Intro WILLKOMMEN! Selten haben wir uns so über eine Reunion gefreut, wie im Falle von Gossip. Zwar ist deren Sängerin Beth Ditto auch als Solokünstlerin noch wahnsinnig gut, aber die Bühnenenergie, die sie mit Gitarrist Brace Paine und Drummerin Hannah Blilie als Gossip explodieren lassen konnte, ist eben unvergleichlich. Im Sommer werden Gossip zum zehnten Jubiläum ihres Albums „Music For Men“ noch mal live für zwei Shows in Deutschland zu sehen sein – und ratet mal wer in der ersten Reihe stehen wird? Deshalb war es für uns eine klare Sache, das Beth Ditto unser Cover zieren muss. Das Foto von Lars Borges entstand übrigens genau zu der Zeit, als Beth mit ihrer Band die Interviews zu jenem Album absolvierte, das ihr größter Erfolg werden sollte. Obwohl, oder gerade weil es zwar von Anfang bis Ende tanzbar ist, es einem aber optimistisch-kritisch drängende, gesellschaftliche Themen um die Ohren haut. Eine Mischung, die man dieser Tage ja auch durchaus bräuchte. „It‘s a cruel, cruel world to face on your own /A heavy cross to carry along.“ Das gilt schließlich immer noch, vielleicht sogar mehr denn je, wie uns Ariana Zustra in der Titelstory so mitreißend erklärt. Unser neues Heft macht derweil dort weiter, wo wir beim letzten aufgehört haben. Während wir da mal eben den Vertrieb und das Format umgeschmissen haben, haben wir nun eine gute Handvoll neuer Rubriken eingestreut, die sich vor allem dem Konzert-Leben widmen, das wir so lieben. Denn dafür machen wir den Shit ja! Abonnieren kann man uns jetzt übrigens auch – unsere Abo-Karte liegt dem Heft bei. In diesem Sinne: Alles Liebe!

Jamie Cullum

Gossip nuka Michael Kiwa

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Inhalt

19 Bunte Tüte Konzertquatscher

26 Interview Foals

03 Intro Willkommen! 04 Inhalt 06 Von Freunden Für Freunde Sehen, hören, machen, essen, ausgehen!

Unsere acht Lieblinge des Monats

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nicht verpassen!

Lewis Capaldi! Julia Michaels! Zara Larsson!

14 Titel Gossip: Immer noch: Musik für Männer!

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Bunte Tüte

Konzertfoto des Monats, Lieblingsclub,

Kolumne „Konzertmenschen, die nerven“

22 Interviews, Features, Stories

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Inhalt

38 Pop & Europa

46 Hin und weg Jazzfestival.Wien

32 Eine Liebeserklärung an Michael Kiwanuka 38 Pop und Europa 42 Schöne Sachen Alben, Bücher

46 Hin und weg Jazzmusik, Kaiserschmarrn und Riesenrad: JazzFest.Wien

50 Live Die Lieblingstermine von Ticketmaster 63 Impressum 64 Tourdaten Auf einen Blick

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Vom Leben gelernt

Mario Adorf über Teppich-Kunst

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Seebären ahoi Der alte Hafenmeister hat ein wachsames Auge auf die sensationell guten Cocktails und ab und zu schwebt eine Qualle vorbei: In der Boilerman Bar im Alten Hafennamt in der Hamburger Hafencity schmecken nicht nur die Drinks besonders gut. Gleich nebenan liegt das Restaurant „Neni“, das kleine Speisen wie Humus Teller, Süßkartoffel-Pommes und Orientalische Frühlingsrollen auch in die Bar serviert. Ein absoluter Hingucker ist das Innendesign.

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Abgestempelt

Ganz schön charmant sehen selbstgemachte Geburtstags-, Glückwunschund Dankeschön-Karten mit dem Stempelset „Celebration Rubber Stamp Kit“ aus. Einen Anlass gibt’s schließlich immer für ein paar liebe Worte. Papermash.co.uk/products/celebrationrubber-stamp-kit

Von Freunden für Freunde Boilerman-hafenamt.de

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Alles Yoga

Sehen, hören, machen, essen, ausgehen! Unsere acht Lieblinge für den Mai

Die acht Zentimeter kleinen „Advanced Yoga Joes“-Figuren sind - in Sichtweite auf dem Schreibtisch aufgebaut - die beste Erinnerung daran, sich zwischendurch mal zu strecken und zu dehnen. Muss ja nicht immer gleich ein Kopfstand sein.

Yogajoes.com

Fünfundachtzigeinhalb

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Fünfundachtzigeinhalb ist John Mayall jetzt. Weil das wahrlich noch kein Alter für einen Bluesmusiker ist, plant der Brite schon seine nächste Tour. Zwischen dem 20. und 27. Oktober tritt er unter anderem in Freiburg, Oldenburg und Dresden auf, bevor er einen Monat später, am 29. November, seinen 86. Geburtstag feiert.

Ticketmaster.de


Diese Songs dürfen nicht darauf fehlen

The Sun Ain‘t Gonna Shine Anymore The Walker Brothers

Total global Am 21. Mai bringt die Kampagnen­organisation Global Citizen ein ganz besonderes Konzert nach Berlin: Sido, das südafrikanische Duo Mafikizolo und viele weitere Acts treten gemeinsam im Tempodrom auf. Der Clou: Kostenlose Tickets für das Event werden unter allen verlost, die für die Kampagne unter gcliveberlin.de aktiv werden. Wenn du das Konzert auf keinen Fall verpassen willst, kannst du auch dir eines der limitierten VIP-Tickets auf Ticketmaster sichern. Ticketmaster.de

Wiedergefunden Im Jahr 1972, nach dem riesigen Erfolg von „What’s Going On“, war Marvin Gaye auf dem Gipfel seiner Karriere angelangt. Doch als wenig später der Erfolg im Popbereich ausblieb, machte Gaye einen Rückzieher: Sein 1972 aufgenommenes Nachfolge-Album „You‘re The Man“ wurde nie veröffentlicht. Sämtliche Aufnahmen landeten für mehr als 35 Jahre in der Schublade. Nun wurde dieser bislang unveröffentlichte Schatz aus den Archiven gehoben und auf Universal Music veröffentlicht. Unbedingt reinhören! Universal-music.de

Ikone Gloria Steinem ist eine der größten Kultfiguren des Feminismus. Vorbild für Frauen seit mehr als fünf Jahrzehnten. Bis heute setzt sie sich leidenschaftlich dafür ein, dass die Stimmen von Frauen gehört werden - sei es in der #metoo-Debatte oder beim Women‘s March in Washington. In „Aufbruch“, ihren Memoiren, blickt sie auf ihr Leben zurück. Pflichtlektüre für Frauen UND Männer. Randomhouse.de

Scott Walker hat mir meinen Liebeskummer als Teenager erträglich gemacht. „The Sun Ain‘t Gonna Shine Anymore“, diese pompös-melancholische Ballade der Walker Brothers, ist der perfekte Liebeskummer-Song für die Selbstmitleids-Phase nach der Trennung (oder für die Phase, in der man endlich begriffen hat, dass man nie, nie, niemals zusammen kommen wird). Dabei ist der Song im Original gar nicht von Scott Walker und den Walker Brothers, sondern von Frankie Valli. Aber erst die Walker Brothers machten den Song zum riesigen Hit, eine wahre Walkers-Mania erfasste in den Sechzigern die britische Jugend und machte die Band zu einer der erfolgreichsten Boygroups aller Zeiten. 1967 trennten sie sich und Scott Walker versuchte sein Glück als Solokünstler. Der Sänger und Songwriter nahm vier Soloalben auf, betitelt ganz einfach mit „Scott 1-4“. Es fanden sich verrätselte, existenzialistische Songs darauf, wunderschön melancholische Melodien, auch Coverversionen des belgischen Chansonniers Jacques Brel. Am 22. März ist Scott Walker im Alter von 76 Jahren gestorben. Was bleibt, ist ein unfassbar schöner Song wie „The Sun Ain‘t Gonna Shine Anymore“. Auch ohne Liebeskummer.

e MIXTap

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Nicht Verpassen!

Lewis Capaldi Manchmal genügt ein einziger Song, um eine Sensation auszulösen. Genau dies ist dem 22-jährigen Schotten Lewis Capaldi vor zwei Jahren gelungen: Als er nach Beendigung des Colleges im Sommer 2017 sein allererstes selbst geschriebenes Stück „Bruises“ auf den OnlineMusikdiensten hochlud, entwickelte sich die herzerweichende Komposition über Nacht zu einer der einflussreichsten Debütsingles des Jahres, wurde allein auf Spotify innerhalb kürzester Zeit über zehn Millionen Mal angehört und steht mittlerweile bei über 100 Millionen Plays. Das Lied über das Ende einer Partnerschaft bot eine selten intensive Authentizität und emotionale Dringlichkeit und eroberte damit die Herzen in ganz Europa im Sturm. Nur wenige Monate später ging Capaldi erstmals auf UK-Tournee, die unmittelbar restlos ausverkauft war. Seither reiht sich bei ihm Erfolg an Erfolg, allein vier ausverkaufte Headline-Tourneen mit über 60.000 verkauften Tickets absolvierte er innerhalb von zehn Monaten. Trotzdem fand er die Zeit, sein sehnlich erwartetes Debütalbum „Divinely Uninspired To A Hellish Extent“ fertig zu stellen, das am 17. Mai 2019 endlich erscheint. Die Songs daraus wird man zwischen dem 26. Oktober und dem 6. November im Rahmen von vier Deutschland-Shows in Köln, München, Hamburg und Berlin live erleben können. Betrachtet man also die vergangenen Monate und die unvergleichliche europaweite Begeisterung für Lewis Capaldi und seinen Song „Bruises“, lässt dies nur einen Schluss zu: Egal, was man sonst so hört und stilistisch bevorzugt, sein Songwriting und der atemberaubende Facettenreichtum seines Gesangs machen einen sehr, sehr glücklich. Denn einen derart authentischen, zwischen tiefer Melancholie und subtiler Hoffnung changierenden Song über eine gescheiterte Liebe hat man nicht oft vernommen. Unser Geheimtipp für Euch, auch wenn Lewis Capaldi eigentlich kein Geheimtipp mehr ist.

Lewis Capaldi „Tour 2019“ 26.10. - 06.11.2019 Köln, München, Hamburg, Berlin Tickets auf Ticketmaster.de

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Nicht Verpassen!

Julia Michaels Julia Michaels ist eine echte Wonder Woman: Sie kann komponieren, singen und performen und sie ist eine der gefragtesten Schreiberinnen in den USA. Nachdem sie etliche Songs für verschiedene Künstler geschrieben hat - Im Alter von 19 schrieb sie ihren ersten Titelsong zur Disney-Serie „Austin and Ally“ und komponierte Hits für und mit Superstars wie Justin Bieber („Sorry“), Demi Lovato („Fire Starter“), Ed Sheeran („Dive“), Selena Gomez („Bad Liar“) und Shawn Mendez („Nervous“) -, sammelte sie Credits für zahlreiche Chart-Erfolge, doch blieb vorerst hinter den Kulissen. Das sollte sich aber ziemlich bald ändern, als sich der aus Deutschland stammende Grammy Gewinner ZEDD Julia als Gastsängerin ins Studio holte. Ebenso stand sie für Jason Derulo am Mikrofon und performte 2016 gemeinsam mit Kygo einen Song bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele von Rio. Diese ganze Vorgeschichte bildete den perfekten Startpunkt für eine eigene Karriere. 2017 war es dann auch endlich soweit und Julia Michaels veröffentlichte ihr Debutsingle „Issues“, die es prompt auf Platz 11 der Billboard Top 100 schaffte. Im gleichen Jahr folgte nicht nur ihre Debüt-EP „Nervous System“, sondern auch Singles mit prominenten Mitstreitern wie dem bereits erwähnten Justin Bieber, Clean Bandit und Maroon 5. Auch 2018 war Julia fleißig und veröffentlichte drei eigene Singles sowie Feature-Songs mit Five Seconds of Summer, James Bay und Shawn Mendes. Anfang diesen Jahres erschien dann ihr Zweitlingswerk „Inner Monologue Part 1“. Wie das Ganze live auf der Bühne klingt, kann man noch dieses Jahr in Deutschland und der Schweiz erleben. Für ihre Tour kommt Julia Michaels mit ihrer Band nach Köln, Hamburg, Berlin, München und Zürich.

Julia Michaels „Tour 2019“ 22.09. - 29.09.2019 Köln, Hamburg, Berlin, München Tickets auf Ticketmaster.de

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Nicht Verpassen!

Zara Larsson Wir können nicht aufhören, von dieser Künstlerin zu schwärmen. Zara Larsson gewann mit gerade einmal zehn Jahren die schwedische Ausgabe von Got Talent und ist seitdem aus dem Pop-Olymp nicht mehr wegzudenken. Während die Karrieren der Sieger von Castingshows hierzulande oftmals nicht über die Lebensdauer einer Eintagsfliege hinwegkommen, hat Zara Larsson seit ihrem ersten Platz bei „Talang“ vieles richtig gemacht. Ende 2012 veröffentlicht die Schwedin mit „Uncover“ ihre erste eigene Single, nur wenige Wochen später folgt die dazugehörige Debüt-EP „Introducing“. Bereits diese Songs sollten das Leben der jungen PopSängerin gravierend verändern: „Uncover“ landet in Schweden sowie in Norwegen auf Platz eins der Charts und erreicht binnen kurzer Zeit Platin-Status in beiden Ländern. Die EP als auch ihr Debutalbum „1“ bringen der Newcomerin zahlreiche Nominierungen und Preise, etwa bei den BRIT Awards oder den Nickelodeon Kids‘ Choice Awards. Anfänglich sind ihre Songs von klassischen Pop-Elementen bestimmt, doch schnell entwickelt Zara Larsson mit jeder Veröffentlichung ihr Gespür für eingängige Melodien weiter und lässt ihre Pop-Musik mal mit R’n’B, mal mit Urban und mal mit Hip-Hop zu einer einzigartigen Symbiose verschmelzen. Kein Wunder, dass spätestens mit „Lush Life“ (2015) Vergleiche zu Weltstars wie Rihanna in der Medienlandschaft auftauchen. Mit dieser siebten Single gelingt Zara Larsson auch international der große Durchbruch, landet unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und UK in den Top vier der Charts. In Schweden wurde der Song zudem mit Zehnfachplatin ausgezeichnet. Und wie so vieles, was aus Schweden kommt, ist auch Zara Larsson ein großartiges, wunderbares, fröhliches, Herzen schmelzendes Pop-Wunder. Im Juni kommt die junge Sängerin für zwei Konzerte nach München und Köln. Wer die verpasst, ist selber schuld.

Zara Larsson „Tour 2019“ 20. + 25.06.2019 München (Muffathalle), Köln (Victoria) Tickets auf Ticketmaster.de

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TITEL

Gossip

Die ganze

Scheiße

raustanzen! Vor knapp zehn Jahren veröffentlichten Beth Ditto, Hannah Blilie und Brace Paine alias Gossip mit „Music For Men“ ihr kommerziell erfolgreichstes Album. Eine durch und durch tanzbare Ansage, in der Haltung, Hitpotential, Seele, Queerness und Charisma auf eine Weise und in einem Überfluss zusammenkamen, wie man es noch nicht gesehen hatte. Vor allem die hochpolitische Hymne „Heavy Cross“ war perfekt, um „die ganze Scheiße rauszutanzen“, wie es unsere Autorin Ariana Zustra so treffend formuliert. Zur Feier des Live-Comebacks von Gossip im Juli, schaut sie für uns auf eine außergewöhnliche Karriere, die mit „Music For Men“ einen vorläufigen Höhepunkt fand.

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Lesbe aus Arkansas” – zum einen, weil es Fakt ist, und zum anderen, weil nichts daran eine Angriffsfläche zu sein hat.

er Präsident der USA ist konservativ, schert sich nicht um die LGBT-Community und hat gerade einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der Homosexuellen das Recht auf Ehe verweigert, als die 23-jährige Beth Ditto die Schnauze voll hat. Sie ist lesbisch und links und laut. Der Song „Standing In The Way Of Control“ wird der erste große Hit der Post-Punk-Band Gossip. „Ich schrieb den Refrain, um Leute zu ermutigen, nicht aufzugeben. Es ist eine beängstigende Zeit für Bürgerrechte, aber ich glaube, der einzige Weg zu überleben, ist zusammenzuhalten und weiter zu kämpfen“, sagt die Sängerin. Das alles passiert im Jahr 2004. Damals war George W. Bush an der Macht – und man möchte kaum vergleichen, was besser oder schlechter war als heute, vielleicht war es anders schlimm. Was aber gleichgeblieben ist: Beth Ditto ist noch immer da. Ein Glücksfall! Sie ist der unwahrscheinlichste Popstar, den man sich vorstellen konnte: sehr dick, sehr klein, sehr offen homosexuell. Doch nicht allein die Tatsache, dass sie sämtliche Schönheitsideale unterwanderte, bescherte ihr Aufmerksamkeit – sondern vor allem, dass sie so fröhlich und selbstbewusst damit umging. Das konnte man sich kaum vorstellen. Das war neu. Beth Ditto machte sich aus dem Schubladendenken der Leute erst Recht einen Spaß und nannte sich selbst zu jeder sich bietenden Gelegenheit „die fette

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Wer einen Blick auf die Geschichte der Künstlerin wirft, merkt schnell, was für eine Stärke dahintersteckt, derart für sich und andere Andersartige einzustehen, anstatt an den Umständen zu verzweifeln. Beth Ditto wächst in den Südstaaten in einem Trailerpark am Rande von Searcy auf, aber eigentlich ist es egal, wie das Kaff heißt, weil sich eh niemand interessiert für die WhiteTrash-Hinterwäldler am „Bible Belt”, dem konservativ christlichen Teil der USA. „Ich habe jeden Tag gebetet, dass Gott mich heterosexuell macht”, erzählt Ditto in einem Interview. Die Stiefväter kommen und gehen, meistens jedoch gehen sie, und die Mutter muss sie und ihre sechs Geschwister allein durchbringen. Immer wieder werden im Wohnwagen Strom und Wasser abgestellt, weil das Geld, das sie im McDonald’s verdient, dafür nicht reicht. Oft müssen die Geschwister ohne Abendessen ins Bett. Ihre Schwestern sind dünn, nur sie will nicht ins Bild passen. Als Ditto vier Jahre alt ist, fängt ihr Onkel an, sie zu missbrauchen und zu vergewaltigen. In der Schule wird sie gemobbt. Eine der glücklichsten Erinnerungen an ihre Kindheit: dass immer das Radio lief. Patti Smith und Madonna werden ihre Vorbilder. Mit 18 flieht Ditto in die Heimat aller Punk-Girls: Olympia im Bundesstaat Washington, unweit der Heimat aller Grunge-Girls, Seattle. Mit ihren Highschool-Freunden Nathan Howdeshell alias Brace Paine und Kathy Mendonça (der 2003 Hannah Blilie an den Drums nachfolgte) gründete sie dort erst eine WG und dann die Post-Riot-Grrrl-Gruppe Gossip. Das war 1999, als Kids noch mit Tamagotchis spielten, anstatt Pornos auf ihren Smartphones zu schauen, als es noch kein Instagram gab und Begriffe wie „Body Positivity” oder „LGBT” noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekom-


men sind. Es ist unter anderem Beth Ditto zu verdanken, dass Feminismus heute Teil der Popkultur ist, und dass viel mehr Menschen als noch vor zwanzig Jahren wissen, wofür „queer” steht oder was „Transgender“ bedeutet und sich für Diversität engagieren. Gossip haben sich aus den Kellern der Subkultur in die Wohnzimmer des Mainstream gespielt, und Beth Ditto auf die roten Teppiche dieser Welt. Spätestens seit dem Major-Label-Album „Music For Men” von 2009, das Hit-Garant Rick Rubin produziert hat und den Punk des Trios um Disco und Rock erweiterte, wurde die Rampensau Ditto zur StilIkone: Sie freundete sich mit It-Girl Kate Moss an, wurde zur Muse von Karl Lagerfeld, entwarf Make-up für MAC und kreierte fair gehandelte Übergrößen-Mode. Außerdem schrieb sie die Kolumne „What Would Beth Ditto Do?” im Guardian, brachte ihre Autobiographie „Coal To Diamonds: A Memoir” heraus und posierte nackt auf Magazinen wie dem stylishen „Love” oder dem NME. Der wiederum kürte sie als erste Frau aller Zeiten zur Gewinnerin der „NME Cool List”. Alle wollten die fette Lesbe. Ob manche davon nur ihre eigene Offenheit demonstrieren wollten, ist dabei schnurzegal – Beth Ditto machte einem Haufen Außenseitern Mut und zeigte dem Popbiz, dass die Welt da draußen bunt ist. Und sie tat das mit entwaffnendem Charme: dass sie sich nicht rasierte und kein Deo benutzte, band sie in Interviews in Redneck-Slang jedem munter auf die Nase, der nicht bei drei aus dem Feuchtgebiet flüchtete. Dazwischen kicherte sie mal wie ein kleines Mädchen, brabbelte mal ein paar deutsche Wörter, die sie sich beigebracht hat, und schaffte es nebenbei, beherzt über Politik zu diskutieren, ohne den Glauben an das Gute und die Liebe zu Menschen zu verlieren.

Auf

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Foto: Universal

Auf Ditto können sich so sehr alle einigen, dass die ehemalige Außenseiterin aus dem Nirgendwo plötzlich familienfreundlich auf der „Wetten, dass…?”-Couch sitzt, zwischen Lena Meyer-Landrut und Emma Thompson, und Thomas Gottschalk über das Schöne im Hässlichen aufklärt. Punk war selten so Pop wie hier. Bei ihrem nächsten Besuch in der Samstagabendshow stürmt sie spontan auf die Bühne, als Stelzenkönig Jorge González für die Stadtwette mit dem Publikum den Gangnam-Style tanzt und sie es sich nicht nehmen lassen will, mitzuhüpfen und ein imaginäres Lasso zu schwingen. „Was geht denn bitte in

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Deutschland?!” fragt Ditto 2012 amüsiert Stefan Raab in seiner Sendung „TV Total“, als der Moderator versucht, ihr die Piratenpartei zu erklären, macht auf dem Sofa Faxen und schwärmt: „I could live here – meine [sic!] Lieblingsland!” Fast schon absurd, dass jemand, dessen Biografie ein Paradebeispiel für den amerikanischen Traum ist, in seiner Heimat – im Gegensatz zu Europa und Großbritannien – noch immer mit eher spitzen Fingern angefasst wurde. Ein Star war sie vor allem auf dieser Seite des Ozeans.

In Deutschland kam der Durchbruch mit „Music Fo r M e n”, vo n d essen Cover Drummerin Hannah in all ihrer Geschlechtergrenzen verwischenden Schönheit blickt. Wer hat nicht schon zu „Heavy Cross” alles Schwere aus sich raus getanzt? Der Hyper-Hit von 2009 – ganz nebenbei erneut eine hochpolitische Hymne – war in den deutschen Charts zu der Zeit die erfolgreichste international produzierte Single aller Zeiten. Zu der und allen anderen Knallern aus ihrem Oeuvre darf nun endlich wieder getanzt werden! Drei Jahre nach der Trennung der Band schließen sich


Ditto, Howdeshell und Hannah Blilie zum zehnjährigen Jubiläum des Erfolgsalbums zusammen, um noch einmal in Europa auf Tour zu gehen. Anfang Juni können Fans in Köln und Berlin sich also wieder davon überzeugen, was es bedeutet, wenn eine Band live besser ist als auf Platte. Was das bei einer solch guten Platten bedeutet, kann sich wohl jeder selbst ausrechnen: Beth Dittos Aura ist ja an sich schon eine Wucht, von ihrer ballernden Soul-Stimme mal ganz zu schweigen. Live kann sie gar nicht nicht alles geben: Ditto ist dafür bekannt, wie ein Flummi die Menge anzuheizen und sich auch gerne mal ihre Klimbim-Kostüme vom Leib zu reißen und bis auf die Blümchen-Unterwäsche zu strippen. Wer schon mit Le Tigre, Sonic Youth und The White Stripes auf Tour war, dem muss man eigentlich auch nichts über eine gute Show erzählen. Mit dem Gossip-Mix aus Post-Punk, Funk-Basslines, Disco-Rhythmen und Rock’n’Roll-Attitüde konnte man die ganze Scheiße raustanzen, die in den Lyrics thematisiert wurde. So viel Wut so konstruktiv umsetzen zu können, das muss man erst mal hinkriegen. „Wir sehen jetzt die wunderschönen Blüten der Blumen, die wir schon vor langer Zeit gesät haben. Diejenigen, die wie ich die Basis der Bewegung darstellen, müssen jetzt gut auf die Blumen aufpassen und sich nicht darauf ausruhen, dass etwas Wundervolles gewachsen ist“, sagte Ditto vor einigen Jahren in einem Interview. Es ist fast schon unheimlich, wie aktuell ihre Worte heute sind. Beth Ditto war vor zehn Jahren schon da, sie ist jetzt da, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie auch in zehn Jahren noch da sein wird. Das ist nicht nur eine frohe Kunde für Fans. Sondern es ist für alle, die sich in Zeiten von wachsendem Rassismus, Nationalismus und Homophobie für Toleranz, Weltoffenheit und Nächstenliebe einsetzen, ein wichtiges Zeichen: Der Kampf für Gleichberechtigung ist kein Trend, der vorbeigeht.

„Wir sind zu bequem geworden. Aber ich bin froh, dass jeder nun aufgewacht ist“, sagte Ditto, als Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt wurde. Seitdem bezeichnete sie ihn in Interviews als Clown oder verrückten kleinen Jungen, der „einfach mit dem Scheiß aufhören soll!“ Auf Instagram ermutigt sie nach wie vor, sich nicht unterkriegen zu lassen. Am 13. Juli 2018 etwa schrieb sie: „Wir versuchen sicherzustellen, dass jeder respektiert und unterstützt wird und wir navigieren noch immer eine ganze Bewegung mit so viel Einsatz, ABER WIR VERSUCHEN ES WEITER! Daran will ich uns nur erinnern!” Auf dem Foto ist sie mit ihrem Lebensgefährten Ted Kwo zu sehen, einem Transmann und Bassisten der Begleitband ihres Solo-Projekts. „Ich bin so stolz zu sagen, dass ich immer einen Sonnenstrahl an meiner Seite habe”, formulierte sie ebenfalls unter dem Bild. Seit sich Ditto von ihrer Ehefrau Kristin Ogata getrennt hat, ist sie mit dem Musiker glücklich. Aber die politischen Vorgänge in ihrer Heimat trüben immer öfter ihr heiteres Gemüt. „’Make America Great Again’ heißt ja im Grunde genommen: ‘Macht Amerika wieder weiß, hetero, wie in den 1950ern’“, sagte sie in einem Interview. Für Ditto hört der Aktivismus nicht auf. Same shit, different year. Im eingangs erwähnten Selbstermächtigungs-Song „Standing In The Way Of Control“ sang Ditto schon vor Jahren: „Your back‘s against the wall / There‘s no-one home to call / You‘re forgetting who you are / You can‘t stop crying / It‘s part not giving in / And part trusting your friends / You do it all again / You don‘t stop trying.“ Eine Antwort auf die Frage „What would Beth Ditto do?” konnte demnach vermutlich lauten: nicht verzagen, weiter zusammenhalten – und dabei seinen Humor nicht verlieren. Es ist wichtig, dass Beth Ditto noch da ist. Vielleicht brauchen wir sie jetzt mehr denn je.

Wann und wo? Gossip Music For Men Anniversary Tour 05.07.2019 Köln, Palladium 06.07.2019 Berlin, Tempodrom Tickets auf Ticketmaster.de

Music For Men (Sony Music)

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Bunte Tüte n R eihe erste der G rüSS e aus

ant, Júníus Meyv Bi NUU Berlin am 8. März im Mey-

öffnet Júníus rzen Moment fast „Nur einen ku hrend des Sets gen, die er wä ielt. sp er vant seine Au nn lt, we geschlossen hä in n ke un rs ausnahmslos Ve in uten la ng . m r ga so al M an ch m op. Für einen n seines Soul-P ge än Kl en rm den wa ssiert der islän Moments foku es es it di l we ei ht nz Bruc n Punk t ga ongwriter eine -S er n ng de Si he um disc e genug, . Gerade lang um r Ra vo im be en n nt hi nzufan ge it de r Li nse ei n, re ba ht Au ge nb lick m sic zum un den Rück zug n Júníus wieder spielt von rote Um . itt tr an hl po he er Ru in inneren Nuancen in se e die warmen es nd lo tb Lichtkreisen, di ro es ig leicht zausel in se d un e Stimm aufgreifen.“ Haar perfekt

unser Bild rücken, die r die Leute ins wi n lle wo h die ik rlic br tü na In dieser Ru lten. Zum einen zum am Laufen ha n, n he be ste tle e er hn nz Ko der Bü nstler, die auf Kü d , die un en n af ne Fotogr Künstlerin grafinnen und ihrer auch die Foto es er ab ein n ihr re s de un an alten und te für uns festh rstell en . De n diese Momen en Wo ch en vo zt let n de s r au de Bil n to graf in un d te Fo bs ist lie i. Sie nett Bonkowsk An ht ac m d ihre Bilder Anfa ng t ihre Arbeit un n – und ihr finde sti ali rn . jou m sik co Mu g nbhap. m schönen Blo meistens auf de

VIP-TICKETS Muse ‚Simulation Theory‘ Enhanced Experience Package • Ein Sitzplatz in den ersten 15 Reihen - oder ein Stehplatzticket, inkl. Early Entry•• • Zugang zur Muse Mixed Reality Pre-Show Party, powered by Microsoft: • Tauche ein in drei Virtual-Reality-Spiele, die auf Songs von Muse´ neuem Album „Simulation Theory“ basieren, und die exklusiv nur für das „Enhanced Experience Package“ erstellt wurden • Fotomöglichkeiten mit Requisiten und Gegenständen aus den neuesten Musikvideos von Muse • Getränke und Snacks•••, die vor Ort erworben werden können • Ein Muse 2019 Enhanced Experience Show-spezifisches Plakat • Eine exklusive ‚Thought Contagion‘ Retro-Lunchbox • Exklusiver Zugang ins Stadion und früherer Zugang zum Merchandise-Stand vor den regulären Gästen • Ansprechpartner vor Ort 10.09.2019 Berlin (Mercedes-Benz Arena) •• Early Entry gilt nur für Gäste, die im Enhanced Experience Package einen Stehplatz ausgewählt haben ••• Getränkeverkauf nur unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen

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empfie

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Bunte Tüte Kolumne: Konzertnervbirnen

Folge I: Die Quatscher Wir lieben natürlich Konzerte und verbringen unsere Abende am liebsten in der Gesellschaft Gleichgesinnter vor einer Bühne. Aber wir wollen euch in unserem Heft auch nicht nur in Euphorie und Watte kuscheln. Deshalb gehen wir mit dieser Kolumne dahin wo es wehtut – und stellen uns direkt neben die schlimmen Menschen, die einem auch das beste Konzert versauen können. In der ersten Folge nimmt sich Silvia Silko die Quatscher in der ersten Reihe vor, die einfach nie, nie, nie die Schnauze halten können.

Foto: Jonas Gödde

Illustration: Alexandra Ruppert.

„Der Peter, das ist so ein Blödmann!“ – „Ja, Susi, ich weiß!“ – „Ey wirklich! Und dann lasse ich den auch noch bei mir pennen und er blockiert den ganzen Tag das Bad, weil er auf dem Klo eingeschlafen ist“ – „Schhhh!“ zische ich in die Konversation. „Oh Sorry!“ brüllt Susi „Wir sind schon leise.“ Sie klopft mir freundschaftlich auf die Schulter. Ich überlege kurz, ob ich nicht ganz so freundschaftlich zurückklopfen soll. Sie ist eine von diesen Konzertquatschern. Leute, die glauben, ein Konzert liefere nur den Soundtrack zu ihrer Konversation – als wäre es reiner Zufall, dass sie sich dabei direkt vor einer Bühne befinden und um sie herum Menschen stehen, die Tickets für das Konzert gekauft haben. Sie könnten genauso gut in einer Bar sitzen und sich über Peters Toiletten-Offensive unterhalten. Die brennende Frage ist nur: Warum tun sie das nicht?! Warum blockieren sie meine und die Ohren der anderen Konzertbesuchenden mit ihrem Gequatsche über die doofen Peters dieser Welt?

Ich verstehe nicht, wie man bei allem was einem ein Konzert bietet darauf kommt, dass „langweiligen Quatsch besprechen“ die richtige Option ist. Wie wärs denn mit Tanzen? Mitsingen? Oder – mal eine ganz verrückte Idee: Zuhören! Wenn all diese Optionen nichts für euch sind, macht doch was ihr wollt. Hauptsache, ihr erzählt dabei nichts von Peter, Klaus oder Susi. Oder noch einfacher ausgedrückt: Auf Konzerten, einfach mal die Fresse halten!

Klar, ich kann meinen Standort wechseln. Aber erstens will ich meinen Platz nicht Peter, Susi und dem Klo überlassen und zweitens wird das wenig bringen: Dann stehen da halt zwei Typen, die sich darüber auslassen, wie dumm sich der Klaus beim letzten Projekt in der Agentur wieder angestellt hat. Ja nee, ist auch echt wichtig das zu diskutieren, während die Künstlerin auf der Bühne uns mit zarter Stimme gerade ihr Herz ausschüttet.

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Story

Bear’s Den

Immer in

g n u g e w e B

Die Briten haben auch bei ihrem dritten Album „So That You Might Hear Me“ keinen Bock auf Stillstand. Nach dem knorrig-schönen IndieFolk ihres Debüts „Islands“ und dem nach 80er schmeckenden „Red Earth & Pouring Rain“ finden sie nun eine spannende Balance zwischen akustischen Gitarren, elektronischen Piano-Klängen, künstlichem DrumKlackern und präziser Poesie. Niklas Kaulbersch sprach für uns mit Kevin James, um herauszufinden, warum es sich Bear’s Den nicht in der kuscheligen Höhle jenes Sounds gemütlich gemacht haben, der ihnen einst den Durchbruch bescherte. Wir treffen Kevin James von Bear’s Den in Berlin-Kreuzberg am Schlesischen Tor. Der Ort steht wie kein zweiter in der Hauptstadt für kontinuierliche Verände-

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rung: Rund um die Oberbaumbrücke ist nichts mehr von der ehemaligen Grenze zur DDR zu spüren, an den Ufern der Spree haben Start-ups und große Firmen ihre Büroklötze errichtet. Ein veganer Coffeeshop hat neben einem Schawarma-Imbiss eröffnet – jedes Mal, wenn man hier ist, hat sich etwas verändert. Was auch gut zu unserem Interview passt: Denn auch bei Bear’s Den, der Band von Andrew Davie und Kevin Jones, scheint sich vor jedem Gespräch zu einem neuen Album etwas verändert zu haben. Am 26. April erscheint mit „So That You Might Hear Me“ das dritte Album der Gruppe, die 2012 als Rettung moderner Folk-Musik vor allem in den USA und Europa gefeiert wurde. Mit dem Ausstieg von Banjo-Spieler Joey Haynes verlor die Band 2016 auch den CountryTouch, durch den Bear’s Den mit ihrem

Debüt „Islands“ 2012 im Fahrwasser von Mumford & Sons Indie-Fans für Folk begeistern konnten und umgekehrt. Auf dem zweiten Album „Red Earth & Pouring Rain“ hörte man dann überraschend viele Synthesizer statt Banjos und entfernte sich stilistisch vom Folk des Debütalbum. Bewusst für lange Autofahrten konzipiert, wie die Band betont, wanderten Bear’s Den auf dem schmalen Grad zwischen musikalischer Belanglosigkeit und geschickten 80erClassic-Rock-Anleihen. Die Fans der ersten Stunde waren verstört und warfen der Band vor, zu heftig in Richtung Mainstream zu winken. Der Erfolg wurde zwar tatsächlich wesentlich größer, als berechnend kann man den sich stetig verändernden Sound der Band aber nun auch nicht bezeichnen – zumal dieser damals auch nicht gerade der heiße Scheiß war. „Wir wollten nie auf


der Stelle treten“, sagt Kevin James, das musikalische Mastermind der Band. „Wir lernen ständig dazu – in der Musik und im Leben. Warum sollten wir diese neuen Eindrücke nicht verarbeiten? Es macht uns großen Spaß, neue Instrumente und Sounds auszuprobieren – so wie auch jetzt bei unserem neuen Album.“ Während das zweite Album in nur drei Wochen mitten im Festivalsommer 2016 aufgenommen wurde, wollten sich Kevin James und Andrew Davie nun mehr Zeit nehmen. Nach dem Höhepunkt jahrelangen Tourens mit zwei ausverkauften Konzerten in der Londoner Brixton Academy vor 10.000 Fans zogen sich Bear’s Den eine Weile zurück. Erstmals seit fünf Jahren hatten die Musiker etwas Luft durchzuatmen. Doch lange konnten die zwei Briten nicht stillhalten. Sie bauten sich ihre eigene Bärenhöhle, richteten sich ein kleines Studio ein, wo sie ohne Zeitdruck und mit dem passenden Equipment an neuen Sounds basteln konnten. Denn die Entwicklung geht weiter: Nach handgemachtem Folk-Rock und einem kurzen Classic Rock Abstecher, folgen auf dem dritten Album nun elektronische Elemente. Gemeint sind natürlich keine TropicalHouse-Beats oder Autotune, sondern E-Piano und Drumkeys. „Die elektronischen Instrumente geben uns so viele Möglichkeiten, zum ersten Mal gibt es bei Bear’s Den Klaviertöne zu hören. Das E-Piano ist das perfekte Instrument, um eine intime Stimmung zu erzeugen, das wollten wir unbedingt in unsere Songs mit aufnehmen“, so James. Die Arbeit am Album dauerte insgesamt rund ein Jahr. Nach den ersten Entwürfen in London, nahmen Kevin und Andrew die Songs mit Produzent Phil Ek in Seattle auf. „Wir wollten schon lange mit Phil zusammenarbeiten. Er hat einige Bands produziert, die wir sehr gerne mögen, wie Fleet Foxes oder The Shins. Nun hat es endlich geklappt, weil wir alle Zeit hatten.“ Acht Wochen blieben Kevin und Andrew in der Westcoast-Metropole, kurz vor der kanadischen Grenze. Fertig gemischt wurde das Album von Craig Silvey, der mit seinen analogen

Fähigkeiten unter anderem Arcade Fire’s Meisterwerk „The Suburbs“ den letzten Schliff gab. Herausgekommen ist ein vollumfassender Sound, der mit Davies‘ lyrischen Songtexten perfekt harmoniert und Bear’s Den zu einer der wichtigsten Alternative-Rockbands der Stunde machen könnte. Bear’s Den sind selbst sind auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mit einer Album-Tour durch kleinere Clubs stellten sie ihr neues Werk „So That You Might Hear Me“ Anfang März zuerst ihren treusten Fans vor. Auf die Konzerte angesprochen, blitzt der leidenschaftliche Live-Musiker in Kevin James auf: „Wir freuen uns auf die Konzerte in intimem Rahmen. Das ist die große Vollendung des ganzen Arbeits-Prozesses an dem Album und der letzte Schritt, der am meisten Spaß macht. Natürlich ist es aufregend zu sehen, wie die neuen Songs von den Fans angenommen werden, außerdem spiele ich zum ersten Mal E-Piano. Es ist so eine Art freudige Nervosität.“ Rund drei Wochen tourten Bear’s Den im April vor der Albumveröffentlichung durch Europa – ihr Berlin-Konzert war in kürzester Zeit ausverkauft. Zu Berlin haben Bear’s Den ohnehin eine enge Beziehung, nicht nur weil einer ihrer größten Hits „Berlin“ heißt. „Bei unserem letzten Konzert in Berlin sind wir während der Show ins Publikum gegangen, um dort unten ein paar Songs zu spielen. Das Publikum hat sich augenblicklich so perfekt organisiert, alle haben aufeinander Acht gegeben. Es ist eine Dynamik, eine emotionale Nähe entstanden, die einmalig war.“ Im Mai und Juni spielen Bear’s Den eine ausgiebige USA-Tour, bevor es danach auf die größten Festivals Europas geht. Neue Deutschland-Termine sollen folgen. Das deutsche Publikum mögen Bear’s Den ohnehin: „Wir lieben es, in Deutschland Konzerte zu spielen. Das Publikum ist so zivilisiert und aufmerksam. Es ist respektvoll und höflich, hört aufmerksam zu und nimmt unsere Musik ernst. Die Leute sind wirklich wegen der Musik da.“ Na denn, bis hoffentlich bald, Bear’s Den!

Wann und wo? Bear‘s Den @Rock Werchter 27.06. - 30.06.2019 Festivalpark Werchter Werchter, Belgien Tickets auf Ticketmaster.de

So That You Might Hear Me (Caroline)

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Unsere 5 Thirty Seconds To Mars

Metallica

Bon Jovi

Hingehen mit: deinen Geschwistern

Hingehen mit: Tennisspielern, die sich für’s Racquet und gegen die Sticks entschieden haben

Hingehen mit: deinen besten Freundinnen

Nicht verpassen weil: diese Jungs wirklich verdammt cool sind

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Nicht verpassen weil: Metallica Rock‘n‘Roll sind

Nicht verpassen weil: diese Songs den Soundtrack zum Sommer liefern

Für Freunde von: Stadion-tauglichen Rock’n’Roll Hymnen

Für Freunde von: Tennisschlägern und Drumsticks

Für Freunde von: großen Sommer-Open-Airs

Unbedingt vorher reinhören: City Of Angels

Unbedingt vorher reinhören: Nothing Else Matters

Unbedingt vorher reinhören: Living’ On A Prayer

Dass Jared Leto nicht nur auf der Leinwand eine gute Figur macht, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein. Zusammen mit seinem älteren Bruder Shannon gründete er 1998 Thirty Seconds To Mars – eine Band der Superlative. Sie halten den Guinness-Weltrekord der längsten Tour aller Zeiten, haben eine Single aus dem Weltall gestreamt und über 15 Millionen Alben verkauft. Eine Menge guter Gründe also, um die exklusive Show zu besuchen.

Diesen Sommer gibt’s noch einmal voll was auf die 12! Metallica gehen auf „World Wired Tour“. Zu den glücklichen Tour-Städten gehören 2019 auch Zürich, Köln, Berlin und Mannheim. Die 2019er Termine sind Metallicas erste Europakonzerte seit ihrer Arenatour, die zwischen September 2017 und Mai 2018 Publikumsrekorde in 29 Spielstätten brach. Der Nachschlag dürfte noch bombastischer werden. Als Special Guests sind Ghost und Bokassa mit von der Partie.

Heiß wie Frittenfett dürften die OpenAir-Shows von Bon Jovi und ihrem Frontmann Jon Bon Jovi werden. Im Sommer kommen Bon Jovi für fünf Shows zu uns und zu unseren Nachbarn in die Schweiz und nach Österreich. Mit Klassikern wie „It’s My Life“, „Always“, „Bed Of Roses“, „Living’ On A Prayer“ haben die US-Amerikaner auf jeden Fall schon einmal die perfekten Open-Air-Stadion-Kracher im Gepäck. Grandiose Stimmung dürfte damit garantiert sein.

15.08.2019 Mönchengladbach (SparkassenPark), 16.08.2019 (Schloss Salem)

10.05. - 25.08.2019 Zürich, Köln, Berlin, Mannheim , München

03.07. - 19.07.2019 u.a. Düsseldorf, München, Zürich, Wien


Besten Eagles

Fleetwood Mac

Hingehen mit: Alt-Hippies und Hipstern

Hingehen mit: der Frau deines Herzens

Nicht verpassen weil: ihre Songs Songs für die Ewigkeit sind

Nicht verpassen weil: es ihr einziges Deutschlandkonzert ist

Für Freunde von: großartigen Gitarrensoli

Für Freunde von: genialen Rocksongs

Unbedingt vorher reinhören: Hotel California

Unbedingt vorher reinhören: Gypsy, Don’t Stop, The Chain

Es ist einer der größten Songklassiker der Musikgeschichte: „Hotel California“ der kalifornischen Band Eagles. Der Blick aufs Meer und die salzige Luft in der Nase inspirierten Gitarrist Don Felder Mitte der 70er zu der Melodie. Dabei ist es ein Song über die Schattenseiten des „American Dream“. 2004 wählte der Rolling Stone „Hotel California“ auf Platz 49 seiner Liste der 500 besten Songs aller Zeiten. Live im Mai zu erleben in Köln und München.

Eine Band immer nah am Rande des (Nerven)Zusammenbruchs: Seit Mitte der Siebziger sorgen Fleedwood Mac nicht nur mit ihren grandiosen Alben „Fleetwood Mac“ (1975) oder „Rumors“ (1977) und Songs „Go Your Own Way“ oder „Little Lies“ für unsterbliche Klassiker, auch ihre bandinternen Machtkämpfe, Umbesetzungen, Rausschmisse und Affären sind legendär. Ihre Songs aber sind immer wieder großartig zu hören. Als Support sind die Pretenders mit von der Partie.

28.05. und 30.05.2019 Köln (LANXESS arena), München (Olympiahalle)

06.06.2019 Berlin (Waldbühne)

SAG ES UNS! Wir wollen Applause noch besser machen und freuen uns, wenn du ein paar Minuten für uns hast. Was gefällt dir an Applause? Was wünscht du dir von uns? Wovon willst du mehr, wovon weniger lesen? Wir sind gespannt auf deine Antworten und freuen uns auf Post von dir an applause@ticketmaster.de


Foals

Zwischen Ekstase und Weltuntergang

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Story oals sind ohne Zweifel eine der eindrucksvollsten Live-Bands der Nuller-Jahre – aber sie haben uns auch etwas zu sagen. Mit ihrem Doppel-Album „Everything Not Saved Will Be Lost“ wollen die Briten den ernsten Zustand unserer Gesellschaft sezieren – und gleichzeitig kein bisschen ihrer rasenden Energie verlieren. Tut eben gut, die Wut. Alena Struzh sprach für uns mit Foals-Kopf Yannis Philippakis, der mit seiner Band ab Ende Mai auch zwei Clubshows in Berlin und Hamburg zerlegen wird.

Bei nahezu jedem Foals-Konzert gibt es diesen einen, wilden Moment zum Schluss: Kurz vor Ende des auch nicht gerade geruhsamen Sets, mitten im endlos verlängerten „Two Steps, Twice“, einem gitarrenintensiven Klassiker vom Debüt „Antidotes“, werden die präzisen Gitarren von Jimmy Smith und die treibenden Drums von Jack Bevan immer schneller. Dann wirft Frontmann Yannis Philippakis sein Instrument um den Rücken und klettert auf eine möglichst steile Erhöhung – meistens ist es der Balkon der Venue, ein großer Verstärker tut es aber auch. Dann stürzt er runter, die Menge fängt Yannis auf und trägt ihn nach hinten, während sich davor und daneben kleine Moshpits bilden. Gleiches könnte auch bei „What Went Down“ passieren, dem bisher härtesten Lied der Band – denn Foals schreiben manchmal Lieder, die wie gemacht scheinen, um sich dabei in die Menge zu stürzen. Nicht nur deswegen sind Foals aus Oxford eine der besten Live-Acts der Nuller-Jahre, und konnten sich wie nur wenige Bands aus der Generation Indie rund um den Globus behaupten. Und das nicht nur durch ihren Ruf für aufgekratzte Performances – auch ihre Studioalben erschließen jedes Mal neue und vielfältige Soundaspekte: Hatten die Briten schon 2008 mit ihrem Debüt

voller neurotischer Math-Rock-Gitarren begeistert, erschufen sie mit der dritten Platte „Holy Fire“ einen hymnischen Post-Indie-Klassiker, der vor Energie nur so strotzte – und den man ihnen so vielleicht nicht zugetraut hätte. Auch wenn Foals mit ihrer gefühlt unendlichen Energie und den tanzbaren Gitarrenmelodien stets live fesseln, hatte man nach dem wilden Viertwerk „What Went Down“ schließlich das Bedürfnis, bewusst mit dieser exzessiven Wahrnehmung zu brechen. Den Grund dafür benennt Yannis Philippakis so: „Es ist für mich wichtig geworden, dass in meiner Musik eine Auseinandersetzung mit größeren Fragen stattfindet”, erklärt der Frontmann im Gespräch. „Dass es nicht nur darum geht, am Freitagabend in den Club zu gehen.” Mit diesem Ziel und einer veränderten Bandbesetzung – Bassist Walter Gervers verließ die Band Ende 2017 –, schrieb das verbliebene Quartett Songs für gleich zwei Alben. Unter dem Titel „Everything Not Saved Will Be Lost” veröffentlichte die Band den ersten Teil bereits im März, der zweite, nach eigener Aussage deutlich rockigere Part, kommt im Herbst. Die angestrebte Veränderung ist in den Texten besonders spürbar: Foals geben einen systemkritischen Kommentar auf die derzeitige

Weltlage ab und zeichnen eine finstere Vorstellung davon, wie unsere Gesellschaft wohl in Zukunft aussehen wird. „Es geht um Umwelt, um Technologie, die umgeschlagen ist von der utopischen Vorstellung, die uns versprochen wurde – und jetzt hat sie diese düstere Grundgerüst der Überwachung inne. Und es geht um unsere Privatsphäre, die verkauft wird“, so Yannis. Waren die Lyrics zuvor überwiegend abstrakte metaphorische Geschichten aus einer anderen (Gefühls-)Welt, benennt der 32-Jährige nun explizite persönliche Ängste aus der Gegenwart, besonders auf der ersten Single „Exits“: Yannis singt über das Artensterben, KlimawandelLeugner, den Brexit, später über Donald Trumps Allgegenwart im Internet – es ist der Themenspiegel einer jungen Generation, die auf eine ziemlich düstere Zukunft blickt. Auch Yannis selbst ist nicht wirklich optimistisch. „Dinge, die früher wie dystopische Fantasien wahrgenommen wurden, fühlen sich jetzt näher an zu unserer Realität“, gibt er frustriert zu. „Man versucht sich einen Reim zu machen auf den Trümmerhaufen, den die vergangenen Generationen uns hinterlassen haben. Und das empfinden wir doch alle zurzeit.“

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Wann und wo? Foals Tour 2019 20.05.2019 Berlin, Huxleys Neue Welt 05.06.2019 Hamburg Grosse Freiheit 36 Tickets auf ticketmaster.de

Everything Not Saved Will Be Lost Part 1 (Warner Music)

Diese Beobachtungen sind natürlich geprägt von Yannis’ persönlichem Umfeld, das sich in den vergangenen zwei Jahren wegen dem Brexit-Chaos und dem erstarkenden Populismus verändert hat. „Der Ort, wo ich die letzten zwei Jahre gelebt habe, ist nicht der gleiche, den ich aus meiner Kindheit kenne“, beschreibt er. „Ich erinnere mich daran, wie wir vor zehn Jahren auf Amerika-Tour waren: Wir beobachteten die politische Gehässigkeit und auch die Manipulation der Wahrheit. Ich dachte mir: ‚Gott sei Dank ist das in Großbritannien nicht so.‘ Und siehe da, fünf Jahre später erleben wir einen entsprechenden Prozess.“ Die Höflichkeit, die Toleranz trotz politischer Meinungsverschiedenheiten und der „allgemeine gesunde Menschenverstand“ seien verschwunden – und das nicht nur in der britischen Heimat, sondern überall auf der Welt. Der Brexit, von dem er auch als Musiker unmittelbar betroffen ist, sei „Teil eines größeren globalen Problems, das mit politischer Polarisierung und der Unfähigkeit, miteinander zu kommunizieren, zu tun hat.“ Darauf hat er zwar keine Lösung, ruft aber alle dazu auf, „Lärm zu machen und Stellung zu nehmen.“ Der Frust ist also groß, und umso düsterer ist die Zukunft, die Foals in ihren Liedern malen – da schwirren apokalyptische Symbole umher und schwarzer Regen ergießt sich über UntergrundBehausungen in verlassenen Städten. In „Sunday“ ruft Yannis fast schon ironisch die jüngere Generation dazu auf, sich doch einfach mal zu entspannen, die Welt gehe doch eh unter: „Cities burn, we got youth to spend / And time to waste in love, to live again, my friend“. So dringlich sie die verzweifelte Situation besingen, so unbeschwert ist gleichzeitig die Musik: die tanzbaren Bruchstücke aus atmosphärischen Gitarren und funkigen Synths fassen die bisherige Entwicklung der vier Vorgängeralben zwischen Math-Elementen, Dance-Hymnen und schweren Rock-Riffs zusammen. Dadurch passen die Songs - obwohl die Thematiken auf „Everything Not Saved

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Will Be Lost“ alles andere als sorglos sind - ideal ins Live-Repertoire von Foals: Besonders „Syrups“ und „Sunday“ haben den archetypischen, sich aufbauenden Charakter inne, der sehr lange Interludes zulässt – mit entsprechendem Raum für Yannis, auf der Bühne zu explodieren, oder sich in die Menge zu werfen. Diese Rock’n‘Roll-Inszenierung hat zwar einen hedonistischen Charakter, sie weicht aber mit intimeren Songs, die etwas Energie aus dem Set nehmen, von dem Rock-Stereotyp ab, ständig alles in Schutt und Asche legen zu wollen. Der Raum, in dem Foals ein Konzert spielen, wird durch das dschungel-artige Bühnenbild und der entfesselten Energie fast schon zu einem Safe Space, wo die globalen Probleme zwar existieren, man sie aber getrost für einige Stunden vergessen kann. Seit dem Album-Release im März ist die Band pausenlos auf Tour. Der Sommer ist vollgepackt mit Shows vom Lollapalooza-Auftritt in Chile bis zu einem Open-Air-Gig am Hafen von St. Petersburg. Eigentlich fehlt ihnen nur noch der Headliner-Slot beim legendären Glastonbury-Festival, wo sie Gerüchten zufolge für 2021 gehandelt werden. Neulich spielten sie für die BBC ein kleines Set in den Kew Gardens in London, immerhin einer der ältesten Botanischen Gärten der Welt. Zwar bestand das Publikum überwiegend aus Pflanzen, trotzdem ist da eine Dynamik in den neuen Songs, als würden Foals selber in einem der zukünftigen Untergrundbunker sitzen und mit ihrer Musik diesen Bunker zerschlagen wollen. Sich eine alternative, bessere Zukunft vorzustellen, fällt Yannis derzeit dementsprechend schwer: „Ich bin mir zwar sicher, dass wir das alles hinkriegen können, weil Menschen unglaublich sind – wir sind fähig erstaunliche Dinge zu erschaffen. Aber gerade fällt es mir schwer mich darauf zu fokussieren.“ Diese Frustration in die neue Musik zu kanalisieren, habe ihm geholfen. Und vielleicht liegt ein kleines Stück der jetzigen Utopie genau in jenen Live-Momenten wie dem Sprung vom Balkon.


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Bunte Tüte Lieblingsclubs

Hafenklang in Hamburg Wir lieben natürlich alle unsere Clubs und Auslagestellen, aber trotzdem wollen wir in Zukunft an dieser Stelle einige Läden vorstellen, mit denen wir und unsere Schreibenden ganz besondere Erinnerungen verbinden. Los geht es mit Daniel Koch, der sich dem Hafenklang in Hamburg widmet.

Wie gut es tut, dieses punkige Überbleibsel der Subkultur in dieser sonst so geleckten Ecke Hamburgs zu betreten! Zwischen L’Osteria und Stilwerk – oder für mich eher: zwischen Golem und Haifischbar - liegt in der großen Elbstraße 84 jedenfalls ein Stück gelebter Hamburger Musikgeschichte. Seit den 70er-Jahren gibt es dort schon das Hafenklang Studio, in dem über die Jahre Künstler wie Abwärts, Bernd Begemann, Einstürzende Neubauten, Palais Schaumburg, aber auch Ina Müller Alben einspielten. Im dazugehörigen Club ist man konzerttechnisch in vielen Genres geschmackssicher und hat sich über die Jahre einen gepflegten Punk-Einschlag beibehalten – inklusive Punkerstammtisch. Allein im Mai spielen dort in den so herr-

Musikjournalismus am Ende? Von wegen? Überall in Deutschland gibt es umtriebige Bloggerinnen und Blogger, die nicht warten, bis ihnen eines der großen Musikmagazine die Türen öffnet, sondern einfach mal anfangen. Genau diese Menschen empfehlen an dieser Stelle ihr Highlight aus dem Ticketmaster-Oeuvre der kommenden Wochen. Den Anfang macht Rosalie aus Berlin – die auf lauteleisetoene.weebly.com und auf ihrem Instagram-Profil @ rosie_serious sehr euphorisch und informiert über ihr Musikleben berichtet. Sie legt euch die Show von Lea Porcelain ans Herz, die am 7. Mai im Hafenklang spielen.

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lich zerlebten Sälen zwischen Theken, die schon viele Biere gesehen haben, Acts wie das Indie-Krachmachkommando Charly Bliss, die elegischen Der Ringer, die schwermütigen Lea Porcelain und die besten englische Gitarrenband (was noch nicht jeder mitbekommen hat) Desperate Journalist. Ich selbst hatte dort einen der besten Konzertabende meines Lebens: Die Sleaford Mods kurz vor ihrem Durchbruch, ein irres Konzert, keiner stand still. Davor gab es Vorglühen in der Haifischbar, danach legten die Mods im Golden Pudel auf bis in die Morgenstunden. Besser geht nicht! Danke Hafenklang! Mach noch ein paar Jahre so weiter – und lass dich von der Yuppie-Nachbarschaft nicht unterkriegen! Programm auf hafenklang.com

Von Profis empfohlen: Lea Porcelain „Das Duo hinter Lea Porcelain weiß einfach wie man die Menge in den Bann zieht. Bereits vor zwei Jahren überzeugten sie mich auf der Bühne, durch die Kombination verschiedener Einflüsse, die auf ihrem Debütalbum ‚Hymns To The Night‘ zusammenkommen: Melancholischer, tiefer Gesang und dröhnende Gitarrenpatterns auf einem elektronischen Soundbett aus 80er Jahre Klängen. Das Zusammenspiel dieser Klangwelten eröffnete für mich einen neuen Raum, in dem Publikum und Band bei ihren Konzerten gemeinsam abtauchen und aufgehen – und den man erst verlässt, wenn der letzte Akkord erklingt.“


Präsen

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Judah & The Lion

Ist das noch Folk? Wenn von Judah Akers und seiner Band die Rede ist, fällt immer wieder das Wort „Folk“. Was sinnvoll ist, wenn man auf die Anfänge von Judah & The Lion aus Nasvhille blickt, mit der aktuellen Single „Why Did You Run?“ im Ohr, kratzt man sich jedoch verwirrt am Schopf. Also, ist das noch Folk? Es gibt diese Stimmen, die eine ganz bestimmte Bilderwelt in sich tragen. Bei Judah Akers sind es Bilder von CollegeParties, Football-Spielen, Campus-Szenen, Knutschereien vor Metallspinden und Autofahrten mit lauter Musik, der Abendsonne entgegen. Klassischer College-Rock amerikanischer Prägung wäre für Judah & The Lion also der logische Weg gewesen. Aber die Jungs kommen immerhin aus Nashville, wo einem Mandoline und Banjo quasi in die Wiege gelegt werden. Dementsprechend klang auch ihr Sound in den

ersten Jahren ihrer Karriere: Die Single „Sweet Tennessee“ wirkt zum Beispiel, als wären sie die etwas echteren Mumford & Sons, ihr erstes Album mit dem sie grössere Erfolge feierten, „Kids These Days“, ließ dann zum ersten Mal die jugendliche Euphorie, die aus Judahs Stimme schwingt, ins Songwriting und mischte mit „Kickin‘ da Leaves“ und „Love In Me“ die ersten Hymnen, die auf Größeres zielten, in ihren Folk. Der Nachfolger „Folk Hop N‘ Roll“ preschte dann mit Vollgas in Richtung neuer Ufer und beschriftete die passende Genre-Schublade gleich selbst. „Take It All Back 2.0“ und „Suit And Jacket“ wurden in den Staaten zu veritablen Hits, die längst nicht mehr nur die Country- und Folkjugend des Südens erreichte. Ein Duett mit der frischen Grammy-Gewinnerin Kacey Musgraves (die Ballade „pictures“) tat das Übrige.

Im Mai wird nun „Pep Talk“ erscheinen (das sie auf zwei von uns präsentierten Shows live vorstellen werden) und wenn man die schon bekannten Singles „Why Did You Run“ und „Over My Head“ als Maßstab nimmt, wird das eine ziemlich spannende Kiste: Die klingen nämlich, wie eine gute Version von Maroon 5, die mit Mumford & Sons und, sagen wir, Nada Surf eine Südstaatenbar geentert haben. Ob das dann noch Folk ist? Tja, ist das nicht eigentlich auch egal?

Wann und wo? Judah & The Lion Pep Talks Worldwide Tour 2019 25.07.2019 Hamburg, Knust 26.07.2019 Berlin, Lido Tickets auf Ticketmaster.de

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Eine Liebeserklärung an…

Michael Kiwanuka Sein Herz an Michael Kiwanuka zu verlieren, fällt nicht schwer. Der Sänger und Songwriter revolutionierte in den vergangenen sieben Jahren nicht weniger als den Soul und schleuderte ihn mit Verve ins Hier und Jetzt. Wie er das tat, ist wirklich umwerfend: Als Gewinner der Wahl zum BBC Sound Of 2012 beerbte er Künstler wie Adele, Keane und Corinne Bailey Rae. Das sind große Namen für einen jungen Künstler. Aber nur etwas mehr als eine Hand voll Songs reichen, um die aus 184 Musikjournalisten, DJs und Blogger bestehende Jury zu überzeugen. Als er vor sieben Jahren, im April 2012, sein Debütalbum „Home Again“ veröffentlichte, steckte der im Norden von London aufgewachsene Brite mit ugandischen Wurzeln damit auf Anhieb seinen Claim als die neue Soul-Sensation ab: Er war der Mann der Stunde, der britische Newcomer des Jahres, der Singer/Songwriter, dessen Erstling sich zwar in keine klare Genrekategorie zwängen ließ, aber doch an die großen, unvergessenen Namen der Soul-Geschichte anknüpfte. Und der diese Tradition in die Gegenwart beförderte. Dafür kassierte er unzählige Lobeshymnen, ging mit Größen wie Adele auf Tour und spielte einige (viel zu seltene!) Solokonzerte. Nach dem fast schon hysterischen Hype um seine Person atmete er zwischenzeitlich tief durch und brachte ein zweites Album heraus, das noch eindringlicher klang: Drehte sich der Vorgänger, wie

im Titel angedeutet, um eine Rückkehr nach Hause, bewegte er sich mit „Love & Hate“ in die entgegengesetzte Richtung. Er ließ auf „Love And Hate“ die Heimat hinter sich, trat hinaus ins Freie, raus aus der Komfortzone. So ist „Love & Hate“ vor allem ein Statement: wahrhaftig und voller Gefühl. Ein schwelender, manchmal aufflammender, im Blues getränkter Sound zwischen Soul und Pop, der das Genre aufsplittete und eine neue Energie schürte. Es überrascht dabei nicht, dass der junge Londoner Kompositionen von Marvin Gaye, Isaac Hayes und John Lennon als Einflüsse anführt, und wenn er dann davon erzählt, was er an diesen persönlichen Helden so sehr liebt (“Diese Melancholie, diese absolute Aufrichtigkeit von Gaye: Er versteckt sich einfach nicht hinter seinen Texten.”), dann könnte er damit genauso gut von sich und seinen eigenen Songs erzählen. Wenn er von der Beziehung zur Gitarre als Heranwachsender erzählt, ist „Besessen“ das Wort, das er wählt. Meist bringt er dann auch die Anekdote ins Spiel, wie ihn eine Doku über Jimi Hendrix als Teenager, der sich zunehmend seiner Hautfarbe bewusst wurde, vollkommen verändert habe. Es ist pure, vertonte Verletzlichkeit und zugleich die pure Kraft, wenn er in dem Titel „Black Man In A White World“ singt: „I’m a black man in a white world / I’m in love but I’m still sad / I found peace but I’m not glad“. Drei Zeilen genügen und

man weiß, wie sich diese Zerrissenheit für ihn angefühlt haben muss. „In dem Song geht’s um die Gefühle meiner Kindheit, diese Traurigkeit, diesen Frust darüber, in einer Gegend wie Muswell Hill aufzuwachsen, wo es sonst kaum Schwarze gab und man sich permanent als Außenseiter fühlte“, erzählte er später. „Es geht darum, irgendwie zu spüren, dass man nie und nimmer ein Rockstar sein kann, weil man immer unter Jazz eingestuft wird. Oder später auf die Royal Academy of Music zu gehen und dort keinen einzigen Farbigen zu sehen – und zu erkennen, wie sehr ich doch ein Schwarzer in einer weißen Welt war.“ Heute ist die Musik für ihn wie eine Therapie. Machte er sich bei seinem ersten Album noch über alles Sorgen, ist es für ihn heute wie eine Befreiung, wenn alles im Kasten ist. Lange Zeit hatte er sich mit intensiven Selbstzweifeln herumgeschlagen. „Ja, ich hatte ja sogar schon ans Aufhören gedacht, nachdem mein erstes Album erschienen war”, gestand er einst. Damit wäre uns allen das fantastische „Love And Hate“ entgangen. Jetzt warten wir sehnsüchtig auf Album Nummer drei. Wie gemunkelt wird, soll es wohl noch in diesem Jahr erscheinen. Bis dahin trösten wir uns mit zwei Live-Terminen, die Michael Kiwanuka für dieses Jahr bestätigt hat: Am 5. August spielt er in Leipzig, am 9. August tritt er in Stuttgart auf. Live ist ja auch sowieso viel schöner...

Die Songs von Michael Kiwanuka kratzen gehörig ans Herz - und machen zugleich sehr, sehr glücklich. Am 5. und am 9. August gibt der Brite zwei seiner raren Konzerte in Leipzig und Stuttgart. Tickets für die Shows sind auf Ticketmaster.de erhältlich.

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Story

Neil Young

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Mit seinen 73 Jahren ist der Kanadier immer noch so leidenschaftlich und angriffslustig, wie man ihn seit Jahrzehnten kennt. Im Moment arbeitet Neil Young zwar fieberhaft an seinem Musikarchiv, 2019 findet er aber zum Glück auch noch Zeit für seine größte Leidenschaft: das Live-Spielen, von dem er selbst sagte, dass er es tun werde, bis er ins Grab fällt. Text: Michael Schütz

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W Wann und wo? Neil Young + Promise of the Real Tour 2019 02.07.2019 Dresden Elbufer 03.07.2019 Berlin Waldbühne 05.07.2019 Mannheim SAP Arena 06.07.2019 München Olympiahalle Tickets auf Ticketmaster.at

Songs For Judy (Warner Music)

o soll man anfangen, wenn man von Neil Young erzählen will? Bei den schon 1979 in „My My, Hey Hey (Out of the Blue)“ gesungenen, von Kurt Cobain in dessen Abschiedsbrief zitierten Zeilen: „Rock and roll is here to stay / It‘s better to burn out / than to fade away“? Bei seinem 40jährigen Konsum von Drogen und Alkohol, der uns mit „No More“ und „The Needle And The Damage Done“ immerhin zwei der besten Songs zum Thema bescherte? Bei der Ukulele, die der Kanadier 1958 zu Weihnachten bekam und die sein erstes Musikinstrument sein sollte? Bei Neil Youngs Zeiten in prägenden Bands wie Buffalo Springfield, Crazy Horse oder Crosby, Stills, Nash and Young? Bei unkillbaren Klassikern wie „Heart Of Gold“ und „Harvest Moon“, die noch immer Väter, Mütter, Töchter und Söhne zu Tränen rühren? Bei seinem politischen Engagement, das nicht nur in Songs wie „For What It’s Worth“ sondern auch in zahlreichen Statements zu Umweltschutz, US-Politik, Kapitalismus oder der Verlogenheit der Musikindustrie zu finden ist? Bei seiner seltsamen, wunderschönen, zitternden und zugleich vor Kraft strotzenden Stimme? Oder vielleicht doch bei Neil Youngs noch immer nicht schwindenden Live-Qualitäten, die bei intimen Akustikshows genauso gut sitzen, wie bei den nicht enden wollenden Gitarrenorgien, die er mit Crazy Horse zelebriert oder seiner jüngeren Tourband Promise Of The Real? Ja, vielleicht ist das der richtige Zugang: Denn gerade jetzt, in diesen Tagen, hat man wieder die Gelegenheit, die Kunst und die Kraft und das Können in seinen Konzerten neu zu entdecken. Eine dieser Gelegenheiten ist die gerade bekannt gegebene Tour, die Neil Young endlich auch mal wieder nach Deutschland bringen wird. Die andere trägt den zarten Namen „Songs For Judy“ und ist ein Live-Album, das 22 Songs von seinen Konzerten aus dem Jahr 1976 versammelt und das vor einigen Wochen veröffentlicht wurde. Young

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reiste damals nur mit Gitarre und Piano durch die Staaten, erzählte viel auf der Bühne, schrieb im gleichen Jahr Lieder wie „Powderfinger“ oder „Pocahontas“ – und war bei all dem nach eigenen Aussagen derbe druff. Davon spürt man auf „Songs For Judy“ allerdings wenig. Der lange Anfangsmonolog und das Johlen des Publikums, wenn er in „Too Far Gone“ von „booze“ und „drugs“ singt, mögen Hinweise sein, aber ansonsten hört man einen Songwriter und Sänger in seinem Element. „Songs For Judy“ ist eine von zahlreichen Archivveröffentlichungen, mit denen Young in den letzten Jahren seinen Fans beschenkte. Eine perfekte Brücke in die Gegenwart, denn Neil Young ist dieser Tage präsenter denn je – was eben vor allem mit seiner Arbeit an den „Neil Young Archives“ zu tun hat. Wer sich aktuelle Interviews mit Neil Young durchliest, weiß dabei manchmal nicht so recht, ob man hier den Worten eines Musikers oder denen eines Entrepreneurs lauscht. Wobei Young diese Formulierung todsicher hassen würde, steht sie doch für jene „TechKonzerne“, die seiner Meinung nach, die Musik „kastriert“ hätten. Starke Worte, die er im letzten Sommer der Welt am Sonntag ins Mikro sprach. Young sagte dort: „Die Musik ist von monopolitischen Tech-Konzernen kastriert worden. Ich kann mir meine Songs nicht auf Spotify anhören, das macht mich verrückt. Höre ich mir das an, denke ich sofort: ,Das ist doch nicht der Song, den ich aufgenommen habe. Die Leute sollten sich so einen Scheiß nicht anhören müssen.‘“ Im Januar sprach er ausführlich mit dem amerikanischen Rolling Stone darüber, wie glücklich er mit dem aktuellen Stand der Streaming-Technik sei, die ihm nun ermöglicht, seine eigene Musik in Hi-ResQualität anzubieten. Young tut das auf ebenjenen „Neil Young Archives“, einer interaktiven, kostenpflichtigen Website, die technisch so manches Internetphänomen in den Schatten stellt. Wenn das Ding erstmal ganz fertig ist, wird man für


zwei Dollar im Monat nicht nur einen ausführlichen Zeitstrahl mit Fotos und Videos, ein allumfassendes Archiv und eben Musik in bester Qualität haben – man wird zudem noch in schöner Regelmäßigkeit mit neuen Veröffentlichungen alter, restaurierter Aufnahmen beschenkt. Ungefähr „18 bis 20 Alben“ hätte er noch im Köcher – wenn die alle so gut sind wie „Songs For Judy“ werden das glückliche Zeiten. Wir erzählen das hier so ausführlich, weil es bezeichnend für Neil Young ist, seinen Dickkopf durchzusetzen, bis seine Fans und er das Beste seiner Kunst zu hören bekommen. Im Rolling-Stone-Interview sagte Young dazu: „Das ist der Grund, warum ich noch hier bin. Weil ich Songs geschrieben habe, die die Leute mögen. Und weil ich will, dass die Künstler von heute so gehört werden können, wie es mir damals möglich war.“ Die technische Entwicklung der Musikwelt nimmt zwar in Neil Youngs Interviews und in seinem Leben viel Raum ein, aber keine Panik: Auch auf den Bühnen dieser Welt ist Young noch umtriebig. Bevor er die Daten für Europa bekannt gab, tourte er Anfang des Jahres durch kleine Theater und spielte Sologigs für die Abonnenten seines Archivs. „Das sind Menschen wie ich, die Musik in perfekter Qualität lieben und diese Konzerte sind mein Weg, ihnen genau das zu geben: Es ist eine Geste des Dankes für Menschen, die mich teilweise seit 50 Jahren unterstützen. Ich kann nix dagegen tun, dass ich 73 bin. So ist es nun mal. Aber ich lieber immer noch, was ich tue und möchte es immer besser tun. Ich möchte nicht von dieser Welt gehen mit der Erkenntnis, genau das nicht versucht zu haben.“Das ist natürlich ein Satz, den jeder in die Jahre gekommene Musiker von sich gibt, damit die Leute nicht das Gefühl haben, hier bessere jemand lustlos seine Rente auf. Bei Neil Young spürt man jedoch noch immer das Feuer und besagte Liebe zur Musik, wenn er Konzerte spielt. Und überhaupt, was soll eigentlich der Scheiß mit all diesen Abschiedstourneen alter Musikerinnen und Musiker? Ein Thema, zu dem Neil Young natürlich auch eine bissige Meinung hat: „Ich hasse diese Abschiedstourneen vor der Rente“, sagte Young dem Rolling Stone: „Wenn ich in Rente gehe, werden die Leute wissen, dass ich nicht wiederkomme, weil ich dann nämlich tot sein werde. Das erspart allen die Frage: ‚Meint er das ernst? Oder wird er doch noch mal spielen?‘ Das ist doch Bullshit. Ich kann immer Konzerte spielen, wenn mir danach ist und wenn ich mich fit fühle. Ich habe eine großartige Band. Zwei sogar. Crazy Horse und Promise Of The Real. Beide sind super – und völlig anders.“ Ein guter Schlusssatz, den man sicher auch verwenden kann, wenn man am Ende selig die Konzerte seiner 2019er-Tour mit Promise Of The Real verlassen wird.

DAS NEUE ALBUM 26/04/2019

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Pop & Europa

Wo ist die EUphorie? Kurz vor der Europawahl am 26. Mai wächst die Sorge, dass vor allem anti-europäische, populistische Kräfte zu den Gewinnern zählen werden. Kern des Problems ist dabei sicher auch das graue Image der EU, das alle Vorzüge überstrahlt. Dennoch gibt es in der Popkultur in letzter Zeit einige gute Beispiele, wie man das ändern kann - ironischerweise aus Ländern, in denen die Europäische Union nicht den besten Stand hat, wie im Falle von Bilderbuch aus Österreich. Es mag eine Promotionaktion für ihr neues Album und ihre Single „Europa 22“ gewesen sein, aber dennoch hat die österreichische Band Bilderbuch mit ihrem virtuellen „EU Passport“ ganz nonchalant auch eine starke, politische Botschaft unter das Volk gebracht. Die offiziell anmutenden Pässe, die man im Februar auf einer Website der Band mit wenigen Klicks generieren konnte, wurden am Ende gar von Martin Schulz und

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Heiko Maas geteilt. Da war es natürlich vorbei mit der Coolness, aber trotzdem konnte ich mich nicht dagegen wehren, dass mir all die Bekenntnisse zu Europa i meiner Facebook-Timeline irgendwie gut taten. Mit Nationalstolz kann man mich immer noch jagen, aber dieses Grenzen übergreifende Freiheitsgefühl, das ja immer noch das Herzstück der EU sein sollte, packt mich dann doch und macht mich aus nicht ganz

nachvollziehbaren Gründen, ja, stolz. Mein Anteil daran ist natürlich kaum vorhanden bis gering, aber trotzdem: Ist es nicht irgendwie geil, dass dieser so facettenreiche Kontinent, der sich (nicht zuletzt durch „uns“ Deutsche) in der Geschichte härter, pardon, zerfickt hat als viele andere, so was wie die Europäische Union hinbekommen hat?


Und genau das kommt mir beim Thema Europa und EU immer wieder zu kurz. Ich weiß ja auch, woran das liegt: Die EU ist zu viel Bürokratie, die EU hat eine fragwürdige Abschottungspolitik an den Außengrenzen, die EU ist in seinen politischen Instanzen weniger demokratisch als sie sein könnte. Aber wenn man nur diese Missstände betont oder gar überzeichnet – was ja auch die sehr erfolgreiche Strategie der Populisten ist – übersieht man eben all die Vorzüge, und den europäischen Spirit, den man zum Beispiel besonders gut spürt, wenn man sich auf europäischen Festivals wie dem Sziget in Ungarn, dem Roskilde in Dänemark oder dem Primavera in Spanien rumtreibt. Bilderbuch haben für mich genau dieses Gefühl mit ihrer Aktion und ihrem Song „Europa 22“ getroffen. Die Kritik, Sänger Maurice Ernst bliebe darin tiefere Einsichten schuldig, kann ich so nicht stehen lassen, denn der Song will ja gar keine EU-Broschüre oder Politphrasengedresche sein: Er macht einfach Spaß, hat diesen lässigen Groove, den nur Bilderbuch so hinbekommen, ist mit neun Minuten Spielzeit geradezu uferlos, und säuselt einem diesen Refrain ins Ohr: „Ein Leben ohne Grenzen / Eine Freedom zu verschenken / Eine Freiheit, nicht zu denken / I better open my eyes / Ich mach‘ die Augen auf.“ Zeilen, die man durchaus als Mahnung lesen kann, im Sinne von: „Pass auf, vielleicht ist es bald vorbei mit dieser Freedom.“ Es kommt auch nicht von ungefähr, dass ausgerechnet eine Band aus Österreich das singt – immerhin ein Land, dessen Vizekanzler Strache sich zu gerne an die Seite der Salvinis und Orbans stellt. Auch der österreichische Rapper Yung Hurn lieferte schon im letzten Jahr ein nettes Statement, in dem er im Video zu „OK Cool“ – mittlerweile acht Millionen Views bei YouTube – eine Strophe lang einen europablauen Pullover samt Sternenkreis trägt. OK, cool!

Überhaupt die Sache mit den Pullovern: In Modekreisen sind Hoodies mit EU-Motiv gerade ein FashionStatement, das immer weitere Kreise zieht. Schuld daran ist zum einen das in der Schweiz ansässige, von zwei georgisch-deutschen Brüdern gegründete Hochpreis-Modelabel Vetements, das Oversize-Hoodies mit Sternenkreis für 500 Euro aufwärts anbietet. Weitaus cooler ist da die Variante von SOUVENIR Official mit heraus gebrochenem Brexit-Stern, die es inzwischen regulär zu kaufen gibt, nachdem sie schon vor anderthalb Jahren zuerst in der Berliner König Galerie zu sehen war. Einige der schmerzhaftesten, aber auch besten musikalischen Statements zu Europa kommen ironischerweise aus jenem Land, das den Sternenkreis verlassen wird. Schon kurz vor der BrexitEntscheidung ballerte die Rapperin und Autorin Kate Tempest ihren wütenden Rant „Europe Is Lost“ in die Welt und kommt zu dem Schluss, man habe die blutigen Anfänge verraten und vergessen: „All of the blood that was bled for these cities to grow / All of the bodies that fell / The roots that were dug from the earth / So these games could be played / I see it tonight in the stains on my hands.“ Die junge Britin Connie Constance geht mit „Bloody British Me“ von ihrem Album „English Rose“ auch mit ihrer Generation ins Gericht, die sich im Schoße des multikulturellen Londons und der EU so sicher fühlte, dass sie den Brexit nicht kommen sah: „Bloody British Me / Slave to the country‘s dim democracy / Yet I didn‘t vote cause I‘m so fuckin‘ lazy...“. Der Londoner Grime-Rapper Dave wiederum imaginierte sich in seinem Song „Question Time“ in die Fragestunde des britischen Parlaments und teilte wuchtig und auf den Punkt in alle Richtungen aus: „Look, I‘ve got a message for our old Prime Minister / David Cameron / I mean you fucked us, resigned, then sneaked out the firing line / I wanna know how you managed it / And are you

bathing in the sun while them papers have a run /At the woman that you left here to handle it?.“ Diese wütenden Lieder sind zwar grandios – auch weil Wut oft eine gute Inspiration ist – aber ich finde, sie könnten ebenso dazu dienen, mal musikalisch auszuloten, was man singen, spielen und sagen kann, um uns bewusst zu machen, dass wir noch nicht ganz so „fucked“ sind, wie die Briten. Auch hier finden sich schon zarte Beispiele in der Popkultur. Sei es das etwas pathetische aber gut gemeinte „Europa“, das Felix Meyer, Max Prosa, Fayzen und Sarah Lesch geschrieben und eingesungen haben. Sei es besagtes „Europa 22“ von Bilderbuch. Sei es Jan Böhmermanns „Neo Magazin Royale“-Folge vom 28. März, in dem er einen satirischen, aber euphorischen Blick auf die EU wirft und Europa im Stil der cheesy Artrock-Band Europe eine „United States of Europe“Hymne zimmert, bei der am Ende alle blaugeschminkt im EU-Fahnen-Glam die Haare schütteln. Sei es das Fashion Statement, wenn der personifizierte Swag Yung Hurn, einen EU-Pulli trägt. Sei es, wenn auf dem Melt-Festival im letzten Jahr plötzlich in den frühen Morgenstunden ein Remix des KraftwerkKlassikers „Europa Endlos“ über den Sleepless Floor weht. Geht doch, möchte ich da sagen. Und dennoch habe ich für diesen Text – frei nach der tollen Band Trümmer – den etwas kritischen Titel „Wo ist die EUphorie?“ gewählt. Denn wir wissen ja alle (hoffentlich) was wir an unserem recht freien Leben hier haben, an dem die EU und ihre Entwicklung zumindest eine Teilschuld haben - können wir uns da nicht als Musik hörende oder -machende vornehmen, das hin und wieder auch mal öffentlich zu feiern? Ich finde schon. Daniel Koch

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Präsen vo n

Interview

tiert

Welshly Arms

„Zuhause macht einem

niemand das Frühstück”

Im Juni stellt die amerikanische Rockband Welshly Arms in mehreren deutschen Städten ihr aktuelles Album »No Place Is Home« live vor – präsentiert von unserem Magazin. Aus diesem Grund sprach Dirk Hartmann mit Sänger und Gitarrist Sam Getz über Basketballhelden, die Vorzüge und Entbehrungen des Tourlebens und die Frage, warum ihre Karriere ausgerechnet hierzulande zuerst Fahrt aufnahm.

Welshly Arms

»Zuhause macht einem niemand das Frühstück«

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Ihr habt im letzten Jahr eure zweite LP »No Place Is Home« veröffentlicht. Seid ihr zufrieden mit den Reaktionen darauf? Bei diesem Album haben wir etwas an unserem Sound geändert. Wir haben versucht, neues Terrain zu betreten. Ich war mir deswegen nicht sicher, wie das ankommen würde. Aber unsere Fans haben die neuen Songs begeistert angenommen.

haben ihn wirklich gemocht. Außerdem hatten wir das Gefühl, dass es sowieso an der Zeit wäre, etwas Neues zu veröffentlichen. Folgerichtig haben wir den Track dann aufgenommen und als Single veröffentlicht. Er wird wahrscheinlich auf unserem nächsten Album enthalten sein. Es ist ein erster Vorgeschmack auf das, was unsere Fans demnächst von uns erwarten können.

Ihr habt im Januar mit »Learn To Let Go« einen neuen Track veröffentlicht, der sich nicht auf der aktuellen Platte befindet. Wie kam es dazu? Dieses Stück haben wir kurz nach dem Release unseres neuen Albums geschrieben. Wir haben angefangen, den Song live zu spielen, und die Leute

Du bist ein großer Fan des Basketballteams »Cleveland Cavaliers«. Stimmt es, dass ein Teil des Songs »Legendary« von LeBron James handelt? Das ist wahr. LeBron James war eine große Inspiration für das Stück. Er ist wie wir in Cleveland aufgewachsen. Es ist nicht einfach, aus diesem Teil der

USA herauszukommen. Es ist nicht so wie in Los Angeles oder New York, wo man von Musikindustrie und Sportteams umgeben ist. Der große Erfolg von LeBron James ist deswegen für alle in Cleveland eine Inspiration. Man bekommt dadurch den Eindruck, dass man es selbst auch schaffen kann. Er ist aber nicht nur als Sportler ein Vorbild für dich, sondern auch durch sein soziales Engagement, richtig? Ja, er hat eine Menge für die Stadt Akron getan, die sich 45 Minuten entfernt von Cleveland befindet. Er hat dort einige Schulprogramme für sozial benachteiligte Schüler aufgesetzt. Außerdem hat er einige wichtige Wohnungsbauprogramme initiiert.


Ihr standet kurioserweise zuerst bei einer deutschen Plattenfirma unter Vertrag, bevor ihr bei einem amerikanischen Label unterschrieben habt. Wie hat sich das ergeben? Wir haben vor einigen Jahren den Track »Legendary« veröffentlicht, als wir noch kein Label hatten. Er konnte bei Streaming-Plattformen wie Spotify angehört werden. Der Song war dann in den deutschen Spotify-Charts erfolgreich. Also haben einige deutsche Labels Kontakt zu uns aufgenommen. Unser Manager hat dann einige Gespräche mit verschiedenen deutschen Labels geführt, und Universal hat das Rennen gemacht. In den USA haben wir erst ein Jahr später einen Plattenvertrag unterschrieben.

Wann genau wurdet ihr in Deutschland gesignt? Vor etwas mehr als zwei Jahren. Nachdem wir dort weitere Musik releast haben, fühlt es sich an, als ob unsere Art von Musik beim deutschen Publikum besonders gut ankommt. Wir haben eine Menge Freude daran, in Deutschland zu spielen und Platten zu veröffentlichen. Wir empfinden eine echte Verbindung zu unseren deutschen Fans.

USA kommen und ihre Musik über den Ozean tragen. Die Leute wissen das zu schätzen und verstehen, dass das eine Menge Arbeit ist. Vielleicht fühlen wir uns deswegen so sehr wertgeschätzt, wenn wir nach Deutschland kommen. Bevorzugst du es, auf Tour zu sein, oder arbeitest du lieber im Studio? Ich brauche beides in meinem Leben. Beide Seiten bedingen sich gegenseitig. Ich möchte die bestmöglichen Songs zur Verfügung haben, um sie dem Publikum live präsentieren zu können. Deswegen benötige ich die Zeit im Studio, um die Tracks entwickeln zu können. Ich genieße diesen kreativen Prozess, bei dem man nur mit seinen Bandkollegen und seinen Instrumenten das bestmögliche Stück Musik schreibt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das weitermachen wollen würde, wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, diese Stücke live performen und die Energie eines Publikums spüren zu können. Beide Aspekte sind also gleichermaßen wichtig.

Wann und wo? WELSHLY ARMS Tour 2019 08.06.2019 Magdeburg Factory 01.08.2019 Leipzig Werk 2 05.08.2019 Bremen Kulturzentrum Schlachthof e.V. 06.08.2019 Hannover Musikzentrum Tickets auf Ticketmaster.de

Euer aktuelles Album heißt zwar »No Place Is Home«, aber gibt es für Dich trotzdem so etwas wie ein Zuhause, wenn Du von einer Tour zurückkehrst? Ich mag es, wenn man nach Hause kommt und der Welt für eine gewisse Zeit den Rücken zukehrt. Aber manchmal dauert es eine gewisse Zeit, sich daran anzupassen, wieder zu Hause zu sein und den Tagesablauf einer normalen Person zu leben. Man gewöhnt sich nämlich daran, auf Tour No Place Is Home direkt nach dem Aufwachen die Kon(Universal Music) zertlocation aufzusuchen oder in ein Restaurant zu gehen, in dem das Essen schon fertig ist. Wenn man dann nach Hause kommt, macht einem niemand das Frühstück. (lacht) Mein Speiseplan ist zu Hause anders, und mein Bett bewegt sich nicht. Zu Hause ist es etwas einfacher, Songs zu schreiben. Dagegen genieße ich auf Tour die Art von Energie, Interview Niklas Kaulbersch die man haben muss, um jeden Abend ein Konzert geben zu können.

Das britische Erfolgsmusical „THE BAND“ feiert im April 2019 Deutschland-Premiere in Berlin. Zum ersten Mal überhaupt wird das Musical mit der Musik von Take That außerhalb Großbritanniens und Irlands im Berliner Stage Theater des Gibt es für dich Unterschiede zwischen dem deutschen und dem Westens für rund fünf Monate zu sehen sein. amerikanischen Publikum? Es gibt einen kleinen Unterschied. Ich empfinde eine stärkere Wertschätzung vom deutschen Publikum. So fühlen sich vielleicht auch deutsche Bands, wenn sie in die

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schöne Sachen

So That You Might Hear Me Bear’s Den Across The Borders Junius Meyvant Junius Meyvant hat sein zweites Album veröffentlicht und es ist ebenso großartig wie das Debüt „Floating Harmonies“ geworden. „Across The Borders“ ist zwar schon im November über das isländische Independent-Label Record Records erschienen, wir möchten es Euch als Soundtrack für den kommenden Sommer aber trotzdem noch einmal wärmstens empfehlen. Denn in den elf Tracks schimmert der Soul an allen Ecken und Enden durch. Der Gesang des Isländers ist herzerwärmend und das Blechbläser-Ensemble und ein voller Streichersatz klingen nach astreinem Retro-Soul und Funk, nach dem New York der späten sechziger Jahre und amerikanischen Krimiserien, die man als Kind der Siebziger nur heimlich gucken durfte. Wer „Across The Borders“ hört, wird sein Herz für immer an diesen wunderbaren Wikinger verlieren. Record Records

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Nach dem Banjo-Folk ihres Debüts und dem seltsamen 80s-Classic-Rock-IndiePop-Bastard vom Nachfolgealbum, ändern die Londoner wieder einmal den Kurs. Schon erstaunlich, wie das immer wieder aufgeht. Was vor allem an Andrew Davies Stimme und seiner feinen Lyrik liegt, die diesmal unter anderem Inspiration aus den Gedichten Pablo Nerudas und einem eher assoziativen Schreiben zieht. Multiinstrumentalist Kevin Jones findet zu diesen Worten und Davies Gitarrenspiel erstaunlich organisch klingende elektronische Sounds, die vom Klackern eines Drumbeats bis zu sphärischen E-Piano-Parts reichen. Besser als beim Opener „Hiding Bottles“, der Single „Fuel To The Fire“ und den erstaunlich beschwingten „Conversations With Ghosts“ waren Bear’s Den jedenfalls lange nicht mehr – obwohl sie sich hartnäckig weigern, einen Trademark-Sound zu finden und es ihren Fans damit einfacher zu machen. Caroline / Universal

Regen Van Holzen „Ich und meine Freunde haben Angst, weil jeder von uns alles habe kann. Ich glaube nicht daran.“ Was für eine Killerzeile. Muss man erstmal hinbekommen, mit Anfang 20. Aber dass Van Holzen aus Ulm was können, weiß man schon seit ihrem Debüt „Anomalie“. So intelligent getexte, zugleich melancholische und brachiale Rockmusik hört man aus Deutschland ja eher selten. Ihr zweites Album „Regen“ ist nun wieder ein großer Wurf: Etwas melodischer, aber immer noch sägend, kräftezehrend, an Hirn und Knochenmark nagend. Selbst ein Song namens „Schrammbock“ hat dabei mehr Stil und Sprachbewusstsein als eine ganze Rammstein-Platte. Aber es sind vor allem Stücke wie „Royal“, „Stark“ und eben „Alle Meine Freunde“, wo sie Härte und Tiefsinn so perfekt ausleveln, die Van Holzens Qualitäten doppelt und dreifach unterstreichen. Warner


schöne Sachen

31.10. 02.11. 03.11. 05.11. 07.11. 08.11. 09.11. 10.11. 12.11.

Ihr zweites Album „Capacity“ und vor allem die Single „Shark Smile“ waren so etwas wie DER Grower des vorletzten Jahres. Beim Release eher rudimentär beachtet, schlich sich ihr wundervolles Album nach und nach in viele Herzen, bis selbst der Rolling Stone fünf Monate nach Release noch eine große Story brachte. Nun veröffentlicht die US-Indie-Band um Adrianne Lenker „U.F.O.F“. Zwölf Songs über Liebe und Freundschaft, Leben und Leiden, die sich wieder langsam ranschleichen und einen dann nicht mehr loslassen. Keine Ahnung, wie wir hier erklären sollen, warum ein Song wie „Terminal Paradise“, der von Tod und Verwesung handelt, eigentlich eine wunderschöne, optimistische Hymne auf das Leben ist – aber hört’s euch selbst an, dann wisst ihr, was wir meinen. Beggars

Bach Reworks Vikingur Olafsson Die New York Times feierte Vikingur Olafsson als den „isländischen Glenn Gould“, als er mit seinem Debüt-Album die Klassikwelt auf den Kopf stellte. Seine Einspielung von „Bachs Solo Piano Works“ radierte einem die Seele. Auf dem explosiven „Bach Reworks“ bringt der isländische Pianist nun zwei gar nicht mal so konträre Welten zusammen – den Kosmos Bachs mit der elektronischen Musik. Ólafsson versammelt hierfür eine einzigartige Gruppe von Interpreten und Komponisten: Ryuichi Sakamoto, Ben Frost, Peter Gregson, Valgeir Sigurðsson, Hans-Joachim Roedelius, Hildur Guðnadóttir, Skúli Sverrisson und György Kurtág. Sie erschaffen Musik von Bach in der Gegenwart. Herausgekommen ist ein expressives, leidenschaftliches, aufregendes Werk.

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schöne Sachen

Der Sommer meiner Mutter Mrs. Fletcher Tom Perrotta

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Ulrich Woelk

Kein Wunder Frank Goosen

Tom Perrotta weiß einfach, wie’s geht. Seine Romane werden regelmäßig fürs Kino verfilmt. Auch sein neues Werk „Mrs. Fletcher“ wird 2019 auf HBO laufen. Im Zentrum steht die titelgebende Eve Fletcher, eine geschiedene Frau, deren Sohn Brendan von ihr eben am College abgeliefert wurde. Nach ihrer Rückkehr findet sich Eve in einem äußerst leeren Zuhause wieder. Und eines wird ihr sofort klar: sie muss wieder auf’s Dating-Parkett zurück. Mit zarten 46 Jahren kann’s das doch noch nicht gewesen sein! Schließlich sind Mütter auch nur Frauen. Während Eve und auch Brendan jeder für sich mal mehr, mal weniger glorreiche Abenteuer bestehen, steuern sie unbeirrbar auf eine schicksalhafte Novembernacht zu... Für alle, die die HBO-Staffel nicht abwarten können, ist gerade bei dtv die deutsche Ausgabe von „Mrs. Fletcher“ erschienen. Schon jetzt eines unserer Lieblingsbücher 2019! Unbedingt lesen und lachen!

„Der Sommer meiner Mutter“ ist so packend wie poetisch. Es ist der Sommer 1969. Während auf den Straßen gegen den Vietnamkrieg protestiert wird, fiebert der elfjährige Tobias am Stadtrand von Köln der ersten Mondlandung entgegen. Zugleich läuft die Ehe seiner Eltern etwas trüb. Seine Mutter fühlt sich eingeengt, aber als im Nachbarhaus ein linkes, engagiertes Ehepaar einzieht, beschleunigen sich die Dinge. Auch, weil deren dreizehnjährige Tochter Rosa Tobias nicht nur Popmusik und Literatur beibringt, sondern auch Gefühle, die fast so spannend sind wie die Raumfahrt. Und während Armstrong und Aldrin sich auf das Betreten des Mondes vorbereiten, erleben Tobias (und auch seine Mutter) eine erotische Initiation… Ulrich Woelk lässt diesen besonderen Sommer ’69 noch einmal so wahrhaftig und warmherzig wiederauferstehen, dass alle, die den Roman lesen und diese Sommertage im Juli nicht selber erlebt haben, neidisch sein können.

Berlin 1989. Fränge, Anfang zwanzig, genießt das Leben in vollen Zügen. Freundinnen hat er gleich zwei: Marta im Westen und Rosa im Osten – die natürlich nichts voreinander wissen. Dieser Weltenwanderer der Liebe ist aus guten Gründen nicht gerade scharf auf eine Veränderung der politischen Verhältnisse. Als seine Kumpels Förster und Brocki aus Bochum zu Besuch kommen, macht das die Sache nicht einfacher, denn Rosa bringt auch bei Förster so einiges in Unordnung. Die drei Freunde aus dem Ruhrgebiet erleben zwei Biotope in ihren letzten Monaten: die Subkultur Westberlins und die Dissidentenszene im Osten – junge Leuten wie sie, die gerade ihren ganz eigenen Aufbruch organisieren. Frank Goosen ist mit diesem Roman eine wunderbare Komödie über eine Zeit geglückt, in der es mehr Deutschlands gab, als man brauchte. Großartige Liebeserklärung an die Achtziger, die erste Liebe und an Berlin!

dtv

C.H.Beck

Kiepenheuer & Wisch


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TERMINE:

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MÄRZ 2020

OKTOBER 2019


Hin und Weg

Jazzfest Wien

Jazzmusik, Kaiserschmarrn und Riesenrad

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Wien ist eine große, bunte Wundertüte und wir haben für euch die besten Tipps für einen Trip mit hohem Musik- und Genussanteil ausgewählt. Schönste Reisezeit: Der Sommer. Vom 24. Juni bis 9. Juli findet das JazzFest. Wien statt. Es gilt nicht nur als eines der drei wichtigsten Jazz Festivals der Welt, es ist auch eines der tollsten Jazz Festivals der Welt. Das ist ja auch kein Wunder: Es hat alles zu bieten, was Spaß macht, lecker schmeckt und gut klingt. Applaus für Wien! 47


n JazzFest.Wie diesjährigen m r ei e b p o es t gib r Staats Zu Gucken der Wiene d In un . , er ! el p rin vi n O er s e f er er cF nd b by M Schla kt hinter d ganz beso Stars wie Bo stnstadt, dire e u ne em G In em er r s d a nd ne er d a ie t uß r g In der W o auf. A treten unte lber tina, lie ara Portuond oderüber der A nach Gil und Om a.at), ein m to nn gleich gegen rk y Puppy ie er a ev ilb Sn G us (guestho -Kombo haffen a zz sc hilly n Ja C n er Sie uf U e, V a nt ie s se ie hou kommt d en wir un lem Amb eu ed fr n in er ie b l W a l te o eisten , kanadiHours Hote nes Designh Wien. Am m m. Der eine lu an. Das 25 it ul nr C m o C ie n e n m a nc Ja d r Welt ockmusiker von Sir Tere Gonzales un stler aus alle das unter R ün er K d tie r, d , n le ix un er st m er us ün ro -K ten Ret Konzer thä zieht Hipst scher Klavier einem bun “ auch in en d tiv ng o un el rfi m nt su a us d en m w ul irk Z ro Morgen Litfasssä beliebte „C großartigen r mit einem D as ersseln und bekleidet nu raße 1-3). , rt St ritanniens ie b er iz fen Lederse ß ld kt ro fe ra p ge (Lerchen andere G La n en er en ho d nd kt ä sc fe n, W el el er ff p üg an den seiner seinen Fl und Panto otel ist dank in der ünstler, der H hy -K en Bü it zz itt C ie Ja n M d r . ie in te en NH W rampe zu topp folgreichs Mud Absprung telwahl kaum nd auf Turngerät un t es zwischen g ls bei der Ho a lie l Konzer te si a e ß m lle ra a r St r fü ). s lfe hi et 32 ck r. ria Ti a St lfer tzt. quirligen M urg (Mariahi nenmitte nu h. ier und Hofb .at erhältlic er st a m seumsQuart Ticket

Gucken!

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Trinken!


Wann und wo? JazzFest.Wien 24.06.2019 Snarky Puppy Marx Halle 05.07.2019 Gilberto Gil Wiener Staatsoper 06.07.2019 Chilly Gonzales Wiener Staatsoper 07.07.2019 Omar Portuondo Wiener Staatsoper 08.07.2019 Bobby McFerrin Wiener Staatsoper 09.07.2019 Jamie Cullum Wiener Staatsoper Wien, Ă–sterreich Tickets auf Ticketmaster.at

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Live

Die Lieblingstermine von TicketmasteR

Rüfüs Du Sol Tanz! Förmlich aus dem Nichts tauchte die dreiköpfige Formation Rüfüs Du Sol im Jahr 2012 im australischen Radio und den angesagtesten Clubs des Landes auf – um von dort eine Weltkarriere zu starten. Tyrone Lindqvist (Gesang, Gitarre), Jon George (Keyboards) und James Hunt (Schlagzeug) kamen ursprünglich aus anderen Genres; ihr gemeinsames Interesse aber fanden sie in der zeitgenössischen Clubmusik, die sie von Anbeginn mit Leadgesang und popmusikalischen Strukturen aufluden. Zunächst veröffentlichten sie 2011 und 2012 je eine EP auf ihrem selbstgegründeten Label Monekeleon und gingen erstmals auf Tournee durch ihre Heimat Australien, während der sie ihren Ruf als unwiderstehliche Live-Band manifestierten. Trotz Major-Deal setzten Rüfüs Du Sol bei der Produktion ihres Debütalbums „Atlas“ weiter auf den DIY-Gedanken und nahmen die Tracks in zwei selbst gebauten Studios auf. Das Album stieg bis an die Spitze der australischen Charts und entwickelte sich auch in den USA, Asien sowie Westeuropa immer mehr zum Geheimtipp. In Berlin sammelten die drei ihre Inspiration aus der hiesigen Clubszene. In Friedrichshain entstand dann das zweite Album „Bloom“, das auf Platz 1 der australischen Charts landete. Also, ab auf die Tanzflächen! 18.10. - 22.10.2019 Berlin, Köln, Hamburg, Frankfurt/M.

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Konzert-Lieblinge Mariah Carey Sie ist die weltweit erfolgreichste Solokünstlerin aller Zeiten. Mit ihrer unverwechselbaren, fünf Oktaven umfassenden Stimme, unverkennbarem Songwriting und ihrem Talent als Produzentin definiert Mariah Carey die moderne Art Popkünstlerin völlig neu. Lohn der harten Arbeit: Mehrere Grammy Awards, 21 (!) American Music Awards und der World Music Award als „World’s Best Selling Female Artist Of The Millennium“. Mit ihrem 15. Studioalbum „Caution“ geht Mariah Carey auf Welttournee, natürlich nicht, ohne auch die deutschen Fans zu bedenken. 02.06.2019 Hamburg (Barclaycard Arena)

Christina Aguilera

Paris, Antwerpen, Amsterdam - und dann: Berlin! Am 11. Juli kommt Christina Aguilera für eine exklusive Show nach Deutschland. Über zwölf Jahre mussten die Fans der 38-jährigen gebürtigen New Yorkerin warten, bis sie endlich wieder in den Tourbus stieg. Jetzt kehrt sie mit ihrem Album „Liberation“ auf die große Bühne zurück. Mit über 43 Millionen weltweit verkauften Tonträgern, 208 Platin- und 94 Goldschallplatten sowie unzähligen Auszeichnungen ist ihr Trophäenschrank mittlerweile genauso groß wie ihr unglaublicher Stimmumfang. 11.07.2019 Berlin (Mercedes-Benz

Arena)

Dido

Ariana Grande

Sie schrieb zu Beginn des neuen Jahrtausends den Soundtrack zum Liebeskummer. „Here With Me“ heißt das Lied und „Tatsächlich... Liebe“ der Filmklassiker, in dem der unglücklich in die Frau seines besten Freundes verliebte Mark deprimiert zum Song durch die Straßen Londons läuft. Jeder, der den Film gesehen hat, hat auch ihre Zeilen im Ohr: „Oh I am what I am...“. Erstmals seit 15 Jahren geht Dido nun wieder auf Tour. Auf dem Programm stehen nicht die Songs ihres neuen Albums „Still On My Mind“, sondern unter Garantie auch ihre Megahits wie „Thank You“, „White Flag“, „Life For Rent“ und „Here With Me“. 10.05. - 20.11.2019 u.a. Leipzig,

Mit ihrer kraftvollen Stimme und ihrer außergewöhnlichen Vocal-Range gilt Ariana Grande als eine der erfolgreichsten Pop-Künstlerinnen der Jetzt-Zeit. Drei Platin-Alben, mehr als 18 Milliarden Streams, vier GrammyNominierungen sowie acht Hits in den Top 10 der Billboard Hot 100 – und das alles mit gerade einmal 25 Jahren. Mit ihrem Debütalbum „Yours Truly“ aus dem Jahre 2013 stellte sie die Popbranche über Nacht auf den Kopf. Arianas zweites Werk „My Everything“ konnte eine Grammy-Nominierung verbuchen und enthielt die Single-Hits „Problem“ und „Bang Bang“, die sechsfachen Platin-Status erreichten. Mit ihrem dritten Album „Dangerous Woman“ tourte sie weltweit durch die größten Arenen. Mit „No Tears Left To Cry“, der Single aus ihrem vierten Studioalbum “Sweetener”, die im August 2018 auf Platz 1 der Billboard 200 Albumcharts einstieg, schrieb sie Geschichte: Als erste Künstlerin überhaupt platzierte sie alle Lead-Singles ihrer ersten vier Alben in den Top 10 der Billboard Hot 100. 01.09.

Stuttgart, Hannover

- 13.10.2019 Köln, Hamburg, Berlin, Wien, Zürich

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Konzert-Lieblinge John Fogerty Man muss sich John Fogerty als so eine Art lebende Rock’n’Roll-Jukebox vorstellen. Der Kalifornier kann in seiner Jahrzehnte umspannenden Karriere sowohl mit Creedence Clearwater Revival als auch solistisch auf einzigartige Erfolge zurückblicken. Zu den größten Klassikern zählen etwa „Proud Mary“, der später von Ike und Tina Turner gecovert wurde, „Bad Moon Rising“, „Fortunate Son“, „Have You Ever Seen The Rain“ sowie „Rockin‘ All Over The World“, der in der Version von Status Quo ein Riesenhit wurde. Das Rolling Stone Magazin zählt Fogerty mittlerweile zu den 100 besten Songwritern und Gitarristen aller Zeiten. Mit Creedence Clearwater Revival wurde Fogerty 1993 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 16.07. - 19.07.2019 Bonn, Winterbach, Chemnitz

Mark Knopfler Mark Knopfler lässt auf seinem aktuellen Album „Down The Road Wherever“ die Stationen seines Lebenswegs Revue passieren. Auch der Titel seiner Welttournee, „An Evening With Mark Knopfler And Band“, lässt erahnen, dass sich die Fans des Dire-StraitsGründers live auf die großen Songklassiker „Brothers In Arms“, „Romeo And Juliet“, „Sultans Of Swing“ und Co. freuen dürfen. 13.05. - 07.07.2019 u.a. Köln, Hamburg, Oberhausen

Bob Dylan Bob Dylan, bedeutendster Interpret der Rock-Ära und als einziger Rockmusiker mit Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet, konzertiert im Frühjahr und Sommer 2019 live in Deutschland. Der Ausnahmekünstler gilt ohne Zweifel als Songschreiber des Jahrhunderts. Dylan-Songs sind nicht nur Klassiker, sondern lebensnahe Dichtung. Er definierte mit seinen Liedern Ideale, Ängste, Stimmungen von Generationen und bedeutet „für die Popmusik das Gleiche wie Einstein für die Physik“, wie das US-Nachrichtenmagazin Newsweek schrieb. Bis 09.07.2019 u.a. Hamburg, Braunschweig, Erfurt

Rod Stewart Wer den Briten nie live erlebt hat, hat was verpasst. Zwischen dem 3. Mai und 19. Juni präsentiert Rod Stewart seine großen Klassiker in Berlin, Hamburg, Mannheim, Köln und München. 03.05. - 19.06.2019 u.a. Hamburg, Mannheim, Köln

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Konzert-Lieblinge Foto: Samantha Lopez

Meute Der Bass vibriert, das Konfetti flimmert und die rotblauen Uniformen glitzern im Strobo. Mit ihrer explosiven Kombination aus hypnotisch treibendem Techno und expressiver Blasmusik brechen die elf Hamburger Jungs von MEUTE die Regeln und sprengen die Grenzen. Ausschließlich mit akustischen Instrumenten vollführen sie eine Revolution im Techno und definieren gleichzeitig die Idee des Spielmannszugs neu. 2019 bereisen sie die Welt und spielen auch bei uns! 28.06. Dreden Konzertplatz Weisser Hirsch + 10.08. Darmstadt Centralstation + Dockville

Hozier

ZZ Top feiern 2019 ihren 50. Geburtstag mit einer großen Sommer-Tour. Im Juni und Juli stehen zahlreiche Deutschland-Konzerte in den großen Arenen und Open-Air-Geländen der Republik an – natürlich mit all ihren großen Hits aus den letzten fünf Jahrzehnten ihrer außergewöhnlichen Karriere. 11.06. -

Der irische Songwriter hat soeben das ziemliche gute Album „Wasteland, Baby“ veröffentlicht und ist damit auf Platz 1 der US-Charts gelandet. Im September ist er auf Tour und spielt auf dem Lollapalooza Berlin. Seine Karriere startete Hozier raketen-artig mit seiner Debüt-EP „Take Me To Church“, mit dem gleichnamigen Song landete er einen weltweiten Hit, erreichte 24-fachenPlatinstatus und wurde Anfang 2015 bei den 57. Grammy Awards in der Kategorie „Song Of The Year“ nominiert. Sein Debüt-Album „Hozier“ wurde weltweit mehr als eine Million Mal verkauft.

09.07.2019 u.a. Berlin, Nürnberg, München

04.09. - 11.09.2019 Hamburg, Frankfurt/M.,

ZZ Top

München

Billie Eilish Alt ist das Jahr noch nicht, aber eines lässt sich bereits mit einiger Verlässlichkeit sagen: 2019 wird das Jahr der Billie Eilish. die 17-jährige Dark-PopPrinzessin aus Los Angeles hat mit ihrem Debütalbum „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ eine der innovativsten und cleversten Platten seit langem gemacht, ihre Live-Shows sind ein mitreißendes Fest der Intensität. Live zu erleben auf dem Lollapalooza Berlin und dem MS Dockville. 16.08. - 18.08.2019 Hamburg (MS Dockville), 07. + 08.09.2019 Berlin (Lollapalooza Berlin)

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Show-Lieblinge Pretty Woman Der Filmklassiker „Pretty Woman“ kommt als Musical auf die Bühne und feiert am 25. September im Stage Theater an der Elbe in Hamburg Deutschland-Premiere. Die Musik schrieb kein Geringerer als Superstar Bryan Adams. Ab 25.09.2019 Hamburg (Stage Theater an der Elbe)

Starlight Express Der Rollschuh-Dauerläufer Starlight Express feierte im Sommer sein 30-jähriges Bestehen und ließ es zum Jubiläum ordentlich krachen. Andrew Lloyd Webber verpasste seinem Werk zum Geburtstag eine wahre Verjüngungskur: Neue Songs, neue Charaktere und neue Technik machen die Bochumer Show jetzt noch schneller und spektakulärer. Webber setzt außerdem auf Frauenpower: „Papa“ landete auf dem Abstellgleis. Dafür steht nun die großartige Reva Rice als „Mama“ auf den Rollen, die die Welt bedeuten. tgl. außer Montag im Starlight Express Theater Bochum

VIVID Grand Show Die Queen trägt sie wie Königin Silvia von Schweden, Victoria und David Beckham, Naomi Campbell, Lady Gaga, Madonna, Sarah Jessica Parker und Diana Ross: Die Hut-Kreationen des irischen Haute-Couture-Modisten Philip Treacy. Die avantgardistischen Entwürfe des, laut The Times, „berühmtesten Hutmachers der Welt“ schmücken die prominentesten Köpfe. Nach den Designs für „Harry Potter“ und „Sex And The City“ kreierte Treacy den Kopfschmuck von „Vivid“, der aktuellen Show aus dem Berliner Friedrichstadt-Palast. Absoluter Hingucker! FriedrichstadtPalast, Berlin

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Harry Potter und das verwunschene Kind - Teil Eins und Zwei Über 20 Jahre ist es her, dass der Zauberschüler Harry Potter die Welt zum ersten Mal in seinen Bann gezogen hat. Eine ganze Generation ist mit ihm groß geworden, hat gejubelt und getrauert, Freund und Feind in Gryffindors und Slytherins eingeteilt. Im Frühjahr 2020 kommt die gefeierte Bühnenproduktion „Harry Potter und das verwunschene Kind“ endlich auch zu den Fans nach Deutschland. Der Run auf die Tickets ist schon jetzt riesig. Infos und Tickets sind auf Harry-potter-theater. de erhältlich. Ab Frühjahr 2020 in Hamburg (Mehr! Theater am Großmarkt)


Show-Lieblinge MAMMA MIA! MAMMA MIA! kehrt im September 2019 nach Berlin zurück. Das Stück der ABBA Mitglieder Benny Andersson und Björn Ulvaeus wurde Anfang der 2000er zu einem weltweiten Erfolg. Das besondere Konzept, die legendären Songs von ABBA in eine eigenständige, unabhängige Geschichte zu integrieren, kam auch in Hollywood gut an. Die Verfilmung des MAMMA MIA! Musicals 2008 mit Superstars wie Meryl Streep, Pierce Brosnan und Colin Firth wurde auch im Kino ein Riesenerfolg. Noch besser als auf der großen Leinwand funktioniert MAMMA MIA! aber als Musical live auf der Bühne. Ab 24.09.2019 Berlin (Stage Theater des Westens)

TINA Das Tina Turner Musical Wow! War das eine Premiere! Im März feierte „TINA – das Tina Turner Musical“ im Hamburger Stage Operettenhaus eine furiose Uraufführung. Die Show geriet zu einem wahren Triumph für Hauptdarstellerin Kristina Love. Größter Moment des Abends: Als Rock-Queen Tina Turner persönlich auf die Bühne trat. Seit März 2019 Stage Operettenhaus Hamburg

Cirque du Soleil PARAMOUR

Cabaret - Das Berlin Musical Die legendäre Bar-jeder-Vernunft-Inszenierung des amerikanischen StarChoreographen und Regisseurs Vincent Paterson ist wieder da! Die Geschichte des leichtlebigen Szenegirls Sally Bowles im glitzernden, zwielichtigen Milieu der Goldenen Zwanzigerjahre in Berlin ist eine Geschichte, die in das aktuelle Berlin passt. Im Sommer 2019 und 2020 ist die grandiose Show im großen Schwesterzelt in Berlins Mitte im Tipi am Kanzleramt zu sehen. 12.07.

Der CIRQUE DU SOLEIL ist bekannt für seine spektakulären Produktionen. Nun traut sich die bunte Zirkus-Produktion in eine neue Domäne: Musicals! Das Ergebnis ist die furiose Show CIRQUE DU SOLEIL „PARAMOUR“, die seit April in Hamburg zu sehen ist. Die Story dreht sich um Regisseur AJ, der für seinen neuen Kino-Hit nach einem neuen Talent sucht. Dabei stößt er auf die Schauspielerin Indigo, in die er sich wie sollte es auch anders sein - schwer verliebt. Ab 16.04.2019 Hamburg (Stage

Lord of the Dance

- 15.09.2019 + 31.07. - 23.08.2020 Berlin

„Stepp wie Donnerhall“, „Unfassbar“, „Die Welt liegt ihnen zu Füßen“ - mit diesen Superlativen feiern Journalisten die Erfolgsshow Lord of the Dance, die im Frühjahr 2020 mit ihrem Programm „Dangerous Games“ nach Deutschland und Österreich kommt. Lord of the Dance zeigt sich in der neuen Show in einer von riesigen LED-Wänden geprägten Kulisse und mit variierten Kostümen als eine Art „Best of“. Das Publikum liebt auch diese modernisierte Fassung. 26.02. - 02.04.2020 u.a. Bremen,

(Tipi am Kanzleramt)

Düsseldorf, Essen

Theater Neue Flora)

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Festival-Lieblinge Lollapalooza Hinreißend! Außergewöhnlich! einzigartig! Anders als mit diesen Superlativen kann man das Lollapalooza Festival nicht beschreiben. Und damit passt es perfekt nach Berlin. Am 7. und 8. September treten beim Lolla Superstars (Kings of Leon!), Newcomer (Billie Eilish!) und Geheimtipps (Parcels! Sigrid!) auf. Besonders toll: das Kidzapalooza, Art At the Park und der Weingarten.

Rock am Ring Die Ärzte, Tool und Slipknot bilden ein perfektes Rock-Triumvirat an der Spitze der Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park, die vom 7. bis 9. Juni rund 90 Bands am Nürburgring und auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg präsentieren. Das komplette Line-Up findet Ihr auf Ticketmaster.de! 07.06. - 09.06.2019 Eifel (Nürburgring)

Wireless Festival Frankfurt wird im Juli zum Herz von Urban Music und Lifestyle. HiphopSuperstar Travis Scott, Pop-Wunder Rita Ora und UK-Hit James Blake zählen zu den Stars des Festivals. 05.07 + 06.07.2019 Frankfurt/M. (Alter Rebstockpark)

Rock im Park Vom 7. bis 9. Juni sind wir nicht zu erreichen. Da sind wir bei Rock im Park auf dem Zeppelinfeld in Nürnberg. Das bedeutet: Mobiltelefon aus - und stattdessen: Rocken, tanzen, feiern, Bier trinken, knutschen und ein bisschen verrückt spielen... beim tollsten Festival des Sommers. Wer tritt auf? Eagles of Death Metal, The BossHoss, Kovacs... 07.06. - 09.06.2019 Nürnberg (Zeppelinfeld)

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Festival-Lieblinge MS Dockville Das MS Dockville macht uns auch in diesem Sommer wieder so richtig glücklich mit: Hafen, Meer und guter Musik, kaltem Bier, seute Deerns und Hamburger Jungs – und das alles am Wasser. 16. - 18.08.2019 Hamburg (Uferpark)

Young Euro Classic

Im Konzerthaus Berlin treffen sich im Sommer wieder die besten JugendSymphonieorchester aus der ganzen Welt. Einige von ihnen sind zum ersten Mal bei Young Euro Classic: Ihre Festival-Premiere feiern die Ensembles aus Chile, der Dominikanischen Republik und Tatarstan sowie das israelischpalästinensische Galilee Chamber Orchestra. Sein Debüt und zugleich den glanzvollen Festivalabschluss im Konzerthaus Berlin gibt auch das National Youth Orchestra of the USA, dirigiert von Antonio Pappano. Das macht Lust auf Klassik! 19.07. - 06.08.2019 Konzerthaus Berlin

Flow Festival Das Flow Festival in Helsinki gehört seit 2004 zum festen Bestandteil der skandinavischen Kulturszene. Im August feiern, trinken, tanzen und knutschen finnische Musikfans zur Musik von The Cure und Modeselektor. 09.08. - 11.08.2019 Helsinki (Finnland)

Roskilde Festival Die Dänen wissen, wie die Sache mit dem Lebensglück funktioniert. Kein Wunder, sind sie doch laut Studie die glücklichsten Menschen der Welt. Das kann eigentlich nur an „Hygge“ liegen. Das bedeutet so viel wie „Gemütlichkeit“ und beschreibt dabei das Lebensgefühl der Dänen ziemlich gut. Es gibt sogar Hygge-Seminare an dänischen Universitäten. Und es gibt das Roskilde Festival bei Kopenhagen. In diesem Jahr treten auf: The Cure, Travis Scott, Robyn….. Das macht so richtig glücklich, eben hygge. 03.07. bis 06.07.2019 Roskilde (Dänemark)

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IM MAI 01|05 04|05 10|05 11|05 11|05

Erste Allgemeine Verunsicherung Dirk Müller Schiller Element Of Crime Jonathan Zelter Club

12|05 16|05 21|05 31|05

Jürgen von der Lippe Thomas Anders Micky Beisenherz Club Music Sneak Club

SAVE THE DATE!

3 BANDS · 3 STAGES · 1 HOST

31|05|19 Music Sneak

06|03|20 Abba Gold

13|03|20 God Save The Queen

14|06|+12|07|+16|08|+06|09|19 Food Truck Friday

NEU IM TICKETMASTER VORVERKAUF 28|09|19 03|11|19 09|11|19 22|11|19 06|12|19 20+21|12|19 28|01|20 31|01|20

Khalid Annett Louisan David & Götz Club TKKG - Das Live Hörspiel The Dublin Legends Club Christmas Chaos Bibi & Tina Das Phantom der Oper

15|03|20 15|03|20 24|03|20 28|03|20 01|04|20 16|05|20 29|05|20

Nightwash Club Ines Anioli Nico Santos Marc Weide Club That's Life - Das Sinatra Musical Tahnee Abbamania

IHR VIP UPGRADE! BUCHBAR UNTER JAHRHUNDERTHALLE.DE/PREMIUM

Tickets: www.Ticketmaster.de / 01805 - 36 01 240*

*(0,14€/Min. aus dem dt. Festnetz / max. 0,42€/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz)


Draussen-Lieblinge Stadtpark Open Air Unser absoluter Lieblingsplatz zwischen Mai und September ist der Hamburger Stadtpark. Jeden Sommer finden hier Konzerte auf der Freilichtbühne statt - dem von den Hanseaten so heiß geliebten „grünen Wohnzimmer“. Zu den Stars dieses Sommers gehören James Morrison, Take That, Weezer und Rea Garvey. 04.06. - 23.08.2019 Hamburg (Stadtpark Freilichtbühne)

Porsche European Open „Moin Moin“ heisst es auch dieses Jahr wieder zur Begrüßung, wenn die Porsche European Open auf der Anlage der Green Eagle Golf Courses aufschlagen. Zum dritten Mal in Folge kehrt die European Tour auf den beeindruckenden Par 72 Porsche Nord Course zurück. Die Porsche European Open ist als Teil der European Tour eines der wichtigsten Golf-Turniere Deutschlands und einer der Höhepunkte des Hamburger Sport-Sommers. 05.09. - 08.09.2019 Green Eagle Golf Courses Hamburg / Winsen

Brandenburgische Sommerkonzerte

Schloss Neuhardenberg Es ist eines der Lieblingsziele der Berlinerinnen und Berliner: Schloss Neuhardenberg. Zur 2001 in der Mark Brandenburg gegründeten Stiftung Schloss Neuhardenberg gehören neben dem prunkvollen, klassizistischen Schinkel-Schloss auch ein Hotel, Restaurants, ein eindrucksvoller Landschaftspark, aber vor allem ein beeindruckendes Veranstaltungsprogramm, das auch dieses Jahr tolle Künstler präsentiert. Zu den Stars des diesjährigen Programms gehören unter anderem Jan Vogler, Ulrich Tukur, Sophie Rois und Suzanne von Borsody. Bis 08.12.2019 Neuhardenberg

Die Brandenburgischen Sommerkonzerte sind eines der schönsten Musikfestivals Europas, das jährlich von Mitte Juni bis Anfang September an historischen Spielstätten im ganzen Land Brandenburg stattfindet: in Dörfern, Kirchen, Schlössern und Klöstern, in Scheunen, Parks und Höfen, immer mitten im Grünen und mit allerlei kulinarischen Genüssen verbunden. 09.06. - 07.09.2019 Verschiedene Venues in ganz Brandenburg

Berliner Philharmoniker In der Berliner Luft liegt Klassik. und ein Konzertbesuch bei den Berliner Philharmonikern in der großartigen Kulisse der Berliner Waldbühne zählt zu den Höhepunkten des Klassik-Sommers. 29.06.2019 Berlin (Waldbühne)

(Schloss Neuhardenberg)

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Ausstellungen-Lieblinge Der Berg ruft

BRICKLIVE - Das LEGO Fan Event

„Der Berg ruft“ heißt die spektakuläre Ausstellung im Gasometer Oberhausen, die nur noch bis Ende des Jahres läuft. Höhepunkt im 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers: das schwebende Matterhorn. Die faszinierende Skulptur schwebt im riesigen Gasometer über den Köpfen der Besucher. Unser Tipp: Hinsetzen und den Blick genießen.

Drei Millionen Legosteine auf über 1.500 qm, die Lego-Klassiker Star Wars, Ninjago, Minecraft oder LEGO® Friends, eine Architektur-Zone, Steine-Pools mit jeweils mehr als 250.000 Steinen und eine Rennfahrerzone, in der selbst gebaute Rennautos an den Start gehen. Bei BRICKLIVE werden Kinderträume wahr. Bis 30.06.2019

Bis 27.10.2019 Oberhausen (Gasometer)

BRICKLIVE FORCE Bis 01.09.2019 Duisburg

Köln (Odysseum - Das Abenteuermuseum) (Explorando)

nineties berlin multimedia exhibition Die Ausstellung greift die Zeit nach dem Mauerfall in Berlin auf, ihre wahnwitzigen Transformationsprozesse und Umbrüche in der vormals geteilten Stadt. spannend! Täglich in Berlin (Alte Münze)

BRANDENBURGISCHE SOMMERKONZERTE

29. Brandenburgische Sommerkonzerte 8. Juni bis 7. September 2019

Weitere Infos finden Sie unter: 60

www.brandenburgische-sommerkonzerte.org


FRANKFURT SPOTLIGHT MUSIC SNEAK — 3 Bands, 3 Stages, 1 Host

Foto: Lukas Körner

Das Konzept: Eine Sneak Preview wie man sie aus dem Kino kennt – nur mit Musik. Alle Acts des Abends sind im Vorfeld geheim. Die kurzweiligen Konzertabende bieten Musikern die einmalige Gelegenheit, sich vor experimentierfreudigem und unvoreingenommenem Publikum zu präsentieren. Dabei sind den Musikstilen keine Grenzen gesetzt. Vom Singer-Songwriter über Rap, Elektropop oder Blues Rock kann alles passieren. Und sicher ist – wir haben heute die Musik im Gepäck, die morgen für Aufruhr sorgen kann und vielleicht schon übermorgen die große Bühne unter der Kuppel rocken wird! JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT FR 31.05.19 / SA 31.08.19 / FR 18.10.19 / SA 14.12.19 20 UHR

2019

Über 40 Food Trucks, Getränkestände und Überraschungen im Rahmenprogramm sorgen mit über vier Terminen im Sommer für den ultimativen Start ins Wochenende. Freu Dich auf die allerheißesten Food Trends und die AllStars der Trucker Szene! Poutine, Pulled-Pork, Veggie & Veganes, Eis vom Grill,… Das schönste, größte und überhaupt schmackofatzigste Food Truck Event auf Planet Erde geht in die nächste Runde. Der Food Truck Friday beginnt immer um 15.00 Uhr und endet gegen 22.00 Uhr – Sei dabei & Save The Date: BUTTERBLÜMCHENWIESE AM TEICH DER JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT FR 14.06.19 / FR 12.07.19 / FR 16.08.19 / FR 06.09.19

ABBA GOLD — The Concert Show Dass die Superhits, mit denen ABBA die Discos in den 1970er- und 1980er-Jahren dominierte, heute wie damals das Publikum unmittelbar begeistern, ist bei „ABBA GOLD – The Concert Show“ Abend für Abend mitzuerleben. Wenn Glamour-Pop und Ohrwürmer aus der Glitzerwelt so perfekt wie bei „ABBA GOLD“ auf die Bühne gebracht werden, erfährt die legendäre Popband tatsächlich eine Wiederauferstehung. Nach wie vor ist die Musik der Kultband unverwechselbar und für ein breites Publikum ein Garant für „Happiness“: The ABBA-Feeling is still alive! „ABBA GOLD – The Concert Show“ ist ein faszinierendes Erlebnis für Jung und Alt und ein Event der Extraklasse! JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT FR 06.03.2020 — 20 UHR

ADVERTORIAL

FOOD TRUCK FRIDAY — Food, Drinks, Music & More


OPEN AIR 2019 27.06. MAX GIESINGER + NAMIKA 28.06. TEARS FOR FEARS + KIM WILDE 29.06. SOUND OF HEIMAT 1.0

8 Jah

re

LABRASSBANDA, KASALLA, CAT BALLOU U.A.

09.07. WALK OFF THE EARTH 11.07. NENA 14.07. KLASSIK!PICKNICK 15.07. STING -AUSVERKAUFT16.07. JOHN FOGERTY 08.08. JAMES BAY 09.08. MICHAEL PATRICK KELLY 11.08. KETTCAR + MUFF POTTER + FORTUNA EHRENFELD 16.08. NIEDECKENS 17.08. CLASSIC ROCKNACHT: JETHRO TULL BY IAN ANDERSON + FISH + RIVERSIDE + VANDERLINDE

18.08. SCORPIONS + THE NEW ROSES

TICKET-HOTLINE: 01806 – 999 0000

Mo-Fr 8-22 Uhr/Sa, So & f eier t ags 9-20 Uhr (0,20 €/Anr uf aus dt. Festne tz/max. 0,60 €/Anr uf aus dt. Mobilfunkne tz)

WWW.KUNSTRASEN-BONN.DE · WWW.NOISENOW.DE


Das sind wir

Impressum by Ticketmaster Herausgeber Dr. Klaus Zemke (V.i.S.d.P) Art Direktion Sebastian Rasche Director Content Daniel Koch Chefin vom Dienst Simone Wendel Redaktion Daniel Koch, Stefan Hartmann, Miriam Schlüter Texte Daniel Koch, Simone Wendel, Ariana Zustra, Silvia Silko, Dirk Hartmann, Niklas Kaulbersch, Alena Struzh, Michael Schütz

Daniel Koch

Ariana Zustra Unsere Titelstory über das Comeback von Gossip schrieb die Musikjournalistin und Musikerin Ariana Zustra. Nach einem Volo beim deutschen Rolling Stone, schreibt die gebürtige Kroatin inzwischen für Musikexpress und Spiegel Online und ist für radioeins unterwegs. Falls das mit dem Musikjournalismus nicht mehr lange gut geht, hat sie schon einen Plan B in der Tasche: „Dann verkaufe ich wieder Zauberstifte auf Messen wie nach dem Abi (die können ihre Farbe wechseln!).“ Oder aber sie macht mit der Musik ernst(er): Sucht einfach mal bei Youtube nach ZUSTRA und schaut euch das „The Words“-Video an und ihr wisst, was wir meinen.

Seit Anfang des Jahres hat die Applause-Redaktion Zuwachs bekommen. Neben der langjährigen Redakteurin Simone Wendel ist nun auch Daniel an Bord. Der war unter anderem mal Online-Redakteur beim Rolling Stone und Chefredakteur vom Intro Magazin. Inzwischen kann man seine Texte beim Musikexpress, bei T-Online und natürlich im Applause lesen. Radio macht er auch noch – und zwar jeden Sonntag um 19 Uhr auf FluxFM, wo er mit Melanie Gollin bei „Das große Ganze“ und „Rock’N’Role Models“ zu hören ist.

Fotos Concert Concept Veranstaltungs GmbH, Flow Festival, Hertlein Veranstaltungen, Karsten Jahnke Konzertdirektion, Kenneth Cappello, Live Nation, Lollapalooza, Mehr! Entertainment, MEUTE, MS Dockville, Österreich Werbung, Porsche European Open, PROMO, Schloss Neuhardenberg, Roskilde, Selective Artists, Stage Entertainment, Starlight Express, Sony Music, Tipi am Kanzleramt, Universal Music, Warner Music, Young Euro Classic Cover Titelfoto: Lars Borges Ansprechpartner Veranstalter & Musikindustrie: SEBASTIAN F. DUDEY MEDIA SALES MANAGER TICKETMASTER Tel. +49 30 92 10 949 448 · sebastian.dudey@ticketmaster.de Ansprechpartner Marken & Mediaplanung: Live Nation Brand Partnership & Media GmbH Köhlbrandtreppe 2 · 22767 Hamburg OLIVER BRESCH - DIRECTOR BRAND PARTNERSHIP & MEDIA Tel. +49 40 411 726 0 oliver.bresch@livenation.de Druck Moeller Druck und Verlag GmbH Ticketmaster GmbH Alt-Moabit 60 | 10555 Berlin Telefon +49 (30) 9210 949 - 300 Fax +49 (30) 9210 949 - 311 Email info@ticketmaster.de | Ticketmaster.de

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Auf Tour

Die schönsten

Events

mit Highlight Concerts erleben!

Eagles of Death Metal 10.06.2019 Hamburg Markthalle 18.06.2019 Berlin Heimathafen Fat White Family 02.06.2019 Hamburg Molotow 03.06.2019 Berlin Bi Nuu

Der Ticket-Vorverkauf für die neuen Termine startet demnächst! www.highlight-concerts.com Against The Current 18.05.2019 Dresden Beatpool 19.05.2019 Hannover MusikZentrum Amber Run 23.09.2019 Köln Club Bahnhof Ehrenfeld 24.09.2019 Berlin Lido 25.09.2019 Hannover MusikZentrum Brit Floyd 10.10.2019 Wolfsburg Congress Park 11.10.2019 Essen Colloseum Theater 14.10.2019 Osnabrück OsnabrückHalle 15.10.2019 Flensburg Deutsches Haus 16.10.2019 Bremen Metropole Theater 17.10.2019 Halle (Saale) Georg-Friedrich-Händel HALLE

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19.10.2019 Nürnberg Meistersingerhalle 20.10.2019 Regensburg Auditorium Maximum 22.10.2019 München Circus-Krone-Bau 23.10.2019 Karlsruhe Konzerthaus 25.10.2019 Neu-Ulm ratiopharm arena 27.10.2019 Kassel Stadthalle 28.10.2019 Wiesbaden Kurhaus 29.10.2019 Erfurt Alte Oper 30.10.2019 Berlin Admiralspalast 01.11.2019 Köln E-Werk 05.11.2019 Freiburg Konzerthaus 06.11.2019 Passau Dreiländerhalle 07.11.2019 Saarbrücken Congresshalle

Herbert Pixner Projekt 13.04.2019 Bremen Die Glocke 25.10.2019 Stuttgart Liederhalle 29.10.2019 Rosenheim KUKO Kultur + Kongresszentrum 31.10.2019 Passau Dreiländerhalle 02.11.2019 München Gasteig 06.11.2019 Leipzig Gewandhaus 07.11.2019 Nürnberg Meistersingerhalle 10.11.2019 Ulm Congress Centrum 12.11.2019 Füssen Ludwigs Festspielhaus 13.11.2019 Baden-Baden Festspielhaus 14.11.2019 Mannheim Rosengarten 15.11.2019 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle

Brit Floyd

18.11.2019 Hamburg Laeiszhalle 19.11.2019 Bremen Die Glocke 20.11.2019 Hannover Theater am Aegi 21.11.2019 Dortmund Konzerthaus 26.11.2019 Berlin Philharmonie Judah & the Lion 25.07.2019 Hamburg Knust 26.07.2019 Berlin Lido KC Rebell 24.11.2019 Köln Palladium 28.11.2019 Stuttgart Im Wizemann 30.11.2019 München Muffathalle 01.12.2019 Oberhausen Turbinenhalle 2 05.12.2019 Berlin Astra Kulturhaus 06.12.2019 Hamburg Docks Klassik Radio Live 16.10.2019 Augsburg KOngress am Park 01.11.2019 München Gasteig 02.11.2019 Stuttgart Liederhalle 05.11. Dresden Kulturpalast 06.11.2019 Frankfurt/M. Alte Oper


Auf Tour 22.11.2019 Hamburg Laeiszhalle 29.11.2019 Hannover Congress Centrum 03.12. Düsseldorf Tonhalle 06.12.2019 Augsburg Kongress am Park 13.12.2019 Berlin Tempodrom 18.12.2019 Nürnberg Meistersingerhalle Machine Head 05.10.2019 Freiburg SICK-ARENA 11.10.2019 Würzburg Posthalle 12.10.2019 Leipzig Haus Auensee 14.10.2019 Bochum RuhrCongress

06.05.2019 Berlin Musik & Frieden 07.05.2019 Köln Stadtgarten

15.10.2019 München Zenith Prophets of Rage 05.08.2019 Köln E-Werk 06.08.2019 Wiesbaden Schlachthof Rome 11.10.2019 Fürth Kopf und Kragen 12.10.2019 Augsburg Neue Kantine 13.10.2019 Leipzig Felsenkeller 17.10.2019 Kiel Schaubude 19.10.2019 Düsseldorf The Tube Rhys Lewis 04.05.2019 Hamburg Nochtspeicher

We Were Promised Jetpacks 21.09.2019 Berlin Columbia Theater 26.09.2019 Erlangen E-Werk 30.09.2019 Köln Gloria Theater Rock Meets Classic 05.03.2020 Kempten bigBOX Allgäu 07.03.2020 Nürnberg Arena Nürnberger Versicherung 08.03.2020 München Olympiahalle 10.03.2020 Berlin

THESE FOUR WALLS ANNIVERSARY TOUR 2019 21 SEPTEMBER Berlin Columbia Theater 26 SEPTEMBER Erlangen E-Werk 30 SEPTEMBER Köln Gloria Theater

NOTFALLNUMMER TOUR 2019 13 OCTOBER Berlin Prachtwerk 14 OCTOBER Hamburg Nochtwache 15 OCTOBER Köln Blue Shell 17 OCTOBER München Zehner

PEP TALKS WORLDWIDE TOUR 2019 25 JULY Hamburg Knust 26 JULY Berlin Lido

JUDAH & THE LION

ALVARO SOLER

Alle Termine, Tourneen und Tickets auf Ticketmaster.de Ticketmaster.at Ticketmaster.ch

JONNY & JAKOB

WE WERE PROMISED JETPACKS

MAR DE 08 MAY 16 MAY 14 SEP 15 SEP 17 SEP 18 SEP 19 SEP

Tempodrom 11.03.2020 Bamberg brose ARENA 13.03.2020 Würzburg S. Oliver Arena 14.03.2020 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle 15.03.2020 Regensburg Donau-Arena 17.03.2020 Neu-Ulm ratiopharm arena 19.03.2020 Ludwigsburg MHPArena 20.03.2020 Dresden Messe

COLORES EUROPEAN TOUR 2019 Zürich Halle 622 Wien Gasometer Berlin Mercedes Benz Arena Hamburg Barclaycard Arena Stuttgart Porsche Arena Frankfurt Jahrhunderthalle Oberhausen König Pilsener Arena

WINCENT WEISS

IRGENDWIE ANDERS TOUR 2019 14 NOV Nürnberg Arena 15 NOV Wien Gasometer 16 NOV München Zenith 18 NOV Berlin Max-Schmeling-Halle 19 NOV Leipzig Arena 21 NOV Hannover Swiss Life Hall 22 NOV Dortmund Westfalenhalle 23 NOV Freiburg Sick Arena 25 NOV Frankfurt Jahrhunderthalle 26 NOV Zürich Samsung Hall 28 NOV Trier Arena 29 NOV Düsseldorf Mitsubishi Electric Halle 30 NOV Stuttgart Schleyerhalle 02 DEC Münster Halle Münsterland 03 DEC Hamburg Barclaycard Arena

SCHLÜSSELKIND TOUR 2019 09 DEC Offenbach Capitol 10 DEC Berlin Admiralspalast 11 DEC Hamburg Barclaycard Arena 12 DEC Düsseldorf Stahlwerk 16 DEC München Muffathalle 17 DEC Dresden Schlachthof

LEARN TO LET GO TOUR 2019 08 JUN Magdeburg Factory 01 AUG Leipzig Werk 2 05 AUG Bremen Schlachthof 06 AUG Hannover Musikzentrum

SASHA WELSHLY ARMS

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Vom Leben gelernt

Immer

schön auf dem

Teppich bleiben. Mario Adorf

Zugabe! Grandseigneur Mario Adorf erzählt, liest und singt - und nennt das Programm, mit dem er 2019 die deutschen Bühnen beehrt, schlicht und einfach „Zugabe!“. Es wird die letzte Bühnentournee des Schauspielstars sein. Tickets für die Termine zwischen dem 15. Mai und 1. Juni mit Stationen unter anderem in Stuttgart, Baden-Baden, Weimar und Lübeck sind auf Ticketmaster.de erhältlich.

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LIVE NATION PRESENTS

29.10. HANNOVER 30.10. BERLIN 31.10. HAMBURG 05. 11. KÖLN

06.11. OBERHAUSEN 08.11. MANNHEIM 09.11. LEIPZIG 10.11. MÜNCHEN

11. 06. MÜNCHEN 12. 06. STUTTGART 17. 06. FRANKFURT 18. 06. OBERHAUSEN 20. 06. BERLIN

02. 07. DRESDEN 03. 07. BERLIN 05. 07. MANNHEIM 06. 07. MÜNCHEN

11.06. BERLIN 17.06. HAMBURG 13.06. BAD HERSFELD 15.06. HALLE 26.06. BIETIGHEIMBISSINGEN 28.06. NÜRNBERG 01. 07. MÜNCHEN 09. 07. KÖLN MAGENTA MUSIK PRIO TICKETS: www.magenta-musik-360.de/prio-tickets | TICKETMASTER: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz.

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LIVE NATION PRESENTS

10. 10. WOLFSBURG 11. 10. ESSEN 14. 10. OSNABRÜCK 15. 10. FLENSBURG

16. 10. 17. 10. 19. 10. 20. 10.

BREMEN HALLE (SAALE) NÜRNBERG REGENSBURG

22. 10. 23. 10. 25. 10. 27. 10.

MÜNCHEN KARLSRUHE NEU-ULM KASSEL

28. 10. 29. 10. 30. 10. 01. 11.

WIESBADEN ERFURT BERLIN KÖLN

05. 11. FREIBURG 06. 11. PASSAU 07. 11. SAARBRÜCKEN

MICHAEL FLATLEY TRITT NICHT PERSÖNLICH AUF!

26.02. ZWICKAU 27.02. HALLE 28.02. GERA 29.02. REGENSBURG

2020 AUF GRO SSER DEUTSCHLANDTOURNEE! 01.03. STUTTGART 03.03. NÜRNBERG 04.03. FREIBURG 05.03. MANNHEIM

06. 03. MÜNCHEN 07. 03. NEU-ULM 09. 03. FRANKFURT 10. 03. FRANKFURT

11. 03. COTTBUS 12. 03. SCHWERIN 13. 03. NEUBRANDBURG 15. 03. BERLIN

16.03. BERLIN 17. 03. ERFURT 18.03. LEIPZIG 19.03. MAGDEBURG

20.03. ROSTOCK 21.03. HANNOVER 22.03. HAMBURG 24.03. BIELEFELD

25.03. SAARBRÜCKEN 26.03. WETZLAR 27. 03. LINGEN 28.03. BREMEN

29.03. KIEL 31.03. MÜNSTER 01.04. DÜSSELDORF 02.04. ESSEN

MAGENTA MUSIK PRIO TICKETS: www.magenta-musik-360.de/prio-tickets | TICKETMASTER: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz.

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