Applause 09/2019

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SCHUTZGEBÃœHR 0,50 E

SEPTEMBER 2019

by

LIZZO

ICH LIEBE MICH, BITCH!

D E L R EY A N A L + AF HEINE L O + P I L F CO N E + G I R R O M + ABBA + JULIA ROBERTS O + ENNI


LIVE NATION PRESENTS

05.02. HAMBURG 10.02. KÖLN 11.02. BERLIN 13.02. MÜNCHEN

1 2 .1 0 . MÜ N CH E N 1 5 .1 0 . B E R LI N

2 3 .1 0 . H A MBU RG 2 4 .1 0 . KÖ LN

2 2 . 0 9. BE R L IN 2 4 . 0 9. F R A NK F UR T

27.11. KÖLN

03.12. BERLIN

2 8 . 0 9. K ÖL N

04.12. FRANKFURT 15.10. BERLIN 16.10. KÖLN 17.10. HAMBURG

MAGENTA MUSIK PRIO TICKETS: www.magenta-musik-360.de/prio-tickets | TICKETMASTER: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz.

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Intro WILLKOMMEN! Wer das Glück hatte, Melissa Viviane Jefferson alias Lizzo im Sommer im Festsaal Kreuzberg oder auf dem Roskilde Festival live zu erleben, der weiß bereits, dass die Sängerin, Rapperin, Schauspielerin und Flötistin aus Detroit mit zu den besten zählt, die man dieser Tage auf einer Bühne sehen kann. Deshalb bekommt sie zu ihrer neuen Tour nun endlich die Titelstory, die sie schon zum Release ihres Major-Debüts „Cuz I Love You“ verdient hätte. Das Zitat auf dem Cover ist übrigens Teil ihrer Antwort auf die Frage, wie sie zu dem Wort und dem Hashtag „Body Positivity“ stehe. Dazu sagt sie: „Ich mag dieses Label nicht. All diese verfickten Hashtags, nur um die Leute zu überzeugen, dass es ok ist, wie sie aussehen? Wie bescheuert ist das denn? Ich sage bloß: Ich liebe mich so wie ich bin. Und alle so: ‚Oh, sie ist so mutig! So politisch!‘ Aber warum? Alles, was ich sage ist: Ich liebe mich, Bitch!“ Ach, findet ihr nicht auch, dass wir noch viel mehr Lizzos auf der Bühne bräuchten und nicht immer so viele breitbeinig rockende oder schmalschultrig jaulende, weiße Gitarrenjungs? Auch an anderen Stellen in diesem Heft widmen wir uns Themen, in denen es politisch wird. Zum Beispiel in unserem großen Interview mit Olaf Heine. Der Fotograf hat schon viele nationale Stars vor der Kamera gehabt – wir reden jedoch über seine Ausstellung „Rwandan Daughters“, für die er mit Vergewaltigungsopfern des Völkermords in Ruanda im Frühjahr 1994 zusammenarbeitete und diese portraitierte. Ein sehr persönliches, erschütterndes Projekt, das mal wieder zeigt, dass diese Welt alles andere als Friede, Freude und Konzertbesuche ist. Alles Liebe!

Lizzo

Julia Robert‘s

L ana Del Rey


Inhalt

12 TITEL LIZZO

38 INTERVIEW OLAF HEINE

03

INTRO Willkommen!

04 INHALT 06 VON FREUNDEN FÜR FREUNDE Sehen, hören, machen, essen, ausgehen!

Unsere acht Lieblinge des Monats

08

NICHT VERPASSEN!

Lauren Daigle! Michael Schulte!

12

TITEL

Bitch Perfect: Interview mit Lizzo

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BUNTE TÜTE

Grüße aus der ersten Reihe, Kolumne

20

INTERVIEWS, FEATURES, STORIES

Benny Andersson, Ennio Morricone, G Flip, Sleater-Kinney, Olaf Heine

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Inhalt

48 EINE LIEBESERKLÄRUNG AN… JULIA ROBERTS

46

52 HIN UND WEG HELSINKI

EINE LIEBESERKLÄRUNG AN ... „Pretty Woman” Julia Roberts

48

SCHÖNE SACHEN

Alben, Filme, Bücher

52

HIN UND WEG

Hippes Helsinki

56 LIVE Die Lieblingstermine von Ticketmaster 64

TOURDATEN

Auf einen Blick

65

IMPRESSUM

66

VOM LEBEN GELERNT

Charli XCX über Feminismus


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GROSSE KUNST In „Wie ich Klavierspielen lernte“ erzählt der Autor, Hochschullehrer und leidenschaftliche Pianist Hanns-Josef Ortheil von den oft skurrilen Seiten des Pianistenlebens. Von exaltierten Klavierlehrern, speziellen Psychosen und großen Titanen. Wunderbare Liebeserklärung ans Klavierspielen und Klavierspielen lernen!

SAUBERE SACHE 132 Jahre nach ihrer Erfindung ist der Boom rund um die Vinyl-Schallplatte ungebrochen. Damit Eure Scheiben immer gut klingen und sauber bleiben, gibt es diesen Vinyl-Cleaner von Atypyk.

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VON FREUNDEN FÜR FREUNDE

Atypyk.com

Sehen, hören, machen, essen, ausgehen! Unsere acht Lieblinge für den September

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PLING-PLONG Mit diesen schönen Beachball-Schlägern im Retro-Look macht man auch im September noch eine gute Figur am Strand. Die Schläger sind aus edlem Moabi Holz mit Mahagoni-Optik, das stylische Muster gibt’s in drei Farbenvarianten. Hülle und Bälle sind im Set enthalten. Raumconceptstore.com

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TANZBAR Jeremias heißen die vier Jungs im Alter zwischen 18 und 21, die uns in diesem Sommer mit tanzbarem Disko-Funk und klugen deutschen Texten überraschten. Ihre Singles „Alles“ und „Sommer“ verfügen über ein verdammt hohes Glückspotential. Im Februar touren die Newcomer aus Hannover durch diverse Clubs zwischen Bamberg und Osnabrück. Ticketmaster.de


DIESE SONGS DÜRFEN NICHT DARAUF FEHLEN

„COLOUR DECAY“ Júníus Meyvant

RITTER UND POPSTAR Das Kunstmuseum Stuttgart widmet dem isländischen Künstler Ragnar Kjartansson die Ausstellung „Scheize - Liebe - Sehnsucht“. Kjartansson, der in Reykjavík als Kind zweier Schauspieler aufwuchs, lässt in seinen Werken die Grenzen zwischen bildender Kunst, Literatur, Musik und darstellender Kunst verschwimmen. Kollaborationen mit Musikern wie der amerikanischen Band The National oder mit Kjartan Sveinsson, einem ehemaligen Mitglied der isländischen Band Sigur Rós, prägen Kjartanssons Schaffen. Als Schauspieler und Musiker inszeniert er sich mal als Dandy oder Ritter, als Opern-, Swing- oder Popsänger. Kunstmuseum-stuttgart.de

LIEBLINGSSERIE Unsere neue Amazon-Prime-Lieblingsserie „Call My Agent!“ zeigt den wahnwitzigen Alltag der Pariser Schauspielagentur ASK. Im Mittelpunkt stehen die vier Agenten Mathias, Gabriel, Andrea und Arlette, die sich - einer dysfunktionalen Familie gleich - mit Herzblut ihren Klienten (Frankreichs Top-Schauspieler, die sich in der Serie mit viel Ironie selbst spielen) widmen. Großes Drama, irre Situationskomik und eine große Portion Selbstironie garantieren Branchenkennern das eine oder andere „Aha-Erlebnis“. Amazon.de

SEX IN THE CITY Fans der Serie „Sex and the City“ dürfen sich auf neue Abenteuer freuen. „Sex and the City“-Schöpferin Candace Bushnell hat ein neues Buch geschrieben, das zur Zeit fürs Fernsehen verfilmt wird. „Is There Still Sex in the City?“ dreht sich um das Liebesleben einiger New Yorkern Frauen. Aber dieses Mal sind die Heldinnen nicht in ihren Dreißigern, sondern jenseits der 50. Candacebushnell.com

Dass aus Island tolle Fußballer kommen, wissen wir spätestens seit der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Dass Island mit seinen gerade mal 330.000 Einwohnern schon so viele großartige Musiker hervorgebracht hat, auch. Björk, Sigur Rós, Of Monsters And Men, Emiliana Torrini, Vikingur Olafsson, Olafur Arnalds, Helgi Jonsson oder der erst kürzlich verstorbene Johann Johannsson haben den melancholischen, manchmal etwas schwermütigen, auch elegischen, so typisch isländischen Sound weltweit bekannt gemacht. Und dann gibt es da noch Junius Meyvant. Selten klang isländische Musik weniger isländisch als bei ihm. Denn was der rauschebärtige Rotschopf Meyvant auf seinem Debütalbum „Floating Harmonies“ (2016) abliefert, ist prächtiger Funk-Soul, der an die ganz großen US-amerikanischen Vorbilder erinnert. In den elf Tracks schimmert der Soul an allen Ecken und Enden durch. Da sind fette Streicher- und Bläsersätze zu hören, die in den berühmten Studios von Motown während der sechziger und siebziger Jahre nicht besser klangen. Die Gitarren und Bässe perlen wie Seifenblasen so leicht aus den Boxen. Am amerikanischsten aber ist ihm der Titel „Colour Decay“ gelungen. Der Gesang des Isländers darauf ist herzerwärmend, sonnig-kalifornisch, das Blechbläser-Ensemble und ein voller Streichersatz klingen nach astreinem Retro-Soul und Funk, nach Los Angeles und Palmen und irgendwie auch nach dem New York der späten siebziger Jahre, nach US-amerikanischen Krimiserien wie „Kojak“ und „Die Straßen von San Francisco“, die man als Kind der Siebziger natürlich nur heimlich gucken durfte. Aber nichts erinnert an die isländische Kälte, Einsamkeit und Dunkelheit anderer isländischer Künstler. Ganz im Gegenteil: Warm und leicht klingt das, wie ein Spätsommerabend am Strand, wie eine Fahrt im offenen Cabrio irgendwo an der Küste entlang - oder wie eine Skateboardfahrt durch das frühlingshafte Reykjavík. Denn Junius Meyvant ist leidenschaftlicher Skater. Das hört man „Colour Decay“ an.

MIXTAPE

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NICHT VERPASSEN!

Lauren Daigle Eigentlich wollte Lauren Daigle ja Ärztin werden. Doch nachdem sie als Gastsängerin an einigen Songs befreundeter Musiker mitwirkte, sie 2012 an der Casting-Show „American Idol” teilnahm und so die Aufmerksamkeit diverser Talent-Scouts auf sich zog, hängte sie den Doktortitel an den Nagel und veröffentlichte lieber mit „How Can It Be“ ihre erste EP, deren Titelsingle auf Platz 3 der US-Heatseekers Charts schoss. Damit spielte sich die aus Louisiana stammende Sängerin und Musikerin bis an die Spitze der christlich-geprägten Popmusik-Szene der USA. Ihr Album „Look Up Child“ landete im September von null auf drei in den US-Billboard-Charts. Nachdem sie bereits 2016 und 2017 jeweils für einen Grammy nominiert war, konnte sie in inzwischen zwei der begehrtesten Musikpreise der Welt gewinnen. Fast jede ihrer Singles landet seitdem unmittelbar in den Top Ten der Christian Music Charts, darunter auch ihr Manifest der Liebe „Trust in You“, das, genau wie das Debütalbum, mit einer Grammy-Nominierung geehrt wurde. Für ihr Debüt erhielt Lauren Daigle ungezählte Auszeichnungen, darunter je zwei Billboard- und American Music Awards, sieben GMA Dove Awards sowie diverse PlatinSchallplatten. Damit gelingt der Sängerin derzeit etwas, das nur wenige christliche Künstler schaffen: Sie feiert Erfolge in der säkularen Musikszene. Auch mit ihrem aktuellen Album „Look Up Child“ bleibt sie weiter auf der Erfolgsspur: Daigle stürmte auf Platz 3 der US-Albumcharts Billboard 200 und blockierte 29(!) Wochen lang die Spitze der US Christian Music Charts. Damit stellte sie einen neuen Rekord auf und machte „Look Up Child“ zum erfolgreichsten Album christlicher Musik seit über 20 Jahren. In den USA kennt inzwischen (fast) jeder den Namen Lauren Daigle. Mit ihrer gekonnten Verbindung christlicher Werte und zeitgemäßer Popmusik landete sie einen echten Scoup. Nach 63 restlos ausverkauften Shows weltweit kommt Lauren Daigle im November für zwei Shows nach Deutschland zurück, um ihre eigenwillige, sehr besondere Mixtur aus Pop, Seele und Gewissen auch den deutschen Fans zu präsentieren.

Lauren Daigle „Tour 2019” 06.11. + 07.11.2019 Hamburg (Mojo Club), Berlin (Metropol) Tickets auf Ticketmaster.de

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NICHT VERPASSEN!

Michael Schulte 2018 war sein Jahr! Mit „You Let Me Walk Alone“ legte Singer und Songwriter Michael Schulte beim Eurovision Song Contest einen fulminanten Auftritt und sensationellen vierten Platz hin. Im Juni traute er sich und heiratete seine Freundin Katharina. Im Spätsommer wurde der ESC-Star zum ersten Mal Vater eines kleinen Sohnes. Und im Herbst ging der WahlBuxtehuder mit seinem Album „Hold The Rhythm“ auf restlos ausverkaufte „Dreamer”- Tour. Und dann gab es auch noch einen Publikums-„Bambi“, verliehen von Udo Lindenberg. Mehr passt eigentlich gar nicht in ein Jahr rein. 2019 liess Michael Schulte es dann auch erstmal etwas ruhiger angehen. Er flog mit Frau und Kind ans andere Ende der Welt und fuhr in drei Wochen 3.000 Kilometer in einem Van durch Neuseeland. Die Gitarre ließ er zuhause, genoss den Trip, den Abstand und die Sonne - und sammelte neue Inspirationen. Im Herbst wird ein neues Album erscheinen, eine Tour ist geplant. Es könnte also sein, dass auch 2019 wieder ein sensationelles Jahr für Michael Schulte wird. 2020 bestimmt auch, denn wir sind uns sicher, dass die neuen Konzerte wieder rasant ausverkauft sein werden und die Tour für Michael Schulte etwas länger werden dürfte.

Michael Schulte „Tour 2020“ 14.03. - 27.03.2020 u.a. Kiel, Freiburg, Leipzig. Tickets auf Ticketmaster.de


TITEL

Lizzo

Bitch Perfect Eigentlich hätte Melissa Vivian Jefferson alias Lizzo schon im April eine Titelstory verdient, als ihr tolles Album „Cuz I Love You“ erschien und uns ihr Hit „Juice“ nicht mehr aus dem Kopf ging. Aber es brauchte noch eine umfeierte Clubshow in Berlin und ein paar Festivalauftritte bis uns klar wurde: Lizzo ist DIE PopSensation des Jahres. Annett Scheffel hat die Künstlerin für uns getroffen und erklärt noch einmal, warum man Lizzo hören, zuhören und im November live sehen muss.

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S

agen wir es gleich, wie es ist: Es ist unmöglich dieser Energie zu entkommen. Nicht hineingezogen zu werden in diese Erscheinung wie in einen heftigen Windwirbel. Eine Erscheinung, die unsere Aufmerksamkeit einfordert, die Stimme ist und Körperlichkeit und Präsenz und Habitus und die zu glühen scheint. Diese Frau hat gerade einen Moment, wie man so schön sagt. Was man auch sagen könnte: Die Welt im Jahr 2019 scheint sie dringend gebraucht zu haben. Auch schon vorher natürlich. Aber nun ist sie eben da: full on, mit ihrem ersten Major-Album („Cuz I Love You“, erschienen im April), den vielen ansteckenden Singles, rauschenden Live-Shows und ganz viel Attitude. Ihr Name: Melissa Vivian Jefferson. Besser bekannt unter ihrem Künstlernamen: Lizzo. Lizzo ist eine Ausnahmeerscheinung in der gegenwärtigen Popmusik, ein Phänomen. Ihre Songs sind Ausdruck jener emanzipatorischen Bewegungen, die seit einiger Zeit mit Konzepten wie Self-Love und Body-Positivity immer deutlicher in den Pop-Mainstream drängen. Und die 31-jährige Amerikanerin ist alles auf einmal: Rapperin, Soul-Sängerin, Internet-Personality, Motivationsrednerin. Was für ein Erlebnis Lizzo live ist, konnte man auf dem ersten und bisher einzigen Deutschlandkonzert sehen, das Lizzo bereits im Juli im Festsaal Kreuzberg spielte. Irgendwer hatte sich da beim Booking verkalkuliert: Die kleine Halle nahe der Spree war Monate im Voraus gnadenlos ausgebucht. Und Lizzo hat längst auf Festivals gezeigt, dass sie locker auch eine Menge von zehntausend Menschen in ihren Bann ziehen kann. In Berlin brandet ihr schon ohrenbetäubendes Geschrei entgegen, als sie inmitten von Kunstnebel auf der Bühne erscheint. In knallrot glänzenden Gürtel-Dessous. Sie steht da und lauscht ihrem Publikum, ein halb amüsiertes halb stolzes Lächeln auf den Lippen. Ein, zwei Minuten lang, in denen sich die eingangs beschriebene Energie im ganzen Raum verteilt und feucht unter der hohen Decke wabert. Und dann singt sie endlich, „I’m crying…“. Langgezogene Töne mit rauer, lauter Stimme, aus vollem Hals, das Titelstück ihrer Platte, „I’m crying… cuz I love yooou“. Eine dramatische 60sSoul-Ballade für das neue Jahrtausend. Die Musik kommt vom Band, aber sogar das ist angesichts dieser Frau egal. Vor ihr die tosende Menge, rot glänzende Gesichter, Frauen und (auch ein paar) Männer, die sich bei so viel Hingabe in dem „yooou“ zwangsläufig mitgemeint fühlen müssen. Man muss unwillkürlich daran denken, wie sie in Interviews gern ihr Album beschreibt: „if Aretha Franklin made a ratchetass rap album in 2019“. Lizzo hat nicht Arethas Stimme (die hat niemand), aber sie hat ihre Power. Und ihre Vehemenz. Damn sure, bitch! Eigentlich fast unvorstellbar, dass so jemand auch mal schlapp ist. Passiert natürlich auch mal. Im Frühling, einige Wochen bevor ihr Album erscheinen wird, sitzt Lizzo auf

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einem Berliner Hotelsofa. Kurzes schwarzes Kleid, silberne Sneaker, ein dezentes Outfit für Lizzo-Verhältnisse. Neben ihr das schummrige Licht einer Stehlampe. Gerade hat sie ein kleines Nickerchen gemacht: „Wow, Bitch, bin ich müde! Ich arbeite mir gerade den Arsch ab!“, sagt sie. Sie reibt sich die angeklebten Wimpern aus den Augen und schnipst sie – von der Unachtsamkeit eher amüsiert, als unangenehm berührt – auf den Boden. Dann winkt sie ab und lacht laut. Scheiß drauf, auf ein bisschen Make-up und die ganze Fassade kommt es eh nicht an. So ist Lizzo: charismatisch bis in die völlige Erschöpfung hinein. Um dann nach ein paar Minuten Gespräch wieder so unterhaltsam, schlagfertig und ehrlich zu sein, wie man sie aus den Internetvideos kennt. „Okay, lass uns loslegen, Bitch!“ Dieses „Bitch!“, das sagt Lizzo mit einer tollen Verve, mit ganz viel Nachdruck und in flirtendem Tonfall. „Bitch!“ ist ihr Ausrufezeichen am Ende von Sätzen. Aber es ist noch mehr: ein Akt der Verbrüder- beziehungsweise Verschwesterung, mit dem sie sagen will: Ja, ich meine alle, aber euch, ihr Frauen, Queer People, People of Color und all die anderen diskriminierten Menschen, euch meine ich besonders! Damit entkoppelt Lizzo „Bitch“ auch von dem frauenverachtenden Ton, mit den das Wort in vielen Rap-Songs benutzt wird. Sie sagt: Ihr seid Bitches, wie ich eine bin. Und meint: schöne, begehrende und begehrenswerte Wesen. Oder, wie es in einem ihrer Songs heißt: „If I‘m shinin‘ / Everybody gonna shine“. „Ich glaube nicht, dass gute Popsongs alleine die Leute noch interessieren“, sagt Lizzo. „Sie wollen, dass die Songs etwas mit ihrem Leben und ihren realen Problemen zu tun haben.“ Was man unbedingt wissen will von dieser Frau, deren stolze Körperlichkeit ansteckend ist, und die witzige, clevere Popsongs darüber schreibt, sich stark zu fühlen und zu akzeptieren, wer man ist und wie man aussieht: Warum ist es eigentlich so schwer sich selbst zu lieben, Lizzo? „Von Natur aus ist das gar nicht so schwer. Es ist eigentlich sogar recht einfach. Aber diese ganze Welt da draußen, in der es alleine um Konsum geht und die dir einzig und allein vermitteln will, dass du etwas kaufen musst, um gleichwertig zu sein oder besser oder dich wirklich vollständig zu fühlen… Wir sind dermaßen dazu genötigt wurden, dass wir nicht mehr wissen, wo eine echte Wahrnehmungsstörung des eigenen Körpers beginnt und wo die Scheißlügen der Medien enden. Als dicke, schwarze Frau bekommst du von der Gesellschaft nun mal eingetrichtert, dass du nicht liebens- und begehrenswert bist. Das Leben wird uns absichtlich schwer gemacht, damit wir weiterhin Lippenstifte, Diätpillen und Extensions kaufen.“ Auf ihrem Instagram-Account fährt Lizzo das Gegenprogramm: Sie posiert mit ihrem „chubby, black ass“ in extravaganter Unterwäsche, isst lokale Spezialitäten der gerade durchtourten Länder und hält kleine Ansprachen zum Thema Körper- und Sexpositivität. Auf der Bühne spielt sie gern eines ihrer berühmten Solos auf der Querflöte. Ja, nein, nicht wie frü-


in den großen amerikanischen Late-Night-Shows mit den Moderatoren. Lizzo ist in der Top10 der US-Charts. Lizzo spielt auf dem Coachella-Festival und mit Jan Böhmermanns Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld. Lizzo funktioniert auf allen Kanälen. Sie ist ihre eigene Botschaft. Und diese Sichtbarkeit ist ein Identifikationsangebot an alle, die anders aussehen, als die weißen, dünnen, heteronormativen Popstars. Diese Sichtbarkeit ist politisch. Natürlich gibt es gute Gründe, warum Selbstliebe gerade so wichtig und zeitgemäß erscheint: Denn sie ist mit so vielen anderen heiß diskutierten Konzepten verbunden oder ihnen gar vorgeschaltet: Gesellschaft, Akzeptanz, Inklusion, Kapitalismus, psychische Gesundheit, Rasse, Körperpolitik, Sexualität, Feminismus. Und wo man schon einmal bei Thema ist, möchte man auch noch wissen, was Lizzo eigentlich so zu den meist gegoogelten Fragen über Feminismus sagt. Sie nickt, lächelt verschwörerisch und verdreht schon mal vorsorglich die Augen. Man ist ja als Frau immer auf einiges gefasst. Nummer eins – Der Klassiker: Warum sind Feministinnen so wütend? Sie prustet laut los und sagt schließlich: „Ich würde die Frage umdrehen und zurückfragen: Warum bist du so zufrieden mit der Welt, wie sie gerade ist? Ich habe vergessen, wer das gesagt hat, aber es ging so: Wenn du schwarz bist in Amerika und dir deiner selbst bewusst, dann kannst du nichts anderes als wütend sein. Ich glaube, das gilt genauso für Frauen und für jede marginalisierte Gruppe.

her im Musikunterricht. Sondern in schnellen Melodiebögen und zu Hip-Hop-Beats. Wahrscheinlich ist die Querflöte seit Jethro Tull nicht mehr so in den Vordergrund eines international erfolgreichen Pop-Acts gerückt. Obwohl sie – das muss man dazusagen – bei Hip-Hop-Instrumentierungen gar nicht so selten zum Einsatz kommt: Bestes Beispiel ist „Mask Off“ von Future, mit dessen Covervision Lizzo es vor drei Jahren gelang erste größere Aufmerksamkeit in Netz zu akkumulieren. Lizzo ist klassisch an dem Instrument ausgebildet. Die Flöte allein macht sie aber nicht zu der Sensation des Popjahres, als die sie gerade allerorts gefeiert wird. Ein ganzes Stück näher kommt man der Sache allerdings schon, wenn man einmal gesehen hat, wie Lizzo dann auf der Bühne auch gleich noch zeigt, wie man das Flötenspiel auf unverschämt lässige Art mit einer TwerkingEinlage verbinden kann. Wobei man über den Hintern, den sie da so rhythmisch wie selbstbewusst auf und ab bewegt vielleicht nochmal in aller Deutlichkeit sagen muss: Allein die Anwesenheit einer schwarzen Plus-Size-Frau in einem so breiten Aufmerksamkeitskreis macht Lizzo in einer Industrie, in der Frauen immer noch gängigen Schönheitsidealen unterliegen, zu einer kleinen Sensation. Lizzo postet auf Instagram „I GOT A ASS REAL BIG LIKE THE SUN“. Lizzo tanzt auf YouTube in ihren extravaganten Musikvideos. Lizzo ist in der Vogue. Lizzo ist auf den Covern von Indie-Magazinen. Lizzo flirtet MAR DE 14 SEP 15 SEP 17 SEP 18 SEP 19 SEP

COLORES EUROPEAN TOUR 2019 Berlin Mercedes Benz Arena Hamburg Barclaycard Arena Stuttgart Porsche Arena Frankfurt Jahrhunderthalle Oberhausen König Pilsener Arena

THESE FOUR WALLS ANNIVERSARY TOUR 2019 19-20 SEP Hamburg Reeperbahn Festival 21 SEP Berlin Columbia Theater 26 SEP Erlangen E-Werk 30 SEP Köln Gloria Theater

ALVARO SOLER WE WERE PROMISED JETPACKS LIVE 2019 31 OCT Berlin Monarch

KLLO

KEØMA

SAUDADE TOUR 2019 05 SEP München Ampere 06 SEP Köln Artheater 08 SEP Leipzig Täubchenthal 09 SEP Berlin Lido 10 SEP Hamburg Nochtspeicher 11 SEP Wiesbaden Schlachthof

TOUR 2019 08 NOV Berlin Gretchen 15 NOV Hamburg Mojo 16 NOV Köln Club Volta 17 NOV Frankfurt Zoom

RADICAL FACE

THE TWILIGHT SAD

NOTFALLNUMMER TOUR 2019 13 OCT Berlin Prachtwerk 14 OCT Hamburg Nochtwache 15 OCT Köln Blue Shell 17 OCT München Zehner

JONNY & JAKOB

WINCENT WEISS

SASHA

LIVE 2019 11 NOV Hamburg Grünspan 12 NOV Berlin Lido 14 NOV München Ampere 19 NOV Frankfurt Mousonturm 20 NOV Köln Kulturkirche

SCHLÜSSELKIND TOUR 2019 09 DEC Offenbach Capitol 10 DEC Berlin Admiralspalast 11 DEC Hamburg Barclaycard Arena 12 DEC Düsseldorf Stahlwerk 16 DEC München Muffathalle 17 DEC Dresden Schlachthof

IRGENDWIE ANDERS TOUR 2019 14 NOV Nürnberg Arena 15 NOV Wien Gasometer 16 NOV München Zenith 18 NOV Berlin Max-Schmeling-Halle 19 NOV Leipzig Arena 21 NOV Hannover Swiss Life Hall 22 NOV Dortmund Westfalenhalle WELSHLY ARMS 23 NOV Freiburg Sick Arena 25 NOV Frankfurt Jahrhunderthalle 26 NOV Zürich Samsung Hall 28 NOV Trier Arena 29 NOV Düsseldorf Mitsubishi Electric Halle 30 NOV Stuttgart Schleyerhalle 02 DEC Münster Halle Münsterland 03 DEC Hamburg Barclaycard Arena

AMILLI

FRIEDBERG

LIVE 2019 25 SEP Hamburg Prinzenbar 26 SEP Berlin Musik & Frieden

BUDDETALENTAGENCY.COM

LEARN TO LET GO TOUR 2019 10 NOV Stuttgart Im Wizemann 12 NOV Hamburg Große Freiheit 36 17 NOV Berlin Huxleys 23 NOV München Muffathalle 24 NOV Köln Carlswerk Victoria 25 NOV Frankfurt Batschkapp

EUROPE TOUR 2019 01 DEC Köln YUCA 03 DEC Berlin Kantine am Berghain 04 DEC Prag Cross Club 05 DEC Wien B72 06 DEC München Zehner 07 DEC Zürich Exil 10 DEC London Camden Assembly 11 DEC Brüssel Botanique 12 DEC Amsterdam Melkweg 19 DEC Bochum Rotunde


WANN UND WO? Lizzo „Tour 2019“ 13.11.2019 Köln Palladium 14.11.2019 Berlin Columbiahalle 15.11.2019 München Tonhalle Tickets auf Ticketmaster.de

„Cuz I Love You“ (Warner)

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Wenn du aufwachst und dieses System und diese Ungleichheiten durchschaut hast, dann bist du permanent wütend. Es geht darum, wie du damit klarkommst. Wie willst du diese Wut umsetzen, damit am Ende doch noch so etwas wie Fortschritt und Frieden dabei herauskommt?“ Nummer zwei – Mmmh, ja: Hassen Feministinnen Männer? Schmunzelnd und in allerschönsten Verführungsmelodie: „Ich liiiebe Männer! Und zwar eindeutig. Was ich hasse, ist toxische Männlichkeit. Es gibt eine Menge Männer, von denen ich nicht viel halte. Aber das liegt nicht daran, dass sie schlechte Menschen sind, sondern einfach nur an diesen beschissenen, männlichen Charakterzügen. Das ihnen so beigebracht worden. Deswegen werden sie zu den Arschlöchern, die sie heute sind. Es ist eine Krankheit unserer Gesellschaft.” Nummer drei – Jetzt mal was Lustiges: Wieso wollen sich Feministinnen nicht rasieren? „Oh mein Gott!“, sagt sie und lenkt meine Aufmerksamkeit auf ihre Unterschenkel: „Ich kratz mir wirklich in diesem Moment meine haarigen Beine. Also: Es liegt daran, dass wir verdammt nochmal nicht müssen. Ich als menschliches Wesen stehe nicht in der Pflicht, mich zu rasieren. Erst recht nicht, weil ich eine Frau bin. Mal abgesehen davon, dass Männer in unserer Gesellschaft noch nie gezwungen waren, sich zu rasieren, will ich hier gar keine Vergleiche ziehen. Mir geht es um eine Gleichstellung“, sagt sie und fügt ein trockenes „Punkt“ an. Nummer vier – Okay, jetzt nervt‘s: Schaden Feministinnen meiner Karriere? Lizzo lacht ihr Lizzo-Lachen. „Wenn du davor Angst hast, dann hast du definitiv Dreck am Stecken. Also hoffen wir mal, dass es deiner Karriere wirklich schadet.“ Hören wir lieber auf. Lizzo hat ohnehin ihre eigene Art gefunden, diese Themen unter die Leute zu bringen: Popsongs mit Witz und eingängigen Hooklines, an denen man einfach kleben bleiben muss. „Cuz I Love You“ ist eine hochpolierte Soul-Partyplatte, die mal in Richtung R’n’B driftet, mal eher zur Synthie-Disco der frühen 80er. Prince spukt als freundlicher Geist durch die Songs und Lizzo singt dazu Zeilen wie: „Woke up feeling like I just might run for president / Even if there ain’t no precedent“. Und dann ist da natürlich die Single „Juice“: Retro-Funk-Partypop à la „Uptown Funk“ mit warmen Bläsern und süßlichen Synthesizern, der Erinnerungen an Glam-Rock wachruft, an den David Bowie der „Let’s Dance“-Jahre und wieder an Prince. Darauf singt sie ihre herrlich süffisanten Texte: „No, I‘m not a snack at all / Look, baby, I‘m the whole damn meal“ oder im Refrain „Blame it on my juice, blame it, blame it on my juice“. Es ist ein Song, der nicht eine Sekunde lang vom Gas geht, „Ya-ya-ee, ya-ya-ee“. Ein Song von und über eine Frau, die sich sexy und stark fühlt, und zu dem zur Not sogar Onkel Bernhard bei der nächsten Hochzeit tanzen kann. Sexpositivität für die Mainstreamgesellschaft. Ziemlich schwer, sich davon nicht mitreißen zu lassen. Auf der Bühne im kleinen Festsaal Kreuzberg schreit sie einmal ins Mikro: „Y’all ready to go to church?“ Und so ist es dann auch, ein Gottesdienst mit Popsong statt Gospel, Call and Response, „Can I get a hallelujah? Can I get a ya-ya-ee?“, Geister austreiben, sich anstecken lassen und in Richtung Seelenheil tanzen. Oder einfach sehr viel Spaß haben. Und Am Ende spricht die Hohepriesterin zur Menge: „Wenn ihr mich lieben könnt, dann könnt ihr auch euch lieben!“ Im Grunde mache sie Feel-Good-Musik, hat Lizzo mal in einem Interview gesagt – Feel-Good-Musik in einem tieferen Wortsinn. Und, ja, es fühlt sich verdammt gut an.


LIVE NATION PRESENTS

AB 10.10. AUF GROSSER DEUTSCHLANDTOURNEE! 28.06. ABENBERG 04.07. ECKERNFÖRDE 11.07. DRESDEN 12.07. MÜNCHEN 18.07. HAMBURG 23.07. TRIER 24.07. EMMENDINGEN 25.07. RASTATT 07.08. BONN 08.08. VILLINGEN 21.08. HANNOVER 22.08. HEIDENHEIM 23.08. ALTUSRIED 06.09. BOCHUM

09.10. HAMBURG 11.10. BERLIN

28.10. ESSEN

12.02. KÖLN 13.02. HAMBURG 15.02. BERLIN 16.02. MÜNCHEN

2020 AUF GRO SSER DEUTSCHLANDTOURNEE! TICKETMASTER: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz

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Bunte Tüte

EN REIHE T S R E R E D S U GRÜSSE A

S, am FOO FIGHTER uf dem a 30. Juni 2017 al iv Roskilde Fest zähle, bekomme

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EIN DATE MIT DEM

„Meine Mutter sagte immer: Ich soll lächeln und ein Grinsen aufsetzen!“ Das erzählt uns Arthur Fleck im Trailer zum neuen Film „JOKER“ und zeigt dabei jenes irre Lächeln, das den Bösewicht aus dem Universum von DC Comics so beliebt und gefürchtet gemacht hat. Der Film von Regisseur Todd Phillips, der am 10. Oktober in den deutschen Kinos startet, erzählt nun endlich die OriginStory des Jokers und zeigt uns, wie aus dem Spießer Arthur Fleck der berühmte Batman-Gegenspieler wurde. Nach der kultisch verehrten und am Rande zum Wahnsinn tanzenden Performance

„JOKER“

GEWINNEN!

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von Heath Ledger in „The Dark Knight“, traut sich nun Joaquin Phoenix an diese Rolle. Eine mehr als gute Wahl, wie die ersten Szenen und der Trailer bestätigen. Phoenix ist zudem – ähnlich wie der leider verstorbene Ledger – dafür bekannt, sich geradezu wahnhaft in seine Rollen zu stürzen. Und eine Prise Wahn muss man einfach mitbringen, wenn man sich in die Fänge des Jokers begibt. Genau das könnt ihr im Oktober mit uns erleben: Wir verlosen 5x2 Kinogutscheine. Einfach eine Mail mit dem Betreff „JOKER“ an verlosung@applausemagazin.de und mit ein wenig Glück könnt ihr bald in einem Kino eurer Wahl irre lächelnd mit dem Joker eine Tüte Popcorn killen …


Bunte Tüte Kolumne: Konzertnervbirnen

Folge 5: Die Windmaschine Wir lieben Konzerte und verbringen unsere Abende gerne in der Gesellschaft Gleichgesinnter vor einer Bühne. Aber wir wollen euch nicht immer nur in Euphorie und Watte kuscheln. Deshalb stellen wir uns mit dieser Kolumne mal direkt neben die schlimmen Menschen, die einem auch das beste Konzert versauen können. In der fünften Folge nimmt sich Jochen Overbeck die Windmaschine vor – ihr wisst schon: dieser Typ, der ohne mit der Wimper zu zucken still und leise in der fünften Reihe einen fahren lässt, den man bis zur Theke hinten riechen kann. Illustration: Alexandra Ruppert

Früher war nicht alles besser, aber eine Sache doch: Dass in Konzertsälen geraucht werden durfte, gab ihnen einen eigenen Geruchscharakter. Gemeinsam mit verschüttetem Bier und den verschiedensten Noten von Schweiß sorgte der Altrauch für eine Schicht, die oft über dem Konzert lag wie eine in die Jahre gekommene, aber herzensgute Daunendecke. Damals störte einen das nicht großartig, im Gegenteil: Wenn man am nächsten Morgen in die angemiefte Jeans kroch, erfreute man sich ein zweites Mal an den schönen Ereignissen des Vorabends.

hier sind, um in den sinnlichen Twee-Tunes von Hopsie & The Flopsies zu versinken?“ Als Geschädigter tappt man leicht in eine Falle, die es zu vermeiden gilt: Man geht davon aus, man besitze so etwas wie eine olfaktorische Synästhesie. Könne quasi den Geruch des Windes der Optik einer Person zuordnen. Die junge Dame mit dem süßen Allah-Lahs-Shirt kann doch unmöglich die Urheberin dieses Höllendonners gewesen sein, denkt man sich dann und lenkt seinen Zorn auf den grobschlächtigen Zwei-Meter-Klotz daneben. Der schaut schon so flatulent! Und hat er nicht gerade den Po ein bisschen gedreht, ganz so, als wolle er die etwas an fermentierte Schweinebratensauce erinnernden Gase von sich wegwedeln?

Das ist, von einigen Kellerlöchern in Berlin abgesehen, Vergangenheit. Besagter Geruchscharakter fehlt, wie ein Vorhang wurde er weggezogen. Heute riecht man den Menschen an sich. Schweiß kommt noch vor, aber das ist eine andere Sache, die sicher bald ebenfalls gewürdigt wird. In diesen Zeilen geht es um etwas anderes: den Furz. Der steht jetzt, wo selbst bei einem Sick-Of-It-All-Konzert die Luft so rein ist wie in einem Vorarlberger Bergdorf, häufig im Zentrum des Geschehens. Er kommt in verschiedensten Formen. Als Katastrophe, auf die man völlig unvorbereitet ist – während man mit geschlossenen Augen seinem Lieblingssong lauscht, steht plötzliche diese Wand aus Fäulnis vor der Nase. Oder, beinahe schlimmer, angekroche – wie die Wanne mit Badewasser füllt sich der Raum langsam, aber unaufhaltsam mit Gestank.

Ein Irrtum. Wer da seinen Koffer mitten in der Szenerie deponiert hat, ist für gewöhnlich nicht auszumachen. Wenn der Täter / die Täterin geschickt ist, wechselt er / sie den Schauplatz. Geht vielleicht zwei Schritte zur Seite, sodass er neben seinem Pups steht und nicht mehr davor oder holt sich, das ist bisweilen als Treibstoff für die nächste Aussendung nötig, ein Bier. Manchmal dreht er sich auch um, lenkt seinen Blick in den Saal, in den Augen ein „Na hoppla, ich bin genauso angewidert wie ihr!“ Oft ist die innerliche Fahndung auch eher eine Ausstellung der eigenen Vorurteile, denn eigentlich verhält es sich doch so: Jeder hat das Potenzial, ein Stinker und zur Windmaschine zu werden. Und vielleicht sollte man, wenn die Gase die Nase erreichen, auch kurz innerlich einkehren. Manchmal fällt einem dann nämlich siedend heiß ein: „Oops, das war ja ich.“ Am besten mal zum Merchandise schlendern und erst zurückkehren, wenn die Luft wieder rein ist! Oder halt aufs Klo gehen.

„Wer war das“, fragt man da erzürnt. „Wer erlaubt sich, so einen, Pardon, Schoas, in die Welt zu senden, während wir doch eigentlich alle


FEATURE

„Kein Bullshit, alles sehr direkt“

G Flip

Mit den Worten unserer Headline beschreibt die australische Musikerin ihre Lyrics – und trifft die Sache damit ganz gut. Ihre authentischen Texte, ihre Liebe zu Popmelodien, ihr DIY-Punk-Ansatz und ihr permanenter, ebenfalls sehr direkter Kontakt zu ihren Fans machen G Flip zu einer sehr nahbaren und sehr besonderen Newcomerin. Niklas Kaulbersch traf G Flip vor ihrer Show in der Berghain Kantine. Ihr Debütalbum erscheint Ende August, eine ausführliche Tour soll auch in Kürze angekündigt werden. och vor einem Jahr hätte G Flip wohl selbst nicht damit gerechnet, mit ihrem Debütalbum im Gepäck um die Welt zu touren. In ihrer Heimat Australien ist sie nicht mehr aus dem Radio wegzudenken und auch hierzulande wird die Aufmerksamkeit immer größer. Mitte Mai spielte die Musikerin aus Melbourne eine Club-Show in der Kantine am Berghain in Berlin, einen Tag später trafen wir den Shootingstar in Kreuzberg. 16.000 Kilometer Luftlinie von ihrem Schlafzimmer in Melbourne entfernt. Dort nahm sie 2017 den Großteil der Songs ihres Debütalbums auf, das Ende August erscheint. „Damals bin ich durch eine große Trennung gegangen. Mein Herz war gebrochen und ich habe Songs darüber geschrieben. Das hat mir sehr geholfen“, erzählt Georgia Filipo, wie die Künstlerin mit vollständigem Namen heißt. Beim Interview wie auf der Bühne ist G Flip gekonnt lässig gekleidet, mit Schlabber-Shirt, großer Hornbrille und zwei unterschiedlichen Vans. Im Februar 2018 lud G Flip den Song „About You” auf einem OnlinePortal hoch. Der Song verbreitete sich in kürzester Zeit und entwickelte sich zum

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viralen Hit – buchstäblich über Nacht. „Auf einmal hatte ich eine Karriere. Eine richtig echte Musik-Karriere, auf die ich mein ganzes Leben hingearbeitet und meine ganze Energie reingesteckt habe.“ Es hätte auch anders laufen können: Sie setzte sich in einem Casting der Band Empra gegen 20 Männer durch und ging mit der australischen Rockgruppe auf USTour. Nicht nur die Band trennte sich ein paar Jahre später, auch ihre langjährige Beziehung ging in die Brüche. Von da an beschloss G Flip sich solo durchzuschlagen. Beziehungsweise nicht ganz allein: Im Mittelpunkt ihres Lebens steht von nun an ihr Schlagzeug, das auf den Namen Je-Ro-Mo hört, mit einem großen LEDBildschirm ausgestattet ist und Gefühle zeigen kann. In Form von Smileys und Farben lässt die DIY-Kick-Drum bei den Live-Shows das Publikum an den Emotionen teilhaben. Ein Jahr lang schließt sich G Flip in ihrem Schlafzimmer ein, das sie zum Studio umbaut, um an eigenen Songs zu schreiben. Die sind erstaunlich poppig geworden für eine Musikerin, die in diversen Punk- und Alternative-Bands ihr Handwerk lernte. Doch mit dem Schlagzeug im Mittel-

punkt ihrer Songs und Live-Performance erschafft G Flip vor allem auf der Bühne einen Sound, der sich schwer einordnen lässt. „Ich glaube DIY-Garage-Pop trifft es am besten“, fasst G Flip ihre Musik selbst zusammen. Der Mix kommt nicht von ungefähr: „Mein Vater hat viel Punk und Rock gehört, Pink Floyd, Rolling Stones, The Clash, die frühen Green Day. Meine Mutter hingegen hat die Charts rauf und runter gehört. Pop-Songs von Beyoncé bis TLC, Michael Jackson, Whitney Houston oder Usher – viel eingängige, leichte Popmusik. Mit dieser Musik aufzuwachsen, prägt dich gewaltig. Beide Welten habe ich miteinander vereint in meiner Musik. Auf der Bühne bin ich wie ein Rockstar mit Punk-Attitüde, singe dabei aber Pop-Melodien mit Herzschmerz-Themen. Das ist der perfekte Mix, der mich am besten beschreibt.“ Im Laufe des Jahres 2018 folgten weitere Songs, die allesamt millionenfach gestreamt wurden. In Australien entwickelten sich „Killing My Time“ und „Drink Too Much“ zu großen Hits und erlangten beide Gold-Status. Ist es heutzutage einfacher, im Alleingang, also ohne Plattenfirma und Marketing-Agentur im Rüc-


ken, als Musikerin erfolgreich zu werden? „Es gibt die großen Online-Plattformen für Leute, die Musik entdecken wollen. Wir haben alle den ganzen Tag unsere Smartphones in der Hand – das ist die Bühne für Musiker in der heutigen Zeit. Jeder, egal wo auf der Welt, hat Zugang zu deiner Musik und kann sie teilen. Und ich möchte ja, dass meine Musik gehört wird. Gestern nach dem Konzert habe ich noch mit Fans abgehangen und sie gefragt, wie sie zu meiner Musik kamen. Jeder hatte eine andere individuelle Geschichte, wie sich mich entdeckt haben.“ Den Austausch mit ihren Fans pflegt G Flip nicht nur auf Live-Shows, sondern tagtäglich über die sozialen Netzwerke. Auf YouTube gibt sie einen authentischen und witzigen Einblick in ihr Tour-Leben, lässt die Zuschauer hinter die Kulissen blicken und beantwortet Kommentare und Nachrichten. Das Feedback der Fans ist G Flip nicht nur wichtig, sie lernt

daraus: „Durch positives Feedback und Ermunterung wird man besser, vor allem wenn man fest daran glaubt, dass man besser werden kann. Ich lerne ständig dazu. Ich nehme das Feedback mit und verpacke es in meinen neuen Songs.“ Gleichzeitig bespricht G Flip in ihren Songtexten sehr viel Privates – Grenzen setzt sich die Musikerin nicht: „Ich sage immer die Wahrheit. Kein Bullshit, alles sehr direkt. Das wirkt sich natürlich auf mein Songwriting aus – ich schreibe die Texte so, wie ich spreche. Ich hasse es, wenn in Songs Wörter vorkommen, die man erst im Wörterbuch nachschlagen muss, nur weil das Wort perfekt auf die Melodie passt.“ Nun erscheint Ende August dieses sehr direkte, persönliche, authentische IndiePop-Album der Marke Eigenbau. Zehn sehr unterschiedliche Songs, die eine Geschichte erzählen: „Wenn du es von Anfang bis Ende hörst, wirst du merken:

Es ist eine Liebesgeschichte. Es folgt dem Auf und Ab einer Beziehung: frisches Verliebtsein, Trennung, wieder zusammenkommen – wie ein offenes Tagebuch gepresst in ein Pop-Album“. Von berührenden Balladen und EmpowermentHymnen bis hin zu Gute-Laune-Songs ist auf dem Debüt alles enthalten. Genauso abwechslungsreich sind die LiveShows dieser starken Persönlichkeit aus Down-Under, die das (Schlag-) Zeug zum Superstar hat.

„About Us“ (Caroline)


Mamma Mia Das Musical

„ICH WAR DAS ERSTE B VON ” ABBA! 22


INTERVIEW Mit „Dancing Queen“, „Waterloo“ oder „Mamma Mia“ veröffentlichte die schwedische Popgruppe ABBA einige der größten Klassiker der Musikgeschichte. APPLAUSE-Autorin und ABBA-Kennerin Katja Schwemmers traf in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Mitglieder der schwedischen Popgruppe, die seit 1982 nicht mehr aufgetreten ist, der Welt aber das hinreißende Musical „Mamma Mia“ beschert hat, das am 23. September die Wiederaufnahme-Premiere in Berlin feiert. Vor allem Benny Andersson beeindruckte sie mit seinem trockenen Humor. Mr. Andersson, Sie sind das dritte Mitglied von ABBA, das ich zum Interview treffe, und das zweite B! Genau genommen bin ich das erste B! Ich bin das B, das auf einigen Albumcovern rückwärts guckt. Wir hatten mal ein Fotoshooting mit Bubi Heilemann für die „Bravo“, da hielt ich mein B versehentlich verkehrt rum. Daraus hat sich das dann entwickelt. Ich war also das erste B. Wie erklären Sie sich den andauernden Wunsch des Publikums nach einer Wiedervereinigung von ABBA? Mir gefällt der Gedanke, dass es diesen Wunsch gibt, weil wir damals gut waren. Viele Songs und Aufnahmen waren gut. Und wir hatten Hits über einen ausreichend langen Zeitraum von zehn Jahren. Es hilft natürlich, dass die Lieder in Filmen wie „Muriels Hochzeit“ auftauchten, dass Erasure und Madonna sich Songs annahmen und große Hits damit hatten. Dann kam vor 18 Jahren das Musical dazu. Vieles hat also für unseren Song-Katalog gearbeitet, obwohl ABBA seit 1982 nicht mehr existierten. Das ist ein bisschen wie bei den Beatles, die auch zehn Jahre durchgezogen haben und bis heute präsent sind. Die Rolling Stones gehen sogar immer noch auf Tour. Fragen Sie sich manchmal, wie Mick Jagger das macht? Ich kann es nicht fassen

– der Typ ist einfach unglaublich! Es muss daran liegen, dass die Stones wirklich mögen, was sie tun. Sie lieben es, auf der Bühne zu stehen. Anders ist das nicht zu erklären. Ich habe mir ihr Konzert in Stockholm angesehen und hallo gesagt. Das war ein toller Abend. Es schlägt also immer noch ein Rocker-Herz in Ihrer Brust, so wie in Ihren musikalischen Anfängen in den Sechzigern als Mitglied der Band The Hep Stars? Ja, absolut! Eine Vorliebe für die alten Typen im Rockbusiness habe ich immer noch. Wer war denn näher dran am perfekten Popsong: die Beatles oder ABBA? Das kann man nicht vergleichen. Die Beatles sind meine Helden. ABBA sind auf einem anderen Planeten. Von den Beatles, den Kinks und den Beach Boys holten wir uns die Inspiration – das hört man unseren Songs auch an. Aber anders als besagte Bands sind wir aufgewachsen mit europäischer Musik, nicht der angelsächsischen. Da ist also ein Element in unserer Musik, das sie nicht in ihrer Musik haben. Ich hörte beispielsweise deutsche Lieder wie Lolitas „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ oder das italienische „Volare“. Die Songs liefen im schwedischen Radio. Ich glaube, das ist ein Grund, warum wir so erfolgreich wurden. Aber was weiß ich schon. (lacht)

Ist es für Sie wichtig, der Nachwelt etwas zu hinterlassen? Ach, nein. Niemand von uns Vieren hat überhaupt damit gerechnet, dass nach so vielen Jahren ein Bedürfnis nach ABBA bestehen könnte und die Musik immer noch relevant ist. Als wir 1982 aufhörten, dachten wir, dass wir vielleicht noch in den Genuss von Tantiemen aus Spanien, Argentinien oder Japan in den nächsten zwei, drei Jahren kommen könnten. Pop war damals schon kurzlebig. Aber bei uns hörte es nie auf. Man kann nur dankbar, bescheiden und glücklich darüber sein, dass wir auf unsere Art immer noch da sind. Wissen Ihre sechs Enkelkinder, wer ABBA ist? Die ersten fünf schon. Der jüngste ist erst ein Jahr alt – der hat noch eine Gnadenfrist. Aber einer der Gründe, warum ich das „Piano“-Album gemacht habe, sind meine Enkel. Wenn ich tot bin, sollen sie etwas von mir haben, was sie sich anhören können: eine Platte, auf der ihr Großvater Klavier spielt. Ist „Dancing Queen“ der perfekte Popsong? Ja, der ist ganz ok. So bescheiden? Es gibt viele Songs, auf die ich stolz bin. Sie sind alle anders. Aber ich stimme zu, „Dancing Queen“ ist ein echter Popsong. Er hat einen guten Anfang, der sich eher wie die Mitte eines Liedes anhört.


Ich bin ein

glücklicher Junge! BENNY ANDERSSON

Das Stück hat einen netten Groove. Aber „Knowing Me, Knowing You“ ist auch ein echt guter Song. „Take A Chance On Me“ macht Spaß. Ich mag „The Winner Takes It All“. Von „The Day Before You Came“, was der letzte ABBA-Song war, habe ich für die „Piano“-Platte eine sehr schöne, melancholische Version aufgenommen. Ich kann deshalb nicht sagen, dass „Dancing Queen“ mein Favorit ist. Was ist dran an den Gerüchten um eine ABBAHologramm-Tour? Das ist ein Missverständnis. Denn ob das in Form von Hologrammen geschehen wird, wissen wir noch gar nicht. Es sind digitale Versionen von uns Vieren, so viel ist sicher. Unsere Körper wurden dafür sogar schon vermessen. Die Technik erlaubt uns verschiedene Möglichkeiten auf der Bühne zu stehen, ohne wirklich da zu sein. Wir sondieren das gerade. Es ist mehr Arbeit, als wir am Anfang annahmen. Aber es soll ja auch etwas Unvergleichbares werden. Es soll so nah dran sein am ursprünglichen Konzerterlebnis wie nur möglich. Ist es ein komisches Gefühl, dass die Show Sie überleben wird? Das ist ein interessanter Aspekt, nicht wahr? Deshalb wollten wir es tun, so lange wir leben, um Einfluss darauf nehmen zu können. Es wird eine höchst technologische Angelegenheit, in der wir mit der Zukunft flirten. Und doch ist es ein bisschen wie in den Siebzigern, wo wir, anstatt selbst zur „Starparade“ oder zu irgendeiner TV-Show nach Australien zu reisen und aufzutreten, ein Video von uns schickten. Wir waren mit solchen Platzhaltergeschichten also eh früh dran. Und nun wollen wir etwas machen, was noch nie zuvor gemacht wurde Ein Museum in Stockholm haben ABBA ja bereits. Dort steht ein Telefon in den Besucherräumen, auf dem angeblich die vier ABBA-Mitglieder ab und zu anrufen. Hand aufs Herz: Wie oft ist das bei Ihnen

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WANN UND WO? Mamma Mia! Das Musical 24.09.2019 - 24.05.2020 Stage Theater des Westens Berlin Tickets auf Ticketmaster.de

vorgekommen? Drei Mal! Einmal hatte ich einen Museums-Besucher aus Venezuela am Hörer, ein anderes Mal einen aus Deutschland. Es ist nie geplant, ich mache es einfach. Ich habe die Nummer in meinem Handy gespeichert – es gibt nur drei weitere Personen auf dem Planeten, die sie auch haben. Eine ziemlich lustige Idee, oder? Apropos Telefon: Was ist das letzte Foto, das Sie mit Ihrem iPhone aufgenommen haben? Lassen Sie mich mal nachschauen. (blättert im Handy) Schauen Sie, das ist Jessica. Ich züchte Rennpferde. Und Jessica ist die derzeitige Trainerin. Sie und ihr irischer Ehemann haben uns letztes Wochenende Zuhause besucht. Das Bild entstand, bevor sie wieder wegfuhren. Ist das ein Hobby von Ihnen? Oder wie ernst nehmen Sie das mit der Rennpferdezucht? Sehr ernst! Es ist

weit mehr als ein Hobby für mich. Ich mache das ja auch schon seit 25 Jahren und guck mir regelmäßig die Rennen an. Ist der Mann mit den leisen Tönen am Klavier im Privaten also eher ein Geschwindigkeits-Junkie? Nein, aber es ist schon zwei Mal vorgekommen, dass sie mir den Führerschein abgenommen haben! Es ist immer verlockend, wenn ich mit meinem Porsche Macan unterwegs bin. Aber ich bemühe mich, jetzt immer ganz entspannt hinterm Steuer zu sein, denn ich will den Führerschein nicht noch einmal abgeben müssen. Wo wohnen Sie in Stockholm? Ich lebe nah am Zentrum auf einer Insel, die sehr grün ist. Nicht viele Leute wohnen da, es gibt vielleicht 100 Häuser. Es ist eine sehr nette Gegend von Stockholm. Ich bin ein glücklicher Junge.

„Piano“ Benny Andersson (Deutsche Grammophon)

„Abba Gold“ (Universal Music)


Feature „Best of Morricone“ Tour 2020

Spiel mir das Lied...

Er ist der größte Filmkomponist aller Zeiten: Über 500 Soundtracks hat Ennio Morricone komponiert. Weltberühmt machten ihn die Italowestern von Sergio Leone „Für eine Handvoll Dollar“, „Zwei glorreiche Halunken“ und natürlich „Spiel mir das Lied vom Tod“. Dabei ist der Italiener weit mehr als ein Westernkomponist.

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eine erste Filmmusik komponierte Ennio Morricone 1961 für die Kriegskomödie „Il federale – Zwei in einem Stiefel“ von Luciano Salce. Seitdem hat er über 500 Filmmusiken geschrieben. Er schrieb den Soundtrack für Tarantinos „Django Unchained“ und für Sergio Leones „Es war einmal in Amerika“, für Guiseppe Tornatores „Die Legende vom Ozeanpianisten“ und Brian de Palmas „The Untouchables“. Die Klassiker „Chi Mai“ (aus dem Film „Der Profi“ mit Jean-Paul Belmondo) und „Love Theme“ (aus „Cinema Paradiso“) sind von ihm. Kenner schätzen seine loungig-experimentellen Scores für zahlreiche Thriller der frühen 70er. Bekannt ist auch seine Musik zur Serie „Allein gegen die Mafia“, in der Kirchenorgel und schroffe Geigen so genial aufeinander treffen. Weniger bekannt, dass aus Morricones Feder auch die Musik zu Filmen wie „Das Ding aus einer anderen Welt“ und „Meine Name ist Nobody“ stammt. Unerreicht aber ist seine Komposition für „The Mission“ von Roland Joffé aus dem Jahr 1986. Zum Weinen schön sein ergreifendes Stück „Gabriel’s Oboe“, das ihm indirekt sogar den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk bescherte. Denn erst auf Drängen von „Mission“-Hauptdarsteller

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Robert De Niro soll Morricone 2007 die Auszeichnung erhalten haben, die ihm fast 50 Jahre zu Unrecht verwehrt geblieben war. Das wohl auch, weil der Mann mit Hornbrille, der 1928 in Rom geboren wurde, sich den Angeboten, nach Hollywood zu ziehen, stets verwei-

gert hatte. „Sie haben mir sogar eine Villa angeboten, damit ich nach Amerika komme und für sie komponiere. Aber ich habe nicht im Traum daran gedacht, mich dort niederzulassen. Ich bin Römer durch und durch und liebe meine Stadt“, erklärt Morricone


seine Entscheidung für Rom und gegen die Traumfabrik Hollywoods. Morricone musste, vielleicht auch, weil er seiner italienischen Heimat immer treu geblieben ist - und trotz zahlreicher anderer Auszeichnungen - lange auf seinen ersten Filmmusik-Oskar warten. 1979 wurde er zum ersten Mal nominiert (für „In der Glut des Südens“) – und scheiterte. Bis er dann 2007 endlich den Oskar für sein Lebenswerk bekam. Und es sollte nicht der letzte Oscar bleiben: 2016 folgte endlich der lang ersehnte Oscar für die beste Filmmusik – zu Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“.

Als hart arbeitender Filmkomponist möchte Morricone eines Tages in Erinnerung bleiben, als Vater vieler Melodien. „Es ist wichtig, dass die Leute verstehen, wie viel Anstrengung ich darin investiere. Und wie schwierig es ist, solche Melodien zu komponieren. Natürlich lasse ich immer alles geschmeidig klingen, um die Leute die Arbeit nicht merken zu lassen. Aber ich denke, es wäre nur fair, wenn ich als hart arbeitender Komponist im Gedächtnis bleiben würde.“

So wie er Rom treu geblieben ist, ist er auch seiner Arbeitsweise in den vergangenen 60 Jahren immer treu geblieben: „Andere schreiben Noten mit Computern, ich benutze immer noch Papier und Bleistift, um die Partituren für jedes einzelne Instrument festzuhalten. Manchmal komponiere ich, ohne den Film vorher gesehen zu haben.“ Wie das geht, bleibt sein Geheimnis. Wo das geht, nicht: In der Innenstadt der italienischen Hauptstadt bewohnen er und seine Gattin Maria, mit der er seit 62 Jahren verheiratet ist, die obersten drei Stockwerke eines Hauses. „In der Wohnung lebte früher Sophia Loren, und sie hat einen wunderschönen Dachgarten. Dort befindet sich auch mein Arbeitsraum, zu dem nur ich Zugang besitze. Denn ich habe meine ganz eigene Ordnung, da kann ich niemand anderen dulden.“

absoluter

Bei Interviewpartnern gilt Morricone, den alle nur den Maestro nennen, oftmals als schwierig, weil er recht verkopft von seiner Musik spricht, sie genauso präzise erklärt wie er sie komponiert. „Wenn sie mich als ernsthaft, fokussiert und diszipliniert beschreiben, trifft es das ganz gut. Eine Leichtigkeit ist mir als Mensch nicht immer gegeben“, so der Maestro. „Meine Musik indes muss geschmeidig klingen. Man darf ihr die schwere Arbeit nicht anhören.“

Ich bin

PastaFan!

ENNIO MORRICONE

In Rom studierte Morricone am renommierten Conservatorio di Santa Cecilia Trompete, Komposition und Orchestrierung. Während des Studiums spielte er weiter Trompete in Nachtlokalen – und arrangierte Schlager, begann für Radio und Fernsehen zu arbeiten. Anfang der 1960er schrieb er zum ersten Mal den Soundtrack für einen Film. Bald schon folgte die Zusammenarbeit mit Sergio Leone – der Regisseur und Morricone waren schon gemeinsam zur Schule gegangen. In Sergio Leones Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ fällt streckenweise minutenlang kein Wort – ohne Ennio Morricones Filmmusik wäre dieser Western kaum denkbar. Wie auch bei vielen anderen seiner Werke verschmelzen Bilder und Musik, fast immer sind die Themen reich an ungewöhnlichen Tönen wie Kojoten-Geheul.

Wie er damals auf dieses musikalische Thema kam? „Vielleicht merken es die meisten Menschen nicht, aber die Melodie ist nichts anderes als KojotenGeheul in Musik übertragen. (heult wie ein Kojote) Genau das habe ich gemacht!“ Dem dafür etablierten Begriff Spaghetti Western konnte er aber nie etwas abgewinnen. „Nein, denn wir sind hier nicht im Restaurant. Nennen Sie es doch bitte Italo-Western.“ Aber Spaghetti mag er: „Ich bin absoluter Pasta-Fan!“ Genauso wie Westernhelden. „Ich habe die Filme gesehen, die Sergio Leone mit Klaus Kinski gemacht hat. Kinski war anders, er spielte so böse und aggressiv. Das ist mir sehr im Gedächtnis geblieben, auch wenn ich seine Tochter noch lieber mag.“ Die Heav y-Metal-Band Metallica geht seit über 30 Jahren zu seinem Stück „Ecstasy Of Gold“ auf die Bühne. Den Pet Shop Boys wurde sogar die Ehre zu teil, für den Track „It Couldn’t Happen Here“ von ihrem Album „Actually“ mit ihm zusammengearbeitet zu haben. Viele Musiker bekunden, wie sehr sie vom Morricone-Sound und seinen Spaghetti-Western-Melodien beeinflusst sind. Regisseur Quentin Tarantino hat seine Musik in Filmen wie „Inglorious Basterds“ eingesetzt und ihr damit zu erneuter Prominenz verholfen. Über den Grund, warum er immer wieder von der Popkultur vereinnahmt wird, kann der Komponist selbst nur mutmaßen. „Dass diese Leute mit meiner Musik etwas anfangen können, liegt wohl an der Simplizität der von mir gewählten Akkorde und der Gefälligkeit der Stücke. Man kann sie gut auf der Gitarre reproduzieren.“ Viele dieser Musiker hätten ihn schon zum Essen eingeladen, erzählt er, aber an die Namen erinnern, kann er sich nicht. Warum auch? Morricone ist sein eigener Meister.


Quentin Tarantinos Verwendung seiner Musik in Filmen wie „Inglorious Basterds“ überraschte ihn. „Er ist ein prima Regisseur und hat das auf gute Weise gemacht. Was mich doch etwas überrascht hat, denn diese Kompositionen sind aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgelöst worden. Sie sind eigentlich für andere Filme geschrieben worden und ihnen liegt dadurch auch eine andere Idee zu Grunde.“ Warum seine Stücke so perfekt funktionieren und viele Menschen emotional berühren, erklärt Ennio Morricone so: „Emotionen sind ein Teil davon,

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aber nicht das einzige Element, das beim Komponieren wichtig ist. Vermutlich hat der Komponist, während er ein Stück schreibt, nicht mal die Kontrolle über seine eigenen Emotionen. Aber er beherrscht das technische Handwerk, eine Methode, um die Botschaft rüberzubringen und alle Instrumente an den richtigen Platz zu bringen. Was der Komponist Emotionen nennt, wird eigentlich durch die Technik erreicht. Was in der Musik durchdringt ist die Ehrlichkeit des Komponisten. Man kann die Ehrlichkeit eines Komponisten erkennen, wenn man seine Arbeit analysiert.“

Wenn man Morricone fragt, mit welchem Geschenk man ihm eine Freude machen könnte, gerät er ins Schwärmen. „Das größte Geschenk habe ich schon: Das ist meine Frau. Ein weiteres Geschenk mache ich mir jeden Tag selber: Mit meiner Frau gut klar zu kommen.“ Ob es auch manchmal Streit gibt? „Doch, wir tragen auch unsere Kämpfe miteinander aus, aber immer aus lächerlichsten Gründen. Ich bete, dass es nur bei diesen lächerlichen Gründen bleiben wird“, erzählt er. Aber das wichtigste Geschenk sei es natürlich, gesund zu bleiben. Ob es ihn stolz macht, so weit im Leben


WANN UND WO? „Best of Ennio Morricone“ 02.01.2020 Darmstadt Darmstadtium 06.01.2020 Erfurt Messe (Halle 1) 09.01.2020 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle 11.01.2020 Stuttgart Liederhalle Beethovensaal 13.01.2020 Essen Colosseum 14.01.2020 Osnabrück OsnabrückHalle 16.01.2020 Kiel Kieler Schloss 17.01.2020 Bremen Die Glocke 19.01.2020 Minden Kampahalle 20.01.2020 Berlin Admiralspalast Tickets auf Ticketmaster.de

gekommen zu sein? „Natürlich bin ich glücklich darüber, aber ich muss auch immer daran denken, dass je älter ich werde, ich dem Tod umso näher komme. Das trifft zwar auf uns alle zu. Aber die über 80-Jährigen sind die nächsten, die gehen müssen.“ Und dann er zählt er nich, dass er sich sowieso wie 60 fühle. Was seine Konzerte betrifft, war Morricone sowieso ein Spätstarter. Erst im Alter von 74 Jahren hat er angefangen, seine Kompositionen live mit Orchester als Dirigent vor Publikum zu präsentieren. „Es hatte mich vorher

einfach niemand gefragt, ob ich das tun will. Und ich konnte ja schlecht auf die Straße gehen, um meine Melodien aufzuführen“, witzelt er. So energetisch, wie er sich auf der Bühne gab, nam man ihm die gefühlten 60 ab. „Es ist wie bei einem Athleten: Ich muss bei meinen Konzerten sehr konzentriert sein und meinen eigenen Körper und die Muskeln unter Kontrolle haben.“ Dafür steht er morgens um 5 Uhr auf und joggt eine Stunde durch die Wohnung. Sein einziges Laster: „Schokolade! Aber nicht zu viel, sonst schimpft meine Frau mit mir.“ Text: Simone Wendel Interview: Katja Schwemmers

„60 Years Of Music (Deutsche Grammophon)


Bunte Tüte

PODCAST DES MONATS

COSMO MACHIAVELLI Vassili Golod ist öffentlich-rechtlich ausgebildeter und studierter Politiknerd. Jan Kawelke ist schulhofsozialisierter Rap-Checker und ebenfalls recht jung über ein Volontariat ins Radio geraten. Zusammen moderieren die beiden seit gut einem Jahr auf WDR Cosmo den Podcast Machiavelli. Schon der Name ist gut gewählt: Nicht nur, weil der in Macht(ergreifungs)fragen äußerst clevere italienische Philosoph Niccolò di Bernardo dei Machiavelli schon von Rappern wie Jay-Z, Snoop Dog, LL Cool J oder Lil Wayne genamedropped wurde, sondern auch weil der große Tupac Shakur einst das Pseudonym Makaveli trug. Golod und Kawelke nehmen sich alle zwei Wochen ein Thema an der Schnittstelle zwischen Politik und

Rap vor – oft mit Gästen aus beiden Feldern. Die beiden sind immer perfekt vorbereitet, machen aber ebenso nie einen Hehl daraus, wenn ihnen ein Thema Probleme bereitet oder sie die Meinung ihrer Gäste nicht teilen. Außerdem konnte man ihnen sozusagen beim Immer-besser-werden zuhören: War die erste Folge noch ein etwas zu konzentrierter und konstruierter Talk, tacklen sie inzwischen mit guter Recherche unterfüttert Themen wie die Grenzpolitik der EU, werfen sich in Diskussionen mi t erp ro bten Rh eto ri kern wi e

Martin Schulz und Gregor Gysi und tragen neuerdings ihr Format auch live auf diverse Festivals. Wer also denkt, junger Popjournalismus sei in der Krise, kann hier Hoffnung schöpfen. „Machiavelli“ gibt’s inzwischen überall da, wo es Podcasts gibt, oder unter dem handlichen offiziellen Link: www1.wdr.de/radio/cosmo/podcast/machiavelli

Von Profis empfohlen: CHARLI XCX An dieser Stelle wollen wir euch Tipps von echten Herzbluttäterinnen und -tätern präsentieren, die das Konzert- und Musikleben am La ufe n h al te n . Heute ist Daniela Ammermann an der Reihe. Sie ist stellvertretende Redaktionsleiterin beim sehr guten OnlineMusikmagazin Diffus und eine der prägenden Charaktere dort – weil sie vor der Kamera ebenso aktiv ist wie hinter den Kulissen. Wer Diffus und die zahlreichen Videoformate des Magazins noch nicht kennt, sollte vielleicht bei Danielas „Deep Dive“ anfangen, bei dem sie aktuelle Phänomene und Entwicklungen der Popkultur erklärt, oder bei der YouTube-Talkshow „4 Wegen Rap“, für die Daniela mit Rapperinnen, Produzentinnen und Journalistinnen über, genau, Rap diskutierte. Sie empfiehlt euch, Anfang November ein Konzert von Charli XCX zu besuchen – noch gibt’s Tickets.

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„Wollte man Pop-Musik im Jahr 2019 als Menschen darstellen, dann käme man definitiv nicht an folgender Feststellung vorbei: Pop war noch nie mehr Frau als jetzt. Und dabei muss ich noch nicht einmal die seit Jahrzehnten bekannten, Stadion erprobten Diven aufzählen. Von Dua Lipa über Billie Eilish, Jorja Smith und Lizzo hin zu Charli XCX. Von der Spitze der Charts in die Mitte der Subkultur. Wer wissen möchte, wie innovative Pop-Musik dieser Tage klingt, kommt vor allem an Letzterer nicht vorbei. Charlis PopEntwurf ist seiner Zeit immer ein Stück weit voraus, definitiv laut und brachial. Dabei müssen Ohrwurm-Parts aber nie der Innovation weichen, alles hat seinen Platz. Oder vielmehr, Charli macht Platz für das was Pop-Musik 2019 braucht: Persönlichkeit und Toleranz. Mehr Argumente für einen Konzertbesuch im November braucht es nicht.“


Bunte Tüte „WHY ME? WHY NOT.“

GEWINNEN? WHY NOT!

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DENITE Wo gesehen:

Wir sind an dieser Stelle schon mal indiskret und verraten euch, dass wir Mr. Liam Gallagher in der kommenden Ausgabe mit einem längeren Interview im Heft haben werden. Der jüngere der beiden Oasis-Gebrüder könnte mit seinem zweiten Soloalbum „Why Me? Why Not.“ zum wiederholten Male Noel in Sachen Verkäufen hinter sich lassen. Eine erstaunliche Entwicklung, die man irgendwie nicht so recht hat kommen sehen. Aber Liam hat nun mal ein grantiges, kantiges Bühnencharisma, das seinen Bruder brav aussehen lässt. Und er hat diese Stimme, die Oasis einst ausgemacht hat. Da ist es dann auch egal, dass sein verhasster Bruder jedes Mal mitverdient, wenn Liam auf seinen Konzerten Oasis-Klassiker zum Besten gibt. Das neue Album könnt ihr bei uns schon jetzt gewinnen: Einfach eine Mail mit Name, Postadresse und dem Betreff „#TeamLiam“ an verlosung@applausemagazin.de – viel Erfolg!

er Straße, Berlin

lau Straßenlaterne, Oh

Design:

, sehr Schöne Illustration twork zum Ar s da professionell - und rything I Know And 2016er-Album „Eve out You“ I Will Never Know Ab

Fakten:

rnamen Denite verHinter dem Künstle rlin lebende Spanier birgt sich der in Be dem das IndeGari Marcos, der zu bel Redlight Music pendent-Techno-La eber hat er gut betreibt. Den Aufkl t nur wenige Meter platziert – er häng der geschätzten entfernt vom Büro Stil vor Talent. Label-Konkurrenz

Musik:

nger, der die Denite ist kein Anfä kleistern muss. zu n er Stadt mit Aufkleb eserinnen oder techResident-Advisor-L udige könnten ihn no-affine Ausgehfre in m Zettel haben. Se sicher schon auf de Vocals begleiteter sphärischer, oft mit Einstiegsdroge in die Sound ist eine gute . elektronische Musik

Anspieltipp:

„Everybody SuperZuletzt erschien die eltrack wir wärmsnova“ EP, deren Tit nnen. Besser gefällt tens empfehlen kö h das auf dem uns aber tatsächlic Album – die Tracks Sticker beworbene You Lose Yourself“ „Berlin“ und „When derbe geil. darauf sind schon

EIN M ABEND I “ 54 „STUDIO

Der New Yorker Club, der am 26. April 1977 in der 254 West 54th Street in Manhattan eröffnet wurde, steht noch immer für einen Lifestyle, einen Sound, eine Offenheit und einen Exzess, der seinesgleichen sucht. In der Zeit bis 1986, in der das Studio mit Unterbrechungen geöffnet war, gingen dort Stars wie Andy Warhol, Calvin Klein, Elizabeth Taylor, Mick Jagger und natürlich die überirdische Grace Jones ein und aus. Die Partys, die Gästeliste, der Drogenkonsum, der Sex, die Geschlechtergrenzen verwischende Crowd, der Exzess – all das wird bis heute ebenso verklärt wie gefeiert. Regisseur Matt Tyrnauer springt in seinem Film „Studio 54 – The Documentary“ mit wundervollen Archivbildern mitten rein ins bunte Treiben, spricht mit vielen Zeitzeugen – nimmt aber auch die dunklen Kapitel ins Visier. Die Schikanen des FBIs und der Polizei zum Beispiel, das Drängen der Mafia mitzuverdienen, die Drogenlogistik, die Steueraffären der Besitzer. Wir verlosen gemeinsam mit dem Weltkino Filmverleih fünf Blu-rays dieses spannenden Films – einfach eine Mail mit dem Betreff „Ich will ins Studio 54!“ an verlosung@applausemagazin.de schreiben.


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CARNIVAL YOUTH

DREI LETTEN IN SÃO PAULO Im August hat die lettische Indiepop-Band Carnival Youth ihr großartiges viertes Album „Good Luck” veröffentlicht, das sie im Oktober auch in Deutschland live vorstellen wird. Drummer Emīls Kaupers nahm sich die Zeit, um mit Dirk Hartmann über den Abgang von Bassist Aleksis Luriņš, männliche Emotionalität und Bill Murray zu sprechen. Fangen wir mit dem unangenehmen Teil an: Warum hat Gründungsmitglied Aleksis Luriņš die Band verlassen? Er hat sich etwas müde gefühlt von allem, auch vom Touren. Natürlich hat es die Art und Weise verändert, wie wir Songs schreiben, und wir sind eben nun nur noch zu dritt. Aber ich denke, dass es das Beste für ihn war - und für uns wahrscheinlich auch. Ist er auf eurem neuen Album noch zu hören? Er hat ein paar zusätzliche kleine

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Bassparts oder Gitarrenparts beigesteuert. Aber das war zu einem Zeitpunkt, als die Songs schon größtenteils fertig komponiert waren. Was sind die größten Unterschiede zwischen eurer neuen LP »Good Luck« und der letzten Platte »Propeller«? Ich denke, dass unser neues Album die Leichtigkeit und Freude der ersten Platte enthält, und vielleicht die Experimentierfreude der zweiten. Außerdem ist »Good Luck« persönlicher als alles, was wir bisher

gemacht haben und zur gleichen Zeit ironischer. Euer letztes Album war von Acts wie Temples, Wolf Parade oder Arctic Monkeys beeinflusst. Welche Bands waren dieses Mal Inspirationsquellen? Wir sind diesmal viel durch 90sIndie-Acts wie Flaming Lips, Mercury Rev, Daniel Johnston oder Sufjan Stevens beeinflusst worden. Grizzly Bear ist ebenfalls einer unserer Favoriten. Wir mögen eine Menge Musik.


INTERVIEW Ihr habt »Good Luck« in São Paulo aufgenommen. Wie kam es dazu? Das ist etwas sehr Besonderes für eine lettische Band. Wir haben einen guten Freund bei Red Bull. Die haben Studios auf der ganzen Welt. Wir haben den Freund nach einem Studio gefragt, das wir für zwei Wochen buchen können. Natürlich mussten wir für die Flüge nach São Paulo und die ganzen Kosten selbst aufkommen. Aber wir wussten, dass es ein großes Abenteuer werden und dass das Album davon profitieren würde. Und wir glauben, dass man die brasilianischen Einflüsse durchaus hören kann.

Abgesehen von eurer neuen Platte habt ihr den Soundtrack zu einem animierten Kurzfilm namens »Crazy Fox« geschrieben. Inwiefern hat sich die Herangehensweise da vom normalen Songwriting unterschieden? Man ist von der Animation beeinflusst und versucht, die Essenz des Bildes auszudrücken. Wir wollten unsere Egos zurückstellen. Und wir mussten definitiv auch das Publikum mitdenken, das bei diesem Kurzfilm hauptsächlich aus Kindern besteht. Deswegen haben wir versucht, den Soundtrack nicht zu erwachsen, nicht zu indie werden zu lassen.

Auf welche Art und Weise haben sich die brasilianischen Einflüsse niedergeschlagen? Wenn wir in Lettland geblieben wären, hätte es sich nicht natürlich und logisch angefühlt, Reggaeton-Beats zu spielen und brasilianische Percussions zu benutzen.

Ich habe gelesen, dass ihr Bill Murray in New York getroffen habt. Wie ist euch das gelungen? Das ist eine großartige Geschichte. Es ist passiert, als wir zum ersten oder zweiten Mal in New York waren. Wir hatten unser Quartier in Williamsburg in der Nähe einer Bar namens »21«, die Bill Murrays Sohn gehört. Wir hatten im Internet gelesen, dass Bill Murray genau am Tag unseres Gigs in dieser Bar arbeiten würde. Wir haben unseren Gig dann erst ziemlich spät gegen ein Uhr nachts beendet und gedacht, dass Bill wahrscheinlich schon schlafen würde. Aber die Bar war in unserer Nähe, sodass wir einfach hingefahren sind. Als wir dort ankamen, stand immer noch eine lange Schlange vor der Bar. Wir haben uns angestellt und etwa eine halbe Stunde gewartet. Als nur noch drei Leute vor uns standen, sahen wir plötzlich einen Typen auf der anderen Straßenseite, der aussah wie Bill Murray. Wir sind zu ihm gerannt und haben ihm unser Album geschenkt und gesagt: »Hey man, we came to have drinks with you.« Er hat sich bedankt, uns an den Händen genommen und in die Bar gebracht. Dann hat er uns gefragt, was wir trinken wollen. Wir wollten Gin Tonic, und er hat uns Gin Tonic gemacht. Nun hat er unsere Platte auf Vinyl. Das war eine fantastische Erfahrung.

Eure aktuelle Single »Boys Do Cry« fokussiert sich auf Female Power und männliche Emotionalität. Was bezweckt ihr damit? Eigentlich ist es mehr durch das Musikvideo passiert, dass dieses Thema betont wurde. Denn als wir den Song geschrieben haben, war der Titel ziemlich ironisch gemeint. Aber trotzdem handelt der Song von irreführenden Stereotypen. Der Regisseur des Musikvideos, Roberts Kulenko, hat dann die Möglichkeit genutzt, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Findet in Lettland momentan auch eine intensive Gender-Debatte statt? Ich glaube, dass wir das auf der ganzen Welt spüren können. Aber Lettland nimmt eine führende Rolle in Bezug auf die Arbeitswelt ein. Denn Männer und Frauen bekommen bei uns dasselbe Gehalt für den gleichen Job. Außerdem hatten wir eine Frau als Präsidentin. Lettland ist ein kleines Land. Deswegen werden wir von den Wellen des kulturellen Wechsels viel schneller beeinflusst. Wir adaptieren rascher.

WANN UND WO? Carnival Youth „Good Luck“ Tour 2019 14.01.2019 Hamburg Molotow 15.10.2019 Berlin Berghain Kantine 16.10.2019 Dresden Ostpol Tickets auf Ticketmaster.de

„Good Luck“ (Backseat / Soulfood)


Lana Del Rey

Am 30. August erscheint Lana Del Reys sechstes Studioalbum – wenn man denn ihr Debüt unter dem Namen Lizzy Grant aus dem Jahr 2010 mitzählt. „Norman Fucking Rockwell“ wird es heißen und nach ihrer eigenen Aussage ein entspanntes, aber zugleich sehr persönliches Werk sein. Im Frühjahr 2020 wird Lana Del Rey dann für zwei Live-Shows nach Deutschland kommen. Text: Daniel Koch

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s ist immer noch einer der größten Irrtümer der jüngeren Popkultur, dass man es bei Lana Del Rey mit einer reinen Kunstfigur zu tun hat. Klar, man weiß, wo das herkommt: Ihr erster Song und Clip unter diesem Namen war bekanntlich „Video Games“ und das Beste, was Internet und Musikfernsehen

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2011 zustande gebracht haben. Ihr Name klingt wie eine Hollywood-Märchenfigur. Auf Fotos wirkt sie, als sei sie direkt aus einem geschmackvollen Werbeplakat heraus gestiegen. Ihre Biografie samt Trailer-Park-Vergangenheit liest sich wie eine Kurzgeschichte von Denis Johnson – wenn der bloß Frauenfiguren hätte schreiben können. Und bei ihren Konzer-

ten ertappt man sich immer wieder dabei zu schauen, ob Lana wirklich auf der Bühne steht oder zwei Zentimeter über dem Boden schwebt. Das alles ist eben viel zu perfekt, um dem echten Leben entnommen zu sein. Und trotzdem: Lana Del Rey zeigt sich mindestens ebenso oft menschlich, zugänglich, wie eine von uns. Schon bei ihren ersten Konzerten in


Portrait Deutschland – zum Beispiel im November 2011 im Grünen Salon in Berlin, wo der Autor dieser Zeilen zu seinem großen Glück anwesend war – zog sie schon auf dieser kleinen Bühne, lediglich von einem Drummer und einem Keyboarder begleitet, das Publikum in ihren Bann. Bei der Show in Köln im Luxor wenige Tage zuvor stand sie nach dem Gig noch mit ihren Fans draußen, rauchte und plauderte, ließ sich fotografieren. Und wer sie im letzten Jahr dann als Headlinerin der großen Festivals erlebte, zum Beispiel beim Sziget in Budapest, der merkte ebenfalls, dass sie immer wieder den Kontakt sucht und sogar zu ihren Fans von der Bühne steigt – auch auf die Gefahr hin, von der bedingungslosen Liebe in den ersten Reihen ihrer Shows zerrissen zu werden. Dieses Flirren zwischen Kunstfigur, Role Model für viele junge Frauen und faszinierender Persönlichkeit ist vielleicht aber auch das Geheimnis ihrer langen und beständigen Karriere. Und Lana Del Reys neues Album „Norman Fucking Rockwell“ könnte diesen Schwebezustand so perfekt treffen, wie kein Album zuvor. Denn hier klingt sie direkter und zugleich mutiger als je zuvor: „Venice Bitch“ zum Beispiel ist eine neunminütige WestcoastAkustik-Songwriterinnen-Nummer, die mit einer perfekten Charakterisierung ihrer Person beginnt: „Fear fun, fear love / Fresh out of fucks, forever / Tryin‘ to be stronger for you / Ice cream, ice queen /I dream in jeans and leather / Life‘s dream, I‘m sweet for you.“ Zwischen Eiscreme und Ice Queen – kann man sie besser treffen, als sie selbst damit? Und dann ist da noch das eindringliche, nachdenkliche, feministische, stille und zugleich kämpferische „hope is a dangerous thing for a woman like me to have but I have it.“ Die Musik dazu ist extrem zurückgenommen, als säße man still neben ihr im Raum während Lana Del Rey singt: „I‘ve been tearing around in my fucking nightgown / 24/7 Sylvia Plath / Writing in blood on

the walls.“ Wie so oft in ihrer Karriere holte sich Lana Del Rey für das neue Album wieder einen kreativen Sparringspartner mit an Bord. Diesmal war es Songwriter und Produzent Jack Antonoff, der selbst mit seinen Bands fun. und Bleachers durchaus erfolgreich ist, aber vor allem für seine Arbeit mit Lorde und Taylor Swift geschätzt wird. In einem Interview mit dem Magazin Harper’s Bazaar erzählte Lana Del Rey kürzlich ein wenig über das Album. Ein „mood album“ sei es – und es seien keine „big bangers“ drauf, also keine Hits im klassischen Sinne. Eigentlich hätte sie auch gar nicht vor gehabt, ein komplettes Album aufzunehmen. „Ich habe Jack Antonoff letzes Jahr auf einer Party vor den Grammys getroffen und er meinte zu mir, dass wir mal zusammen ins Studio müssten. Ich sagte ihm, dass ich nur ein paar Songs geschrieben hatte, aber wir haben uns dann zusammengesetzt und weitere geschrieben. Wäre das nicht passiert, hätte ich glaube ich gar kein 13 Song langes Album machen wollen. Aber es fühlte sich so organisch an. Ich liebe das. Die Songs haben einen akustischen Vibe, der mich an das alte L.A. erinnert. Es ist Musik zum In-den-Taghinein-leben – wie ich sie gerne beim Autofahren hören.“ Wenn man sich die bisher bekannten Songs anhört, muss man feststellen: Dieser Sound steht ihr mal wieder unfassbar gut und gibt dem typischen Lana-Sound einen ganz neuen Drive. Wir sind schon jetzt gespannt, wie sie den dann in ihr Greatest-Hits-Set einbauen wird zwischen „Video Games“, „Love“ und „Summertime Sadness“, wenn sie es im März nächsten Jahres endlich mal wieder für zwei große Arena-Shows nach Deutschland schafft. Wir werden da sein. Und wieder schauen, ob sie auf der Bühne steht, oder mit nackten Füßen über dem Boden schwebt …

WANN UND WO? Lana Del Rey The Norman Fucking Rockwell! Tour, Leg Two 02.03.2020 Berlin Mercedes-Benz Arena 03.03.2020 Köln LANXESS arena Tickets auf Ticketmaster.de

„Norman Fucking Rockwell“ (Universal Music)


UNSERE 5

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Welshly Arms

Amilli

Hozier

Hingehen mit: allen, die du kennst

Hingehen mit: Kalifornien-Liebhabern

Hingehen mit: Freunden großer gesungener Emotionen

Nicht verpassen weil: sie live so unfassbar gut sind

Nicht verpassen weil: Amilli ihre Heimatstadt Bochum im Nu musikalisch in L.A. verwandelt

Nicht verpassen weil: Take Me To Church“ ein Übersong ist

Für Freunde von: pathetischen Konzert-Hymnen Unbedingt vorher reinhören: Legendary

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Für Freunde von: Lana Del Rey Unbedingt vorher reinhören: „Rarri“

Für Freunde von: modernem irischem Folkrock Unbedingt vorher reinhören: „From Eden“

Die sechsköpfige Band aus Cleveland hat mit „Sanctuary“ und „Legendary“ Hits gelandet, die beinahe übergroß klingen. Zwischen Rock und Blues und einer herrlichen Lust am Pathos, findet sich bei Welshly Arms aber auch eine gesunde Portion Humor - wie man schon am Bandnamen erkennen könnte. Im Herbst sind sie noch einmal auf Tour - und APPLAUSE ist als Präsentator mit an Bord.

Sommerlich-warm, lässig-leicht und mit einer großen Portion Laid Back-Feeling, tanzbar und sehr kalifornisch klingen die Songs von Amilli. So, als seien sie direkt von der Westcoast zu uns rüber geschwappt. Dabei kommt die Sängerin aus Bochum. Amilli ist eine der spannendsten deutschen Newcomerinnen des Jahres. Von Kritikern wird die Musik der 18-Jährigen als eine verspielte Kombination aus Billie Eilish und Lana Del Rey gefeiert. Trotzdem entwickelt Amilli ihren ganz eigenen Sound, mit dem sie gerade die Indie-Szene Europas auf den Kopf stellt. Im Herbst steht die erste Tour an.

Seine Karriere startete Hozier raketen-artig mit seiner Debüt-EP „Take Me To Church“. Mit dem gleichnamigen Song landete er einen internationalen Hit, der bis heute im Radio rauf- und runterläuft, erreichte 24-fachen-Platinstatus und wurde Anfang 2015 bei den 57. Grammy Awards in der Ka- tegorie „Song Of The Year“ nominiert. Sein Debüt-Album „Hozier“ wurde weltweit mehr als eine Million Mal verkauft. Jetzt hat der irische Songwriter wieder ein ziemlich gutes Album auf den Markt gebracht. „Wasteland, Baby!“ landete sofort auf Platz 1 der US-Charts. Im September ist Hozier damit auf Tour und zusätzlich spielt er auf dem Lollapalooza Berlin.

10.11. - 25.11.2019 u.a. Hamburg, Stuttgart, Frankfurt/M.

01.12. - 19.12.2019 u.a. Köln, Berlin, Bochum

04.09. - 11.09.2019 Hamburg, Frankfurt/M., München + Lollapalooza Festivals


BESTEN dePresno

Keøma

Hingehen mit: modernen Romantikern

Hingehen mit: Frisch Verliebten

Nicht verpassen weil: dePresno aus dem norwegischen Bergen kommt, wie viele andere großartige Künstler auch

Nicht verpassen weil: Kat Frankie sooo toll ist!

Für Freunde von: Kings Of Convenience und Röyksopp Unbedingt vorher reinhören: „Wanderers“

Für Freunde von: Kat Frankie und Chicks On Speed Unbedingt vorher reinhören: „Lovers“

Irgendwas muss da im Regenwasser in Bergen drinne sein, das aus den Menschen dort so verflucht gute Musikerinnen und Musiker macht. Beispiele gibt es genug, eines der freshesten heißt dePresno. Kaum volljährig legt er mit „Technicolor“ schon punktgenauen, zeitgemäßen Pop vor. Egal, ob er mit „Wanderers“ eine Ballade singt, die es mit einem Ed Sheeran aufnehmen kann, oder wenn er bei „Recipe For Disaster“ mit brodelnden Sounds arbeitet, oder wenn er mit Liv Dawson in „Gold“ mal eben zeigt, wie sich die Kids von heute ein gutes Duett vorstellen: nämlich nicht als pathetisches Anschmachten, sondern als gemeinsames Umtänzeln auf Augenhöhe.

Kat Frankies erste Kompositionen waren gesungene Briefe, die sie auf Kassette aufnahm und an ihre Großmutter schickte. Sie entdeckte erst Beatboxing für sich, etwas später dann die Gitarre. Und nachdem sie in einem Interview mit den Chicks on Speed gelesen hatte, dass Berlin der beste Ort zum Musikmachen auf der ganzen Welt sei, schmeißt die Syneysiderin ihren Job hin und zieht nach Berlin. Keøma heißt ihr neues Projekt. Sphärische Melodien treffen auf sanfte Beats. Klingt verdammt gut.

18.11. - 20.11.2019 Hamburg, Köln, München

05.09. - 11.09.2019 u.a. München, Leipzig, Wiesbaden

SAG ES UNS! Wir wollen Applause noch besser machen und freuen uns, wenn du ein paar Minuten für uns hast. Was gefällt dir an Applause? Was wünscht du dir von uns? Wovon willst du mehr, wovon weniger lesen? Wir sind gespannt auf deine Antworten und freuen uns auf Post von dir an applause@ticketmaster.de


Portrait Sleater-Kinney

DAS GROSSE CHAOS Neuer Sound, neues Album – neue Besetzung? Mit „The Center Won’t Hold“ gehen Sleater-Kinney auf eine Reise in die Düsternis. Nicht ohne Verluste. Denn kaum waren die Interviews absolviert, verabschiedete sich Schlagzeugerin Janet Weiss (Bildmitte) von ihren Mitmusikerinnen Corin Tucker und Carrie Brownstein (rechts) mit der Begründung, die neue Ausrichtung sei nicht so ganz die ihre. Aida Baghernejad traf Brownstein für uns zum Gespräch. Sleater-Kinney sind seit ziemlich genau 25 Jahren eine der wichtigsten Bands, die der Pacific Northwest der USA je hervorgebracht hat. Eine richtige Indierockband, mit allem was dazugehört. Aber auch eine Band, die sich nie gescheut hat Haltung zu zeigen, für die das Politische nie privat war und das Private immer politisch. In Corin Tucker und Carrie Brownsteins Texten ging es immer wieder um schmerzhafte Erfahrungen - um die Gesellschaft und das Individuum und den ganzen großen Mist drum herum. „The Center Won’t Hold“, das neue Album, das zehnte in ihrer Bandgeschichte, ist da nicht anders – im Gegenteil. Aber dazu später, denn natürlich kann man nicht über Sleater-Kinney schreiben, ohne auf die neuesten Nachrichten einzugehen: Drummerin Janet Weiss, die seit über 20 Jahren Teil der Band ist und ihren Sound – auch auf dem neuen Album – durch ihr exaltiertes, wildes Schlagzeug mit prägte, hat am 1. Juli mit einem Post

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auf Instagram und Twitter verkündet, dass sie die Band verlässt. Darin schreibt sie, dass sich Sleater-Kinney in eine neue Richtung bewegen und es daher für sie Zeit geworden sei, weiterzuziehen. Eine Nachricht, die viele Fans wie ein Blitz traf. Und natürlich sofort für Gerüchte sorgte: Daran sei doch bestimmt der neue Sound schuld – der sei ja elektronischer, poppiger und Weiss habe darauf bestimmt keine Lust gehabt. Und überhaupt: Bestimmt hat diese Stilverschiebung Produzentin St. Vincent (selbst als äußerst wandlungsfähige Musikerin bekannt) ausgeheckt! Sicher habe Carrie Brownstein das Album größtenteils zusammen mit ihr aufgenommen und die anderen seien sich ausgebootet vorgekommen, die neuen Songs seien sowieso Quark, das Album sicherlich nicht hörenswert, bla, bla, bla! Sleater-Kinney erlebten also dank besorgter Fans und Hater das Yoko-Ono-Klischee, nur eben auf Social-Media-Größe aufgepumpt.

Da stellt sich doch die Frage: Würden solche Narrative von Verrat und archetypischen bösen Hexen, die Zwist und Uneinigkeit streuen, auch bei einer zufällig aus Männern bestehenden Band erzählt werden? Oder werden da alte archetypische, aber nicht minder misogyne Frauenbilder ausgepackt? Sicher, das Album klingt poppiger als zuvor, gleichzeitig aber auch düsterer und manchmal geradezu weird, seltsam, verschlossen – im besten Sinne. Natürlich drängt sich die Frage auf, wie viel von dieser Popnummer auch der Einfluss St. Vincents ist. „Wenn überhaupt, hat sie dagegen gearbeitet”, lacht Carrie Brownstein darauf, „die ganzen weirden Sounds, das ist alles sie.” Ja, Sleater-Kinney klingen anders als vorher. Aber das haben sie schon immer. Jedes Album war und ist ein Neuanfang. Hört man sich durch Sleater-Kinneys Diskografie und liest Brownsteins Memoiren („Hunger Makes Me A Modern Girl”) wird


klar: das einzig Wiederkehrende bei dieser Band ist das konstante In-Frage-Stellen, wie Sleater-Kinney klingen und was die Band bedeutet. Die jetzige Version ist nun eben synth-lastiger, glatter und besser produziert - aber eben vor allem auch düsterer. Und extrem leidenschaftlich. In der ersten Single, „Hurry on Home“, dessen sehr unterhaltsames Video von Miranda July man sich unbedingt auf dem Handy anschauen sollte, ist Brownstein gleichzeitig sehnsuchtsvoll, verunsichert und fordernd. Unglaublich schwach und unglaublich stark zugleich. Wie das eben so ist in der Liebe und im echten Leben. Weibliches Verlangen ist leider immer noch ein Kriegsschauplatz. Der weibliche Körper, insbesondere der alternde weibliche Körper wird debattiert, diskutiert, reglementiert, ausgestellt, verhüllt, kritisiert, perfektioniert. Aber er wird selten einfach in Ruhe gelassen. Man muss sich nur die Debatten zu Abtreibungsgesetzen anschauen, in den USA wie auch hier, oder die Herablassung, mit der beispielsweise Madonna derzeit begegnet wird. Braucht es 2019 noch Sleater-Kinney? Braucht es 2019 noch mehr alte Held*innen aus den Neunzigern, die auf die Bühne zurückkehren? Potentiell mit Neubesetzungen? Ja, braucht es. Und zwar dringend. „‚The Center Won’t Hold‘ ist ein Album, das das große allgemeine Chaos greift und es in den Körper, den Geist, und das Herz aufnimmt”, sagt Brownstein. „Als Corin und ich die neuen Songs schrieben, wurde uns klar, dass es sehr persönliche, stille Narrative von Kämpfen sind.” Natürlich sind die letzten Jahre seit ihrem neuen Album nicht spurlos an ihnen vorbeigezogen. Politisch nicht und persönlich auch nicht. „Die Demontage von Strukturen, die Fragilität von Wahrheit, das Erodieren von Demokratien … diese Dinge sind so riesig”, sagt Brownstein. „Und der Mensch kann eben nur ein gewisses Maß an Trauma verarbeiten - globales Trauma, nationales Trauma, persönliches Trauma. Bei der Arbeit im Studio haben wir viel darüber nachgedacht, wie der Körper in diesem dauernden Kampf verschleißt.” Der titelgebende erste Track auf dem neuen Album fühlt sich ein bisschen so an, als ob man nach der Apokalypse wiedererwacht und durch eine völlig zerstörte Landschaft läuft. Die Welt, post-Trumpwahl, post-Brexit, mitten in der Klimakrise, alles ist zu viel, alles schmerzt. Wie ist das nur zu verkraften? „Auf dem Album geht es aber auch um Kollaboration, Liebe, Freundschaft und Gemeinschaft als Sicherheitsnetz“, stellt Brownstein am Ende klar. „Trotz den Spuren von Trauer geht es um den Auftrieb, den dir die Nähe zu Menschen, die du liebst, zu Kunst oder Musik geben kann.“ Und tatsächlich, immer wieder bricht exaltierte Freude raus. Gerade wenn die Texte die Finsternis erkunden. Denn es gibt Hoffnung da draußen. Sleater-Kinney haben sie mitgebracht.

„The Center Won’t Hold“ (Caroline)

27.09. MÜNSTER JOVEL 28.09. OLDENBURG KULTURETAGE 29.09. HANNOVER MUSIKZENTRUM 30.09. HAMBURG MOJO 02.10. DRESDEN ALTER SCHLACHTHOF 03.10. LEIPZIG TÄUBCHENTHAL 04.10. BERLIN COLUMBIATHEATER 06.10. MÜNCHEN AMPERE 07.10. KÖLN GLORIA 08.10. BOCHUM ZECHE 10.10. NEUNKIRCHEN GEBLÄSEHALLE 11.10. MAINZ FRANKFURTER HOF 12.10. FREIBURG JAZZHAUS 13.10. ERFURT KAISERSAAL

31.10. 02.11. 03.11. 05.11. 07.11. 08.11. 09.11. 10.11. 12.11.

23.10. 24.10. 25.10. 26.10. 27.10. 29.10. 30.10. 31.10. 03.11. 04.11. 05.11. 06.11. 07.11.

DORTMUND HANNOVER OSNABRÜCK FRANKFURT FRANKENTHAL HAMBURG BREMEN BERLIN DRESDEN FREIBURG MÜNCHEN KÖLN CLUB STUTTGART

BERN (CH) BIERHÜBELI BASEL (CH) VOLKSHAUS LUXEMBURG (L) DEN ATELIER DRESDEN ERLWEIN-CAPITOL HERISAU (CH) CASINO LUZERN (CH) SCHÜÜR STUTTGART IM WIZEMANN (HALLE) DORTMUND FZW BREMEN MODERNES

FZW (CLUB) LUX KLEINE FREIHEIT ZOOM GLEIS4 KNUST LAGERHAUS MUSIK UND FRIEDEN GROOVESTATION JAZZHAUS AMPERE VOLTA CLUB CANN

14.11. OSNABRÜCK ROSENHOF 15.11. BERLIN KESSELHAUS 16.11. KÖLN CARLSWERK VICTORIA 17.11. FRANKFURT BATSCHKAPP 19.11. HANNOVER CAPITOL 20.11. HAMBURG MOJO 21.11. BIELEFELD RINGLOKSCHUPPEN 23.11. KAISERSLAUTERN KAMMGARN 24.11. ZÜRICH (CH) KAUFLEUTEN 26.11. WIEN (A) WUK 27.11. NÜRNBERG HIRSCH 28.11. MÜNCHEN TECHNIKUM 29.11. SOLOTHURN (CH) KOFMEHL DAS NEUE ALBUM “ALL WE NEED IS LOVE“ ÜBERALL ERHÄLTLICH


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Interview

Fotograf Olaf Heine im Gespräch

„Wer Abschied nimmt, nimmt Sehnsucht mit“

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err Heine, man kennt Ihre Fotos, Sie haben Weltstars, Fußballnationalspieler, Schauspielerinnen und Rockbands fotografiert. Nun legen Sie einen Bildband vor, der Frauen, die während des Völkermordes in Ruanda vergewaltigt worden sind, mit ihren Töchter zeigt, die aus diesen Vergewaltigungen entstanden sind. Das ist harte Kost, auch wenn die Portraits wundervoll poetisch sind, fast entrückt von dieser Welt scheinen. Wie sind Sie zu der Idee für „Rwandan Daughters“ gekommen? Ich wurde von der „Ora Kinderhilfe” und der betreuenden Agentur ‚Spring Brandideas’ gefragt, ob ich mir vorstellen könnte ein Fotoprojekt für Ora zu realisieren. Ora ist keine der großen Organisationen, die mit Millionen von Euros und Unterstützung von Prominenten arbeitet. Oras Projekte sind eher klein und werden durch lokale Partner umgesetzt. Sie installieren Mikrostrukturen und sorgen für Krankenversicherung und Bildung in dem jeweiligen Land. Not kann nur gelindert werden, wenn die Linderung nachhaltig ist. Eines der Länder wo Ora aktiv ist, ist das kleine ostafrikanische Land Ruanda, wo 1994 ein verheerender Völkermord knapp eine Millionen Menschen tötete. Das Thema Ruanda interessiert mich schon sehr lange und so entwickelte sich schnell die Idee, eine Portraitserie der im Genozid vergewaltigten Frauen, anzufertigen. Ich habe als Jugendlicher meine Großeltern immer gefragt, warum sie in der Zeit des Nationalsozialismus und Holocausts nichts getan und nur weggeschaut haben. Als 1994 der Genozid in Ruanda stattfand, war ich gerade sehr mit meiner Fotoausbildung und meiner persönlichen Entwicklung beschäftigt und habe selbst weggeschaut. So wie der Rest der Welt. Erst in den nachfolgenden Jahren wurde mir die Tragweite bewusst. Als Ora mich ansprach und um Mithilfe bat, bot sich hier eine Gelegenheit, den Konflikt und seine Folgen aus erster Hand von innen zu erfahren und für mich aufzuarbeiten. Gleichzeitig hat das autokratische Regime in Ruanda - natürlich auch mit Hilfe westlicher Mächte - doch das eine oder andere gesellschaftlich aufge-

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arbeitet und für afrikanische Verhältnisse sehr fortschrittlich umgesetzt. Das Land ist mittlerweile sehr stabil und progressiv. Schlussendlich wollte ich mit meiner Arbeit den benachteiligten Frauen, die in einer ansonsten sehr modernen und aufgeklärten Gesellschaft heranwachsen, helfen und meine Unterstützung zukommen lassen. Wie haben Sie es geschafft, die Frauen für dieses Projekt zu gewinnen und Vertrauen aufzubauen? Wir haben mit der Partner Organisation von Ora, einer lokalen Hilfsorganisation namens „Solace” kooperiert, die sich um 8.000 der im Genozid vergewaltigten Frauen kümmern. Die haben uns mit sehr viel Vorbereitung und Recherche mit den Frauen in Kontakt gebracht. Ich hatte das Gefühl, dass die Frauen sich uns gegenüber sehr bereitwillig geöffnet und uns an ihrem Schicksal haben teilhaben lassen. Zumal wenn jemand von so weit herkommt. Sie möchten gehört werden und ihre Geschichte erzählen. Sie möchten nicht vergessen werden. Gerade in einer Gesellschaft, die in der Hauptstadt auf rasantem Kurs ist. Es hatte bisweilen therapeutische Züge. Mich beindruckt , wie sehr sich die Frauen gegenseitig stützen. Mir imponiert aber vor allem, wie die Mütter es schaffen die eher negativen und schmerzhaften Geschehnisse in positive Energie und Liebe zu wandeln. Es erscheint mir aber auch nicht einfach, die Tochter eines Mannes zu sein, der nicht nur die Mutter vergewaltigt hat, sondern in vielen Fällen auch den Rest der Familie ermordet hat. Wie gehst du damit um? Diesen Töchtern gehört mein größter Respekt. Meine Partner vom Ora Kinderhilfswerk waren kürzlich wieder in Ruanda und haben den Frauen die Fotos gezeigt und die waren sehr angetan. So wurde es mir zugetragen. Sie fotografieren aber vor allem Portraits und Plattencover bekannter Musiker. War es - mit dem Bravo-Poster überm Bett - ein Jugendtraum von Ihnen, Fotograf zu werden und mit den Stars um die Welt zu reisen? Es war ein Jugendtraum Fotograf zu werden, das ist wahr. Aber mir geht es dabei weder um sogenannte Stars noch um deren Lifestyle. Was ist schon ein Star? Dieses Wort hat sich in Zeiten von Boulevardblättern, Influencern und Casting Shows

in Bedeutungslosigkeit aufgelöst. Was mir seit Beginn meiner Karriere wichtig ist, ist bleibende Fotografien zu schaffen. Etwas das die Halbwertszeit von Werbeanzeigen und Monatsmagazinen überdauert. Und da schien mir – in der damaligen analogen Zeit – das Plattencover eine gute Leinwand zu sein. Ihr Türöffner in die Musikbranche war Rammstein... Ich hatte bereits vor Rammstein mit recht bekannten Bands und Musikern zu tun: Die Ärzte, Metallica, Die Toten Hosen...aber Rammstein haben mir die Tür in die internationale Musikbranche geöffnet. Ohne sie wäre ich nicht in den USA gelandet und hätte nicht die Möglichkeit bekommen mit vielen internationalen Künstlern zu arbeiten. Man darf aber nicht vergessen, dass Rammstein damals eine noch recht kleine und umstrittene Band war. Aber jeder der mit ihnen zu tun hatte, hat ihr Potential erkannt. Ich erinnere mich noch an Auftritte vor fünfzig Leuten, in denen sie schon eine ähnlich energetische Show abzogen. Heute steht man dann in den Stadien – wie gerade auf ihrer aktuellen Tour – und weiß genau, warum sie sich diesen Erfolg und Status erspielt haben. Sie sind absolut einzigartig – sowohl inhaltlich als auch in ihrer Performance. Ihr vielleicht berühmtestes Foto verdanken Sie Iggy Pop. Es ist heute ein ikonisches Bild…. Wenn sie das so sagen. Vielen Dank! U2 haben Sie in Berlin in einem Hotelbett fotografiert. Wie kam es dazu? Es ist doch viel spannender, wenn ich ihnen das nicht verrate und sie sich versuchen auszumalen, wie ein Norddeutscher dazu kommt, vier Iren in einem Bett zu fotografieren, oder? Aber im Ernst, es ist mir zu entmystifizierend, wenn ich immer die Hintergründe meiner Arbeiten offenlege. Fotografie braucht immer auch einen Spielraum für die Imagination des Betrachters. Wissen Sie schon vorher - bevor Künstler ins Studio zu Ihnen kommen - wie das Ergebnis aussehen soll? Ja, ich habe eine ungefähre Idee davon und versuche daraufhin zu steuern. Allerdings lasse ich immer Raum für Improvisation. Fotografie – zumindest so wie ich sie auffasse – ist Teamwork und ein kollaborativer Prozess.


Mich beeindruckt

wie sehr sich die Frauen gegenseitig stützen. OLAF HEINE

Wie nähern Sie sich Ihrem Foto-Objekt? Vor allem aber: Wie öffnen Sie einen verschlossenen, scheuen Star? In dem ich versuche auf ihn einzugehen und ihn nicht mit einer vorgefertigten Meinung in eine Schublade presse. Ich habe eine Perspektive auf ihn und versuche im Gespräch zu schauen, ob er sich darin wohlfühlt. Kommunikation ist das wichtigste Kamerawerkzeug. Der Popkultur haben Sie gleich zwei Fotobände gewidmet. „Leaving The Comfort Zone“ und „I Love You But I’ve Chosen Rock“. Hunderte von Fotos, die Stars wie Coldplay, Silbermond oder Lou Reed - trotz der eindrucksvollen Inszenierungen, immer sehr nahbar zeigen. Wie gelingt Ihnen das? In dem ich viel Zeit mit ihnen verbringe und herauszufinden versuche, was sie antreibt, inspiriert und bewegt. Manchmal gelingt mir das nicht. Aber hin und wieder schaffe ich es, in Sphären vorzudringen, in denen der Künstler seine Maske fallen lässt und etwas von sich Preis gibt, das man so noch nicht gesehen hat. Dazu muss man natürlich sein Werk und auch bisherige Fotografien studieren, recherchieren und sich mit dem Künstler intensiv auseinandersetzen. Aber nur so kann man ungewohntes und neues erschaffen, das gleichzeitig das Gefühl gibt, authentisch und persönlich zu sein. Ich sage bewusst ‚das Gefühl gibt...’, denn ich masse mir nicht an, jemanden nach ein paar Tagen schon so gut zu kennen, dass ich ein wahrhaftes Bild von ihm zeichnen kann. Neben der Musikfotografie kamen bald andere Themenbereiche dazu, Fußball zum Beispiel. Für Sie als

großen FC Bayern München Fan muss damit ein Traum in Erfüllung gegangen sein ... Das hat jetzt gar nichts mit dem Verein zu tun. Aber wenn man als kleiner Bub selbst mal Fussball gespielt hat und dann später seine beiden Leidenschaften miteinander verbinden kann, dann ist das schon ein kleiner Traum. Wie unterscheiden sich Rockstars vor der Kamera von Fußballidolen? Kein Kommentar... 2014 , im Jahr, als Deutschland in Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, erschien Ihr Buch „Brasilien“. Darin zeigen Sie das farbenfrohe Brasilien in schwarz-weiß. Das ist sehr ungewöhnlich... Brasilien ist bunt, ja. Aber das Land ist auch sehr melancholisch. Brasilien ist eines der wenigen Länder, in dem beispielsweise der Sehnsucht, Saudade im Portugiesischen, ein Feiertag gewidmet wird. Und diesem Gefühl begegnet man dort überall. Wer bei Brasilien nur an die Copacabana, tolle Bikinis und türkisfarbenes Meer denkt, der kratzt nur an der Oberfläche. Das Land ist so viel tiefer. Es ist ein bisschen wie Heraklit sagte: Die eine Seite gibt es nicht ohne die andere. So ist es auch bei Brasilien. Der Schönheit der Landschaft, der Künste, des Fußballs, der Frauen steht eine große Melancholie und Schwere in Form von Armut, Krankheit oder Kriminalität gegenüber. Wenn man in Ipanema am traumhaften Strand steht und hochblickt, dann sieht man eine der größten Favelas. Dort habe ich bemerkenswerte Menschen getroffen, die am Existenzminimum leben und doch erfüllt sind und auf kreative Art und Weise ihr Leben meistern. Das Schöne

ist immer ganz nah an dem nicht so Schönen. Ich glaube dadurch, dass ich die schönen Farben vermeide, und versuche mich ein wenig abseits der Klischees zu halten, kann ich visuell vielleicht ein bisschen tiefergraben. Da lenkt nichts ab und der Inhalt wird direkter und puristischer transportiert. So kann ich mich in meiner Fotografie mehr mit der Formsprache beschäftigen. Trotz der schwarz-weiß-Fotografien hat man den Eindruck, dass Brasilien für Sie ein Sehnsuchtsort ist... Seit jeher fasziniert mich die sechziger Jahre Generation Brasiliens. Zum einen der Fußball, die Mannschaft damals um Garrincha und Pélé. Davon war ich als kleiner Junge begeistert. Später kam die Bossa-Nova-Musik von João Gilberto, Gilberto Gil, und Tom Jobim hinzu. Als ich angefangen habe, mich mit Architektur zu beschäftigen, habe mich sofort für die Werke von Oscar Niemeyer und Mendes de la Rocha interessiert. Weil sie einfach so viel luftiger und freier als die deutsche Architektur waren. Mich hat das gefesselt. Ich hatte das Gefühl, es sollte immer alles so sanft, weich und sinnlich sein. In meinem Buch bin ich im Grunde genommen auf die Spurensuche gegangen. Ich habe für mich versucht einen Weg zu diesem Land zu finden, versucht mir zu erklären, warum in Brasilien das Lebensgefühl sinnlicher, weicher und runder ist. Sei es in der Architektur, im Alltäglichen auf der Straße oder im Fußball. Es gibt es Sprichwort im brasilianischen, das ich meinem Buch voran gestellt habe: ‚Quem parte leva saudade’ – Wer Abschied nimmt, nimmt Sehnsucht mit. So verhält es sich mit mir und Brasilien.


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Sie widmen der Architektur Oscar Niemeyers viele Seiten Ihres Bildbandes. Wie beeindruckend war Ihr persönliches Zusammentreffen mit Niemeyer? Es war ein kurzes aber prägnantes Treffen. Er war damals 103 Jahre alt und schon sehr krank. Trotzdem hatte er eine Aura und ein Charisma, dem man sich nicht entziehen konnte. Er war ein Gigant der Architektur und Moderne und schien in der Lage, die Schwerkraft aufzuheben. Er baute riesige Gebäude auf Pfeiler, die so schlank und anmutig wirkten wie Frauenbeine. Geschwungene Treppen und Flure führten durch die Stockwerke wie von einer Wolke zur anderen. Dem wollte ich mit meinem Buch ein Denkmal setzen. Ich bin sehr glücklich, dass ich ihn noch einmal treffen durfte. Auch dieses Foto ist fast schon als ikonisch zu betrachten: Surfer, die im Meer auf ihren Brettern einen Kreis für einen verstorbenen Freund bilden... Es war in diesem Fall kein Freund, sondern Nelson Mandela...Das Ritual heißt ‚Paddle Out’ und wird tatsächlich für verstorbene Surfer als Erinnerung und Würdigung praktiziert. Meist gehen da Dutzende oder Hunderte Surfer auf das Wasser und versammeln sich. Ich hatte ein solches Bild im Kopf und wollte einen geschlossenen Kreis von Surfern fotografieren. Nach mehreren Versuchen in anderen Orten befand ich mich in dem kleinen, verschlafenen Surfer Städtchen Recreio dos Bandeirantes und sprach mit einer Clique von Surfern, als Mandela starb. So verabredeten wir uns am Abend und würdigten diesem wundervollen Aktivisten und Politiker. Fast elf Jahre haben Sie in Los Angeles gelebt, bevor Sie nach Berlin kamen. Wie hat Sie diese Zeit geprägt? Das ist falsch. Ich bin 1992 nach Berlin gekommen, um am Lette Verein zu studieren. Ich habe also die aufregenden Neunziger in Berlin noch mitgemacht und bin erst Ende der Neunziger nach Los Angeles gezogen. Ich hatte eine wunder-

bare Zeit dort. Sowohl gesellschaftlich als auch politisch war es unglaublich aufregend. Ich erlebte dort die Hochzeit der Alternativkultur und die Geburt des Kunststandortes Los Angeles mit all seinen Museen und weltbekannten Galerien. Die analoge Fotografie wurde dort gefeiert und zelebriert. Ähnlich war es in der Musikbranche. Der Übergang in das digitale Zeitalter war spannend. Allerdings ist Kalifornien immer auch ein etwas realitätsferner Ort. Man lebt dort wie in einer Blase. Auf die Geschehnisse des 11. September oder dem Zerplatzen der Wirtschaftsblase 2008 schaut man mit einer gewissen Gelassenheit. Man kann schließlich immer surfen gehen, wenn man die Bilder im Fernsehen oder am Rechner nicht mehr erträgt. Als Sie anf ingen zu fotograf ieren, haben Sie Plattencover für Stars wie Sting fotografiert, heute findet Musikfotografie in Briefmarkengröße bei iTunes statt. Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf diese Entwicklung? Ach, ich möchte nicht antiquiert oder altmodisch erscheinen. Das ist schon okay. Musik hat sich verändert und deren Darstellungsform auch. Wo das eine zu Ende geht, bieten sich immer auch neue Möglichkeiten. Ihre Meinung: Ist Instagram oberflächliche, eitle Selbstdarstellung, das die hohe Kunst der Fotografie „entweiht“ oder geniale Idee, die jedem Leben ein Gesicht geben kann. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Die sozialen Netzwerke sind Teil unserer modernen Medienwelt und gehören heute für viele Menschen als größte Informationsquelle in den Alltag. Ich denke, dass Instagram ein sehr hilfreiches Tool ist und entdecke ständig beeindruckende Sachen dort. Es hilft mir bei der Recherche, bietet mir Alternativen und lässt mich Orte erkunden, auf die ich sonst wohl nicht stoßen würde. Verraten Sie uns noch Ihr Geheimrezept für ein gutes Foto? Empathie

WANN UND WO? Rwandan Daughters by Olaf Heine 07.09.2019 – 22.02.2020 Museum Frieder Burda Salon Berlin Auguststr. 11 - 13 10117 Berlin Als Partner der Berlin Art Week gibt es folgende Sonderöffnungszeiten während der BAW: 11. September, 12–19 Uhr 12.–15. September 12-20 Uhr

Rwandan Daugters (Hatje Cantz)


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Eine Liebeserklärung an…

„PRETTY WOMAN“ JULIA ROBERTS Beverly Hills in den späten 80er Jahren. Edward Lewis (Richard Gere) und Vivian Ward (Julia Roberts) treffen zufällig am Hollywood Boulevard aufeinander. Eigentlich will er, ein vermögender Geschäftsmann, sie, die Prostituierte, nur nach dem Weg fragen… Und als er dann auch noch Startprobleme mit seinem Sportflitzer hat, setzt sich Vivian kurzerhand ans Steuer, bringt ihn ins Hotel – und bleibt gleich dort. Der Beginn einer romantischen Lovestory mit Hindernissen. Hannover 1990. In einem Lichtspielhaus in der Luisenpassage sitze ich tief eingesunken in einem Kinosessel und verknalle mich unsterblich in Julia Roberts’ hinreißendes Lächeln. Dieses Lächeln hätte damals einen Eisberg zum Schmelzen bringen können. Könnte es vermutlich heute noch. Dieses Lächeln hat Julia Roberts weltberühmt gemacht. „Pretty Woman“ war der Liebesfilm der frühen 90er Jahre. Der Film brach 1990 etliche Rekorde und spielte rund 500 Millionen Dollar ein. Julia Roberts bezauberte uns in der modernen Aschenputtel-Komödie an der Seite des charmanten Richard Gere und machte sich in der inzwischen ikonischen Rolle der Prostituierten - unsterblich. Es ist immer wieder zum Seufzen schön, wenn Edward sie im Film für eine Woche als seine Begleiterin engagiert und Vivian sich mit ihrer offenen, unverstellten Art und ihrem Charme - trotz zahlreicher Fettnäpfchen und Gehässigkeiten - anmutig durch die Welt der Schönen und Reichen bewegt, ganz egal ob beim Shopping auf dem Rodeo Drive, in der Oper „La Traviata“ oder beim Pferderennen. Edward mag die liebenswürdige und lebenslustige Vivian. Als er ihr aber anbietet, sie

als seine Geliebte zu engagieren, lehnt sie ab. Die Wege der zwei trennen sich. Aber ganz am Schluß des Films, in der letzten Sequenz, kommen sie doch noch zueinander. Edward entdeckt seine wahre Liebe für Vivian. Als Rosenkavalier fährt er zu ihrem Appartment-Haus und erklimmt trotz seiner Höhenangst die Feuerleiter zu ihrer Wohnung. Aus einer bezahlten Liebesnacht im Hotel wurde für sie eine Woche als bezahlte Begleiterin und daraus für beide eine unbezahlbare Liebe. Hach! Hach! Dabei war Julia Roberts gar nicht für die Rolle vorgesehen. Eigentlich war Jennifer Connelly die Wunschkandidatin von Regisseur Garry Marshall. Doch er selbst befand letztlich, dass sie mit erst 20 Jahren zu jung für die Rolle wäre. Auch Meg Ryan, Daryl Hannah, Sandra Bullock, Brooke Shields und Molly Ringwald wurde die Rolle der Vivian angeboten, alle lehnten ab. Vielen war es zu heikel, eine Prostituierte zu spielen, sie fürchteten um ihren Ruf. Ein Glück für die damals erst 23-jährige Julia Roberts: Der Film war ihr Durchbruch, sogar eine Oscar-Nomminierung brachte er ihr ein. In Deutschland kam der Film am 5. Juli 1990 in die Kinos und war der meistgesehene Film des Jahres. Bei der deutschen TV-Erstausstrahlung erreichte „Pretty Woman“ eine Einschaltquote von heute unglaublichen 18 Millionen Zuschauern. Der Titelsong „Pretty Woman“ von Roy Orbison aus dem Jahr 1964 wurde durch den Film zum Nummer-eins-Hit, Roxette bekamen 1991 für ihren Titel „It Must Have Been Love“ den Grammy für den besten Soundtrack. In Hollywood strahlt, bis heute, kaum jemand so bezaubernd wie Julia Roberts. In

ihrer langen Filmkarriere bewies die dreifache Mutter und heute 52-Jährige, dass sie mehr ist als das berühmteste Lächeln Hollywoods. Einen ihrer größten Erfolge hatte Julia mit dem Sozialdrama „Erin Brokovich“. Für ihre Rolle als Umweltaktivistin bekam sie sogar einen Oscar. Sie spielte in „Notting Hill“, „Eat, Pray, Love“, in „Die Hochzeit meines besten Freundes“ und „Die Braut, die sich nicht traut“, in „Seite an Seite“, „Der Feind in meinem Bett“ und „Ocean’s Eleven“. Aber „Pretty Woman“ ist der Film, der alle anderen überstrahlt. Jetzt kommt das moderne Aschenputtel-Märchen in auf die Bühne. Das Broadway-Musical feiert im September Europapremiere in Hamburg. Die Musik dazu schrieb der kanadische Superstar Bryan Adams. In 21 neuen Songs erzählt das Musical noch einmal die Liebesgeschichte von dem ungleichen Liebespaar Vivian und Edward. Seit der Uraufführung im August 2018 am New Yorker Broadway verknallen sich Zuschauer und Kritiker Abend für Abend aufs in Vivan (und in Edward natürlich auch). Das Geheimnis des Erfolges ist schnell erzählt: „Es ist eine wunderbare Geschichte über zwei sehr unterschiedliche Menschen, die sich verlieben – was immer eine besonders wichtige Botschaft ist, gerade in Zeiten wie diesen, wo es Leute gibt, die andere diskriminieren, die anders sind als sie selbst“, sagt Bryan Adams über die Show. „Liebe und Liebesgeschichten sind sehr wichtig, und wir möchten die Zuschauer daran erinnern, dass es niemals genügend Liebe auf der Welt geben kann“. Schöner kann man es nicht sagen.

Die Filmromanze „Pretty Woman“ mit Julia Roberts und Richard Gere in den Hauptrollen kommt als Musical auf die Bühne und feiert am 25. September im Hamburger Stage Theater an der Elbe große Deutschland-Premiere. Die Musik für die Show schrieb kein Geringerer als Superstar Bryan Adams. Tickets sind auf Ticketmaster.de erhältlich.


Schöne Alben

„WOMAN“ Wallis Bird „III“ The Lumineers Wer die amerikanische Band um Sänger und Songwriter Wesley Schultz noch immer als „Ho Hey!“ rufende, auf den Boden stampfende, klampfende Folkies abstempelt, hat von Anfang an nicht richtig aufgepasst. Nach dem zwar simplen, aber starken Hit folgten nämlich zwei Platinalben und Touren, die immer größer wurden. Das dritte Album will es nun wirklich wissen: In drei Kapiteln und zehn Liedern erzählen die Lumineers das tragische, von Sucht zerfressene Leben einer Frau namens Gloria, die einem Familienmitglied von Schultz nachempfunden ist. Zu jedem Song wird es ein Video des Indie-Filmers Kevin Phillips („Too Cool For School“) geben, von denen die ersten bereits online sind. Musikalisch bewegt man sich zwar selten aus der mittlerweile perfekt ausproduzierten Folkpopwelt hinaus, aber Schultz‘ persönliche, fast literarischen Texte über Gloria machen „III“ tatsächlich zu einem starken künstlerischen Statement. Universal

„Solk“ – eine Mischung aus Soul und Folk – sei die Beschriftung an der Genre-Schublade, die Wallis Bird sich selbst für ihre sechstes Album wünschen würde. Und irgendwie passt dieses Wort ganz gut, denn die in Berlin lebende Irin kommt hörbar aus dem Folk, hat sich aber in den letzten Jahren von der Wucht, den Gefühlen und vor allem dem politischen Drive der großen Soulstimmen anstecken lassen. Mit deutlichen, mal empathischen, mal attackierenden Zeilen nimmt Wallis die Beschissenheit der Dinge ins Visier, verfällt dabei aber nicht in musikalische Rants, sondern versucht mit dem Drive ihrer Musik und ihren Worten die Lage zu drehen – ganz so wie es schon eine Nina Simone getan hat. Nicht nur deshalb klingt ihr mittlerweile sechstes (und wieder fast komplett selbst eingespieltes) Album als hätte eine HippieSeele den Straßenkämpfer in sich entdeckt, um mit großem Herz und geballter Faust mal ein paar Dinge klarzustellen. Besonders toll gelingt ihr das in Liedern wie „Brutal Honesty“, „Woman Oh Woman“, „As The River Flows“ oder der Hymne „And That’s What Life Is For“, wo sie sich ganz passend als „angry pacifist“ bezeichnet. Caroline

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„Aufstand der dünnen Hipsterärmchen“ Heinz Strunk „Schau, da kommen sie! Auf dünnen Beinchen!“ So geht es los mit diesem Album und dem titelgebenden Stich gegen die Hipster. Die oft mehr gesprochenen als gesungenen Songs des Autors, Musikers und StudioBraun-Mitglieds Strunk haben dabei einen trockenen Witz, dem man sich kaum erziehen kann. Man weiß zwar nicht, ob man den „Coffee Song“ namens „Braunes Gold“, der auf Flöte- und Fluffbeats schwebt, wirklich beim Kaffeetrinken hören kann, aber Spaß macht er trotzdem. Gleiches Problem bei „Saugtücher“, das wohl wirklich nur sehr schräge Seelen beim Wichsen hören könnten. „Deutsches Laub“ hingegen erfreut sich an der zackigen Betonung urdeutscher Wörter und verkackeiert vergnügt die vor Pathos triefende Deutschtümelei der Rechtskonservativen. Alles in allem also ein Album wie ein guter Riesling, den man sich beim letzten Song „Rebengold (Wine Song)“ dann auch irgendwie verdient hat. Audiolith


Schöne Alben

„Hypersonic Missiles“ Sam Fender

„Power Nap“ Ilgen-Nur Wer die Wahlhamburgerin nur einmal live gesehen hat, wird ihrer Musik sofort verfallen. Wann klang denn jemals schon Indiepop aus Deutschland so lässig, so stark, so cool, so uncool, so mitreißend und so verpennt zugleich? Eine Kombination, die eigentlich nicht aufgehen dürfte – oder die eben nur funktioniert, wenn man Ilgen-Nur ist und mit dieser einzigarten Stimme gesegnet ist, die all diese Nuancen abdeckt. Ihr mit „Power Nap“ sehr passend betiteltes Debütalbum wurde von Max Rieger (Die Nerven) produziert und reiht Hit an Hit - angefangen bei der Introvertierten-Hymne „In My Head“ über die fast Cure’esk schillernden „Silver Future“ und „You’re A Mess“ bis zur finalen Pianoballade „Deep Thoughts“. Im Vergleich zu Ilgen-Nurs „No Emotion“-EP ist ihr Sound dabei durchaus ein wenig glatter, aber auch stärker geworden – was ihrem Songwriting ausgesprochen gut steht. Power Nap Records / Membran

Gitarrenmusik hat in Zeiten des Rap- und Trap-Siegeszuges ja fast einen etwas staubigen Ruf. Das scheint sich dank Leuten wie Sam Fender langsam ein wenig zu ändern, denn der junge Brite aus dem Norden Englands hat über die letzten Jahre in Deutschland wie auch in seiner Heimat ein sehr junges, sehr begeistertes Publikum um sich versammelt. Sein Debütalbum wird selbiges nun noch einmal vergrößern: Denn selbst wenn sein Sound auf klassischen Gitarrenpop mit ein zwei Spielereien setzt, machen ihn seine Texte, sein Gespür für einen guten Refrain und sein Bühnencharisma besonders. All das nutzt er nämlich nur manchmal für gefühlige Balladen wie „Call Me Lover“, die man nach einem Ed-Sheeran-Song im Radio spielen kann. Gut wird Fender vor allem, wenn er selbstkritisch und clever über das „White Privilege“ singt, das auch er genießt. Oder wenn er über toxische Männlichkeit, Alkoholmissbrauch und TeenagerSuizide singt und darüber eine erhellende, aufrüttelnde Pop-Hymne macht, die sich trotzdem nicht anmaßt, einfache Antworten zu liefern. Universal

„Reframing“ L’aupaire Passt ganz gut, dass sich Robert Laupert alias L’aupaire hier eine Doppelseite mit Wallis Bird teilt – mit ihr hat er nämlich „Whole Wide World“ geschrieben, einen der besten Songs auf seinem zweiten Album. War das Debüt noch bisweilen von juveniler Naivität durchzogen, ist L’aupaire auf „Reframing“ lyrisch und musikalisch reifer geworden und eifert hörbar den Granden der melancholischen Songwriterzunft von Nick Drake bis Harry Nilsson nach. Dabei klingt L’aupaire zugleich in sich gekehrt und Nähe suchend – man spürt, dass er sich in den letzten drei Jahren auf Familie und Songwriting konzentriert und kaum Konzerte gespielt hat, und trotzdem kann er eben nicht verhehlen, wie gut seine Stimme und sein Gespür für starke Melodien einem zugänglichen Pop- oder Folk-Song in die Karten spielen – egal für welches Tempo er sich entscheidet. „Cinderalla“ zum Beispiel ist ein wundervoller Clap-Along-Hit, „Whole Wide World“ eine auf Piano setzende Ballade und „Goldrush“ lädt dann gar zum Mitgrooven ein. Vertigo / Universal


schöne Bücher

Für eine schlechte Überraschung gut Rolling Stones - Alle Songs Philippe Margotin, Jean-Michel Guesdon

Der Rolling Stones-Klassiker „Satisfaction“ steht auf unserer ewigen BestenListe der großartigsten Songs aller Zeiten ganz vorne. Aber wer erinnert sich noch an die frühen Stones-Tracks wie „Ride on Baby“, der vom Barockkomponisten Johann Pachelbel inspiriert wurde? Die beiden Autoren Philippe Margotin und Jean-Michel Guesdon erinnern sich ganz bestimmt. Mit ihrem Mammut-Werk „Rolling Stones – Alle Songs. Die Geschichten hinter den Tracks“ schauen sie auf jede StudioAufnahme der Stones zurück und liefern in ihrem Kompendium nicht nur Fakten und überraschendes Insider-Wissen, sondern auch viele wilde Geschichten über die größte Band der Welt. Mehr Stones geht nicht! Edition Delius

Arto Paasilinna Der Verlag des im Oktober vergangenen Jahres verstorbenen finnischen Schriftstellers Arto Paasilinna veröffentlicht posthum die poetische (und tot-komische) Kriegssatire „Für eine schlechte Überraschung gut“. Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, ist eine wunderbare Geschichte aus dem Winter 1942. Finnland und die Sowjetunion befinden sich im Krieg, als Savolenko und Kunitsin, zwei russische Soldaten, mit ihrem Schlachtflugzeug in den unwirtlichen Weiten Finnlands notlanden müssen. Ein detailliert geplanter Spionage-Auftrag entwickelt sich so ziemlich schnell zu einem skurrilen Abenteuer und die Suche der beiden nach Proviant und Treibstoff läuft in den verschneiten, finnischen Weiten komplett aus dem Ruder. Und das liegt nicht nur an einer verführerischen Apothekerin, einem trinkfreudigen Bauern im Delirium und einem ausgemusterten, feinfühligen Militärpferd. Typisch finnische Story, herrlich skurril und wunderbar melancholisch. Lübbe

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Blind Date Joy Fielding

Nach der Lektüre dieses Thrillers überlegt man zukünftig zweimal, ob man sich im Internet auf Partnersuche begeben sollte. In Joy Fieldings „Blind Date“ aber wagen vier Frauen online ihr Glück: Paige, ihre beste Freundin Chloe, ihre Mutter Joan und ihre Cousine Heather. Sie alle träumen von einem Neuanfang in ihrem Leben. Und dann hat eine von ihnen ein vielversprechendes Date. Der Mann nennt sich Mr Right Now – und das Profil auf seiner Datingseite ist äußerst attraktiv. Nichts weist darauf hin, dass der Typ mit dem charmanten Lächeln eine tödliche Überraschung bereithält, wenn das romantische erste Treffen endet. Gruselig zu lesen. Aber unsere Freundinnen haben uns ja immer schon vor den Axtmördern gewarnt, die im World Wide Web auf uns lauern. Goldmann


schöne Filme

Gut gegen Nordwind Wer Vier sind Die Fantastischen Vier Musikdokumentation Musikfilme und Biopics ziehen momentan Millionen Menschen in die Kinos. Diesem Trend wollen sich auch die Fantastischen Vier nicht widersetzen und bringen - unter der Regie von Thomas Schwendemann - den Dokumentarfilm „Wer 4 sind - Die Fantastischen Vier“ auf die große Leinwand. Dabei wirft der Regisseur einen Blick hinter die Kulissen einer der erfolgreichsten Hip-Hop-Bands des Landes, verfolgt die gemeinsame kreative Arbeit dieser vier so unterschiedlichen Biografien, die innerhalb der vergangenen 30 Jahre geformt wurden und natürlich auch 30 Jahre Popkultur und Geschichte Deutschlands widerspiegeln. Sehenswert! Filmstart: 15. September

Romanze 2006 landete Daniel Glattauer mit seinem Roman „Gut gegen Nordwind“ einen weltweiten Bestseller. Jetzt kommt die Email-Romanze ins Kino. Das ist gewagt, schließlich geht es um die Verfilmung eines Briefwechsels. In den Hauptrollen: Nora Tschirner und Alexander Fehling, die sich als Emmi Rothner und Leo Leike diesen hinreißenden Online-Briefwechsel liefern. Weil sich die beiden nicht persönlich, sondern nur durch eine fehlgeleitete Mail kennen, wagen sie, Mail für Mail, in ihrem digitalen Briefwechsel eine Offenheit und Intimität, die wohl nur entstehen kann, wenn man - geschützt durch die Anonymität des Webs - keinen Gesichtsverlust befürchten muss. Emma und Leo schließen erst eine virtuelle Freundschaft, aus der ein Flirt und jedes „Pling“ im Mail-Postfach zum schönsten Geräusch des ganzen Tages wird. Vielleicht sollten sie sich doch treffen? Aber Emma ist verheiratet und Leo hängt immer noch an seiner ExFreundin Marlene… Wird es am Ende trotzdem zu einem Treffen kommen? Wir verraten es nicht. Filmstart: 12. September

Es - Kapitel 2 Horror

Fortsetzungen sind ja immer so eine Sache. Aber nach dem sensationellen Erfolg des Remakes von Stephen Kings „Es“ ist dieses Sequel ein absolutes „must-see“. Mit seinem HorrorfilmRemake von 2017 brach Regisseur Andrés Muschietti alle Rekorde und löste in den USA sogar „Der Exorzist“ als kommerziell erfolgreichsten Horrorfilm aller Zeiten ab. Im zweiten Teil von „Es“ kehrt Bill Skarsgård als Horrorclown Pennywise aus der Kanalisation zurück nach Derry. Und mit ihm der einstige Club der Verlierer, den die Erinnerung an das, was 27 Jahre zuvor geschah, unweigerlich einholt. Filmstart: 5. September


Hin und Weg

Ariana Grande in Helsinki

Hippes

Helsinki

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Finnisches Design, eine boomende Restaurant- und Clubszene, Kultur, Kunst, Architektur - und 300 kleine Inseln vor der KĂźste: Helsinki ist ein wahrer Hingucker. Der Rhythmus der Stadt bleibt immer entspannt, auch wenn Finnen gute Partys lieben. Die allerbesten Voraussetzungen also fĂźr das Konzert von Ariana Grande am 5. Oktober.


achmitEin fauler N umgeben. r se grunde as in W gg er eine Jo nki ist vo Radtour od ssi- Helsi ndern la ne so K ei , n g, ei aß ! t an Sp is N i r rg SCHLAFE e Hotel Seurahuone Helsink auf der Insel tagsspazie der Stadt machen nicht nu ten Sehenwüres ch afen an den Ufern der beliebt Das historis ie Gäste schl dia gleich einige nis aus dem Helsinkis. D n al, die Finlan ng ch ä ze km au ef er en G H en D ig en s im ze liu lig ker a be Si Sk y em n: s a s eh e da da runter a in einem platz und e noch heut digkeiten, da Katajanokk , den Markt em Gebäud nd lle en kö n ha a nn n, kt m kö ge t ar d le M eh as si ktplatz ab gebaut un le, die Alte Jahr 1837. D den, , die am Mar liegt Hal den nicht um er i en w ur hr t uv w lu e ch Fä K n su um el de d Hot n Inseln be Wheel. Mit Einige der Rä e schicke Glo hegelegene ufsstraelterbestätt erden. Das nige der na Haupteinka ei er n e Unesco-W d ne di besichtigt w he er uä ie N od d Sa i : n er ar nt d ne er sa io tf in lli ill anz t weit en Lonna, Va über drei M fußläufig g enfalls nich und wie land gibt es t die samserinkatu. Eb Architektur linna. In Finn le en ol ch Städter, is om sv au ck Su e, ße Aleksant ru el vi nd r oEi Fü bs . ! i-Besua he os n ut irc ei io-K als A ch für Helsink otteshaus nas – mehr Temppeliauk aus dem G ein Muss - au dneu a an en un br ch e a Sa di m he d te erihaka un tagabendlic M tolle Konzer in ek te a rf un pe ulture Sa -see“. ari sind cher! Die C lutes „musst y in Hernesa yl htiLö äc pr na e au di zs Winter lädt öffnete Hol Im er . er m ab zu bh er Jahren hitekturlie g es über TRINKEN! als äußerst trinkfest. Da maeisten Kaf- Ziele für Arcu-Schwimmhalle aus den 1920 m n ge Yrjönkat Finnen gelte weltweit den ümpeln ein. nur zwei die Finnen nd s La as d en nz tspannten D n, a en g im rasche es t in ib osis Koffe Dennoch g tägliche D fee trinken. llt es Finnen ihre die Cafés n in en W eg . W riquarters, fä ks EN! Starbuc oder im To nd K AUF t sich auf den a ic e szutr Si em is au D ni en te t n hl ch ek ma i – hier zä Designobj elsinki Desig brauchen, Iittarei bis Im H d um Helsink für viele tolle d d ar un el kt kl in G in nz tr el en e vi ga ei , sfinn t schwer gehören und Röster Durchschnitt nsten Läden tery ser- nich Studio, Jo, denn der Zu den schö Coffee Roas n. d ie Lokal, R/H w be oo ihre Tassen n ge M de im ie Lä d . . 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In ru m es Tears t ie n o in ss re „N lä ie om r it N ie ob M yf & Sommel zialitäten pr en für sich. vier Gramm he ch C re d se sp un bum un 0 o al e sk, Dem rd Hot 10 ellen Studio ügt über di rants Olo, A n der Billboa s ihrem ak tu Helsinki verf Vo n. au . oard se le ne llb ei ze ng Bi sp r Si -S r r ue To Cry“, de auf Platz 1 de le Streetfood so gut wie te ugust 2018 e Geormick’s Left - beste loka A nd cC ch im ra M e G na d di , ar na ng r” ch weetene rer Meinu hrieb Aria ad über Ri le thies und „S einstieg, sc zierte sie al rridge-Fahrr lbumcharts grünen Smoo A ’s 0 erhaupt plat au Puurola’s Po 20 w üb n Po rin de der zu tle d, n ns 10 hi un s p sl Kü bi e To Ro k st n uc ern im en in de chte: Als er rosa Foodtr atenen Burg n köst- schi sten vier Alb , frisch gebr essen! - de gles ihrer er rg in ve -S zu ad den leckeren t Le ch i- ni ietalaht 100. holo’s und r schönen H Tacos im C Billboard Hot Ramen in de t Fa im . er en ck t le lichen Ram les verdamm t. 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Die Lieblingstermine von TicketmasteR

Bishop Briggs Geboren in London, aufgewachsen in Tokio und Hongkong, hat Bishop Briggs ihre Leidenschaft zu singen in einer der vielen Karaoke-Bars Tokios entdeckt. Im zarten Alter von sieben Jahren schreibt sie ihre ersten, meist düsteren Gedichte und präsentiert sie ihrer Familie. Die Musik war es auch, die Bishop Briggs einige Jahre später nach Los Angeles brachte. Die junge Sängerin, deren Künstlername von der schottischen Heimatstadt ihrer Eltern Bishopbriggs inspiriert ist, studiert dort Musik und arbeitet konstant an dem Traum, mit ihren Songs auf der großen Bühne zu stehen. Diesen Traum verwirklicht sie sich und geht 2016 mit Coldplay auf Tour. Nur ein Jahr später erscheint ihre EP „Bishop Briggs“ und damit geht’s jetzt auf die Bühne. Und zwar als Headliner und nicht mehr als Support. 12.12. - 15.12.2019 Hamburg, Berlin, Köln

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Konzert-Lieblinge Tessa Violet

Sleeping With Sirens

Musikerin, Model und Vloggerin: Tessa Violet lässt sich in keine Schublade stecken. Geboren in Chicago sucht sie schon früh die Nähe zum Rampenlicht. In der HighSchool spielt sie erst Theater und startet 2007 ihren eigenen Videoblog. Da sie als Teen-Model vor allem im asiatischen Raum viel umher kommt, dreht sich ihr Vlog zunächst um Reisen sowie Mode und wandelt sich mit der Zeit zu einem Blog, der sich hauptsächlich mit Comics, Video Games und Science-Fiction auseinandersetzt. 2014 erscheint mit „Maybe Trapped Mostly Troubled“ das Debütalbum der Amerikanerin. Eine Scheibe mit elf Pop-Songs, bei denen Tessa erstmals ihr Talent als Singer-Songwriterin unter Beweis stellt. Nach einigen Festivals und ihrer ersten Headliner-Tour durch die USA, kommt Tessa Violet mit ihrer energiegeladenen Show auch nach Deutschland und wird am 18. Oktober im Münchener Folks! Club, im Berliner Musik & Frieden, Berlin und im Yuca in Köln auftreten.

Sleeping With Sirens kommen für vier Konzerte nach Deutschland. Bei den Shows wird die US-Hardcore-Band ihr neues Album „How It Feels To Be Lost“ vorstellen, das im September 2019 erscheinen soll. Nach der Veröffentlichung geht es für Sleeping With Sirens auf Tour um die ganze Welt, bis sie im November uns beehren. 14.11. - 18.11.2019 Köln, Frankfurt/., Münster, München

18.10. - 23.10.2019 München, Berlin, Köln

Bear,s Den

, Im Juli eröffnete die britische Folk-Rock-Band Bear s Den als Support die Deutschlandkonzerte von Neil Young und legte vor allem in der Berliner Waldbühne einen grandiosen Auftritt hin. Ihre Musik? Eingängiger Indie-Folk-Pop mit emotionalen und lyrischen Texten, der jeglichem Trend trotzt. So spielten sich Bear’s Den quer durch Großbritannien, sind dabei oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort und lernen so für sie wichtige Wegbegleiter kennen. Keine zwölf Monate nach der Gründung steht die Band als Opening Act für Mumford & Sons in der ausverkauften Londoner O2-World auf der Bühne. In diesem Sommer wünsche sich Neil Young die Londoner als Vorband. Ein größeres Kompliment kann man der Band eigentlich kaum machen. Mit ihrem aktuellen Album „So That You Might Hear Me“ gehen die Jungs im Herbst alleine auf Tour. 18.11. - 24.11.2019 München, Köln, Hamburg

Árstíðir

Ein echter Geheimtipp ist die isländische Band Árstíðir. Ihre Songs erinnern in der einen Sekunde an die Gesangsharmonien von Simon & Garfunkel und klingen in der nächsten Sekunde wie die ihrer Landsmänner Sigur Rós. Den typisch isländischen Sound haben sich die vier Jungs für ihr drittes Album „Hvel“ im Orgelsmiðjan Studio Reykjavík geholt, in dem bereits viele berühmte isländische Platten entstanden. Die Songs auf „Hvel“ handeln - typisch isländisch - von gebrochenen Herzen, von Sehnsucht und der Erinnerung. Nach einer US-Tour kommen Árstíðir nun auch für einige Konzerte nach Deutschland. Perfekt für die Fans von Ásgeir und Junius Meyvant. 01.12. - 21.12.2019 u.a. Flensburg, Reutlingen, Berlin, Dresden


Konzert-Lieblinge Kate Tempest Die britische Spoken-Word-Künstlerin Kate Tempest zeigt, wie man mit pointierter Lyrik große Kunst schaffen kann. Die Texte sprühen vor unverblümter Gesellschaftskritik. Die Einsamkeit des Großstadtmenschen in digitalen Zeiten, Liebessehnsucht, Europa und der richtige Pass: Wer kluges Storytelling, ausgeklügelte Texte und außerordentliche Performance mag, wird Kate Tempest lieben. . 24. + 29.10.2019 Köln (Kantine), Berlin (Huxleys Neue Welt)

Anna Ternheim Anna Ternheim hat sich die Aura des begehrten Geheimtipps immer bewahrt. Seit ihrem 2004 veröffentlichten Debütalbum „Somebody Outside“ wird die Sängerin und Gitarristin in ihrer Heimat Schweden sowie in Westeuropa und den USA mit wachsender Begeisterung für ihre Musik gewordene Innenbetrachtung geschätzt. Die 40-Jährige, die zu ihren großen Einflüssen Künstler wie Bob Dylan, Leonard Cohen und Tom Waits zählt, verriet über ihre neue Platte, dass diese klinge wie ein windstiller schwarzer See. klingt äußerst verheißungsvoll. 31.10. - 25.11.2019 u.a. Dresden, Stuttgart, Bremen

girl in red Kein Plattenvertrag, kein Make-up, kein Schischi. Roh, ungefiltert und körnig macht girl in red Gefühle hörbar. Und das klingt dann wie die verwackelten Schnappschüsse aus der Einwegkamera, die nicht gut genug für die Instagramrealität sind – aber eben gerade deswegen so wertvoll, weil sie das Echte zeigen und diesen einen ganz besonderen Moment für immer aufbewahren.

Mabel Und es stimmt eben doch, das der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Mabels Mutter ist die 90er Jahre Hip-Hop-Ikone Neneh Cherry, ihr Vater, Cameron McVey produzierte Massive Attack, ihr Onkel ist Eagle-Eye Cherry und ihre Tante Titiyo landete mit „Come Along“ 2001 einen Welthit. Und dann hat sie noch einen Halbruder mit dem bekannten Namen Marlon Roudette. Man kann sich die Familienfeiern vorstellen, bei denen alle zusammen an einem Tisch sitzen. Kein Wunder, dass es für die Songs von Mabel neben viel Lob und auch schon die erste Platin-Auszeichnung gab. Zwischen dem 29. Februar und 4. März kann man die hochgehandelte Newcomerin bei uns auch live erleben. 29.02. - 04.03.2020 Köln, Berlin, Hamburg

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03. + 13.11.2019 Köln (Luxor), Berlin (Musik & Frieden)


Konzert-Lieblinge Kaiser Quartett Nach 15 Jahren als außerordentlich begehrte „Sidekicks“ (nicht umsonst nannte Chilly Gonzales die fabelhaften Vier einmal „The worlds most expensive Sampler“) hat das Kaiser Quartett nun erstmals eigene Musik komponiert. Im Herbst wird das Debüt-Album erscheinen, eine Club-Tour ist ebenfalls für den Herbst und Winter geplant. Und mit der Single „Grossraumdisko“ geben Adam Zolynski (Violine 1), Jansen Folkers (Violine 2), Ingmar Süberkrüb (Viola) und Martin Benz (Violoncello) schon jetzt einen allerersten Vorgeschmack auf die Premieren-Platte. 21.10. - 20.12.2019 u.a. Bochum, Hannover, Jena

The 12 Tenors Puccinis „Nessun Dorma“ und der King of Pop, große Arien und knackiger Glamrock - all dies dargeboten von 12 Tenören, die, mal lässig und mal elegant, aber immer mit äußerst viel Esprit und Sexiness, ein knalliges Liederprogramm präsentieren. The 12 Tenors sind seit Juni mit ihrer „Best Of“ Tour auf Reisen durch Deutschland und Österreich. Bekanntes Konzept, aber hinreißend arrangiert! 11.06. - 05.04.2020 u.a. Berlin, Wiesbaden, Lübeck

Lindsey Stirling Mit ihrer eigenwilligen Mischung aus Klassik, Elektronik, Dubstep und HipHop sprengt die Geigen-Virtuosin Lindsey Stirling alle Genre-Grenzen, sammelt Millionen Follower auf YouTube und spielt umjubelte Konzerte auf der ganzen Welt. Mit ihren Eigenkompositionen wie „Crystallize“, „Shatter Me“ oder „Shadows“ sowie den Neuinterpretationen berühmter Soundtracks, wie die von Game of Thrones, Mission Impossible oder Spiderman, hat die US-Amerikanerin den Klassikmarkt ordentlich durcheinander gerüttelt. 12-09. - 27.09.2019 u.a. Frankfurt/N., Wien, Köln

The Music of Star Wars - Live in Concert Der amerikanische Komponist John Williams (5 Oscars, 49(!) Oscar-Nominierungen) hat mit seinen Star Wars Soundtracks ein Meisterwerk geschaffen und Kinogeschichte geschrieben. „The Music of Star Wars – Live in Concert“ bringt Williams Filmmusik live auf die Bühne: beginnend mit „Krieg der Sterne“ von 1977, gefolgt von „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi Ritter“ über „Die dunkle Bedrohung“, „Angriff der Klonkrieger“ und „Die letzten Jedi“ 2017 bis zu „ Episode IX“ 2019. 28.02. - 31.03.2020 u.a. Koblenz, Hannover, Lübeck


FRANKFURT SPOTLIGHT

WE SALUTE YOU setzt weltweit neue Maßstäbe. Alte Bekannte bringen eine großartige, aufwendige und authentische AC/DC Show auf die Bühne, die ihres Gleichen sucht. Vier der fünf Musiker waren bis 2017 als Mitglieder der Band BAROCK europaweit auf Tournee. Anfang 2018 machten sich der Sänger Grant Foster aus London und das junge Gitarren-Genie Nick Young zusammen mit Ihren drei Kollegen mit WE SALUTE YOU in eine neue Dimension auf. Die Fans erwarten in der Jahrhunderthalle auch 2019 eine perfekte AC/DC Show – und sie bekommen sie. Mit einer Präsentation voller Leidenschaft, einer gigantischen Ton- und Licht-Anlage, einer überdimensionalen Höllenglocke, einer beeindruckenden Marshall-Wand und bis zu 21 Kanonen kommt WE SALUTE YOU dem Vorbild AC/DC verblüffend nahe. WWW.WESALUTEYOU.ROCKS JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT FR 27.12.2019 — 20 UHR

ADVERTORIAL

HELLS BELLS – ONCE AGAIN IN FRANKFURT

DIE SPEKTAKULÄRSTE RAMMSTEIN TRIBUTE SHOW

WWW.STAHLZEIT.COM JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT FR 17.01.2020 — 20 UHR

© Jana Breternitz

Im Januar 2020 kommt STAHLZEIT bereits zum fünften Mal in die Jahrhunderthalle Frankfurt. Es ist eine kleine Erfolgsstory, denn die Auftritte haben sich für viele RAMMSTEIN-Fans bereits zum jährlichen Fixtermin etabliert. Beim letzten Mal war das Konzert lange im Vorfeld ausverkauft. 2020 läuft unter dem Motto „SCHUTT + ASCHE Tour“. Es gibt keinen Zweifel: bei STAHLZEIT kann man sich sicher sein, dass dieser Tour-Slogan ernst gemeint ist. Die Stahlzeit-Maschine bläst ihr Publikum auch diesmal wieder weg! STAHLZEIT bleibt nie stehen. Immer wird die Show weiterentwickelt. Immer kommen neue Songs in die Setliste. Man darf gespannt sein auf 2020!


Show-Lieblinge Woodstock Variety Show Der Mythos des legendären Woodstock Festivals von 1969 ist ungebrochen. Zum 50. Jubiläum (die Premiere ist genau am damals ersten Festival-Tag) zeigt das Wintergarten Varieté eine Show im Sound von Love, Peace and Happiness. Durch den Saal des ehemaligen Quartier Latin, wo heute der neue Wintergarten zuhause ist –einst ein Mekka des Rocks, gegründet ein Jahr nach dem Woodstock-Festival – wird wie damals der rebellische Geist einer Zeit wehen, in der die Jugend gegen Ungerechtigkeit, Lustfeindlichkeit und Krieg aufbegehrte. „Make Love not War“ – übertragbar auf jeden Ort der Welt, wo Generationen und ethnische Gruppen aufeinandertreffen. Die Botschaft ist zeitlos und universal. Auf keinen Fall verpassen! 07.08. - 27.10.2019 Berlin (Wintergarten)

VIVID Grand Show Die Queen trägt sie wie Königin Silvia von Schweden, Victoria und David Beckham, Naomi Campbell, Lady Gaga, Madonna, Sarah Jessica Parker und Diana Ross: Die Hut-Kreationen des irischen Haute-Couture-Modisten Philip Treacy. Die avantgardistischen Entwürfe des, laut The Times, „berühmtesten Hutmachers der Welt“ schmücken die prominentesten Köpfe. Nach den Designs für „Harry Potter“ und „Sex And The City“ kreierte Treacy den Kopfschmuck von „Vivid“, der aktuellen Show aus dem Berliner Friedrichstadt-Palast. Absoluter Hingucker! FriedrichstadtPalast, Berlin

STARLIGHT EXPRESS Der Rollschuh-Dauerläufer STARLIGHT EXPRESS feierte im Sommer sein 30-jähriges Bestehen und ließ es zum Jubiläum ordentlich krachen. Andrew Lloyd Webber verpasste seinem Werk zum Geburtstag eine wahre Verjüngungskur: Neue Songs, neue Charaktere und neue Technik machen die Bochumer Show jetzt noch schneller und spektakulärer. Webber setzt außerdem auf Frauenpower: „Papa“ landete auf dem Abstellgleis. Dafür steht nun die großartige Reva Rice als „Mama“ auf den Rollen, die die Welt bedeuten. tgl. außer Montag im Starlight Express

Die 5 glorreichen Sieben Clint Eastwood, Franco Nero und Yul Brynner waren gute, harte Cowboys – aber sie sind spätestens dann abgemeldet, wenn Meret Becker, Anna Fischer, Anna Mateur, Andreja Schneider und Katharina Thalbach für einige Wochen in die Bar Jeder Vernunft einreiten, um mit fünf-köpfiger Westernband, Choreograph Danny Costello, Stuntfrau Silke Winter sowie Geräusche-Tüftler Peter Sandmann auf der Kutsche einen amüsanten Ritt durch den Wilden Westen zu starten. Versprochen werden Slapstick, Gesang und Deeptalk über diesen seltsam rauen Sehnsuchtsort – gepaart mit Grillenzirpen, Countrysounds, Schießereien und Messerwetzen. 25. 10 - 17. 11.2019 Berlin (Bar jeder Vernunft)


Lesungen-Lieblinge Wolfgang Joop

Lydia Benecke Ihren Abschluss machte Lydia Benecke mit einer Arbeit über Sadomasochisten. Seitdem veröffentlichte die Kriminalpsychologin mehrere Bücher, darunter „Vampire unter uns!“ gemeinsam mit ihrem damaligen Mann, dem Kriminalbiologen Mark Benecke. 2013 erschien ihr erstes eigenes Buch „Auf dünnem Eis. Die Psychologie des Bösen“, auf das 2015 „Sadisten. Tödliche Liebe – Geschichten aus dem wahren Leben“ folgte. Auch in ihrem aktuellen Buch befasst sich Lydia Benecke wieder mit dem Bösen im Menschen. Mit dem Bösen in Frauen, um genau zu sein: „Psychopatinnen. Die Psychologie des weiblichen Bösen“, live in Vortragsform zu erleben zwischen September und November. 06.09.2019 - 20.11.2020 u.a.

Unter dem Titel „Die einzig mögliche Zeit“ erscheint im September Wolfgang Joops Autobiografie, eine faszinierende deutsch-deutsche Geschichte und ein eindrückliches Porträt der 50er und 60er Jahre. Joop, anerkannter Künstler und Kunstsammler, arbeitete zunächst als Modezeichner, Autor und freier Designer. 1981 gründete er sein eigenes Label JOOP!, 2003 gab es mit WUNDERKIND einen Neubeginn. Am 23. September stellt Wolfgang Joop seine Autobiographie im Tipi am Kanzleramt vor. Moderiert wird die Buchpräsentation von Florian Illies. 23.09.2019 Berlin (Tipi am Kanzleramt)

Braunschweig, Leipzig, Bochum

Wladimir Kaminer Von den zahllosen Facetten der Liebe weiß Wladimir Kaminer ein Lied zu singen – und viele Geschichten zu erzählen: witzig, staunend und immer mit liebevollem Blick für die Schwächen des menschlichen Herzens. Privat ein Russe beruflich ein deutscher Schriftsteller, ist er die meiste Zeit unterwegs mit Lesungen und Vorträgen. Er wohnt in Berlin, macht sich aber im Herbst auf in diverse deutsche Städte, wo er sein neuestes Werk „Liebeserklärungen“ vorstellt. 30.10. - 27.12.2019 Berlin, Zwickau, Lüneburg, Bremen

Best of Poetry Slam Hamburg gilt seit geraumer Zeit als die Hochburg des Poetry Slam, mit den häufigsten Slam-Veranstaltungen des Landes: Es gibt große und kleine Slams, mal sind sie elegant und klassisch, mal nachdenklich und prosaisch, mal draußen und mal drinnen, aber immer grandios. Beim „Best of Poetry Slam“ treten die besten Poeten und talentiertesten Nachwuchsliteraten des Landes gegeneinander an, präsentiert von der lebenden Legende Michel Abdollahi. Der Sieger wird natürlich vom Publikum gekürt. 23.09.2019 - 03.03.2020 u.a. Hamburg (Stadtpark Freilichtbühne), Hamburg (Laeiszhalle), weitere Itzehoe (theater itzehoe)

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IM SEPTEMBER 06|09 12+13|09 12|09 18|09

Food Truck Friday Outdoor Byon Kattilathu Club Lindsey Stirling Alvaro Soler

21|09 27|09 28|09 29|09

Dr. Leon Windscheid Club Vysotsky Khalid Markus Krebs

SAVE THE DATE!

08|05|20 The Songs of Leonard Cohen 06|09|19 Food Truck Friday

performed by Field Commander C.

NEU IM TICKETMASTER VORVERKAUF 26|10|19 07|12|19 14|12|19 09|01|20 13|02|20

Detlef Soost Club Dana Golombek, Urs Remond, Gregor Jagodic Club Yung Hurn The Best of Ennio Morricone Shindy

21|02|20 22|02|20 01|03|20 07|03|20 24|03|20 17|10|20

Senna Gammour Beat It! The Music of Star Wars Stefan Verra Club Nico Santos Daphne de Luxe

IHR VIP UPGRADE! BUCHBAR UNTER JAHRHUNDERTHALLE.DE/PREMIUM

Unser komplettes Programm auf www.jahrhunderthalle.de Tickets: www.ticketmaster.de / 01805 - 36 01 240* *(0,14€/Min. aus dem dt. Festnetz / max. 0,42€/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz)


Auf Tour AUF GROSSER DEUTSCHLAND-TOUR 2020

DAS PHANTOM DER OPER Mit Weltstar DEBORAH SASSON & Musicalstar UWE KRÖGER Tickets an allen bek. VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com AIRBOURNE 01.11.2019 Leipzig Haus Auensee 03.11.2019 München Tonhalle 07.11.2019 Berlin Columbiahalle 09.11.2019 Wiesbaden Kulturzentrum Schlachthof 10.11.2019 Köln E-Werk ALTER BRIDGE 19.11.2019 Hamburg Sporthalle 20.11.2019 Berlin Columbiahalle 22.11.2019 Leipzig Haus Auensee 26.11.2019 Köln Palladium 27.11.2019 München Zenith ANNA DEPENBUSCH 12.03.2020 Fulda Orangerie 20.03.2020 Halle (Saale) Georg-Friedrich-Händel HALLE 25.03.2020 Essen Lichtberg 27.03.2020 Oldenburg Kulturetage 03.04.2020 Berlin Admiralspalast 24.04.2020 Hamburg (Laeiszhalle) BABYMETAL 08.02.2020 Hamburg Große Freiheit 36 13.02.2020 Köln Carlswerk Victoria 14.02.2020 Berlin Huxleys Neue BETRAYING THE MARTYRS 18.09.2019 Berlin Musik & Frieden

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20.09.2019 Dresden Reithalle Straße E 22.09.2019 München Backstage 23.09.2019 Stuttgart Wizeman 24.09.2019 Aschaffenburg Colos Saal 30.09.2019 Hamburg Logo DIDO 18.11.2019 Leipzig Haus Auensee 19.11.2019 Stuttgart Liederhalle 20.11.2019 Hannover Kuppelsaal

Rhein Mosel Halle 23.02.2020 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle 24.02.2020 Nürnberg Meistersingerhalle 26.02.2020 Karlsruhe Konzerthaus 02.03.2020 Lübeck Musik- und Kongresshalle 05.03.2020 Magedeburg Stadthalle 06.03.2020 Neubrandenburg Konzertkirche 07.03.2020 Bremen Die Glocke 09.03.2020 Köln E-Werk 10.03.2020 Wiesbaden Friedrich von Thiersch Saal 24.03.2020 Osnabrück OsnabrückHalle HERBERT PIXNER PROJEKT 25.10.2019 Stuttgart Liederhalle 29.10.2019 Rosenheim KUKO Kultur + Kongresszentrum 31.10.2019 Passau Dreiländerhalle 02.11.2019 München Gasteig 06.11.2019 Leipzig Gewandhaus 07.11.2019 Nürnberg Meistersingerhalle 10.11.2019 Ulm Congress Centrum 12.11.2019 Füssen Ludwigs Festspielhaus 13.11.2019 Baden-Baden Festspielhaus 14.11.2019 Mannheim

DURAND JONES & THE INDICATIONS 09.10.2019 Hamburg Stage Club 11.10.2019 Berlin Lido EMELI SANDÉ 06.11.2019 Berlin Verti Music Hall 07.11.2019 Düsseldorf Mitsubishi Electric HALLE 11.11.2019 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle

Rosengarten 15.11.2019 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle 18.11.2019 Hamburg Laeiszhalle 19.11.2019 Bremen Die Glocke 20.11.2019 Hannover Theater am Aegi 21.11.2019 Dortmund Konzerthaus 26.11.2019 Berlin Philharmonie JEANETTE BIEDERMANN 20.02.2020 Mannheim Capitol 21.01.2020 Frankfurt/M. Gibson 24.01.2020 München Backstage 25.01.2020 Stuttgart Im Wizemann 28.01.2020 Dortmund FZW 29.01.2020 Erfurt HsD Gewerkschaftshaus 30.01.2020 Hamburg Gruenspan 03.02.2020 Leipzig Werk 2 04.02.2020 Dresden Alter Schlachthof 05.02.2020 Bremen Modernes 07.02.2020 Hannover Capitol 08.02.2020 Köln Victoria 09.02.2020 Berlin Huxleys Neue Welt KILLSWITCH ENGAGE 25.10.2019 Oberhausen Turbinenhalle 26.10.2019 Berlin

‘good luck’ tour 2019 germany 10/10 Munich

15/10 Berlin

19/10 Freiburg

14/10 Hamburg

16/10 DresdeN

20/10 Stuttgart

18/10 Düsseldorf

HAVANA NIGHTS 11.02.2020 Dessau-Roßlau Anhaltisches Theater 12.02.2020 Kassel Stadthalle 13.02.2020 Berlin Admiralspalast 14.02.2020 Kiel Kieler Schloss 16.02.2020 Essen Colosseum 17.02.2020 Hannover Theater am Aegi 18.02.2020 Wuppertal Historische Stadthalle 22.02.2020 Koblenz am Rhein

NEW ALBUM OUT 16/08

BRIT FLOYD


Impressum Huxley Neue Welt 05.11.2019 Leipzig Werk 2 06.11.2019 München Tonhalle 10.11.2019 Nürnberg Löwensaal LIAM GALLAGHER 05.02.2020 Hamburg Sporthalle 10.02.2020 Köln Palladium 11.02.2020 Berlin Tempodrom 13.02.2020 München Tonhalle LEA 02.11.2019 Olsberg Konzerthalle 03.11.2019 Oberhausen Turbinenhalle 1 07.11.2019 Aurich Stadthalle 08.11.2019 Erfurt Club Central 10.11.2019Lüneburg Leuphena Zentalgebäude 11.11.2019 Lübeck Musikund Kongresshalle 12.11.2019 Kassel Kongress Palais 14.11.2019 Osnabrück Hyde Park 15.11.2019 Wolfsburg Congress Park 16.11.2019 Bremerhaven Stadthalle L’AUPAIRE 08.10.2019 Leipzig Felsenkeller 09.10.2019 Münster Gleis 22 11.10.2019 Erfurt Kalif Storch 12.10.2019 Köln Luxor 22.10.2019 Stuttgart Im Wizemann 25.10.2019 Essen Zeche Carl THE LIBERTINES 02.11.2019 Köln Carlswerk Victoria Ausverkauft! 04.11.2019 München Tonhalle 05.11.2019 Berlin Columbiahalle LINDSEY STIRLING 12.09.2019 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle 13.09.2019 München Zenith 16.09.2019 Wien Gasometer 17.09.2019 Leipzig Haus Auensee 20.09.2019 Berlin Columbiahalle

AUF GROSSER DEUTSCHLAND-TOUR 2020 M I T O R I G I N A L F I L M-S Z E N E N

STAR THE MUSIC OF WARS L I V E I N C O N C E RT

Tickets an allen bek. VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com 24.09.2019 Hamburg Barclaycard Arena 27.09.2019 Köln Palladium OF MONSTERS AND MEN 12.11.2019 Köln Live Music Hall 13.11.2019 Berlin Huxleys Neue Welt 17.11.2019 Hamburg Docks 21.11.2019 München Backstage OPETH 08.11.2019 München Backstage 13.11.2019 Köln E-Werk 14.11.2019 Wiesbaden Kulturzentrum 15.11.2019 Nürnberg Meistersingerhalle 16.11.2019 Berlin Huxleys Neue Welt THE BOSSHOSS 28.06.2020 Abenberg Burg Abenberg 04.07.2020 Eckernförde Rock am Strand 11.07.2020 Dresden Junge Garde 12.07.2020 München Tollwood Festival 18.07.2020 Hamburg Stadtpark 23.07.2020 Trier Amphitheater 24.07.2020 Emmendingen EM MUSIC!

25.07.2020 Rastet Ehrenhof im schloss 07.08.2020 Bonn Kunst!Rasen 08.08.2020 VillingenSchwenningen Druckzentrum Südwest 21.08.2020 Hannover Gilde Parkbühne 22.08.2020 Heidenheim Brenzpark 23.08.2020 Altusried Freilichtbühne 06.09.2020 Bochum Zeltfestival Ruhr PROPHETS OF RAGE 05.08.2019 Köln E-Werk 06.08.2019 Wiesbaden Schlachthof SABATON 18.01.2020 Stuttgart Schleyerhalle 19.01.2020 München Olympiahalle 25.01.2020 Berlin Max-Schmeling-Halle 31.01.2020 Frankfurt/M Festhalle 11.02.2020 Hamburg Sporthalle

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Vom Leben gelernt

JEDE FRAU SOLLTE SICH HEUTZUTAGE ALS FEMINISTIN SEHEN. JEDE KANN IHREN TEIL DAZU BEITRAGEN, DAS

FRAUENBILD

WEITERHIN ZU

REVOLUTIONIEREN, VOR ALLEM, WENN MAN EINE

VORBILDFUNKTION HAT.

CHARLI XCX

Zwei Grammy-Nominierungen, fünf MTV Video Music Award-Nominierungen sowie der Gewinn eines Billboard „Women in Music“ sowie einem „YouTube Music Award“ sprechen eine deutliche Sprache. Charli XCX ist Großbritanniens aufregendste Entdeckung der vergangenen Jahre. Die 26-jährige trifft mit ihrer Mischung aus Elektro-Beats, HipHop-Sounds, Indietronic, New Wave und luftigpunkigem Rock einen Nerv und ihre zweite Album-Veröffentlichung „Sucker“ eroberte 2014 im Sturm die internationalen Charts. Das kommende, derzeit noch unbetitelte dritte Album soll ihr poppigstes Werk werden. Man darf also sehr gespannt sein auf ihre drei Deutschlandkonzerte zwischen dem 09. und 15. November in Hamburg, Berlin und Köln. Tickets sind auf Ticketmaster.de erhältlich.

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LIVE NATION PRESENTS

25.10. SAARBRÜCKEN 26.10. MÜNSTER 05.10. FREIBURG 11.10. WÜRZBURG 12.10. LEIPZIG 14.10. BOCHUM 15.10. MÜNCHEN

24.10. KÖLN · 25.10. HAMBURG · 27.10. BERLIN 30.10. MÜNCHEN · 01.11. WIESBADEN

08.10. BERLIN 09.10. FRANKFURT 19.10. NÜRNBERG 20.10. KÖLN

15.02. BERLIN 17.02. MÜNCHEN 26.02. FRANKFURT 29.02. KÖLN

SPECIAL GUEST:

25.10. KÖLN 27.10. BERLIN 28.10. MÜNCHEN

PRESENTED BY LIVE NATION & SEMME L CONCE RTS

13.11. ERFURT 14.11. MANNHEIM 15.11. REGENSBURG 16.11. DÜSSELDORF MAGENTA MUSIK PRIO TICKETS: www.magenta-musik-360.de/prio-tickets | TICKETMASTER: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz.

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LIVE NATION PRESENTS

14.11. KÖLN 16.11. FRANKFURT 17.11. MÜNSTER 18.11. MÜNCHEN

20.11. HAMBURG 21.11. BERLIN 22.11. DRESDEN 01.12. STUTTGART 04.12. MÜNCHEN 05.12. KÖLN

21.11. KÖLN · 26.11. HAMBURG · 27.11. BERLIN · 29.11. DRESDEN · 30.11. MÜNCHEN · 04.12. KARLSRUHE

18.01. KÖLN 19.01. MÜNCHEN 22.01. WIESBADEN 0 1. 0 3 . H A M B U R G 08.02. MÜNCHEN 11 . 0 2 . N Ü R N BE R G 1 2 . 0 2 . BE R LI N 20.02. HAMBURG 21 . 0 2 . K Ö LN 2 5 . 0 2 . FR A N K FU R T

03.03. BERLIN 0 7. 0 3 . M Ü N C H E N 11. 0 3 . F R A N K F U R T 13 . 0 3 . K Ö L N

08.11. MÜNCHEN • 1 3.11. KÖLN 14.11. WIESBADEN 1 5.11. NÜRNBERG • 1 6.11. BERLIN MAGENTA MUSIK PRIO TICKETS: www.magenta-musik-360.de/prio-tickets | TICKETMASTER: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz.

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