Tierschutz Magazin
Ausgabe 6 2018/19
Das Geschäft
MIT DEM LEBEN
Über das Leid von Bulldoggen, Möpsen und Co.
SPENDEN-MARATHON FÜR TIERE 30.923 Futter-Pakete für Vierbeiner in Not
I-INTERVI M E O
W
ATEMLOS DURCH DIE ZUCHT
PR
Der illegale Handel mit Welpen im Internet boomt. Um den Geldbeutel der Käufer zu schonen, wird an der Versorgung der Tierbabys gespart. Im Magazin erfährst du, was wir gemeinsam gegen das grausame Geschäft unternehmen können.
Tierschutz-Magazin T| 2018/19 H
O M AS D
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Wir machen richtig gutes Futter.
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Tierschutz-Magazin | 2018/19
Foto: Melina Paschalidis
Spendenaktionen
Lieber Tierfreund, in Rumänien wurde ich von Hundefängern in ein öffentliches Shelter gebracht. In meinem neuen Zuhause habe ich das Vertrauen in den Menschen neu erlernt und lebe endlich ein glückliches Hundeleben. Wie mir ergeht es vielen geretteten Straßentieren. Auf Seite 30 erfährst du, wie du uns helfen kannst, die Vergangenheit zu überwinden. Zum Glück gibt es viele liebe Menschen mit einem Herz für Streuner. Sie alle gemeinsam haben beim Spenden-Marathon für Tiere über 30.000 Futter-Pakete gesammelt. Lies auf Seite 12, wie die Spendenaktion tausenden heimatlosen Tieren half ! Wenn du außerdem wissen willst, welche vegane Leckerei sowohl dir als auch deinem Vierbeiner schmeckt, blättere schnell auf Seite 48 und teste das tolle Rezept. Ich wünsche dir eine spannende Lektüre! PS: Das Tierschutz-Magazin wird durch Medienpartner finanziert. Es entstehen keine Kosten für den Tierschutz!
08.11.18 – 21.12.18 Spenden-Marathon für Tiere Bei der größten Spendenaktion für Straßen- und Tierheimtiere in Europa sammeln wir 40.000 Futter-Pakete, damit die Fellnasen den Winter überstehen. Sei dabei! 27.12.18 – 03.01.19 Futter statt Böller Die Millionen-Summe für Feuer werke zu Silvester könnte tausende Straßentiere retten. Schließe dich dieses Jahr unserem Motto an! 01.02.19 – 28.02.19 Aktion zum Welt-Galgo-Tag Zum Welt-Galgo-Tag am 1. Februar helfen wir hungernden Galgos in Spanien. Spende ihnen Futter! Tierschutz-Shop ist Europas größte Futter-Spendenplattform und startet regelmäßig große Spendenaktionen für Tiere in Not. Dabei können Tierfreunde ganz einfach und transparent Futter und Zubehör über die Wunschlisten von über 500 Vereinen spenden. Namhafte deutsche Markenhersteller unterstützten die Aktionen. www.tierschutz-shop.de
Hilf jetzt mit!
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Deine Nika
23.08.18 – 04.10.18 SOS Hilf mir! Größte Streuner-Rettung Damit kein Tier mehr in Europa hungert, starten wir die größte Streuner-Rettung und sammeln lebensrettendes Futter. Hilf auch du mit!
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TITELTHEMA Das Geschäft mit dem Leben Illegaler Welpenhandel
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TIERSCHUTZ AKTIV Tiertafel Havelland e.V. Wie der Verein Bedürftigen und ihren Vierbeinern Hoffnung schenkt
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Hund als Nutzgegenstand Das traurige Schicksal der spanischen Galgo-Hunde
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Tierquälerei anzeigen Konsequent und überlegt Tierleid beenden
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Kein Platz für Streuner Wenn Tiere für das Image sterben
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LIFESTYLE Natur-Hausmittel für Hunde und Katzen Im Handumdrehen selbst gemacht
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Vegan to go Mit diesen 5 Dingen bist du tierleidfrei unterwegs
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Fruchtige Schnitten - vegan Dieses Rezept schmeckt Hund und Herrchen
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Erfolgsstory für Tiere goodydoo füllt 80.000 Näpfe für Vierbeiner
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Das Geschäft mit dem Leben Illegaler Welpenhandel
Foto: Boris Breuer
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LEBEN MIT TIER Durch Dick und dünn? Übergewicht beim Haustier
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„GoodyCat“ im Futtertest Was kann das neue Katzenfutter wirklich?
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Zuhause gesucht Diese Fellnasen suchen eine Familie
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„Vertrau mir doch!“ Wie können Tiere ihre negative Vergangenheit überwinden?
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Tierschutz-Magazin | 2018/19
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Thomas D im Promi-Interview Was den Musiker im Tierschutz antreibt
TIERISCH SPANNEND Hundeführerschein als Pflicht? Diskussion über Pro und Kontra
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Handicap - na und? Wie Rollihund Bob das Leben meistert
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Die Mischung macht‘s! Das etwas andere Rasseportrait
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Erste Hilfe bei Hummeln 4 einfache Schritte, die Leben retten
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Foto: Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung e.V.
Foto: Shutterstock
AUFGEDECKT Atemlos durch die Zucht Über das Leid von Bulldoggen, Möpsen und Co.
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Müllkippe Meer Neue Erkenntnisse von der Oberfläche bis in die Tiefe
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Tierschutz-Shop unter der Lupe Europas größte Futter-Spendenplattform Schritt für Schritt erklärt
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SHORT NEWS
Foto: Neta Arubas
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30.923 Futter-Pakete gesammelt Spenden-Marathon für Tiere feiert erfolgreiches Debüt
Neues aus dem Tierschutz Tiere in Seniorenheimen, Rehkitz-Rettung durch Drohnen und mehr
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Schlau in 2 Minuten ... Interessantes und Lustiges aus dem Tierreich
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Begrüßung
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Impressum
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„Meine Hunde sind immer dabei“ Interview mit Geschäftsführerin Hanna Czenczak
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TIERSCHUTZ AKTIV
Tiertafel Havelland e.V.
Das kleine Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in finanzieller Not zu helfen, damit ihre geliebten Haustiere bei ihnen bleiben können. Ohne den Verein hätten sich viele von ihnen wohl schon trennen müssen.
Foto: Tiertafel Havelland e.V.
Wie der Verein Bedürftigen und ihren Vierbeinern Hoffnung schenkt
›› Die Futterausgaben des Vereins finden monatlich statt.
Gemeinsam etwas bewirken
Auch Johanna und ihre Chihuahua-Malteser-Mix Hündin Pebbles kommen regelmäßig zu den Futterausgaben. Nach einer Erkrankung, die sie berufsunfähig machte, und dem Tod ihres Mannes stand Johanna plötzlich alleine da – nicht mehr fähig, ihre Hündin ganzheitlich zu versorgen. Die Tiertafel unterstützt Menschen, die bereits vor ihrer finanziellen Not Verantwortung für ihr Tier übernommen haben. „Die meisten von ihnen könnten ohne unsere Hilfe ihr Tier nicht mehr halten“, erzählt Tino Rippler, Vorsitzender des Vereins Tiertafel Havelland. „Unsere Vision ist es, das Band zwischen Mensch und Tier zu erhalten.“
Unvorhergesehene Tierarztkosten stellen bedürftige Tierbesitzer vor eine weitere Herausforderung. So auch Johanna, als bei Hündin Pebbles Gesäugekrebs diagnostiziert wurde. Kosten: 400 Euro - Geld, das Johanna nicht hatte. Dank eines Spendenaufrufs des Vereins konnte die nötige Operation durchgeführt werden. „Wenn Hilfe benötigt wird, lassen wir gerne mal alles stehen und liegen“, betont Tino. „Das Gefühl zu helfen kann man nicht in Worte fassen. Man spürt die Erleichterung der Kunden und hat das Gefühl, wirklich etwas bewirken zu können.“
Foto: Tiertafel Havelland e.V.
Plötzlich allein
›› Dank der Tiertafel kann Pebbles bei Frauchen Johanna bleiben.
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Tierschutz-Magazin | 2018/19
Futter spenden, Hoffnung schenken Bei den monatlichen Futterausgaben werden aktuell gut 180 Tiere versorgt und insgesamt 1 Tonne Futter verteilt. „Oft warten Menschen sehnsüchtig auf den Ausgabetag, weil das Futter knapp wird“, berichtet Tino. Nicht selten stehen die ehrenamtlichen Mitglieder nach der Ausgabe vor komplett leeren Regalen. „Wir sind dringend auf Futterspenden angewiesen“, so Tino. „Ohne die Unterstützung von Tierfreunden wäre unsere Arbeit nicht möglich.“ Über die Wunschliste des Vereins kannst du den bedürftigen Vierbeinern jederzeit Futter spenden: www.tierschutz-shop.de Kathrin Ferkau
LEBEN MIT TIER
Durch DICK und DÜNN? Übergewicht beim Haustier Kugelrund und nicht gesund
Der Weg zum Idealgewicht
Nicht nur viele Menschen in Deutschland, auch immer mehr ihrer Haustiere leiden unter gefährlichem Übergewicht. Egal ob Hund, Katze oder Kaninchen: Jedes dritte Tier hat deutlich zu viele Kilos auf den Rippen und die Tendenz ist steigend. Bis zu zwei Jahre Lebenszeit kann das Übergewicht den geliebten Vierbeiner kosten. Auch das Risiko für Diabetes, Krebs, Gelenk- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird deutlich erhöht. Ähnlich wie bei Menschen ist die falsche Ernährung in Kombination mit zu wenig Bewegung die häufigste Ursache für Übergewicht beim Tier. Die überschüssigen Pfunde loszuwerden ist für Mensch und Tier eine Herausforderung, der sich beide am Besten zusammen stellen.
Sind es nun doch ein paar Pfunde zu viel geworden, ist eine behutsame Umstellung von Ernährung und Bewegung die Lösung. Die Diät des Lieblings sollte dabei unbedingt in den Tagesablauf von Herrchen und Frauchen passen. Hilfestellungen beim Abspecken bieten Ernährungsberater für Tiere oder Tierärzte an, zum Beispiel in Form von Abnehm-Sprechstunden. Dort werden Besitzer übergewichtiger Tiere beraten und der Tierarzt setzt sich ausführlich mit den individuellen Problemen des tierischen Lieblings auseinander.
Wann ist ein Tier zu dick? Jeder Haustierbesitzer kann ganz leicht selber feststellen, ob sein Tier zu dick ist. Idealgewicht Rippen leicht ertastbar, aber nicht sichtbar
5 Tipps für erfolgreiches Abnehmen 1) Gesundes Futter, das bedeutet naturbelassen, getreidefrei und ohne Zuckerzusätze 2) Keine Snacks, sondern den Vierbeiner mit spielen und Aufmerksamkeit belohnen 3) Feste Fütterungszeiten, z. B. wenn Herrchen und Frauchen selber essen 4) Bewegung wirkt Wunder, beispielsweise in Form von ausgiebigen, längeren Spaziergängen 5) Regelmäßiges Wiegen, um den Überblick zu behalten
Abnehmen mit Genuss Fettleibigkeit Rippen nicht ertastbar und unter einer ausgeprägten Fettschicht nicht sichtbar
›› Bei Hunden und Katzen sollte von oben eine Taille
zu sehen sein. Von der Seite sollte die Bauchlinie nicht parallel zum Boden laufen, sondern aufwärts vom Brustkorb zum Becken.
GoodyDog und GoodyCat - Das Nassfutter für Hunde und Katzen in Lebensmittelqualität ist lecker und gleichzeitig gesund. Das Tier wird optimal mit allen Nährstoffen versorgt und muss auf nichts verzichten. Das Alleinfuttermittel eignet sich hervorragend, um auf eine bewusste, artgerechte Ernährung umzustellen. Tierische Proteine aus hochwertigem Muskelfleisch liefern viel Energie bei sehr wenig Fett. Hier findest du die Schlemmer-Menüs: www.goodycat.de & www.goodydog.de
Miriam Krückels
Tierschutz-Magazin | 2018/19
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Foto: Shutterstock
Hund als Nutzgegenstand Das traurige Schicksal der Galgo-Hunde Jedes Jahr, wenn die Jagdsaison endet, verlieren in Spanien tausende Jagdhunde schlagartig ihren Nutzen und werden brutal entsorgt. Hinter ihrem Leid stecken Tradition und Profitgier. Informiere dich hier, wie du den Galgos helfen kannst!
Jahr tragen will keiner - diese werden schon während der Saison so gering wie möglich gehalten, zum großen Leid der Hunde. Sie werden nur mit dem versorgt, was sie brauchen, um für die Jagd zu funktionieren. Ab Februar dann völlig nutzlos, entsorgen die Jäger sie auf grausame Weise: Mit gebrochenen Beinen werden die Vierbeiner ausgesetzt, damit sie kein anderer Jäger mehr gebrauchen kann, sie werden zum Verhungern in Brunnen geworfen, angezündet, erschossen oder an Bäumen aufgehängt. Weil sie dabei aufgrund eines in der Länge entsprechend angepassten Stricks auf den
Leidvolles Déjà-vu Jedes Jahr sind es die gleichen Bilder: Bis auf die Knochen abgemagerte Galgos, deren Rippen man mit bloßem Auge zählen kann. Dann solche, mit gebrochenen Beinen und offenen Fleischwunden sowie jene, für die - am Baum aufgehangen tragischerweise jede Hilfe zu spät kommt. Diese Bilder können nur eines bedeuten: Die Jagdsaison in Spanien ist offiziell vorbei. Stichtag ist der 01. Februar. Für die Jäger ist die Saison vorbei. Wohin nun mit den vielen Jagdhunden, die jetzt nicht mehr gebraucht werden? Die Kosten für Futter, Unterbringung, Wasser und Tierarzt bis zum nächsten
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Tierschutz-Magazin | 2018/19
Foto: Shutterstock
Ausgedient? Aussortiert!
TIERSCHUTZ AKTIV
Foto: TSV Galgo-Friends e.V.
Zehenspitzen „tänzeln“, wird diese Methode auch „Klavierspielen“ genannt. Mitgefühl ist von den Jägern nicht zu erwarten. Die Jagdkultur und das Betrachten der Hunde als Nutzgegenstand ist tief verwurzelt in einer alten Tradition. Die Galgos dienen dazu, ihnen maximalen Profit einzubringen - bei der Jagd und auf dem kriminellen Schwarzmarkt um erfolgreiche Zuchttiere.
Jährlicher Welt-Galgo-Tag Um auf das Leid der spanischen Jagdhunde aufmerksam und ihren Missbrauch öffentlich zu machen, findet jeden Februar der Welt-Galgo-Tag mit europaweiten Protestmärschen wie zum Beispiel dem Kölner Galgo-Marsch statt. Interessierte werden umfangreich über die Situation der Galgos informiert, denn es sind Missstände, von denen hier in Deutschland viele Menschen noch nie etwas gehört haben.
Jeder Schritt zählt Diese wichtige Aufklärungsarbeit in Kombination mit dem Engagement der Tierschutzvereine und der spanischen Tierschützer beginnt langsam sich auszuzahlen und Wirkung zu zeigen. So wird berichtet, dass mehr und mehr Jäger ihre Hunde gezielt zumTierheim bringen und sie dort den Helfern übergeben, anstatt sie verletzt ausgesetzt einfach ihrem Schicksal zu überlassen. Es sind kleine Erfolge, doch jeder Schritt zählt, denn der Weg jahrhundertealte Traditionen zu kippen, ist ein langer. Jeder Schritt in Richtung des Wohles und Schutzes der Tiere ist ein wichtiger.
Hilfe für spanische Galgos Tierschutz-Shop stellt jedes Jahr den gesamten Februar ins Zeichen der Jagdhunde und sammelt online Futter für die geretteten Vierbeiner in Spanien, um ihnen den Start in ihr neugewonnenes Hundeleben zu ermöglichen. 2018 kamen bei der Aktion ganze drei Lkw mit Futter für die Tiere des TSV Galgo-Friends e.V. zusammen. Mit dieser Hilfe können die Vierbeiner rund ein halbes Jahr versorgt und die gesparten Futterkosten für andere wichtige Anliegen eingesetzt werden: die medizinische Versorgung der Tiere, nachhaltige Kastrationen und Aufklärungskampagnen in der einheimischen Bevölkerung, um die ersten Erfolge im Einsatz für die Galgos weiter auszubauen.
So kannst du helfen Sei auch du bei der nächsten Aktion zum Welt-Galgo-Tag von Tierschutz-Shop dabei und hilf mit einer Futterspende! Durch das Futter können die Hunde zu Kräften kommen und im Anschluss in ein schönes, artgerechtes Zuhause vermittelt werden. Mit dem Tag seiner Geburt besteht das Leben eines Galgos in Spanien aus Missbrauch und Leid - von der Abrichtung über die Haltung, die Jagd bis hin zur Entsorgung - bitte hilf mit, dem ein Ende zu setzen!
Hannah Kuck
Deine Stimme für Galgos! Um das Leid der Galgos zu beenden, hat VETO Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen eine Petition für ein einheitliches Tierschutz-Gesetz in Europa gestartet. Gib auch du den Tieren deine Stimme und unterschreibe auf: www.veto-tierschutz.de/galgos
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TIERISCH SPANNEND
Hundeführerschein als Pflicht? Pro & Kontra
Hannah Kuck
"Unbedingt!“
„Zum Schutz der Tiere kommen wir gar nicht darum herum, den Hundeführerschein verpflichtend einzuführen. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Man muss zuerst den Führerschein bestehen, dann erst darf man das Tier auch halten. Denn was ich tagtäglich im Hunde-Park und auf der Straße beobachte, ist wirklich erschreckend! Vor kurzem fragte mich doch tatsächlich eine Dame, nachdem unsere Hunde sich begrüßt hatten und ich das Verhalten meines Hundes kommentierte, wie ich denn an seiner Ohren-Stellung seine Stimmung erkennen könne. Am liebsten hätte ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Wer so etwas Grundlegendes nicht weiß, sollte keinen Hund besitzen dürfen – so sehe ich das! Denn ebenso ein Mensch wird auch nicht fähig sein, andere Signale seines Hundes zu lesen, die zum Beispiel eine Beißattacke anzeigen. Im schlimmsten Fall wird das Ordnungsamt eingeschaltet und das Tier landet im Tierheim. Ein Führerschein setzt außerdem eine sinnvolle Hürde, sich unüberlegt einen wehrlosen Hund anzuschaffen, der am Ende wegen Überforderung im Tierheim abgegeben wird. Nochmal auf den Punkt: Am Ende leidet immer das Tier unter der Unwissenheit seines Menschen – und davor schützt es nur ein Hundeführerschein, bei dem man zunächst grundlegende Dinge in Sachen Körpersprache des Hundes lernt. Ich bin gespannt, wie die Zukunft wird und setze mich dafür ein, dass entsprechende Gesetze entstehen.“
„Also ich bin der Meinung, dass ein verpflichtender Hundeführerschein nicht unbedingt notwendig ist. Klar, auch unter uns Hundebesitzern gibt es immer wieder schwarze Schafe, aber das sind wirklich Ausnahmen. Und wenn was passiert? Dann sollen diese rücksichtslosen Hundebesitzer auch bestraft werden. Es ist doch so, dass wir Hundebesitzer gerade in Großstädten immer weiter eingeschränkt werden: gesperrte Grünflächen hier, Betretungsverbote dort und jetzt auch noch die Pflicht zum Hundeführerschein? Diese ganzen Einschränkungen und Hürden finde ich einfach nicht richtig. Gerade bei den vollen Tierheimen in Deutschland, sollte man es potenziellen Hundebesitzern doch so einfach wie möglich machen. Ich selber bin ehrenamtlich im Tierschutz aktiv und helfe regelmäßig im Tierheim aus. Immer wieder kommen besorgte Tierfreunde mit ihren Fragen zu uns: Kommt der Hundeführerschein? Muss ich meinen Hund abgeben, wenn ich den Test nicht bestehe? Was kostet der Führerschein? Vor allem ältere Menschen mit wenig Geld machen sich Sorgen, dass sie sich vielleicht irgendwann gar keinen Hund mehr leisten können. Ich bin mir momentan wirklich nicht sicher, ob der verpflichtende Hundeführerschein unsere Probleme löst. Nur weil ein Hundebesitzer den Lappen hat, heißt es ja noch lange nicht, dass er Hunde versteht oder Situationen richtig deutet. Was mir wirklich fehlt ist gegenseitiger Respekt und mehr Verständnis unter uns Hundebesitzern- das wäre mir persönlich viel wichtiger als ein neues Gesetz.“
"Überflüssig!“
Torben Stichling
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Tierschutz-Magazin | 2018/19
Reine ft! a r k n e z n Pfla
Foto: DoraZett/fotolia.com
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Foto: Shutterstock
Das Geschäft mit dem Leben Illegaler Welpenhandel Auf einem Parkplatz nahe der Autobahn soll der Traum vom eigenen Hundebaby wahr werden. Übers Internet direkt verliebt, können sie ihr Glück kaum fassen. Doch schon in wenigen Wochen verwandelt sich das Schnäppchen in einen wahren Albtraum. Tiere zum Schnäppchenpreis Das illegale Geschäft mit Hundewelpen boomt. Aus Osteuropa schmuggeln Händler unzählige Tierbabys über die Grenzen nach Deutschland. Das Einzige, was für sie zählt, ist Profit. Den machen sie durch das Mitleid unwissender Tierfreunde und auf Kosten unschuldiger Tiere. Die Interessenten lassen sich von den niedlichen Fellnasen und ihren Knopfaugen blenden – dabei sollten allein schon die günstigen Preise für ein Lebewesen und die nicht nachvollziehbare Herkunft
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Tierschutz-Magazin | 2018/19
jeden Tierfreund stutzig machen. So gut wie nie sind die Welpen geimpft, entwurmt oder haben anerkannte Papiere. Angaben, die die Verkäufer im Internet oder in Annoncen machen, sind oftmals falsch. Durch offene Grenzen und Internet-Plattformen wird das Geschäft für die sogenannte Welpen-Mafia immer leichter. Anonym bieten sie hier jede Hunderasse an, die gerade besonders gefragt ist. In Massen werden diese Tiere geboren und dann zu Dumpingpreisen verkauft.
Das Leid der Billigwelpen Die wenigsten Käufer machen sich Gedanken über die Herkunft der Tiere, denn auf den Fotos scheint alles normal. Die realen Zustände werden nicht gezeigt: In Massenzuchtanlagen und Hinterhöfen produzieren die skrupellosen Händler abertausende Rasse-Welpen. Gesundheit und Wohl der Tiere spielen dabei keine Rolle. Mit Kot und Urin verdreckte Zwinger in kalten Schuppen und Verschlägen, ohne Tageslicht und viel zu eng – die Zustände sind weder hygienisch noch gesund, geschweige denn artgerecht. Rüden vereinsamen in Einzelhaltung und kommen nur zum Decken zum Einsatz. Hündinnen werden als Gebärmaschinen regelrecht missbraucht. Um nach der Geburt so schnell
TITELTHEMA wie möglich wieder trächtig werden zu können, werden sie mit Hormonen behandelt. Durch die beinahe permanente Trächtigkeit leiden sie unter entzündeten, ausgeleierten Gesäugeleisten. Viel zu früh trennen die Züchter die Welpen von ihrer Mutter, sodass die wichtige Prägungsphase und die Sozialisierung der Tiere ausbleibt. Oftmals können sich die Kleinsten im späteren Leben kaum zurechtfinden und wachsen zu stress- und aggressionsanfälligen Tieren heran, die früher oder später im Tierheim landen.
Tierschutzvereine am Limit In den letzten Jahren ist die Zahl der aufgedeckten Transporte durch stichprobenartige Grenzkontrollen gestiegen. Scheinen die Rettungen Hoffnung zu geben, werden sie bei den verantwortlichen Tierschutzvereinen zur kaum zu bewältigenden Herausforderung. Vor allem die Tierheime in den Grenzgebieten zu Tschechien, Rumänien oder Ungarn sind regelmäßig überfüllt. „Die Übernahme von Welpen aus einem illegalen Transport bringt uns ans Limit. Die Welpen sind viel zu früh von der Mutter getrennt worden und müssen rund um die Uhr von uns betreut werden. Das ist eine echte Mammutaufgabe“, erzählt Tanja Schnabel, Leiterin des Tierheim Nürnberg. „Unser schlimmster Fall waren rund 100 Hunde, die wir aus einem illegalen Transport übernommen haben.“ Nicht nur die Tierheime kämpfen
mit den Folgen des Welpenhandels. Gerät man als Privatperson an einen Welpen aus dem unbarmherzigen Millionengeschäft, erwartet Besitzer und Tier häufig eine schwere Zeit. Meist deckt schon der erste Besuch beim Tierarzt gesundheitliche Probleme auf. Im schlimmsten Fall geht es den Tieren von Tag zu Tag schlechter und trotz hoher Behandlungskosten sterben viele von ihnen oder müssen eingeschläfert werden.
Was kannst du tun? Den illegalen Welpenhandel zu stoppen ist ein langwieriger Prozess. Doch auch du kannst etwas tun, damit das Leid der Billigwelpen ein Ende hat. Kaufe niemals einen Hund auf der Straße oder im Internet über Anzeigen auf entsprechenden Plattformen! Auch wenn dir die Tiere leidtun, bedenke: Genau darauf zielen die Händler ab. Melde unseriöse Züchter, rücksichtslose Vermehrer oder illegale Händler beim Veterinäramt oder der Polizei. Kläre auch dein Umfeld über die grausamen Bedingungen auf, denn noch wissen viel zu wenige Menschen, wie viel Leid hinter den günstigen Tierbabys steckt. Wenn du darüber nachdenkst, ein Tier zu dir zu holen, schaue zuerst im Tierheim nach oder kontaktiere einen Tierschutzverein, der im Ausland tätig ist. Denn es gibt viele heimatlose Tiere, die Hilfe brauchen und sehnsüchtig auf ein Zuhause warten.
Foto: Shutterstock
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Sarah Schonert
›› Die niedlichen Fotos im Internet haben mit den realen Zuständen in Massenzuchtanlagen nichts gemein. Tierschutz-Magazin | 2018/19
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TIERISCH SPANNEND
Handicap - na und? Wie Rollihund Bob das Leben meistert
Foto: Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e.V.
„Der arme Hund! Muss man ihm das antun?“ Das ist nur ein Satz von vielen, die Bettina Weber bei ihren Spaziergängen mit Bob hört. Ihr Pflegehund Bob ist querschnittsgelähmt, doch erkundet im Rollwagen neugierig die Welt. Seine Geschichte zeigt, warum man HandicapTiere nicht abschreiben sollte. Mit gerade mal 5 Wochen änderte sich das Leben des Welpens Bob von einem Moment auf den anderen. Seinem ehemaligen Besitzer ist die französische Bulldogge aus dem Arm „gefallen“. Die Diagnose: Querschnitt! Seine Wirbelsäule war gebrochen. Bob würde wahrscheinlich nie wieder seine Hinterbeine benutzen können - eine Situation, mit der der ehemalige Besitzer nicht leben wollte, denn das bedeutet Arbeit und Kosten. Eine liebe Tierfreundin nahm den Welpen zunächst auf und brachte ihn 2011 zum Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e.V. Inzwischen lebt Bob als Pflegehund bei der 2. Vorsitzenden des Vereins Bettina Weber.
Leben mit einem Handicap-Tier Dass ein Handicap-Tier nur auf einem Gnadenhof oder in einer speziellen Einrichtung zurechtkommt, ist falsch. Bob ist das beste Beispiel, denn er lebt bei Tierschützerin Bettina in einem ganz normalen Haushalt. Man muss sich jedoch im Klaren darüber sein, was dies an Arbeit bedeutet. „Als Bob zu uns kam waren wir unzählige Male beim Tierarzt mit ihm und haben alles getan, damit er Hilfe bekommt. Neben vielen Arztbesuchen gehört dazu auch Spezialfutter und das
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Ausdrücken der Blase“, erklärt Bettina Weber. Durch die Verletzung der Wirbelsäule ist Bob nicht nur in der Bewegung eingeschränkt, sondern auch inkontinent. Damit es in der Wohnung nicht zu einem Missgeschick kommt, trägt Bob eine Windel. „Zum Glück hat er gar keine Probleme damit. Dadurch, dass er so jung war, als der Unfall passiert ist, konnten wir ihn leicht an die Windel und auch an seinen maßgefertigten Rollwagen gewöhnen“, berichtet die Tierfreundin. Sobald es nach draußen zum Spazieren geht, bekommt Bob zwei Räder umgeschnallt und ist nicht mehr zu bremsen. „Er rennt wie ein „normaler“ Hund mit vier Beinen. Der Rollstuhl macht ihn mobil und genauso schnell wie vor seinem Unfall. Er spielt gerne Ball und merkt selbst gar nicht, dass er „anders“ ist.“
Warum es sich lohnt Tiere halten sich nicht mit ihren „Fehlern“ auf. Sie passen ihr Leben an die neuen Umstände an. Das kann man bei Tieren beobachten, die blind oder taub sind und auch bei Tieren, denen ein Bein amputiert wurde. „Für mich ist Bob ein ganz normaler Hund. Er wird von seinen Artgenossen mehr als akzeptiert und ist ein absolut lebensfrohes Tier und voll im Leben mit dabei“,
Foto: Gna de
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g Notklei ntiere e. V.
Foto: Gnadenhof & Wildtierrettung Notkleintiere e.V.
TITELTHEMA
schwärmt Bettina. Nur weil ein Tier körperlich beeinträchtig ist, sollte man es nicht gleich abschreiben. Doch es teilen nicht alle diese Meinung. Immer noch werden vor allem Rollihunde belächelt und mitleidig beäugt. Andere drücken ganz direkt ihr Unverständnis aus. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich früher auch so gedacht, aber das ist engstirnig. Ich sehe es immer wieder an Bob: Das Letzte, was er braucht, ist Mitleid. Die Diagnose Querschnitt bedeutet nicht das Ende. Einen behinderten Hund mit einem Hilfsmittel zu unterstützen, ist für mich keine Tierquälerei. Auch jedes andere Handicap macht das Leben für die Tiere nicht weniger lebenswert. Warum sollten sie nicht genauso unbeschwert Hund sein dürfen?“, so Bettina Weber.
Hilfe für Handicap-Tiere und ihre Besitzer Mittlerweile gibt es sehr viele Tierschutzvereine, Pflegestellen, Internetseiten und Foren, die sich auf Handicap-Tiere spezialisiert haben. Leidet ein Tier durch einen Unfall, eine Krankheit oder einfach altersbedingt unter einem Handicap, kann man sich hier Hilfe holen. Ohne entsprechenden Austausch mit Experten und Betroffenen, kann es als die einzige Lösung erscheinen, das Tier einzuschläfern und von
seinem „Schicksal“ zu befreien, weil die Angst davor überwiegt, was auf einen zukommt. Doch man sollte sich genau überlegen, wie man in dieser Situation entscheidet. Das Leben des Tieres ist in den meisten Fällen trotzdem voller Freude und die Lebensqualität immer noch hoch. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Bettina Weber steht bei Fragen rund um das Thema „Handicap-Tier – was sollen wir jetzt tun?“ gerne zur Seite und hilft mit wichtigen Informationen unter folgender Mailadresse: info@notkleintiere.de Sarah Schonert
Der Verein Gnadenhof und Wildtierrettung Notkleintiere e.V. kümmert sich auf seinem Gnadenhof um eine Vielzahl von Tieren, die nicht mehr gewollt, krank oder gehandicapt sind. Viele von ihnen sind nicht vermittelbar und finden hier ihre letzte Zuflucht. Dadurch ist der Verein stets auf die Unterstützung von Tierfreunden angewiesen. Du möchtest den Vierbeinern helfen? Spende ganz einfach Futter über die Wunschliste des Vereins auf www.tierschutz-shop.de
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LIFESTYLE
Erfolgsstory für Tiere goodydoo füllt 80.000 Näpfe für heimatlose Vierbeiner
Foto: Neta Arubas
Im August 2017 Jahr startete das junge Schmucklabel goodydoo mit der besonderen Mission, Lifestyle und einen guten Zweck zu vereinen. Das Konzept spricht insbesondere Tierfreunde an und macht es denkbar einfach, sich sozial zu engagieren: Wer eines der wunderschönen Accessoires kauft, füllt gleichzeitig Näpfe von Tieren in Not.
Von der Idee zum Erfolg
Tieren helfen und sich selber etwas Schönes gönnen – geht das? Mit dieser Frage wurde der Grundstein für goodydoo gelegt. Der Besuch einer kleinen Manufaktur in Indonesien brachte Klarheit: Ja, das geht! Denn dort fanden die Gründer des Trendlabels genau die Gegebenheiten vor, die sie sich vorstellten. Die Produzenten sind Tierfreunde und besitzen selber Hunde, die sie von der Straße gerettet haben. Ein weiterer wichtiger Punkt: Es wird fair produziert und alle Accessoires bestehen aus hochwertigen Materialien. Im August 2018 feierte goodydoo sein einjähriges Bestehen. Das größte Geschenk hat sich die Schmuckmarke dabei gemeinsam mit seinen
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Kunden gemacht: Seit dem Start des Shops auf www.goodydoo.de wurden bereits über 80.000 Näpfe von Tierheim-Tieren gefüllt und acht Vereine mit Futter unterstützt. „Die Freude ist immer riesig, wenn wir die magische Zahl von 10.000 Näpfen erreicht haben“, erzählt Shop-Managerin Kathrin Ferkau. „Denn dann geht das Futter raus an den Verein und seine Vierbeiner. Bis dahin fiebern jedes Mal alle mit: der Verein, unsere Kunden und Freunde und natürlich wir. “
Vielseitige Kollektionen
Leuchtende Farben, zurückhaltende Eleganz und klare Statements – bei goodydoo wird wirklich jeder fündig. Das Angebot reicht von Armbändern aus Natursteinen über elegante Ketten und Ohrringe bis hin zu farbenfrohen Bali Clutches. Rund viermal
im Jahr bringt das Label eine neue Kollektion heraus, angelehnt an die Farben und Impressionen der jeweiligen Jahreszeit. So
entstand beispielsweise auch die goodydoo Flower Kollektion. Der besondere Clou: Alle Accessoires der Linie besitzen die goodydoo Blume als exklusives Schmuckelement. Und natürlich werden auch damit die Näpfe von heimtlosen Tieren gefüllt.
Große Ziele für die Zukunft
Foto: Fellkinder in Not e.V.
Gemeinsam mit seiner wachsenden Fangemeinschaft möchte das Schmucklabel noch viel erreichen. „Dank unserer Kunden wurde schon sehr vielen Fellnasen in Not geholfen. Und das indem man sich selber auch etwas Schönes gönnt. Wir wollen auch in Zukunft den Aspekt Lifestyle und guten Zweck vereinen und unseren Kunden ein noch größeres Sortiment anbieten. Denn je mehr Näpfe wir füllen, umso mehr Tieren kann geholfen werden“, erklärt Kathrin Ferkau.
›› Die Vier- und Zweibeiner von Fellkinder in Not e.V. durften sich über rund 3.000 kg Futter freuen.
Entdecke die ganze Vielfalt
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich ganz einfach selbst ein Bild von dem vielseitigen Angebot machen. Unter www.goodydoo.de gibt es das gesamte Sortiment und außerdem allerlei Wissenswertes rund um das Trendlabel für Tierfreunde. Andrea Hermann
Tierschutz-Magazin | Winter 2017 Tierschutz-Magazin | 2018/19
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AUFGEDECKT
Neue Erkenntnisse von der Oberfläche bis in die Tiefe Neun Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in die Weltmeere und haben bereits enorme Schäden verursacht. Warum wir jetzt schleunigst etwas unternehmen sollten?
Kein Meer, kein Mensch Jeder - auch wer nicht direkt an der Küste wohnt - ist vom Meer abhängig: Es beeinflusst das Klima, dient als Transportweg für Güter, liefert Nahrung, Rohstoffe sowie Energie und wird zur Erholung genutzt.
Offensichtliche Gefahr Für die meisten wird der Plastikmüll erst sichtbar, wenn er vom Wind und der Strömung an Land gespült wird. Die bekanntesten Auswirkungen dieses Abfalls sind zum Biespiel in Plastiktüten oder Netzen strangulierte Tiere, denen der Müll die Luft zum Atmen genommen hat. Immer häufiger verenden aber auch Tiere, die Plastikreste mit Beute verwechseln und fressen. Das betrifft nicht nur Wale, Delfine, Robben, Haie und Fische, sondern auch viele Seevogelarten. Die Tiere verhungern mit plastikgefüllten Mägen oder sterben an inneren Blutungen durch perforierte Magenwände. Das ist ein sichtbares Desaster für das Ökosystem Meer. Super Sache! „The Ocean Cleanup“ ist ein laufendes Projekt, um die Meere von Plastikmüll zu befreien. Ein erster Erfolg: Der Start des „Pacific Cleanup“ 2018, bei dem riesige Plastikstrudel zwischen Kalifornien und Hawaii abtransportiert werden. Weitere Einsammelstationen sind in Planung.
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Neue, unsichtbare Bedrohung Eine weniger augenscheinliche, doch nicht unbedeutende Gefahr bildet das sogenannte Mikroplastik. Umwelteinflüsse lassen den Plastikmüll im Meer in nur wenige Millimeter große Kunststoffpartikel zerfallen. Und auch über das Abwasser werden Plastikpartikel aus Waschmitteln oder Kosmetika in Flüsse und Meere eingeleitet, da Kläranlagen es nur unzureichend ausfiltern. Diese unsichtbaren Mikro-Partikel sind nicht nur in allen Weltmeeren und an unseren Küsten zu finden, sondern schon flächendeckend an der Oberfläche von Binnengewässern, wie Rhein, Donau oder Weser. Das ist das Ergebnis einer länderübergreifenden Studie, die im März 2018 veröffentlicht wurde (Heß et al., 2018). Auch hier bei uns ist die Situation in Flüssen sowie in der Nord- und Ostsee also alarmierend.
Am Ende der Nahrungskette Fische und Weichtiere in Nord- und Ostsee nehmen das Mikroplastik auf. So enthält eine Mahlzeit Muscheln geschätzt 90 Partikel Mikroplastik. Am Ende verzehren also auch wir Menschen das Mikroplastik und die Folgen sind noch ungewiss. Ob und wie schädlich Mikroplastik für den Menschen ist, wurde bisher noch nicht herausgefunden. Derzeit laufen zahlreiche Studien zu diesem Thema.
Foto: Shutterstock
Müllkippe Meer
Wieder mit zerknautschtem Gesicht aufgewacht?
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Mode aus Müll? Immer mehr Unternehmen engagieren sich in Sachen Meeresverschmutzung und verwandeln recycelten Plastikabfall wie Flaschen, Tüten und Co. in nachhaltige Kleidung oder Accessoires, z. B. Rucksäcke und Taschen.
Tiefgehende Folgen
99 % des Plastikmülls im Meer schwebt in der Wassersäule oder liegt am Meeresboden Oberfläche
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Foto: Georgijevic /istockphoto.com
Die Wasseroberfläche ist nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs. Ein Großteil des Plastikmülls befindet sich schwebend in der Wassersäule oder hat sich am Boden festgesetzt. So fanden Forscher der japanischen Agentur für Meeresforschung ( JAMSTEC) bei Untersuchungen des mit rund 11.000 Metern tiefsten Punkt der Weltmeere im Mariannengraben eine Einwegplastiktüte auf 10.989 Metern.
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Zeit, um etwas zu ändern Ob man künftig einfach bewusster mit Plastikmüll umgeht, auf Produkte mit Mikroplastiken sofort verzichtet, an Säuberungsaktionen an Flüssen und Küsten teilnimmt oder Ideen entwickelt, um das Meer vom Müll zu befreien: Jeder Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung und wenn jeder etwas tut, können alle zusammen die Zukunft verbessern. Es fängt bei dir an! Kennst du zum Beispiel schon die Shampoo Bars von LUSH? Mit jeder Verwendung des verpackungsfreien Shampoos vermeidest du drei Flaschen Plastikmüll. Ein einfacher Weg täglich Abfall zu sparen! Miriam Krückels
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SHORT NEWS
Neues aus dem Tierschutz
Bundesweit werden jedes Jahr etwa 100.000 Rehkitze beim Mähen von Landmaschinen getötet. Anders als die erwachsenen Tiere verstecken sich die Kitze bei Gefahr im hohen Gras anstatt zu fliehen. Für den Landwirt sind die kleinen Tiere im Gras nicht zu erahnen. Mithilfe von Wärmebildkameras und Drohnen können die Tiere jedoch geortet werden
Foto: Shutterstock
Rehkitz-Rettung durch Drohnen
und das verhindert ihr sicheres Todesurteil. Dank dieser Technologie wurde im vergangenen Jahr schon zahlreichen Kitzen das Leben gerettet. Klasse!
Bettel-Mafia setzt Hunde unter Drogen
Foto: Shutterstock
Mit dieser miesen Masche versuchen Bettler Passanten Geld aus der Tasche zu ziehen: Mitglieder der sogenannten Bettel-Mafia nutzen Hunde, um besonders viel Mitleid zu erregen. Die Tiere werden unter Drogen gesetzt, damit sie sich ruhig verhalten. Diese Masche entwickelt sich zu einem grausamen Geschäft, denn mittlerweile vermietet die BettelMafia sogar Hunde an Bettler. Selbst die Polizei ist in diesen Fällen oft machtlos. Solange die Tiere einen gültigen Impfpass besitzen, können sie nicht gegen die vermeintlichen Halter vorgehen.
Foto: Shutterstock
Neues Tierschutzgesetz Luxemburg gesteht Tieren mit seinem neuen Tierschutzgesetz Würde zu. In vielen Ländern werden Tiere rechtlich noch als Sache gesehen, doch in Luxemburg werden sie nun als „nicht-menschliche Lebewesen, die Schmerzen empfinden“ anerkannt. Dadurch wird das Leid der Tiere nicht nur sichtbarer, sondern Tierquälerei auch härter bestraft. Mit dem neuen Gesetz setzt das Land ein wichtiges Zeichen für den Tierschutz in Europa.
Sarah Schonert
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SHORT NEWS
Immer mehr Seniorenheime erlauben ihren Bewohnern eigene Haustiere zu halten. Ob Vögel, Hunde, Katzen oder Kaninchen, jedes Tier ist willkommen. Die Menschen profitieren von der Gesellschaft der Tiere, sind zufriedener und behalten das Gefühl, gebraucht zu werden. Auch dem Tier bleibt so die Abgabe im Tierheim erspart, da die Senioren ihren Liebling - oft das einzige, was ihnen geblieben ist - von Zuhause mitbringen dürfen. Die Bewohner bleiben durch den regelmäßigen Kontakt mit den Tieren körperlich, geistig und sozial aktiv.
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TOP
Unterhaltung auf Kosten der Tiere? Man sieht sie immer noch auf der Kirmes oder bei großen Festen: Ponykarussells. Und das obwohl zwei Drittel der Deutschen die Meinung teilen, dass Ponykarussells nicht tiergerecht sind. Die Tiere laufen monoton in viel zu kleinen Kreisen, was zu Gelenk- und Wirbelschäden führt. Die laute Musik und die vielen Besucher stressen die Ponys zusätzlich. Pausen werden oftmals nicht eingehalten und die Tiere arbeiten bis an ihr Limit. Was ein trauriges Leben!
Foto: Shutterstock
Foto: pakornkrit
FLOP
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LIFESTYLE
"Meine Hunde sind immer dabei“ Hunde im Büro sollen das positive Betriebsklima fördern sowie Motivation und Engagement steigern. Aber wie sieht das in der Praxis wirklich aus? Im Interview erzählt Geschäftsführerin Hanna Czenczak von ihren Erfahrungen. Schon zweimal wurde ihr Unternehmen Tierschutz-Shop vom Bewertungsportal kununu zum hundefreundlichsten Unternehmen Deutschlands gekürt.
Hallo Hanna, ich wurde gerade freundlich von zwei Vierbeinern begrüßt. Begleiten dich deine Hunde jeden Tag ins Büro?
Das hört sich aber streng an.
Ist deinen Vierbeinern denn nicht langweilig, wenn du den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und arbeitest?
Ok, und jetzt mal ehrlich: Sind Bürohunde wirklich gut für das Betriebsklima?
Hanna: Ja, meine Hunde Scotti und Mira sind immer dabei. Einzige Ausnahme: Bei längeren außer Haus Terminen passt eine Vertrauensperson auf sie auf.
Hanna: Dazu muss ich vorweg sagen, dass für alle Hunde bei uns im Unternehmen das Büro Ruhezeit bedeutet. Daher ist es wichtig, sich vor und nach der Arbeit ausreichend mit seiner Fellnase zu beschäftigen. Dazu gehören lange Spaziergänge und auch eine typgerechte Auslastung. Das alles beherzigen wir hier und so sind alle Hunde während der Arbeitszeit entspannt. Für kleine Spielpausen ist dennoch vorgesorgt. Unsere tierischen Mitarbeiter können jederzeit in den Garten oder sich im Bällebad vergnügen.
Hanna (lacht): Das mag sich streng anhören, aber nur so funktioniert es einwandfrei. Ich fühle mich meinen tierischen Mitarbeitern schließlich genauso verantwortlich gegenüber wie meinen menschlichen. Unnötigen Stress möchte ich von beiden Seiten fernhalten.
Hanna: Auf jeden Fall, und dafür gibt es gleich mehrere Gründe! Schon morgens bei der Ankunft im Büro begrüßen Scotti und Mira jeden meiner Mitarbeiter mit großer Begeisterung. Da ist die Freude auf beiden Seiten riesig. Alle tierischen Mitarbeiter holen sich zwischenzeitlich immer mal wieder eine Streicheleinheit ab, mal bei den einen, mal bei den anderen. Diese kleinen Unterbrechungen sind gerade in sehr stressigen Phasen förderlich. Man bekommt den Kopf frei und kann neue, kreative Kraft schöpfen.
Das scheint gut zu funktionieren.
Hanna: Ja, aber damit es so gut funktioniert, haben wir klare Regeln festgelegt. Ohne diese würden wir sowohl den Vierbeinern als auch uns keinen Gefallen tun. Hanna: Knapp zusammgefasst: Bürozeit ist Körbchenzeit, während der Meetings wird nicht mit den Hunden gespielt, alle Vierbeiner müssen die Grundkommandos beherrschen, stubenrein und frei von ansteckenden Krankheiten sein. Sehr junge Welpen sollten nicht mit ins Büro, denn sie benötigen einfach noch eine größere Aufmerksamkeit, die ihnen während eines ganzen Arbeitstages nicht geschenkt werden kann.
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Foto: Neta Arubas
Und wie lauten diese?
LIFESTYLE Eure Bürohunde lenken also nicht von der Arbeit ab, sondern unterstützen euch auf ihre Art und Weise?
Hanna: Ja. Mira merkt zum Beispiel, wenn mich etwas ärgert. Dann kommt sie, stupst mich mit ihrer feuchten Nase an und sorgt so für eine kleine Gedankenpause. Das hilft mir meistens sofort und ich kann mich wieder gestärkt auf meine Arbeit konzentrieren. Es ist ja auch bewiesen, dass beim Streicheln Glückshormone freigesetzt werden. Diese Wirkung kann ich nur bestätigen.
Ein großer Gewinn für beide Seiten!
Hanna: Ganz klar! Auch meine Mitarbeiter haben durch die Bank weg ein sehr großes Herz für Tiere. Hier ist jeder happy, tierische Kollegen zu haben. Zudem sorgen die Vierbeiner auch immer wieder für sehr lustige Situationen. Das lockert regelmäßig die Stimmung auf. Aus eigener Erfahrung kann ich also sagen, dass Bürohunde absolut positiv für das Betriebsklima sind. Die Vierbeiner fördern die Motivation, Kreativität und das Wohlbefinden des gesamten Teams.
Hand aufs Herz: Ist noch nie etwas schiefgegangen?
Hanna (lacht): Aber klar! Mira hat sich zum Beispiel schon einmal während des Meetings auf den Teppich übergeben, Hugo schon mal heimlich ein Brötchen aus der Tasche stibitzt und Cuco unbemerkt ein Spielzeug zerkaut. Das gehört dazu und das kennt, denke ich, jeder Hundebesitzer. Und dafür lieben wir sie doch auch!“
Hanna, vielen Dank für das Interview! Andrea Hermann
Die 3 wichtigsten Tipps von Hanna 1. Büro bedeutet für den Hund Ruhezeit. 2. Tierische Kollegen sollten gehorsam, stubenrein und nicht aggressiv sein. 3. Menschliche und tierische Kollegen müssen sich verstehen und wohlfühlen.
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TIERISCH SPANNEND
Die Mischung macht‘s! Das etwas andere Rasseportrait Man nennt sie StraKö*, Senfhund, Straßenkreuzer oder auch liebevoll Promenadenmix: sogenannte ungewollte Mischlinge. Früher verpönte man sie mit ebendiesen Namen, heute hat sich jene Spezies Hund zu Deutschlands beliebtester „Rasse“ schlechthin gemausert. Ob aus dem Tierheim oder über einen Verein adoptiert, immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für einen Mischling. Doch was genau begeistert Tierfreunde an den Vierbeinern?
Über den Mischling
Bunte Vielfalt Getreu dem Motto „Mal sehen, was draus wird!“ entpuppen sich die Vierbeiner oftmals als optische Überraschungspakete. Nicht selten gleicht ihr individueller Look dabei einem kunstvollen Wunder der Schöpfung. Rassetypisch reicht ihr Farbspektrum von schwarz oder braun oder weiß oder creme oder grau oder oder oder ... was gemerkt? In gescheckt, gepunktet oder gestromt sind sie wahre Musterbeispiele in Sachen Einzigartigkeit.
Kunst zum Anfassen Ob weich, kurz, wuschelig, glänzend, lang, struppig, gelockt, wellig, drahtig oder butterweich: Der Ausprägung und Textur des Mischling-Fells sind keine Grenzen gesetzt. Seinen Pelz nutzt der Mischling übrigens vorrangig dafür, um uns zu ausgiebigen Streicheleinheiten zu verführen. Foto: Kitsananan
Wahre Größe Von der Fußhupe über den Wadenbeißer bis hin zum imposanten Riesen ist alles drin. Mal mit kurzen Stampfern, mal mit langen Stelzen, mal breit gebaut und muskulös, mal klein und zierlich - wer suchet, der findet garantiert den Passenden. Der Mischling in Einheitsgröße? Fehlanzeige!
Foto: Shutterstock
In der Welt zu Hause Rumänien, Ägypten, China, Portugal, Ukraine, Israel, Türkei ... Die Liste der Herkunftsländer wäre ewig fortzuführen, denn der Mischling hat schon alle Straßen der Welt gesehen. Seine multinationalen Vorfahren erstrecken sich weltweit über den gesamten Globus.
Echte Typen Ihre Charakterstärke stellt jeden harten Hund in den Schatten: Mischlinge sind wahre Persönlichkeiten und dabei unheimlich facettenreich: Ob Kampfschmuser, Adrenalin-Junkie, Sportskanone, Mastermind, jeder Mischling ist einzigartig und das ist auch gut so!
Eines haben alle Mischlinge gemein: Schenkst du ihnen ein Zuhause und dein Herz, danken sie es dir ein Leben lang. So viele von ihnen warten noch in den Tierheimen auf diese Chance - falls du überlegst, ein Tier zu dir zu holen, bist du nach dieser Lektüre hoffentlich auch auf den Mischling gekommen! * Strakö ist die Kurzform für Straßenköter und bezeichnet liebevoll einen Mischlingshund.
Hannah Kuck
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TIERISCH SPANNEND
Kein Platz für Streuner Wenn Tiere für das Image sterben Regierungen nutzen populäre Großveranstaltungen, um sich als glanzvolle Gastgeber zu präsentieren. Da stören heimatlose Straßentiere nur ... Ende 2017 wurden Pläne der russischen Regierung veröffentlicht, denen zufolge zur damals bevorstehenden WM im Land zehntausende Straßenhunde getötet werden sollten. In den sozialen Medien verbreitete sich diese Meldung wie ein Lauffeuer und schon bald waren russische Regierung und FIFA-Offizielle mit weltweiten Protesten konfrontiert. Dabei stellt die WM 2018 leider keinen grausamen Einzelfall dar, sondern steht exemplarisch für den Umgang mit Straßentieren vor Großevents dieser Art. Es ist davon auszugehen, dass in der Vergangenheit zahllose Streuner im Vorfeld medienrelevanter Großveranstaltungen getötet wurden.
nach Futter passen nicht in dieses Bild und werden deshalb gezielt getötet. Augenzeugenberichte von Medien und Tierschützern aus verschiedenen Ländern belegen, dass diese gut organisierten Hundefänger bei der Jagd auf Straßentiere äußerst brutal vorgehen.
Das Image zählt Erste mediale Berichte über massenhafte Hundetötungen im Vorfeld einer großen Sportveranstaltung gab es bereits vor den olympischen Spielen 2004 in Athen und 2008 in Peking. Doch erst bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine lösten Berichte über das Verschwinden von Straßentieren aus dem Stadtbild und über zehntausende tote Hunde einen lautstarken Aufschrei aus. Nicht nur die Regierung in Kiew, sondern auch große Sponsoren wie Adidas oder McDonalds mussten in den
Doch warum kommt es überhaupt zu diesen massenhaften Hundetötungen? Dadurch dass derartige Sportveranstaltungen mit weltweitem Medieninteresse und großem Zuschauerandrang verbunden sind, versuchen sich die Gastgeberländer von einer glanzvollen Seite zu zeigen. Abgemagerte Katzen und Hunde auf der Suche
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Foto: Shutterstock
Blutige Spiele
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TIERSCHUTZ AKTIV Es geht auch anders
sozialen Medien einen Shitstorm über sich ergehen lassen. Die wütenden Proteste zeigten zunächst Wirkung und die ukrainische Regierung sprach ein Tötungsverbot aus. In Städten wie Odessa oder Kiew schien sich die Situation für die Streuner in der Folge tatsächlich zu verbessern, doch abseits der Ballungszentren sei das Sterben der Streuner angeblich einfach weitergegangen.
Vor allem die beiden Fußballturniere 2012 und 2018 stehen exemplarisch für den grausamen Umgang mit Straßentieren. Doch die Verantwortlichen der olympischen Sommerspiele 2016 in Rio zeigten, dass es auch anders geht. Noch bei der Fußball-WM 2014 geriet Gastgeber Brasilien wegen organisierter Hundetötungen in das Kreuzfeuer internationaler Tierschützer. Gerade die Millionenstadt Rio als wichtiger Touristenmagnet wurde von der negativen Presse stark getroffen. Um Hundetötungen zu vermeiden und das Image wiederherzustellen, wurde eine riesige Adoptionskampagne mit dem Namen „Umarme einen Freund“ ins Leben gerufen. Doch nicht nur das: In enger Kooperation mit internationalen Tierschutzorganisationen wurden Straßentiere eingefangen, Shelter gebaut und die Bevölkerung vor Ort aufgeklärt. Diese Kampagne hat gezeigt, dass große Sportveranstaltungen auch ohne die Jagd auf Straßentiere und deren Tod stattfinden können.
Grausame Tötungen
Du bist gefragt!
Zwar existieren auch in Russland grundsätzlich nachhaltige Maßnahmen zur Kontrolle der Streunerpopulation, bei denen die Hunde eingefangen, kastriert, geimpft und wieder freigelassen werden. Dennoch kam es im Vorfeld der olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi und vor allem vor der Fußball-WM 2018 zu grausamen Hundetötungen. Es gibt Berichte von russischen Tierschützern, dass von der Regierung beauftragte Hundefänger die Tiere nicht nur fangen und einschläfern, sondern auch erschießen, vergiften oder erschlagen. Wie viele heimatlose Hunde und Katzen im Vorfeld der WM und den olympischen Winterspielen umgebracht wurden, ist bis heute nicht zu sagen. Ein großes Problem 2012 und 2018 war laut Experten auch die weitverbreitete Korruption. So hatte die Ukraine vor Beginn der Tötungen seit Jahren ein Tierschutzgesetz und selbst in russischen Kommunalverwaltungen sollten eigentlich vom Staat finanzierte Kastrationsprogramme durchgeführt werden. Dennoch seien vielerorts Straßentiere durch private Hundefänger gejagt und umgebracht worden. Gelder für die medizinische Versorgung und für nachhaltige Kastrationen wurden laut Medienberichten einfach einbehalten.
Berichte über das Thema lösten in vergangenen Fällen stets ein großes Medienecho aus, welche Regierungen empfindlich getroffen haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, das Thema immer wieder in den Medien und sozialen Netzwerken zu präsentieren, indem man entsprechende Berichte teilt und verbreitet. Zudem hat VETO Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen eine Petition gegen Hundetötungen ins Leben gerufen. Bitte unterschreibe hier: www.veto-tierschutz.de/hundetoetungen. Torben Stichling
Was ist VETO? VETO, Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen, versteht sich als Dachverband für in Deutschland eingetragene Tierschutzvereine, die europaweit tätig sind. Du möchtest VETO und den europäischen Tierschutz tatkräftig unterstützen? »» www.veto-tierschutz.de »» facebook.com/vetotierschutz
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LEBEN MIT TIER
Zuhause gesucht Foto: Tierschutzhunde Russland e.V.
Netty In Russland wartet die 8-jährige Hündin schon seit mehreren Jahren im Tierheim auf ihre Chance. Warum, das versteht niemand so recht, denn Netty ist liebenswert, aufgeweckt und rundum freundlich. Die menschenbezogene Hundedame wäre der perfekte Partner für lebensfrohe Senioren ohne Kinder und weitere Tiere. Hat Netty dein Interesse geweckt? Kontakt: info@tierschutzhunde-russland.de
Foto: Grund zur Hoffnung e.V.
Hier kommt Irie, der spanische Wirbelwind! Die Hündin lebt auf einer deutschen Pflegestelle und möchte nun endlich in ihr eigenes Zuhause ziehen - und für immer bleiben. Damit daraus etwas wird, sollten ihre neuen Menschen wie sie bewegungsfreudig sein. Denn mit einem Jahr rennt der Jungspund am liebsten durch den Garten oder powert sich auf Spaziergängen aus. Danach tankt sie beim Kuscheln neue Energie. Die liebe Irie versteht sich mit anderen Hunden, Katzen und Menschen. Kontakt: kontakt@tierhilfe-phoenix.de
Foto: Paradies für Tiere e.V.
Foto: Tierhilfe Phoenix e.V.
Irie
Tejföl "Teffi“ Ungarische Fellnase auf der Suche nach Mensch mit Erfahrung! Um für immer anzukommen, wünscht sich die Hündin ein Zuhause, in dem sie als Einzelhund liebevolle Kuscheleinheiten genießen darf. Ihre Menschen sollten Lust darauf haben, mit der stürmischen Teffi eine Hundeschule zu besuchen und gemeinsam zu lernen. Kontakt: info@paradies-fuer-tiere.de
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Eddie Der lebensfrohe Eddie lässt sich trotz der langen Zeit im bulgarischen Tierheim nicht unterkriegen. Er geht für sein Leben gerne spazieren und freut sich über jede noch so kleine Aufmerksamkeit. Man merkt ihm sein Alter von 10 Jahren überhaupt nicht an! Darf er bei dir endlich erfahren, wie es ist ein eigenes Zuhause zu haben? Kontakt: info@grund-zur-hoffnung.org
Foto: Tierhilfe Anubis e.V.
Foto: Zukunftskatzen e.V.
LEBEN MIT TIER
Mandrake & Hook
Aufgelesen von den Straßen Spaniens, leidet die süße Clarke im Tierheim sehr. In ihrem perfekten Zuhause wünscht sie sich ganz viel Zuwendung, Zeit zum Spielen, für Spaziergänge und gemeinsame Aktivitäten. Das hilft auch dabei, eine Bindung zu der noch etwas ängstlichen Junghündin aufzubauen. Wenn sie einmal auftaut, ist Clarke verspielt und lernwillig. Kontakt: tierhilfe-anubis@cananyeni.de
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Wer adoptiert zwei beste Freunde und erfüllt ihnen den größten Herzenswunsch zusammenzubleiben? Mandrake braucht seine Zeit, um sich den Menschen zu öffnen, doch Hook unterstützt ihn dabei. Das Katzen-Pärchen aus Frankeich wird bisher leider immer übersehen, dabei sind die beiden das perfekte Duo: verträglich mit anderen Artgenossen, lieb, gemütlich und verschmust. Kontakt: info@zukunftskatzen.com
Clarke
Hunde würden nippers lesen
nippers, das Stadtmagazin für Hundefreunde, erscheint viermal jährlich. Sie erhalten nippers kostenfrei an einer der über 1.700 Mitnahmestellen in NRW oder im preiswerten Abonnement über www.nippers.de. Oder schauen Sie einfach mal online rein. www.nippers.de
Tierschutz-Magazin | 2018/19 info@nippers.de
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"Vertrau mir doch!“
Wie können Tiere ihre negative Vergangenheit überwinden?
Besonders Tierschutztieren fällt es manchmal schwer, Vertrauen in den Menschen zu fassen. Doch für eine funktionierende Beziehung ist es unerlässlich, sich auf den anderen verlassen zu können. Wie kann ich meinem Vierbeiner dabei helfen? Tierhaltercoach Sonja Neuroth weiß Rat. Du bist Tierhaltercoach. Was bedeutet das genau? „Ich helfe im ersten Schritt den Menschen, ihre Tiere zu verstehen, und das in dem Sinne, dass sie spüren, was ihr Tier jetzt gerade braucht. Und im zweiten Schritt helfe ich eben auch den Menschen selber mit der Situation umzugehen. Denn oftmals sind da Ängste, wenn es ein Problem mit dem Tier gibt.“
Also stellt der Halter einen wichtigen Teil bei deiner Arbeit dar? „Genau. Zu Beginn der Zusammenarbeit helfe ich den Menschen vor allem dabei, ihre Intuition für ihr Tier wieder mehr zu schärfen. Da gibt es praktische Übungen, die man ausprobieren kann. Wenn meine Katze jetzt beispielsweise auf einmal in die Wohnung macht und ausgeschlossen ist, dass es eine körperliche Ursache hat, kann es sein, dass sie Stress hat. Dann sage ich den Menschen, dass sie sich selbst fragen sollen: Ist die Katze gestresst? Oder hast du selber diesen Stress in dir?“
Hast du bei deiner Arbeit oft mit Tieren aus dem Tierschutz zu tun? „Ja, das kommt häufig vor, wenn es Probleme im Zusammenleben in der neuen Familie gibt. Das können
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traumatisierte Tiere sein oder solche, die es einfach nicht gewohnt sind, wie das hier in Deutschland abläuft.“
Wie kann ich als Tierbesitzer meinem Vierbeiner helfen, damit er Vertrauen fasst? „Ganz wichtig finde ich, dass man Mitgefühl mit dem Tier hat. Das bedeutet aber nicht, in Mitleid aufgrund seiner Vorgeschichte zu verfallen. Stattdessen solltest du genau auf dein Tier achten und seine Emotionen nachspüren und anerkennen. Zweitens solltest du deinem Tier dabei helfen, Emotionen auszuleiten, zum Beispiel durch Massagen, Auspowern, Homöopathie. Drittens hilft es, gemeinsam neue positive Erfahrungen zu sammeln. Das geht, indem du Störfaktoren eliminierst und selber mit positivem Beispiel vorangehst, also Sicherheit ausstrahlst. Zudem sind Geduld und kleine Schritte einfach das A und O. Traue deinem Tier zu, dass es sich weiterentwickelt und erkenne kleine Fortschritte an. Zu guter Letzt: Freude nicht vergessen! Unternimm bewusst Dinge mit deinem Tier, die euch beiden Spaß machen und einfach nur entspannen, beispielsweise ein ausgiebiger Spaziergang in der Natur. Es ist möglich, dass sich Tiere verändern und Vertrauen fassen. Ich habe da schon tolle Geschichten erlebt und unterstütze euch gerne dabei!“ Hannah Kuck
Foto: Sonja Neuroth
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AUFGEDECKT
Tierschutz-Shop unter der Lupe Europas größte Futter-Spendenplattform Schritt für Schritt erklärt
Bei Tierschutz-Shop spenden Tierfreunde online Futter für Tiere in Not. Was spielt sich dabei hinter den Kulissen ab? Wie kommt die Futterbestellung zu den Vierbeinern ins Tierheim? Kannst du überhaupt sicher wissen, dass das seriös ist? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt es hier. Wo brauchen Tiere Hilfe? Für den Tierfreund, der online Futter spenden möchte, ist das ebenfalls praktisch, denn er kann so ganz gezielt helfen. Ob bei einer der großen Spendenaktionen, die Tierschutz-Shop regelmäßig startet, beim Tierheim des Monats oder einem aktuellen Notfall: Als Europas größte Futter-Spendenplattform wissen Spender bei Tierschutz-Shop immer, wo die Not aktuell am größten ist und dringend Hilfe gebraucht wird.
Bei Tierschutz-Shop sind über 500 in Deutschland eingetragene Vereine angemeldet. Nach seiner Anmeldung wird jeder Verein genau geprüft – auf seine Gemeinnützigkeit im Sinne des Tierschutzes zum Beispiel. Sind alle Anforderungen erfüllt, darf er sich eine Wunschliste erstellen. Eine solche Wunschliste beinhaltet genau das Futter und Zubehör, das er für seine Schützlinge benötigt. Das hat den Vorteil, dass sie immer seinen aktuellen Bedürfnissen angepasst werden kann – wenn das Tierheim gerade zum Beispiel besonders viele Welpen oder Kitten beherbergt.
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Foto: Perelka e.V.
Über 500 Tierschutzvereine
›› Überall in Europa brauchen Streuner Futter.
AUFGEDECKT Online Futter spenden Wenn du also mit einer Futterspende helfen möchtest, geht das ganz einfach. Du rufst die Webseite www.tierschutz-shop.de auf und entscheidest dich, an welchen Verein das Futter gehen soll. In seiner Wunschliste wählst du das Futter und Zubehör aus, das du spenden möchtest, legst es in den Spendenkorb, gehst zur Kasse und bezahlst – wie beim klassischen Online-Shopping. Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied …
sind. Ist das Futter entladen und ausgepackt, folgt der schönste Part des gesamten Spendenweges: Die Tiere werden gefüttert! Die Helfer vor Ort dokumentieren diesen tollen Anblick mit Fotos und Videos, die Tierschutz-Shop wöchentlich auf seiner Webseite sowie auf seiner Facebook-Seite mit allen Tierfreunden teilt.
Sicherer Transport zum Tierheim Deine Futterbestellung kommt hier im Anschluss nicht zu dir nach Hause, sondern wird – zusammen mit den anderen Spenden an den Verein – gesammelt per Spedition direkt zum Tierheim gebracht. Gepackt werden alle Futterspenden in einem Lager und machen sich dann in einem Lkw auf den direkten Weg zu den Tieren des Vereins. Für dich hat das den großen Vorteil, dass du dir die Versandkosten mit den anderen Spendern teilst, für die Helfer im Tierheim ist es praktisch, dass sie nicht jedes Spenden-Paket einzeln entgegennehmen und den vielen Verpackungsmüll entsorgen müssen.
Verschiedene Kontrollen Zur Kontrolle im Spendenvorgang hat Tierschutz-Shop für Spender und Vereine ein sicheres System entwickelt, das für alle Beteiligten maximale Transparenz ermöglicht. Das beginnt bereits bei der sorgsamen Auswahl der Tierschutzvereine, die unterstützt werden, und geht weiter bei der eigentlichen Futterbestellung innerhalb der Wunschliste. Dort erscheint deine Spende nach Absenden in einer Live-Übersicht und du kannst sehen, wie die Angabe bereits erhaltener Spenden live ansteigt – auch für die Vereine eine Möglichkeit zur Prüfung.
Spendenankunft in ganz Europa Kommen die Futterspenden am Tierheim an, darf der Fahrer die Lieferung nur an geprüfte Tierheimmitarbeiter übergeben, die sich ausweisen können. Im selben Zug können die Tierschützer beim Entladen den Lieferschein mit den ankommenden Futterspenden abgleichen und dieser kann schon vorher durch den Verein mit der Wunschliste abgeglichen werden, wo die bereits eingegangenen Spenden öffentlich sichtbar vermerkt
›› Eine Tierheim-Mitarbeitern prüft die ankommenden Futterspenden.
Positive Stimmen Der hohe Anspruch an Transparenz zahlt sich aus: 25.000 Tierfreunde spenden regelmäßig über Tierschutz-Shop Futter für Tiere in Not und bewerten ihr Spendenerlebnis im Web positiv, auf der Bewertungsplattform Erfahrungen.com zum Beispiel, wo das Ergebnis 4,98 von 5 Sternen lautet. Hannah Kuck
Möchtest du auch Tieren in Not helfen? Dann schau vorbei auf: www.tierschutz-shop.de Spende Futter über eine der Wunschlisten – wie du gesehen hast, geht das ganz einfach und ist dabei sicher und transparent!
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TIERSCHUTZ AKTIV
Tierquälerei anzeigen
Konsequent und überlegt Tierleid beenden
Tierquälerei tritt in unserer Gesellschaft in ganz unterschiedlichen Formen auf: das abgemagerte Pferd auf der Koppel, der bei Hitze im Auto zurückgelassene Hund oder der vereinsamte Wellensittich im winzigen Käfig. Tierleid entsteht nämlich nicht nur durch körperliche Gewalt, sondern auch durch Vernachlässigung, Stress oder nicht-artgerechte Haltung.
Tierquäler vor Gericht
Foto: Shutterstock
In Deutschland gilt: Wer Tieren Leid antut, begeht im Sinne des Tierschutzgesetzes eine Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe sanktioniert werden kann. Auch ein dauerhaftes Verbot von Tierhaltung kann ausgesprochen werden. Doch nicht nur die Misshandlung ist verboten: Tiere haben zudem ein Recht auf artgerechte Haltung. Ansonsten ist das Gesetz sehr allgemein gehalten, wodurch Urteilssprüche bei Tierquälerei sehr unterschiedlich ausfallen können. Viele Verstöße gegen das Tierschutzgesetz bleiben tatsächlich ohne rechtliche
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Foto: Shutterstock
Täglich werden in Deutschland Tiere gequält, vernachlässigt und missbraucht. Hier erfährst du, wie du ihnen helfen kannst. Bitte schau nicht weg!
Folgen. Ausgesprochene Geldstrafen hingegen werden von deutschen Tierschutzorganisationen als zu gering kritisiert: So musste ein 46-jähriger Mann, der einen Welpen mit Benzin übergossen und angezündet hatte, rund 2.400 Euro zahlen. Ein Landwirt, der seine hundert Rinder lebensgefährlich verwahrlosen ließ, 900 Euro. Auch wenn es juristisch möglich wäre, kommt es nur in Ausnahmefällen zu Haftstrafen wegen Tierquälerei: Carl S. wurde zu sieben Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Er hatte einer Katze zweimal ins Auge geschossen, sodass diese eingeschläfert werden musste.
Überlegt handeln Wer Zeuge von Tierquälerei wird, sollte in jedem Fall aktiv werden. Auch wenn dir Tierleid sehr nahe geht, solltest du versuchen, emotionale Kurzschlussreaktionen zu vermeiden. Probiere zunächst festzustellen, welche Formen der Tierquälerei zu finden, wie viele Tiere betroffen und welche Personen involviert sind. Namen, Anschriften oder Autokennzeichen können bei einem Prozess von zentraler Bedeutung sein. Halte alles schriftlich fest. Je mehr Informationen du sammelst, desto überzeugender wirkt deine Aussage. Dokumentiere das Tierleid auch in Form von Fotos oder Videos. Aber Vorsicht: Du solltest immer im Rahmen des Erlaubten handeln. Ganz besonders wichtig sind weitere Zeugen, die die Tierquälerei bestätigen und darüber aussagen würden. Wende dich auch an Tierschutzvereine vor Ort.
TIERSCHUTZ AKTIV
Wende dich nun an das zuständige Veterinäramt und lege dort Kopien deines gesammelten Beweismaterials vor. Gleichzeitig solltest du bei der Polizei eine Anzeige wegen Tierquälerei stellen. Leider kommt es immer wieder vor, dass das Leid von Tieren bei Behörden nicht ernst genommen wird. Bleibe deshalb standhaft und lass dich nicht abwimmeln! Übrigens: Viele Kreise und Städte haben auf ihren Webseiten mittlerweile Infoseiten zum Thema Tierquälerei angelegt. Hier findest du alle notwendigen Hintergründe und Dokumente, um Tierquälerei richtig anzuzeigen.
An die Öffentlichkeit Bei besonders schlimmen Fällen, solltest du die regionale Presse informieren. Öffentlicher Druck kann sich auch dann lohnen, wenn Behörden nur zögerlich auf Tierquälerei reagieren. Im besten Falle erreichst du weitere Tierfreunde, die aktiv werden und ihrerseits Tierquälerei melden können. Auch hier gilt: Je aussagekräftiger deine Aufzeichnungen und Fotos sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit der Veröffentlichung.
Foto: Shutterstock
Die Behörden informieren
Schau nicht weg! Manchmal ist es unangenehm und kostet viel Zeit sowie Nerven, aber mit nur etwas Mut und Zivilcourage deinerseits, kannst du ein Leben retten und Tierquäler zur Rechenschaft ziehen. Dabei musst du in den meisten Fällen gar nicht selber in Erscheinung treten. Wichtig ist erst einmal, dass das Tierleid nicht unbeachtet bleibt und jemand aktiv wird. Viele Menschen sehen bei Tierleid einfach weg - bitte trau du dich und zeige Tierquäler an! Torben Stichling
Natürlich gut
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TITELTHEMA
30.923 Futter-Pakete für Vierbeiner in Not Was in der letzten Ausgabe des Tierschutz-Magazins noch hoffnungsvoller Ausblick war, ist nun ein stolzer Rückblick: Der Spenden-Marathon für Tiere von Tierschutz-Shop feierte im November 2017 sein erfolgreiches Debüt und half tausenden Tieren in Not.
Schützlingen übertraf diese Aktion alle bisherigen Dimensionen und ging in die Tierschutz-Geschichte ein. Auch für die Gründerin von Tierschutz-Shop Hanna Czenczak ist der Moment, als die Aktion endete, unvergesslich: „Ich weiß noch genau, wie ich am 22. Dezember 2017 um kurz vor 18 Uhr zitternd auf meinen Bildschirm starrte. Dann plötzlich stoppte der Live-Zähler und mein Team und ich brachen in lauten Jubel aus. Gemeinsam mit vielen Tierfreunden hatten wir es wirklich geschafft!“
Der Spenden-Marathon für Tiere war ein lang gehegter Wunsch vieler Tierfreunde. Da war die Freude groß, als er im November 2017 endlich Wirklichkeit wurde und zum ersten Mal stattfand. Die Motivation, das Ziel von 30.000 Futter-Paketen für die heimatlosen Vierbeiner zu erreichen, war ungebremst und so gelang es den vielen Unterstützern tatsächlich: Mit Ende der Aktion zeigte der Live-Zähler insgesamt 30.923 Futter-Pakete an, die innerhalb von fünf Wochen online über die Wunschlisten auf www.tierschutz-shop.de gepackt worden waren.
Größte Aktion für heimatlose Tiere Mit 30 Vereinen, ihren Tierheimen in elf verschiedenen europäischen Ländern und mehreren tausend
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Foto: Animal Pard Net e.V.
Wie alles begann
Nur gemeinsam stark Neben den vielen Futterspenden hielt die Aktion auch große finanzielle Hilfe für den Tierschutz be-
TIERSCHUTZ AKTIV reit. 66.437,52 Euro kamen dank der freiwilligen Geld-Prämie von Initiator Tierschutz-Shop zusammen. VETO Vereinigung europäischer Tierschutzorganisationen sponserte zudem 5.000 Euro an besonders engagierte Vereine. Weitere Sponsoren wie bosch Tiernahrung, Arion und Dr.Clauder’s unterstützten die Aktion mit über 20 Paletten Gratis-Futter und zahlreiche Medienpartner halfen durch ihre Berichte. Auch die Vereine selbst trugen zum Erfolg des Marathons bei: Unermüdlich trommelten sie auf den verschiedensten Kanälen mit und mobilisierten so viele Unterstützer.
November soll an den einzigartigen Erfolg für notleidende Tiere vom ersten Jahr angeknüpft werden. „Das war für uns gar keine Frage, denn wir konnten letztes Jahr so vielen Fellnasen helfen, die ohne die Futterspenden den letzten Winter wirklich nicht überlebt hätten“, so Czenczak. Um noch mehr Tieren zu helfen, sollen in diesem Jahr sogar 40.000 Futter-Pakete gesammelt werden.
Bereits im Januar 2018 kamen die gesammelten Futter-Pakete dann auch bei vielen der Vereine und ihren Vierbeinern an. Die gefüllten 30 Lkw mit Futter hatten sich nach dem Ende der Spendenaktion so schnell wie möglich auf den Weg zu den Tierheimen in ganz Europa gemacht, damit die Tiere alsbald versorgt werden und sich für die winterlichen Temperaturen kräftigen konnten. „Die Fotos und Videos, die uns nach der Spendenankunft von den 30 Vereinen und ihren Tierheimen aus ganz Europa erreichten, sagen mehr als tausend Worte“, freut sich Czenczak gerührt. „Für uns sind sie nach jeder Aktion das schönste Feedback und der größte Ansporn weiterzumachen.“
Foto: Perelka e.V.
Schnelle Spendenankunft
Lebensrettende Futterspenden Zweistellige Minusgrade bedrohen in Europa monatelang das Leben heimatloser Tiere. Um diesem Wetter zu trotzen, brauchen die Vierbeiner genug nahrhaftes Futter. Beim Spenden-Marathon kamen ausreichend Futterspenden zusammen, um alle Schützlinge der Vereine sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen. „Ich freue mich schon, wenn es wieder losgeht. Denn der Marathon ist auch für mein Team und mich eine ganz besondere Aktion. Die Resonanz unserer Spender, die wochenlang mitfieberten und alles gegeben haben, damit wir das Ziel des Marathons erreichen - das hat uns wirklich tief beeindruckt. Auch im Winter 2018 werden wir gemeinsam wieder alles für die Tiere geben – hoffentlich zusammen mit noch mehr Tierfreunden, die mithelfen!“ Hannah Kuck
Foto: Freundeskreis der Straßenhunde in Campulung e.V.
Hoffnung auf Wiederholung? „Endlich darf ich es verkünden“, freut sich Czenczak aufgeregt. „Wir von Tierschutz-Shop werden den Spenden-Marathon für Tiere auch 2018 wieder starten!“ Im
Der Spenden-Marathon für Tiere 2018 startet am 8. November um 18 Uhr auf: www.tierschutz-shop.de Sei auch du dieses Jahr dabei und spende Futter – damit kein Tier im Winter hungert!
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LIFESTYLE
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SHORT NEWS
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Tiger haben nicht nur gestreiftes Fell, sondern auch gestreifte Haut.
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Jede Hummel hat einen individuellen Fußgeruch.
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Kühe haben beste Freunde. Bei Trennung können sie in Panik geraten.
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Am Ende des BeatlesSong „A Day in the Life“ folgt noch ein Ton, der nur für Hunde hörbar ist.
Ratten lachen, wenn man sie kitzelt.
Brüllaffen können bis zu 4 km weit schreien. Foto: Shutt erstock
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1879 versuchte die belgische Post Katzen als Postboten einzusetzen. Der Versuch scheiterte.
Laut einem französischen Gesetz darf man kein Schwein Napoleon nennen.
Schmetterlinge benutzen ihre Füße zum schmecken. Tierschutz-Magazin | 2018/19
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Foto: Astrid Schoenen
Über das Leid von Bulldoggen, Möpsen und Co.
Foto: Svenja Gruszeczka
Atemlos durch die Zucht Ihr charmantes Gesicht ist zugleich ihr Verhängnis: Viele der sogenannten Plattnasen bekommen nicht ausreichend Luft und müssen operiert werden. Im Interview berichtet Tierschützerin Astrid von ihren Erfahrungen mit rassetypischen Leiden. Du hast schon mehreren Rassehunden in Not ein Zuhause geschenkt. Was sind deine Erfahrungen mit typischen Beschwerden? Astrid: „Ich persönlich bin halt der Meinung, ein Rassehund hat ganz oft rassetypische Krankheiten. Das hat bei meinem ersten Hund Henry, ein Boxer, angefangen. Der hatte ganz viel mit Allergien, Arthrose und Spondylosen zu tun - also wirklich heftig. Zum Schluss konnte er kaum mehr laufen. Da hatten wir immer so ein Wägelchen, damit er auf die Wiese kann. Die Atmung ging bei ihm, das war nicht so problematisch. Das war bei meinen beiden englischen Bulldoggen Nela und Emma am schlimmsten, weshalb ich mich bei ihnen für eine OP entschied. Bulldoggentypisch neigten beide auch zu Hautproblemen, wie zum Beispiel Zwischenzehen-Ekzeme. Nela und auch mein jetziger Hund Bullrich haben außerdem oft mit entzündeten Augen durch die Rolllider zu kämpfen. Mit Nela waren wir mit diesen Entzündungen fast in Dauerbehandlung. Also der tierärztliche Aufwand ist schon enorm.“
Welche Auswirkungen hat das auf euren Alltag? Astrid: „Bei Nela war es halt sehr extrem und bei Henry damals. Da hatten wir echt wie im Altersheim so Pillen-
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schachteln mit verschiedenen Tabletten für jeden Tag. Wenn Nela eine schlechte Phase hatte, gab’s dann hier eine Tablette, da ein Pulver, da eine Creme … Und bei Emma und Bullrich, meine beiden jetzigen Bulldoggen, habe ich das Futter umgestellt. Bei Emma muss ich darauf achten, was ich füttere, weil sie sonst verstärkt Probleme mit den Hautfalten hat. Bei unseren Spaziergängen merke ich bei Emma auch, dass sie oftmals zurückfällt und laufen im Vergleich zu Bullrich, der gerne lange Strecken läuft, wegen ihrer Atmung sichtbar schwerfällt. Generell muss man besonders im Sommer gucken, denn eine Bulldogge ist einfach nicht für den Sommer gemacht, damit kommen die einfach nicht gut klar. Also wenn ich weiß, dass es jetzt super heiß ist, dann bleiben wir entweder zuhause, planen irgendetwas ohne Hunde oder man fährt irgendwo in den Wald, wo Schatten ist und Wasser. Das hast du zwar auch bei anderen Hunden, wenn du ein verantwortungsbewusster Halter bist, aber ich glaube schon, dass die Bulldogge da wirklich nochmal empfindlicher ist.“
Wie hilft ein operativer Eingriff bei der Atemproblematik? Astrid: „Bei Emma wurde das Gaumensegel gekürzt und die Mandeln entfernt. Bei ihr war das mit der schlechten Atmung wirklich echt massiv. Sie hat nicht
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Foto: Astrid Schoenen
nur unter Anstrengung oder bei Hitze, sondern generell einfach sehr gehechelt. Eigentlich kann man es schon gar nicht mehr als hecheln bezeichnen, jeder Hund hechelt – bei ihr war es das reinste Röcheln. Emma ist wirklich der lauteste Hund, den ich je hatte! Dabei findet sie andere Hunde super, die will rennen, die will spielen. Und man merkt halt: Die kann einfach nicht so wie sie will! Beziehungsweise, oft musste ich sie dann einfach bremsen und sagen: Komm, jetzt ist mal gut. Die röchelt dann nur noch so dermaßen rum! Es ist unglaublich schade, wenn der eigene Hund toben will und du ihn daran hindern musst. Wenn man das hört, fragt man sich schon: Ist es verantwortlich, solche Hunde überhaupt zu züchten? Selbst wenn das theoretisch bedeuten würde, dass diese Rasse dann irgendwann ausstirbt: Ist das nicht vielleicht die bessere Alternative, als ständig Tiere zu haben, die offensichtlich leiden?! Das ist ein schwieriges Thema. Leider gibt es wirklich viele Leute, die das so abtun: Ist halt eine Bulldogge, die atmet schwer und fällt halt manchmal um, weil sie keine Luft kriegt. Das ist bei denen halt so ... Da denk ich mir: Nein, das ist bei denen NICHT so!“
›› Bullrich & Emma in ihrem neuen Zuhause bei Astrid
Ein operativer Eingriff ist immer ein Risiko. Warum ist es das wert? Astrid: „Ich habe mich bei Emma und Nela für die OP entschieden, weil ich mir immer sage: Wenn ich einen Hund aufnehme, dann soll es dem so gut wie möglich gehen. Wenn ich ihm das verwehre, stelle ich meine Angst vor Komplikationen in dem Moment irgendwo auch über sein Wohl – doch ich will nicht egoistisch sein, denn das bin ich meinen Tieren schuldig. Aber klar: Hat man sich dann für die OP entschieden, will man es schon am liebsten hinter sich haben. In der Kli-
nik war ich natürlich nervös und unruhig. Für die Ärzte ist das Routine, doch für mich ist es mein Baby, das ich da abgebe. Auch wenn meine beiden Hündinnen relativ entspannt waren, ist natürlich auch der Stress für den Hund nicht zu vergessen sowie die Einschränkungen während der Genesung. Ich habe die Hoffnung, dass Emma jetzt nach der OP noch ein bisschen mehr von ihrer Freude am Toben hat und unbeschwert spielen kann. Bei Nela waren die Strapazen der OP es wert, denn sie war danach wirklich ein komplett neuer Hund, der auf einmal Bällchen spielen konnte, was vorher nicht ging.“
Was möchtest du anderen Rasseliebhabern sagen, die überlegen, ein Tier beim Züchter zu kaufen? Astrid: „Bitte recherchiert und sucht euch den entsprechenden Tierschutzverein! Es gibt für jede Rasse einen Verein, der sich drauf spezialisiert hat, und es gibt auch Welpen im Tierschutz und das auch für jede Rasse. Wenn ihr wie ich so ein begeisterter Fan von den Plattnasen seid, dann bitte adoptiert eine, die eine Familie sucht. Denn das sind die, die Hilfe nötig haben und die haben das so verdient! Und außerdem – das sieht man ja an Emma, die ursprünglich von einem seriösen Züchter kommt und ich sehe es bei vielen anderen Bulldoggen sind Züchter keine Garantie für Gesundheit und gutes Verhalten usw. Damit wird ja immer gerne argumentiert.“
Was spricht für dich für eine Adoption? Astrid: „Es ist einfach ein schönes Gefühl, einem armen Tier, das es vorher schwer hatte, ein schönes Leben zu ermöglichen. Das ist für mich ein wichtiger Aspekt von Tierschutz: Ich kaufe kein Tier, sondern tue etwas für ein Tier, das gerade wirklich Hilfe braucht. Es fühlt sich einfach gut an und man weiß, man tut das Richtige. Außerdem sind diese Hunde einfach toll! Sie geben es dir echt so sehr zurück. Und trotzdem haben sie ihr rassetypisches Wesen, wie ihre Sturheit, die mich zwar manchmal in den Wahnsinn treibt, aber gleichzeitig auch der Grund ist, warum ich sie so liebe. Für uns ist ein Leben ohne Hund inzwischen gar nicht mehr vorstellbar. Da würde uns so dermaßen was fehlen!“ Hannah Kuck
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LEBEN MIT TIER
GoodyCat im Futtertest Wer testet? „Ich heiße Elise, bin 30 Jahre alt und wohne zusammen
mit meinem Freund und unseren zwei Katern Aslan und Allan. Die beiden halbstarken Jungs sind jetzt knapp 1 ½ Jahre alt und wir haben sie aus einem bulgarischen Tierheim adoptiert. Ich habe von Anfang an auf hochwertiges Futter für die beiden geachtet. Es sollte viel Fleisch enthalten, aber keinen Zucker und keine Zusatzstoffe. So bin ich auf GoodyCat aufmerksam geworden und habe die neue NassfutterMarke getestet. Weil eine Futterumstellung ja immer in kleinen Schritten erfolgen soll, habe ich meine täglichen Beobachtungen für Euch aufgeschrieben."
Tag 1: „Was ist das?“
Tag 3: „Wie bitte? Gemüse?“
Von einer Futterumstellung in kleinen Schritten hält Aslan nicht so viel. Nachdem er das Klicken der Dose gehört hat, kam er direkt angestürmt und hat sich auf den Esslöffel gestürzt, mit dem ich die erste Portion in sein Schüsselchen gefüllt habe. Und Allan? Er hat geduldig gewartet, bis sein Napf fertig war und hat sich ganz genau angeschaut, was da jetzt drinnen ist. Dann fing er an die Soße aufzuschlabbern und hat auch schon ein paar Fleischstücke probiert. Natürlich habe ich mir das Futter auch genau angeschaut, aus der Sicht eines Dosenöffners. Mir fiel auf: Es riecht im Vergleich zu manch anderem Nassfutter sehr gut. Ich habe heute die Sorte Huhn mit Pute, Tomate und Brokkoli getestet und kann die einzelnen Fleischstücke und das Gemüse gut erkennen. Es ist keine gepresste Masse, sondern schwimmt locker in der Fleischsoße.
Obwohl Aslan GoodyCat regelrecht verschlingt – oder gerade deshalb? – war seine Verdauung heute nicht wie gewohnt. Ich habe mich aber erkundigt: Bei einer Futterumstellung sind leichte Blähungen oder eine veränderte Verdauung ganz normal, da sich Magen und Darm erst auf das neue Futter einstellen müssen. Wenn man einmal auf GoodyCat umgestellt hat, ist eine erneute Gewöhnung an die unterschiedlichen Sorten nicht mehr nötig. Heute testet Allan die Sorte Huhn mit Lachs, Rind, Erbsen und Süßkartoffel. Damit habe ich wohl eine Lieblingssorte gefunden, denn der Napf ist fast komplett leer und sauber geleckt, bis auf die Erbsen. Sie blieben fein säuberlich abgeleckt im Napf zurück. Erbsen sind also nicht Allans Lieblingsgemüse – aber welche Teenager mögen schon Gemüse …
Tag 2: „Her damit!“
Tag 4: „Ich bin so satt“
Als Feinschmecker wartet Aslan schon ungeduldig auf die nächste Portion. Ein neuer GoodyCat-Fan ist geboren! Heute bekommen die beiden 2 große Esslöffel GoodyCat (Sorte Huhn mit Lamm, Kürbis und Tomate), vermischt mit einer halben Dose von ihrem vorherigen Futter. Weiterhin etwas zurückhaltend, schleckt Allan erstmal die GoodyCat-Soße auf und widmet sich dann dem Fleisch des vorherigen Futters. Sein Motto: Immer mit der Ruhe. Mein Eindruck: Da ich beobachte, dass Allan etwas zu wenig trinkt, bin ich froh, dass er zumindest die Soße aufschlabbert. So bekommt er genug Flüssigkeit, die auch noch leckerer schmeckt als Wasser.
Aslans Verdauung ist wieder normal und der Hunger ist wieder so gesund wie gewohnt: Genüsslich leert er seinen Napf, bis auf den letzten Bissen. Allan schnuppert am Futter und sieht mich kurz etwas fragend an, da heute nur noch GoodyCat im Napf liegt. Nach einer halben Stunde beobachte ich ihn, wie er doch den halben Napf auffrisst – also alles richtig gemacht. Heute gab es zum ersten Mal eine ganze Dose von der Sorte Huhn mit Herzen, Leber und Süßkartoffel. Ein Menü extra für Kitten mit hohem Proteingehalt. Da die beiden mit knapp 1 ½ Jahren noch wachsen und viel toben, ist ein
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Kittenfutter kein Problem.
LEBEN MIT TIER Tag 5: „Auch der Dosenöffner ist zufrieden“ Aslan hat seine alte Futtermarke wohl schon vergessen. Er war aber vorher auch nicht besonders zögerlich und ein „guter Esser“. Allan frisst meistens mehrere kleine Portionen und ich finde, er sieht mittlerweile sehr zufrieden aus, wenn Essenszeit ist. Was mir am Anfang der Umstellung noch nicht so aufgefallen ist, weil ich mit dem Esslöffel portioniert habe: Ich brauche kein Besteck mehr, wenn ich GoodyCat fütter. Es lässt sich ohne Löffel oder Gabel ganz einfach aus der Dose in den Napf füllen – richtig super!
Mein persönliches Fazit:
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Ich bin froh ein neues, sehr hochwertiges Futter gefunden zu haben. Ich gebe es meinen beiden Samtpfoten mit einem guten Gefühl. Zu wissen, dass das Fleisch Lebensmittelqualität hat, ist beruhigend. Es befinden sich keine Schlachtabfälle im Futter, nur reines Fleisch. Mit Fleisch und ein bisschen Gemüse sind meine Kater satt, gesund und vor allem glücklich. Ich habe die beiden Jungs aus dem Tierheim geholt. Ich möchte auch weiterhin den Tierschutz unterstützen. Das ist was ganz Besonderes an GoodyCat: Es heißt „Jede Dose hilft Katzen in Not“. Also wenn ich für unsere Tierschutz-Kater Futter kaufe, helfe ich anderen, die ihr Glück noch nicht gefunden haben. Ich habe rundum ein gutes Gefühl und kann GoodyCat nur weiterempfehlen.“
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„Jedes Wesen hat das Recht auf ein schmerzfreies Leben“ Für Thomas D spielt Tierschutz schon lange eine wichtige Rolle. Der beliebte Musiker setzt sich dafür auf den verschiedensten Wegen ein. Das beginnt bei seinen eigenen Tieren, mit denen er gemeinsam auf einem großen Hof lebt, und erstreckt sich bis zu jenen in der Massentierhaltung. Im Interview erinnert sich Thomas D an den Ursprung seiner Tierliebe, vergangene Tierschutz-Einsätze und spricht über seine Werte und Zukunftspläne. Mit welchen Tieren teilst du dein Leben? „Die Tiere sind schon lange Teil meines Lebens. Als ich hier auf meinen großen Hof gezogen bin, da drückte mir eine Freundin ein gerettetes Schwein in die Hand: Erika, ein kleines rosa-schwarz gepunktetes Glücksschwein. Das war der Beginn einer großen Liebe. Später kam dann noch Schnute dazu, eine zweite Sau, die wir gerettet haben. Mit Madam und Missy hatte ich damals meine ersten eigenen Hunde. Dann gibt es hier noch 4 Katzen und bis letztens auch noch drei alte Hunde. Die sind dann so nach und nach verstorben. Ich denke jeder, der mal ein Tier hatte, weiß wie schrecklich das ist. Denn bei einem Tier ist es halt so, dass man das ganze Leben miterlebt, von Kindheitsbeinen an. Nach ihrem Tod habe ich gesagt, dass erstmal kein Hund mehr ins Haus kommt. Das hat dann natürlich nicht lange gehalten und jetzt haben wir die anderthalbjährige Hündin
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Lou. Sie ist ein unglaublich tolles Wesen und ergänzt jetzt wieder unsere Familie.“ Woher kommt dein Bezug zu Tieren? „Als ich ein Kind war, hatten wir auch immer einen Hund. Später dann hatte mein Bruder irgendwann seinen eigenen Hund, nachdem er ausgezogen war. Und dadurch erlebst du das halt mit. Diese Tiere sind eben immer treue Begleiter gewesen und ein Teil meines Lebens und dann dachte ich, wenn ich jetzt auf den Hof ziehe, wo ich viel Platz habe, dann möchte ich auch einen Hund.“ Wofür setzt du dich genau ein? „Ich setze mich ein für mehr Bewusstsein im Umgang mit Mensch, Tier und Natur. Letztens habe ich für einen 360 Grad Film aus der Schweinemast den Text gesprochen. Da konnte man sich so eine Brille aufsetzen und war dann live mitten in der Mast. Gerade weil wir auch ein Schwein hatten, ist das natürlich wahnsinnig schlimm! Tiertransporte finde ich auch ganz, ganz schlimm. Und sicher sind es auch die (männlichen) Hühner, die ja auch gar keine Berechtigung haben, geschreddert werden oder anderweitig zu Tode
Foto: Boris Breuer
Foto: Matthias Killing
LEBEN MIT TIER
TIERISCH SPANNEND kommen. Also alles was sich um die Tierhaltung dreht, ist für mich in den allermeisten Fällen absolut indiskutabel. Ich vertrete den Grundsatz, dass jedes Wesen das gleiche Recht hat auf ein schmerzfreies Leben. Niemand will Schmerzen haben und deshalb sollten wir auch niemandem Schmerzen zufügen. Ich habe auch schon bei Anti-Pelz-Kampagnen mitgemacht und mich dafür in einen Käfig einsperren lassen. Auch hier, auf den großen Zuchtfarmen, sind die Lebensbedingungen alles andere als würdig. Und für was? Für ein modisches Accessoire! Das Schlimmste ist für mich das, was wir den Tieren während ihres Lebens zufügen: die Ängste, die Gefangenschaft, das Leiden.“ Du bist ja schon länger im Tierschutz unterwegs. Hast du ein besonderes Erlebnis, an das du dich erinnerst? „Nein, es ist eher bei mir irgendwann eine Überlegung entstanden, dass ich nicht will, dass Tiere für mich sterben. Daraufhin habe ich mit 18 Jahren dafür entschieden, mich vegetarisch zu ernähren. Ich habe mir gesagt, ich steige aus, aus diesem Kreislauf. Damit hat das eigentlich angefangen, dass Tierschutz eine Rolle in meinem Leben spielte. Wenn du dich dann informierst (und mittlerweile kann das jeder dank des Internets), musst du dich dann eben entscheiden, ob du dabei bist oder nicht.“ Als bekannte Persönlichkeit bist du auch Vorbild. Wie nutzt du das, um auf den Tierschutz aufmerksam zu machen? „Der Vorteil ist natürlich, dass ich mit wenig Aufwand sehr viele Menschen erreiche durch meine Bekanntheit, um den Fokus auf ein Thema zu lenken, was es natürlich verdient hat. Mein wichtigster Wert ist dabei die Glaubwürdigkeit. Wir kriegen sehr viele Anfragen für sehr viele Themen und es gibt unbestreitbar sehr viele Dinge auf dieser Welt, für die man sich einsetzen muss. Ich wäge dann ab: Wenn es mich tatsächlich ganz persönlich bewegt und mein Herz sagt, das musst du unbedingt machen, dann mache ich das. Wenn das nicht gegeben ist, lehne ich auch Anfragen ab.“ Hast du das Thema Tierschutz auch schon einmal in deine Musik einfließen lassen? „Ja, auf jeden Fall! Also mein wesentlicher Song dazu ist „Gebet an den Planet“. Das ist quasi eine Entschuldigung an diesen Planeten, an die Natur und an das Tier. Und zwar für das, was wir Menschen mit ihm tun, in der Hoffnung, dass wir Menschen die Erkenntnis haben, dass wir unser Verhalten ändern müssen.“
Warum würdest du jemanden ermutigen, sich auch für Tiere in Not einzusetzen? „Also ich finde der Respekt gilt all den Leuten, die nicht bekannt sind und sich wirklich jeden Tag dafür einsetzen, damit es den Tieren ein bisschen besser geht. Die, die Gespräche führen, die abgewiesen werden, die merken, dass der Weg noch lang ist – das sind die wahren Helden. Wenn die abends den Hörer hinlegen oder den Stift, den Laptop zuklappen und nach Hause gehen, können sie sich sagen: Wir haben was getan für diese Welt und damit für uns alle. Wir haben etwas Sinnvolles getan, das nicht nur den Sinn hat, das Bankkonto zu füllen, sondern etwas, das einen tieferen Sinn macht – und das ist viel mehr wert, als wenn du einen gutbezahlten, aber blöden Job hast. Dieses Geld gibt dir keinen Lebensinhalt, das wird nie funktionieren und wird dich niemals glücklich machen. Und das sollte uns Mut machen, uns für die Dinge einzusetzen, an die wir glauben und die uns wichtig sind.“
„Wir sollten uns für die Dinge einsetzen, an die wir glauben.“ Bleibst du dem Tierschutz auch in Zukunft treu? Welche Projekte stehen bei dir an? „Das bestimmt! Ich freue mich halt immer, wenn das Telefon klingelt und jemand dran ist, der ein wichtiges Anliegen hat und ich sagen kann: Okay, das müssen wir machen! So Sachen, wo ich weiß, die brauchen mich und da kann ich mit meiner Wenigkeit irgendetwas dazu tun, um diese wichtige Sache nach vorne zu bringen. Vielleicht werde ich auch noch ein weiteres Tier zu mir auf den Hof holen – dann aber nur aus dem Tierheim, denn das ist auch voller Tiere, die ein Zuhause brauchen. Und jeder der die Möglichkeit hat, so einem Wesen einen Platz zu schenken, der wird belohnt durch eine ewige Liebe und Dankbarkeit.“
Hannah Kuck
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Foto: Neta Arubas
TIERSCHUTZ AKTIV
Vegane Leckereien für Hund & Herrchen Fruchtige Schnitten
Zutaten
Zubereitung
1 Banane / 200g g Sojajoghurt / 50
g
Heidelbeeren / 80 Reismehl / 1 EL Agavendicksaft
/
Margarine
Gib die Banane und die Heidelbeeren in eine Schüssel und püriere die Früchte zu einer Masse. Füge den Joghurt, das Mehl und den Agavendicksaft dazu und vermenge es zu einer flüssigen Masse. Fette nun eine kleine Auflaufform mit etwas Margarine ein, lege das Backpapier darüber und drücke es fest in die Form. Fette nun das Backpapier mit Margarine ein (so löst sich nachher der Teig besser vom Papier) und fülle die Teigmasse hinein. Die fruchtigen Schnitten werden nun bei 180°C für ca. 30 Minuten gebacken. Danach den Teig abkühlen lassen und in kleine Stücke schneiden. Nun kannst du die leckeren Schnitten deinem Vierbeiner als kleine süße Belohnung verfüttern! Tipp: Die Schnitten halten sich am besten, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden. Rezept von „Herrchen kocht“
*Wir übernehmen keinerlei Haftung, ob die richtige Portionierung/Nahrungsmittel dem Gewicht, der Größe, der Verträglichkeit oder dem Gesundheitszustand des Hundes gerecht wird.
Die Webseite „Herrchen kocht“ wurde 2015 von den zwei Schwestern Lisa und Elena gegründet. Die beiden Kölnerinnen entwickeln einzigartige Rezepte für ihre beiden Vierbeiner Kira und Nilla. Ob Kekse, HundeEis oder sonstige Leckereien - für jeden Hundegeschmack ist etwas dabei! Deswegen teilen sie ihre Rezeptideen im Internet mit anderen Tierfreunden. Du willst etwas davon für deinen Liebling nachmachen? Dann schau unbedingt vorbei: www.herrchen-kocht.de
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Foto: errchen kocht
Noch mehr tolle Rezepte gibt es bei „Herrchen kocht“:
Erste Hilfe bei Hummeln Für uns Menschen läutet der Frühling die warmen, sonnenreichen Tage ein, an denen die Welt nach einem grauen Winter endlich wieder zum Leben erwacht. Schwer vorstellbar, dass er auch eine Schattenseite hat.
Trügerischer Frühling? Für Hummeln beginnt mit dem März eine gefährliche Zeit, deren Ausgang weitreichende Folgen haben kann. Im Frühling gehen die Hummelköniginnen auf die Suche nach einem Nistplatz, um ein neues Volk zu gründen. Leider finden sie kein ausreichendes Blütenund Nistplatzangebot mehr, weshalb es vorkommt, dass das Insekt irgendwann die Kräfte verlassen. In diesem erschöpften Zustand brauchen sie dringend Hilfe.
TIERISCH SPANNEND
Darum solltest du helfen Hummeln sind unverzichtbar für Landwirtschaft und Natur, doch viele der 36 Arten in Deutschland stehen inzwischen auf der roten Liste bedrohter Tierarten. Wenn Hummeln keine Plätze mehr zum Nisten finden, können sie keine Eier legen und Nachfahren produzieren. Langfristig sterben sie folglich ganz aus. In Zeiten des Klimawandels sind kleine Gesten, wie einer erschöpften Hummelkönigin zu helfen, also wichtiger denn je - und wie du siehst, geht das ganz einfach! Hannah Kuck
1. Löse einen halben Teelöffel Zucker in lauwarmem Wasser auf. 2. Gib einen Tropfen der Flüssigkeit neben die Hummel, damit sie davon trinken kann. 3. Es dauert nur Minuten: Die Hummel kommt wieder zu Kräften und kann weiterfliegen.
Foto: Shutterstock
In 3 Schritten Hummeln retten:
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