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Schuld sind die Anderen
Verhaltensweisen mal hinterfragt
von Angelika Schmidt-Straube
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Der Mensch ist eigentlich ein soziales Wesen. Trotzdem kann man immer wieder feststellen, dass doch viele ihre eigenen Brötchen backen und vom Sozialverhalten meilenweit entfernt sind. Manche Verhaltensweisen sind geradezu lächerlich, manche grotesk und viele einfach nur deprimierend. Egal wo die Ursachen liegen, wir wollen und werden uns nicht daran beteiligen. Oder irre ich?
Es bedarf nur wenig zum besseren Miteinander
Neulich im Supermarkt. Ein Einkaufswagen rempelt mich von hinten an. Autsch, das hat ganz schön weh getan. Eine Entschuldigung wäre angebracht gewesen, die mit "Pass doch auf du Schlampe" anscheinend gemeint war.
* Wen interessiert schon der Energieverbrauch? Der größte Verursacher ist doch die Industrie! Sagen tatsächlich einige Mitbürger und sitzen mit T-Shirt bekleidet mitten im Winter in einer auf 26° aufgeheizten Wohnung. * "Würden Sie bitte das Häufchen ihres Hundes mitnehmen!" Diese Bitte stößt beim Hundebesitzer auf Unverständnis. Er zahle schließlich Hundesteuer, das nicht zu knapp und man solle sich um die eigenen Angelegenheiten kümmern.
Beim Bummeln. Eine Fahrradklingel kündigt das Nahen dieses Gefährts so unvermittelt an, dass man unschlüssig ist, in welche Richtung man nun ausweichen soll. Der kleine Protest wie "He, he, mal ein bisschen langsamer" wird mit einem in die Höhe ragenden Mittelfinger quittiert. * Ein Drängler auf der B 10, dem mein eigener Überholvorgang wohl zu lange dauert, überholt dann einfach rechts, schert ohne Rücksicht ganz knapp vor mir wieder ein, tritt dann auch noch auf die Bremse und zieht kopfschüttelnd von dannen.
An der Bushaltestelle. Mehrere wartende Personen. Darunter eine Frau mit Kinderwagen. Der Bus kommt. Rasch steigen die Fahrgäste ein und die Frau mit Kinderwagen bemüht sich, ihr Gefährt in den Bus zu bekommen, von den anderen Fahrgästen neugierig beobachtet. Schließlich steigt der Busfahrer aus und hilft ihr. * Ein Spaziergänger mit einem großen, nicht angeleintem Hund, welcher Spuren suchend um sein Herrchen herum rennt. Es naht ein Jogger. Der Hund hält aufmerksam inne. Auf die Bitte des Joggers, den Hund anzuleinen, folgt die Antwort, die Welt sei nicht nur für Jogger und Radfahrer da.
Stuttgart scheint die Stadt der Illuminierung zu sein, was sicherlich vom All aus gut zu erkennen ist. In der Adventszeit erreicht die Beleuchtungswut ihren Höhepunkt. Das ganze Geblinke bis in die frühen Morgenstunden kostet, trotz LED-Leuchten, eine Menge Strom und stört zudem die Tierwelt.
Im Radio die Durchsage, man möge bitte für die Rettungsfahrzeuge eine Rettungsgasse bilden. An der Unfallstelle zücken viele Neugierige ihre Handys und dokumentieren das Geschehen für den Privatgebrauch. * Ein Bittsteller im Tierheimbüro. Will seine Katze in der tierheimeigenen Praxis kostenlos kastrieren lassen. Den entsprechenden Nachweis seines finanziellen Engpasses bleibt er schuldig, weil uns dies schließlich einen "Scheiß" anginge.
Auf meine Frage "Wie geht es ihnen"? (beim Beginn eines Telefonats) die recht schroffe Antwort, "Sind Sie Ärztin oder was? ■
Unsere Sorgenkinder
Eine kleine Auswahl
Junge, hübsche und gesunde Tiere haben die beste Chance auf eine alsbaldige Vermittlung. Doch weilen in unserem Tierheim auch Mitgeschöpfe, auf die vorgenannte Attribute nicht zutreffen. Trotzdem wünschen wir uns, dass auch die sogenannten "Sorgenkinder" ihr Leben nicht dauerhaft im Tierheim verbringen müssen. Diesbezügliche Erfolge in der Vergangenheit zeigen uns, irgendwo ist auch ein Platz für sie.
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Unterschiedliche Papageien suchen dringend ein neues Zuhause. Die hübschen Vögel möchten natürlich bei Papageienkennern, bzw. -Liebhaber einziehen. Weniger geht nicht. Hühner über Hühner und alle suchen eine räumliche Veränderung. Sandbaden, scharren und picken ist ebenso eine Grundvoraussetzung für die Hühner, wie ein sicherer Hühnerstall. Natürlich muss nicht die ganze Hühnerschar adoptiert werden. Hallo ich bin "Guschtl" und habe ein ganz eigenes Köpfchen. Bin drei Jahre jung und Tierärzte kann ich überhaupt nicht leiden. Kinder ab 14 Jahren wären ganz okay für mich, andere Hunde auch.
Stellvertretend für rund 50 andere Landschildkröten darf ich hier unter den Sorgenkindern auf uns aufmerksam machen. Ein neues Zuhause würde uns allen gut gefallen. Mein Name ist "Mami" und ich bin der ideale Zweithund. Dabei kastriert und erst zwei Jahre alt. Für Sportskanonen tauge ich nicht, habe ein paar alte Frakturen. Kinder ab 12 Jahren sind gut.
Man nennt mich "Patty". Habe noch nicht viel gelernt, aber ihr könnt mir doch die Welt zeigen. Bin mit der "Mittelmeerkrankheit" belastet, 6 Jahre alt und kastriert. Ein ruhiges Zuhause wäre toll. "Borris" werde ich gerufen. Bin ein Dackel-Corgie-Mix, 9 Jahre alt, kastriert und etwas ängstlich. Wenn ihr Geduld mit mir habt, werde ich ein toller Begleiter sein. Kinder ab 14 Jahren sind ganz okay. Ich bin "Aliyah" ,10 Monate alt, kastriert, völlig unerzogen, hektisch und respektlos. Kinder sind nicht so mein Ding. Aber mit Hunde erfahrenen Menschen an meiner Seite, die mir alles Mögliche beibringen, kann eine super Begleiterin aus mir werden.
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Ich bin Lino, 9 Jahre alt und leider schon zum zweiten Mal zu Gast im Tierheim. Meine erste Familie hat mich 2017 ins Tierheim gebracht, weil ich mich mit dem anderen Hund in der Familie nicht vertragen habe. Doch bald fand ich ein neues Zuhause. Zurück bin ich, da meiner Familie, nach mehreren Tierklinikaufenthalten die Tierarztkosten zu hoch waren. Ich hatte eine Kehlkopflähmung die operativ beseitigt wurde. Mein Futter bekomme ich seither in kleinen Häppchen um sicherzugehen, dass ich mich nicht verschlucke wenn ich das Futter herunter schlinge. Schwimmen darf ich nun nicht mehr und sollte ein Brustgeschirr tragen. Nun suche ich Menschen, die mit mir viel unternehmen. Ihr solltet mich beschäftigen können und Erfahrung mit Terriern mitbringen! Mein Name ist "Randarra" und ich bin eine waschechte Herdenschutz-Hündin, 7 Jahre alt und kastriert. Anfangs war ich, typisch Herdenschutzhund, sehr zurück haltend und unnahbar. Aber zu meinen Bezugspersonen bin ich freundlich, es braucht eben seine Zeit bis ich vertrauen fasse. Ich wünsche mir ein Zuhause bei Menschen mit Herdenschutzhunde-Erfahrung! Ihr solltet ein großes sicher eingezäuntes Grundstück haben. Das Stadtleben behagt mir nicht und Mehrfamilienhäuser sind mir ein Gräuel. Ich liebe es eher ländlich und brauche eine Aufgabe die mich geistig auslastet. Das Tierheim ist nicht der ideale Aufenthaltsort für mich, aber besser als nichts. Vielleicht gibt es für mich bald eine Ortsveränderung? Das ist im Moment mein einziger Wunsch.
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Ich bin "Philipp", gerade mal 11 Jahre alt und natürlich kastriert. Durch meine Diabeteserkrankung brauch ich halt 1 x am Tag eine Spritze und will auch nur in der Wohnung gehalten werden. Balkon mit Netz wäre klasse. Mein Name ist "Caja" und ich bin leicht gehbehindert. Momentan versorge ich drei Kinder und würde eventuell eines mit zu euch nach Hause nehmen. Bin leider FIV positiv. Da ein Freigang nicht in Frage kommt, wäre ein vernetzter Balkon nicht von der Hand zu weisen. Entspannte Menschen finde ich klasse. Hallo Leute, ich bin "Nanuk", ein nicht ganz 3-jähriger Spitz-Dackel-Labrador-Mix. Streicheln und Grapschen finde ich nicht so toll und brauche einfach Zeit, um mich an euch zu gewöhnen. Kinder sind nicht so mein Ding. Andere Hunde finde ich okay. Hunde Erfahrung wäre auf jeden Fall von Vorteil. Sehen wir uns bald?
Man nennt mich "Eddi", bin 14 Jahre alt, kastriert und recht schmusebedürftig. Mag keine anderen "Prinzen" neben mir haben. Leider bin ich Diabetiker und muss daher 2 x täglich gespritzt werden. Na und?