F체r alle Besch채ftigten deutscher Verkehrsunternehmen
IDEENWETTBEWERB
Dokumentation
2015 Mitmachen, Neues erleben, voneinander lernen
PRIMA-Ideen bewegen unser Unternehmen
Eine Initiative von:
Die Begeisterung der Teilnehmenden beim PRIMA-Wettbewerb 2015 spricht für sich
Das war PRIMA 2015
Das wird PRIMA 2016
Der PRIMA-Kongress präsentierte sich in
Der Christophorus ging in diesem Jahr nach Berlin, herzlichen Glückwunsch! Die Kollegen der Berliner U-Bahn-Werkstatt Friedrichsfelde nahmen sich eines großen Problems an: der Staubminderung bei Druckluftreinigungsarbeiten an Gerätekästen. Mehr dazu und zu den weiteren guten Ideen findet sich in dieser kleinen Broschüre. Außerdem gibt es Infos im Internet unter: www.prima-wettbewerb.de Für alle Fragen stehen die jeweiligen Ansprechpartner (siehe letzte Seite) oder das PRIMA-Kontaktbüro in Dortmund gern zur Verfügung. Wer Lust bekommen hat, mit einer guten Idee beim nächsten Kongress dabei zu sein: prima! Die Bewerbungsunterlagen können auf der PRIMA-Homepage ganz einfach heruntergeladen werden. Wir freuen uns auf die PRIMA-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer 2016!
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prima 2015
Und das soll natürlich gebührend gefeiert werden. Ein Vorbereitungsteam der verschiedenen Verkehrsunternehmen hat sich bereits zusammengefunden. Erste Ideen für die Festivitäten gibt es schon. Wir dürfen also sehr gespannt auf das Kommende bei PRIMA 2016 sein. Die PRIMA-Projekte sollen dabei natürlich nicht auf der Strecke bleiben. Dafür sind wieder die guten Ideen aus allen Verkehrsunternehmen gefragt. Also überlegt schnell, ob eure Projektidee die PRIMA-Kriterien erfüllt (siehe Seite 4) und bewerbt euch! PRIMA-Verwaltungsrat 2015/2016: Thomas Wissgott Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt a. M. GmbH André Kränzke Stadtwerke Osnabrück AG Peter Densborn Kölner Verkehrs-Betriebe AG
IMPRESSUM
diesem Jahr einmal mehr als innovative Ideenbörse der Verkehrsunternehmen. Tolle Ideen wurden vorgestellt: Die Palette reichte vom Cross-MentoringProgramm bis hin zu rein technischen Innovationen wie einer Beleuchtung durch Heliostat. So verschieden die Projekte waren, so unterschiedlich waren auch die angereisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dank des perfekt organisierten Rahmenprogramms wurde das Kennenlernen leicht gemacht.
Im nächsten Jahr heißt es: 15 Jahre PRIMA!
Herausgeber: PRIMA-Kontaktbüro Bremen Redaktionelle Bearbeitung: Inge Heydt (BSAG), Inka Thielbar (BSAG) Fotos: Petra Coddington, Dortmund Gestaltung: MH FotoDesign, Bremen Druck: Girzig + Gottschalk GmbH, Bremen Gesamtauflage: 8.400 Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers
INHALT
Der „OSCAR“ Jede große Preisverleihung braucht eine Trophäe. Der „OSCAR“ des PRIMA-Wettbewerbes ist der „Christophorus“: Ein 50 cm hoher Bronzeguss, gestaltet von dem Berliner Künstler Thomas Lange, der überwiegend in Italien lebt. Der heilige Christophorus gilt als Schutzheiliger für die Beschäftigten im Transportwesen. Diese formschöne und gewichtige Figur nimmt das jeweilige Siegerteam für ein Jahr mit ins eigene Unternehmen und verewigt sich jeweils mit einer Gravur auf einem Messingschild auf dem Sockel. Als Erinnerung an die PRIMAKonferenz wird allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Miniaturabbildung des Christophorus aus Terracotta überreicht.
Und was heißt PRIMA?
PRIMA-Bewerbung, Jury
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Das Siegerteam: BVG, Berlin Staubminderung bei Druckluftarbeiten
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üstra, Hannover Beleuchtung durch Heliostat
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SWO, Osnabrück Haltestellenpaten
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DSW21, Dortmund Cross-Mentoring
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BSAG, Bremen Spezial-Querdämpfung
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BOGESTRA, Bochum Mit dem Rollator in Bus und Bahn
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VGF, Frankfurt Unfallprävention
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RNV, Rhein-Neckar Fundkiste
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Ein Erfahrungsbericht vom PRIMA-Team Wettbewerb 2015
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Eindrücke von der Eröffnung, Prämierung; 14-18 Abend- und Unterhaltungsprogramm, PRIMA-Song Contest, PRIMA-Team Rallye 2015 PRIMA-Publikumspreis 2015
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PRIMA 2016 – Ansprechpartner in Ihrem Unternehmen
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PRoduktivitätssteigerung und Innovation durch Mit A rbeiterbeteiligung prima 2015
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Zum Vormerken und Freuen Die nächste PRIMA-Jahreskonferenz findet vom 13. bis 16. April 2016 in Hohenroda statt. Der PRIMA-Wettbewerb will in Deutschland weitere Verkehrsbetriebe zum Mitmachen anregen. Deshalb erhalten auch einzelne Unternehmen, die PRIMA nicht beigetreten sind, im Jahr 2016 die Möglichkeit, als Gast an der Jahreskonferenz teilzunehmen.
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Die BewertungsKriterien Jedes eingereichte Projekt wird von der Jury nach den folgenden Kriterien bewertet: (max. Punktzahl) Erreichte Verbesserungen
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Grad der Mitarbeiterbeteiligung
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Originalität
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Übertragbarkeit
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Präsentation
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Schriftliche Unterlagen
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Gesamt
Ihre Teamleistung Haben auch Sie im Team mit anderen in Ihrem Unternehmen etwas bewegt und erreicht – dann melden Sie sich mit Ihrem Projekt zum nächsten PRIMA-Wettbewerb an (siehe Seite 20). Also jetzt bewerben und an der Veranstaltung 2016 teilnehmen!
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prima 2015
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inmal im Jahr schreibt PRIMA einen Wettbewerb in den Mitgliedsunternehmen aus. Aus jedem Unternehmen wird eine Bewerbung zugelassen. Die Auswahl des Teams erfolgt durch das jeweilige Unternehmen. Jedes Team muss einen Bewerbungsbogen ausfüllen und den Beitrag kurz schriftlich darstellen. Zugelassen werden Maßnahmen, die nicht älter als zwei Jahre sind, die bereits eine Pilotphase durchlaufen haben und unternehmensintern als realisierungswürdig eingestuft worden sind. Jedes Team präsentiert seine Maßnahme auf der Jahreskonferenz selbst. Die Bewertung erfolgt durch eine Jury, die sich aus Vertretern der beteiligten Unternehmen zusammensetzt.
Die PRIMA-Jury 2015
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Jedes Team erhält auf Nachfrage einen Bewerbungsbogen, der die wichtigsten Fragestellungen und Hinweise zur Bearbeitung der Präsentation enthält. Für Nachfragen stehen Ihnen auch die Ansprechpartner in Ihrem Unternehmen zur Verfügung (siehe Seite 20).
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Ihre Bewerbung für PRIMA – der Ablauf
Jury-Vorsitzender: (Zweiter von links) Hilmar Schmidt-Kohlhas, Personalvorstand BVG Berlin (im Ruhestand) Jury-Mitglieder: (von links nach rechts) Michael Schmidt, VGF Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt a. M. mbH Rainer Mandt, KVB Kölner Verkehrs-Betriebe AG Tanja Stiegeler, Stadtwerke Osnabrück AG Ivo Schietzold, RNV Rhein-Neckar-Verkehr GmbH
GEWINNER 2015
Staubminderung bei Druckluftarbeiten: Weniger Staub, mehr Mobilität
Staubexposition erfolgreich verringert – für diese PRIMA-Präsentation der BVG gab es den „OSCAR“
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ie Kollegen der BVG nahmen das PRIMAPublikum mit in die Berliner U-Bahn-Werkstatt Friedrichsfelde, in der die täglichen Druckluftreinigungsarbeiten für U-Bahnen stattfinden. Gereinigt werden die elektrischen Komponenten in den Gerätecontainern unterhalb der Fahrzeuge. Notwendig werden diese Arbeiten, da die U-Bahnen bei starker Verstaubung dieser Komponenten stehenbleiben. Die Stäube stammen aus der Luft, die zur Kühlung während der Fahrt aus dem U-Bahn-Tunnelsystem aufgenommen wird. Bisher wurden die Reinigungsarbeiten während der Pausenzeiten erledigt. Das war notwendig, denn beim Auspusten der Gerätekästen per Druckluft verteilte sich der gesamte Staub in der Werkstatthalle. Die alten Absauganlagen saugten nur einen geringen Teil der Stäube auf. Bis die Pause beendet war, hatte sich der Staub halbwegs gesetzt. Eine bessere Lösung musste her. So wurden neue
Absauganlagen angeschafft. Die Absaugleistung verdoppelte sich zwar, trotzdem war diese Lösung noch nicht optimal. Zum Glück arbeiten in der U-Bahn-Werkstatt Friedrichsfelde findige Mitarbeitende. Ein Team aus Fahrzeughandwerkern und einem Schweißer entwickelte Adapter für die verschiedenen U-BahnTypen. So konnten die unterschiedlichen Bauarten und Fahrzeuggenerationen berücksichtigt werden. Die einzelnen Adapter wurden sorgfältig entworfen, gebaut und anschließend am Fahrzeug getestet. Und tatsächlich: Die Messergebnisse zeigen eine Verringerung der Staubexposition um die Faktoren 366 x (E-Fraktion) und 50 x (A- Fraktion). Diese Entwicklung ist so genial, dass die Jury dem Team aus Berlin den Christophorus für das Jahr 2015 überreichte. Nochmals herzlichen Glückwunsch! ● prima 2015
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Beleuchtung durch Heliostat: Wir bringen Licht ins Dunkel
Die Tüftler aus Hannover hatten eine clevere Beleuchtungsidee
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ährend einer Mittagspause auf der Dachterrasse bei der üstra wird viel gefachsimpelt. Hier entstehen manchmal die besten Ideen. In diesem Fall griffen die Mitarbeitenden mit ihrem Projekt eine Idee auf, die schon die Ägypter hatten, als der elektrische Strom noch gar nicht erfunden war. Trotzdem brachten diese Licht ins Dunkel der Pyramiden. Bei der üstra gibt es zwar keine Pyramiden, aber dunkle, lichtarme Bereiche in der Hauptwerkstatt. Bereiche, die trotz vorhandener Oberlichter auch tagsüber relativ dunkel bleiben. So ist dort eine elektrische Beleuchtung für die tägliche Arbeit notwendig. Die findigen Kollegen überlegten sich Folgendes: Mit einem sich automatisch ausrichtenden System von Spiegeln und Schrittmotoren, einem sog. Heliostat, sollen die Sonnenstrahlen über einen weiteren Umlenkspiegel an der gegenüberliegenden Dachterrasse
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in die Hallen reflektiert werden. Dort wird das Licht über einen gewölbten Spiegel gleichmäßig verteilt. Da sich der Sonnenstand mit der Uhr- und Jahreszeit ändert, das gespiegelte Sonnenlicht jedoch immer am selben Punkt ankommen soll, ist eine Steuerung mit Mikrocontrollern notwendig. Mit dem Licht wird auch die Wärmestrahlung der Sonne in die Halle geleitet. Das ist insbesondere im Winter in Hinblick auf die Heizkosten von Vorteil. Um eine Aufheizung im Sommer zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, den Spiegel aus der Sonne zu nehmen. Dank einiger Sensoren zur Messung der Windrichtung und Windgeschwindigkeit werden die Spiegelflächen bei starker Belastung aus dem Wind genommen. All diese Möglichkeiten wurden zunächst mit einem Prototyp im üstra-Fab, der offenen Werkstatt, erfolgreich getestet. Eine uralte Idee, neu aufgegriffen und mit dem aktuellsten Know-how umgesetzt. Genial! ●
Haltestellenpaten: Sauberkeit, die Freude macht
Verdreckte Haltestellen wieder proper werden lassen, dies schaffte ein Projekt der Osnabrücker
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n Osnabrück können die Haltestellen sprechen, sind coole Rapper und nennen sich „Bro!“. „Bro“ war, für das PRIMA-Publikum klar erkennbar, eine total verdreckte Haltestelle. Das Team aus Osnabrück griff mit seiner Präsentation ein Ärgernis auf, das alle Verkehrsunternehmen kennen, nämlich verdreckte Haltestellen. Es hagelte Kundenbeschwerden, wobei der Unmut der Fahrgäste oft die Fahrerin bzw. den Fahrer traf. In Osnabrück wollten sich die Kolleginnen und Kollegen nicht mehr länger ärgern, sondern für dieses Ärgernis eine gute Lösung finden. Sie entwickelten das Projekt „Haltestellenpaten“, eine Aktion zur Verbesserung der Haltestellensauberkeit. Die Idee dabei ist, Mitbürgern eine Beteiligung an der Sauberkeit einzelner Haltestellen zu ermöglichen. Veröffentlicht wurde die Idee der Haltestellenpaten
über das Kundenmagazin „hier“ der Stadtwerke Osnabrück. Interessierte konnten sich über eine eigens eingerichtete E-Mail-Adresse melden und Pate einer bestimmten Haltestelle werden. Besonders engagierte Haltestellenpaten waren die Schulen, insbesondere Lehrer und Schüler der Klassen 5 und 6. Die Paten erhielten ein Start-upPaket, bestehend aus Müllgreifer, Warnweste, Handschuhen, Besen, Kehrblech und einer Checkliste zur Orientierung. Beim durchgeführten Check der Haltestellen konnten die Schulen Mobilitätspunkte sammeln, die auf der eigenen Homepage veröffentlicht wurden. So entstand ein kleiner Wettbewerb unter den Schulen. Am Ende wurde die Klasse mit den meisten Mobilitätspunkten mit einem Klassenausflug belohnt. Alle anderen Paten bekamen ein Zertifikat. Der große Erfolg und das positive Feedback bestätigte die Initiatoren: Ein PRIMA-Projekt! ● prima 2015
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Cross-Mentoring: Gute Impulse
Wie man die Nachwuchsförderung auf eine breite Basis stellt, präsentierte das DSW21-Team
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eun Unternehmen aus Dortmund und eine Idee: Cross-Mentoring – Förderung von jungen Mitarbeitenden, die eine Begleitung durch eine erfahrene Führungskraft erhalten sollten. Diese neue Form der Nachwuchsförderung stellte das Team aus Dortmund dem PRIMA-Publikum vor. Während sich ein übliches Mentoring-Programm bei Mitarbeitenden aus dem eigenen Hause bedient, geht das Cross-Mentoring einen Schritt weiter. Das neue Konzept zur breiteren Wissens- und Erfahrungsvermittlung möchte jeweils einen Mentor (Paten) und einen Mentee (Schüler oder Protegé) aus unterschiedlichen Unternehmen zusammenbringen, ein sog. Tandem bilden. Hilfreich bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern waren die vielfältigen Geschäftskontakte in der Stadt. Tatsächlich beteiligten sich Unternehmen aus vielen Branchen, so z.B. ein Finanzdienstleister, ein internationales
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Industrieunternehmen, ein Energieversorger und verschiedene Logistikunternehmen. Es bildeten sich insgesamt 15 Tandems, d.h. 30 Teilnehmende, die das aktuelle Programm durchlaufen wollten. Die beteiligten Unternehmen konnten den Mentees einen Blick über den Tellerrand ermöglichen, Talente erkennen und fördern sowie die Verantwortung für die eigene Entwicklung stärken. Aber auch selbst neue Kontakte knüpfen, frische Impulse und Feedback erhalten, Potenziale erkennen und nutzen etc. Nach Abschluss dieses Programms kann ein deutlich positives Fazit für beide Seiten gezogen werden. Aus diesem Grund wird auch an einer zweiten Staffel des Mentorings gearbeitet. Und natürlich funktioniert dieses Projekt nicht nur bei Verkehrsunternehmen, darf also auch gerne von anderen Unternehmen kopiert werden. Ein echtes PRIMA-Konzept! ●
Spezial-Querdämpfung: Straßenbahn-Fahrersitz deluxe
Die Anforderungen an die Fahrersitze der BSAG sind hoch: Die Bremer modifizierten sie selbst
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n Bremen werden die Fahrersitz-Hersteller per „Herzblatt-Ausschlussverfahren“ ausgewählt? – Wahrscheinlich nicht wirklich. Allerdings wurde dem PRIMA-Publikum anschaulich demonstriert, wie schwierig es sein kann, die Grundvoraussetzungen der BSAG-Fahrerplatz-Kommission für den perfekten Fahrersitz zu erfüllen.
selbst einen Fahrersitz zu konstruieren. Dazu sollte ein vorhandener Fahrersitz-Typ umgebaut und angepasst werden. Einzelteile wie Sitz-, Höhen- und Querverstellungsteile mussten per Handarbeit so gefertigt werden, dass sie kompatibel waren. Zeichnungen, Adapterplatten, Hülsen etc. waren nötig und wurden ebenfalls von den Mitarbeitenden erstellt.
Besonders die Forderung der Betriebsärztin, die seitlich auftretenden kinetischen Energien in den Kurven bei der Sitzkonstruktion zu berücksichtigen, gestaltete sich in der Umsetzung kompliziert. Diese Kräfte sollten vom Fahrersitz aufgefangen werden, um den Rücken des Fahrpersonals zu schonen.
Der so fertiggestellte Prototyp wurde der FahrerplatzKommission vorgestellt. Diese befand ihn für gut und gab ihn zum Test frei. Ein halbes Jahr lang wurde dieser Sitz in einer Straßenbahn Typ GT8N-1 erprobt. Fragebögen zum Sitzkomfort wurden an das Fahrpersonal verteilt. Nach Auswertung der gesamten Testbögen für die verschiedenen Mustersitze schnitt die Eigenentwicklung eindeutig als Testsieger ab! Auf dieser Basis wurde entschieden, den Sitz für weitere 43 Straßenbahnen entsprechend zu modifizieren und einzubauen. ●
Keiner der angefragten Sitzhersteller konnte alle geforderten Kriterien umsetzen. Als nun ein Kollege aus der BSAG-Werkstatt auf einem Messebesuch eine Querdämpfungseinheit entdeckte, entstand die Idee,
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Mit dem Rollator in Bus und Bahn: Mehr Sicherheit für Behinderte
Ein Rollatoren-Parcours auf der PRIMA-Bühne: Das BOGESTRA-Team bot dem Publikum eine perfekte Vorstellung
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ei der BOGESTRA nutzen jährlich 145 Millionen Fahrgäste das Nahverkehrsangebot. Darunter befinden sich auch viele alte Menschen und Behinderte mit Mobilitätseinschränkungen. Diese Personengruppe stellt immerhin einen Anteil von fast 1 Million BOGESTRA-Kunden. Daraus ergeben sich, wie Kundenbetreuer und Fahrpersonal berichteten, zunehmende Probleme mit Rollatoren in Bussen und Bahnen. So ist bei Wohnungsrollatoren oft der Radstand zu gering, daher sind sie kippelig. Manchmal passt die Höhe nicht zum Nutzer, der Rollator besitzt schlechte Bremsen oder er klappt während der Nutzung plötzlich zusammen. Probleme mit ungesicherten Rollatoren in öffentlichen Verkehrsmitteln entstehen auch bei Kurvenfahrten oder Bremsmanövern, bei denen sie sich leicht in Geschosse verwandeln können. Es wurde bei der BOGESTRA also dringend nach guten Problemlösungen gesucht.
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In Kooperation mit der Polizei, der Verkehrswacht sowie diversen Sanitätshäusern entwickelte eine BOGESTRA-Arbeitsgruppe folgende Trainingsreihen für alle Beteiligten: > Bustraining (BOGESTRA) > Rollatoren-Parcours (Polizei) > Theorie: Älter werden, sicher unterwegs in Bus und Bahn (BOGESTRA, Polizei, Verkehrswacht) > Kriminalitätsprävention (Polizei) > RollatorenWalking (Stadtsportbund) > technische Überprüfung der Rollatoren (Sanitätsfachgeschäft). Veranstaltungsorte sind z.B. Sicherheits- und Gesundheitstage, Wochenmärkte, Stadtteilfeste, Seniorennachmittage usw. Zusätzlich gibt es feste Veranstaltungstermine in einer Polizeiwache oder bei der BOGESTRA. Öffentlichkeit und Medien nehmen die Veranstaltungen sehr positiv auf und die gute Resonanz bestätigt den Erfolg des Projekts. ●
Unfallprävention: Schienenbahnfahrer-Schutz
Wie man die Unfallzahlen bei Schienenbahnen durch ein gezieltes Schulungsprogamm senkt, zeigte die VGF-Präsentation
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m Jahr 2013 fiel bei der VGF die hohe Anzahl unverschuldeter Unfälle im Bereich der Schienenbahnen auf, vom kleinen Blechschaden bis hin zum Totalschaden. Die Unfälle waren so zahlreich, dass die VGF sogar historische Fahrzeuge auf den Linien einsetzen musste. Auch die Ausfälle durch erkranktes Fahrpersonal häuften sich. Woran lag es? Die Ausbilder des Ausbildungszentrums für Schienenbahn-Fahrer analysierten die Unfallursachen und recherchierten die Gründe der hohen Unfallbeteiligungen. Dabei zeigte sich, dass überwiegend neu eingestelltes Fahrdienstpersonal, wenn auch unverschuldet, an Unfällen beteiligt war. Die Ausbilder suchten nach einem neuen Trainingskonzept, um die Unfallzahlen signifikant zu reduzieren. Bei einem VDV-Seminar in Leipzig waren diese Unfallzahlen u.a. ein Thema der teilnehmenden
Ausbilder verschiedener Verkehrsunternehmen. Das war die Geburtsstunde dieses VGF-Projekts. In Meetings wurden die Fakten zusammengetragen, ausgewertet und ein Schulungsprogramm zur Unfallvermeidung erarbeitet. Die größte Herausforderung lag darin, die Trainingsinhalte so zu vermitteln, dass das betroffene Fahrpersonal nicht das Gefühl bekam, es sei schuld an der Unfallhäufigkeit. Im Fokus stand die Stärkung des Selbstvertrauens nach traumatischen Erlebnissen. Zwischen dem zu schulenden Fahrpersonal und den Ausbildern ist ein gutes Vertrauensverhältnis ein sehr wichtiges Ziel. Die neuen psychologischen Konzepte und Trainings waren erfolgreich. Dies zeigte sich auch in den spürbar sinkenden Unfallzahlen. Die unfallbedingte Krankenquote war ebenfalls rückläufig. Ein großartiger Erfolg für alle Beteiligten! ● prima 2015
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Fundkiste: Wenn Verlorenes verloren geht!
Die Fundsachen bei der RNV fanden wieder einen sicheren Weg zu ihren Besitzern
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er kennt das nicht? Gerade noch hatte man seinen Regenschirm, das Handy, die Mütze oder Anderes in der Hand und dann, oh weh, im Bus oder in der Straßenbahn liegengelassen.
Missstimmungen bei den betroffenen Kunden, dem Fahrpersonal und in den Fachabteilungen. Es bestand also Handlungsbedarf. Ein einheitliches und diebstahlsicheres System musste her.
Das bedeutet zusätzliche Arbeit für das Fahrpersonal. So soll jeder Fahrende nach Dienstschluss durch das Fahrzeug gehen und nach Fundsachen Ausschau halten. Die RNV GmbH ist ein Zusammenschluss von fünf traditionsreichen Verkehrsunternehmen. Es gab an den einzelnen Standorten jeweils eigene Konzepte, wie mit den Fundsachen umzugehen war. Eines hatten alle Standorte gemeinsam: Aus den frei zugänglichen Kisten, in denen die wertvollen Fundsachen aufbewahrt wurden, kam vieles abhanden oder wurde gestohlen.
Dazu wurde ein standortübergreifendes Projekt eingerichtet mit einem speziellen Projektteam. Es durchleuchtete die organisatorischen Abläufe und suchte nach einer optimalen Lösung. Unterstützung bekam es vom Einkauf und Facility Management.
Außerdem war der Dokumentationsprozess der Fundsachen sehr umständlich. Das alles sorgte für
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Es wurde ein einbruchssicherer Fundkasten entwickelt, die Fundzettel wurden optimiert und die Vorgehensweise vereinheitlicht. Seit der Einführung des neuen Systems konnten bereits 10.900 Fundgegenstände mithilfe der zuständigen Fundbüros an die rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden. Zu Verlusten von Fundgegenständen kam es gar nicht mehr. Eine Verbesserung für alle Seiten. ●
PRIMA-Erfahrungsbericht 2015 Zum ersten Mal dabei …
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om 27.5. bis 30.5.2015 fand der PRIMAWettbewerb in Hohenroda statt, an dem ich zum ersten Mal als Betriebsrat der Bremer Straßenbahn teilnahm. Mir war bewusst, dass der Name PRIMA für „Produktivitätssteigerung und Innovation durch Mitarbeiterbeteiligung“ steht. Trotzdem fuhr ich mit einem großen Fragezeichen nach Hohenroda, weil ich mir kein rechtes Bild davon machen konnte.
Jens Krogmann, Bremer Straßenbahn AG
In Hohenroda angekommen, herrschte von Beginn an eine positive Atmosphäre. Diese zog sich wie ein roter Faden durch die gesamten Veranstaltungstage. In der Hessenhalle, in der in den nächsten Tagen die Präsentationen der einzelnen Verkehrsbetriebe stattfinden sollten, fanden bereits die ersten Proben statt. Die Kulissen wurden aufgebaut und die Mikrofone ausgerichtet. In den folgenden Tagen wurden acht Projekte, die in den jeweiligen Betrieben umgesetzt wurden, präsentiert. Die Bandbreite der Projektthemen war breit gefächert. Es wurden Personal-, Präventions- und technische Projekte vorgestellt. Nach jeder Präsentation wurden sowohl vonseiten der Jury als auch vonseiten der Zuschauer Fragen gestellt. Hier konnte ich feststellen, dass alle Teams sehr gut vorbereitet waren. Ein sehr positiver Aspekt dieser Veranstaltung war, dass es in den Pausen und nach Feierabend zu einem regen Austausch unter den Betriebsräten, Führungskräften und Kollegen der einzelnen Verkehrsbetriebe kam. Hier wurden viele neue Netzwerke geknüpft. Freitag war der Tag der Abschlusspräsentationen, an dem auch, in festlichem Rahmen, der Preisträger bekanntgegeben wurde. Der Preis ging an die Berliner Verkehrsbetriebe. Als Bremer habe ich mich insbesondere gefreut, dass der Publikumspreis, der zum ersten Mal vergeben wurde, an die Bremer Straßenbahn AG ging. Für 2016 wünsche ich mir, dass wieder so viele interessante Projekte vorgestellt werden. Jens Krogmann
prima 2014 2015
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Die PRIMA-Eröffnung und -Prämierung …
Immer wieder anregend: das Interview der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Eröffnung, immer wieder begeisternd: die OSCAR-Preisverleihung
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… die Feier mit Abendprogramm …
Auch in diesem Jahr wurden nicht nur die PRIMA-Gewinner, sondern auch die vielen guten Projektpräsentationen wieder gebührend gefeiert
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… das Unterhaltungsprogramm …
Miteinander feiern, miteinander erleben – beim Unterhaltungsprogamm PRIMA 2015
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… der PRIMA-Song Contest …
Kleine und große Talente hatten auf dem PRIMA-Song Contest wieder viel Spaß
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‌ und die PRIMA-Team Rallye 2015
Auch das Sportliche kommt bei PRIMA nicht zu kurz
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Neu: Der PRIMA-Publikumspreis
Die glücklichen Gewinner von der Bremer Straßenbahn AG
Premiere 2015: Seit 14 Jahren findet einmal jährlich der PRIMA-Kongress in Hohenroda statt. In diesem Jahr wurden die Teams, die ihre Projekte vorstellten, erstmals nicht nur allein wie gewohnt von der Jury bewertet, sondern auch vom Publikum. Einen zweiten, separaten Preis sprach die Gesamtheit der Zuschauer dem Team mit der besten Performance zu. Entscheidend für die Wahl zum „Darling“ des Publikums war, wie gekonnt und prägnant ein Team sein Projekt präsentierte, wie kreativ das Bühnenbild die Vorstellung unterstützte und hervorhob. Last but not least war auch wichtig, wie sehr das Publikum das Projekt als seines annehmen und somit auf das Zuhause im eigenen Unternehmen übertragen konnte und wollte. Bewertet werden durften alle Teams, außer natürlich dem eigenen. Die drei Auswahlkriterien waren bekannt, aber die Qual der Wahl war groß, denn attraktiv präsentierten alle Teams ihre Projekte und agierten mit Begeisterung bei ihrem Auftritt. Sicherlich wurde manchem Zuschauer jetzt erstmals bewusst, dass die Jury ihre Entscheidung für ein Team und sein Projekt nicht „aus dem Bauch heraus“ trifft und innerhalb von fünf Minuten aus dem Ärmel schüttelt, sondern dass lange und gründlich überlegt wird, bevor sie zu einem Entschluss kommt. Die Jury hat hierbei natürlich noch weitere Kriterien zu berücksichtigen, die auf Seite 4 dieser Dokumentation genannt werden. Unser Glückwunsch geht an das „Herzblatt“-Team der BSAG, das sich über den diesjährigen Publikumspreis freuen durfte. Auch im nächsten Jahr wird es wieder eine Publikumsabstimmung geben. Gute Ideen bewegen unser Unternehmen – dieses PRIMA-Motto soll auch für 2016 gelten. So sind alle gespannt auf den nächsten PRIMA-Wettbewerb mit vielen frischen Ideen. Auf Wiedersehen in Hohenroda!
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Unternehmen:
Kontakt:
Telefon/E-Mail:
Anschrift:
Berliner Verkehrsbetriebe BVG AöR
Olaf Bergold
Tel. (030) 25 62 7951 Olaf.Bergold@bvg.de
Holzmarktstr. 15-17 10096 Berlin
Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG
Olaf Peters
Tel. (0234) 30 32 251 Olaf.Peters@bogestra.de
Universitätsstr. 58 44789 Bochum
Bremer Straßenbahn AG
Inka Thielbar
Tel. (0421) 55 96 588 InkaThielbar@bsag.de
Flughafendamm 12 28199 Bremen
DSW21 Dortmunder Stadtwerke AG
Petra Schmidt
Tel. (0231) 95 53 273 P.Schmidt@dsw21.de
Deggingstr. 40 44141 Dortmund
Duisburger Verkehrsgesellschaft AG
Susanne Pirdzun
Tel. (0203) 60 42 352 Pirdzun@dvv.de
Bungertstr. 27 47053 Duisburg
üstra AG Hannoversche Verkehrsbetriebe
Julia Hagedorn
Tel. (0511) 16 68 36 76 Julia.Hagedorn@uestra.de
Ira-Wolkowa-Weg 1 30167 Hannover
Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Rainer Mandt
Tel. (0221) 54 73 757 Rainer.Mandt@kvb-koeln.de
Scheidtweiler Str. 38 50933 Köln
Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH
Steffen Gassner
Tel. (0341) 49 21 812 Steffen.Gassner@lvb.de
Georgiring 3 04103 Leipzig
Rheinbahn AG
Dietmar Stoffels
Tel. (0211) 58 21 307 Dietmar.Stoffels@rheinbahn.de
Hansaallee 1 40549 Düsseldorf
Rhein-NeckarVerkehr GmbH
Peggy Manthey
Tel. (0621) 465-1360 P.Manthey@rnv-online.de
Möhlstr. 27 68165 Mannheim
Stadtwerke München GmbH Unternehmensbereich Verkehr
Silvia Neumeier
Tel. (089) 23 61 51 85 Neumeier.Silvia@swm.de
Emmy-Noether-Str. 2 80992 München
Stadtwerke Osnabrück AG
Tanja Stiegeler
Tel. (0541) 2002-2660 Tanja.Stiegeler@stw-os.de
Sandbachstr. 9 49074 Osnabrück
Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Peter Frankfurt am Main mbH Steigerwald
Tel. (069) 21 32 24 92 P.Steigerwald@vgf-ffm.de
K.-Schumacher-Str. 8 60311 Frankfurt a. M.
Stuttgarter Straßenbahnen AG
Tel. (0711) 78 85 24 45 Werner.Gut@mail.ssb-ag.de
Schockenriedstr. 50 70565 Stuttgart
Werner Gut
Auf ein Wiedersehen am 13. bis 16. April 2016 in Hohenroda! Weitere Informationen zu PRIMA und zur Jahreskonferenz sind
NICHT VERGESSEN
erhältlich bei:
PRIMA-Kontaktbüro c/o DSW21 Petra Schmidt
Jetzt bewerben und bei PRIMA 2016 dabei sein!
Deggingstr. 40, D-44141 Dortmund Tel.: +49 231 9553 273 e-Mail: prima@dsw21.de
www.prima-wettbewerb.de
2015
Ihre Ansprechpartner für Ihr PRIMA-Projekt 2016: