#17 Die Auferstehung

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BI BELTREUES MAGAZI N F Ü R J UNGE C HR IST EN · # 17 · 0 4 / 20 1 4

Die Auferstehung Weil der Tod nicht das Ende ist!


Wir widmen diese Ausgabe dem kürzlich verstorbenen Vater unseres Redakteurs Viktor, Johann Sudermann (1954 - 2014).

Au f de m Cov e r „Petrus und Johannes am leeren Grab“ Claudia Klein (*1976) ist eine Illustratorin aus München. Sie illustriert u.a. für

Editorial #17 Die Auferstehung - 04/2014

die Süddeutsche Zeitung. Mehr Infos auf ihrer Webseite: claudiaklein.net

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn ich ehrlich sein soll, habe ich das Konzept der Auferstehung jahrelang nie ganz begriffen – auch nachdem ich längst zum christlichen Glauben gekommen war. Ja, ich hatte verstanden, warum Gott als Mensch auf die Erde kam. Warum er das perfekte Leben auf der Erde lebte und sich aus Liebe selbst als Opferlamm für die Sünden der Menschen hingegeben hatte. Aber warum musste Jesus wieder auferweckt werden? Hätte es nicht gereicht, wenn er unsichtbar für alle einfach in den Himmel gefahren wäre? Die Tiere, die im Alten Testament geopfert wurden, sind schließlich auch nicht wieder lebendig geworden, damit sie „gelten“. Die Ursache meines „Unverständnisses“ war nie Zweifel, vielmehr Unwissenheit und Torheit. Die Auferstehung an sich habe ich seit meiner Bekehrung für wahr gehalten. Ich wusste, wer einem solchen verdorbenen Sünder wie mir das ewige Leben schenken konnte, für den musste es ein Leichtes gewesen sein, von den Toten wieder aufzuerstehen. Als ich mich jedoch intensiver mit der Auferstehung beschäftigte, wurde mir immer mehr bewusst, wie wichtig und zentral die Auferstehung für den christlichen Glauben ist. Zu der Philosophie unseres Magazins gehört es gewissermaßen, die „Grundlagen des christlichen Glaubens“ zu vermitteln. Für solch ein Magazin gibt es wohl kaum ein treffenderes Thema als die Auferstehung. Ich gehe sogar so weit zu sagen, die Auferstehung Jesu Christi ist nicht nur eine Grundlage, sondern der Grundpfeiler des christlichen Glaubens. Würden wir diesen Pfeiler entfernen, würde das Gebäude, das sich „Gemeinde Christi“ nennt, hoffnungslos einstürzen. Paulus hat dafür mehr als klare Worte gefunden, als er an die Korinther (1. Korinther 14,15.17.32) schrieb: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. [...] Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. [...] Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot.“ Im Klartext: Ohne Auferstehung gibt es keine Hoffnung, kein ewiges Leben, keinen Glauben, keine Vergebung, keine Erlösung, keine Predigt und auch keinen Erlöser. Wäre Jesus nicht auferstanden, hätte er den Titel des Christus nicht verdient. Er wäre 2

wie jeder andere Religionsstifter ein sterblicher Mensch gewesen, dessen Botschaft aus nicht mehr als wohlklingenden und schwülstigen Worthülsen bestünde. Auch wenn das jetzt platt und klischeehaft klingt, ein Mohammed und ein Buddha sind nicht auferstanden und deshalb hat ein Muslim oder Buddhist weder Vergebung noch Hoffnung, weder ewiges Leben noch Erlösung. Er kann es nicht haben. Seine so genannte Hoffnung beruht auf seinem eigenen (Un-)Vermögen, das sündhaft, fehlerhaft und daher ungenügend ist, geschweige denn den Tod überwindend. Die Auferstehung Jesu Christi ist nicht nur ein historisches Faktum, sondern eine geistliche Realität, die ganz wesentlich bestimmt, wie ich meinen Weg in der Nachfolge Tag für Tag gehe. Zudem ist sie ein Bild und eine Versicherung für unsere eigene geistliche Auferstehung und das Pfand für unsere zukünftige leibliche Auferstehung. Daher freue ich mich besonders, dass wir es geschafft haben, eine Ausgabe zusammenzustellen, die die Grundlagen dieses Grundpfeilers des Glaubens vermittelt. Vielleicht hilft es auch dir, besser zu verstehen, was du längst glauben darfst. Oder du bist womöglich jemand, der dem Christlichen wegen solcher „Wunderstorys“ skeptisch gegenübersteht. Vielleicht können wir auch dir demütig aufzeigen, was es mit solchen Dingen auf sich hat. Wenn das der Fall ist, wäre diese Ausgabe nicht vergebens. Auch heute ist für mich die Auferstehung ein großes Mysterium, doch ich darf mehr denn je verstehen, dass sie unabdingbar für meinen Glauben, mein Leben und meine Hoffnung ist. Gerade solche Tatsachen machen doch die Faszination biblischer Theologie aus. Sie zeigen uns nicht zuletzt die Göttlichkeit des Evangeliums. Die herrlich treffenden Antworten auf die 45. Frage des Heidelberger Katechismus fassen es gut zusammen: „Was nützt uns die Auferstehung Christi? Erstens: Christus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden, um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns durch seinen Tod erworben hat. Zweitens: Durch seine Kraft werden auch wir schon jetzt erweckt zu einem neuen Leben. Drittens: Die Auferstehung Christi ist uns ein verlässliches Pfand unserer seligen Auferstehung.“ In diesem Sinne, viel Freude beim Lesen und herzliche Grüße, Peter Voth


Inhalt

Inhalt

IMPRESSUM Redaktion Waldemar Dirksen, Viktor Sudermann, Andreas Kuhlmann,

S. 4

4 Was bringt mir die Auferstehung?

BENJAMIN SCHMIDT

Art Direktor Peter Voth ∙ vothpeter@yahoo.de Lektorat Tanja Mirau Abo-Service Michael Töws ∙ mtoews@betanien.de Verlag Betanien Verlag e.K. ∙ Imkerweg 38 D-32832 Augustdorf ∙ info@betanien.de

Die Auferstehung im Heidelberger Katechismus.

Online www.timotheusmagazin.de

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Erscheinungsweise Erscheint als

Auferstehung im Hier und Jetzt!

WALDEMAR JUSTUS

S. 12

Peter Voth, Hans-Werner Deppe

Shop www.cbuch.de/timotheus Quartalsmagazin seit Oktober 2010 alle drei Monate: Januar (Winter) · April (Frühling) · Juli (Sommer) · Oktober (Herbst).

Preise Einzelausgabe ∙ €2,90 (zzgl.Versand)

Jahresabo (D) ∙ €13,55 (inkl. Versand)

Wie die Auferstehung unsere Nachfolge beeinflusst.

Jahresabo (EU) ∙ €21,50 (inkl. Versand)

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RON KUBSCH

DANIEL FACIUS

Der auferstandene Christus und die zwei Emmaus-Jünger.

Warum die Auferstehung weder Mythos noch Sage ist.

Brannte nicht unser Herz?

Das Faktum der Auferstehung

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Reformation braucht mehr als einen Josia JOCHEN KLAUTKE

Der letzte Teil der Josia-Serie zeigt: Wir brauchen Christus!

S. 24

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Auferstehung im AT ANDREAS MÜNCH

Warum uns auch das AT etwas zur Auferstheung verrät. 3


Was bringt mir die Auferstehung? Text von Benjamin Schmidt Foto von Pearl

Für uns Christen ist das Kreuz das Symbol unseres Glaubens. Und das auch mit Recht, denn schließlich hat Christus am Kreuz sein Leben als Lösegeld gegeben, um Sünder vor Gottes kommendem Zorn zu retten. Darum singen wir Lieder über das Kreuz, verwenden es als Hintergrundbild auf unserem Computer, als Profilbild oder tragen es vielleicht auch um den Hals – im besten Fall, um damit unseren Glauben an die am Kreuz vollbrachte Errettung zu bekennen. Aber nicht selten lassen wir einen sehr entscheidenden Punkt unbeachtet, wenn wir unsere Errettung von dem Opfertod Jesu abhängig machen: Die Auferstehung Jesu.


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aulus, dessen Hauptthema immer wieder die „Predigt vom Kreuz“ war (vgl. 1. Korinther 2,2), sah sich dazu gezwungen, seine Glaubensgeschwister auf einen sehr wichtigen Punkt des Evangeliums hinzuweisen, den sie bisher völlig missverstanden hatten – einen Punkt, den auch viele von uns zu wenig beachten, wenn sie vom Evangelium sprechen oder darüber nachdenken. Deshalb machte Paulus eine schockierende Aussage, um den Gläubigen ihren Denkfehler so bewusst wie möglich zu machen: „Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist es sinnlos, dass wir das Evangelium verkünden, und sinnlos, dass ihr daran glaubt“ (1. Korinther 15,14). Was Paulus damit meint, ist offensichtlich: Er erinnerte die Gläubigen daran, dass sie einem lebendigen Herrn dienen und dass sie nur deshalb auf ein ewiges Leben hoffen können, weil Christus auferstanden ist! Sicherlich würden wir nicht so weit gehen zu sagen, dass die Auferstehung Jesu völlig unbedeutend wäre. Aber wir müssen zugeben, dass auch wir manchmal dieser historischen Tatsache zu wenig Beachtung schenken und sie der Kreuzigung, dem Opfertod Jesu, unterordnen. So würden wir zum Beispiel eher sagen: Christus ist auferstanden, weil Er sterben musste, statt: Er starb, um aufzuerstehen! Wir können und dürfen aber keines der beiden Ereignisse dem anderen überordnen. Die Auferstehung war nicht nur die notwendige Folge der Kreuzigung, sie hatte vielmehr ihre besondere und unentbehrliche Bedeutung in Gottes Erlösungsplan. Daher war die Auferstehung Jesu auch das Kernthema der meisten Predigten in der Apostelgeschichte, in denen es um die wesentlichen Punkte des Evangeliums ging. Für die Apostel bestand kein Zweifel daran, dass der Höhepunkt des Evangeliums der war, dass Gott Jesus Christus als Retter bestätigte, „indem er ihn aus den Toten auferweckt hat“ (Apostelgeschichte 17,31); wie Albert Mohler zurecht sagte ist das Evangelium das Zentrum unseres Glaubens, doch „das Kreuz und das leere Grab bilden gemeinsam das Zentrum des Evangeliums … Ohne die Auferstehung gäbe es kein Evangelium und keine Erlösung.“1 Dass dies keine Übertreibung ist, zeigen die Verteidigungsreden des Paulus vor dem Hohen Rat und wenig später vor dem Statthalter Felix von Cäsarea (vgl. Apostelgeschichte 23,6; 24,15.21). Aber welche Auswirkungen hat die Auferstehung auf unser Heil? Und welchen Unterschied würde es machen, wenn Christus nicht auferstanden wäre? Der Heidelberger Katechismus, eines der wichtigsten Glaubensbekenntnisse der Gemeinde Jesu, gibt auf Frage 45, „Was nützt uns die Auferstehung Christi?“, eine dreifache Antwort. Und diese drei Antworten wollen wir im Licht der Bibel genauer betrachten. 1 http://www.albertmohler.com/2011/04/22/of-first-importan ce-the-cross-and-resurrection-at-the-center-2/

1. Christus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden, um uns an der Gerechtigkeit Anteil zu geben, die er uns durch seinen Tod erworben hat. Oder kurz gesagt: Ohne Auferstehung keine Gerechtigkeit! In dem bereits erwähnten Kapitel an die Gemeinde in Korinth schreibt Paulus: „Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube nutzlos; ihr seid dann noch in euren Sünden. Und auch die, die im Glauben an Christus gestorben sind, sind dann verloren“ (1. Korinther 15,17-18). Ich muss sagen, dass mich dieser Vers als junger Christ lange verwirrt hat; gerade deshalb, weil ich die Errettung allein von dem Tod Jesu abhängig gemacht hatte, während die Auferstehung für mich mehr eine unvermeidliche Nebensache war. Und tatsächlich sagt die Bibel auch an vielen Stellen, dass jedem Glaubenden durch Jesu Tod die Vergebung der Sünden geschenkt wird. Und auch schon das Alte Testament lässt immer wieder durch Bilder und Prophetien durchblicken, dass ein vollkommenes Opfer nötig sein würde, um das Sündenproblem der Menschen ein für alle Mal zu lösen. Aber wenn Jesu Opfertod schon vollkommen war, weshalb sollte unsere Vergebung dann davon abhängig sein, dass Er auferstand? Rief Jesus nicht bereits am Kreuz aus: „Es ist vollbracht!“, und zeigte damit, dass alles Nötige nun getan war? Ja und Nein. Denn wir sehen hier ganz klar, dass Paulus die Korinther und uns auf die Nutzlosigkeit unseres Glaubens hinweist, wenn Christus nicht auferstanden wäre. Und tatsächlich: Wäre Christus nicht auferstanden, dann wäre Er logischerweise tot, und ein toter Heiland wäre nicht in der Lage, andere zu erretten. Wir müssen von dem Irrglauben wegkommen, dass unser Glaube die Grundlage unserer Errettung sei, denn tatsächlich kann nur Christus allein erretten. Der Glaube an einen toten Retter könnte keinen von seinen Sünden freisprechen und wir würden vor Gott noch immer als Schuldige und unter seinem Verdammungsurteil stehen. Ohne einen auferstandenen Christus gäbe es keinen Freispruch, ohne Freispruch gäbe es keinen lebendigen Glauben und ohne lebendigen Glauben gäbe es keine Sündenvergebung. Jesu Ausruf „Es ist vollbracht!“, bezieht sich sehr wahrscheinlich auf den schwersten Teil seiner Aufgabe, nämlich seine Leiden, auf die die Herrlichkeiten danach – Auferstehung und Verherrlichung – folgten (vgl. 1. Petrus 1,11). Der Aspekt des Freispruchs wird in der Bibel und in der Theologie als „Rechtfertigung“ bezeichnet. In einer der kürzesten Zusammenfassungen des Evangeliums, in Römer 4,25, macht Paulus deutlich, dass unser Freispruch von der Auferstehung Jesu abhängt. Dort lesen wir, dass Jesus Christus „um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.“ Paulus unterscheidet in Römer 5


2. Durch seine Kraft werden auch wir schon jetzt erweckt zu einem neuen Leben. 4,25 zwischen den Auswirkungen des Todes Jesu und seiner Auferstehung. Dabei wird deutlich, was wir oben schon festgestellt haben: Sowohl Kreuz als auch Auferstehung können nur gemeinsam etwas bewirken! Der Reformator Johannes Calvin erklärt den Zusammenhang zwischen Tod und Auferstehung so: „Durch seinen [Jesu] Tod ist die Sünde abgetan, aber durch seine Auferstehung ist die Gerechtigkeit uns erworben und wiederhergestellt. Wie aber hätte er uns im Tode vom Tode frei machen können, wenn er ihm [dem Tod] selbst unterlegen wäre? Wie hätte er uns den Sieg erringen können, wenn er selbst den Kampf [gegen den Tod] verloren hätte? Unser Heil ist also auf den Tod und die Auferstehung Christi gleichermaßen begründet, und zwar so: Durch den Tod ist die Sünde abgetan und der Tod überwunden, durch die Auferstehung ist uns die Gerechtigkeit wiedererworben und das Leben geschenkt. Dabei ist aber zu beachten, dass uns erst durch die Gabe der Auferstehung die Kraft und Wirkung seines Todes zukommt.“1 Zusammengefasst: Durch seinen Tod beseitigte Jesus unsere Schuld und durch seine Auferstehung gibt Er uns neues Leben. In dem Kreuz sehen wir die Liebe und Gerechtigkeit Gottes, in dem leeren Grab sehen wir seine unfassbare Macht und seinen Triumph. Jesu Tod wäre also ohne die Auferstehung kraft- und wirkungslos gewesen, sein Erlösungswerk wäre unvollkommen.

1 Johannes Calvin, Unterricht in der christlichen Religion (Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 2008), II.16.13, S. 277.

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Oder: Ohne Auferstehung keine Wiedergeburt. Die Auferstehung Jesu hat noch andere bedeutende Auswirkungen. In seinem ersten Brief an die Gemeinden in der Zerstreuung schreibt Petrus: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“ (1. Petrus 1,3), und er zeigt damit, dass Jesu Auferstehung die Voraussetzung für unsere Wiedergeburt ist. Wiedergeburt – oder Neugeburt – ist ein Begriff, der in vielen Religionen vorkommt, jedoch mit jeweils anderen Inhalten gefüllt wird. Was die Bibel mit der Neugeburt meint, das macht das Johannesevangelium an mehreren Stellen deutlich: dass ein Mensch nur dann ein Kind Gottes ist, wenn er durch das souveräne Wirken des Heiligen Geistes „von neuem geboren“ ist (vgl. Johannes 1,12-13; 3,3.5.8). Dasselbe führt Paulus im Epheserbrief noch deutlicher aus. Dort klärt er uns zuerst darüber auf, dass jeder Mensch von Natur aus ein verlorener Sünder ist – geistlich tot und unter dem Zorn Gottes –, um uns dann Gottes große Gnade vor Augen zu stellen, mit der Er „uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht“ hat (V. 1-9). Diese und andere Verse sprechen davon, dass wir durch die Wiedergeburt mit Christus bereits auferweckt sind. Wir sehen also, dass unsere Hoffnung auf ein neues Leben nicht nur in der Zukunft liegt, sondern dass sie bereits Realität geworden ist, da wir „mit Christus auferweckt worden“ sind (Epheser 2,5; Kolosser 3,1). Diese erstaunliche Veränderung, die im Stillen und Verborgenen geschieht,

ist nur dadurch möglich, dass Christus von den Toten auferweckt wurde – und wir in Ihm. Jedes Mal also, wenn du im Neuen Testament davon liest, dass wir „in Christus“ sind, erfährst du auch von den großartigen Folgen, die unsere Auferweckung zu einem neuen Leben mit sich bringt. Denn auch wenn unsere Rechtfertigung und Gotteskindschaft für uns noch unsichtbar sind, sind doch viele ihrer Folgen jetzt schon sichtbar und erfahrbar: „Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn!“ (Römer 6,11). „Denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen“ (Epheser 2,10). „Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus“ (Epheser 4,32). „Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“ (1. Thessalonicher 5,18). Denn mit derselben überwältigenden Macht, mit der Er Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, ist Gott auch in uns am Werk, um uns zu verändern und in die ewige Herrlichkeit zu führen (vgl. Epheser 1,19-20). Ist dir diese unfassbare Macht Gottes in deinem Kampf gegen die Sünde bewusst?


3. Die Auferstehung Christi ist uns ein verlässliches Pfand unserer seligen Auferstehung Oder: Ohne Auferstehung keine Auferstehung! Ich weiß nicht, welche Schwierigkeiten Gott dir in diesem Leben zumutet. Wir stehen ständig vor Fragen, Herausforderungen und Gefahren. Auch mit dem Wissen, dass Gott alle Dinge in dieser Welt lenkt und führt, ist es nicht immer leicht, sein Lenken und Führen anzunehmen. Nicht umsonst sagte Jesus zu seinen Jüngern kurz vor seiner Kreuzigung: „In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch habt Mut. Ich habe die Welt besiegt“ (Johannes 16,33). Paulus, der viele Bedrängnisse aus eigener Erfahrung kannte, weist die Gemeinde in Korinth darauf hin: „Wenn wir nur in diesem Leben auf Christus hoffen, so sind wir die elendesten unter allen Menschen“; und er fährt fort: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt; er ist der Erstling der Entschlafenen geworden“ (1. Korinther 15,19-20). Damit spannt Paulus den Bogen von unserem jetzigen, vergänglichen Leben hin zur Hoffnung auf das ewige Leben. Und seine Hoffnung stützt sich darauf, dass – so sicher, wie durch Adam der Tod auf alle Menschen übergegangen ist – auch alle, die „in Christus“ sind und „Christus angehören“, lebendig gemacht werden (V. 22). Für Paulus ist unsere zukünftige Auferstehung todsicher, weil Christus auferstanden ist. In seinem zweiten Brief an die Korinther greift Paulus dieses Thema noch einmal auf; und dort führt er den in uns wohnenden Geist Gottes als „das Unterpfand“ (die Garantie) dafür an, dass Gott unsere Sterblichkeit in Unsterblichkeit verwandeln, und er weiß, „dass der, welcher den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesus auferwecken“ wird (2. Korinther 5,5; 4,14).

Das Fazit

Zur Vertiefung

Ich muss zugeben, dass es mir wie eine Übertreibung vorkam, die Auferstehung „das Zentrum des Evangeliums“ zu nennen. Doch je mehr ich die Predigten und Briefe der Apostel las, umso mehr rückten für mich die Tatsache und die Bedeutung der Auferstehung ins Zentrum, ohne dass das Kreuz dabei verdrängt wurde. B. B. Warfield schrieb: „Die Auferstehung Christi ist das Fundament für die Hoffnung und den Trost des Christen. Jede Gewissheit auf Errettung steht und fällt mit dieser einen Tatsache.“ Unsere Hoffnung auf Vergebung und Erlösung unserer Schuld, die Zuversicht auf ein Herz, das Gott und seine Maßstäbe liebt, die Aussicht auf ein Leben ohne Sünde, Schmerz und Leid, in der ewigen Gegenwart Gottes ruht darauf, dass unser Sühneopfer, unsere Rechtfertigung und unsere Auferstehung in dem lebendigen Sohn Gottes vereint sind. Da Christus nie wieder sterben kann, wird auch unsere Hoffnung niemals sterben. Geben wir Gott die Ehre, indem wir ein Leben führen, durch das unsere Hoffnung und die Kraft der Auferstehung sichtbar werden.

• Lukas überliefert uns in der Apostelgeschichte Zusammenfassungen verschiedener Predigten der Apostel. Lies folgende Abschnitte und schreibe auf, welche Bedeutung die Auferstehung in den jeweiligen Predigten hat (vgl. Apostelgeschichte 2,14-36; 3,12-26; 4,8-12; 5,29-32; 10,34-43; 13,16-41; 17,22-31; 23,1-6; 24,10-21; 26,2-23). • Nimm eine Konkordanz zur Hand oder gebrauche eine Online-Bibel und versuche herauszufinden, welche Auswirkungen es hat „in Christus“ zu sein.

Benjamin Schmidt (*1982) ist Ehemann, Vater einer Tochter und eines Sohnes sowie Leiter und Verleger des Herold Verlags: heroldverlag.de

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Auferstehung im Hier und Jetzt! Text von Waldemar Justus Foto von Death to Stock

Ist unsere Auferstehung eine rein himmlische Verwandlung? Was bedeutet es eigentlich, zusammen mit Christus auferstanden zu sein? Mit welchen Auswirkungen, im Hier und Jetzt, kรถnnen wir in unserem Glaubensleben rechnen?


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Das Evangelium der Auferstehung icherlich gehörst du zu den Menschen, die recht regelmäßig christliche Gottesdienste besuchen. Selbst wenn du eher unregelmäßig den Weg in eine Kirchengemeinde findest, hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit schon so manchen Gottesdienst zu Ostern erlebt. Gerne wird an solchen Tagen darüber gesprochen, was Jesus Christus vor ca. 2000 Jahren für dich und mich getan hat. Das geschieht vollkommen zu Recht, denn sämtliche biblische Berichte des Neuen Testaments behandeln dieses Thema. Jede einzelne Seite ist förmlich davon durchtränkt: Jesus Christus hat durch seinen Tod am Kreuz den Weg zum Vater im Himmel frei gemacht, unsere Sündenschuld ist vergeben, eine liebevolle Vaterbeziehung zu Gott ist nun möglich, denn allein das Kreuz von Golgatha hat eine unbeschreibliche Versöhnung zwischen Gott und uns bewirkt! Mit seiner sensationellen Auferstehung von den Toten hat es Jesus allen gezeigt. Sein Reden und Handeln waren nicht nur hohles Geschwätz oder lediglich blanke Theorie. Das Leben und Sterben Jesu hat für uns durch seine eigene Totenauferstehung höchste Relevanz bekommen und wird für uns zu einer erfahrbaren Realität! Ja, Jesus tat etwas Erstaunliches für uns! Das Evangelium, also die Gute Nachricht der Auferstehung, handelt von Jesu Sieg über die Strafe des ewigen Todes, die zerstörerische Macht der Sünde und die Herrschaft Satans. Wenn das Neue Testament von unserer Auferstehung spricht, dann wird fast immer auf ein zukünftiges Ereignis hingewiesen, bei dem wir eine wunderbare Verwandlung erfahren werden (lies hierzu 1. Korinther 15). Christen warten sehnlichst darauf, dass Jesus wiederkommt. Wenn das endlich geschieht, werden alle Gotteskinder endgültig zum ewigen Leben auferstehen und „ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,2). Diese oft auf die Zukunft ausgerichtete biblische Wahrheit bleibt jedoch nie in der Ferne, sondern wirkt immer in die Gegenwart hinein. Aus diesem Grund enthält die Bibel neben der zukünftigen Auferstehungshoffnung auch deutliche Hinweise darauf, dass wir als wiedergeborene Christen schon jetzt zu einem Leben in der Kraft der Auferstehung berufen sind, wie im Folgenden deutlich wird.

Jetztismus: nicht gestern, nicht morgen, sondern heute Aufgrund unserer Gottlosigkeit waren wir alle vor unserer geistlichen Neugeburt geistlich tot. Doch Gott hat uns gemeinsam mit „Christus lebendig gemacht“ und uns vom Tod „mitauferweckt“! (Epheser 2,5-6). Mit unserer Taufe bezeugen wir nicht einfach nur, dass wir unser altes gottloses Leben „begraben“ haben, sondern dass wir durch den Glauben an Gottes wirksame Kraft zu einem neuen Leben „auferweckt“ und „mit ihm lebendig gemacht“ wurden (Kolosser 2,12-13). Es gilt als unumstößliche Wahrheit in Gottes Augen, dass wir „nun mit dem Christus auferweckt worden“ sind (Ko-

losser 3,1). Darum haben alle, die bereit sind, gemeinsam mit Jesus zu leiden, auch die Zuversicht, die „Kraft seiner Auferstehung“ zu erfahren (Philipper 3,10). Du liest diesen Artikel jetzt in diesem Augenblick. Das nenne ich der Einfachheit halber Jetztismus1. Alles was davor geschah, ist vergangen und alles, was danach geschehen wird, liegt in der Zukunft. Wir Christen hören gerne die tollen Geschichten der vergangenen Heldentaten Gottes aus dem Alten und Neuen Testament. Wir können auch hervorragend darüber philosophieren, wie Gott sich uns in der fernliegenden Zukunft offenbaren wird und was Gott für uns alles irgendwann einmal tun wird. Ein großes Amen dazu. Aber das ist nicht genug. Jesus Christus höchstpersönlich hat zu seinem Vater in einem sehr bewegenden Gebet für seine Freunde gebetet: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen“ (Johannes 17,15). Ich muss jetzt mit meinen akuten Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit meinem anklagenden und belasteten Gewissen und mit meiner täglich spürbaren Herzenshärte gegenüber Gottes Wort fertig werden. Nicht gestern. Nicht morgen. Heute! Nicht ohne Grund ruft Gottes Wort wiederholt aus: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht“ (Hebräer 4,7). Unser Vater im Himmel gab seinen geliebten Kindern nicht nur gestern seinen Heiligen Geist als Siegel und Unterpfand, um sie morgen als seine Kinder in sein Königreich aufzunehmen (Epheser 1,13-14). Gottes Geist wohnt in genau diesem Augenblick in mir, damit ich schon heute ein geheiligtes Leben nach Gottes Maßstäben lebe (1. Korinther 6,17-20). Martin Luther sagte einmal: „Bei uns Christen ist alle Tage Ostern, nur dass man einmal im Jahr Ostern besonders feiert.“ Er hat vollkommen recht! Jedoch befürchte ich, dass dies zu selten unserer Wirklichkeit entspricht. Der Jetztismus des Evangeliums bleibt leider zu oft unbeachtet und unberührt. Doch der Heilige Geist hat mitunter den Auftrag erhalten, den Sieg der Auferstehung Jesu in unserem Leben Wirklichkeit werden zu lassen. Vernachlässigen wir diesen wichtigen Gegenwartsaspekt, zu dem die neutestamentlichen Gemeinden Gottes übrigens immerzu ermutigt und ermahnt wurden, dämpfen wir den Geist Christi – ja wir würden Christus selbst in unserem Leben dämpfen. Wir sollten uns vielmehr unserer wahren Identität als Kinder Gottes bewusst werden. Alles, was Gott von seinen Kindern fordert, ist ihnen möglich, denn er hat ihnen die Fähigkeit geschenkt, frei von der Versklavung Satans zu leben und sündige Verhaltensweisen durch den Geist zu überwinden (Römer 8). Die gleiche Kraft, die den Herrn Jesus Christus von den Toten auferstehen ließ, lebt in uns. Was diese Kraft in uns bewirkt, soll jetzt genauer geklärt werden. 1 Das Wort „Jetztismus“ ist eine Wortneuschöpfung. Es soll als vereinfachendes Synonym für das Leben aus der Kraft der Auferstehung in der Gegenwart stehen. Dies wird im Verlauf des Artikels näher erläutert.

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Die Wirklichkeit der Auferstehung Vor längerer Zeit hörte ich zu einem ethisch brisanten Thema in einer Gottesdienstpredigt folgende Worte: „Jesus, zu Dir kann ich so kommen, wie ich bin. […] Das Lied hat drei Strophen, ihr wisst es vielleicht. (1) Jesus, zu Dir kann ich so kommen, wie ich bin. (2) Jesus, bei dir darf ich mich geben, wie ich bin. (3) Jesus, bei Dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin. Ich habe eine vierte Strophe gedichtet. Sie fehlt in unseren Liederbüchern: (4) Jesus, bei dir darf ich auch bleiben, wie ich bin.“ Kann das wirklich wahr sein? Dass ich also bleibe, wie ich bin, kann das wirklich Gottes Wille sein? Das sechste Kapitel des Römerbriefes ist eine Art Schlüsselkapitel, um zu verstehen, was es bedeutet, zusammen mit Christus auferstanden zu sein. In dem gesamten Kapitel finden wir gewaltige Auswirkungen der Auferstehung Jesu für unser praktisches Leben. Alle Verse in diesem Kapitel atmen regelrecht die Wahrheit, dass ich durch die Auferstehung Christi eben nicht bleibe, wie ich bin! Schon die ersten Verse führen uns direkt zum wesentlichen Kern. Für einen Christen, der ein Leben mit Gott lebt, gibt es keine Option „in der Sünde (zu) verharren“ (V. 1). Ein bleibender, unveränderter und sündiger Zustand ist nicht möglich (V. 2), weil unser altes gottloses Leben laut V. 6 „gekreuzigt wurde“. Beachte, wie bildreich und praktisch die Bibel mit unserem alten Menschen umgeht. Es gibt wohl kein Ereignis, was in der Bibel so detailliert beschrieben wird, wie die grausame Kreuzigung Jesu: Ein Körper, der geschunden, misshandelt und an ein Holz gehängt wird, um brutal zu sterben. Und genau das ist mit unserem alten Leben/Menschen geschehen. Jesus identifiziert sich am Kreuz mit unserer Sünde – hier wird sie abgeschlachtet. Unsere Identifikation mit Jesu Tod ist so stark, dass sie mit Begriffen wie „verwachsen, zusammengewachsen, vereinigt, eins gemacht, ineinander verschlungen“ umschrieben wird. Ein Wort, 10

das nur an dieser Stelle im ganzen Neuen Testament vorkommt. Diese Vereinigung geschieht mit dem Ziel, „dass wir der Sünde nicht mehr dienen“ und somit wiederum mit der Auferstehung Jesu genauso vereinigt, verwachsen und eins gemacht werden! (V. 5-6). Darum kann ich gar nicht bleiben, wie ich bin, denn ich habe durch den Glauben an das Evangelium tief in mir eine Wesensveränderung bzw. eine geistliche Neugeburt erlebt! Nichts ist mehr so, wie es einmal war, „das Alte ist vergangenen, siehe, Neues ist geworden“ (2. Korinther 5,17b). V. 4 beschreibt (genau wie bereits obige Bibelpassagen) unmissverständlich, dass es nicht nur um zukünftige Auswirkungen geht: „So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.“ Wenn davon die Rede ist in einem neuen Leben zu wandeln, dann ist damit die gesamte Lebensführung eines Menschen eingeschlossen. Nichts bleibt von diesem neuen Leben unberührt, denn jeder Lebensbereich hat von nun an einen neuen Ausgangspunkt: die Kreuzigung und Auferstehung Jesu! Das Erkennen von Sünde und Schuld im Leben eines wiedergeborenen Christen wird immer wieder zu genau diesem Ursprung führen. Hier soll erkannt werden, dass Jesus nicht einfach in der Vergangenheit für die Strafe unserer Sünde hingerichtet wurde. Es geht ebenso nicht bloß darum anzuerkennen, dass durch unsere zukünftige Auferstehung (die mit der Ewigkeit einhergehen wird) Gott uns auch von allem Einfluss des Bösen und der Sünde später einmal befreien wird. All das ist richtig. Doch greift es letztendlich zu kurz. Römer 6 sagt uns, dass die Auferstehung Jesu Auswirkungen auf die Gegenwart hat und für unser Hier und Jetzt von Bedeutung ist! Du fragst dich vielleicht, wie real diese Kraft wirklich sein kann, wenn wir dennoch täglich erleben,

was es bedeutet, von der Sünde und von Satan angefochten zu sein.

Ist die Auferstehung wirklich Wirklichkeit? Ich muss gestehen, dass ich kein sonderlich großer Fußballfan bin. Doch im März dieses Jahres ist in der Deutschen Fußball-Bundesliga etwas geschehen, was auch meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Was bislang noch keine Fußballmannschaft geschafft hat, ist dem FC Bayern München am 27. Bundesliga-Spieltag der vergangenen Saison gelungen. Bereits im März, genau genommen sieben Spieltage vor dem offiziellen Saisonende, ist der FC Bayern so früh deutscher Meister geworden, wie bisher keine andere Mannschaft. Die Überlegenheit der Bayern war die Saison über für niemanden zu übersehen. Jedem war schon seit etlichen Wochen klar, dass es letztlich nur eine Frage der Zeit ist, wann die Bayern den Titel ihr Eigen nennen dürfen und damit in der Bundesliga-Tabelle uneinholbar vorne liegen würden. Sehr treffend beginnt die FAZ ihre Meldung zu diesem Rekord-Titel mit den Worten: „Es ist vollbracht“.1 Obwohl die Münchener den Titel längst in der Tasche hatten, mussten trotzdem die letzten Spiele vom Team gespielt werden. Am besten auf eine Art und Weise, wie es sich für einen Meister gehört. Es ist vollbracht! Na, klingelt‘s? Aus meiner Sicht ist dieser Meistertitel eine hervorragende Illustration für eine tiefe geistliche Wahrheit. Jesus hat mit seinem Leben seine Überlegenheit über jede Macht und Gewalt bewiesen: Naturgewalten mussten ihm gehorchen, böse Geister mussten fliehen, Krankheiten mussten weichen, Armen wurde geholfen, Frauen wurden geehrt, religiösgesetzlichen Heuchlern wurde das Maul gestopft und Sünder wurden souverän und aus freier Liebe begnadigt. Das siegreiche Leben Jesu mündete in eine notwendige Leidensphase, die ihr 1 So titelte Michael Horeni auf www.faz.net am 25.3.2014.


Ende mit den bewegenden Worten „Es ist vollbracht!“ fand (Johannes 19,30). Nein, diese Rettungsaktion war kein gescheiterter Versuch, sondern wurde durch Jesu Auferstehung als gültig besiegelt. Der Vollbringer hat es vollbracht, der Erlöser hat erlöst, der Sieger hat gesiegt. Jesus hat überragend und vorzeitig den Sieg davongetragen, quasi die Meisterschaft gewonnen. „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,57). Wie bereits Römer 6 deutlich gemacht hat, teilt Jesus seinen Sieg mit seiner Gemeinde. Wir sind Sieger, weil wir zum Kader Jesu gehören. Doch auch hier gilt: Gottes Schöpfung ist noch nicht am Ende. Es gibt noch einige Pflichtspiele zu bestreiten, wir befinden uns sozusagen in den letzten (Spiel-)Tagen. Den endgültigen Meistertitel kann uns niemand nehmen, und doch ist die Saison noch nicht vorbei. Ich kann der entschiedenen Meisterschaft nichts mehr hinzufügen. Aber ich kann darauf achten, dass ich in würdiger Weise die letzten Spiele absolviere, so wie es sich für einen Sieger gehört. Das Spiel ist entschieden, aber noch nicht vorbei und der Trainer lässt mich für die letzten Minuten aufs Feld. Ich bin aufgerufen, nicht ins Abseits zu stolpern oder mir eine unnötige gelbe Karte einzuheimsen. Auch wenn der Titel sicher ist, ist es mein Auftrag als Spieler, dem Gegner nicht unnötig Raum zu geben, damit dieser nicht doch noch die ein oder andere Chance nutzt, um mich zumindest für eine kleine Phase der Saison in Schwierigkeiten zu bringen. Unser Tor muss sauber bleiben. Nur weil der Sieg sicher ist, heißt es noch lange nicht, dass wir uns ausruhen sollten! Wer die nächsten Verse aus Römer 6 aufmerksam liest, wird feststellen, dass die Sünde trotz unseres neuen Lebens ein äußert aktiver ungebetener Gast ist und bleibt. Die Sünde ist in unserer Passage ein tyrannischer Sklaventreiber, der seine ganze Kraft einsetzt, uns zu knechten und übel zuzusetzen (V. 15ff und Römer 7). Hat dich

früher dein Leben ohne Gott von einer „Gesetzlosigkeit zur (nächsten) Gesetzlosigkeit“ geführt, so führt jetzt „die Gerechtigkeit“ bzw. der Freispruch von deiner Sünde dich „zur Heiligkeit“ (V. 19)! Der Jetztismus des Evangeliums ist nicht nur richtig, sondern auch (über)lebensnotwendig. Denn wie du gesehen hast, ist die Bibel sehr deutlich darin, dass unser neues Leben trotz des endgültigen Sieges Jesu ein geistlicher Kampf bleibt (siehe auch Epheser 6,10ff ). Gott überlässt aber nichts dem Zufall, er hat die volle Kontrolle – und das ist Mut machend – es ist und bleibt ein siegreicher Kampf! „Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden“ (V. 8). Durch unseren Glauben werden wir schließlich den Sieg des neuen Lebens erfahren, indem wir im Glauben überwinden, was sich uns in diesem Leben in den Weg stellt (1. Johannes 5,4). Ist dir aufgefallen, dass wir gar nicht dazu aufgefordert werden, die gegenwärtige Welt von der gegenwärtigen Sünde zu befreien? Wenn du dir zu viel den Kopf darüber zerbrichst, wie du die Existenz der Sünde beseitigen kannst, dann wirst du nicht weit kommen. Das ist nicht unser Auftrag. Die Sünde ist und bleibt Bestandteil dieser laufenden Saison. Vielmehr sollen wir darum ringen, die Befreiung von der Macht der Sünde in unserem Leben zu erfahren. Wir haben Anteil an der Auferstehung Jesu und darum auch Anteil an seiner Herrschaft! Gott hat Jesus alles unter seine Füße gelegt, dann muss es auch unter unseren Füßen liegen, wenn wir mit Jesus verbunden sind. Wir können Satan nicht besiegen und bekämpfen. Jesus hat den Teufel schon entwaffnet und überwunden. Gott gibt dir heute die Kraft, den Kampf zu kämpfen und den Sieg Jesu ganz persönlich zu erfahren und davonzutragen. Die Bibel und selbst das sechste Römerkapitel setzen dem faszinierenden Jetztismus Grenzen – gesunde Grenzen wie ich meine. Wer nur noch auf das Heute schaut,

wird früher oder später den Ewigkeitsaspekt der Auferstehung aus dem Auge verlieren und Dinge für seinen Alltag erwarten, die Gott uns jedoch erst für die Zukunft in Aussicht stellt. Wer den wartenden und hoffenden Blick auf die ausstehende leibliche Auferstehung und endgültige Verwandlung behält, bewahrt sich davor, sein ganzes Glück in diesem Leben zu erlangen. Wir haben als Bürger des Himmels schließlich eine himmlische und keine irdische Berufung (Philipper 3,14.20). Der errungene Sieg führt uns zur jetzigen Heiligkeit, bringt uns „am Ende aber ewiges Leben“ (Römer 6,22).

Fragen zur Vertiefung • Welche Voraussetzungen sind notwendig, um die Kraft des Auferstandenen zu empfangen? Lies hierzu Johannes 20,19-29. Notiere dir, in welcher emotionalen Verfassung sich die Jünger befanden, als sie dem Auferstandenen begegneten. Was haben Jesu Freunde in V. 22 empfangen? Was bietet Jesus dem Jünger Thomas an? Inwiefern passen Auferstehungskraft und menschliches Versagen zusammen? • Die Taufe stellt im Neuen Testament einen deutlichen Einschnitt im Leben eines Menschen dar. Welchen Stellenwert hat deine eigene Taufe in deinem persönlichen Glaubensleben? Wie präsent ist dir der Auferstehungsaspekt deiner Taufe?

Waldemar Justus (*1987) ist Ehemann, Pastor

der

Evangelisch-freikirch-

lichen Gemeinde Emmendingen und Blogger auf jesus24.de.

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»Brannte nicht unser Herz?«


Text von Ron Kubsch Gemälde von Matthias Stomer

Die Begegnung zwischen Jesus und den zwei Jüngern auf der Straße zu Emmaus ist eine von drei berichteten Erscheinungen des auferstandenen Christus. Die Erzählung ist nur im Lukasevangelium zu finden. Sie enthält zentrale Themen eines auf das Evangelium ausgerichteten Lebens: die Bedeutung alttestamentlicher Prophezeiungen, Jesus, der sein Leben gibt zur Vergebung der Sünden, die Christusgemeinschaft sowie das freudige Glaubenszeugnis.

K

Jesus holt ab

Jesus geht mit

leopas und sein Freund, dessen Namen wir nicht kennen, wandern durch Palästina und verarbeiten ihre Enttäuschung über die Kreuzigung des großen Propheten von Israel. Ihr Ziel ist Emmaus, ihr Heimatdorf. Es muss dabei ganz schön zur Sache gegangen sein. Lukas, der uns die Geschichte überliefert, beschreibt ihr Gespräch mit einem Wort (griech. suzēteō), das eine verbissene Debatte andeutet (vgl. Lukas 22,23 o. Apostelgeschichte 6,9). Seit 400 Jahren wartet Israel auf den im Alten Testament angekündigten Befreier. Nun sind die Hoffnungen auf ein neues Königreich, verbunden mit der Sehnsucht auf Erlösung aus der Fremdherrschaft für das eigene Volk, zerplatzt. Das löst Entsetzen und Traurigkeit aus. Die zwei Freunde formulieren es so: „Wir aber hofften, er [Jesus von Nazareth] sei es, der Israel erlösen werde“ (24, 21). Zu allem Überdruss gibt es noch Verwirrung über den befremdlichen Bericht einiger Frauen. Angeblich waren sie am Jesusgrab und fanden es leer vor. Sie berichteten den Aposteln darüber. Sie konnten es jedoch nicht glauben und werteten es als „Frauengeschwätz“ ab (24,11). Die beiden Jünger sind hin- und hergerissen. Es sieht so aus, als seien mit dem Kreuzestod ihres Meisters auch ihre Hoffnungen gestorben. Was sollte jetzt noch passieren? Sie sind auf dem Rückweg nach Emmaus. Rückzug?

Während sie diskutierend in ihre Heimat zurückkehren, schließt sich ihnen ein Mann an (24,14). Er begleitet die beiden auf dem weiteren Weg (24,15). Und er interessiert sich für das, was sie bewegt. „Worüber redet ihr?“, fragt er und erfährt von Kleopas, was ihnen Kummer bereitet. Hören wir mal auf das sich nun entwickelnde Gespräch (24,18–20): „Du bist wohl der Einzige, der sich in Jerusalem aufhält und nicht erfahren hat, was sich in diesen Tagen dort zugetragen hat. Und er sagte zu ihnen: Was denn? Sie sagten zu ihm: Das mit Jesus von Nazaret, der ein Prophet war, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk, und wie unsere Hohenpriester und führenden Männer ihn ausgeliefert haben, damit er zum Tod verurteilt würde, und wie sie ihn gekreuzigt haben. Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde; doch jetzt ist es schon drei Tage her, seit dies geschehen ist.“ Während die beiden enttäuschten Jünger an Jesu Tod verzweifeln, ist er als Retter längst schon bei ihnen. Die Bibel berichtet oft über die verborgene, errettende Gegenwart Gottes mitten in Bedrohung oder Hoffnungslosigkeit. Markus, ein anderer Evangelienschreiber, erzählt beispielsweise davon, wie Jesus seine hilflosen Jünger unerkannt aus großer Seenot rettet (vgl. Markus 6,45–54). Die Emmausjünger können Jesus noch nicht erkennen (24,16). Sie sehen nur ihre unerfüllten Wünsche und Vorstellungen. Ihr Glaube reicht nicht über den Tod hinaus. Er ist mit Jesus gestorben. 13


„Die drei Wanderer erreichen Emmaus. Jesus drängt sich nicht auf. Aber seine Nähe hat die Männer berührt.“

Jesus lehrt Glauben gemäss der Schrift Jesus weiß, was in ihnen vorgeht. Er gibt dem Gespräch eine neue Richtung, um ihren Blick und Glauben zu weiten. Der Unglauben ihrer Herzen muss ans Licht. Deshalb zeigt er anhand der Schriften des Alten Testaments, dass der Tod des Messias schon lange vorhergesagt war (Lukas 24,25–27): „Wie unverständig seid ihr doch und trägen Herzens! Da ihr nicht glaubt nach allem, was die Propheten gesagt haben! Musste der Gesalbte nicht solches erleiden und so in seine Herrlichkeit eingehen?“ Lukas kommentiert noch: „Er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften über ihn steht“ (24.27). Jesus macht den Männern klar, dass der schriftgemäße Glaube an eine viel umfassendere Erlösungshoffnung anknüpft als an die Hoffnung auf ein irdisches neues Reich. Das ganze Alte Testament weist auf ihn als Messias hin (vgl. Johannes 7,38). Jesu Leid und Tod am Kreuz sind der Weg der Erlösung, so beginnt die Herrschaft Jesu in Herrlichkeit. Die Schrift spricht von einem Königreich, das durch die Leiden eines sühnenden Gottesknechtes (vgl. z. B. Psalm 22, Jesaja 53, Daniel 9) aufgerichtet wird, wenn man so will, von einem gekreuzigten König und dessen Herrschaft.1 Der Gesalbte musste durch 1 Zum Zusammenhang von Sühne und

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den Tod in seine Herrlichkeit eingehen (vgl. 24,26). Die Jünger beginnen zu verstehen. Sollte mit dem Tod Jesu doch nicht alles aus sein? War das Grab tatsächlich leer? War es kein „Frauengeschwätz“, sondern die Erfüllung der prophetischen Verheißung? Die ganzen Ereignisse der letzten Tage kreisen nochmals durch den Kopf: Der frühe Morgen des Ostersonntags. Einige Frauen waren zum Jesusgrab (Lukas 24,1) gegangen. Sie hatten wohlriechende Gewürze und Salben dabei. Sie wollten das Begräbnis ihres Meisters, das wegen der Sabbatruhe verkürzt werden musste, vollenden (23,55–56). Als sie das Grab erreichten, war der Verschlussstein weggewälzt. Das Grab war leer. „Sie fanden“, schreibt der Evangelist Lukas und benutzt dabei erstmals einen Titel in Verbindung mit dem Namen des Nazareners, „den Leib des Herrn Jesus nicht“ (24,2–3). Die Frauen waren ratlos. Wo ist der gekreuzigte Jesus? Einen ersten Aufschluss geben zwei Männer, die plötzlich in stahlenden Gewändern erscheinen. Die Engel erklären den verängstigten Frauen: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden. Denkt daran, wie er zu euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war“ (24,5c–6). Jesus ist von den Toten auferstanden? Königtum siehe das Buch: Jeremy R. Treat, The Crucified King, Grand Rapids, Michigan: Zondervan, 2014.

Die Frauen, unter ihnen Maria aus Magdala und die Mutter des Jakobus, konnten sich an Andeutungen ihres Meisters erinnern, blieben aber verstört. Sie gingen zurück in die Stadt und erzählten den verbliebenen elf Aposteln (der Jünger Judas hatte Jesus verraten, vgl. Lukas 22,3 u. 22,47), was sie gesehen hatten. Die Jünger, die immerhin mehrere Jahre mit ihrem Meister unterwegs waren, sollten erklären können, was hier geschehen war. Jesus hatte ihnen seine Auferstehung am dritten Tag mehrfach angekündigt: „Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden, und am dritten Tag muss er auferweckt werden“, sagte er ihnen gemäß Lukas 9,22 zu. Petrus hatte sogar erkannt, dass Jesus mehr ist als ein großer Prophet. Er ist der „Gesalbte Gottes“, also der Christus (Lukas 9,20).

Jesus schenkt sich Die drei Wanderer erreichen Emmaus. Jesus drängt sich nicht auf. Aber seine Nähe hat die Männer berührt. Sie wollen ihn nicht gehen lassen und bitten ihn inständig, über Nacht zu bleiben. Er nimmt an. Als sie zu essen beginnen, geschieht etwas Ungewöhnliches. Jesus, Gast des Hauses, nimmt das Brot, spricht das Dankgebet und teilt es mit den Männern. Ist das nicht die Aufgabe des Gastgebers? In diesem Moment erkennen die


„Erleuchtung befähigt uns dazu, die Offenbarung Gottes zu begreifen und zu bestätigen.“

Emmausjünger Jesus, den auferstandenen Herrn. Er ist tatsächlich ihr Gastgeber. In seiner angebotenen Gemeinschaft des Brotbrechens werden den Jüngern die Augen aufgetan. Genauso hatte er mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl vor wenigen Tagen gefeiert (Matthäus 26, 26-28): „Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es den Jüngern und sprach: Nehmt, esst! Das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und sprach das Dankgebet, gab ihnen und sprach: Trinkt alle daraus! Denn das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Jesus gab sein Leben zur Vergebung der Sünden. Die beiden Jünger zu Emmaus sehen immer klarer. Gott schenkt Licht und lässt sie das objektive Werk von Golgatha verstehen. Er erleuchtet die Herzen von Sündern, damit diese Jesus sehen können. Der Heilige Geist, der „auch die Tiefen Gottes“ erforscht (1. Korinther 2,10), kann uns, die wir von Natur aus durch die Sünde verfinstert sind, erleuchten. Man kann auch von einem „geistlichen Verstehen“ sprechen, weil es ein Verstehen ist, das das natürliche Verstehen übersteigt (Kolosser 1,9; vgl. Lukas 24,25; 1. Johannes 5,20). Das Werk des Heiligen Geistes, durch das dieses „Jesus sehen“ vermittelt wird, nennt die Bibel auch „Erleuchtung“. Erleuchtung befähigt uns dazu, die Offenbarung Gottes zu begreifen und zu bestä-

tigen. Die Sünde ist eine starke Macht und nimmt unser Denken und Wollen gefangen. Sie blendet uns, sie macht uns blind. Gott öffnet und befreit unser Denken und stimmt unsere Herzen um, damit wir verstehen (vgl. auch 2. Korinther 3,14–16; Epheser 1,17f ). Unsere Freunde empfangen also Licht und ihnen wird schlagartig klar: Jesus, der Christus, hat sich selbst geschenkt. Durch sein Sterben erwirkte er Vergebung der Sünden und einen neuen Bund der Gemeinschaft mit Gott. Sein Kreuzestod ist nicht das Ende aller Hoffnung, sondern der Beginn der Herrschaft Jesu.

nen Jüngern schnell davon erzählen. Die dort Versammelten sind so bewegt, dass sie die beiden Freunde aus Emmaus gar nicht ausreden lassen. Voll Freude erklären sie, was später als Osterbekenntnis bezeichnet wird: „Der Herr ist tatsächlich auferweckt worden und dem Simon erschienen“ (24,34).

Jesus bewegt „Obwohl die Emmausgeschichte die längste aller Auferstehungsgeschichten ist, wirkt ihr Schluß doch ungeheuer knapp.“2 Es ist spät geworden. Kaum, dass die Jünger Jesus erkannt und Gemeinschaft mit ihm hatten, können sie nicht anders, als aufzubrechen und zurück nach Jerusalem zu laufen. Sie wollen das eben Erlebte den dort verbliebenen Jüngern berichten. Noch „zur selben Stunde standen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück“ (24,33). Warum so schnell? Es gibt nur eine passende Erklärung. Die Hoffnungslosigkeit ist der Freude gewichen. Jetzt müssen sie den elf in Jerusalem verbliebeRon Kubsch glücklicher Familienvater

2 Gerhard Maier, Lukasevangelium: 2. Teil, Neuhausen-Stuttgart: Hänssler, 1992, S. 709.

und Blogger (theoblog.de) unterrichtet Apologetik

und

Neuere

Theologiege-

schichte am Martin Bucer Seminar.

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NACH CHRISTUS Die Rubrik für Biografien und Kirchengeschichte.

Das Faktum der Auferstehung Text von Daniel Facius Illustration von Claudia Klein

Wenn Theologen heute von der Auferstehung Jesu reden, dann hat der Begriff „Auferstehung“ für sie lediglich symbolische Bedeutung. Ob Jesus „für uns“ lebendig ist, soll sich dann daran entscheiden, ob uns seine Lehre überzeugt und wir ihr folgen. Wenn die Bibel von Auferstehung redet, dann meint sie vor allem eins: ein historisches Ereignis, ein leeres Grab, einen objektiv lebendigen Erlöser!


Der historische Anspruch der Auferstehungsberichte

I

m Unterschied zu anderen religiösen Texten berichten die Texte der Bibel von Ereignissen, die in Raum und Zeit stattgefunden haben. Sie erheben damit den Anspruch, historische Tatsachen zu berichten und machen sich, wo immer sie konkrete Daten und Fakten nennen, überprüfbar.1 Auch die Auferstehungsberichte unterscheiden sich in erheblichem Maße von den Mythen und Sagen der damaligen Zeit. Sie verzichten auf jedes spektakuläre Element und berichten nur das, was die Augenzeugen auch tatsächlich gesehen haben. Norman Anderson schreibt: „Welcher Legendenstifter würde ausgerechnet Maria Magdalena, eine Frau ohne jedes Ansehen in der christlichen Kirche, das erste Gespräch mit dem auferstandenen Christus führen lassen? Hätte er diese Ehre nicht vielmehr Petrus, dem leitenden Apostel, oder Johannes, dem Jünger, den Jesus liebhatte, oder – noch wahrscheinlicher – Maria, der Mutter Jesu, zuteilwerden lassen? Und wer kann die Geschichte von der Erscheinung vor Maria Magdalena, den Zwischenfall, bei dem der auferstandene Christus zwei Jüngern erschien, die am Ostersonntagnachmittag nach Emmaus gingen, oder auch die Episode, laut der Petrus und Johannes gleichsam um die Wette zum Grab liefen, lesen und zu dem Schluss kommen, dass dies Legenden sind? Sie sind viel zu würdevoll und zurückhaltend; viel zu lebensecht und psychologisch stimmig.“2 Insbesondere fällt auf, dass keiner der Jünger und Chronisten behauptet, den Vorgang der Auferstehung selbst beobachtet zu haben – obwohl doch nichts näher gelegen hätte, als gerade dieses zentrale Ereignis ausführlich zu beschreiben. Hinzu kommt, dass das Versagen und der Unglaube der Jünger in großer Ehrlichkeit geschildert werden. Weder die Frauen noch die Jünger rechnen mit der Auferstehung Jesu, obwohl Jesus selbst sie oft genug angekündigt hat. Maria Magdalena vermutet statt dessen, dass jemand den Leichnam Jesu weggenommen habe, als sie das geöffnete Grab erblickt (Johannes 20,2). Als die Frauen den Jüngern von ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus berichten, notiert Lukas (Lukas 24,11) zur Reaktion der Jünger: „Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär’s Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht“. Selbst nach dem Bericht der Emmaus-Jünger heißt es: „Aber auch denen glaubten sie nicht“ (Markus 16,13).

1 Vgl. zum Ganzen die gut lesbare Darstellung von Josh McDowell und Bill Wilson: „Jesus von Nazareth – Tatsachen und Argumente für die Wahrheit der Evangelien“, die sehr günstig erhältlich ist und im Internet unter ftp://bitflow.dyndns.org/german/JoshMcDowell/Jesus_Von_Nazareth_Tatsachen_Und_Argumente_ Fuer_Die_Wahrheit_Der_Evangelien_1995.pdf kostenlos heruntergeladen werden kann. 2 Norman Anderson. Jesus Christ: The Witness of History. Downers Grove, 1985. S. 123.

Die Zeugen Alle Auferstehungsberichte gehen letztlich auf die Jünger Jesu zurück, die Jesu Lehren und Wirken drei Jahre lang miterlebt hatten und teilweise in außerordentlichem Umfang selbst daran beteiligt worden waren. Den biblischen Berichten zufolge hatten sie aber weder die göttliche Autorität hinter Jesu Leben noch die eigentliche Zielsetzung seines Wirkens und seiner Lehre wirklich erfasst. Die Begrenztheit ihrer Vollmacht und ihres Verständnisses ist schon zu Jesu Lebzeiten offensichtlich. Mit Jesu Verhaftung schwanden dann Vollmacht und Hoffnung, und nach seiner Kreuzigung hatten die Jünger den letzten Rest von Kraft und Mut verloren – und versteckten sich angstvoll in ihren Löchern. Wie kommt es dann, dass die Jünger kurz darauf in Jerusalem, Samaria und bis an die Enden der Erde von der Auferstehung Jesu berichtet und damit innerhalb weniger Tage nach dem Tod ihres Herrn die wichtigste geistliche Bewegung ins Rollen gebracht haben, die die Welt jemals gesehen hat? Die Jünger waren keineswegs naive, leichtgläubige Zeitgenossen, sie hatten vielmehr dieselben Zweifel, die auch bei heutigen Hörern ihrer Botschaft entstehen. Zwei Fakten waren es, die aus den niedergeschlagenen und skeptischen Jüngern überzeugte Botschafter des Evangeliums machten – zwei Fakten, die auch heute noch aus Zweiflern Gläubige machen.

Fakt Nr. 1: Das leere Grab Alle Evangelien berichten, dass die Jünger wenige Tage nach der Kreuzigung Jesu die Botschaft verbreiteten, er sei von den Toten auferstanden. Lukas berichtet in der Apostelgeschichte, dass der rote Faden in der Verkündigung der Jünger die stereotyp wiederholte Behauptung war: „Diesen Jesus, den ihr habt kreuzigen lassen, den hat Gott aus den Toten auferweckt.“ Hier ist noch anzumerken, dass die Behauptung einer lediglich geistig zu verstehenden „Auferstehung“ sowohl die religiösen Führer als auch das Volk völlig kalt gelassen hätte. Als Juden hatten sie den Begriff „Auferstehung“ aber genau so verstanden, wie er gemeint war – als körperliche Auferstehung aus dem Grab. Nur das konnte sie so provozieren, dass sie binnen Kurzem zu Mördern an den Überbringern dieser Botschaft wurden, weil sie deren Verbreitung anders nicht mehr zu bekämpfen wussten. Hätte der Leichnam Jesu noch im Grab gelegen, hätten es die römischen oder zumindest die jüdischen Autoritäten nicht versäumt, den Jüngern selbst und ihren Zuhörern den toten Körper des Gekreuzigten zu präsentieren. Hierzu ist es unzweifelhaft nicht gekommen. Auch die Feinde Jesu haben vielmehr sofort realisiert, dass sein Leichnam nicht mehr auffindbar war (vgl. Matthäus 28,11ff.) Selbst die kritischsten Theologen müssen deshalb zugeben, dass das Grab Jesu tatsächlich leer gewesen ist. Weil sie den Bericht der Bibel ablehnen, nach dem Gott Jesus 17


tatsächlich von den Toten auferweckt hat, müssen sie Erklärungen für das leere Grab erfinden. Ein solcher Erklärungsversuch besteht in der These, dass der Leichnam Jesu gestohlen worden sei. Auch die jüdischen Priester und Ältesten haben diese Fabel gegen Bezahlung in die Welt setzen lassen – in dem vollen Bewusstsein, dass sie falsch ist (vgl. Matthäus 28,11ff.). Wenn man tatsächlich davon ausgehen sollte, dass der tote Körper Jesu aus dem Grab entfernt wurde, dann kommen als Täter entweder seine Jünger, seine Feinde oder professionelle Grabräuber in Betracht. Bezüglich der Jünger würde sich zunächst die Frage stellen, wie sie es geschafft haben sollen, an der speziell zur Verhinderung eines Diebstahls vor dem Grab platzierten römischen Wache vorbeizukommen. Selbst wenn man unterstellt, dass die Wachen sämtlich eingeschlafen wären (was gänzlich unwahrscheinlich ist, da römische Soldaten schwerste Strafen zu befürchten hatten, wenn sie während ihres Dienstes schliefen), bliebe noch zu bedenken, dass ein schwerer Stein zu entfernen war, was kaum unbemerkt möglich gewesen sein dürfte. Zudem muss man sich fragen, wie wahrscheinlich ein solches Handeln von Jüngern ist, die verängstigt geflohen waren und jede Hoffnung durch die Kreuzigung ihres Meisters verloren hatten. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Jünger für ihre Behauptung, Jesus sei auferstanden, misshandelt, vertrieben und getötet wurden, ohne dass auch nur einer von ihnen den Diebstahl des Leichnams zugegeben und die Botschaft seiner Auferstehung widerrufen hätte. Wie wahrscheinlich ist das, angesichts 18

der Tatsache, dass selbst Petrus, der mutigste Jünger, schon bei vorsichtigen Nachfragen seinen Herrn verleugnet hat? Weshalb hätten die Jünger für die Verbreitung einer erfundenen Geschichte sterben sollen, von der sie selbst genau wussten, dass sie nicht den Tatsachen entspricht? Es ist offensichtlich, dass die These vom Diebstahl des Leichnams durch die Jünger nicht haltbar ist. Nimmt man an, dass die Priester und Ältesten den Leichnam entwendet haben, stellt sich zum einen die Frage, warum sie dies hätten tun sollen. Selbst wenn sie dies aber aus unerfindlichen Gründen getan hätten, wäre kaum erklärlich, dass sie den toten Jesus nicht umgehend herbeigeschafft haben, nachdem die Jünger von dessen Auferstehung berichteten. Die Predigt der Jünger wäre durch die Präsentation des Leichnams Jesu im Keim erstickt worden. Grabräuber schließlich hätten sich weder mit der römischen Wache angelegt, noch das geringste Interesse an einem unbekleideten Leichnam gezeigt, der für sie ohne jeden Wert sein musste. Nach einer anderen, noch abwegigeren Theorie, soll Jesus am Kreuz nicht gestorben sein, sondern nur das Bewusstsein verloren haben. Er soll dann lebendig begraben und durch das kühle Grab wieder belebt worden sein. Jesus wurde also blutig geschlagen, bis er so schwach war, dass er sein eigenes Kreuz nicht mehr tragen konnte. Seine Hände und Füße wurden mit Nägeln durchbohrt. Die Römer stießen einen Speer in seine Seite, bis Blut und Wasser herausflossen – ein Zeichen des Todes. Sein Tod wurde von den römischen Henkern festgestellt. Er wurde vom Kreuz abgenommen, in

100 Pfund Spezereien eingewickelt und in ein kaltes Grab gelegt. Und dann – befreite sich der blutende und zerschundene Jesus irgendwie aus seinen Tüchern, wälzte den Stein beiseite, besiegte die Wache und überzeugte seine Jünger, er sei der Fürst des Lebens? Zu Recht hat Le Camus zu dieser These bemerkt: „Das wäre noch ein größeres Wunder als die Auferstehung selbst.“1 Auch medizinische Experten der Neuzeit2 kommen zu dem Ergebnis: „Erklärungsversuche, die annehmen, dass Jesus nicht am Kreuz gestorben sei, sind mit dem modernen medizinischen Wissenstand nicht zu vereinbaren“.

Fakt Nr. 2: Die Erscheinungen des Auferstandenen Einen noch deutlicheren Beweis als das leere Grab erbringen die zahlreichen Zeugen, denen der auferstandene Jesus erschienen ist. Das sind zunächst Maria und Maria Magdalena (Matthäus 28,1ff. und Johannes 20,11ff.), die Emmaus-Jünger (Lukas 24,13-35), Petrus (Lukas 24,34) und schließlich alle verbliebenen Jünger (Lukas 24,34 ohne Thomas und Johannes 20,26-29 mit Thomas). Mit etwas zeitlichem Abstand folgen noch die dritte Begegnung mit einigen Jüngern am See Tiberias (Johannes 21,1-22) sowie die Begegnung mit allen verbliebenen Jüngern in Galiläa (Matthäus 28,16-20) und in Betanien (Lukas 24,44-52). Neben 1 Emile LeCamus. The Life of Christ. Band III. New York, 1908, S. 486. 2 D.E Edwards., W.J Gabel., F.E Hosmer. On the Physical Death of Jesus Christ. Journal of the American Medical Association (JAMA) Vol. 255, No.1 (1986). S. 1455-1463: “Accordingly, interpretations based on the assumption that Jesus did not die on the cross appear to be at odds with modern medical knowledge.”


diesen Erscheinungen, von denen uns die Evangelisten berichten, gab es noch weitere, von denen wir etwa durch Paulus erfahren, wenn er uns in 1. Korinther 15,5ff. weitergibt, dass Jesus „gesehen worden ist von Petrus, danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind gestorben. Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen ist er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden“. Während das leere Grab lediglich beweist, dass etwas mit Jesu Körper geschehen ist, zeigen diese Berichte, was genau geschah: Jesus ist von den Toten auferstanden! Gegen diese Berichte wird zum Teil eingewandt, es habe sich um Halluzinationen gehandelt, die Jünger hätten also lediglich fälschlicherweise geglaubt, ihnen sei Jesus begegnet. Diese Theorie ist jedoch hochgradig unwahrscheinlich. Von Halluzinationen sind in der Regel nur paranoide oder schizophrene Personen betroffen, während das Neue Testament zahlreiche Begegnungen Jesu mit den unterschiedlichsten Menschen beschreibt. Zudem sind Halluzinationen mit dem Unterbewusstsein der Betroffenen verbunden, so dass nahezu auszuschließen ist, dass mehrere Personen dieselben Halluzinationen zur gleichen Zeit haben. Hinzu kommt, dass Jesus mit seinen Jüngern nicht nur aß, sondern sich auch berühren ließ. All diese Fakten widerlegen die Halluzinationstheorie eindrucksvoll. Den meisten liberalen Theologen bleibt damit nichts anderes übrig, als sämtliche Auferstehungsberichte zu Legenden zu erklären. Abgesehen davon,

dass dies dem erklärten historischen Charakter der Texte widerspricht und die Jünger zu dreisten Lügnern macht, ergeben sich auch weitere Schwierigkeiten. Es muss nämlich erklärt werden, wie es zu der Umwandlung von verängstigten Jüngern zu machtvollen Verkündigern der Auferstehung kam. Hier wird dann behauptet, die Jünger hätten subjektive Erfahrungen gemacht, aufgrund derer die spätere Gemeinde die Auferstehungsberichte verkündigt hätte. Auch hierbei gibt es jedoch mehrere Probleme. Wie Paulus nämlich in der oben zitierten Passage seines Korintherbriefs angibt, handelt es sich bei dem Auferstehungsbericht um ein sehr frühzeitiges Bekenntnis der christlichen Kirche – und nicht um eine nachträgliche erfundene Geschichte, die subjektive Erfahrungen der Gemeinde erklären soll. Zudem wäre darzulegen, welche subjektiven Erfahrungen der Jünger denn dazu geführt haben sollen, dass sie plötzlich den Gekreuzigten als lebendig ansahen – wenn nicht eben die Begegnung mit dem Auferstandenen selbst. Kein Wunder, dass selbst Bornkamm, einer der bekanntesten Schüler des liberalen Theologen Rudolf Bultmann, zugeben muss: „Das Wunder der Auferstehung kann nicht zufriedenstellend mit bloßen inneren Erfahrungen der Jünger erklärt werden.“3

können diese Menschen sagen: „Wir sind nicht ausgedachten Fabeln gefolgt, als wir euch die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus verkündigt haben – sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen“. Wie glaubwürdig diese Zeugen sind, muss jeder Hörer selbst entscheiden. Wer aber trotz zahlreicher Indizien und Zeugen eine Auferstehung Jesu von vornherein ausschließen will, der sollte sich der Frage stellen, die Paulus vor dem König Agrippa aufwirft (Apg. 26,8): „Warum wird das bei Euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?“

Und heute? Neben den glaubhaften Berichten der Bibel gibt es auch heute unzählige Menschen, die von ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus erzählen können. Mit Petrus

Daniel Facius (*1981) ist Ehemann, Vater von zwei Kindern und setzt sich im Stän-

3 Günther Bornkamm. Jesus of Nazareth. New York, 1960. S. 184.

digen Ausschuss des Bibelbundes für die Bibel ein. Er ist Jurist von Beruf.

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JOSIA Die Rubrik für junge Leute.

Reformation braucht mehr als einen Josia Text von Jochen Klautke Foto von Thorsten Jutzie

Nachdem wir uns in den ersten vier Teilen mit dem König Josia und den wichtigen Etappen seines Lebens beschäftigt haben, geht es nun im fünften und letzten Teil um das Ende seines Lebens. Dabei werden wir neben Josia noch zwei weitere Könige kennen lernen, die sehr wichtig sind, damit wir die gute Nachricht – das Evangelium – des Königs Josia verstehen. Der folgende Artikel gründet sich auf die Berichte in 2.Könige 23,25-30 und vor allem auf 2.Chronik 35,20-27.


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in bisschen klingt es wie in einem Hollywoodfilm. Einer Gruppe Menschen geht es sehr schlecht. Von außen bedrohen fremde Mächte ihre Existenz und im Inneren überbieten sich die Leute gegenseitig darin, die Gesellschaft durch und durch zu zerstören. Das geht so lange, bis eines Tages ein neuer König die Bühne betritt. Eigentlich ist es gar kein wirklicher König, sondern ein Junge, der ins kalte Wasser geworfen wird, weil sein Vater, der bisherige König, einer Verschwörung zum Opfer gefallen ist. Gegen alle Widerstände verteidigt der Kleine das Land zuerst nach außen. Schließlich sorgt er aber auch für eine Erneuerung im Inneren, indem er das Volk wieder zurück zu seinem Gott führt. Frieden und Wohlstand sind die Folge. Kurz gesagt: Ende gut – alles gut!? Die Bibel ist kein Hollywoodfilm. Sondern sie beschreibt das Leben und diese Welt, wie sie wirklich sind. Und deswegen ist auch am Ende nicht alles gut – zumindest nicht in dem Sinn, wie wir das gerne hätten.

Die Geschichte von drei Königen Aber der Reihe nach: Josias Geschichte begann schon über 300 Jahre bevor er überhaupt geboren wurde. Damals war der weise König Salomo gerade gestorben. Seine Nachfolger stürzten das Reich ins Chaos und sorgten für eine Teilung des Volkes Israel. Weil einer der beiden Nachfolger außerhalb von Jerusalem regierte, baute er eigene Altäre in seinem Gebiet, damit seine Untertanen für den Gottesdienst nicht nach Jerusalem gehen mussten. Aber Gott lässt nicht mit sich spaßen. Er schickte einen Propheten, der dem neuen König folgende Nachricht überbrachte: „Altar, Altar! So spricht der HERR: Siehe, es wird ein Sohn dem Hause David geboren werden mit Namen Josia; der wird auf dir schlachten die Priester der Höhen, die auf dir opfern, und wird Menschengebein auf dir verbrennen“ (1.Könige 13,2). Josia wurde also schon viele Jahre vor seiner Geburt namentlich von Gott als Zerstörer der Götzenaltäre angekündigt. Aber wir haben gesehen, dass er noch viel mehr war: ein Reformer des Gottesdienstes, ein Erneuerer Jerusalems, ein Anbeter Gottes und nicht zuletzt ein erfolgreicher Politiker. Wenn schon nicht für das Volk alles gut war, dann doch wenigstens für Josia. Josia ist also die Person, die Gott immer nachgefolgt ist und am Ende als der strahlende Held dasteht. Aber stimmt das überhaupt? Das perfekte Bild bekommt schon die ersten Risse, wenn wir uns klar machen, dass Josia durch sein lebenslanges vorbildliches Handeln nur für sich selbst Segen bekam – für niemand anderen. Dafür konnte er natürlich nichts, aber es zeigt auch, wie wenig Einfluss auch er auf das Problem der Sünde hatte. Richtige Flecken bekommt das Bild, wenn wir uns das Ende des Königs anschauen. Wir befinden uns in der Geschichte gerade an dem Punkt, an dem Josia auf dem Höhepunkt seiner Macht

war. Er hatte den Gottesdienst wiederhergestellt und das Passahfest gefeiert. Begeistert berichtet die Bibel: „Es war aber kein derartiges Passah in Israel gefeiert worden seit der Zeit des Propheten Samuel; und keiner der Könige von Israel hatte ein solches Passah veranstaltet, wie Josia es hielt“ (2.Chronik 35,18). Und im zweiten Königebuch lesen wir: „Und seinesgleichen ist vor ihm kein König gewesen, der sich so von ganzem Herzen und von ganzer Seele und mit allen seinen Kräften dem Herrn zuwandte, ganz nach dem Gesetz Moses; auch nach ihm ist keiner seinesgleichen aufgestanden“ (2.Könige 23,25). Wir würden uns wünschen, dass die Geschichte hier vorbei ist. Der junge Reformerkönig hatte es geschafft, und wir haben vier Lektionen von ihm gelernt. Jetzt könnten wir die Bibel zuschlagen und anfangen all das, was wir gelernt haben, in die Praxis umzusetzen.

Ein erfolgreicher König – Josia Ich bin mir sicher, dass Gott diese Geschichte genau hier hätte enden lassen, wenn er das gewollt hätte. Aber wenn wir aus Josia nicht mehr als ein Vorbild für uns machen – was er zweifellos ist – dann haben wir nur sehr wenig verstanden, was wahre Reformation wirklich ist. Um uns klar zu machen, worum es wirklich geht, nimmt uns die Bibel mit auf eine Reise hin zu den dunklen Seiten des Königs Josia. Dazu werfen wir erst einmal einen Blick auf die politische Lage von Josias Herrschaftsgebiet. Unter seinen gottlosen Vorfahren war das Königreich immer kleiner geworden. Zehn der zwölf Stämme Israels waren von dem mächtigen Reich der Assyrer besiegt und zu einem großen Teil mehrere hundert Kilometer nach Norden verschleppt worden. Die Assyrer hatten auch versucht, Jerusalem und die beiden verbleibenden Stämme zu erobern. Aber Gott war gnädig geblieben. Er hatte Jerusalem mehrmals davor bewahrt, erobert zu werden. Und doch sieht ein erfolgreiches Königreich anders aus. Von allen Seiten umgab das assyrische Riesenreich den kleinen Rest des einst so mächtigen Reiches der Könige David und Salomo. Der Prophet Jesaja schreibt, dass das Königreich zu dieser Zeit aussah wie eine windschiefe, baufällige Holzhütte in einem Gurkenfeld (Jesaja 1,7.8). Das war die Situation, als der kleine Junge Josia den Thron bestieg. Aber auch ein so mächtiges Reich wie das der Assyrer war nicht frei von Problemen. Im Norden von Israel, dort, wo die Assyrer herkamen, begann ein anderes Volk ebenfalls sehr mächtig zu werden: die Babylonier. Und so geschah es ziemlich bald, dass die Assyrer alle Hände voll zu tun hatten, die Babylonier aus ihrem Einflussbereich zurückzudrängen. Da blieb wenig Zeit, sich auch noch um den kleinen Josia zu kümmern. Und der nutzte die Gunst der Stunde. In wenigen Jahren schaffte er es, sein kleines Reich zu vergrößern. Er gewann große Teile des Landes zurück, die das Volk Israel seit Jahrhunderten besessen hatte. Josia war nicht nur ein großer Reformer, sondern auch ein erfolgreicher Politiker.

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Ein sprechender König – Necho Währenddessen wurde die politische Lage für die Assyrer im Norden immer brenzliger. Die Babylonier waren kurz davor, das Riesenreich zu zerschlagen und selbst die Herrschaft über große Teile des Nahen Ostens zu übernehmen. Um die Babylonier zurückzudrängen, baten die Assyrer den Pharao Necho von Ägypten um Hilfe – und der sagte zu. Mittlerweile befinden wir uns im Jahr 609 vor Christus. Die Bibel berichtet uns nichts darüber, was in den letzten 13 Jahren der Regierung Josias nach der Feier des Passahfestes passiert war. Aber wir können davon ausgehen, dass er die Reformen des Gottesdienstes und die politische Wiederherstellung des Volkes Israel weiter vorantrieb. Während Assyrer und Babylonier im Norden Israels um die Vorherrschaft kämpften, bereitete der Pharao Necho im Süden von Israel sein Heer darauf vor, den Assyrern zur Hilfe zu kommen (2.Chronik 35,20). Der kürzeste Weg für die Ägypter ging mitten durch das wiedererstarkte Reich des Josia. Es wird ziemlich deutlich, dass der Pharao kein Interesse daran hatte, Josia anzugreifen. Er war einfach nur auf dem Weg nach Norden. Aber Josia hatte sich in den Kopf gesetzt, Necho anzugreifen. Plötzlich fühlte er sich stark. Plötzlich stützte er sich nicht mehr auf Gottes Kraft – wie bei der Durchführung der Reformation – sondern er vertraute auf seine militärische Stärke. Er ließ sich nicht einmal von seiner Idee abbringen, als Gott selbst durch den Mund des Pharao zu ihm redete: „Was habe ich mit dir zu schaffen, du König von Juda? Nicht gegen dich ziehe ich heute, sondern gegen ein Haus, das mit mir im Krieg liegt, und Gott hat gesagt, ich solle eilen. Lass ab von Gott, der mit mir ist, damit er dich nicht verderbe!“ (2.Chronik 35,21). Diese Begebenheit ist ziemlich interessant und vor allem überraschend. Zuerst beging Josia diese Dummheit, sich in den Konflikt dreier weitaus stärkerer Großmächte einzumischen. So kennen wir den weisen und gottesfürchtigen König gar nicht. Anschließend entschied sich Gott sogar, durch den Mund des gottlosen Herrschers zu Josia zu reden. Einmal mehr sehen wir daran, wie souverän Gott die Weltgeschichte unter Kontrolle hat und gleichzeitig wie machtlos selbst ein Mann wie Josia im Kampf gegen die Sünde ist. So kam es, wie es kommen musste: Der König wurde in einer militärisch absolut sinnlosen Schlacht gegen die Ägypter schwer verwundet. Kurz darauf starb er in Jerusalem mit gerade einmal 39 Jahren. Jede Königsbiographie dieser Welt hätte diesen tragischen Tod als Heldengeschichte für die Nachwelt aufgeschrieben. In etwa so: „Nach 31 Jahren vorbildlichster Herrschaft ist der ehrenvolle König Josia im heldenhaften Kampf für sein Vaterland auf dem Schlachtfeld gefallen.“ Die Bibel ist da anders. Sie ist Gottes Wort und deswegen beschönigt sie auch nicht die Sünde des Königs. Josia war tot, und er war selbst daran schuld. Niemand konnte sagen, Gott habe ihn nicht gewarnt. Aber auf der anderen Seite dienten auch hier dem Josia alle Dinge zum besten. 22 Jahre nach seinem Tod 22

auf dem Schlachtfeld fiel Jerusalem endgültig an die Babylonier (2.Könige 25; Jeremia 39,1-10). Das war ein Ereignis, das Josia durchaus noch hätte miterleben können. Er wäre dann 61 Jahre alt gewesen. Aber die Zerstörung der Heiligen Stadt und des Tempels mit der Wegführung des ganzen Volkes wollte Gott dem Josia ersparen, wie er es ihm durch die Prophetin Hulda versprochen hatte (2.Chronik 34,28). Und so hatte sein früher Tod bei aller Tragik auch etwas Gutes. Gott benutzte die Sünde des Josia, um die Verheißung an ihm wahr zu machen. Auch Necho war übrigens kein Held. Obwohl Gott durch ihn gesprochen hatte, kehrte er nicht zu dem wahren Gott um. Gemeinsam mit den Assyrern verlor er die Entscheidungsschlacht gegen die Babylonier und kehrte als Verlierer nach Ägypten zurück. Zur selben Zeit verkündigte Gott durch seinen Propheten Jeremia das Gericht auch über die Ägypter und ihren Pharao: „Die Völker haben von deiner Schmach gehört, und die Erde ist voll von deinem Klagegeschrei; denn ein Held ist über den anderen gestürzt, sie sind beide miteinander gefallen“ (Jeremia 46,12).

Ein besserer König – Jesus Christus Insgesamt macht das Leben des Josia vor allem das Problem des Alten Bundes deutlich. Er war der gottesfürchtigste aller Könige, gottesfürchtiger als David, Salomo und Hiskia. Er kam dem Idealbild des guten Königs so nahe wie kein anderer vor ihm: „Und wenn er nun sitzen wird auf dem Thron seines Königreichs, soll er eine Abschrift dieses Gesetzes, wie es den levitischen Priestern vorliegt, in ein Buch schreiben lassen. Das soll bei ihm sein und er soll darin lesen sein Leben lang, damit er den Herrn, seinen Gott, fürchten lernt, dass er halte alle Worte dieses Gesetzes und diese Rechte und danach tue. Sein Herz soll sich nicht erheben über seine Brüder und soll nicht weichen von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken“ (5.Mose 17,18-20a). Und doch war er nicht sündlos und er konnte schon gar nicht für die Sünden des Volkes bezahlen. Was hatte das Volk nicht alles für Hoffnungen in seinen König gesetzt. Das wird zum Beispiel im Buch der Klagelieder deutlich, die geschrieben wurden, kurz nachdem Jerusalem zerstört worden war. Dort heißt es: „Unser Lebensodem, der Gesalbte des Herrn, wurde in ihren Gruben gefangen, er, von dem wir sagten: ‚Wir werden in seinem Schatten unter den Heiden leben!‘ “ (Klagelieder 4,20). Zwar ist hier von Josias Sohn Zedekia die Rede, der der letzte König in Jerusalem war, aber der Vers zeigt uns, wie groß die Hoffnung war, die man in den Gesalbten des Herrn gesetzt hatte. Und wie alle Könige vor ihm hatte Josia diese Hoffnungen nicht erfüllen können. Er startete vielversprechend und doch war mit nur 39 Jahren seine Herrschaft vorbei. Die Trauer im Volk Gottes war groß: „Und ganz Juda und Jerusalem trug Leid um Josia. Und Jeremia dichtete ein Klagelied auf Josia, und alle


„Keiner konnte eine dauerhafte Reformation bewirken. Wahre Reformation braucht mehr als einen Josia.“

Sänger und Sängerinnen haben seitdem in ihren Klageliedern von Josia geredet, bis zu diesem Tag; und man machte sie zum Brauch in Israel. Und siehe, sie sind aufgezeichnet in den Klageliedern“ (2.Chronik 35,24b.25). Spätestens jetzt war klar, dass das Volk einen König brauchte, der völlig anders ist als alle anderen Könige vor ihm. Es gab in den Jahrhunderten zuvor schlechte Könige wie Manasse oder Joram. Es gab gute Könige wie David, Hiskia und zuletzt Josia. Aber keiner konnte eine tatsächliche dauerhafte Reformation bewirken. Denn: Wahre Reformation braucht mehr als einen Josia. Wahre Reformation braucht einen vollkommenen König. Einen König, der nicht nur Opfer anordnete, sondern selbst das Opfer war. Einen König, der nicht nur Opferlämmer spendete, sondern selbst zum Opferlamm wurde. Einen König, der nicht nur Mensch war, sondern Gott. Einen König, der das Gesetz nicht nur wiederentdeckte, sondern es erfüllte. Einen König, der nicht nur fast immer das Gesetz befolgte, sondern immer. Einen König, der nicht in einer sinnlosen Schlacht starb, sondern einen König, der in der wichtigsten Schlacht der Weltgeschichte starb. Einen König, der sein Volk nach seinem Tod nicht der Fremdherrschaft überließ, sondern einen König, der durch seinen Tod sein Volk von der Fremdherrschaft befreite. Einen König, der nicht nur ins Grab gelegt wurde, sondern der auch wieder daraus auferstand. Deswegen braucht wahre Reformation – damals wie heute – mehr als einen Josia. Wir sollten ihn uns als Vorbild nehmen. Aber wir sollten auch an den negativen Aspekten und der Tragik seines Lebens erkennen, dass die ganze Geschichte nach einem besseren Josia schreit, der wirklich der vollkommene König ist – Jesus Christus!

Aber wie wir gesehen haben, konnte Josia das nicht leisten. Solange er lebte, folgten die Menschen Gott, aber sobald er gestorben war, fielen sie in den Götzendienst zurück. Erst Jesus war die Erfüllung dieser wunderbaren Verheißung. Paulus erklärt uns im Kolosserbrief, dass unsere Herzen durch seinen Tod am Kreuz „beschnitten“, das heißt erneuert und auf Gott ausgerichtet wurden (Kolosser 2,11-14). Deswegen ist Jesus der bessere Josia. Ohne ihn gibt es keine dauerhafte Herzenserneuerung und deshalb kann es ohne ihn auch niemals wahre Reformation geben. Als Josia-Netzwerk ist es unser Wunsch und unser Gebet, dass es in Deutschland in unserer Generation wieder eine Reformation gibt. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Menschen und Gemeinden wieder auf den wahren Gott der Bibel ausrichten würden. Wir wünschen uns, dass unsere Generation wieder einen Hunger bekommt nach dem lebendigen und irrtumslosen Wort Gottes. Und wir beten, dass wir alle uns ein Beispiel an Josia nehmen und dabei den wahren Josia, Jesus Christus, ins Zentrum unseres Lebens und unserer Gemeinden stellen.

Zum Schluss… …wollen wir uns den letzten Punkt noch etwas genauer anschauen. Erinnerst du dich an 5.Mose 30? Das ist eines der zentralen Kapitel in dem Buch, das die Diener des Josia im Tempel wiederentdeckt hatten. Dort hatte Gott dem Volk Israel verheißen, dass eine Zeit kommt, in der er ihre Herzen beschneiden werde (5.Mose 30,6). Das ist eine bildhafte Sprache dafür, dass Gott die Herzen der Menschen dauerhaft auf sich ausrichten würde.

Jochen Klautke (*1988) ist derzeit Referendar in Gießen und nebenbei Theologiestudent an der ART in Hannover. Außerdem regelmäßiger Blogger auf www.josiablog.de.

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SCHRIFTGELEHRT Die Rubrik zum Alten Testament.

Auferstehung im Alten Testament Text von Andreas M端nch Foto von Joe Alblas


Wenn deine nicht-christlichen Freunde so etwas wie Auferstehung von den Toten hören, denken sie vermutlich als erstes an Zombie-Filme. Mit dem realen Leben scheint das nichts zu tun zu haben. Doch es gab schon immer Menschen, die eine Auferstehung von den Toten für ausgemachten Blödsinn hielten und solche, die an eine Auferstehung der Toten glaubten.

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Die Auferstehungshoffnung bei Mose

ie bereits erwähnt, gab es wohl schon immer Menschen, die nicht an eine Auferstehung aus den Toten geglaubt haben. Wir sehen das deutlich bei einer Auseinandersetzung zwischen Jesus und den Sadduzäern, einer religiösen jüdischen Gruppe. In Matthäus 22,23 wird uns mitgeteilt, dass die Sadduzäer nicht an die Auferstehung der Toten glaubten. Heute wird es oftmals so dargestellt, als wären die Menschen der Antike so naiv gewesen, dass sie jeden Hokuspokus für bare Münze genommen hätten. Nun, das stimmt nicht. Denn die Sadduzäer glaubten nicht an die Auferstehung und Paulus musste bezüglich dieser Lehre ebenfalls den Spott der Griechen über sich ergehen lassen (vgl. Apostelgeschichte 17,32). Die Sadduzäer versuchten, Jesus mit einer Fangfrage in die Falle zu locken, indem sie sich auf Mose als Autorität beriefen (von dem sie wussten, dass Jesus diese Autorität anerkannte) und waren sicher, dass es Jesus unmöglich wäre, die Lehre des Mose mit der Lehre der Auferstehung von den Toten in Einklang zu bringen. Ihre Argumentation war folgende: Mose hatte angeordnet, dass wenn ein Mann kinderlos verstirbt – und damit keinen Erben zurücklässt – dessen Bruder die Witwe heiraten sollte, um für den Erben zu sorgen. Unglücklicherweise verstarb auch der Bruder ohne einen Erben zu hinterlassen und so ging die Geschichte weiter, bis diese Frau schließlich mit allen sieben Brüdern verheiratet war (vermutlich haben sich die Sadduzäer diese Geschichte extra für Jesus ausgedacht). Für die Sadduzäer entstand nun das unlösbare `Problem´, mit welchem der

sieben Männer die Frau nun nach der Auferstehung verheiratet wäre? Wie würde Jesus nun dieses dogmatische Rätsel lösen? Seine Antwort lautete: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel. Was aber die Auferstehung aus den Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht: „Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“? Gott ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden (Matthäus 22,29-32). Der Vergleich mit den Engeln soll uns hier nicht weiter interessieren. Wichtig für uns ist, wie Jesus die Sadduzäer zum Schweigen bringt. Denn er verwendete die Autorität, auf die sich die Sadduzäer stützten, nämlich die Thora, die fünf Bücher Mose, und schlug sie so mit ihren eigenen Waffen. Die Sadduzäer waren der Meinung, dass Mose nirgendwo von der Auferstehung der Toten geredet habe und es sie deshalb auch nicht geben würde. Jesus antwortete ihnen, dass sie nicht genau hingeschaut hätten, denn Gott hatte zu ihnen durch Mose von der Auferstehung der Toten geredet. Jesus zitierte hier einen Vers aus 2. Mose 3,6. Dort lesen wir von der Begegnung Moses mit Gott, als dieser sich im brennenden Dornbusch offenbarte. Mose war sich nicht sicher, wer dort auf mysteriöse Weise zu ihm sprach und Gott stellte sich vor als der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Gott sprach nicht von den Patriarchen als ob sie bereits verstorben wären (was sie zu Moses Zeiten seit mehreren Jahrhunderten waren), sondern als ob sie leben würden. 25


Jesus stopfte Seinen Widersachern das Maul, indem Er sie darauf hinwies, dass für Gott die Toten lebendig sind, was eine Auferstehung aus den Toten voraussetzt. Auf Jesus verweisend können wir sagen, dass die erste Erwähnung von der Auferstehung aus den Toten bereits in 2. Mose 3,6 angedeutet ist. Zugegeben, hättest du bei der Aussage aus 2. Mose 3,6 auf die Auferstehung geschlossen? Ich zumindest wäre an dieser Stelle vermutlich ebenso blind gewesen wie die Sadduzäer. Doch es gibt noch weitere Stellen im Alten Testament, die für uns etwas deutlicher zu verstehen sind. Dies war übrigens Gottes Vorgehensweise mit Seiner Offenbarung im Alten Testament: Die Dinge wurden zunächst angedeutet und dann im Laufe der Heilsgeschichte immer deutlicher entfaltet, bis sie ihre volle Bedeutung im Kommen Jesu erhielten. Schauen wir uns ein paar weitere Stellen zur Auferstehung an.

es sei erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er gestorben und begraben und sein Grab bis auf diesen Tag unter uns ist. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat (Apostelgeschichte 2,29-31). Es ist für uns heute nicht immer ganz klar zu sagen, was die Gläubigen im Alten Testament von Gottes zukünftigen Offenbarungen wussten, doch zumindest waren sie sich sicher, dass es ein Leben nach dem Tod geben würde. Insbesondere zwei alttestamentliche Propheten erhielten diesbezüglich wegweisende Offenbarungen.

Die Auferstehungshoffnung bei Hiob

In Jesaja 26 finden wir einige sehr interessante Aussagen zur Auferstehung: Tote werden nicht lebendig, Schatten stehen nicht wieder auf. [...] Deine Toten werden lebendig, meine Leichen wieder auferstehen. Wacht auf und jubelt, Bewohner des Staubes! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Schatten gebären. Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schließ deine Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis die Verwüstung vorübergeht! Denn siehe, der HERR zieht aus seiner Stätte aus, um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen. Dann wird die Erde ihr Blut enthüllen und nicht länger ihre Erschlagenen bedecken (Jesaja 26,14; 19-21). Einerseits scheint die Auferstehung geleugnet zu werden. Andererseits wird gesagt, dass Gottes Tote auferstehen werden. Wie können wir diese Verse verstehen? In Jesaja 26 geht es um Gott als den Weltenrichter, der Sein Volk von den Feinden befreien wird. Vermutlich spielt Vers 14 auf die völlige irdische Zerstörung der Nationen oder der fremden Götzen an. Nachdem Gott sie gerichtet hatte, würden sie für Sein Volk in diesem Leben nicht mehr zur Bedrohung werden. Im Gegensatz dazu musste Gottes Volk nicht um seine Toten trauern, denn Gott verhieß hier eine Hoffnung über den Tod hinaus (Bewohner des Staubes meint Verstorbene). Vielleicht sind diese Verse ein Vorläufer der Worte von Paulus, wenn er den Christen schrieb: Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die Übrigen, die keine Hoffnung haben (1. Thessalonicher 4,13). Denn diese Hoffnung wurde dem Propheten Daniel von Gott ebenfalls gegeben. Das Buch des Propheten endet mit der Zusage Gottes: Du aber [Daniel] geh hin auf das Ende zu! Und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage (Daniel 12:13). Welch einen Trost gab Gott doch Seinem Volk durch die Verheißungen Seiner Propheten! Spätestens nach der Abfassung der Bücher Jesaja und Daniel hatte der alttestamentliche Gläubige das Wissen um eine zukünftige Auferstehung.

Das Unglück Hiobs ist mittlerweile sprichwörtlich geworden, denn du hast bestimmt schon einmal das Wort `Hiobsbotschaft´ gehört. Hiob ist die tragische Figur aus dem gleichnamigen Buch im Alten Testament. Hiob hatte allen Besitz und seine Familie verloren, und er ließ sich in seinem Leid zu ziemlich blasphemischen Aussagen hinreißen. Doch das ist nicht die einzige Hiobsbotschaft. Denn in Hiob 19,25-27 lesen wir Hiobs Bekenntnis: Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub stehen. Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen. Ja, ich werde ihn für mich sehen, und meine Augen werden ihn sehen, aber nicht als Fremden. Zugegeben, nicht alle Alttestamentler würden in diesen Versen eine Hoffnung auf die Auferstehung von den Toten sehen. Doch im gesamten Kontext des Buches, in dem sich Hiob den Tag seines Todes herbeisehnt, scheint es recht wahrscheinlich zu sein, dass Hiob hier an eine Auferstehung der Toten dachte. Er wird vermutlich keine Vorstellung davon gehabt haben, wie das Ganze vonstattengehen sollte. Doch lesen wir in seinen Worten die feste Zuversicht, dass der Moment kommen würde, in dem er Gott, seinen Erlöser, sehen würde und das nicht als einen Fremden, sondern als Vertrauten.

Die Auferstehungshoffnung bei David Eine weitere Stelle, die ebenfalls von der Hoffnung über den Tod hinaus spricht, ist Psalm 16. In den Versen 10-11 schreibt David: Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe. Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar. Auch hier gebraucht der biblische Schreiber nicht das Wort Auferstehung und doch hat er die Zuversicht, dass es nach dem Tod weitergehen wird. Noch deutlicher sehen wir das, wenn wir ins Neue Testament schauen. Denn in seiner berühmten Pfingstpredigt deutet der Apostel Petrus diese Stelle auf die Auferstehung Jesu: Ihr Brüder, 26

Die Auferstehungshoffnung bei Jesaja und Daniel


Was uns die Auferstehungshoffnung im AT lehrt 1. Wir wissen alle um ein Leben nach dem Tod An dieser Stelle ist es vielleicht hilfreich anzumerken, dass es in einigen Fragen des Glaubens weniger auf das ‚Wie?‘ als vielmehr auf das ‚Was?‘ ankommt. Wie die Auferstehung genau vonstattengeht, ist nicht so entscheidend, wie die Frage, ob es überhaupt eine Auferstehung geben wird. Denn wenn du wirklich nach deinem Tod deinem Schöpfer gegenüberstehen wirst und Rechenschaft über dein Leben geben musst, dann solltest du dich fragen, ob du bereit dafür bist. Wie die Auferstehung ‚funktionieren‘ wird, kannst du getrost Gott überlassen. Anfangs sagte ich, dass es schon immer Menschen gab, die nicht an eine Auferstehung glaubten und solche, die es taten. Das Alte Testament lehrt uns, dass wir instinktiv ein Wissen um Gott, ein Leben nach dem Tod und damit einer Auferstehung haben. Der Prediger schrieb: Alles hat er [Gott] schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk nicht ergründet, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende. (Prediger 3,11) Auch wenn wir Menschen nicht um das ‚Wie?‘ der Auferstehung Bescheid wissen, so tragen wir doch alle das Wissen mit uns herum, dass mit unserem irdischen Tod das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Die Frage ist, ob wir diese innere Stimme unterdrücken und verleugnen oder ob wir uns der Tatsache stellen und Gott um Gnade anflehen?

Wer nicht an die Auferstehung der Toten glaubt, wird notwendigerweise versuchen, alles aus diesem Leben herauszuholen, was er kann. Und doch ist das Leben hier auf Erden voller Unsicherheiten. Wer das eigentliche Leben erst noch erwartet, kann beruhigt hier auf Erden den Willen Gottes tun, auch wenn das Verzicht bedeutet.

Aufgaben zum Bibelstudium • Einige Verse scheinen die Auferstehung und ein Leben nach dem Tod in Frage zu stellen. Lies dir Prediger 3,16-22 durch. Wie kannst du solche und ähnliche Verse mit dem oben gesagten in Einklang bringen? • Lies dir Prediger 12,13-14 durch: Wie motivieren dich diese Verse in deiner persönlichen Beziehung zu Gott und deiner Heiligung? • Überlege dir, ob es einen Menschen in deinem Umfeld gibt, den du mit der Lehre der Auferstehung und dem Leben in der Gegenwart Gottes in seinem Alltag ermutigen kannst. • Überlege dir, wo in deinem Leben du zu sehr auf die Dinge in dieser Welt vertraust, anstatt die Ewigkeitsperspektive im Blick zu haben.

2. Gott ist ein Gott der Lebenden Jesus sagte, dass Gott nicht ein Gott der Toten sei , sondern ein Gott der Lebenden. Wenn der Gläubige stirbt, darf er wissen, dass Er in die Gegenwart Gottes kommt. Von Henoch und Elia berichtet das Alte Testament, dass sie direkt in die Gegenwart Gottes geholt wurden, ohne dass sie sterben mussten. Wenn wir im Glauben sterben, werden wir bei Gott sein!

3. Ausrichtung auf das Himmlische Hätte man Abraham damals gefragt, wie die Auferstehung ablaufen würde, hätte er wahrscheinlich mit den Achseln gezuckt und keine Antwort gegeben. Doch der Schreiber des Hebräerbriefes teilt uns mit, dass Abrahams Leben Bände sprach, da er sein Leben lang zufrieden war, ein Leben als Nomade zu führen. Denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister Gott ist. Abraham trachtete nach einer himmlischen Stadt (vgl. Hebräer 11,8-16). Und er ist nur ein Beispiel von vielen. So dürfen wir uns die alttestamentlichen Gläubigen zum Vorbild nehmen und ebenfalls unsere Hoffnung auf die herrliche Zukunft bei Gott setzen.

Andreas Münch (*1984) ist Ehemann, Vater eines Sohnes, Pastor der MBG Lage und Autor des vielbeachteten Buches Der wahre Gott der Bibel. Folge ihm auf Twitter: @AndreasMuench

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Der Gott den ich liebe JONI EA RECKSON TA DA

MEINE LEBENSGESCHICHTE

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Amazing Grace und John Newton JONATH A N A ITK EN

Jonis Kindheit war wie aus einem Bilderbuch. Als Teen verbrachte sie einen großen Teil ihrer Zeit auf dem Rücken von Pferden. Doch dann kam der Tag, der das Leben der jungen Frau für immer veränderte: Bei einem Kopfsprung in einen See zog sie sich einen Halswirbelbruch zu, der sie für den Rest ihres Lebens in einen Rollstuhl verbannte. Es folgte eine Zeit quälender Fragen und tiefer Verzweiflung. Der Blick auf den Gekreuzigten, auf den Mann der Schmerzen, war es, der ihr Hoffnung und Frieden gab – auch wenn viele Fragen offenblieben. Durch ihr Vorbild und den praktischen Einsatz für Behinderte ist sie vielen Menschen zum großen Segen geworden. Jonis Autobiografie hilft, den Gott mehr lieben zu lernen, der benutzt, was er hasst, um zu bewirken, was er liebt!

Amazing Grace – das weltweit meist gesungene Kirchenlied. Dahinter: ein Leben wie ein Abenteuerroman. Zuerst wird er zwangsrekrutiert und später Sklavenhändler in Westafrika. Als er bei einer Stammesprinzessin in Ungnade fällt, wird er versklavt. 1747 gerät er auf der Überfahrt nach England in einen heftigen Sturm und wendet sich in seiner Verzweiflung an Gott. Die Crew überlebt und Newton beschließt, sein Leben zu ändern. Er wird Kapitän auf einem Sklavenschiff und heiratet seine Jugendliebe. Später wird er Priester und kämpft gemeinsam mit William Wilberforce für die Abschaffung der Sklaverei. Neben der Hymne der Sklavenbefreiung - schrieb er viele weitere Lieder, die auch heute noch gesungen werden.

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Wenn Sie eine Liste anlegen müssten über die wichtigsten Bereiche im Leben eines Christen, was stünde ganz weit oben? Ich bin mir sicher, das Thema Gebet würde auf einem der ersten Plätze landen. [...] Wir werden in diesem Buch gemeinsam studieren, wie ef­fek­ti­ves Beten aussieht. Wir werden der Frage nachgehen, wie ein Gebet beschaffen sein muss, damit es Gott gefällt. Wir werden dabei dem größten Lehrmeister aller Zeiten zuhören, dem Herrn Jesus Christus. Wir werden zu seinen Füßen sitzen und hören, was Er zum Gebet zu sagen hat. Gibt es etwas Schöneres oder Wichtigeres? Wohl kaum. Wir haben den besten Lehrer, und wir reden über eines der wichtigsten Themen im christlichen Leben. Habe ich Ihr In­teresse geweckt? Dann lassen Sie uns aufbrechen zu unserer Studienfahrt zum Thema Beten, wie es uns der Herr gelehrt hat. Erscheint vorraussichtlich im Oktober. 701301 – HARDCOVER, 304 SEITEN – € 9,90

Wie der Morgentau LIEDER ZU R EHRE GOTTES

AUDIO-MUSIK-CD

So belebend wie der Morgentau für einen schmachtenden Wüstenwanderer ist Jesus Christus meiner zu Tode gequälten Seele geworden. Er ist die Quelle des Lebens. Es ist wunderbar, darauf zu vertrauen, dass er mein Leben aktiv bestimmt. Die Bedeutung Jesu in meinem Leben zeichnet das ausgewählte Liedgut nach. Möge Gott Sie durch diese Lieder segnen, sodass sie Ihn mit fröhlichem Herzen loben.

Wie können wir denn leben? FR A NCIS SCH A EFFER

AUFSTIEG UND NIEDERGANG DER WESTLICHEN KULTUR

Schaeffers Klassiker bietet nicht nur Allgemeinbildung im besten, biblischen Sinne (als Schnelldurchgang durch die Geistes- und Kulturgeschichte), sondern er schärft auch unser geistliches Unterscheidungsvermögen für die Prozesse, die in der Welt um uns her auf ein Ende zulaufen. Nie zuvor war das nötiger als heute. Die Übersetzung wurde stark überarbeitet; hinzugefügt wurden Zwischenüberschriften, am Rand herausgestellte Kernaussagen und einige erklärende Fußnoten. Die meisten Bilder der früheren Ausgabe wurden nicht übernommen, stattdessen gibt es unter www.betanien. de/schaeffer eine ausführliche Bilddokumentation. „Wie können wir denn leben?“ gehört zu den Büchern, aus denen ich am meisten gelernt habe.“ – Wilfried Plock 175937 – PAPERBACK, 238 SEITEN – € 13,90

875350 – AUDIO-CD, 40 MINUTEN – € 11,90

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„Auferstehung ist unser Glaube“ Augustinus von Hippo


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