Wie eine Maus eine Wirtin überlistete

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Wie eine Wirtin eine Maus 端berlistete und andere Alltagsgeschichten von Christa Lademann


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ein Geschichtchenbuch von Christa Lademann, Bad Muskau / Bern, Zweitausend&f端nfzehn f端r den Text bei Christa Lademann #tt | tintenfrisch.net Harald Neudorf Vesper & DIN Condensed booksfactory.pl Munken Print White v1.5 90 g/m2 978-3-9524536-0-5


Wie eine Wirtin eine Maus 端berlistete, und andere Alltagsgeschichten von Christa Lademann

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Inhalt 6 8 15 18 24 30 34 38 44 49 52 55 60

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Für meine Leser Heinrich und sein Weibervolk Wie eine Wirtin eine Maus überlistete Ertappt auf frischer Tat Der Dreibeinige Petkos Brief an den Weihnachtsmann Opa Jürgens Gute-Nacht-Geschichten I Opa Jürgens Gute-Nacht-Geschichten II Opa Jürgens Gruselgeschichte Der fliegende Osterhase Humpelchen Der Fundhund Hannelores Mondgesichter Scheiße


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Die Geschichte einer Holzlatte Nächtlicher Heimweg mit Hindernissen Heinrichs Traum – oder Wirklichkeit ? Danke, für die Blumen Zivilcourage Waldi in der Lumpenkiste Kaum zu glauben Eine schwerhörige Patientin bei der Podologin Der Pfarrer und sein Herr Essay über das Schwein Und das alles wegen der Kokoschkas Gedanken über das Leben und die Kunst, alt zu werden

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für meine leser Die Überschrift einer Geschichte habe ich als Buchtitel gewählt. Warum? Ich erzähle gern von Geschehnissen, die sich zum Teil in meinem Umfeld zugetragen haben. So zum Beispiel die Geschichte mit der Maus. Es ist ja eigentlich auch gar nichts Besonderes daran, eine Maus zu fangen. Nur, ich habe es aufgeschrieben. Und nun erschein die Maus in einem ganz anderen Licht. Sie wird plötzlich zum Mittelpunkt. Meine Urenkel haben sich köstlich über diese Erzählung amüsiert. Ich glaube, wenn sie groß sind und selber eine Maus fangen müssen, werden sie sich an diese, meine Geschichte, erinnern. Manche Erzählungen sind aus einem Körnchen Wahrheit entstanden, andere habe ich selbst erlebt oder aus einem Gespräch erfahren. Zum Beispiel die Erzählung ‹Der Fundhund› entstand so: Ein Vereinsmitglied erzählte mir beim Einkauf, dem Herrn Joseph sei ein Hund zugelaufen. Ich fragte zurück: «Und, was ist dabei?» Sie antwortete: «Du weißt doch, wie knauserig er ist.» 26


Und wie es meine Art zu schreiben ist, ich weise gern Tieren in meinen Erzählungen eine Rolle zu. Tieren, die in meiner Nachbarschaft leben. Es hat mir einfach Spaß gemacht, Hahn Heinrich und meine Boxerhündin Kimberly eine Luftreise machen zu lassen. Dabei war mein Schweigersohn nur mit einem neuen Auto vorbeigekommen, das ich bewundert habe. Meines ist schon 18 Jahre alt. Es fährt immer noch zu meiner Zufriedenheit. Ich denke, es passt zu meinen neunzig Jahren. Geschichten liegen auf der Straße, sage ich immer, man muss sie nur aufheben. Vielleicht braucht’s auch ein gutes Auge und ein aufnahmebereites Ohr. Es gibt kein Muss, keiner zwingt mich zu schreiben. Es macht mir einfach nur Spaß, Erlebtes oder Gehörtes in Geschichten zu kleiden, mit meinen Worten und meinem Sprachgefühl wiederzugeben. Und wenn Sie das, meine Leser, erkennen, es sie vielleicht auch hin und wieder schmunzeln lässt, ist das ein Dankeschön für mich. Christa Lademann P.S. Vielleicht versuchen Sie es auch einmal. 17


heinrich und sein Weibervolk

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h, dieser Heinrich! Nicht, dass ich mich über ihn beschweren möchte, i bewahre. Na ja, manchmal könnte ich ihn schon auf den Mond schießen. Es kann eben nicht alles gut sein, was gut zu sein scheint. Er ist ein richtiger «Er». Schon wenn er daher geschritten kommt, das Haupt stolz erhoben, nach allen Seiten freundlich nickend. Ab und zu fährt er schon mal die Seitenflossen aus, um frischen Wind in sich hinein zu fächern. Vielleicht sollen auch ein paar Schadstoffe seinen Körper verlassen, wer weiß. Jedenfalls macht ihn das nicht unsympathisch. Auch an seiner Kleidung gibt es nichts auszusetzen. Immer sauber und adrett. Oh, dieser Heinrich! Was hat das nun mit seinem Weibervolk zu tun?

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Fast jeden Morgen sehe ich ihn, da ich ja früh meinen Hund ausführe. Zuerst erscheint ein federgeschmückter Kopf mit zwei fast unsichtbaren Ohren und zwei Perlaugen. Dann schieben sich langsam der Oberkörper und der rechte Fuß durch das kleine, fast viereckige Guckloch. Das mit dem Guckloch muss ich doch noch etwas näher erklären. Das war nämlich nicht immer so klein. Es war so groß, dass der Rottweiler «Biene» auch durch das Loch schlüpfen konnte und auf Streifzug ging. Unvorsichtigerweise hat sie sich dann von einem nicht sehr hundefreundlichen Nachbarn einfangen und einsperren lassen, was der Heinrichfamilie einen finanziellen Schaden einbrachte. Für «Biene» gab es Ausgangsverbot in dem Sinne, dass das Hundeloch nun zu einem Guckloch wurde und nur noch Heinrich und seinem Weibervolk Durchlass gewährt. So war das mit dem Guckloch. Unserem Heinrich, wie gesagt, macht das aber gar nichts aus. Nachdem der rechte Fuß sicher auf dem Boden steht, ist schon durch das Nachschieben des Oberkörpers so viel Platz entstanden, dass der linke Fuß nun folgen kann. Und dann reckt er sich zu ganzer Größe auf. Er steht aber so vor dem Guckloch, dass niemand ihm 10


folgen kann. Er ist schließlich das Oberhaupt und hat das Sagen. Seine Blicke richten sich nach rechts und links, nach oben und unten, und sollte nichts seinen Selenfrieden stören stößt er mächtig, gewaltig ins Horn und lässt sein ‹Kikeriki› erschallen. Das ist das Signal für sein Weibervolk, das heißt: «Kommt meine lieben Hennen, die Luft ist rein, lasst uns den Tag beginnen. Ich sehe schon die fetten Regenwürmer und die schwarzen Käfer, die ihr so liebt, und das schöne saftige Grün. Mir läuft schon beim nur hinsehen das Wasser im Schnabel zusammen. Kommt, meine Lieben, kommt!» Nun beginnt ein Geschiebe und Gedränge, nun können sie nicht hurtig genug zu ihrem Heinrich kommen. Susi, seine Lieblingsfrau, kann nicht schnell genug durch das Guckloch schlüpfen, sie fliegt halb über den unteren Absatz des Loches und steht dann endlich wieder auf ihren Füßen neben ihrem Heinrich. Nicht alle seine Weiber sind so verrückt nach ihm. Henriette und Clementine zwängen sich fast zuletzt durch das enge Loch und begeben sich, wie sie glauben, gänzlich unbemerkt auf Erkundungstour. Aber Pustekuchen, nichts entgeht Heinrichs Aufmerksamkeit. Bei kurzen Strecken sprintet er sogar. Mit Lockrufen und Scharren führt er sie langsam aber sicher wieder seinem 111


Harem zu, der auf der gleichen Stelle pickend und scharrend auf ihn wartet. Nun sind alle erneut zusammen, erst jetzt fühlt er sich wohl. Vorsichtig nährt er sich einer seiner Haremsdamen, lässt seinen ganzen Scharm spielen indem er um sie herum tänzelt, ihr Käfer oder sonstige Leckerbissen zuschiebt, Töne wie leises Gurren hören lässt und ihr so zu verstehen gibt, dass er mit ihr eine Verbindung eingehen möchte. Oh, dieser Heinrich, das ist schon ein Charmeur! Er versteht es, seine Holden zu bezirzen. Keine kann ihm widerstehen. Sollte es doch eine wagen besinnt er sich auf das Goethewort: «Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.» So geht der Vormittag dahin und auch der Nachmittag. Vor allen Gefahren versucht er sie zu beschützen. Taucht ein Hund auf, führt er sie vorsichtshalber in den nahe gelegenen Wald. Sogar vor Eichhörnchen beschützt er sie, obwohl diese gar nichts von seinem Weibervolk wollen. So ist er eben, unser Heinrich. Seine Fürsorge versetzt mich oft in Erstaunen, ich bewundere auch seine Umsichtigkeit. 12


Aber in einem Punkt muss er noch lernen: Er weiß nicht, was Autos sind und wie gefährlich sie seinem Weibervolk werden können. Sie können nämlich überfahren werden, diese dummen Hühner. Manchmal denke ich sie wollen das sogar. Diese dummen Gusten setzen sich direkt auf den Weg und denken – soweit sie das können – dass Autofahrer so gute Menschen sind, die anhalten, aussteigen und sie an den Wegrand setzen. Nein, nein, so ist das nicht, mein lieber Heinrich, die Straße ist kein Hühnerhof. Da musst du schon umdenken. Die Autos sind ganz gefährlich Vehikel, die müssen keine Rücksicht walten lassen auf deine Lieben. Das wird in Zukunft deine Aufgabe sein. Nicht nur Habichte oder streunende Hunde oder irgendwelche Zwei- oder Vierbeiner können gefährlich sein. Viel gefährlicher sind die Autofahrer, vor allen Dingen die «Fremdfahrer», die nichts auf unsrem Weg zu suchen haben. Sag das deinem Weibervolk Nichts für ungut, mein lieber Heinrich, und weiterhin ein fröhliches Hühnerleben. Und noch eins, ehe ich es vergesse, sag deinen Damen, sie sollen mehr Eier legen, die liebe Else beschwert sich schon. Na denn tschüß auch! Eine freundliche Nachbarin 1 13


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Wie eine Wirtin eine maus überlistete

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a ich dicht am Wald wohne, werde ich nicht nur mit Blättern und Kiefernadeln gesegnet, sondern auch einige Tiere, die im Wald leben, kommen mich gern besuchen. Meist kommen sie im Winter, wenn es frostig wird, und suchen sich ein warmes Winterquartier. Deshalb war ich sehr verwundert, als ich bereits Anfang August verräterische Spuren auf der Fensterbank gleich neben meinem Küchenschrank entdeckte. Es waren Mäusehinterlassenschaften. «Ei, ei», dachte ich bei mir, «wo gibt es denn so etwas! Ich habe schon einen Kostgänger, meine Boxerhündin Kimberly. Zwei zu beköstigen erlaubt mir meine arme Rentnerkasse nicht. Wir werden uns wohl trennen müssen.» Nun wollte ich keine Gewalt anwenden und war der Annahme, dass sie, so, wie sie herein spaziert ist, auch wieder herausfindet. Zu diesem Zweck ließ ich die Küchentür, die auf meine Terrasse führt, weit offenstehen. Aber weit gefehlt. Ich hörte und sah sie nicht und doch war sie da. Mein Brot, das ich auf dem Küchenschrank zu liegen habe, war wieder angefressen. 151


essay über das schwein

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er Duden sagt: «Schwein steht für Haustier und umgangssprachlich für Glück.» Es gibt Schweinebraten,…..fleisch,…..fett. Zugleich bringt man das Wort Schwein noch mit anderen Dingen in Verbindung. Z.B. 98


‹Schweinehund›. Soll da nun das Schwein zum Hund werden oder umgekehrt? Betritt jemand mit schmutzigen Schuhen die Wohnung heißt es gleich: «So ein Schwein.» Dabei ist das Schwein doch von sich aus kein dreckiges Tier. Es kann sich nur nicht so gut waschen wie beispielsweise ein Hund oder eine Katze, weil es nicht so eine lange Zunge hat, und auch der Hals ein wenig kurz geraten ist. Aber sieht das Tier nur die allerkleinste Pfütze, nutzt es sie für ein Bad. Kommt ein Kind mit nicht mehr ganz sauberen Sachen nach Hause heißt es gleich: «Du bist ein Ferkelchen.» Man missbraucht also auch schon die Kinder vom Schwein, obwohl sie gar nichts dafür können. Wie soll sich ein Schwein gegen solchen Missbrauch wehren? Dann wird von einer ‹Schweinewirtschaft› gesprochen. Wie, ist das Schwein nun auch noch für die Wirtschaft zuständig? Genügt es nicht, dass von ihm schon so gut wie alles vermarktet wird? Die Borsten für Bürsten, die Knochen für Seife, die Ohren für die Hunde, und weil sie so schön sind, haben die Bäcker die Konstruktion ge991


gedanken über das leben und die kunst, alt zu werden

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chon lange trage ich mich mit dem Gedanken darüber zu schreiben, nur nenne ich es anders. Ich sage, ich gehe mit einem Thema schwanger. Es ist so: Jeder redet darüber. Meist Leute, die sich anmaßen, etwas darüber sagen zu müssen, obwohl sie von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, oder sagen wir mal, sie haben ein paar schlaue Bücher gelesen und wollen nun das erlesene Wissen in der Praxis umsetzen. Es geht um das Thema ‹Alter›, ~alt werden, ~alt sein, ~altern. Es ist in der Natur ein ganz normaler Prozess. Pflanzen erblühen, blühen, entfalten ihre ganze Schönheit, und welken, um neuem Leben Platz zu machen. Es gibt kein Enden, es gibt nur eine Unendlichkeit. Schon seit über 40 000 Jahren, solange Menschen auf unserem Globus leben, beschäftigt sie der Traum von der immerwährenden Jugend. Der Mythos von der Unsterblichkeit der Seele, vom Karma und der Auferstehung als Reinkarnation findet sich in allen Religionen. Nur Götter und einige Helden waren unsterblich. 104


Der Wunsch ewig jung zu bleiben beruht auf der Lebensfreude, die junge Menschen ausstrahlen. Alt sein hingegen drückt Angst vor Krankheit aus, Furcht vor Verlust von Selbstbestimmung, sowie vor Leiden, Schmerz und Tod. Das Wort ‹alt› hat oft eine abschätzige Bedeutung. Alte Menschen werden heute häufig auch als Belastung für die Gesellschaft angesehen. Man spricht das Wort ‹alt› nicht aus, es wird beschönigt durch das Wort ‹Senioren›, um das Problem zu übertünchen. Vom Mittelalter bis in die Zeit der Renaissance hat man versucht, den Stein der Weisen zu finden, um unsterblich zu werden. Ein Bad im Jungbrunnen versprach ewige Jugend, ebenso auch Verjüngungsmühlen, was immer man auch darunter verstand. Ein Prophet hat Alexander dem Großen prophezeit, er würde jung sterben. Deshalb forschte er bei der Eroberung Ägyptens im Amun-Tempel in Kornak nach dem Geheimnis des ewigen Lebens. In den Alexander-Novellen des 4. – 12. Jahrhunderts erfährt er von einem Engel, dass die Quelle des ewigen Lebens in Indien zu finden sei. Er setzte seinen Eroberungsfeldzug mit Indien fort, fand sie aber auch dort nicht. Er eroberte ein Weltreich und starb, wie ihm prophezeit wurde, jung. 1051


Vilcabamba ist ein Ort in der ecuadorianischen Provinz Loja. Er liegt auf 1 600 Meter über dem Meeresspiegel, und hat ca. 4 200 Einwohner. Der Begriff Vilcabamba kommt aus dem Quechua und bedeutet: ‹Heiliges Tal›.

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Im 21. Jahrhundert beschäftigen sich Wissenschaftler mit den Fragen: Was beeinflusst unser Leben? Wieso gibt es in der heutigen Zeit mehr Hundertjährige? In einem kleinen Andendorf Vilcabamba in Ecuador haben die Bewohner des «Heiligen Tales» (Quechua) überdurchschnittliche Lebenserwartungen. Am Ortseingang begrüßt ein Schild die Besucher mit den Worten «Willkommen in Vilcabamba, Insel der Langlebigkeit, wo die Zeit stillsteht und das Leben sich verlängert.» Was ist die Besonderheit, dass die Menschen dort länger leben? Es gibt auch dort keinen Jungbrunnen und kein Lebenselixier. Es ist ein hartes, arbeitsreiches Leben, was die Menschen dort führen. Sie rauchen, trinken Alkohol, und das alles schadet nicht ihrer Gesundheit und ihrer langen Lebenserwartung. 1071


Was beeinflusst unser Leben im letzten Lebensabschnitt? Ich stehe jetzt im neunzigsten Lebensjahr und ich denke, dass ich prädestiniert bin, aus eigenem Erleben und eigener Erfahrung über das Alter und das Altern zu schreiben. Viele Menschen machen einen entscheidenden Fehler. Sie glauben, wenn sie in Rente gehen sollen sie die Hände in den Schoß legen. Aber spätestens nach sechs Wochen fällt ihnen die Decke auf den Kopf. Oft gibt es Streit mit der Partnerin oder dem Partner. Sie werden unzufrieden mit sich selbst, wollen es aber nicht wahrhaben. Deshalb habe ich fünf goldene Regeln für das künftige Rentnersein aufgestellt: 1. regel Bereite dich auf dein Rentnersein vor.

Gut wäre es, einen nahtlosen Übergang zu schaffen vom Arbeitsalltag in den sogenannten Ruhestand. Hobbys oder andere Beschäftigungen zu haben oder zu finden. Warum nicht auch ehrenamtliche Tätigkeiten auszuüben. Dem Partner ebenfalls die Möglichkeit zu geben, eigenen Interessen nachzugehen. Man muss nicht alles gemeinsam machen. Jeder braucht seinen Freiraum.

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2. regel Niemand soll glauben, dass mit dem Ein-

tritt ins Rentenalter alles vorbei ist. Es beginnt nur ein neuer Lebensabschnitt. 3. regel Man ist nie zu alt noch etwas Neues zu lernen. Selbst ein Instrument lässt sich erlernen. Ein Meiser wird man nicht mehr. Aber das ist auch nicht Sinn und Zweck des Ganzen. Wichtig ist, dass man Freude empfindet und sich selbst entdeckt und überrascht ist, wozu man noch fähig ist. 4. regel Holen sie alles nach, was sie glauben, im Leben versäumt zu haben. Was sie nicht ausführen konnten wegen der Kinder, der Familie oder wegen Geldsorgen. Reisen sie, malen oder schreiben sie oder betätigen sie sich sportlich. 5. regel Suchen sie sich gute Kommunikationspartner. Seien sie Gesprächsbereit. Lesen sie Bücher, sprechen sie über das was sie gelesen haben oder wie andere das verstanden haben. Das ist Gehirntraining. Nun möchte ich noch einmal auf das Andendorf Vilcabamba zurückkommen. Die Menschen dort sind tätig bis ins hohe Lebensalter. Ein Hundertjähriger bewirtschaftet seinen Garten noch ganz allein. Sie lassen den Tag ruhig angehen, haben Zeit für ein Schwätzchen. Und keine Hektik! 1091


Mit meinen Lebensregeln, die ich unabhängig von dem Leben der Menschen in Vilcabamba aufgestellt habe, treffe ich den Kern des Problems. Tätig sein bis ins hohe Lebensalter. Jeden Morgen aufstehen und sagen «Das wird wieder ein schöner Tag.» Lebensfreude ausstrahlen. Mit der Lebensfreude holen wir uns die Jugend zurück. Sich selber motivieren. Sich Zeit nehmen, keine Hektik.

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Francis Bacon, ein englischer Philosoph, Essayist und Politiker – von ihm stammt nicht nur das Credo «Wissen ist Macht», sondern auch

«Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.» Wir müssen nicht mehr so schnell sein, müssen uns auch nichts mehr beweisen. Wenn wir uns die Lebensfreude der Jugend erhalten haben, haben wir den Jungbrunnen gefunden, von dem alle Träumen. Ich habe ihn für mich entdeckt.

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bisher von Christa Lademann erschienene B端cher: Hundegeschichten Hardcover, 111 Seiten, mit zahlreichen Illustrationen. Erstauflage Juni 2012, vergriffen

Katerplaudereien Hardcover, 115 Seiten, zweifarbig mit zahlreichen Illustrationen. Erstauflage Juni 2014, ISBN: 978 3 033 04506 4

Geschichten, die das Leben schreibt, wie Perlen aufgereiht Hardcover, 140 Seiten, Erstauflage Juni 2015, ISBN: 978 3 033 05122 5

zu beziehen bei: tintenfrisch.net 1


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