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American String Quartet

American String Quartet Juilliard Sound mal vier

Seit 45 Jahren steht der Name American String Quartet für hohe Streichquartett-Qualität, innovative Programme mit sehr viel zeitgenössischer Musik und vor allem für einen überaus delikaten Streicherklang. Diese Qualitäten konnte das Ensemble über all die Jahre hoch halten, auch wenn die Mitglieder gewechselt haben.

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Vom Gründerquartett, das sich 1974 aus Studenten der renommierten New Yorker Juilliard School formierte und im gleichen Jahr schon wichtige Preise gewann, ist nur Laurie Carney an der zweiten Violine übrig geblieben. Bereits im Gründungsjahr wurde das Quartett zu einer «Residence» beim Aspen Music Festival eingeladen, und es unterrichtet dort bis heute jeden Sommer den Quartett-Nachwuchs. Ähnliche Positionen hielt das Ensemble an der Manhatten School of Music und an weiteren Festivals und Universitäten in den USA. Bildungsprogramme, Seminare, Radio- und Fernsehübertragungen und Publikationen unterstreichen den Anspruch der vier Musiker, fundiert und nachhaltig zur Aus- und Weiterbildung des Quartett-Nachwuchses beizutragen.

Vor allem aber sind die vier Streicher natürlich selber konzertierend unterwegs, in den USA hauptsächlich, quer durch alle 50 Bundesstaaten, immer wieder auch in Europa und Asien. Aufhorchen liessen sie mit zyklischen Gesamtaufführungen der Streichquartette Beethovens, Schuberts und Bartóks oder 1998 mit einer Einspielung sämtlicher Streichquartette von Mozart auf einem Set von speziell für dieses Projekt versam melten Stradivari-Instrumenten.

Neugier auf neue Musik Die Gesamteinspielungen und Zyklen der grossen Streichquartett-Literatur sind das eine. Die andere Seite dieses Quartetts ist seine permanente Neugier auf neue und ganz neue Musik. Es gibt auf ihrer Webseite eine überaus imposante Liste mit Werken, die sie in Auftrag gegeben und uraufgeführt haben, mit Quartetten etwa von Richard Danielpour, Ned Rorem oder George Tsotakis und weiteren Komponisten, vor allem aus Amerika. Darüber hinaus liegt ihnen auch die klassische Moderne am Herzen, insbesondere die Komponisten der Zweiten Wiener Schule. So wagte das American String Quartet zum Beispiel eine zyklische Gesamtaufführung der Streichquartette von Schönberg.

Für ihr Zürcher Konzert dagegen wählten die Amerikaner weder Schönberg noch Beethoven aus, sondern drei Komponisten, deren Gesamtwerk sie ebenfalls sehr gut kennen: Mozart, von dem sie das Es-Dur-Quartett KV 428 spielen, Bartók mit dem stark ungarisch angehauchten dritten Quartett und Schubert, von dem zum Abschluss das wohl beliebteste Streichquartett «Der Tod und das Mädchen» erklingt.

Reinmar Wagner

So 08.03.20 17.00 Uhr Konzertsaal Tonhalle Maag

American String Quartet Peter Winograd Violine Laurie Carney Violine Daniel Avshalomov Viola Wolfram Koessel Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett Nr. 16 Es-Dur KV 428 Béla Bartók Streichquartett Nr. 3 Sz 85 Franz Schubert Streichquartett Nr. 14 d-Moll op. posth. D 810 «Der Tod und das Mädchen»

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