Top hotel 4/2012

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ITB-Nachlese

Luxushotel-Test

Kaffee & Tee

Fakten, Trends und Meinungen: Top hotel war für Sie auf der ITB

Westin Grand Frankfurt: Ein Haus ohne Charme und Charakter

Marketingidee: Kaffee aus der hoteleigenen Rösterei

FREIZEIT-VERLAG D-86882 LANDSBERG WWW.TOPHOTEL.DE

DIE FACH-ILLUSTRIERTE FÜR DAS HOTEL-MANAGEMENT

APRIL 2012

Restaurant-Konzepte

Spiel mit den Jahreszeiten


Zu unseren Weinen empfehlen wir Original SELTERS, den zertifizierten Weinbegleiter Anette Closheim Weingut Konrad Closheim Nahe

Carmen Krück Johannes Graf von Schönburg-Glauchau

Theresa Breuer Weingut Georg Breuer Rheingau

Weingut Werner Krück Pfalz

Weingut Schloss Westerhaus Rheinhessen

SELTERS Leicht Dezent feinperlend der perfekte Begleiter zu trockenen Weißweinen mit ausgeprägter Säure, aus z. B. Riesling, Weißburgunder und leichten Rotweinen aus z. B. Pinot Noir

SELTERS Naturell Lässt mit zurückhaltender Stille kraftvolle, körperreiche Weiß- und Rotweine, wie z. B. Barrique-Weine bestens zur Geltung kommen

SELTERS Classic Mit seinem ausgewogenen Kohlensäuregehalt ideal zu milderen Rebsorten wie z. B. Gutedel, Silvaner, Grauburgunder und edelsüßen Weinen

Original SELTERS ist exklusiver Partner der Sommelier Union Deutschland, des Deutschen Weininstitutes, der Generation Riesling und des Rheingauer-Weinverbandes.

Detailinformationen zur wissenschaftlichen Studie der Hochschule RheinMain / Fachbereich Geisenheim finden Sie unter www.selters.de

Der Ursprung guten Geschmacks


CHECK-IN Creating Hospitality

NEWWAVE Eckhard Lenz, Geschäftsführer Gesellschafter FREIZEIT-VERLAG LANDSBERG GMBH

Dank an den Herausgeber Wolfgang Schmitz hat nach fast 30 Jahren den Entschluss gefasst, sich als Herausgeber der Fachzeitschrift Top hotel zurückzuziehen. Im Namen des Gesellschafters der Freizeit-Verlag Landsberg GmbH bedanke ich mich ganz herzlich bei Wolfgang Schmitz. Sein steter außergewöhnlicher Einsatz für die Branche hat Top hotel zum führenden Fachmagazin für die Hotellerie gemacht. Sein Herzblut und seine familiäre, aber stets hochprofessionelle Art hat nicht nur den Freizeit-Verlag, sondern auch die seit 2009 als Muttergesellschaft fungierende LPV-Gruppe mit Titeln im In- und Ausland wie Lebensmittel Praxis, KUECHE oder Catering inside nachhaltig geprägt. Mir selber ist Wolfgang Schmitz über viele Jahre in Teilen ein unternehmerisches Vorbild gewesen, dem ich mich freundschaftlich verbunden fühle, auch wenn wir natürlich nicht immer einer Meinung waren. Unter der engagierten Führung von Thomas Karsch und mit dem damit von Wolfgang Schmitz befürworteten Generationswechsel hat sich Top hotel – bei einem weiteren Ausbau des Verlagsprogramms – als Kommunikationsdienstleister für die Branche überaus positiv weiter entwickelt. Das freut uns als Gesellschafter und bestätigt uns darin, auf dem richtigen Weg zu sein. Zum Erfolg von Top hotel haben aber vor allem Sie, liebe Leserinnen und Leser, die wesentliche Basis gelegt. Vor allem Ihnen und Ihren Kollegen ist es zu verdanken, dass Top hotel heute als lebende Plattform einen wichtigen Beitrag für die Branche leistet. Wir freuen uns sehr, Ihnen für Ihr Geschäft und Ihre Kommunikationsbedürfnisse weiterhin professionell zur Seite zu stehen. Aber genug der Reflexion in eigener Sache. In vier Wochen begrüßt Sie an dieser Stelle wieder wie gewohnt Chefredakteur Thomas Karsch.

Herzlichst Ihr

e.lenz@lpv-verlag.de

Titelfoto: Mandarin Oriental Paris

Top hotel ist Offizielles Verbandsorgan von:

Villeroy & Boch AG · Hotel & Restaurant Vertriebsleitung Deutschland Rieffstrasse 46 · 66663 Merzig Tel.: 0800 10 13 885 · Fax: 0800 10 13 886 E-mail: hotel.deutschland@villeroy-boch.com

www.villeroy-boch.com/hotel


INHALT 46 HOTELMARKT SCHWEIZ

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76

LUXUSHOTEL-TEST The Westin Grand Frankfurt

TITELSTORY 82

Restaurant-Konzepte

Dass Speisekarten saisonal beeinflusst sind, ist in der gehobenen Gastronomie keine Seltenheit. Ebensowenig eine jahreszeitlich inspirierte Tischdekoration. Dass sich zusätzlich die Einrichtung und Atmosphäre eines Restaurants alle drei Monate verändert, ist allerdings ein Novum. Silvia und Johann Lafer haben ein detailverliebtes Genusskonzept für ihr neu gestaltetes Feinschmecker-Restaurant auf der Stromburg ersonnen.

TOP HOTEL STAR AWARD

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ITB-Nachlese 2012

36

Neue Hotels im In- und Ausland

MARKT 46

Hotelmarkt Schweiz: Hoteliers trotzen dem starken Franken

49

Fairmas-Trendbarometer: Düsseldorf

50

Internationale Hotelaktienbörse

MANAGEMENT 54

Deutscher GM im Ausland: Babette Ganz

FOYER

58

»Jimmy’s Bar« im Hessischen Hof: 60 Jahre diskreter Charme

6

Die bunte Seite der Hotellerie

59

Karriere: »Die Nacht der langen Messer«

10

Nachrichten

TOP-HOTELLERIE 12

60

Neu: Hotel-Insolvenzen und ihre Ursachen

62

Karriere: Der FHG-Vorsitzende Bernhard Zepf im Interview

64

Personalien In- und Ausland, Firmen

67

Personenaufnahme: Olivier Harnisch

Luxushotel-Test im Westin Grand Frankfurt

Vor vier Jahren hat sich das ehemalige ArabellaSheraton Grand Hotel mit Rebranding und umfassender Renovierung neu am Frankfurter Markt positioniert. Als Westin Grand konnte die Auslastung zuletzt auf fast 70 % verbessert werden. Ob Logis & Service ebenso glänzen wie die Belegungsquote, überprüfte unser anonymer Tester

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Angeschnitten

4

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VERBÄNDE & KOOPERATIONEN 68

FBMA

70

EHMA

71

FCSI

72

Gastronomische Akademie Deutschlands

73

Landidyll e.V.

74

VSR e.V.

75

Wellness-Hotels-Deutschland


®

82 RESTAURANTKONZEPTE

protel Hotel Apps INVESTITION 76

Star Award 2012: Das Votum der Leserinnen und Leser

92

Kaffee & Tee

106

Convenience-Produkte

109

Frühstücksidee des Monats

110

Produktnews

111

Insiderpreisrätsel

112

Eisspezialitäten

116

Cocktail des Monats

117

Weinwegweiser

118

Energiemanagement

122

Berufskleidung & Hotelwäsche

128

TV & Entertainment

SERVICE 134

Branchen-Navigator

143

Testfahrt: Fiat Freemont 2.0

143

Buchtipps für den Hotelier

146

Impressum, Vorschau

COMMUNITY 144

Die Branche in Bildern

Mobile Lösungen für mehr Bewegungsfreiheit DŽďŝůŝƚćƚ͗ Hotelmanagement-Lösungen zum Mitnehmen &ƵŶŬƟŽŶĂůŝƚćƚ͗ &ƌŽŶƚͲKĸĐĞ͕ ,ŽƵƐĞŬĞĞƉŝŶŐ ƵŶĚ ZĞƉŽƌƟŶŐ ĂƵĨ &ŝŶŐĞƌĚƌƵĐŬ &ůĞdžŝďŝůŝƚćƚ͗ Für iPad, iPhone und andere mobile Geräte ĞŶƵƚnjĞƌĨƌĞƵŶĚůŝĐŚŬĞŝƚ͗ Individuelle Lösungen für Hotelmanager, -Teams und Gäste

Individuelle Beratung erhalten Sie auch bei einem unserer Vertragshändler in Ihrer Nähe, z. B. Individuelle IT-Komplettlösungen für Hotellerie und Gastronomie

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FOYER

DIE BUNTE SEITE DER HOTELLERIE

FoTo dEs MonATs

An Selbstbewusstsein mangelt es Horst Walter-Jones ebenso wenig wie an Selbstironie: »Hallo! Ich bin Horst. Ich bin zwei Meter und der größte GM in Dubai.« Derart launig eröffnete der gebürtige

Koblenzer und Chef im Mövenpick Hotel Jumeirah Beach seine Gespräche auf der ITB in Berlin. Und verwies zum Beweis auf den Kleinsten aus der FiatFamilie: den original Cinquecento Bambino, indem er diesem mal eben aufs Dach stieg.

APE

• Siehe: ITB-Nachlese ab S. 26

12500 Betten waren im Estrel Berlin zur Steffel Trendshow 2012 im März gebucht – damit war das größte Hotel Deutschlands komplett belegt. Die Hometrendmesse für die Interieur- und Raumausstattungsbranche war damit die größte Veranstaltung, die bislang im Estrel

ABGEZÄHLT

stattgefunden

Ei(nzigartig)

hat. Und sie hatte noch weitere Superlative zu vermelden, darunter: 8000 Quadratmeter roter Teppich wurden verlegt, 600 Servicekräfte arbeiteten am Galaabend, 1000 Kilogramm Gemüse wurden geschnitten und 300 Kellner liefen eine Strecke von Berlin bis Athen.

Dass Hotels vier Ecken haben müssen, ist Schnee von gestern. Es gibt sie mittlerweile in den tollsten Formen – nun auch als Osterei. Suchen muss man das Oversum Vital Resort (für: »Ovum« = Ei und »Universum«) im Kurpark des westfälischen Luftkurortes Winterberg nicht, denn der mit einer Holz-Gitter-Konstruktion ummantelte Hotelkomplex ist von weither sichtbar. Auf 17.000 Quadratmetern Gesamtfläche bietet sich akiven, genussorientierten Freizeit- und Tagungsgästen im und rund um das Hotel alles, was das Herz begehrt – von der Wellness- und Fitnesslandschaft bis hin zur Kultur- und Kongresshalle. Info: www.oversum-vitalhotel.de 6

TOP HOTEL | 4 /2012

12.500 8000 600


Für Strategen Die Seminarreihe »Strategisches Hotel-Management« der Dr. Christoph Nussbaumer Strategy Consultants GmbH bietet zum siebten Mal in Folge Vorträge, Diskussionsbeiträge und praxisbewährte Lösungen für Hoteliers. Am 12. April findet von 9.00 bis 17.30 Uhr das Tagesseminar »Erfolgsbeispiele in der Hotellerie« im Congresspark Igls bei Innsbruck

VoRGEMERKT

statt. Die Themen: Strategie und Positionierung, Implementierung und Controlling, Strategisches Marketing sowie Markensteuerung in der Hotellerie. Info: www.my-strategy.net

Schürze statt Schlips Putzen, abwaschen, kellnern: Das gehört nicht gerade zu den üblichen Aufgaben von Mario Pick. Der Geschäftsführer der Welcome Hotels spielte bei der RTL-Serie am 26. März den »Undercover Boss«, um incognito seine Hotels zu checken. Mit der Behauptung, von einem Fernsehteam bei der Jobsuche begleitet zu werden, hat sich Pick in die verschiedenen Bereiche seiner Firma eingeschleust. Schlips und Anzug wechselte er gegen Küchenkluft und Kellnerschürze ein, um Seite an Seite mit den eigenen Angestellten zu arbeiten. Bart und Brille halfen dabei, unerkannt zu bleiben. Alles Maskerade? Keineswegs, denn nur so könne man als Chef etwas mehr über die Mit-

SPIELsachen?

arbeiter herauskriegen und sehen, »wo Dass Hotelgäste in Dubai St. Moritz-

der Schuh drückt«.

Flair buchen, mag ja noch angehen. Nun setzt das Kempinski Hotel Mall of the Emirates noch eins obendrauf. 20 Esels- und Königspinguine gehören der Kolonie an, die unlängst in einer auf Antarktis getrimmten Kunstwelt in »Ski Dubai« ihr Heim bezogen

Thronfolger

haben – als lebende Spielsachen für Wüsten-Wintersportler. Beim Pinguin-Arran-

Wortwörtlich hat König Bäder das Mot-

gement können »Tierfreunde« im künst-

to »Der Kunde ist König« genommen und

lichen Schnee der zum Hotel gehörenden

Messebesucher während der Frühjahrs-

Skihalle unter Aufsicht eines Trainers mit

messen auf einen Thron der besonderen

den Tieren »auf Tuchfühlung gehen«, »mit

Art gesetzt. Wer wollte, durfte sich hoch-

ihnen im Plantschpool toben« und zur Erin-

herrschaftlich mit Krone und Zepter auf

nerung ein Foto mit »ihrem« Pinguin ma-

dem blauen WC am Messestand des

chen. Artgerecht geht anders...

Ottendorfer Unternehmens fotografieren lassen. Ohne vorher die Ho-

AuFGEscHnAppT

sen runterzulassen, versteht sich! Info: www.koenig-baeder.de

4/2012 | TOP HOTEL

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RaUM-kUnST

FOYER DIE BUNTE SEITE DER HOTELLERIE

Sportlich, sportlich... In 44 Tagen zu Fuß von Zürich zum Matterhorn: Dieses Ziel haben sich Jörg Krauß, Direktor des Swissôtel Neuss, und neun Mitarbeiter auf die Fahnen geschrieben. Allerdings legen sie die 353 Kilometer lange Strecke nicht in der Schweiz zurück, sondern auf dem Weg zur Arbeit, beim Koffertragen im Hotel und beim Joggen nach Feierabend. Ausgestattet sind die Aktiven mit einem Schrittzähler. Auch die Mitarbeiter der Leonardo Hotels zeigen Teamgeist. Zwölf Kollegen aus Deutschland und Belgien – angefangen beim Front Office Manager bis hin zum Head of Revenue & E-Commerce – haben Ende März gemeinsam mit 25.000 anderen Laufbegeisterten am »Gillette«-Halbmarathon in Tel Aviv teilgenommen.

Bloß keine

Panik!

ZUgEHÖRT

Hoppla, ist hier ein Sprayer im Hotelzimmer Amok gelaufen? Keinesfalls – es handelt sich um ein bewohnbares Kunstwerk. Der »Panic Room« gehört zu den neu gestalteten Themenzimmern im Hotel Au vieux Panier in Marseille und trägt die Handschrift des international anerkannten Graffitikünstlers Tilt. Der teilte das Hotelzimmer kurzerhand in eine weiße und eine bunte Hälfte und machte im kreativen Rausch selbst vor der Bettdecke und dem Spiegel nicht Halt. Info: www.auvieuxpanier.com

»Bald schließen Hotels nicht mangels Gästen, sondern mangels Mitarbeitern.« Kempinski-Chef Reto Wittwer im Gespräch mit Top hotel-Autorin Anke Pedersen (Das Interview lesen Sie in Th 5/12.)

Blickfang

Nicht Zahlen, sondern Wörter zeigen bei der Designuhr »Qlocktwo Touch« von Biegert & Funk aus Schwäbisch-Gmünd die Zeit an. Die

Tischuhr mit LED-Technologie im Format 135 x 135 x 18 mm wird aus einem einzigen Aluminiumblock herausgefräst. Die magnetische Buchstabenfront ist austauschbar und in sieben Farben erhältlich; zur Produkteinführung gibt es die »Black Metal Edition« mit schwarzem Gehäuse und der Front »Black Ice Tea«. Ein Wecker mit »TouchSnooze«-Funktion ist auch integriert – damit kann der Aufsteh-Faule immer wieder neun Minuten weiter »snoozen«. Info: www.qlocktwo.com

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TOP HOTEL | 4/2012


Die Miele Professional FrĂźhjahrsaktion Ă…Ăƒ¸¿Ă„¿ĂˆÂťĂ„ ¿ Éʝ¿Ă‰ĂŠĂ‹Ă„½Ă„ ĂƒÂżĂŠ Ă‹Ă‚ĂŠÂżĂƒ¡ĂŠÂżĂŒÂťĂƒ ¡Ŏ½Ă„ËÉÉƔ

FĂźr kurze Zeit* schenken wir Ihnen bei Kauf einer Miele Professional Waschmaschine mit einem FĂźllgewicht von 13,16 oder 20 kg einen Miele ¡ŎĂŒĂ…Ă‚Ă‚¡Ă‹ĂŠĂ…Ăƒ¡ĂŠÂťĂ„ ʟʡʡʡ in weiĂ&#x;. Ă‹šž º¿ ÄÉšž¡ŎĂ‹Ă„½ ¿Ă„ÂťĂˆ Ă Ă‚¿Ă„ÂťĂˆÂťĂ„ ¡Ă‰šž¿Ă„Âť belohnen wir*: Bei jedem Kauf einer Waschmaschine mit 8 oder 10 kg FĂźllgewicht erhalten Sie einen ¿Ă‚Âť ĂŠ¡Ă‹¸Ă‰¡Ă‹½Ăˆ Ęź šĂ…¿ĝ green gratis.

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FOYER NACHRICHTEN

Das Ende eines Traums »Sanierung gescheitert – Fonds KG beantragt Insolvenz.« Diese Meldung zu der als Investor und Finanzier hinter dem Grand Hotel Heiligendamm stehenden Fundus-Gruppe zeigt auf sachliche und nüchterne Art die Realität um eine Luxusherberge, die noch vor wenigen Jahren Austragungsort eines großen weltpolitischen Ereignisses war Es war Idylle pur, als sich Angela Merkel und George W. Bush bei strahlendem Wetter zusammen mit den anderen G8-Regierungschefs in einem Strandkorb und in bester Laune der Weltöffentlichkeit präsentierten. Doch es war eine trügerische Idylle, wie sich heute zeigt. Nicht nur weltpolitisch haben sich die Dinge verändert, auch für das Grand Hotel Heiligendamm und seine Kapitalgeber ist die Welt längst nicht mehr in Ordnung. In der »weißen Stadt am Meer« ist es in diesen Tagen zappenduster: Der Fundus-Fonds 34 Grand Hotel Hei-

Schwierige Zeiten: Die »weiße Stadt am Meer« ist insolvent

ligendamm ist insolvent. Nun ist die Pleite von Hotel-Immobilien-

geht es ans Eingemachte und es werden finan-

Entscheidend für den Erfolg des Hotel-

fonds generell keine Neuigkeit und keine gro-

zielle Nachschüsse fällig. Die Krux: Die Anleger

fonds ist, ob der Hotelbetreiber seinen Zah-

ße Überraschung, schließlich hat es davon in

sind im Krisenfall nur selten bereit, dem

lungsverpflichtungen gegenüber dem finan-

der Vergangenheit bereits mehrere gegeben.

schlechtem Geld ihr gutes Geld hinterherzuwer-

zierenden Fonds nachkommt – und dies

Dass jedoch das Leading Hotel in Heiligen-

fen und den Fonds zu retten. Im Falle von Heili-

nachhaltig. Was aber ist in Heiligendamm

damm finanziell nicht die von den Fonds-An-

gendamm war das nicht anders. Zur Rettung des

schief gelaufen? Aus rein ökonomischer Sicht

teilseignern erhofften Erträge erwirtschaften

Fonds hätte es neben dem bereits eingezahlten

hat wohl die Fundus-Gruppe und ihr Gründer

und abwerfen konnte, das kann – vor allem

Fondskapital von 130 Millionen Euro einer Kapi-

Anno August Jagdfeld, der zwar bei zahlrei-

vor dem Hintergrund der zuvor geschilderten

talspritze von weiteren 32,5 Millionen Euro be-

chen Projekten erfolgreich war, aber längst

»kostenlosen globalen Öffentlichkeitsarbeit«

durft. Doch die Investoren zeigten der Fundus-

nicht immer zur Zufriedenheit seiner Geldge-

durch den G8-Gipfel – bei oberflächlicher Be-

Gruppe die kalte Schulter und trieben den Fonds

ber, das Einmaleins von Immobilien-Invest-

trachtung schon als kleine Überraschung ge-

damit in die Insolvenz.

ments nicht beachtet. Gerade für Luxushotels

wertet werden. So sahen sich die Hotelmana-

Während zahlreiche Anleger tief enttäuscht

gilt das berühmte Zitat von Conrad Hilton:

ger und Anteilseigner noch vor einigen Jahren

sind, reiben sich Finanzexperten verwundert die

»Lage, Lage, Lage«. Das Grand Hotel Heiligen-

auf einem guten und vielversprechenden

Augen. Wo, so fragen sie sich, liegen die allge-

damm hat zwar seine Reize, auch weil es die

Weg. Eine genauere Analyse zeigt jedoch die

meinen Schwächen von Hotelfonds? Sie hatten

Idylle der Ostsee beinahe perfekt reflektiert,

zahlreichen Schwächen des Projekts.

nicht nur in Heiligendamm, sondern zuvor be-

aber Heiligendamm ist halt Heiligendamm –

Generell sollten sowohl Anleger als auch

reits in zahlreichen anderen Fällen auf die Fä-

weit abseits im Nordosten der Republik. Rich-

Hotelbetreiber Vorsicht gegenüber Hotel-

higkeiten der jeweiligen Hotelbetreiber gehofft.

tig ist, dass die Auslastung des Hotels in den

Fonds walten lassen. In der Hotelbranche

Denn mit in Probleme geratenen Fondsstruktu-

Sommermonaten exzellent, nicht selten bei

weiß man, dass gerade solche Betreiber-

ren wurden in der Vergangenheit bereits Hotels

über 80 Prozent lag, dass im Winter aber eine

Immobilien, wie es das Grand Hotel Heiligen-

finanziert, die von namhaften Betreibern gema-

Auslastung von gerade einmal rund 20 Pro-

damm ist, zahlreiche Tücken aufweisen und

nagt wurden und trotzdem die Erwartungen

zent verbucht werden musste. So verwundert

sehr komplex sind. Anleger solcher auf Hotel-

nicht erfüllten. So zum Beispiel am Fleesensee-

es nicht, wenn Anno August Jagdfeld in die-

finanzierungen zielenden geschlossenen Im-

Fonds, der in Mecklenburg-Vorpommern drei

sen Tagen leidet wie ein Hund, weil er seinen

mobilienfonds erlebten in den vergangenen

von TUI und Radisson gemanagte Hotels mit

Lebenstraum nicht erfüllt sieht. Banken und

Jahren immer wieder Enttäuschungen. Zwar

Golf- und Tenniskomplex finanzierte. Hinter

Anleger haben ihm die rote Karte gezeigt. Als

haften diese Fondsanleger als Kommanditis-

dem schwierigen Fondsprojekt Adlon in Berlin

die für den Betrieb des Hotels herausgereich-

ten der KG lediglich in Höhe ihrer Einlage.

steht unter anderem der Name Kempinski, hin-

ten Kredite nicht mehr bedient werden konn-

Wenn aber der Verzicht auf Ausschüttungen

ter Hotelfonds von Eberts & Partner nicht selten

ten, zwangen die Banken Jagdfeld zum bitte-

nicht ausreicht, um den Fonds zu retten, dann

die InterContinental-Gruppe.

ren Gang vor das Amtsgericht in Aachen.

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TOP HOTEL | 4 /2012


nannte die Änderungen »existenzbedrohend«

Kritiker sagen, dass das Grand Hotel in dieser Konstellation von Anfang an kaum eine reelle

für Livemusik- und Tonträgerveranstaltungen,

Chance auf Erfolg gehabt habe. Jagdfeld sucht

speziell für Diskotheken. Die Gema erklärt ihre

die Schuld für den Misserfolg nicht nur bei sich

neue Tarifstruktur damit, dass sie einfacher

und den Seinen, sondern auch bei anderen – bei

und ausgewogener sei und zu deutlichen Ver-

der Kommune und einer Gruppe von Kritikern

günstigungen führe. Nach Ansicht des Deho-

beispielweise. »Das Image war von dem Zeit-

ga verschweigt sie aber, dass die Vergünsti-

punkt an ruiniert, als das Hotel zum öffent-

gungen nur verhältnismäßig wenig Veranstal-

lichen Gelände erklärt wurde«, hat er kürzlich er-

tungen – mit Eintrittsgeld zwischen zwei und

klärt. Die oft prominenten Gäste seien durch

acht Euro – betreffen. Für viele Musiknutzer

den Volkssport »Reiche gucken« von Heerscha-

bringt die Tarifstruktur hingegen Erhöhungen

ren an Spaziergängern in ihrer Ruhe gestört worheute auf einen Wanderweg mitten durch das

Insel-Hotel für zehn Jahre ausgebucht

Hotelgelände.

Das Atoll Ocean Resort auf Helgoland ist

den. Die Gemeinde, so beklagt er, bestehe noch

von zum Teil mehreren hundert bis zu über tausend Prozent mit sich.

ab 2013 für zehn Jahre von einer Windenergie-

Keine Bettensteuer in München

Ende offen, sagen die Kritiker und glauben nicht

firma exklusiv gemietet. Die WindMW GmbH

wirklich an den großen Erfolg des Konzepts.

Ende März hat der Bayerische Verwaltungs-

setzt für die Betriebsphase ihres rund 1,2 Milli-

Selbst ein weiterer Besuch der Kanzlerin, so

gerichtshof (BayVGH) entschieden, dass die

arden Euro teuren »Windparks Meerwind Süd-

heißt es, werde nicht mehr helfen können. Die-

Übernachtungssteuersatzung der Landes-

Ost« in der Deutschen Bucht voll auf den

se Ereignisse zeigen nicht zuletzt auch die gene-

hauptstadt München rechtswidrig ist. Die Re-

Standort Helgoland und hat sich deshalb für

relle Schwächen von geschlossenen Immobi-

gierung von Oberbayern habe deswegen zu

dieses Geschäftsmodell entschieden. Ent-

lienfonds als Finanzierungs-Alternative für Hotel-

Recht die Genehmigung der Satzung versagt.

täuscht zeigt sich hingegen Bürgermeister

gesellschaften. Welche Alternativen haben Ho-

Die Bettensteuer darf damit nicht erhoben

Jörg Singer: »Für unseren Tourismus ist das ei-

tels aber neben der normalen Kreditvergabe

werden. Bundesweit führen allerdings immer

ne kalte Dusche, denn das Atoll hat höchste

durch Banken? In den USA ist zum Beispiel das

mehr Städte und Gemeinden die Zwangsab-

Maßstäbe auf Helgoland gesetzt«.

gabe ein.

Micros-Fidelio kooperiert mit Google Hotelfinder

»Eigene Hotelsterne« nicht zulässig

Hotels, die mit dem Property Management

In Deutschland dürfen Hotels keine eigene,

System von Micros-Fidelio arbeiten, können

sondern nur die offizielle Klassifizierung des

künftig direkt beim Google Hotelfinder buch-

Dehoga-Bundesverbandes verwenden. Ande-

bar gemacht werden. Die neue Schnittstelle

re »Hotelsterne« sind nach einem Urteil des

Doch wie geht es weiter in Heiligendamm?

REIT-Konzept wesentlicher populärer als durch Fonds und andere Formen finanzierte Hotelprojekte. In Deutschland ist das indes noch anders – hier hat das REIT-Konzept bisher noch nicht den großen Durchbruch erzielt. Möglicherweise wird die Pleite von Heiligendamm das ändern. Für Anleger ist eine wesentliche Schwäche von geschlossenen Immobilienfonds ihre geringe Fungibilität und Illiquidität. Im Gegensatz zu REIT, wo ein täglicher Handel von Anteilen über die Wertpapierbörsen möglich ist, lassen sich Anteile an geschlossenen Immobilienfonds vom Investor erheblich schwerer wieder veräußern. (Mehr Informationen zu Real Estate Investment Trusts und Geschlossenen Immobilienfonds haben wir für sie unter www.tophotel/management/operations.html zusammengestellt.) Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe gab es doch noch positive Meldungen vom

wird derzeit von europäischen Hotelketten ge-

Landgerichts Berlin nicht zulässig. In einem

testet und soll in Kürze zur Verfügung stehen.

aktuellen Fall (Az. 52 O 4/12) wurde einer spa-

Die Provision für Micros-Fidelio für die direk-

nischen Hotelkette untersagt, in Deutschland

te Buchung beträgt 0,2 Prozent vom abgefrag-

mit Hinweisen auf eine Sterneklassifizierung

ten Zimmerpreis und Buchungszeitraum. Mi-

zu werben, sofern dem keine gültige Zertifi-

cros-Fidelio übernimmt hierbei auch die

zierung nach Maßgabe der Deutschen Hotel-

Abwicklung und das Berichtswesen. Neu beim

klassifizierung zugrunde liegt.

Google hotelfinder: Hoteliers können sich jetzt mit gekauften »Travel Ads« über den Preisvergleich hinwegsetzen.

HGK erweitert Leistungsspektrum Mit dem Ausbau des Bereichs HGK-Bio &

Zumbaum das Haus auf einem guten Weg; zu-

Radikale Tarifreform bei der GEMA

genossenschaft für die Hotellerie und Gastro-

dem werden neue Mitarbeiter gesucht und die

Die deutsche Gesellschaft für musikali-

nomie) ihren Mitgliedern ein erweitertes Spek-

Gehälter selbst bezahlt. Anno August Jagdfeld

sche Aufführungs- und mechanische Verviel-

trum: sowohl an Beratung zu nachhaltigen,

Grand Hotel. So sieht Insolvenzverwalter Jörg

Grüne Alternativen bietet die HGK (Einkaufs-

allerdings stehen nach Informationen der »Ost-

fältigungsrechte macht mit ihrer ab Anfang

zukunftsfähigen Gastronomie-Konzepten als

see-Zeitung« Klagen von rund 300 der insgesamt

2013 geltenden Preispolitik große Veranstal-

auch zu energieeffizienten und umweltver-

1900 Anleger ins Haus. Grund: Sie seien nicht

tungen um ein Vielfaches teuerer als bisher,

träglichen Lösungen. Dabei habe man im Sin-

richtig über die Risiken des Fonds Nr. 34, sprich

kleine Veranstalter zahlen weniger. Ernst Fi-

ne einer verbesserten Übersichtlichkeit The-

die großen Startschwierigkeiten des Hauses,

scher, Dehoga-Präsident und Vorsitzender der

menfelder wie Wasser, Energie, Housekeeping

aufgeklärt worden.

Bundesvereinigung der Musikveranstalter,

und Gästezimmer geschaffen.

JONAS DOWEN

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TH

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Westin Grand Frankfurt

Ohne Charme und

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TOP HOTEL | 4 /2012


ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST TOP-HOTELLERIE

Charakter Konstruktive Kritik gehört seit jeher zum journalistischen Credo von Top hotel. Nobeldomizile, die sich als hochpreisige Repräsentanten der Spitzenhotellerie betrachten und für die Branche Vorbildfunktion haben, stehen im Mittelpunkt des anonymen Luxushoteltests. Dieses Mal nahm unser Tester das Westin Grand Frankfurt unter die Lupe

SO. 26/02, 15:46

Telefonische Reservierung Auf meine telefonische Anfrage hin erklärt mir eine freundliche Mitarbeiterin, dass die Reservierungsabteilung am Sonntag nicht besetzt sei und ich es bitte nochmals am Montag ab sieben Uhr probieren solle. Sie vermag auch nicht im System zu sehen, ob noch Zimmer frei wären. Extrem schwach, unprofessionell und fahrläs-

HHHHH ANONYMER LUXUSHOTELTEST FOLGE 89

sig – eine Reservierung muss immer möglich sein, sonst könnte der Interessent kurzerhand abspringen. Am Montag, den 27. Februar, werde ich um 13:38 Uhr umgehend mit der Reservierung verbunden. Das Gespräch mit Frau J. verläuft freundlich und professionell. Zunächst will sie mir die teuren Zimmer verkaufen, erst als ich zu erkennen gebe, dass ich mich bereits auf der Webseite des Hotels kundig gemacht habe, lenkt 4/2012 | TOP HOTEL

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TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST

sie ein. Sie bietet mir Zimmer zu den gleichen Preisen wie im Internet an, ab 169 Euro ohne Frühstück. Der Unterschied zwischen der preiswertesten Kategorie »Classic« und der nächst höher gelegenen »Deluxe« beträgt 20 Euro, was die Mitarbeiterin nur mit der Lage begründet – die etwas besseren Zimmer liegen zum Innenhof, die anderen zur stark befahrenen Straße. In der Größe und Ausstattung, so Frau J., bestünde kein Unterschied. Die Reservierungsbestätigung erfolgt umgehend gleich nach dem Gespräch, enthält alle relevanten Daten korrekt und fällt standardisiert aus. Wertung: 1. Teil ungenügend, 2. Teil gut FR. 02/03, 15:59

Check-in An der Tür und in der Lobby ist kein Gepäckträger in Sicht. Drei der vier Mitarbeiter an der Rezeption sind gerade mit Gästen im Gespräch, weshalb ich auf die einzige freie Mitarbeiterin zugehe. Sie blickt auf ein Papier und bemerkt in einem harten und gereizten Tonfall, dass noch andere Gäste vor mir wären. Diese warten zwar ganz am linken Rand der Rezeption und nicht hier am äußeren rechten und sind für mich kaum wahrnehmbar, doch fühlt sich Frau K. offenbar gestört und liest

Die Hotel-Lobby

weiter in ihrem Papier. Ihr Auftritt wäre Grund

beherbergt nicht

genug, das Hotel sofort wieder zu verlassen,

nur die Rezeption

denn die grobe Unfreundlichkeit wird fortge-

sowie den »Execu-

Das Westin Grand Frankfurt möchte offenbar kein Kuschelhotel

setzt. Sie begrüßt den neuen Gast mit keinem

tive Club« mit PC-

sein, Rendezvouspärchen und Wochenendurlauber dürften sich

Wort, hält während des Gesprächs nie Blick-

Arbeitsplätzen,

jedenfalls kaum angesprochen fühlen. Gerade der anspruchs-

kontakt und kennt weder die Worte »Danke«

sondern auch die

volle Businessclass-Gast möchte aber so viel es geht inklusive

noch »Bitte«. Es fällt ein negativ abwehrender

»Grand Seven

haben und schätzt es ganz und gar nicht, wenn jeder Handschlag

und versteinerter Gesichtsausdruck auf, nicht

Lounge & Bar«

extra berechnet wird. Frühstück ist nicht inklusive, der Internet-

der Hauch eines Lächelns ist erkennbar. So be-

Zimmer 558 Das Zimmer entspricht einer konfektionierten nüchternen Geschäftsgastklasse, die sachlich und wenig emotional sein will.

zugang wird berechnet (lediglich 30 Minuten sind frei). Wer nur

handelt, muss sich ein Gast wie ein lästiger

mal schnell ein Hemd aufgebügelt haben möchte, wird gleich

Eindringling vorkommen, der die kostbare Zeit

mit unfreundlichen 8,50 Euro zur Kasse gebeten. Selbst das

der Rezeptionistin stiehlt. Frau K. blickt nur

Schuheputzen lässt sich das Hotel mit fünf Euro bezahlen.

einmal kurz auf, als sie mir mit einer Handbe-

Das (Nichtraucher-)Zimmer wurde gut gereinigt und gelüftet

wegung zeigt, wo sich der Lift befindet. Nach

übergeben, selbst an Problemstellen (unter dem Bett, auf dem

hotelüblichen Höflichkeiten (etwa der Wunsch

Telefonhörer, am Bilderrahmen usw.) ist alles bestens gesäubert.

zu einem angenehmen Aufenthalt) oder Infor-

Der Empfang für den Gast entspricht dem grundsätzlichen un-

mationen (Frühstückszeiten etc.) steht der

persönlichen Auftritt des Zimmers. Es gibt kein Begrüßungs-

Mitarbeiterin ebenfalls nicht der Sinn. Ein

kärtchen oder andere individuelle Details; Blumen oder gar ein

solch unangenehmes gastfeindliches Check-in

Obstkorb gehören nicht zum Standard. Selbst auf dem Monitor

hat der Hotel-Tester bislang in all den Jahren

wird der Gast nur ganz allgemein, nicht aber namentlich will-

kaum erleben müssen. Frau K. (und letztlich

kommen geheißen. Immerhin steht ein kleines Fläschchen

das Hotel) muss sich fragen, ob sie mit ihren

Wasser gratis bereit. Der kleine Beistelltisch und der Sessel da-

mangelnden beruflichen Fähigkeiten und vor

neben eignen sich nicht dazu, darauf zu speisen (Roomservice).

allem den emotionalen Defiziten im Umgang

Das Zimmer lässt sich komplett verdunkeln.

mit Menschen überhaupt im richtigen Beruf

Die Übersichtlichkeit des Zimmers bietet eine schnelle Orien-

angekommen ist.

tierung. Die hochwertige Bettenkultur (stabile Matratze, leichte,

Wertung: ungenügend minus

sanfte Bettwäsche, komfortable, wenn auch recht weiche Kopf-

14

TOP HOTEL | 4 /2012


kissen) ermöglicht sehr guten Schlafkomfort. Der Schrank bietet genügend Unterbringungsmöglichkeiten, es hängen ausreichend Holzkleiderbügel bereit. Zudem ist ein Ganzkörperspiegel vorhanden. Der ausreichend große und in angenehmer Höhe installierte Minisafe (ohne Steckdose) funktioniert tadellos, ist aber etwas mühsam zu bedienen – die sechsstellige Zahlenfolge muss stets neu eingegeben werden.

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Das Koffergestell ist gerade ausreichend, um einen Koffer ausgeklappt zu platzieren, muss jedoch dafür aus seiner angestammten Ecke vor den Schreibtisch versetzt werden. Dieser eignet sich aufgrund seiner Fläche gut für Arbeiten aller Art, auch die beiden Steckplätze liegen leicht erreichbar oben in Telefonhöhe. Der kommode Schreibtischstuhl kann in der Höhe verstellt werden und passt sich dem Tisch an. Das Telefon lässt sich zwar gut bedienen, doch die Beschriftung der einzelnen Stationen ist zu klein geraten. Das Internet funktioniert tadellos, es liegt bereits ein Netzwerkkabel am Schreibtisch. Außerdem stehen ausreichend funktionierende Lichtquellen zur Verfügung, ein Generalschalter existiert nicht. Die Kanäle (inklusive russische, arabische und asiatische) im Flat-TV sind durcheinander und nicht nach Wichtigkeit angeordnet. Ein TV-Programm und eine Liste, wo man welche Kanäle findet, sind nicht vorhanden. Ebenso fehlt eine Guestdirectory. Sprinkler, Rauchmelder und Fluchtplan sind vorhanden. Die Minibar zeigt größtenteils eine persönliche Note, die sonst nicht im Zimmer zu entdecken ist. Die iChoc-Schokoladen in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen (z.B. Weiße Schokolade mit Mango) sind originell und gut. Daran ändert auch der alte Aufkleber »Have a wonderful freaky Christmas time« mit Nikolaus nichts, zumal das Ablaufdatum der Schokolade selbst erst Mitte 2013 erreicht ist. Meersalz-Chips und Weißer Tee mit Holunderblüte in Flaschen offenbaren ebenfalls mehr als das Herkömmliche. Dass man beim Wein den nahen Rheingau wählt, ist richtig, es müsste aber nicht gerade ein besonders schwaches Produkt von dort sein. Champagner, Sekt und andere schäumende Weine fehlen vollends. Wasser kostet 4,50 Euro (0,25 l), Apfelsaft 4,80 Euro (0,2 l) und Pils 5,50 Euro (0,33 l). Die Kaffeemaschine von Nespresso mit drei Kapseln ist ein willkommener Standard in den Zimmern, wobei jedes weitere Kapsel-Trio mit fünf Euro zu Buche schlägt. Ein solcher Zukauf ist aber letztlich nicht nötig, da verbrauchte Kapseln nachgeladen werden. Überhaupt wird die Minibar nach Verbrauch zügig wieder komplettiert. Warum zur Kaffeemaschine Teebeutel ausgelegt werden,

des Mal herunter und müssen wieder aufgelesen werden, weil

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sie nicht die richtige Passform haben.

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sollte einmal überdacht werden, denn was auch immer diese Maschine durchläuft, schmeckt zumindest gefühlt nach Kaffee. Mehrere Versuche zeigen zwar, dass der Tee durchaus nach Tee schmeckt, doch bleibt ein problematisches Restempfinden. Die Nespresso-Maschine funktioniert ansonsten einwandfrei. Ein einziges Fenster ist etwas bescheiden für dieses Zimmer bemessen, der Ausblick auf die triste Straße und das unansehnliche Gerichtsgebäude gegenüber ist aber ohnehin nicht erbaulich. Ungemein nervend: Die Türhänger fallen beim Öffnen der Tür je-

Wertung: noch gut lll#egd_ZXi"Åddgh#Xdb

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TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST

Bad

tigen und erfordert regelrecht Kraft. Als Guest supplies stehen

Das Bad wirkt eher bescheiden in Ausstattung und Größe, bietet

Shampoo, Conditioner, Duschgel und Bodylotion von durchschnitt-

aber ausreichend Ablagemöglichkeiten. Ein Bidet ist nicht vorhan-

licher Qualität bereit. Wattepads, Q-Tips, Duschhauben, Nagelfeile

den, die Badewanne dient auch als Dusche. Die Doppelduschköpfe

und ähnliches gibt es nicht, wobei eine Duschhaube gerade in diesem

sind sehr schräg angebracht und kommen im Strahl zu seitlich und

Bad mit seinen unbändigen Duschvorrichtungen Sinn ergeben wür-

nicht von oben. Die zusätzliche und unansehnliche Handbrause wur-

de. Beim Haartrockner hat man sich ein solides Modell ausgesucht,

de ebenfalls falsch platziert und sollte in der Halterung so abgelegt

dessen Gebrauchsspuren noch akzeptabel sind. Der Lautsprecher

werden können, dass sie horizontal verläuft (hier muss man die Brau-

funktioniert nicht, die Lüftung arbeitet ordentlich, das Telefon wurde

se jedoch ganz abstellen, bevor man sie ablegt, sonst spritzt sie im

nicht optimal platziert. Eine schwarze WC-Bürste kann gegenüber

ganzen Bad umher). Die Ausstieghalterung wurde so niedrig ange-

einer weißen vorteilhaft sein und kommt hier auch zum Einsatz. Das

bracht, dass sie im Stehen keinen Sinn macht – Gäste werden sich in-

gräuliche WC-Papier wirkt etwas ärmlich. Positiv: Der Ganzkörper-

stinktiv am Handtuchhalter festklammern, der jedoch wacklig und

spiegel, der große Waschbeckenrand als Ablage, der stets angenehm

instabil ist. Das Bad ist sehr grell ausgeleuchtet und lässt sich im Licht

warme Fußboden, der sehr leicht in der Höhe verstellbare große Kos-

nicht reduzieren. Der Wasserdruck ist überall ausreichend, das Was-

metikspiegel, ausreichend Handtücher in verschiedenen Größen, Ba-

ser fließt in der Badewanne störungsfrei ab, staut sich aber schnell im

demantel und Badeschlappen. Außerdem wurde das Bad vom House-

Waschbecken. Die WC-Spülung lässt sich ungewöhnlich schwer betä-

keeping tipptopp übergeben. Wertung: noch befriedigend

Sicherheit Der Aufzug lässt sich nur mit der Zimmerkarte aktivieren. Nach meiner Abreise behalte ich diese, um zu sehen, ob sie noch im Aufzug und eventuell sogar noch für das Zimmer funktioniert – Fehlanzeige und gut so. Stichproben zeigen, dass die Fluchtwege gut sichtbar und offen sind und auch hinter den Türen nichts im Weg steht. Das Housekeeping arbeitet nicht sichtbar mit Gästelisten. Versuche, an meine Zimmernummer zu kommen, scheitern am Sicherheitsverständnis der Mitarbeiter. Wertung: sehr gut

Message Obwohl mir eine Nachricht auf der Zimmer-Nachrichtenbox hinterlassen wurde, leuchtet das rote Signallicht am Telefon nicht. Die Nachricht wurde jedoch aufgenommen. Wertung: mangelhaft

Hotel-Info-Kanal Dieser im Grunde nützliche Dienst funktioniert leider nicht. Außer dem Porno-Pay-TV, auf das man viel zu oft ungewollt trifft, versagen die anderen Hilfestellungen. Vor allem der so wichtige Einblick in die Rechnung ist leider nicht möglich. Wertung: mangelhaft 16:32

Etagenservice Die Roomservicekarte fällt herkömmlich aus und bietet keine Überraschungen. Sieht man einmal von Frankfurter Würstchen ab, ist kein lokaler oder regionaler Bezug zu erkennen. Von einer individuellen Handschrift keine Spur; Pasta, Salate, Clubsandwich, Hamburger, Pizza oder Schnitzel geben sich beliebig international. Die junge Mitarbeiterin meldet sich mit einem saloppen »Hallo«. Sie agiert sehr freundlich, muss aber bei genauerem Fragen bei den Getränken stets nachsehen. Auf der Etagenkarte wird allgemein von einem Prosecco gesprochen, ohne die Marke und den Herkunftsort Zimmer 558 vermittelt eine nüchterne Stimmung – im

zu nennen. Auch beim Riesling wird lediglich der Lagenname, nicht

Gegensatz zur Bar, die den Tester rundum begeisterte

aber das Weingut genannt. Die Mitarbeiterin hat sich zwar nicht selbst

16

TOP HOTEL | 4 /2012


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Die Partner


TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST

ich reise jedoch schon am Sonntagmittag ab. Bei Expressauftrag könnte man noch am gleichen Tag alles fertig stellen, doch dann wird der doppelte Preis fällig. 17 Euro für ein Bügelhemd erscheinen mir jedoch als ein solch unverschämter Wucher, sodass ich ablehne. Wertung: ungenügend

Turndownservice Ein solcher zweiter Service am Abend wird nicht angeboten. SA. 03/03, 08:30

Weckruf Der Weckruf erfolgt freundlich und pünktlich, aber auf Englisch. Eine halbe Stunde später erfolgt ein weiterer nicht bestellter Weckruf in deutscher Sprache. Sehr freundlich, aber ohne persönliche Anrede und Nennung der Uhrzeit. Beim Weckruf am nächsten Morgen geht man perfekt vor. Die freundliche Mitarbeiterin stellt sich vor, spricht mich mit Namen an, nennt die Uhrzeit und wünscht noch einen schönen Tag. Frisch renovierte Veranstaltungsetage: Das Westin bietet

Wertung: gut

13 flexible Tagungsräume für bis zu 1000 Personen

Lärm Von der stark befahrenen mehrspurigen Straße dringen so laut mit Namen vorgestellt, spricht mich aber persönlich mit Namen an.

Fahrgeräusche von Autos und Straßenbahnen bei geschlossenem

Sie wiederholt die Bestellung, bedankt sich dafür und gibt eine Ser-

Fenster ins Zimmer, dass sich nicht nur empfindliche Menschen ge-

vierzeit von etwa 20 bis 30 Minuten an. Gut 30 Minuten später bringt

stört fühlen müssen. Türenknallen und Stimmen auf den Fluren sind ebenfalls deutlich zu hören, zumal die Ein-

ein Kellner die Bestellung auf einem Tablett. Es sieht alles sehr gestaucht aus und wurde

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gangstür nicht gut abschließt und eine

mit einer abgeschnittenen weißen Rose im

ganze Hand durch die Unterseite passt. Der

Glaswürfel dekoriert. Der Mitarbeiter stellt

Radiowecker verursacht in der Nacht erhebliche Störgeräusche, gegen die nur noch

das Tablett ungefragt auf den Schreibtisch. Ein Abräumhinweis erfolgt nur über das obligate Kärtchen und nicht noch einmal persönlich. Der Kellner ist keineswegs un-

Bestnote für:

Steckerziehen hilft.

Gourmet Linie.

10:28

Zimmerfrühstück

freundlich, hätte sich aber durchaus mit einer netten Formulierung verabschieden

Es gibt vier verschiedene Frühstücksof-

können und nicht wortlos das Zimmer ver-

ferten, ich vermisse jedoch eine deutsche

lassen sollen. Das Wiener Schnitzel ist von

Variante mit Wurst, Schinken, Käse, Brot

guter Qualität und butterzart, die Pommes

und Brötchen. Auf Nachfrage höre ich, dass Frühstück in jedem Fall bis zwölf Uhr aufs

fettig aus. Der Salat mit Karottenstreifen er-

Zimmer gebracht wird, aber auch »danach

scheint mit müder Vinaigrette recht konventionell. Die Küche schickt sogar ein Amuse gueule mit, was für einen Etagen-

fachingen.de

frites fallen passabel und vor allem nicht

noch vieles möglich« sei. Ich bestelle American Breakfast (31 €) mit Rostbratwürstchen, Spiegelei, Speck und vielem mehr. Ich

service ungewöhnlich ist – Mozzarella, Tomate und Rucola. Für die

hätte jedoch lieber einen anderen frisch gepressten Saft als den vor-

Bestellung aufs Zimmer wird eine Servicegebühr von fünf Euro

gegebenen aus Orangen, wobei man mir als Alternative leider nur

erhoben. Das Tablett wird nach dem Essen umgehend abgeräumt.

Grapefruitsaft anbieten kann (weder Apfel noch Karotte etc., mit de-

Wertung: noch gut

nen eine Saftpresse ebenfalls gefüttert werden könnte). Die freundliche Mitarbeiterin wiederholt die Bestellung und gibt die Servierzeit

Wäscheservice

mit rund 20 Minuten an. Keine zehn Minuten später bringt mir ein

Ein Bügelhemd wird mit satten 8,50 Euro berechnet – es gibt Hotels,

sehr freundlicher und einen »guten Morgen« wünschender Kellner

da wird derlei als Gratisservice geboten. Die Hemdenwäsche kostet 50

ein Tablett – leider die falsche Bestellung und nur das einfache

Cent mehr, die Reinigung schlägt mit zehn Euro zu Buche. Da meine

Essentials-Frühstück (16 Euro). Er entschuldigt sich vielmals für das

beiden Wäschesäcke das Housekeeping nach neun Uhr erreichen,

Missgeschick und meint, dass die Mitarbeiterin das wohl falsch ge-

sieht man sich dort außerstande, alles noch am Wochenende zu erle-

bucht habe. Im Herausgehen entdeckt der Etagenkellner noch die

digen. Auf dem normalen Weg wird die Wäsche erst am Montag fertig,

zwei Wäschesäcke, die ich fürs Housekeeping bereitgelegt hatte, und

18

TOP HOTEL | 4 /2012


fragt, ob er diese mitnehmen könne (sehr

Service Express

gut und aufmerksam!). Kaum fünf Minu-

Diese Abteilung ist die Schaltzentrale

ten danach bringt mir eine freundliche Mit-

des Hotels und lenkt auch das Housekee-

arbeiterin die richtige Bestellung. Sie war

ping und den Roomservice, die keine eige-

wohl vertauscht worden und hat nun einen

ne Ruftaste haben. Die Mitarbeiterinnen

längeren Weg zurücklegen müssen – trotz

agieren ausgesprochen freundlich und er-

Cloche (keine Hotbox!) ist alles gerade ein-

weisen sich als hilfreich. Der Wunsch nach

mal lauwarm. Auf dem Trolley sieht alles

einer späteren Auscheckzeit und Batterien

wie Kraut und Rüben aus, für eine dekora-

wird schnell umgesetzt. Gerade diese Ser-

tive Blume war kein Platz mehr. Dem Auge

vice-Abteilung gibt dem Hotel ein persön-

wird nichts gegönnt, aber auch der Gau-

liches Profil, weil dem Gast vermittelt wird,

men muss wegen der mangelnden Tempe-

dass man sich um ihn und seine Belange

ratur leiden. Spiegelei und Rostbratwürst-

kümmert. Wertung: sehr gut

GERMANY „Art de Buffet“

chen wären im Grunde gut, schmecken so aber nicht mehr wirklich. Der Speck ist

Bankett

größtenteils sehr ledrig, die Kartoffeltaler

Der Tagungsauftritt im Internet ist et-

haben ebenso wenig Aussage wie die Pan-

was nüchtern und könnte weit animieren-

cakes. Dass noch wässrig-fade Grilltomaten

der ausfallen. Die Gespräche mit der Abtei-

ihr Unwesen treiben, ist der Gedanken-

lung verlaufen professionell und freund-

losigkeit zuzuschreiben, denn derlei Ge-

lich. Anfragen werden schriftlich detailliert

schmacklosigkeiten gehören nicht mehr

beantwortet, könnten aber zügiger erfol-

auf den Speiseplan. Die müde Salatblatt-

gen. Neben Fakten und Zahlen erhält der

Gurken-Dekoration ist mehr als entbehr-

Interessent auch Bilder vom speziell ange-

lich.

fragten Veranstaltungsort. Die Mitarbei-

Die Portionen sind sehr groß, wie soll

Veredelungen

terin bedankt sich am Ende des Gesprächs

das eine Person schaffen? Genau genom-

für das Interesse. Noch besser wäre es ge-

men ist so etwas Lebensmittelverschwen-

wesen, sie hätte mir am Telefon gleich ihren

dung. Der Brotkorb ist reichlich gefüllt mit

Namen und die Durchwahl gegeben. Spä-

Brötchen, Laugengebäck, Croissant und

ter sehe ich: Die sorgfältige Angebotsbear-

Gebäckstückchen – Brot fehlt. Die guten

beitung enthält neben allen korrekten Da-

Konfitüren und Marmeladen sind mit fünf

ten auch den Namen und die Telefon-

Gläschen großzügig bemessen. Der Grape-

nummer der Mitarbeiterin.

fruitsaft scheint frisch gepresst, statt dem

Wertung: gut

„Flow“

gewünschten Grünen Tee bekomme ich leider Kräutertee. Die Wasserkanne riecht nicht nach Kaffee (immer noch eher die

Location Die Lage nahe der Konstablerwache ist

Ausnahme).

sehr problematisch. Das Karree ist seit Jahr-

Wertung: mangelhaft

zehnten unter anderem Treffpunkt von

Housekeeping

im Umfeld gehören der Kategorie Ramsch

www.zieher.com www.facebook.com/ZieherGermany „Modul“ Walnuß

Kleinkriminellen. Nicht wenige Geschäfte Die Abteilung hat gut gearbeitet, das

& Co. an, auch die Lokale zählen nicht zur

Zimmer wurde wieder ordentlich herge-

gehobenen Klasse, wie allein schon deren

richtet. Alle Abfallbehälter sind geleert,

optischer Auftritt erkennen lässt. Viele

gebrauchte Gläser wurden entfernt und

Frankfurter meiden diese Ecke, die sich am

durch neue ersetzt. Auch die Nespresso-

Ende der einkaufsstarken Shoppingmeile

Maschine wurde mit neuen Kapseln aus-

Zeil befindet. Optisch wirkt die Hotelum-

gestattet. Nur verbrauchte Guest supplies

gebung jedenfalls sehr trist und teilweise

wurden nicht nachgeladen. Von drei Mar-

heruntergekommen. Die Stadt Frankfurt

kierungen im Bad wurden zwei entdeckt

hatte einst die Hoffnung, dass das Hotel

und entfernt. Beim Housekeeping arbeiten

die Gegend aufwerten könnte und sich

nur Männer – nicht unproblematisch. Vie-

attraktive Geschäfte anschließen. Es ist

le weibliche Gäste bevorzugen weibliches

jedoch anders gekommen und eher so,

Zimmerpersonal, zudem gelten männliche

dass sich Hotel und Umfeld im negativen

Housekeeper als weniger »besenrein«.

einander angeglichen haben. Äußerlich

Wertung: gut

bietet das Westin Grand Frankfurt keinen

ZIEHER Katalog 2012!:

„Sphere“


TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST

schÜnen Anblick, vor der grauen Fassade wirken livrierte Doormen merkwßrdig deplaziert. Es wird auch nicht deutlich, welche Aufgabe diese zu erfßllen haben. Während des Test-Aufenthalts konnte man weder sie noch die Pagen mit Gästekoffern sehen. Die einzige aktive Handlung war das Tßraufhalten fßr den einen oder anderen Gast, der aus dem Taxi stieg. Der hohe Standaschenbecher am Eingang kÜnnte dagegen aufmerksamer ßberwacht werden und ist häufig ßbervoll, wobei auch Kippen herumliegen. Wertung: mangelhaft

Flure, AufzĂźge, Treppen

und Treppen gut in Schuss. Auch auf den Bildern

Stickig, ohne Atmosphäre, sprÜde und

in den Fluren befindet sich kein Staub. Servierwa-

ßberteuert – so empfand der Tester das

Sieht man einmal von der stark

gen oder Tabletts mit benutzten Tellern sind bei

enge und verwinkelte Spa

verschrammten Wand neben Zim-

keiner der Inspektionsrunden zu sehen gewesen.

mertĂźr 535 ab, sind Flure, AufzĂźge

Wertung: gut

Das enge und verwinkelte Spa besitzt den sprÜden Charme eines städtischen Hallenbads. Es

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7HO

EDGJUXSSH GH 20 TOP HOTEL | 4 /2012

ist keineswegs unsauber, aber auch nicht picobel-

Auf dem Zimmer findet sich ein Schuhputztuch

lo – es riecht an vielen Stellen einfach nicht frisch,

und der Hinweis, dass dieser Service fĂźnf Euro

gerade die Ordnung der Gäste lässt zu wßnschen

kostet und eigens bestellt werden muss. FĂźr die

Ăźbrig. Die Toilette und die Duschkabine sollten

Schuhe sollen Beutel bereit liegen, die aber hier

regelmäĂ&#x;iger kontrolliert werden, insbesondere

nicht vorhanden sind. Bei meiner telefonischen

am Wochenende, wenn viele Gäste und Mitglieder

Anfrage wird mir nichts von einer PutzgebĂźhr ge-

von AuĂ&#x;erhalb kommen. Zu allem Ăœberfluss wird

sagt. Meine vor die TĂźr gestellten Schuhe werden

das Westin-Spa noch sehr regelmäĂ&#x;ig bei Grou-

abgeholt, am nächsten Morgen aber nicht auto-

pon feilgeboten, was zusätzlich Masse und nicht

matisch zurĂźckgebracht. Als sie bis neun Uhr im-

unbedingt Klasse schafft. Der Hotelgast ist hier

mer noch nicht retourniert werden, frage ich nach.

jedenfalls nur einer unter vielen und genieĂ&#x;t kei-

Die Schuhe werden nun umgehend gebracht und

nerlei VorzĂźge.

in einem Plastiksack an die Tßr gehängt. Sie sind

GroĂ&#x;es Manko: Nur eine Duschkabine bei den

tipptopp gereinigt worden. Die verlangten fĂźnf

Herren, die auch noch offen ist. Nicht jeder Gast

Euro stehen später nicht auf der Rechnung.

ist exhibitionistisch veranlagt, um so etwas zu

Wertung: noch gut

mĂśgen. Die Umkleidekabinen sind sehr eng und stickig, Ăźberhaupt herrscht dicke Luft im Spa und

Spa

im Schwimmbad. Dass Guest supplies (BĂźrsten,

Der erste Kontakt mit dem Spa verläuft nicht

Kämme, Bodylotion, Haartrockner etc.) nicht

unfreundlich, aber auch nicht professionell. Frau

offen herumliegen und nur auf Nachfrage her-

M. meint, dass an diesem Samstag keine Termine

ausgerĂźckt werden, weil ein zu groĂ&#x;er Schwund

mehr frei seien. Das wäre nicht weiter tragisch,

befßrchtet wird, lässt sich zwar nachvollziehen,

doch sollte eine solche Absage mit Bedauern zum

wirkt aber gegenĂźber dem Hotelgast kleinlich. Im

Ausdruck kommen und nicht etwas hochnäsig

Warteraum selbst liegen keine Zeitschriften be-

wie hier sowie mit der AttitĂźde, dass sich der Gast

reit, diese befinden sich in einem Ständer davor

gefälligst lange vorher etwas reservieren sollte.

und sind keineswegs mit interessanter LektĂźre be-

Zudem hätte man dem Gast, der sich offenkundig

stĂźckt (fast durchweg mit WerbebroschĂźren und

fĂźr das Spa und seine Einrichtung interessiert,

Spa-Fachpublikationen). Die Flasche mit Zitro-

eine Informationstour anbieten kĂśnnen (es sind

nenwasser ist bei beiden Besuchen leer. Die drei

immerhin gleich drei Mitarbeiterinnen sichtbar

Teesorten daneben wirken ja durchaus anspre-

vorhanden).

chend, wie aber soll man sie sich zubereiten?


Handtücher sind leider nicht an allen rele-

Die Mitarbeiterin führt mich in eine klei-

vanten Stellen zu finden und müssen

ne, stickige und überhitzte Kabine ober-

regelrecht gesucht werden. Es dauert über-

halb des Schwimmbads. Unbekleidet ist

haupt alles viel zu lange, bis man sich eine

diese Temperatur akzeptabel, jedes Hand-

Orientierung verschaffen kann.

tuch würde sie schwerer erträglich machen.

Die Preise sind so anspruchsvoll, wie

In solchen Kabinen kann einfach keine

diese Abteilung an keiner einzigen Stelle

gute oder gar entspannte Atmosphäre ent-

auch nur annähernd als Wert einlöst. Kei-

stehen. Dass der Gast mit einer Musik be-

ne Atmosphäre, keine besondere Stim-

lästigt wird, die er sich anders oder gar

mung, nicht der Hauch einer individuellen

nicht wünschen würde, sollte auch ein

Betreuung, dafür aber Preise, als würde

Thema sein. Doch inzwischen wird man in

Kate Moss persönlich massieren. Die kos-

den Wellnessbereichen ähnlich ungefragt

tengünstigste Massage: 100 Euro für 50

beschallt wie in Taxis. Die Mitarbeiterin

Minuten, Maniküre 60 Euro, Pediküre 65

arbeitet professionell, jeder Handgriff sitzt.

Euro. Die Gentlemen Treatments bewegen

Dass sich kein Spa-Erlebnis einstellen will,

sich zwischen 110 und 150 Euro (55 bis 80

liegt nicht an ihr, sondern an der gesamten

Minuten).

mangelnden Atmosphäre und den dafür

Bei der Spa-Behandlung werde ich salopp mit »Hallo« begrüßt, die Mitarbeite-

Die Innovation für maximalen Tee-Genuss

überzogenen Preisen. Wertung: noch ausreichend

rin stellt sich nicht persönlich mit Namen vor (trägt jedoch ein Namensschildchen).

19:02

Während des Gesprächs werde auch ich

»Grand Seven Lounge«

nicht persönlich mit Namen angespro-

Im großen zentralen Hotel-Atrium tei-

chen. Wie sich herausstellt, wurde für mich

len sich Lounge und Bar eine Halle, deren

eine falsche und stark abweichende Be-

Optik und Konzept schon häufig geändert

handlung gebucht – Ayurvedic Massage zu

wurde. Die jetzige Umsetzung ist nicht

160 Euro für 90 Minuten. Ich hatte eine nor-

magnetisch, aber immerhin ansprechend.

male Massage gebucht (50 Minuten für 100

Ich passiere ein kaum als Rezeption zu er-

Euro). Am Telefon erfuhr ich im Spa dazu,

kennendes Stehpult, das nicht besetzt ist.

dass diese Behandlung jetzt 110 Euro kos-

Nach einer guten Minute der Orientierung

ten würde, obwohl dies auf allen Flyern (im

und des Alleingelassenseins suche ich mir

Spa und auf dem Zimmer) noch mit 100 Eu-

einen Platz – das Lokal ist leer. Ich warte ge-

ro beziffert wird – zwei Fehler bei einer Bu-

schlagene 13 Minuten, bis man von mir No-

chung. Die Massage kostet nach wie vor 100

tiz nimmt. Es sind in dieser Zeit ein Mitar-

und nicht 110 Euro, die etwas kostspielige-

beiter des Lokals, ein Mitarbeiter der Bar

re Ayurvedic Massage wird mir zum glei-

und ein Dritter aus der Küche an mir vor-

chen Preis wie die einfache Variante ange-

beigezogen, ohne mich zu bemerken oder

rechnet. Immerhin funktioniert das Rekla-

gar anzusprechen. Ein normaler Gast wäre

mationshandling.

längst gegangen. Auch die dumpf tönende Discomusik fördert einen schnellen Abgang.

Westin Grand Frankfurt

Der Kellner, der inzwischen mehrfach an mir mit gesenktem Kopf vorbeigegangen

Konrad-Adenauer-Straße 7

ist, ist plötzlich wach geworden und be-

D-60313 Frankfurt

grüßt mich knapp mit der ewiggestrigen

Telefon 069-2981-0

Phrase »Champagner oder Sherry als Ape-

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ritif?« – genaue Angaben darüber oder eine

grandfrankfurt@westin.com

Karte, die solche Offerten beziffern könn-

Kategorie

ten, werden nicht vorgelegt. So etwas darf

General Manager Heiko Buchta

man in keinem Luxushotel erleben. Es weist das Haus als einfache Herberge mit 60erJahre-Gastronomie aus. Beratungen, Emp-

354 Zimmer und 17 Suiten

fehlungen – so viel Mühe macht sich hier

Preise

niemand, der Kellner nimmt nur teil-

DZ ab 249 € • Suite ab 399 €

nahmslos die Bestellung entgegen.

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TOP-HOTELLERIE ANONYMER LUXUSHOTEL-TEST

21:12

»Grand Seven Bar« Die Bar ist das Herzstück des Hotels – als zentrales Kommunikationszentrum, aber auch wegen der Freundlichkeit. Begrüßung, Beratung und Service-Präsenz sind vorbildlich. Hier wird der Gast mit offenen Armen willkommen geheißen. Das ist leider an keiner anderen Stelle im Hotel zu erleben. Der Chefbarkeeper F. A. und seine rechte Hand wissen die Getränkekarte sachkundig zu präsentieren sowie animierend und verkaufsfördernd zu beraten. Die Drinks werden exakt und geschmacklich ausbalanciert gemixt sowie ansehnlich präsentiert. Die Karte bietet nicht nur die üblichen Getränke, bekannte Klassiker und Modedrinks, sondern auch eigene Kreationen. Darunter finden sich ein lokaler Apfelwein-Cocktail und einige Raki-Mixgetränke mit dem Nationalschnaps des türkischen Chefbarkeepers. Ungewöhnlich sind auch die Offerten mit Cocktails, die sich Stammgäste ausgedacht haben. Eine ausgezeichnete Idee sind außerdem die »Wine Flights«, bei denen man drei verschiedene Weine eines bestimmten und stets wechselnden Weinguts bekommt (für 14 bis 19 €). Im aktuellen Fall hat man mit dem Weingut Ress aus dem Rheingau eine gute Wahl getroffen. Großes Lob verdient ebenfalls die TeeBar, an der gleich 28 Sorten von Jing zu bekommen sind. Wertung: ausgezeichnet Service mangelhaft, Küche akzeptabel: In der »Grand Seven Lounge« bemüht man sich um originelle Gerichte

SO. 04/03, 10:53

Frühstücksbuffet Ich erfahre auf Nachfrage beim Service Center, dass am Sonntag bis zwölf Uhr Frühstück angeboten wird. Wie sich später herausstellt, jeDie zum Brot gereichte »Gartenanlage« spricht sehr für das Bemühen der Küche, originell und etwas anders als erwartet sein zu wollen.

doch tatsächlich nur bis 11:30 Uhr, was schnell zu Konflikten hätte führen können. Solche Zeiten müssen zwingend korrekt bekannt sein.

Der Gast vermag sich aus diversen Töpfchen mit einer Minizange ver-

Ich werde freundlich an der Rezeption begrüßt und habe freie Platz-

schiedene Kressen und Kräuter zu seinem Brot zu zupfen. Dass es

wahl, es sind nur vier Tische besetzt. Gleich am Eingang liegen gut

dazu nur abgepackte Butter gibt, konterkariert diese Idee allerdings.

sichtbar verschiedene Zeitungen aus. Das Highlight des Buffets ist

Die Speisekarte zeigt trotz Internationalität eine gewisse persönliche

das ansprechende Tee-Sortiment: An einer Station stehen acht ver-

Note und Mut zur Regionalität. Unter dem Begriff »Das Beste vom

schiedene große Glasbehälter mit losen Blättern, der Gast kann am

Freilandgeflügel« gibt es Wachtelei mit Frankfurter Grüner Soße,

Aussehen, dem Geruch und einer kurzen Beschreibung leichter seine

Hühner-Consommé und Geflügelleber-Crème brûlée. Einiges ist an-

Lieblingssorte ermitteln. Der Samowar sorgt für korrekte Tempera-

sprechend präsentiert und geschmacklich fein interpretiert, wobei die

turen. Die kleinen gläsernen Teekännchen sind genau so dimensio-

Consommé ausdruckslos bleibt. Beim Winter-Kabeljau (Skrei) mit

niert, dass der Inhalt in die großen Teetassen passt. Der Teedeckel

Apfel, Ingwer und Wirsing missfällt das etwas übergarte Filet, vor

wirkt wie ein Filter, wobei sich die Blätter frei bewegen und nicht an-

allem aber dessen unterwürzte Mattigkeit. Von Ingwer und Apfel gibt

gedrückt werden – was sonst Bitterstoffe freisetzt. Bei Jing-Tea ist alles

es weder optisch noch aromatisch eine Spur.

überlegt aufeinander abgestimmt. Mit diesem Unternehmen arbei-

Die karamellisierte Jakobsmuschel mit Baby-Calamari und

ten auch die Spitzenköche Pierre Gagnaire, Joël Robuchon, Heston

Tomaten-Koriander-Soße ist ein allgegenwärtiges Gericht, gerade im

Blumenthal und Gordon Ramsay sowie eine einige Häuser der Lu-

Rhein-Main-Gebiet, wo es Spitzenkoch Mario Lohninger vom Restau-

xushotelgruppen Mandarin Oriental, Ritz-Carlton und Rocco Forte.

rant »Silk« zu einem Highlight seiner Küche gemacht hat. Im Westin

Das Tee-Angebot vermittelt Qualitätsstreben und Individualität, wie

Grand fällt es allerdings von der Produktqualität und den Nuancen

sie sonst viel zu wenig im Westin Grand Frankfurt anzutreffen sind.

deutlich anders aus. Allein die Soße gleicht einem banalen Pizzabelag

Positiv am Buffet fällt außerdem das Honig- und Konfitüren-

und hat nichts mit kreativer und frischer Küche zu tun. Die gedruckte

Angebot auf; den Honig kann man sich handlich abzapfen, zudem ist

bebilderte und völlig beliebige internationale Weinkarte bietet in

frischer Wabenhonig zu haben. Als gut kann das Angebot an Früchten

erster Linie wenig interessanten Mainstream zu nicht mehr sach-

inklusive Fruchtsalat bewertet werden. Die Müsli-Ecke ist ausreichend

lichen Preisen (6,50 bis 9,90 € für 0,1 l). Sie wird so auch in den ande-

bestückt, Wasser gibt es still und sprudelnd, Rheingau-Sekt steht im

ren Westin-Schwester-Hotels ausgelegt. Bilanz: Die Küche bemüht

Kühler parat, frisch gepresste Säfte sind nicht zu entdecken. Brot, Bröt-

sich redlich, erreicht aber nicht das gewünschte Ziel. Sie ist allerdings

chen und Croissants geben keinen Anlass zu Kritik, die Auswahl an

weit besser aufgestellt als der Service.

Aufschnitt ist dem guten Durchschnitt zuzuordnen. Die Rostbrat-

Wertung: noch ausreichend

würstchen fallen befriedigend aus, der Speck ist alles andere als

22 TOP HOTEL | 4 /2012


knusprig. Käse wird halbherzig eingesetzt. Eine sehr freundliche und

Bar« zu erleben, dem im doppelten Sinne Herzstück des Hotels. Ange-

bei der Arbeit geradezu strahlende Eier-Köchin bringt mir das ge-

sichts der Preise und Leistungen sowie der starken Konkurrenz in Frank-

wünschte Rührei mit Schnittlauch an den Tisch und wünscht guten

furt gibt es keinen nennenswerten Grund, warum man als Hotelgast

Appetit. Humus und Fladenbrot soll arabische Gäste ansprechen,

ausgerechnet das Westin Grand in Frankfurt buchen sollte. Ambiente,

Lokalkolorit mit hessischen oder Frankfurter Schmankerln wird

Zimmer, Service, Essen, Preise und schon gar nicht die Location sind ein

dagegen an keiner Stelle gezeigt.

Anreiz. Auch die Rezeption ist ein großer Schwachpunkt, Anreise und

Das Buffet könnte übersichtlicher und nicht so gestaucht ausfal-

Abreise verliefen völlig inakzeptabel. Allein die Mitarbeiterin beim

len, manche Positionen sind unbequem zu erreichen. Vor allem der

Check-in bietet Anlass genug, dieses Haus nie wieder besuchen zu wol-

Raum selbst wurde nicht attraktiv oder gar mit persönlichen Ele-

len. Das Management muss sich jedenfalls weit mehr als bisher einfal-

menten gestaltet. Der Service arbeitet aufmerksam. Es schieben auf-

len lassen, um das Hotel interessant aufzustellen. Auch beim Personal

fällig viele Küchenmitarbeiter unterschiedlich beladene Wagen hin

hilft nur ein radikales Vorgehen, zu viele Mitarbeiter sind schlecht ge-

und her durch den Raum. Im Vorraum tönt angenehm dezent ein läs-

schult oder einem Trott verfallen, der sie absolut unmotiviert auftreten

sig gekleideter Klavierspieler. Auf ihn wurde nirgendwo aufmerksam

lässt. Das Westin Grand Frankfurt erscheint an zu vielen Stellen wie ein

gemacht, wobei eine solche musikalische Frühstücksbegleitung ja

Hotel, das sich aufgegeben hat und zu wenig um die Gäste bemüht.

durchaus Interesse verdient hätte. Wertung: gut

Bei Trustyou, dem Social Semantic Search-Experten, erzielt das Haus mit 85 von 100 Punkten übrigens ein »gut«. Unser anonymer Test reicht gerade noch für ein »befriedigend« – mit Tendenz zu »mangelhaft«.

TH

12:17

Check-out Die Abreise gestaltet sich nicht besonders engagiert. Auf die Frage der Mitarbeiterin, ob »alles recht gewesen wäre«, berichte ich ihr vom negativen Wäscheservice. Die Rezeptionistin meint daraufhin, dass es

ANONYMER LUXUS-HOTELTEST

früher ja auf den Zimmern Bügeleisen gegeben hätte – nicht gerade

Westin Grand Frankfurt

die richtige Antwort. Sie hätte den Vorfall mit Bedauern zur Kenntnis nehmen und eine Rücksprache mit dem Housekeeping ankündigen

52

Reservierung

müssen. Ich werde nicht nach dem Konsum der Minibar gefragt, was

Check-in

zu Lasten des Hotels geht. Die Rechnung (729,50 €) ist bis auf die Po-

Zimmer 558

sitionen Schuhputzgebühr und Minibar korrekt. Die Mitarbeiterin ver-

Badezimmer

abschiedet sich etwas müde mit einem »auf Wiedersehen«. Das ist

Etagenservice

den Gesetzen der Höflichkeit nach viel zu wenig und für eine Gäste-

Zimmerfrühstück

bindung keineswegs ausreichend. »Wir würden uns freuen, Sie bald

»Grand Seven Lounge«

wieder bei uns begrüßen zu können und wünschen Ihnen eine gute

»Grand Seven Bar«

Heimreise« hätte als einfache Formel durchaus ausgereicht. Um mein Gepäck kümmert sich – wie auch bei allen anderen Gästen – wieder

Lost & Found Meine telefonische Nachfrage ergibt, dass kein Fundstück im

41

67

61

61 34

66

60

41

67

93

63

41

Spa

66

68

Bankett

69

0

Wäscheservice

64

65

Housekeeping

60

Schuhputzservice

61

69

73

Frühstücksbuffet

70

System festgehalten wurde. Die Mitarbeiterin will aber noch mit dem

Flure, Aufzüge, Treppen

Housekeeping sprechen und zurückrufen. Dies geschieht gut fünf

Sicherheitsaspekte

Stunden später – die freundliche Mitarbeiterin erklärt bedauernd, dass

Check-out

mein vermisstes Utensil nicht gefunden wurde. Dies ist erstaunlich,

Lost & Found

62

74 72

40

Gesamteindruck

87

66

0

denn es wurde keineswegs versteckt, sondern so deponiert, dass es hätte sehr leicht gefunden werden können. Zudem handelt es sich

69

61

niemand. Wertung: mangelhaft

67

0

59

41% 68

nicht etwa um ein wertvolles, sondern eher um ein billiges Produkt, an dem kein anderer Interesse haben dürfte. Wertung: ungenügend

Bilanz

TESTURTEIL: befriedigend 100-81 sehr gut; 80-61 gut; 60-41 befriedigend; 40-21 mangelhaft; 20-0 ungenügend. Der Gesamteindruck ist nicht das arithmetische Mittel; die Check-Bereiche sind unterschiedlich gewichtet! aktueller Luxushotel-Test ø aller bisherigen 88 Luxushotel-Tests

Das Westin Grand Frankfurt erlebe ich als durchschnittliches Business-Hotel ohne bemerkenswerte Charaktereigenschaften. Als herausragend in der Leistung kann lediglich die Bar betrachtet wer-

ZULETZT IM TEST

den. Die für ein Hotel entscheidenden Merkmale wie Charme, Herz-

Die Liste aller bisher getesteten Hotels finden Sie unter www.tophotel.de

lichkeit, Individualität oder Engagement sind nur in der »Grand Seven

4/2012 | TOP HOTEL 23


TOP-HOTELLERIE ANGESCHNITTEN

Der menschliche Faktor Der Gast ist König. Und der Mensch das höchste Gut von H.P.O. BREUER

Auf der diesjährigen »CeBIT« in Han-

bewerbsautoren von sachkundig bis

nover hat RoboThespian die Messebesu-

enthusiastisch dargestellt worden. Aber

cher amüsiert. Ein Humanoid, ein nach

keiner der Restaurantfachleute, der diese

Menschengestalt gebauter, mannshoher

Technologien nicht in die Schranken ihrer

Roboter, unter anderem in Museen ein-

dienenden Funktion gewiesen hätte: »Der

setzbar, um Besuchern zu erklären, was sie

Mensch ist das höchste Gut!« (Dennis Zer-

dort gezeigt bekommen. Eine wieder mal

be, Restaurantleiter, Fährhaus Sylt). »Der

neue Form der Didaktik, attraktiver als ein

Gast ist König. Sein Verhalten ist im Prin-

Touchscreen, ein Video oder so etwas Alt-

zip das gleiche wie vor zehn Jahren. Um ihn

modisches wie ein Kopfhörer.

glücklich zu machen, ist der persönliche

Mit einer ähnlichen Errungenschaft war-

Kontakt weiterhin das Wichtigste.« (Fa-

tete im März auch die »InnoRobo« in Lyon

bian Kopf, Chef de Rang, Colombi Hotel

auf. Dort wurde ein Roboter vorgestellt,

Freiburg). »Bei den Gästen ist zunehmend

der zehn menschliche Reaktionen zeigen

das große Bedürfnis nach Entschleuni-

kann. Die Pressemitteilung dazu: »Im

gung, Menschlichkeit und Vertrautheit er-

Zentrum steht, wie Roboter Gefühle aus-

Übernehmen Roboter bald den Service in

kennbar. Freundlichkeit und Herzlichkeit

drücken und somit das Vertrauen der Men-

Restaurant und Bar?

sind in der zunehmend digitalen Welt die

schen gewinnen können.« Auf welche Reise begeben wir uns da? Oder richtiger gefragt: Auf

wichtigsten Werte unseres Tuns.« (Simon Oberhofer, Maître, Hotel Castel Tirol). Das schreiben keine Reaktio-

welche Reise lassen wir uns da begeben? Denn die Geister der tech-

näre, die kurz vor der Pension stehen. Sondern junge Leute zwischen

nologischen Revolution und Evolution selbst sind es ja, die wir zwar

20 und 30, die sich nicht darin beirren lassen, womit in ihrem Beruf

riefen, die wir nun aber nicht nur nicht wieder loswerden. Sondern

am meisten zu rechnen ist: mit dem menschlichen Faktor.

von denen wir rechts und links gleichzeitig überholt werden. Und die

Dem werden in der Theorie die meisten zustimmen. Und in der

uns zu sagen scheinen, wohin unsere Reise zu gehen hat. Was man

wirklichen Wirklichkeit? Auch hinter den betrieblichen Kulissen? »Das

übrigens nicht von vornherein beklagen muss. Wer würde diese Reise

Betriebsklima ist in einem Sternerestaurant oft sehr streng, man darf

noch mit der Postkutsche antreten wollen?

nicht sehr oft lachen und keine Späße machen, weil man sofort von

Persönlich hat es mich nie interessiert, jedenfalls nicht ideologisch

einigen Mitarbeitern schief angeschaut wird. Weil A an jedem Tag

oder als Glaubensfrage, ob ein Wein im Stahltank, im Barrique oder

Druck herrscht und B, weil sich viele Mitarbeiter dann als ›schlechte

in einer Konservenbüchse ausgebaut wurde. Interessiert hat mich

Schauspieler‹ verkleiden. Sie wirken unecht und haben eine künstliche

immer nur das Ergebnis: Schmeckt der Wein? Und war sein Ausbau

und falsche Freundlichkeit beim Arbeiten am Gast.« Den Namen des

naturgemäß, was immer das auch heißen mag. Wenn uns Computer

jungen Commis de Rang und seines weltberühmten Betriebs unter-

oder Roboter als Mittel zum Zweck das Leben leichter machen, prima.

drücken wir einmal. Fragen wir uns aber, woher solch eine falsche und

Dass sie aber auch, siehe oben, »Gefühle ausdrücken und somit das

künstliche Freundlichkeit rühren mag. Eine Antwort darauf hätten

Vertrauen der Menschen gewinnen können«, das geht an unserer

wohl Führungskräfte und die Leitung des Hauses zu geben. Es kann

Natur dann doch so ziemlich vorbei. Ein Riesling aus dem Barrique –

einer an die Gäste nicht weitergeben, was er vom Betriebsklima nicht

das naturgemäßeste Vergnügen dagegen.

empfängt.

»Der Mensch basiert nun einmal nicht auf binären Codes und Be-

Worauf läuft diese ganze Rede hinaus? Keine Top-Hotellerie und

triebssystemen, die beliebig programmierbar sind. Und die Vertrau-

keine Top-Gastronomie wird sich technologischen Innovationen ver-

ensbasis, die unbewusst zwischen den Gästen und den Gastgebern

weigern können und wollen, die Arbeitsprozesse erleichtern und ver-

schon beim Betreten eines Restaurants geschaffen wird, lässt sich

bessern. Die möglicherweise »Manpower« sparen. Denn Sparen müs-

durch kein Netzwerk herstellen.« So Patrick Hopf, Restaurantleiter im

sen alle. Nur an der richtigen Stelle. Nicht am menschlichen Faktor.

»RieGi« Wien, in seinem Wettbewerbsaufsatz zum letztjährigen »L'art

Denn die gastgeberischen Berufe gehören zu den letzten Bastionen,

de vivre – Preis für Große Gastlichkeit«: »Das digitale Netzwerk und

die verteidigen und halten können, was über einer technischen Fort-

der menschliche Faktor – welche Ansprüche und Erwartungen stellen

schrittsbegeisterung und dem Kalkül des Controlling schnell verges-

sich an Service und Gäste im Zeitalter von Facebook, Twitter & Co.?«

sen zu werden droht. Der unvergessene Ruhrpott-Comedian Jürgen

Das Potenzial für Kommunikation, Werbung und Marketing der sich

von Manger, alias: Adolf Tegtmeier, hat das schon vor Jahrzehnten so

überstürzend weiterentwickelnden Technologien war von allen Wett-

schlicht wie treffend formuliert: Mensch bleiben.

24 TOP HOTEL | 4 /2012

TH


Egal, was der Finanzminister sagt, billig kĂśnnen wir uns nicht leisten.

V I V E

L A

D I F F ĂŠ R E N C E

Geldermann Privatsektkellerei Traditionelle Flaschengärung seit 1838 Bezugsquellen: www.geldermann.de


Alles rund ums Reisen: Neben dem großen Thema »Nachhaltigkeit im Tourismus« war auf der ITB auch der OnlineVertrieb allgegenwärtig. Beide Aspekte regten die Branchenkenner zu intensiven Diskussionen an


ITB-NACHLESE TOP-HOTELLERIE

Positive Signale für weiteres Wachstum »Qualität vor Quantität« ist nicht nur das Credo des neuen Leela-Präsidenten Rajiv Kaul, auch die Besucher der diesjährigen ITB scheinen sich das Motto des Inders auf die Fahnen geschrieben zu haben. »Es geht in diesem Jahr mehr um Resultate«, fasst Rajiv Kaul das Ergebnis seiner Verkaufsverhandlungen zusammen. Damit ist er längst nicht der einzige. Den allgemeinen Trends entsprechend schienen die Manager ihre Bemühungen zu konzentrieren, kamen zwei statt drei, oder gar nur noch einen Tag nach Berlin – und verhandelten umso entschlossener mit jenen, mit denen sie wirklich ins Geschäft kommen wollten von KIRSTEN POSAUTZ, ANKE PEDERSEN und MATHIAS HANSEN

Ein Plus bei den Fachbesuchern und mehr Geschäftsabschlüsse

BMW oder Audi künftig nur noch mit grünen Hotels zusammenarbeiten

auf Seiten der Aussteller – die 46. ITB 2012 bleibt vielen Teilnehmern po-

möchten?

sitiv in Erinnerung. Insgesamt 113.000 Fachbesucher, davon 44.000 aus dem Ausland, informierten sich Anfang März bei 10.644 Ausstellern aus

Fokus auf die hoteleigene Homepage

187 Ländern über alle Segmente der internationalen Reiseindustrie. Ein Thema stand dabei besonders im Fokus: Nachhaltigkeit im Tourismus.

Angesichts der teilweise sehr emotional geführten Diskussionen um

Die Bandbreite auf der ITB reichte dabei von Accessible Tourism über

die AGB-Änderungen von HRS und Hotel.de sowie der angekündigten

Menschenrechte, Gütesiegel, Geoparks und Regenwald bis hin zur Über-

»HRS-freien Woche« – die allerdings nur von der Bremerhavener Hotel-

nutzung von Ressourcen. In Halle 4.1 (ECOtourism & Expeditions) fan-

lerie durchgezogen wurde – war auch das Thema Online-Vertrieb auf der

den dazu täglich Vorträge statt; auch auf dem ITB-Kongress wurden sowohl auf den drei »ITB Destination Days«, dem »MICE Day« als auch dem »ITB Mobility Day« Aspekte des Klimawandels und des nachhaltigen Tourismus aufgegriffen.

Schlüsseltrends und ihre Auswirkungen

Dass auch die Hotellerie an diesem Thema nicht mehr vorbeikommt, machte Stephan Gerhard bei der Vorstellung des neuen »Trendgutach-

• Demographischer Wandel: Generell wird die Luxushotellerie von

ten Hospitality«* deutlich. Diese fundierte Marktbeobachtung der Treu-

diesem Trend profitieren, weil vielen älteren Menschen mehr Geld zur

gast-Experten wurde in diesem Jahr einem umfassenden Relaunch

Verfügung steht und diese dafür Top-Leistung in Form von Service er-

unterzogen, um die zehn wichtigsten »Schlüsseltrends« und ihren Ein-

warten. Aber: Auch Kinder und Jugendliche beeinflussen die Kaufent-

fluss auf die Entwicklung von Hotelimmobilien analysieren zu können

scheidungen der gesamten Familie in Zukunft immer mehr. Zudem

(Auszug, sh. re.). In diesem Zusammenhang geben die Experten den Ho-

geht man von einer Feminisierung der Gesellschaft und in diesem Zu-

teliers konkrete Handlungsempfehlungen, die praxisnah umsetzbar

ge von einer wachsenden Rolle der Frau aus – auch der Geschäftsfrau.

sind. So habe die internationale Kettenhotellerie beim Thema Nach-

• Rückbesinnung: Der Wunsch nach der »realen Welt« wird in Zeiten

haltigkeit bereits erkannt, dass bei der Umsetzung nicht nur Kosten ge-

von zunehmender Technisierung weiter wachsen; das Wort »Sommer-

spart, sondern auch neue Zielgruppen angesprochen werden können.

frische« erlebt eine Ranaissance. Auswirkungen des Trends der Rück-

Den meisten Hotels fehle aber nach Aussage von Stephan Gerhard noch

besinnung sind bereits in der Projektentwickung zu beobachten: Ver-

eine umfassende Kommunikationsstrategie, um die klimaschonenden

rückte Hotelprojekte gibt es in Deutschland kaum noch, vielmehr wird

Maßnahmen richtig zu bewerben. Zudem müssen Hoteliers künftige

solide gebaut.

Anforderungen besser vorhersehen. Was passiert beispielsweise, wenn

• Funktionalität: Effizienz und Zusatznutzen erwünscht: Die Fliesen im Hotelbad von übermorgen sehen nicht nur schön aus, sie beseitigen

* »Treugast Trendgutachten Hospitality«, 99 Euro, Bestellung über institut@treugast.com, www.treugast.com

auch unangenehme Gerüche und sorgen für ein komfortables Raumgefühl. 4/2012 | TOP HOTEL 27


TOP-HOTELLERIE ITB-NACHLESE

diesjährigen ITB allgegenwärtig. Gleich

Sparen? A-Ja!

zu Beginn der Messe veranstaltete die Hotelfachschule Berlin zusammen mit

»Genau wie ein teures Hotel, nur günstig.« – Mit diesem Slogan lan-

Greenline Hotels die Podiumsdiskussion

cieren die Erfinder von Aida und A-Rosa ihre neue Marke »A-Ja. Das Re-

»Kampf der Hotelportale, und jetzt

sort«. »Aida hat die Kreuzschifffahrt demokratisiert und sozialisiert, das

kommt Google! Vertriebswege und -kos-

Gleiche möchten wir nun mit der Urlaubshotellerie machen«, erklärten Horst Rahe, Ge-

ten, wohin geht die Reise?«. HRS-Chef

schäftsführender Gesellschafter Deutsche Seerederei GmbH, und Holger Hutmacher, Ge-

Tobias Ragge sieht den Google Hotelfin-

schäftsführer der A-Ja Resort und Hotel GmbH, auf dem als Baustelle gestalteten ITB-Stand

der als Metasuchmaschine, »mit der wir

ihre Vision eines »Volksho-

kooperieren«. Da Google an jeder Weiter-

tels«. An der Ausstattung, am

leitung verdiene – egal ob die Buchung

Komfort und am Service soll

zustande kommt oder nicht – und somit

in den Resorts nicht gespart

hohe Renditen bei vergleichsweise ge-

werden. Der Preisvorteil er-

ringem Aufwand und Risiko erziele, be-

gibt sich dadurch, dass die

zweifelt Ragge, ob Google selbst zum

Gäste statt einer Pauschale

»Aida hat die Kreuzschifffahrt demokratisiert, das Gleiche möchten wir nun mit der Urlaubshotellerie machen.« Holger Hutmacher, GF der A-JA Resort und Hotel GmbH

Buchungsanbieter werden will. Andere

einzelne Leistungen nach dem Baukastenprinzip buchen. Damit bezahlen sie »nur das, was

Teilnehmer auf dem Podium wie Tim

sie auch in Anspruch nehmen.« Der Basispreis für ein Zimmer pro Person und Nacht beträgt

Schütrumpf, Consultant bei Tourismus-

ab 39 Euro, ein Frühstück wird für rund zehn Euro zu haben sein, der Eintritt ins Day Spa kos-

zukunft, sahen dies anders – sie vermu-

tet nur unwesentlich mehr. Den Anfang macht Ostern nächsten Jahres das A-Ja Warnemünde,

ten einen noch größeren Einfluss durch

gelegen neben dem renommierten Hotel Neptun – frei nach dem Motto: »Erste Strandreihe

Google. Da aber kein Vertreter des US-

für alle«. Eine zweite Eröffnung ist ebenfalls für 2013 geplant, weitere Standorte werden ent-

Konzers anwesend war, konnte die Frage

wickelt und zwar »bis zu 50« im deutschsprachigen Raum. Info: www.ajaresorts.de

KIP

nicht abschließend geklärt werden. Im Vordergrund stehe für Schütrumpf ohnehin, dass jeder Hotelier zunächst einmal seinen idealen Vertriebspartner identifizieren muss. Hierbei sei es unab-

Steigenberger stockt auf Mit sieben Neueröffnungen in den kommenden drei Jahren wartet die

dingbar, sich mehr mit der Analyse der

Steigenberger Hotel Group auf. Ein Highlight ist das Steigenberger Airport

Vertriebskosten zu beschäftigen und her-

Hotel in Berlin mit 322 Zimmern und Suiten (Foto). Dieses soll im August

auszufiltern, was der einzelne Gast auf

dieses Jahres in unmittelbarer Nähe zum neuen Terminal des Flughafens

welchem Kanal koste. Auch über den Di-

Berlin Brandenburg – und damit in einer »Top-Lage« – an den Start gehen. Ebenfalls in der

rektvertrieb – nämlich die hoteleigene

Bundeshauptstadt wird 2013 das InterCityHotel Berlin Hauptbahnhof eröffnet – mit 410 Zim-

Homepage – wurde ebenfalls intensiv

mern und zehn Konferenzräumen »das bislang größte Haus und damit das neue Flaggschiff

diskutiert, wobei Tobias Ragge anmerk-

der seit 25 Jahren erfolgreich am Markt agierenden Marke«, wie Angelika Heyer, Direktorin

te: Buchungen über die Hotelseite verur-

Unternehmenskommunikation, sagt. Ihr Jubiläum feiert die InterCityHotel GmbH mit vielen

sachen ebenfalls Kosten. Georg Ziegler,

Aktionen und einem neuen Marketingkonzept. Weitere neue Standorte der Marke sind Bonn

Head of B2B bei HolidayCheck, empfin-

(2012), Darmstadt (2012) und Leipzig (2013). 2013 begrüßt zudem das Steigenberger Hotel

det die Performance vieler Buchungs-

Bremen erste Gäste, 2014 folgt das Steigenberger Hotel am Kanzleramt Berlin. Investor und

masken auf Hotelwebsites als derart un-

Entwickler des Berliner First Class-Hotels ist die PORR Solutions Deutschland GmbH. Damit

zureichend, dass er lieber zum Telefon

weitet die Steigenberger Hotel Group ihre Präsenz in der Bundeshauptstadt auf fünf Häuser

greife. Nichtsdestotrotz kündigten auf

aus. Weiter vorangetrieben wird bis Mitte 2013 nach Auskunft des Unternehmens auch die Mo-

der ITB zahlreiche Einzelhotels und Ket-

dernisierung der bestehenden Häuser im Portfolio – darunter die Steigenberger Hotels in Düs-

ten an, den Vertrieb über die eigene Seite

seldorf, Frankfurt und Bad Neuenahr. Info: www.steigenbergerhotelgroup.com

anzukurbeln, so auch NH Hoteles. Die Gruppe von Deutschland-Chef Maarten Markus arbeitet »an einer beträchtlichen Optimierung der Nutzbarkeit und Funktionalität der Unternehmens-Website«. Gleichzeitig hat sich die Hotelgruppe für eine Online-Strategie entschieden, die auf kontaktfreie Distributionskanäle, der Verbesserung ihrer Positionierung bei Google, Online-Werbung und eine bessere Integration bei Google Places basiert. MH 28 TOP HOTEL | 4 /2012

KIP


I T B - T I C K E R +++ Abba Hotels: Um drei Prozent auf 68 Millionen Euro konnte die spanische Hotelgruppe 2011 ihren Umsatz erhöhen; die Auslastung blieb mit 60 Prozent stabil. Nachdem im vergangenen Jahr zwei Vier-Sterne-Häuser in Bratislava und Sanlúcar bei Cadiz neu zum Portfolio hinzugefügt werden konnten, stand Anfang dieses Jahres die Eröffnung des insgesamt vierten Abba Hotels in Barcelona auf der Agenda. Ab 2013 wird die Gruppe nach Berlin ein zweites Haus in Deutschland betreiben:

Neue Luxusvillen für das Flaggschiff

das Abba Hotel München in der Paul-Heyse-Straße mit 196 ZimAuf 20 Jahre Gastfreundschaft blickt in diesem Jahr das Vila Vita Parc in Porches an der Algarve zurück. Das Flaggschiff der Vila Vita Hotels hat sein Angebot 2012 um drei neue luxuriöse Villen erweitert, die absolute Privatsphäre

mern. +++ Accor: Der französische Hotelkonzern steigerte seinen Gesamtumsatz 2011 um 5,2 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Zudem kamen im vergangenen Jahr fast 39.000 neue

garantieren und mit Butlerservice gebucht werden können. Die Vila VitaGruppe, die seit Oktober 2011 von Geschäftsführer Oliver P. Kuhrt geleitet

Hotelzimmer hinzu – so viele wie nie zuvor in einem Jahr. Der

wird, hat ihr Portfolio 2011 um das Vila Vita Anneliese Seedorf am Plauer

Großteil der neu eröffneten Hotels werden per Franchise-,

See in Süd-Mecklenburg und um das Congresszentrum Marburg (eröffnet

Management- und variable Pachtverträge betrieben. Damit ist

im November) ergänzt. Der futuristische Neubau des Architekten Gerd Kaut ist dem Vila Vita Rosenpark angegliedert und bietet Platz für bis zu

klar, dass Accor weiter auf »Asset light is asset right« setzt.

400 Personen. Rund 50 Millionen Euro flossen in das Projekt; die Bauzeit

Weniger Immobilieneigentum lassen dem nach wie vor hoch

betrug zwei Jahre. Oliver P. Kuhrt: »Wir haben von der ITB 2012 sehr gute Eindrücke mitgenommen. Nach einigen Jahren der Abstinenz in Berlin war

verschuldeten Hotelkonzern mit weltweit 531.700 Zimmern

es uns wichtig, mit der Hotel-Gruppe und unseren Direktoren wieder Flag-

mehr Spielraum. +++ Choice Hotels: Mit zwei neuen

ge zu zeigen. Es ist unser erklärtes Ziel, die Dachmarke Vila Vita als verbin-

Häusern in Deutschland (Erlangen und Friedrichshafen), vier

dendendes Qualitätsversprechen für alle unsere Hotels am Markt stärker zu positionieren.« Info: www.vilavitahotels.com

KIP

in Italien und zwei in der Tschechischen Republik wird Choice Hotels Germany & Central Europe das Angebot bis 2013 um acht Adressen erweitern. +++ Grand City Hotels: Um 19 Häuser

Neue Projekte auf dem alten Kontinent Negative Emotionen würde Thomas Willms niemals zulassen. Dafür ist er viel zu höflich, zu professionell, viel zu sehr Gentleman. Ein wenig scheint es

konnte die Berliner Hotelmanagement-Gesellschaft ihr Portfolio seit Anfang 2011 steigern und listet jetzt insgasamt 13.300 Zimmer. »Mit diesen Zahlen untermauern wir unseren An-

den Vice President, Regional Director Estern & Central Europe bei Star-

spruch als eines der führenden Hotelmanagement-Unterneh-

wood, aber doch zu stören, dass in jüngster Zeit nur noch von den soge-

men in Europa«, erklärt Vice President Commercial Sven Doliwa.

nannten BRIC-Staaten die Rede ist, vom Potenzial der aufblühenden Märkte in Brasilien, Russland, Indien und China. »Wir sind der größte Luxury

Im gleichen Zeitraum konnte Grand City neue Partnerschaften

Operator in Asien«, räumt er ein. Will dann aber auch klarstellen: »Europa

mit AirBerlin und AirBaltic abschließen sowie sein Such-

ist nicht tot!«. Ganz

maschinen-Marketing mit Google Travel erweitern.+++ IHG:

»Europa ist nicht tot!«

im Gegenteil. Nicht

Thomas Willms, Vice President, Regional

ohne Grund werde

Director Estern & Central Europe bei Starwood

Wenige Tage vor der ITB hat die InterContinental Hotels

Starwood in Europa

Group die Einführung ihrer neuen Marke Even Hotels auf dem

mindestens 25 Ho-

US-Markt bekanntgegeben, mit der gesundheitsbewusstes Rei-

tels in den kommenden Jahren eröffnen. Gerade erst sei das erste Le Méridien in Istanbul an den Start gegangen. »Damit sind wir in Istanbul mit fünf Hotels und vier Brands vertreten.« Drei weitere Häuser in der Türkei seien darüber hinaus in Planung. Ebenso wie das W Verbier (Schweiz), das

sen zu erschwinglichen Preisen gewährleistet werden soll. »Wir haben so viel Vertrauen in den Erfolg von Even, dass wir in den kommenden Jahren bis zu 150 Millionen US-Dollar investieren

Ende nächsten Jahres als erstes W-Resort eröffnet werden soll, sowie das W Athen (2013), W Milan (Mai 2013) und W Kairo (Januar 2016). Das W Paris

werden, um Even Hotels zu Wachstum und Gewinn zu verhel-

empfing im Februar seine ersten Gäste. Info: www.starwood.com APE

fen«, so CEO Richard Solomons. 4/2012 | TOP HOTEL 29


TOP-HOTELLERIE ITB-NACHLESE

I T B -T I C K E R +++ Iberostar: Die spanische Hotelgesellschaft steigerte im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 7,8 Prozent und hat nun neun neue Hotels im Angebot. Neben sechs Urlaubsresorts an den Küsten Spaniens, Griechenlands, Kubas und Mexikos hat die Kette auch drei Stadthotels er-

Neue Projekte »in der Pipeline«

öffnet: das Iberostar Parque Central (Havanna), »Die Seetel-Gruppe hält an ihrer Expansionsstrategie fest«, verkündet Rolf Seelige-Steinhoff, Geschäftsführer der Seetel Hotels, auf der ITB in Berlin. Die Baugenehmigung für die geplanten Objekte an der Strandpromenade in Bansin – das Strandhotel Kaiserstrand mit rund 140 Zimmern

das Iberostar Grand Hotel Budapest sowie das Iberostar Grand Hotel Mencey auf Teneriffa. Im ersten Quartal 2012 wurde zudem der Kauf von

und das Mare Baltikum Suite Resort mit rund 80 Appartements – liegt noch nicht vor. »In der Pipeline« befindet sich auch das Projekt für den Neubau des Suite-Aparthotels

fünf Hotels und eines Golfclubs in Spanien von

Villa Else Marie an der Strandpromenade in Ahlbeck. Rund zehn Millionen Euro will das

der Thomas Cook Group abgeschlossen. +++

Familien-Unternehmen, das während der 20 Jahre seines Bestehens auf der Ostseeinsel

Leading Hotels of the World: Insgesamt

Usedom sein Portfolio sukzessive vergrößert hat, in diesem Jahr investieren. Außerdem wird in Kürze mit der Modernisierung der Hotel & Ferienanlage Waldhof im Ost-

614 Millionen US-Dollar erwirtschaftete die

seebad Trassenheide begonnen. Hier werden über zehn Millionen Euro in die Neuposi-

Kooperation im vergangenen Jahr für seine Mit-

tionierung als Kinderhotel fließen. »Wir haben ausreichend Ideen und Visionen für die nächsten 20 Jahre«, kündigt Rolf Seelige-Steinhoff an. Derzeit hat Seetel 15 Objekte in

gliedshotels. Dieser Wachstumsschub von rund

Deutschland (Hotels, Residenzen, Ferienwohnungen auf Usedom) und ein Hotel auf

13 Prozent wurde unter anderem durch eine

Mallorca; 2011 betrug der Umsatz 25,9 Millionen Euro, die Auslastung lag bei 65 Prozent.

deutliche Erhöhung der Tagesrate von 431 auf

Info: www.seetel-resorts.de

KIP

498 US-Dollar möglich. +++ Leonardo Hotels: »In Österreich eröffnen wir dieses Jahr das Vier-Sterne-Hotel Vienna, imSaarland haben wir

Small is beautiful

gerade den Managementvertrag für das Vier-

Über Größe kann man trefflich streiten. Was das Thema Luxushotels anbelangt, sind sich die CEOs so unterschiedlicher Ketten wie Leela und

Sterne-Hotel Völklingen unterschrieben und in

Kempinski jedoch ausnahmsweise einig: Mit Masse hat Luxus nichts

Berlin schreiten die Bauarbeiten des neuen Leo-

zu tun. Nicht umsonst sind die indischen Leela Palaces – Hotels –

nardo Hotel Mitte, Am Zirkus, voran«, erklärt Ge-

Resorts bislang eine recht kleine Gruppe – aber eine Feine: »Jedes unserer acht Häuser hat einen Award gewonnen, jedes einzelne ist eine Perle«, erklärt Leela-President Rajiv

schäftsführer Daniel Roger die anstehenden Er-

Kaul voller Stolz. Der Schlüssel für den Erfolg liege im »vorausschauenden, im vorweg-

öffnungen. +++ Maritim: Mit 446,1 Millio-

nehmenden Service«,

nen Euro lag der Gesamtumsatz um 0,8 Millio-

»Wir haben einen neuen Benchmark für Luxus in Indien geschaffen.« Rajiv Kaul, Präsident der Leela Palaces – Hotels – Resorts

sagt Kaul. Damit habe seine Gruppe »einen

nen Euro und rund 0,2 Prozent über dem Vor-

neuen Benchmark für

jahresniveau. In den 51 Hotels erreichte Maritim

Luxus in Indien« ge-

eine durchschnittliche Belegung von 58 Prozent;

schaffen. Und genau mit diesem Rezept wolle man künftig auch expandieren: nach Dubai, Mauritius, Sri Lan-

der Zimmerpreis erhöhte sich von 86,80 auf

ka und auf die Malediven. Aber sachte: »Qualität geht vor Quantität!« Das kann Kaul gar

88,09 Euro. »Der gute Geschäftsabschluss be-

nicht oft genug betonen. Und spricht damit einem CEO aus der Seele, der über immer-

weist, dass unsere verstärkte Sales- und Marke-

hin 75 Häuser verfügt: Kempinski-Chef Reto Wittwer. Denn auch der Schweizer ist fest davon überzeugt, dass Luxus heutzutage längst neu definiert werde. »Big is not everything and big is not beautiful«, betont Wittwer. In der Hotellerie allerdings hätten das viele Leute noch nicht verstanden. Eine Konsequenz dessen ist Wittwers Politik, nur

tingstrategie der vergangenen Jahre genau das richtige Rezept war. Und die MehrwertsteuerSenkung hat zusätzlich bewirkt, dass wir zum

noch zeitlich begrenzte Verträge auszuhandeln, um sich etwaiger Fehler rasch wieder entledigen zu können. »Four Seasons macht Verträge über 70 Jahre! Wer will denn so

Wohl unserer Gäste investieren konnten«, er-

lange verheiratet sein?« Info: www.theleela.com

klärt Maritim-Geschäftsführer Gerd Prochaska.

30 TOP HOTEL | 4 /2012

APE


Treffpunkt für die »Generation App« »Digital Natives«, »Social Networker«, »Urban Locals«, »Crowd« und »Community« – alles Begriffe aus der smarten neuen Hotelwelt, die rund um den Messestand der Lindner Hotels & Resorts schwirrten. Gemeinsam mit ihrem strategischen Partner, der Deutschen Telekom, präsentierte die familiengeführte Gruppe (2000 Mitarbeiter, 165,7 Mio Euro Umsatz im Jahr 2010) die neue Marke »me and all hotels«. Dahinter steckt ein neuartiges Hotel- und Loungekonzept, das Business- und City-Traveller sowie Einheimische und Geschäftsleute miteinander und mit dem Standort vernetzt. Zentrales Thema ist die Live-Community; die Umsetzung erfolgt durch moderne Kommunika-

»Unsere Vision ist es, Hotel und Stadtszene zum Treffpunkt der Generation App verschmelzen zu lassen.«

tionstechnologien. Dazu gehört auch eine interaktive Multi-

Otto Lindner, GF der »me and all hotels«

User-Wand für die Lounge sowie innovative Arbeitsplatzlösungen für Geschäftsreisende. Diese Basics und Zusatzservices wie Online-Check-In, Türöffner via Smartphone oder das Vernetzen mit anderen Hotelgästen werden gemeinsam mit der Telekom entwickelt. Die Eröffnung des ersten »me and all hotels« ist für Ende 2012 geplant. Avisierte Standorte sind die Innenstädte der deutschen Wirtschafts- und Lifestylemetropolen wie Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Berlin. »Unsere Vision ist es, in den ›me and all‹-Häusern Hotel und Stadtszene zum Treffpunkt der ›Generation App‹ verschmelzen zu lassen«, erklärt Otto Lindner, Geschäftsführer der »me and all hotels«. »Hier übernachtet man nicht nur. Hier trifft man sich, tauscht sich aus und spürt den Puls der Stadt.« Info: www.meandallhotels.com

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TOP HOTELLERIE ITB-NACHLESE

Mövenpick als »sichere Bank« Für Schlagzeilen hatten die Mövenpick-Hotels in Deutschland zuletzt eher wegen angeblicher Spenden für die FDP gesorgt als mit neuen Häusern oder Projekten. Doch damit soll nun Schluss sein. Schlagzeilen erhofft sich CEO Jean Gabriel Pérès jetzt durch die Menge der in naher Zukunft geplanten Neueröffnungen: Mit einem Plus von 30 Hotels, Resorts und Nil-Schiffen in den nächsten drei Jahren wollen die Schweizer bis 2015 auf 100 Betriebe wachsen. Gleichzeitig verlässt die Gruppe ihre bisherigen Kernmärkte Schweiz, Deutschland, Ägypten und Jordanien und ex-

Coup in der Speicherstadt

pandiert massiv im Nahen und Fernen Osten – u.a. in

Insgesamt acht Häuser gehören inzwischen zu Thomas H. Althoffs 2009 gegründeter Vier-Sterne-Marke Ameron Hotels, darunter das ehemalige Parkhotel Euskirchen, das der Kölner Hotelier Ende 2011 von Horst Schulzes Capella-Gruppe

»Wir wollen jetzt eine Upscale-Company sein.« Gabriel Pérès, CEO Mövenpick Hotels & Resorts

übernommen hatte. Zu wirklicher Bekanntheit hat es der noble Business-Brand bislang jedoch nicht gebracht – bis jetzt. Denn Althoffs jüngster Coup dürfte dies schlagartig ändern: Mit dem Ameron Hotel Hamburg Speicherstadt wird

Dubai, im Oman, in Saudi-Arabien, Tunesien, Indien,

im September 2013 das

China, Malaysia, Sri Lanka, Thailand, Bangladesch, auf

einzige Hotel in der

den Philippinen und auf Bali. »Wir arbeiten mit einer

historischen Speicher-

Cluster-Strategie«, erklärt dazu Andreas Mattmüller,

»Von hier aus gucken Sie direkt auf die Elbphilharmonie.«

stadt der Hansestadt

COO Middle East & Asia: »Wo ein Objekt ist, soll ein

eröffnet. Die Hambur-

zweites und drittes dazu kommen.« Vor allem aber soll

ger Hafen und Logistik

das Wachstum begleitet werden von einem Image-

AG als Eigentümerin und Entwicklerin überlässt Althoff den denkmalge-

Wandel: »Wir wollen jetzt eine Upscale-Company sein«,

Thomas Althoff, Ameron Hotels

schützten Kallmorgen-Bau am Brooksfleet sowie die gegenüberliegende Ham-

erklärt CEO Pérès. Nur so sei es möglich, von poten-

burger Kaffeebörse. Geplant sind 190 Zimmer sowie eine »hochwertige Gastro-

ziellen Investoren als Alternative zu den großen Ket-

nomie mit etwa 140 Plätzen«, verbunden durch eine gläserne Brücke über den

ten wahrgenommen zu werden. Pérès: »Dafür brauchst

Fleet. Einzigartig ist auch die Lage der Location: »Von hier aus gucken Sie direkt

du das Vertrauen. Das ist wie mit einer Bank. Viele wan-

auf die Elbphilharmonie«, schwärmt Thomas H. Althoff. Darüber hinaus brau-

dern von einer großen zu einer kleinen Bank, weil sie

che es nur einen kurzen Spaziergang von »fünf bis acht Minuten bis zum Ham-

sich dort sicherer fühlen.«

burger Rathaus«. Info: www.ameronhotels.com

Info: www.moevenpick.com

APE

APE

Kempinski-Umsatz auf Rekordniveau von 2008 »Trotz des schwierigen Marktumfelds waren wir 2011 wieder äußerst erfolgreich«, freute sich Reto Wittwer, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Kempinski Hotels, auf der Pressekonferenz zur diesjährigen ITB. In Zahlen liest sich der Erfolg wie folgt: Der Zimmer-Umsatz lag 2011 um stattliche zwölf Prozent im Plus und auch das Wachstum von 13 Prozent bei den Übernachtungen sowie die durchschnittliche Belegung (+9 Prozent) können sich sehen lassen. Im Vergleich der Regionen war Kempinski in Europa mit einer Steigerung des Umsatzes um 16 Prozent besonders erfolgreich. »Und auch Deutschland hat sich hervorragend erholt«, so Witter über das neunprozentige Plus in der Bundesrepublik. Inzwischen betreibt das Unternehmen 72 Hotels in 31 Ländern und wächst weiter – 2012 schwerpunktmäßig in China. Zudem beschreitet die Gruppe

»Der Hotelmarkt hat sich einfach als besonders volatil erwiesen, der sehr schnell auf Änderungen im wirtschaftlichen Umfeld reagiert.« Reto Wittwer, Präsident und Vorstandsvorsitzender von Kempinski Hotels

neue Wege in puncto Nachhaltigkeit: Mit »KREEN« hat es jüngst als erste Hotelgesellschaft eine eigene Energieberatung speziell für Hotels gegründet. Ziel ist es hierbei, das Energiemanagement in Kempinski-Hotels, aber auch in anderen Häusern unter Berücksichtigung strengster Umweltstandards zu optimieren und so langfristig die Betriebskosten zu senken. »KREEN bringt uns in Sachen Nachhaltigkeit einen großen Schritt voran und macht uns auch für Investoren zu einem noch attraktiveren Gesprächspartner für zukünftige Hotelprojekte«, ist Reto Wittwer überzeugt. Info: www.kempinski.com 32 TOP HOTEL | 4 /2012

MH


Zwischen »All inclusive« und »Ultra Luxury«

I T B - T I C K E R

Ein Hilton, ein Conrad und ein Waldorf Astoria: Die Hilton-Gruppe

+++ LH&E: Die Schweizer Lifestyle Hospitality & Entertainment Group kündigte zwei weitere Projekte der neuen Hotelmarke K-Star Li-

ist mit ihren Top-Brands auf den Malediven vertreten. Zuwachsraten verzeichnet die Destina-

ving an. Diese entstehen im Oldtimerzentrum Meilenwerk in Zürich

tion nach Auskunft von Carsten Schieck in den vergange-

(102 Zimmer und Suiten, Eröffnung 2013) und im Süden Luxemburgs,

nen Jahren vor allem aus den Quellmärkten China und

im neuen Stadtteil Belval (127 Zimmer, Eröffnung 2014). Auch das Ham-

Osteureopa mit Russland und der Ukraine. »Aber auch Deutschland entwickelt sich für uns weiterhin sehr posi-

burger Projekt, ein K-Star Hotel in der Binnenhafenstadt Harburg mit

tiv«, erklärt der GM des Conrad Maldives Rangali Island.

140 Zimmern, 400 Quadratmetern Veranstaltungsfläche, Bar & Lounge,

Einen echten Trend sieht er in der Nachfrage der Urlauber nach »All inclusive«-Angeboten – früher unüblich für die

einem Restaurant mit 120 Sitzplätzen sowie Fitness- und Behand-

Malediven. »Gerade im Mittelpreissegment möchten im-

lungsräumen, wird weiter vorangetrieben (Eröffnung 2014). Hier ist ein

mer mehr Leute vorab wissen, was sie der Urlaub kostet.«

organisches Energiekonzept sowie die Nutzung von Wind- und Solar-

Aber auch im unteren Luxusbereich gebe es schon entsprechende Angebote, um die teils hohen Nebenkosten für die Kunden kalkulierbarer zu machen.« Gut läuft seiner Ein-

kraft vorgesehen. +++ Louvre Hotels: Die französische Hotelgesellschaft befindet sich weiter auf Wachstumskurs in Deutschland. In den nächsten vier bis fünf Jahren sind zunächst 35 Hotels der Budget-

»Das absolute Luxussegment ist schwierig. Gerade hier muss man sich von den Mitbewerbern differenzieren.«

Marke Première Classe in Städten wie Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Dresden und Hannover geplant; das Investitionsvolumen wird hierfür auf 220 Millionen Euro geschätzt. Die

Carsten Schieck, GM Conrad Maldives Rangali Island

Gruppe prüft vor allem Standorte mit verkehrsgünstiger und gut sichtschätzung zufolge nach wie vor das »Ultra Luxury-Seg-

barer Lage – zum Beispiel in der Nähe von touristischen Sehenswür-

ment« für solvente Urlauber. Das über zwei Inseln rei-

digkeiten oder Gewerbegebieten. Die Expansion soll sowohl durch neu

chende Conrad Maldives Rangali Island Resort hat daher entsprechend nachgerüstet: mit drei neuen Top-Suiten

gebaute als auch umgestaltete Häuser erfolgen. »Deutschland ist ein

und der Umgestaltung der 28 Water Villas in luxuriöse

sehr wichtiger Markt für uns. Wir sehen hier enormes Potenzial für un-

Over-Water-Retreats. »Insgesamt haben wir im vergange-

sere Ein- und Zwei-Sterne-Häuser, vor allem in den großen Städten und

nen Jahr rund zehn Millionen Euro in das Resort investiert«, so Carsten Schieck. Aus gutem Grund: »Das absolu-

bei der Zielgruppe der Geschäftsreisenden«, so Eric Hübbers, Develop-

te Luxus-Segment ist schwierig. Gerade hier muss man sich

ment Manager der Louvre Hotels Group in Deutschland. +++ NH

von den Mitbewerbern differenzieren.« Das gelingt neben

Hoteles: Mit einem siebenprozentigen Umsatzplus auf rund

zwei Spas und Extra-Services wie Wasserflugzeug, U-Boot und Yacht unter anderem durch die herausragende F&BPerformance. Der GM: »Mit unseren acht Restaurants – darunter eines unter Wasser – und drei Bars sind wir auf den

1,4 Milliarden Euro machte die spanische Gruppe im vergangenen Jahr die schlechten Ergebnisse aus 2010 vergessen und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft. Vor allem Zentraleuropa, Benelux sowie Nord- und Süd-

Malediven absoluter Marktführer. Da kann uns keiner das Wasser reichen.« Info: www.hilton.de

KIP

amerika seien für die guten Zahlen verantwortlich; Spanien und Italien performen hingegen nach wie vor unterdurchschnittlich, hier sei aber die Talsohle erreicht, wie Deutschland-Chef Maarten Markus auf der ITB gegenüber Top hotel erklärte. Neben der verbesserten Positionierung auf dem deutschen Markt konnte NH Hoteles auch in puncto Nachhaltigkeit einen weiteren Erfolg vermelden. So wurde das bestehende Umweltmanagementsystem vom TÜV Rheinland nach ISO 14001 zertifiziert. Bis Ende des Jahres sollen neben der Firmenzentrale elf NH Hotels in Deutschland, Österreich und Italien auditiert werden. Ziel ist die Zertifizierung aller Häuser der international agierenden Gruppe. 4/2012 | TOP HOTEL 33


TOP-HOTELLERIE ITB-NACHLESE

I T B -T I C K E R

Spagat mit Schlüsselkarte Erst im vergangenen Jahr hatten die Worldhotels angekündigt, die Wahrnehmung der eigenen Marke stärken zu wollen. Dafür war eine »Full Licence«-Alternative entwickelt worden, die seine Mitgliedshäuser un-

+++ Meliá Hotels: Durch einen deutlichen Umsatzanstieg in aufstrebenden Märkten wie

ter anderem zum Tragen der Bezeichnung »Worldhotels« im Hotelnamen berech-

Brasilien (+43%), China (+31%) und Osteuropa (+13%)

tigt. Doch offenbar war das noch nicht genug, denn nun stellten sich die Verant-

konnte die Kette im zurückliegenden Geschäftsjahr

wortlichen die berechtigte Frage: Wer ist eigentlich unser Gast? Wer eigentlich will ein Hotel buchen, das kein Kettenhotel ist? »Wir haben unseren Gast nun ermittelt

und den Negativtrend auf dem spanischen Heim-

und wollen stärker mit ihm kommunizieren«, erklärt Marketing-Chef Robert van der

»Natürlich ist es ein Spagat, aber wir schaffen das.«

markt (-5%) mehr als kompensieren. Derzeit hat die

Robert van der Graaf, Marketingleiter Worldhotels

gische Fokus auf Asien, Lateinamerika und euro-

Graaf. Übersetzt heißt dies: Obwohl die Worldhotels nach

einen Umsatzanstieg von 6,8 Prozent verzeichnen

wie vor nicht die eigene Marke

Gruppe 31 Hotels in der Pipeline, wobei der strate-

päischen Metropolen liegt. Die 22 deutschen Häu-

nach vorn stellen wollen – anders als beispielsweise Hilton oder Marriott – haben sie 2012 zum »Jahr der Marke« erklärt. Um diesen gordischen Knoten zu zerschla-

ser der Marken Meliá, Innside und Tryp verbesser-

gen, hat van der Graaf nicht nur das Design und die Website neu gestalten lassen,

ten ihre Auslastung um drei auf 69 Prozent, der Um-

vor allem hat er eine groß angelegte Gadget-Kampagne gestartet: Künftig soll je-

satz liegt bei 108 Millionen Euro (+8,7%). +++ Raff-

der Gast in einem Worldhotel eine Schlüsselkarte mit seinem eigenen Namen erhalten, mit der er Zugang zu allen 450 Mitgliedshäusern hat – in weltweit 100.000

les: In diesem Jahr feiert die internationale Lu-

Hotelzimmer. Darüber hinaus gibt es künftig Worldhotel-Travel Kits für die Weiter-

xushotelgruppe den 125. Geburtstag ihres Stamm-

reise sowie einen Worldhotels-Adapter, mit dem die Gäste nicht nur jede Steck-

hauses in Singapur. Zugleich kündigte Diana Banks,

dose nutzen können, der Adapter enthält auch zwei Universalzugänge für das Laden von Handies und Smartphones. Info: www.worldhotels.com

APE

VP Sales & Marketing, auf der ITB vier neue Projekte an. In diesem Jahr eröffnet das auf der Insel Hainan (China) gelegene Raffles Clearwater Bay Hotel mit

Der Junior tritt ab

299 Zimmern und 32 Villen. Danach geht Raffles mit

Die ITB kam in diesem Jahr ein wenig zu früh für die Mar-

einem 32-Suiten-Hotel, zu dem auch 237 Raffles Re-

riott Hotels, denn die News wären gewesen, dass der lang-

sidences gehören, in Manila an den Start. Für 2013

jährige Firmenpatron Bill Marriott Jr. (80) das Ruder der Kette abgeben wird – nach 40 Jahren an der Spitze. Doch nicht etwa an einen seiner

hat die Gruppe zwei Openings in Istanbul und Ja-

Söhne, weit gefehlt: Neuer CEO bei Marriott, der dritte in 85 Jahren, ist seit 1. April

karta auf der Agenda. +++ Wyndham: Während

Arne M. Sorenson – ein Norweger und bislang Chef der JW Marriott Hotels. Doch

des International Hotel Investment Forums

da die ITB nun einmal vier Wochen zu früh kam, ergo der neue Mr. President noch nicht zur Verfügung stand, erklärte Marriott der Presse lieber, warum das Jahr 2012

verkündete die mit rund 7800 Hotels größte Hotel-

ein »Milestone Year« sei. Nein, nicht wegen des bevorstehenden Wechsels. Ange-

kette der Welt den Launch der Marke Super 8 in

sichts der zu erwartenden Reisetätigkeit aus bevölkerungsstarken Märkten wie

Deutschland. Mindestens zehn Hotels des Econo-

China, Indien und Brasilien markiere 2012 den Beginn des »Golden Age of Travel«, so die Mar-

star Hotel GmbH und Colliers Hotel GmbH in den

riott-Vertreter. Die wichtigsten

kommenden fünf Jahren entstehen; der Vertrag für

Neueröffnungen in diesem Zusammenhang sind ein Ritz-Carl-

Bill Marriott Jr.

Arne M. Sorensen

my-Brands sollen in Zusammenarbeit mit der Tri-

das erste neugebaute Super 8 Hotel in Hamburg

ton in Wien (Juni 2012) und ein

wurde bereits unterzeichnet (Eröffnung 2013). »Das

JW Marriott in Dubai (Ende 2012).

ist eine spannende Zeit für Super 8, da uns die Ein-

Darüber hinaus ist in London ein Haus der Marke Bulgari geplant.

führung in Deutschland eine größere Präsenz in Eu-

Immerhin so viel erfuhr man noch über Arne M. Sorensen: »Arne sieht die Welt als

ropa ermöglichen und die Position der Marke, als

Ganzes.« Soll heißen: Der Hotelchef setzt sich auch für Dinge links und rechts der

weltweit größte Budget-Hotelkette mit mehr als

Hotelentwicklung ein. Dafür etwa, dass Reisende aus China und Indien nicht mehr durchschnittlich 100 Tage auf ihr Visum für eine Einreise in die Vereinigten Staaten warten müssen. Info: www.marriott.de 34 TOP HOTEL | 4 /2012

APE

2200 Hotels stärken wird«, sagte Wyndham Hotel Group Präsident und CEO Eric Danziger. MH

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1 Freizügig: helle Zimmer mit großen Fenstern und offenen Bädern

2 Auch zwischen Lobby und Restaurant ist der Übergang fließend

3 Sachlich-modern: Das Haus fügt sich gut in die Umgebung ein

2


NEUE HOTELS TOP-HOTELLERIE

Buenos Dias Hamburgo – willkommen Barceló Mit der Eröffnung des Vier-Sterne-Hauses Barceló Hamburg im März betreibt das spanische Familienunternehmen jetzt das zweite Hotel in Deutschland

»Deutschland steht in unserer strategischen Planung ganz weit

die Region« eine nach Zutaten gegliederte Karte aufgelegt hat. Spani-

oben«, betont José Ramón Alvarez-Cervela Rodríguez, Area-Manager

sche Tapas, modern interpretiert, sind ebenso zu finden wie Peking-

Mitteleuropa Barceló Hotels & Resorts. Die vor 80 Jahren auf Mallorca

ente oder Labskaus. Mit einem attraktiven Lunch-Angebot für 9,50 Eu-

gegründete Gruppe zählt zu den führenden Reiseunternehmen Spa-

ro möchte er Geschäftsleute aus den umliegenden Bürohäusern

niens und befindet sich nach wie vor in Familienbesitz. Zum Portfo-

ansprechen. Zusätzlich zum Restaurant lädt eine kleine begrünte

lio gehören heute neben 365 Reiseagenturen über 185 Hotels in 17 Län-

Außenterrasse zum Verweilen ein, am Abend soll sich die Bar im

dern. »Wir sind vor allem im Leisure-Bereich gut vertreten und zählen

»1700« zu einem angesagten Treffpunkt entwickeln. Ansprechend

dort auch viele deutsche Urlauber zu unseren Gästen. Da liegt es na-

gestaltet präsentiert sich auch die begehbare Vinothek mit gläsernen,

he, unser Produkt auch in Deutschland zu zeigen«, sagt Alvarez-Cer-

bis zur Decke reichenden, Weinschränken. Im ersten Stock liegt der

vela. Nach Köln eröffnete Barceló Anfang März in Hamburg sein zwei-

Veranstaltungs- und Konferenzbereich. Die sechs Räume können mit-

tes Haus in Deutschland. Rund 40 Millionen Euro

einander kombiniert werden und bieten Platz für ma-

investierte die Gruppe in das Vier-Sterne-Superior-Ho-

ximal 300 Teilnehmer. Alle verfügen über Tageslicht

tel, das etwas versteckt, aber zentral in einer ruhigen

Barceló Hamburg

Seitenstraße liegt. Zum Hauptbahnhof, zur Möncke-

Ferdinandstraße 15

bergstraße und zum Rathausmarkt sind es jeweils

20095 Hamburg

und sind mit der gängigen, modernen Technik ausgestattet. Die 193 »B-Rooms« – das »B« steht für Barceló und

nur wenige Schritte, von einigen Zimmern können

Telefon 040-2263620

symbolisiert das spezielle Zimmerkonzept der Grup-

die Gäste sogar einen Teil der Binnenalster sehen.

www.barcelo.com

pe – sind stilsicher und in perfekt aufeinander abge-

Entstanden ist ein sachlich-moderner Baukörper, der

Kategorie

stimmten Farbtönen eingerichtet. Dabei wurden ed-

sich gut in seine Umgebung einfügt. Das Besondere:

Direktion Berit Gansel

le Materialien verwendet. Typisch sind zum Beispiel

Die Räume der achten und neunten Etage bieten fast

193 Zimmer

die qualitativ hochwertigen Ecru-Matratzen sowie die 200-Fäden-Baumwollbettwäsche. Bodentiefe Fenster

komplett verglaste Außenfronten. Hell und freundlich gestaltet ist auch der Ein-

Preise DZ ab 140 ¤

tungsmerkmalen zählen große Flachbildschirm-

und überall im Haus Lichtinstallationen der Künstlerin Regine Schumann. Ihr Konzept, eine Interaktion von Farbe, Licht, Material und Raum, zieht sich durch

sorgen für Helligkeit, indirektes Licht verleiht dem Raum eine behagliche Atmosphäre. Zu den Ausstat-

gangsbereich. Außergewöhnliche Akzente setzen hier

TOP-PARTNER BARCELÓ HAMBURG

Fernseher, moderne Kommunikationstechnik, ein funktionaler Arbeitsplatz sowie eine Station zum

das gesamte Hotel. Extravagant sind die großen run-

Kaffeekochen. Lediglich durch mattiertes Glas sind

den Leuchten, die über den Gästen im Restaurant

die offenen Bäder mit begehbarer Regendusche vom

»1700« schweben. Jeweils zwölf Leuchten, alle mit

Wohnbereich getrennt. Die Suiten in den oberen

Hamburg-Motiven versehen, hängen an unterschied-

Stockwerken sind im gleichen Stil eingerichtet.

lich langen Schnüren wie Wolkenformationen in dem

Eine Tiefgarage mit 43 Stellplätzen und ein kleiner

mit der Lobby verbundenen Restaurantbereich und

Wellnessbereich mit Sauna runden das Angebot ab.

spenden warmes Licht.

Dieses richtet sich gleichermaßen an Geschäftsrei-

Für die Kulinarik zeichnet Jürgen Stolze verantwortlich, der unter dem Motto »Aus der Region, für

sende und an Touristen, die Hamburg von zentraler Lage aus erkunden möchten.

DETLEF BERG

4/2012 | TOP HOTEL 37


TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS

Das Gebäude stammt aus den 50er-Jahren. Schwarzweißaufnahmen im Hotel nehmen Bezug auf diese Zeit

Motel One erstmals im Ruhrgebiet Das mittlerweile 39. Haus der Low-Budget-Designhotelkette eröffnete Anfang Februar im Stadtzentrum von Essen in einem geschichtsträchtigen Bürogebäude. Premiere feiert die Münchner Gruppe in diesem Jahr auch in Schottland

Bis dato war das Ruhrgebiet noch ein weißer

Motel One Essen

und Loewe-Flachbildfernseher auf. Darüber hinaus verfügen die Zimmer in der obersten Etage über Bal-

Fleck auf der Motel-One-Landkarte – ausgerechnet der größte Ballungsraum Deutschlands. Doch diese Lücke

Kennedyplatz 3, 45127 Essen

kone mit Blick auf die Stadt und ihre umliegenden

konnte CEO Dieter Müller jetzt schließen, denn direkt

Telefon 0201-4375370

Wahrzeichen wie die Schalke-Arena und die Zeche

am Kennedyplatz, inmitten der Fußgängerzone von

www.motel-one.com

Zollverein. Zu den weiteren Einrichtungen des von Di-

Essen, ging seine Gruppe am 1. Februar mit einem 217-

Kategorie

rektorin Nicole Werner geleiteten Hauses gehört die

Zimmer-Haus an den Start. Das Hotel befindet sich in

Direktion Nicole Werner

großzügige »One Lounge« – sie vereint Lobby, Früh-

einem geschichtsträchtigen Gebäude aus den 1950er-

217 Zimmer

stücksraum und Bar.

Jahren, das einst als Verwaltungssitz der Volks- und

Preise EZ ab 69 ¤

Lebensversicherung Deutscher Herold erbaut wurde.

DZ ab 84 ¤

Expansion: Ausland im Fokus

Nach der Komplettrenovierung steht jetzt das Leitthema »Das Ruhrgebiet in den 50er-Jahren« im Mittel-

Neben dem Haus in Essen eröffnet die deutsche

punkt, mit dem an die damalige Industrielandschaft

Gruppe 2012 noch drei weitere Betriebe: Zum Jahresende gehen ein Hotel in der Innenstadt von Köln, ein

erinnert wird. Dies spiegelt sich sowohl im Mobiliar als auch im Interieur wider. Zudem dokumentieren Schwarzweißaufnahmen des Essener Fotografen

TOP-PARTNER MOTEL ONE ESSEN

zweites Haus in Salzburg und das erste Motel One in Schottland (Edinburgh) an den Start. Bis 2014 soll die

Horst Lang das Land des Wirtschaftswunders. Ergänzt

Gruppe auf 60 Hotels mit rund 14.000 Zimmern wach-

wird das nostalgische Szenario durch Industrieleuch-

sen. Neben der erfolgreichen Standortentwicklung

ten, den Schriftzug »Glück auf« hinter der Rezeption

freut sich Dieter Müller auch über wirtschaftlich gute

und ein Transparent der Heiligen Barbara, Schutzhei-

Zahlen. So konnte Motel One im abgelaufenen Ge-

lige der Bergleute, das in der Lobby auf einer Glas-

schäftsjahr mit einer durchschnittlichen Auslastung

scheibe zu sehen ist.

von 70 Prozent einen Umsatz von 134,8 Millionen Eu-

Die 217 Zimmer (ab 69 Euro) sind im bekannten Mo-

ro (Vorjahr: 90,9 Millionen Euro) erwirtschaften. Der

tel-One-Look gehalten und warten mit Doppelbett, Ar-

Gewinn stieg im gleichen Zeitraum um 25 Prozent auf

beitsplatz samt WLAN-Zugang, Sessel, Klimaanlage

23,4 Millionen Euro.

38 TOP HOTEL | 4 /2012


Hospitality Alliance im Doppelpack Ein Vier-Sterne-Hotel und ein stylisches Budget-Haus unter einem Dach soll im Herbst 2013 mit dem Projekt RiemHotels in München entstehen. In dem von der Fondara Unternehmensgruppe entwickelten Gebäudekomplex gegenüber der Messe und des Internationalen Congress Center München eröffnet die Hospitality Alliance AG ein Ramada und ein H2 Hotel. Das Ramada Hotel & Conference Center München Messe wird über 330 Zimmer verfügen – davon etwa 20 Suiten. Außerdem ist eine Veranstaltungsfläche von insgesamt 1800 Quadratmetern, ein Restaurant mit Front Cooking sowie ein 400 Quadratmeter umfassender Wellnessbereich mit Fitnessraum und Dachterrasse geplant. Im H2 Hotel München Messe – nach dem H2 Berlin das zweite Haus der neuen, designorientierten Budgetmarke – werden den Gästen 205 Zimmer geboten, etwa 20 davon als Vierbettzimmer. Für beide Hotels sind großzügige, begrünte Innenhöfe vorgesehen, die sich für verschiedene Veranstaltungen eignen. Info: www.fondara.de · www.ramada.de · www.h2-hotels.de

Auf gute Nachbarschaft Neben der Spreewald Therme in Burg entsteht derzeit das Spreewald Thermenhotel. Im Dezember 2012 soll das Vier-Sterne-Haus mit 83 Zimmern auf drei Etagen eröffnet werden. Bereits Anfang des Jahres wurde das Design-Konzept mit dem »International Hotel Application Award« der Fachzeitschrift AIT ausgezeichnet. Das Gebäude, entworfen von der 4a Architekten GmbH Stuttgart, entsteht aus den gleichen oder ählichen Materialien wie sie auch in der benachbarten Therme verbaut sind: lange Ziegelmauern, dunkle Fassaden, Innenwandverkleidungen aus Erlenholz etc. Die natürlichen Baustoffe und das moderne Design sollen für den Gast ein Wohlfühl-Ambiente schaffen. Neben dem Hotelrestaurant mit Außenterrasse sind drei Veranstaltungsräume und ein »Bademantelgang« geplant, der den Zugang zum Wellness- und Saunabereich der Spreewald Therme direkt vom Hotel aus ermöglicht. Info: www.spreewaldtherme.de


TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS

Meilenstein auf dem Weg zur Spitze Accor arbeitet mit Hochdruck daran, Marktführer im Franchise-Geschäft zu werden – nach eigenem Bekunden soll dieses Ziel 2015 erreicht sein. Eine Station auf diesem Weg war die Inbetriebnahme des Mercure Hotel in Stuttgart-Schwieberdingen, dem mittlerweile neunten Haus der Marke in der Landeshauptstadt

Das Hotelgeschäft des französischen Konzerns erfährt derzeit eine grundlegende Neuordnung: Ibis

Mercure Stuttgart Schwieberdingen

wird zur Supermarke, All Seasons wird als Ibis

freuen uns sehr, die Zusammenarbeit mit Accor ausdehnen zu können. Accor bietet uns optimale Unterstützung in Marketing und Vertrieb«, erklärt

Styles neu gestaltet und Etap zu Ibis Budget trans-

Felsenbergweg 3,

Geschäftsführer Ruslan Husry, der seinerseits Tho-

formiert. Darüber hinaus forciert Accor seine Ko-

71701 Schwieberdingen

mas Borsbach als Head of Operations für das 114-

operationen mit Franchisepartnern, da weniger

Telefon 07150-38990

Zimmer-Hotel einsetzt. Letzterer setzt gleicherma-

Immobilieneigentum der Kette, die nach wie vor

www.mercure.com

ßen auf Geschäfts- und Freizeitreisende, schließlich

hoch verschuldetet ist, mehr Spielraum bei der Ex-

Kategorie

liegt das Hotel sowohl in unmittelbarer Nähe zu

pansion lässt. »Accor setzt auf Wachstum mit Fran-

Direktion Thomas Borsbach

Ludwigsburg – dem Produktionsstandort zahlrei-

chise, doch diese Strategie können wir nur gemein-

114 Zimmer

cher Industrieunternehmen – als auch zu Sehens-

sam mit starken Partnern erfolgreich umsetzen«,

Preise DZ ab 54 ¤

erklärt in diesem Kontext Volkmar Pfaff, Generaldirektor Mercure Hotels Deutschland. Das neue Hotel in Stuttgart-Schwieberdingen sei dabei ein weiterer Meilenstein beim Ausbau des Franchise-

sich auch im Hotelangebot wider: Für Tagungen

TOP-PARTNER MERCURE HOTEL STUTTGART

Portfolios.

und Seminare gibt es sechs Räume sowie einen Saal mit eingebauter Bühne; in puncto Wellness stehen Sauna und Dampfbad zur Auswahl.

Der operative Betrieb des ehemaligen Best Western Hotels, das während der einjähigen Komplett-

würdigkeiten wie dem Porsche-Museum, diversen Schlössern und Erlebnisparks. Dieser Mix spiegelt

Die Zimmer des Mercure Stuttgart-Schwieber®

sanierung geschlossen war, liegt in den Händen der

dingen sind funktional mit WLAN, Flatscreen und Schreibtisch ausgestattet; es wird zwischen den Ka-

HR Management & Consulting GmbH, mit der Ac-

Das Mercure Stuttgart-

tegorien »Standard« und »Privilege« unterschieden.

cor bereits beim Mercure Hotel Garmisch-Parten-

Schwieberdingen ist ein

Auf gastronomischer Ebene gibt es das Restaurant

kirchen sowie beim Mercure Hotel Bad Homburg

weiterer Schritt bei Accors

»Olive«, das sowohl internationale als auch regio-

Friedrichsdorf erfolgreich zusammenarbeitet. »Wir

Expansionsplänen

nale Speisen auf der Karte hat.

40 TOP HOTEL | 4 /2012


GASTRONOMIE | HOTELLERIE | CATERING

GASTRO-TRENDS 2012

Katalog

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TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS

Mit Vergangenheit in die Zukunft Das Hotel Muse Bangkok Langsuan aus der MGallery Collection von Accor ist ein Kunst- und Designhotel, das sich dem goldenen Reisezeitalter widmet

Es ist, als würde sich eine Tür zu einer längst vergangenen Ära öff-

die glanzvollen Zeiten, in denen König Rama V. Thailand regierte, in der

nen. So glanzvoll stellt man sich die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts in

in Europa die Vorahnung des ersten Weltkriegs zu spüren war und in

Europa und Asien vor. So stilvoll können Akzente aus der Vergangen-

den USA Al Capone die Unterwelt dominierte. Die Grundidee dazu wur-

heit neu gesetzt werden. Flackernde Flammenschalen an einer Wand

de bereits bei der Hotellegende The Muse in New York umgesetzt.

aus schwarzem Marmor, über die leise gluckernd Wasser-Kaskaden rin-

Und in der Tat ähneln sich bei den zwei Häusern nicht nur die Na-

nen, verbreiten abends schon bei der Anreise vor dem Haus einen rät-

men. Der deutsche General Manager Bodo Klingenberg leitet das neu

selhaften Charme. Helfer in historisch wirkenden, aber doch modernen

eröffnete Fünf-Sterne-Hotel mit einem einzigartigen Personalkonzept

Uniformen eilen herbei, um die Gäste zur Rezeption zu geleiten. Diese

sowie einer gehörigen Portion an internationaler Erfahrung: Mehr als

hätte man so auch in einem Nobelhotel in den 20er- oder 30er-Jahren

zehn Jahre hat der Kölner am Anfang seiner Karriere in London das bri-

des vergangenen Jahrhunderts vorfinden können – hätte es damals

tische »Understatement« in der Hotellerie erleben können. Anschlie-

schon Laptop und Drucker gegeben. An den Wänden hängen schwere Bilderrahmen, die dezente Schum-

ßend kam er vor zwölf Jahren zur Banyan Tree-Kette

Hotel Muse

und hinterließ Karriere-Spuren in Thailand, Taiwan

es Kontrastlicht an den Bodenleisten; aus versteck-

55 / 555 Langsuan Road,

wechselte er schließlich in die »Stadt der Engel« am

ten Lautsprechern ertönt klassische Musik.

Lumpini, Pathumwan,

Chao Phraya und begann dem Projekt Muse zusam-

Bangkok 10330

men mit dem Eigentümer, dem Accor Konzern als Be-

merbeleuchtung wird aufgefrischt durch neonblau-

Das neue Boutique-Hotel Muse in Bangkok gilt bereits jetzt als eines der spektakulärsten Themenhotels der thailändischen Hauptstadt. Bei der Einrichtung haben die Designer nicht nur geschickt Unmengen von wertvollen Antiquitäten des Eigentümers in alle Bereiche des Hauses integriert, sondern

Thailand Telefon +66-2-6304000 www.hotelmusebangkok.com Kategorie Direktion Bodo Klingenberg

auch den Blick in Hotelvergangenheiten effektvoll

und auf den Malediven. Vor mehr als zwölf Monaten

treiber und den Designern ein reales Gesicht zu verleihen. Und um das Personal zu schulen, dem so gut wie jede Hotelerfahrung fremd war. Die meisten, die hier wirken, sind absolute »Newcomer« in der Hotellerie. Dementsprechend jung ist auch das Erscheinungsbild. Älter als 25 Jahre ist kaum jemand – und

inszeniert. Ziel war es, verschiedene Epochen neu

174 Zimmer

noch läuft nicht alles rund. »Wir versuchen unser

aufleben zu lassen und miteinander zu kombinieren:

Preise DZ ab 112 ¤

Bestes, damit auch die Angestellten so schnell wie

42 TOP HOTEL | 4 /2012


Blick zurück: Wertvolle Antiquitäten zieren die Zimmer und die Bäder im Muse Bangkok und ermöglichen so einen Eindruck von längst vergangenen Zeiten

möglich Fünf-Sterne-Niveau erreichen«, erklärt Klingenberg zuversichtlich. Die 174 Zimmer und Suiten versprühen den dezenten Charme der Vergangenheit. Eine gekonnte Verbindung von klassischen europäischen Elementen und kunstvollen asiatischen Motiven kennzeichnen das Innendesign und die Ausstattung. Dunkle Hölzer, gediegene Farben,

Luxuriöses Hüttendorf

indirekte Beleuchtung und schwarzer, glänzender Mar-

Elf Böhmerwald Chalets bilden ab Juli mit dem Natur- und Vitalhotel Inn’s

mor dominieren das Bild in den Gästeeinheiten, aber

Holz sowie dem Restaurant »Inn’s Holz« das Sport- und Vitalresort Böhmerwald

auch in den zwei Restaurants und sechs Bars. Technisch

im österreichischen Ulrichsberg. Die Fünf-Sterne-Hütten im ländlichen Stil grup-

sind die Zimmer mit Flachbildfernseher, WLAN, iPod-

pieren sich um einen 2000 Quadratmeter großen Naturbadesee mit angrenzender

Dockingstation und teilweise auch Kaffeemaschine bes-

Sauna sowie einem Badehaus mit Indoorpool. Im Inneren verteilen sich rund 90

tens ausgestattet. Bangkok hat eine neue Hotelattraktion

Quadratmeter auf zwei Stockwerke und bieten mit zwei Schlafzimmern Platz für

im Botschaftsbezirk an der Kangsuan Road. Und wer am

bis zu fünf Personen. In jedem Haus gibt es neben einer Kochnische unter ande-

Lumpini Park – eine der Sehenswürdigkeiten Bangkoks –

rem zwei Duschen und eine freistehende Badewanne mit Blick auf den Flat-TV,

vorbeikommt, sollte ruhig einmal einen Blick in den 25-

einen Kachelofen sowie eine private »Schwitzstube« mit Außenzuber. Besonderen

stöckigen Hotelbau werfen. Denn hier lebt der Charme

Wert auf Natürlichkeit wurde auch bei der Auswahl der Materialien gelegt: Neben

eigentlich längst vergangener Hotelzeiten. THOMAS STAROST

heimischem Holz kommen hauptsächlich Loden- und Leinenstoffe zum Einsatz. Info: www.innsholz.at

Wunderbare Wellnesswelten mit wedi wedi Objektbauservice – Architekten, Planer und Anlagenbauer können auf eine entspannte Umsetzung Ihrer Wellnessprojekte mit wedi bauen: t Sie haben die Projektidee, wir setzen Sie mit Ihnen um. t Wir fertigen 100 % maßgenau nach Auftrag. t Wir liefern termingerecht!

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TOP-HOTELLERIE NEUE HOTELS

INLAND

AUSLAND

Derag Livinghotel Di Medici Düsseldorf

Conservatorium Hotel Amsterdam / Niederlande

Kategorie: *****

Kategorie: Musikhotel

Eröffnung: Ende 2012

Eröffnung: Februar 2012

Zimmerzahl: 170, z.T. Appartements mit Kitchenette

Zimmerzahl: 129 Zimmer und Suiten

Beschreibung: im Alten Stadthaus in der Altstadt Düsseldorfs

Beschreibung: Das Hotel ist im ehemaligen Musikkonservatorium

gelegen; Wellnessbereich, 2 Fitnessräume, 3 Konferenzräume

im Museumsviertel der Stadt untergebracht; Restaurant, Bar,

Kontakt: 0211-41729-153, www.deraghotels.de

Brasserie, Lounge, »Akasha Holistic Wellbeing Center«

B&B Airport Hotel Berlin

Kontakt: 030-884940-000, www.designhotels.com

Architektur / Design: Daniel Knuttel / Piero Lissoni Kategorie: Budgethotel Eröffnung: Dezember 2012

Sofitel So Bangkok / Thailand

Zimmerzahl: 140, 40 davon Familienzimmer

Kategorie: Designhotel

Beschreibung: Das Hotel entsteht auf Gatelands im Businesspark

Eröffnung: Ende Februar 2012

Kienberg in der Nähe des neuen Hauptstadt-Flughafens Berlin Bran-

Zimmerzahl: 238 Zimmer und Suiten

denburg Willy Brandt; 3 Konferenzräume, Einkaufsmöglichkeiten

Beschreibung: im Geschäftsviertel von Bangkok am Lumpini-Park,

Architektur: nps tchoban voss architekten HH

Mischung aus Tradition und Moderne mit französischem Touch;

Kontakt: 06122-7037-0, www.hotelbb.de

Restaurant, Bar, Club Lounge, Dachterrasse, Schokoladenboutique »Chocolab«, Spa, Pool, Fitness Center

H2 Hotel München Messe

Architektur: Smith Obayawat & Christian Lacroix

Kategorie: Designhotel

Kontakt: 06995-307594, www.sofitel.com

Eröffnung: Frühjahr 2013 Zimmerzahl: 205, zum Teil Vierbettzimmer

The Residence Maldives / Malediven

Beschreibung: gegenüber der Messe München und des ICM

Kategorie: Luxusresort

gelegen; Erlebnisgastronomie, Bistro »HUB«, H2 Shop, Innenhof

Eröffnung: erstes Halbjahr 2012

Kontakt: 030-2408801-0, www.h2-hotels.de

Zimmerzahl: 94 Villen Beschreibung: Restaurants, Bar, Spa, Kids Club, Boutique & Gift Shop, Bücherei (auch DVD & CD), Fitnesscenter, Pool Kontakt: 0711-91257610, www.theresidence.com

NH Punta Cana / Dominikanische Republik Kategorie: Stadthotel Eröffnung: März 2012 Zimmerzahl: 66 Beschreibung: vor allem für Geschäftsreisende mit Ziel Bavaro gedacht und nur 20 Minuten vom Flughafen entfernt; Restaurant, 2 Tagungsräume, Wellness & Spa Center Kontakt: 030-2062070, www.nh-hotels.de

Mehr Meliá in Paris

Courtyard by Marriott Paris Boulogne / Frankreich Kategorie: Stadthotel

Meliá Hotels International schloss vor wenigen Wochen einen

Eröffnung: März 2012

zwölfjährigen Pachtvertrag mit der Hamburger Union Investment

Zimmerzahl: 113

Real Estate für das achte Hotel der spanischen Kette in Paris. Bislang

Beschreibung: inmitten von 3 Pariser Geschäftsvierteln; Tagungs-

betreibt das Unternehmen vier Meliá Boutique-Hotels und drei Tryp-

räumlichkeiten, Dachterrasse, Restaurant, Bar

Häuser in der französischen Hauptstadt. Der vergläserte Bau des neu-

Kontakt: 06196-496-2700, www.marriott.com

en Meliá La Défense wurde von Vinci Immobilier entworfen und besteht aus 20 Ober- und fünf Untergeschossen mit insgesamt 369 Zim-

Le Méridien Istanbul Etiler / Türkei

mern. Das Gebäude liegt strategisch günstig direkt am Eingang zu La

Kategorie: Stadthotel

Défence, Europas größter Bürostadt, und in unmittelbarer Nähe zur

Eröffnung: März 2012

Metrostation »Esplanade de la Défense«. Die Eröffnung des Hauses

Zimmerzahl: 259, davon 21 Suiten

ist für Ende 2014 geplant. Info: www.melia.com

Beschreibung: alle Zimmer mit Panoramablick über den Bosporus;

44 TOP HOTEL | 4 /2012


räume, Hamam, Indoor-Pool

Al Sahel Lodge by Anantara / Vereinigte Arabische Emirate

Architektur: Emre Arolat

Kategorie: *****

Inneneinrichtung: Sinan Kafadar (Büro Metex)

Eröffnung: 2013

Kontakt: 089-930016201, www.starwoodhotels.com

Zimmerzahl: 30 Villen mit Privatpools

Restaurant, 2 Bars, Dachterrasse, Lobby, Ballsaal, 9 Tagungs-

Beschreibung: auf der Insel Sir Bani Yas inmitten des Arabian Wildlife

Kempinski Seychelles Resort Baie Lazare / Seychellen

Parks gelegen; Restaurants, Bar, Pool, Spa, »Cigar Lounge«, Wassersport-

Kategorie: Inselhotel

Kontakt: +971-2-8015400, www.anantara.com

zentrum, Konferenzcenter, Shops

Eröffnung: März 2012 Beschreibung: direkt am Strand der Baie Lazare auf der Haupt-

Marriott Krasnaya Polyana Gorki Gorod Sotschi / Russland

insel Mahé; 2 Restaurants, Bars, Kids Club, Spa, Pool, Pool-

Kategorie: Olympia-Hotel

terrasse, Lounge, Casino, Fitnesscenter, Veranstaltungsraum,

Eröffnung: Ende 2013

2 Tagungsräume

Zimmerzahl: 398

Kontakt: 089-2125-2650, www.kempinski.com

Beschreibung: auf 540 Meter Höhe im Herzen des Olympia-Pressedorfes

Zimmerzahl: 150 Zimmer und Suiten

Gornaja Karusel gelegen; 2 Restaurants, Lobbybar, Tagungsräume,

Park Plaza Histria Pula / Kroatien

Pools, Fitness Center, Amphitheater, Wasserpark, Kongress Center

Kategorie: Strandhotel

Kontakt: 06196-496-2700, www.marriott.com

TH

Eröffnung: Mai 2012 Zimmerzahl: 241 Beschreibung: im Süden Istriens gelegen; Restaurant, Konferenzzentrum, Wellness und Fitness-Center, Pool, Yacht Club Architektur / Inneneinrichtung: Scott Brownrigg Kontakt: 030-400557-0, www.parkplazahotels.net

Eastern Mangroves Hotel & Spa by Anantara Abu Dhabi / Vereinigte Arabische Emirate Kategorie: ***** Eröffnung: Juni 2012 Zimmerzahl: 224 Zimmer und Suiten Beschreibung: direkt am Wasser im geschützten Eastern Mangroves District von Abu Dhabi gelegen; 2 Restaurants, Bars, 2 Lounges, Spa, Pool, Tagungsräume, Shops, Businesscenter, Fitnessraum, Haar- und Nagelsalon, Pool Deck Kontakt: +971-2-8015400, www.anantara.com

Four Seasons Toronto / Kanada Kategorie: Luxushotel Eröffnung: Sommer 2012 Zimmerzahl: 259, davon 42 Suiten Beschreibung: nur wenige Mintuen vom Zemtrum der Stadt entfernt; Restaurant »Café Boulud«, Health Club, Spa, Pool, Fitnesscenter, Business-Service, Ballraum Kontakt: +41-227078282, www.fourseasons.com

Al Yamm Lodge by Anantara / Vereinigte Arabische Emirate Kategorie: ***** Eröffnung: 2013 Zimmerzahl: 30 Villen Beschreibung: auf der Insel Sir Bani Yas (Arabischer Golf); 2 Restaurants, Bar, Pool, Spa, »Cigar Lounge«, Bücherei, Businesscenter, Wassersportzentrum, Konferenzcenter, Shops Kontakt: +971-2-8015400, www.anantara.com 4/2012 | TOP HOTEL 45


MARKT SCHWEIZ

Langfristig nicht pessimistisch Schweizer Hoteliers trotzen dem starken Franken

Eine gefühlte Ewigkeit galt die Schweizer Grandhotellerie als Inbegriff von Service und Gastgebertum schlechthin. Viele weitere Jahre als gestrig, überteuert und verstaubt. Bis dann die Wellness-Welle zahllose Investoren dazu inspirierte, die eidgenössischen Perlen auf neuen Glanz zu polieren. Doch seit der Franken Höchststände erreicht, droht der neuen Pracht Gefahr

Ein erfrischender Cocktail unter dem dichten Dach uralter Kasta-

original japanischen Gartens. »Wir haben unsere Gäste gefragt, was

nienbäume, direkt am Ufer eines glasklaren, grünen Bergsees; das

sie von einem Spa erwarten, und das war vor allem Privatsphäre«, er-

Tuten vorüberziehender Dampfer vor der Kulisse mächtiger Berg-

läutert Direktor Peter Kämpfer das Konzept, das den selbsternannten

kämme – vielen Menschen gereichte dieses Idyll zum wunschlosen

»Trendsetter am See« gleichsam über Nacht an die Spitze eidgenössi-

Glück. Dann allerdings kennen sie Pempa noch nicht. Die Tibeterin

scher Wellness-Hotels katapultiert hat. Fast 100 Millionen Franken

arbeitet im Wellnessbereich des Park Hotel Weggis (das mittlerweile

seien geflossen, seit Investor Martin Denz die völlig verfallene Her-

umbenannt wurde – dazu später mehr), einem vollständig renovier-

berge 1997 übernahm; ein Großteil davon in das Spa. »Der Gast er-

ten Jugendstilbau am Vierwaldstätter See; sie gilt als Personifikation

wartet heute ein Super-Spa«, glaubt Kämpfer. »Mit einer Sauna in der

des Versprechens auf totale Entspannung. Während ihrer »Ku Nye«-

Ecke gibt er sich nicht zufrieden.«

Massage tauchen Gäste ebenso zuverlässig und tief ab wie beim Rück-

Zu diesem Schluss kamen auch seine Kollegen. Eine gefühlte Ewig-

zug in eines der europaweit einzigartigen Spa-Cottages inmitten eines

keit galten die ehrwürdigen Grandhotels und Paläste zwischen Basel,

46 TOP HOTEL | 4 /2012


25 Zimmer, 31 Suiten, der erste »Six Senses Spa« der Schweiz: Das Alpina Gstaad wird Ende 2012 eröffnet

Uhren.« Zu allem Überfluss können sich die Schweizer Hoteliers nicht einmal mehr auf ihre eigenen Landsleute verlassen. Angesichts des aus eidgenössischer Sicht schwachen Euro würden jetzt auch viele Schweizer Gäste »untreu«, regis-

Bern und Davos als Inbegriff von Service und Gastgebertum

triert Heiner Lutz, der in seinen beiden Resorts Beatus am

schlechthin. Doch im Laufe der Zeit verblasste dieser Ruhm,

Thunersee und Ermitage in Gstaad Schönried normalerweise

die alten Damen wurden müde. Bis dann die Wellness-Welle

mit 75 Prozent einheimischer Belegung kalkulieren kann.

herüberschwappte auf den Alten Kontinent und zahllose In-

»Die Schweizer gehen fremd«, konstatiert auch Philippe Fru-

vestoren dazu inspirierte, die Schweizer Grandhotellerie zu-

tiger, CEO der Giardino Group und Chef im Giardino in

rückzubringen zu altem Glanz. Ob Victoria-Jungfrau (elf Mio

Ascona. Statt der eigenen Tourismuswirtschaft den Rücken

CHF), Palace Luzern (13 Mio CHF), Waldhaus Flims (30 Mio flossen Unmengen in Renovierungen und den Bau immer

»Investieren muss man immer in einer kritischen Phase.«

größerer, prachtvollerer Spas.

Heiner Lutz, Besitzer Ermitage Wellness & Spa-Hotel

CHF) oder Grand Resort Bad Ragaz (100 Mio CHF): Überall

Zu den spektakulärsten Projekten gehört die Wiedereröffnung des Züricher Dolder Grand 2008 nach fast vierjähriger Umbauzeit durch Sir Norman Foster. Die immer wieder nach

zu stärken, ziehe es sie stattdessen in den »billigen« Schwarz-

oben korrigierten Kosten für den Umbau: rund 500 Millionen

wald, nach Bayern, Südtirol, Österreich oder Frankreich.

Schweizer Franken. Besitzer und Financier ist »The Swiss Ty-

Also alles für die Katz’? Keineswegs. »Ich bin langfristig

coon« und Multimilliardär Urs E. Schwarzenbach. Nicht we-

nicht pessimistisch«, resümiert Beat Sigg, Direktor im Züri-

niger ausgabefreudig hatte sich zuvor schon Multimilliardär

cher Eden au Lac und Chef der noblen Victoria-Jungfrau Col-

Karl-Heinz Kipp (Massa-Märkte) gezeigt: Fürs Lifting des Carl-

lection. Und dieser Satz sagt mehr über die alpenländische

ton in St. Moritz bewilligte er 2007 ein Invest von rund 45

Befindlichkeit aus als jede Tiefenanalyse. Denn ja: Es nervt die

Millionen Schweizer Franken. Im Jahr zuvor hatte er dem

Schweizer, dass ihr Franken so stark, respektive der Euro so

Tschuggen Arosa für 55 Millionen Schweizer Franken eines

schwach, ist. Aber sie wissen auch, dass Klagen nichts bringt.

der spektakulärsten Spas der Schweiz spendiert.

Dass sie den Stier bei den Hörnern packen müssen. Statt also

Auf mehrere hundert Millionen »Fränkli« schließlich be-

ihre Raten zu senken und hilflos zu verharren, verteidigen sie

laufen sich die Ausgaben für das aktuelle Großprojekt An-

mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein fast trotzig das Er-

dermatt Swiss Alps des ägyptischen Tycoons Samih O. Sawiris

reichte: »Wir können nur auf Qualität setzen und darauf, dass

(El Gouna): Luxushotels wie das Chedi, Golfplätze und Spas

unsere Leistung stimmt«, sagt Philippe Frutiger. »Mit den

der Superlative sollen Urlauber aus aller Welt in das bei den

Preisen runtergehen können wir nicht.«

Schweizern eher unbeliebte Andermatt-Tal locken. Und in

»Wir wollen nicht 99 Prozent bieten, sondern 100 Prozent«, bekräftigt auch Jan Stiller, Direktor im vielfach ausgezeich-

»Es ist eine Zeit der Umstellung, der Neugier und der Toleranz.« Beat Sigg, Präsident der Victoria-Jungfrau Collection

neten Lenkerhof. Und wenn man 100 Prozent bringe, so Stillers Rechnung, dann dürfe man auch etwas dafür verlangen. Also werde er weiter investieren. Allein in diesem Jahr sollen es 1,5 bis zwei Millionen Schweizer Franken sein – für die Übernahme des Restaurants »Sonnenpunkt« mit 250 bis 300

Gstaad investiert Marcel Bach rund 300 Millionen Schweizer

Plätzen auf dem gegenüberliegenden Bühlberg. Überdies

Franken in das erste neue Grandhotel in seinem Heimatort

tauscht Stiller derzeit sämtliche Fernseher gegen Flachbild-

seit 100 Jahren: Das Alpina Gstaad eröffnet am 1. Dezember

geräte aus und führt den Gratis-Internet-Zugang in dem eins-

mit 25 Zimmern und 31 Suiten, drei Restaurants sowie einem

tigen Badehotel im Simmental ein. »Seit der Eröffnung sind

»Six Senses Spa« – dem ersten auf schweizerischem Boden.

nahezu 50 Millionen Schweizer Franken geflossen«, rechnet

Inzwischen jedoch bröckelt sie wieder, die eidgenössische

Stiller. 43 Millionen waren es am Anfang, und seither wurde

Wohlfühlzone. Denn die Schweizer haben die Rechnung ohne

jedes Jahr weiter investiert. Von daher werde auch er »auf kei-

ihren Franken gemacht. »Wir sind einfach um 25 Prozent teu-

nen Fall am Preis spielen«.

rer geworden«, rechnet Weggis-Gastgeber Peter Kämpfer vor.

Kämpferisch zeigt sich auch Peter Kämpfer: »Die Qualität

In der Folge seien allein 2011 bis zu 30 Prozent weniger Gäste

darf auf keinen Fall nachlassen«, betont der Hausherr im Park

gekommen. Sein Kollege aus dem Palace Luzern, Marcus Iseli,

Hotel Weggis. Und um dies nicht nur sicherzustellen, sondern

wähnt die Schweizer Hotellerie sogar schon auf dem Sterbe-

auch dem Gast gegenüber entsprechend zu kommunizieren,

bett: Die kaufkräftige Klientel aus Deutschland und den USA

hat er seinem Relais & Châteaux-Haus am Vierwaldstätter See

mache derzeit lieber im eigenen Land Urlaub, und die New-

einen komplett neuen Auftritt verordnet: Das Park Hotel Weg-

comer aus Asien seien wahrlich kein Ersatz: »Die Inder zah-

gis heißt künftig »Park Weggis – The Sparkling Resort *****«.

len hier generell weniger als die Deutschen«, schimpft er,

»Das neue Logo mit dem Bonsai-Bäumchen steht für Nach-

»und die Chinesen investieren ihr Geld lieber in Schweizer

haltigkeit und den Park«, erklärt Kämpfer. Das »Park Hotel« 4/2012 | TOP HOTEL 47


MARKT SCHWEIZ

habe er gestrichen, weil es davon so viele gebe und außerdem das benachbarte Parkhotel Vitznau in absehbarer Zeit wieder eröffnen werde. »Sparkling steht für leicht, luftig und ist positiv besetzt. Außerdem gibt es kaum Resorts in der Schweiz. Resort steht für Ferien weit weg von der Stadt. Die fünf Sterne im Logo sind neu und dienen dem internationalen Marketing.« Zusammengefasst stehe Weggis ab sofort also für »Smart Personal Service«. »Der Gast kommt jetzt zu 120 Gastgebern«, sagt er nicht ohne Stolz – und zu »Green Luxury«. »Das machen wir schon lange, haben es aber nie explizit kommuniziert«, sagt Kämpfer. Lakonisch fügt er hinzu: »Man muss sich eben den neuen Marktgegebenheiten anpassen.« Das sehen auch Heiner Lutz und Laurenz Schmid so, die Besitzer des edlen Ermitage Wellness & Spa-Hotel in Schönried. »Investieren muss man immer in einer kritischen Phase«, glaubt Heiner Lutz. »Wir machen das ja nicht für uns«, sagt er, »sondern für unsere Gäste.« Und wenn diese veränderte Erwartungen haben, dann reagieren Schmid und er eben. So wie

Ein Jahr Umbau und 40 Millionen Schweizer Franken

im vergangenen Jahr. Da haben die beiden nach zahllosen

später: das Ermitage Wellness & Spa-Hotel Schönried

spektakulären Renovierungen in den zurückliegenden Jahren

erstrahlt in neuem Glanz

nochmals Nägel mit Köpfen gemacht: das Haus fast ein ganzes Jahr geschlossen und es nach dem Motto »Chalet Resort« komplett umgebaut. 40 Millionen Schweizer Franken haben

Auch für Sigg ist die Sache daher sonnenklar: »Da ist die

sie dafür investiert. Ein Drittel davon habe die Bank finanziert,

Schweiz gut, zum Teil sehr gut gerüstet.« Jetzt komme es al-

knapp zwei Drittel sie selbst, unter anderem durch den Ver-

lein darauf an, sich einzulassen auf die neuen Märkte. »In den

kauf von neun Wohnungen innerhalb des Ermitage. »Bei den

1970er- und 80er-Jahren kamen die Amerikaner, in den 1980erund 90er-Jahren die Gäste aus Middle East. Natürlich können

»Wir können nur auf Qualität setzen und darauf, dass unsere Leistung stimmt.«

wir nicht ohne den europäischen Gästefluss leben. Trotztdem

Philippe Frutiger, CEO Giardino Group und GM Hotel Giardino Ascona

gier und der Toleranz.«

müssen wir heute eben auch die Bedürfnisse der BRIC-Staaten wahrnehmen. Es ist eine Zeit der Umstellung, der NeuDa ist Philippe Frutiger ganz bei seinem Kollegen. »Die

Gästen kommt das sehr gut an«, sagt Lutz. Und zwar nicht

Wirtschaft in der Schweiz und in Deutschland hat derzeit gute

einfach so: Kurz vor der Wiedereröffnung an Weihnachten hät-

Ergebnisse. Aber ich befürchte, dass die Wirtschaft sich wieder

ten sie Gäste und Freunde wie die Hotellegende Emanuel Ber-

abkühlen wird«, sagt Frutiger. Zusammen mit seiner Frau,

ger eine Woche lang je eine Nacht Probeschlafen lassen.

dem Schweizer Multimilliardär Daniel Borer (Rolex) und dem

Anschließend musste jeder einen Bericht schreiben. Für Lutz

Banker Stefan Schmid hat der Hotelier vor zwei Jahren die

steht fest: »Das Produkt muss stimmen, der Gast muss sich

Giardino Group gegründet. Mit Hilfe der Strahlkraft im

wohlfühlen.« Dann komme er auch weiterhin in ihre Häuser

Namen des weltberühmten Garten-Resorts in Ascona – und

in der Schweiz.

auf Managementbasis – wollen sie eine Gruppe mit einzigar-

Natürlich leiden nicht alle Destinationen gleichermaßen

tigen Häusern etablieren: Ein Giardino Golf am Genfer See,

unter dem schwachen Euro. Während das Engadin (St. Moritz)

ein Giardino City in Zürich, ein Giardino Mare in Frankreich

heftige Einbußen hinnehmen musste, kam Ascona laut Giar-

und / oder Spanien. »Die Investoren wollen ein Brand«, glaubt

dino-GM Philippe Frutiger mit einem Minus von 3,3 Prozent

Frutiger. Gerade erst im Dezember hat er überaus erfolgreich

mit einem blauen Auge davon. Interlaken – das schweizeri-

ein Giardino Lago nahe Ascona eröffnet – ein Erlebnis-Resort

sche Rüdesheim – habe sogar zugelegt, berichtet Victoria-

mit Bootssteg und junger Gastronomie direkt am Lago Mag-

Jungfrau Collection-Chef Beat Sigg. »Die Frage ist immer:

giore – sowie ein auf Design ausgelegtes Giardino Mountain

Worauf hat man die Märkte ausgerichtet?«, sagt er. Und wäh-

in St. Moritz. Zwei Nischen-Produkte für ein jüngeres, un-

rend etwa das Engadin auf die »frankensensitiven Märkte«

kompliziertes Publikum in scheinbar etablierten Märkten.

Deutschland und Italien abonniert sei, zähle die Heimat des

Und zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, könnte man mei-

legendären Victoria-Jungfrau zu den Muss-Stationen unter In-

nen. Doch der Erfolgshotelier Frutiger winkt ab: »Größtmög-

dern und Chinesen. »In Indien gilt Interlaken als Inbegriff von

licher Optimismus ist gefragt«, betont er. »Wenn man mit

Bollywood, weil hier viele Filme entstanden sind«, erklärt er.

irgendeinem Projekt auf die möglichst positive Prognose war-

»Und in China gibt es sogar einen vollständigen Nachbau von

tet, dann kann man es eigentlich gleich lassen.«

Interlaken – Berge und Seen inklusive.« 48 TOP HOTEL | 4 /2012

ANKE PEDERSEN


TRENDBAROMETER MARKT

In den Fesseln der Messen Schon heute die Entwicklung des Marktes von morgen kennen – das ist die Intention des Trendbarometers der Fairmas Gesellschaft für Marktanalysen mbH, exklusiv in Kooperation mit Tophotel. Diese Ausgabe im Fokus: der Hotelmarkt in Düsseldorf

2011 bescherte dem Gastgewerbe in der

füllten die Messen »Euroshop« und »Inter-

gerungsrate beim RevPAR verbuchte (+6,0 Pro-

Landeshauptstadt ein neues Rekordjahr. Ins-

pack«, die nur im Drei-Jahres-Turnus stattfin-

zent). Dieser wurde vor allem durch die durch-

besondere der »Eurovision Song Contest«

den, die Betten. Alle wichtigen Kennzahlen

schnittliche Zimmerrate in Höhe von 107,95 Eu-

sorgte hierbei für einen wichtigen Bekannt-

entwickelten sich daher im Vergleich zum Vor-

ro getrieben (+3,4%), die Belegung von 61,9

heitsschub der ohnehin schon international

jahr positiv, was sich darin dokumentierte,

Prozent trug mit einem Plus von 2,5 Prozent

geprägten Rheinmetropole. Darüber hinaus

dass Düsseldorf nach Hamburg die größte Stei-

ebenfalls zum guten Ergebnis bei.

Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres

Wenn also schon ein ungerades Jahr, das für Düsseldorf aus der so wichtigen Messesicht

Durchschnittliche Auslastung

traditionell weniger erfolgreich ist, für durch-

Abweichung gegenüber Vorjahr in Prozent

wegs positive Stimmung sorgt, wie wird dann erst das aktuelle Jahr für die Hoteliers am 5,5

-0,7 -1,5

-4,0

-5,2

1,1 -5,3

-0,3 -3,3

-8,7

-9,8

-1,1

-10,3

▲ -4,4

-9,1

Rhein verlaufen? Bis dato wechselhaft. Konn-

5,1

1,7 -3,3

-10,1

-1,5

te der Januar nach Aussage jener Hoteliers, die

1,6

ihre Kennzahlen und Planungszahlen dem

-1,2

Benchmarking-Spezialisten Fairmas zu Verfü-

-4,7

gung stellen, noch relativ ausgeglichen gestal-

-9,8

tet werden, stand im Februar vor allem durch den Wegfall der Messe »EuroShop« ein Minus Jul

Aug

Sept

Oct

Nov

Dec

Jan’12

Feb’12

Mar’12 Apr’12

May’12

Jun’12

von zehn Prozent bei der Auslastung und von

▲ Vorheriger Forecast vom 5.03.2012

20 Prozent bei den Zimmerraten zu Buche. Dafür sorgten im März die Messen »Metav« und

Durchschnittlicher Zimmerpreis

»Wire and Tube« sowie eine stärkere Nachfra-

Abweichung gegenüber Vorjahr in Prozent 38,2

ge zur »ProWein« für teils zweistellige Wachs-

37,7

tumszahlen.

16,9 8,1

▲ -0,1

-8,4

-7,3

▲ -19,5

-18,5

▲ -21,1

-17,2

-20,6

1,5

15,2

▲ -0,4

▲ -12,7

2,7

-36,3

-19,0

Diese Achterbahnfahrt wird die Düsseldor-

-0,7

fer Hoteliers auch in den kommenden Mona-

-2,1

-13,9 -13,9

-20,1

ten begleiten. Für April weist der FairmasForecast ein leichtes Minus sowohl bei der Belegung als auch bei den pekuniären Zahlen auf. Mit Freude blicken die Hoteliers aber auf

Jul

Aug

Sept

Oct

Nov

Dec

Jan’12

Feb’12

Mar’12 Apr’12

May’12

Jun’12

den Wonnemonat Mai, der bereits im vergangenen Jahr durch den »56. Eurovision Song Contest« für eine gute Auslastung sorgte. Für

Aktueller Forecast vom 29.3.2012

Durchschnittlicher RevPAR

dieses Jahr wird – bei gleichbleibender Bele-

Abweichung gegenüber Vorjahr in Prozent

gung – ein noch besseres Ergebnis erwartet, 36,6 6,4 -3,9

-16,3

-16,3

-4,0

-21,1

-23,7

-21,7

1,6

-16,3

-4,8

-20,8 -21,7

23,2

35,6

21,0 -26,9

wie Zimmerraten (+37,7%) und RevPAR (+35,6%) dokumentieren. Ausschlaggebend für diesen

-5,3

-12,4

-5,4

-12,4

-28,2

warmen Regen ist alleinig die 13-tägige Fachmesse »Drupa« mit rund 2000 Ausstellern und 390.000 Besuchern.

MH

-42,1

Jul

Aug

Sept

Oct

Nov

Dec

Jan’12

Feb’12

Mar’12 Apr’12

May’12

Jun’12

4/2012 | TOP HOTEL 49


MARKT INTERNATIONALE HOTELAKTIENBÖRSE

Doping für die Finanzmärkte Aktien sind auf der Werteskala der Anleger in den vergangenen Wochen weiter nach oben gerückt – auch wegen der anhaltend zufriedenstellenden Konjunkturdaten aus China und den USA. Da Europas Wirtschaft ebenfalls marginal wächst, sehen die Anleger offensichtlich keinen Anlass, Risiken zu scheuen. Die Bevorzugung von Aktien hat auch damit zu tun, dass andere Anlageklassen wie Anleihen, Immobilien und Gold derzeit Schwäche zeigen. Gleichwohl sollte Anlegern bewusst sein: Die positive konjunkturelle Entwicklung ist lediglich ein »geborgter Aufschwung«, der durch Inkaufnahme einer gigantischen Schuldenlast bewirkt wurde. Hotelund Tourismusaktien waren nicht zuletzt deshalb stark gefragt, weil die VR China in diesem Wirtschaftszweig zu einem bestimmenden Faktor wird

Wer die Entwicklung der virtuellen Welt – der

Das US-Handelsministerium in Washington

macht Lufthansa einmal mehr zur Nummer

Finanzmärkte – und der wirklichen Welt – der

hat eine Prognose mit der Annahme vorge-

eins in Europa«, resümierte Christoph Franz

Realwirtschaft – analysiert, wird als Anleger mit

legt, dass die Ausgaben ausländischer Touris-

mit Stolz. Das Unternehmen weicht »aus-

Näherrücken des Monats Mai möglicherweise

ten in den USA während der kommenden fünf

nahmsweise« von seiner Dividendenpolitik ab

eine höhere Risikoaversion an den Tag legen.

Jahre weiter steigen werden. Besonders posi-

und schlägt trotz negativem Ergebnis im Ein-

Denn die alte Börsenregel »sell in May and go

tive Impulse erwartet das Ministerium durch

zelabschluss die Auszahlung einer Dividende

away« sollten Anleger auch in diesem Jahr be-

Reisende aus Kanada, Mexiko, Brasilien und

von 0,25 € pro Aktie vor. Das Vertrauen in die

herzigen. Bei einer eingehenden Analyse werden

China. Als beeindruckend werten Analysten

Aktie lohne sich, sagte Franz.

sie nämlich zu dem Schluss kommen, dass die

dabei die Annahmen des Ministeriums im

Für die Travel24.com AG stand das Jahr 2011

seit vielen Jahren anhaltende »Politik des billi-

Hinblick auf die zukünftige Entwicklung

im Zeichen der Internationalisierung und

gen Geldes« durch die Notenbanken der Indus-

chinesischer Touristen: Deren Anzahl soll im

des weiteren Wachstums im Online-Reisever-

trieländer zahlreiche Exzesse erfahren hat. Fach-

Jahr 2016 um 135 % über den Werten des Jahres

mittlungsgeschäft. Das Unternehmen erzielte

leute sprechen mit Blick auf das von den No-

2010 liegen.

»Doping für die Börsen«. Werden die verabreich-

vorläufigen Zahlen zufolge ein deutlich verbessertes Ergebnis vor Steuern und Zinsen

tenbanken aufgebaute Meer der Liquidität vom

Deutschland

(EBIT) von 2,7 Mio €, was einer Steigerung um 159 % entspricht. Der Umsatz stieg nach vor-

ten Dopingmittel irgendwann reduziert – die Zinsen also angehoben und weniger Geld in den

Das deutsche Gastgewerbe sieht keine Re-

sichtiger Schätzung um 177 % auf 19,1 Mio €.

Kreislauf geschleust –, droht der Rausch in einem

zession am Horizont. Die Branche startete im

Das sei das beste Ergebnis seit Unterneh-

Januar nach Angaben des Statistischen Bun-

mensgründung vor 15 Jahren, hieß es von der

Wenn Hotelaktien zuletzt zu den Gewinnern

desamtes mit einem Umsatzplus ins neue

Unternehmensleitung. »Wir gehen auch für

zählten, so auch, weil Fachleute große Dinge von

Jahr, dabei setzten Gastwirte und Hoteliers

2012 von einem sehr guten Ergebnis und wei-

der Volksrepublik China erwarten: Die zuneh-

nominal 2,7 % und real 0,8 % mehr um als im

teren Umsatz- und Ertragssteigerungen aus«,

mende Reiselust chinesischer Bürger werde in

gleichen Vorjahresmonat. Ein Vergleich des

sagte Finanzvorstand Thomas Gudel.

Europa und in den USA in den kommenden Jah-

Monats Januar 2012 mit dem Dezember 2011

Kater bzw. Stimmungstief zu enden.

Europa

ren einen Boom auslösen, heißt es. Die Erträge

zeigt allerdings, dass die Erlöse kalender- und

der Hotels dürften überdurchschnittlich ausfal-

saisonbereinigt leicht sanken. Dennoch: »Das

len, weil diese in der Lage sein werden, ihre Prei-

Gastgewerbe hat endgültig den Weg aus der

Die Schweizer Kuoni Reisen Holding AG

se zu erhöhen.

Krise gefunden. Wir gehen davon aus, dass die

berichtet über ein erfolgreiches Geschäftsjahr

Der Grund: Das Angebot an Hotelzimmern wird wegen der geringen Investitionsneigung

Zeichen auch für 2012 auf Wachstum stehen«,

2011. Der Nettoerlös stieg in der Kuoni-Gruppe

hieß es beim Branchenverband Dehoga.

um 28 % auf 5,11 Mrd sfr, das Betriebsergebnis

nicht mit der erwarteten Nachfrage Schritt

Als »beachtliches Ergebnis« bezeichnete

erhöhte sich um 27 % auf 74,2 Mio sfr. Zur

halten. Diese Auffassung vertraten zahlreiche

Christoph Franz, Vorstandschef der Deutsche

positiven Entwicklung trug wesentlich der

Top-Manager von Hotelgesellschaften im Rah-

Lufthansa AG, die Zahlen für vergangenes

Kauf des Reise-Dienstleisters Gullivers Travel

men einer von Raymond James & Associates in

Jahr. Der Umsatz stieg um 8,6 % auf 28,7 Mrd €.

Associates bei. Analysten zeigten sich über-

Orlando/Florida ausgerichteten Investment-

Der operative Gewinn lag bei 820 Mio € und

rascht, die Börse reagierte mit einem kräftigen

konferenz.

damit um rund 200 Mio € niedriger. »Dies

Kursanstieg.

50 TOP HOTEL | 4 /2012


Die KUONI REISEN AG (WKN: 894861)

Vom Tief Anfang 2009 hat sich WYND-

... ganz anders als die Wertpapiere der

arbeitete zuletzt wieder erfolgreich – was

HAM (WKN: A0J37Z) gut erholt. Die Ak-

ORIENT EXPRESS-HOTELS (WKN:

zu einem kräftigen Kursanstieg führte

tie hat ein Fünf-Jahres-Hoch erreicht ...

941153). Seit der Krise stagniert der Kurs

Negativ auf das Ergebnis nicht nur von Kuoni,

bindlichkeiten in Höhe von rund 22 Mrd $ zu

Höhe 0,10 $ je Aktie (gleiches Vorjahresquar-

sondern auch von Schweizer Hotels wie Victoria-

managen. Diesen Schuldenberg hatte das

tal: Verlust in Höhe von 0,69 $ je Aktie) erzielt,

Jungfrau wirkte sich der starke Schweizer Fran-

Unternehmen aufgehäuft, als es von Private-

blieb damit jedoch unter den bei 0,15 $ ange-

ken aus (sh. auch S. 46 ff.). Im vergangenen Jahr

Equity-Gesellschaften im Jahr 2006 übernom-

siedelten durchschnittlichen Analysten-Pro-

schrumpften die Übernachtungen ausländi-

men worden war. Bei der jüngsten Rückkehr

gnosen. Auch der Umsatz lag bei 269,4 Mio $

scher Touristen in der Schweiz nach Angaben

an die Aktienbörse Nasdaq konnte sich das

unter den Schätzungen von 271,8 Mio $.

des dortigen statistischen Amtes um 7,3 %. Die

Unternehmen zwar frisches Eigenkapital be-

Das kanadische Reiseunternehmen Transat

Zahlen hätten noch schlechter ausfallen kön-

schaffen, doch hat dies kaum etwas an der

A.T. Inc., das kürzlich den in Montreal behei-

nen, wären nicht vermehrt Gäste aus Asien

bedrohlichen finanziellen Lage geändert.

mateten Konkurrenten Vacances Tours Mont-

angereist: Die Anzahl der chinesischen Touris-

Auch die börsennotierte MGM Resorts

Royal übernommen hatte, steigerte im Ende

International – Betreiber der Kasinos Bellagio

Januar 2012 abgeschlossenen ersten Quartal

Nicht nur bei den großen Hotelkonzernen in

und New York-New York – sitzt bekanntlich

des Geschäftsjahres 2011/12 den Umsatz von

den USA, sondern auch in Europa wird China als

auf einem hohen Schuldenberg von rund 13,6

810,2 auf 829,3 Mio $. Der Nettoverlust kletter-

»Wachstumsmarkt von morgen« gesehen. Nach

Mrd $. Dass die Anleger an den Börsen bereit

te von 13,4 auf 29,5 Mio $, was Vorstandschef

ten in der Schweiz stieg um 47 %.

der InterContinental Hotels Group hat jetzt auch

waren, weiter in Kasinoaktien zu investieren,

Jean-Marc Eustache vor allem mit den hohen

das Top-Management von Frankreichs Accor S.A.

zeigt nach Meinung von Analysten die Erwar-

Treibstoffkosten im Fluggeschäft begründet.

erklärt, in den nächsten zwei bis drei Jahren

tung auf wieder blühende Glücksspiel-Land-

Diese habe man nicht vollständig an die Kun-

weitere rund 100 Hotels in der Volksrepublik

schaften in Las Vegas, Reno und Atlantic City.

den weitergeben können. Kostensparmaß-

eröffnen zu wollen. Vergangenes Jahr hatte

Die Marriott Vacations Worldwide Corp.

nahmen sollen das Unternehmen in absehba-

Accor bereits 66 Hotels in China ihrer Bestim-

weist für das Gesamtjahr 2011 einen Nettover-

rer Zeit wieder in die schwarzen Zahlen führen.

mung übergeben.

lust in Höhe von 178 Mio $ aus. Das Unterneh-

Bei den Fachleuten des Finanzhauses Para-

men verbuchte in diesem Kontext einige

digm wird die Aktie mit einem Kursziel von 12

chen. Darauf hat die Unternehmensleitung von

außerordentliche Aufwendungen, die im Zu-

can-$ (bisher 9 can-$) zum Kauf empfohlen.

Whitbread – bekannt durch die Hotelmarke

sammenhang mit der im vierten Quartal 2011

Der britische Hotelmarkt zeigte zuletzt Schwä-

Premier Inn – bei der Vorlage von Geschäftszah-

erfolgten Ausgliederung aus dem Konzern

len hingewiesen. »Die Verbraucher in Großbri-

von Marriott International stehen. Für das Ge-

Rest der Welt

tannien stehen wegen rückläufiger persönlicher

samtjahr 2012 erwartet die Unternehmenslei-

Die auch im Hotelgeschäft tätige asiatische

Einkommen nach wie vor unter finanziellem

tung einen Bruttogewinn von 115 bis 125 Mio

Investment-Holdinggesellschaft Shangri-La

Druck«, sagte Vorstandschef Andy Harrison in

$. Der Gewinn je Aktie dürfte im Jahr 2012 bei

Asia, deren Aktien an der Börse in Hongkong

London.

1,14 $ liegen, so die Prognosen. Die Analysten

notiert werden, hat im Geschäftsjahr 2011 den

von MKM haben die Aktie mit »kaufen« ein-

Umsatz von umgerechnet 1,575 auf 1,912 Mrd

Nordamerika

gestuft und das Kursziel auf Sicht von zwölf

US-$ gesteigert. Der Nettogewinn sank dage-

Monaten von 23 auf 34 $ angehoben.

gen von 287,08 auf 252,98 Mio $ oder von 9,98

Enttäuscht zeigten sich die Aktionäre und

$ je Aktie auf 8,18 $. Analysten hatten im

von Kasino- und Hotelbetreibern mit kräftigen

Analysten des sich vor allem auf Veranstal-

Durchschnitt mit einem Nettogewinn in Hö-

Kurssteigerungen positiv auf. Und dies unge-

tungen und Kongresse spezialierenden Hotel-

he von 266 Mio $ gerechnet. Ungeachtet des

achtet der Tatsache, dass die Branche insgesamt

unternehmens Gaylord Entertainment über

enttäuschenden Gewinnausweises erhalten

unter einer enormen Schuldenlast stöhnt. So

die vorgelegten Geschäftszahlen. Das in Nash-

die Aktionäre eine unveränderte Dividende für

arbeitet Marktführer Caesars Entertainment mit

ville/Tennessee ansässige Unternehmen hat

das Gesamtjahr 2011 in Höhe von 0,20 Hong-

zahlreichen Banken daran, seine enormen Ver-

im vierten Quartal 2011 zwar einen Gewinn in

kong-$ je Aktie.

Am US-Aktienmarkt fielen zuletzt die Aktien

4/2012 | TOP HOTEL

51


MARKT INTERNATIONALE HOTELAKTIENBÖRSE

T Die Aktienkurse von auf Mauritius ansässigen Hotel- und Tourismusgesellschaften wie New Mauritius Hotel oder Sun Resort gerieten / jüngst unter Druck, nachdem das Tourismusministerium des Insel-

Die Hotelbranche im Spiegel der Börse Währung

Unternehmen

staates davon sprach, dass die Zahl der Touristen in diesem Jahr voraussichtlich von 1,01 Mio auf nur noch 0,98 Mio schrumpfen wird.

Hotelfinanzierungen Immer mehr Hotel- und Tourismusunternehmen sehen die positive Verfassung der Aktienbörsen mit Freude. Dies steigert nämlich die Chance auf die Durchführung von Kapitalerhöhungen. Dagegen hat sich die Lage an den Anleihemärkten leicht eingetrübt. Denn die Kapitalmarktzinsen sind zuletzt leicht gestiegen, befinden sich allerdings noch immer in der Nähe der Rekordtiefs der vergangenen 30 Jahre. Auffallend ist, dass die Banken bei der Vergabe von Krediten und anderen Finanzierungen nach wie vor risikoscheu und zurückhaltend sind. Zuletzt wurde von folgenden Finanzierungs-Transaktionen oder entsprechenden Plänen der Hotel- und Touristikbranche berichtet: Shanghai Shendi Group: Die staatliche chinesische Betreibergesellschaft des Themenparks »Shanghai Disney« verhandelt mit einer Bankengruppe im Reich der Mitte über eine Kreditlinie in Höhe von 10 Mrd Renmimbi. Zuvor war es dem Unternehmen in Gesprächen mit den Banken im vergangenen Jahr nicht gelungen, einen erhofften Kredit über 21 Mrd Renmimbi unter Dach und Fach zu bringen. Vielmehr hatten die zahlreichen Banken des Konsortiums seinerzeit einen Kredit in Höhe von lediglich 12,915 Mrd Renmimbi zugesagt. Wyndham Worldwide: Die US-Hotelgruppe hat sich über den USKapitalmarkt Fremdkapital in Höhe von 150 Mio $ durch die Ausgabe einer bis zum Jahr 2022 laufenden neuen Anleihe beschafft. Die von JP Morgan und Merrill Lynch gemanagte Anleihe ist mit einem Kupon von 4,25 % ausgestattet.

Kaufen oder nicht kaufen? Kuoni Reisen Holding AG: Nach den zuletzt positiven Ergebnis-

Air Berlin Aovo Touristik Design Hotel AG hotel.de AG IFA Hotel & Touristik Deutsche Lufthansa AG Travel Viva TUI AG

Aktienkurs 23/24.02.2012

Aktienkurs Veränderung 22.03.2012 in %

Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro

2,36 1,70 0,75 23,90 6,65 10,40 5,44 6,01

2,35 1,70 0,85 24,00 7,50 10,13 5,68 5,44

-0,42 0,00 13,33 0,42 12,78 -2,60 4,41 -9,48

US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar US-Dollar

8,32 11,40 30,12 17,79 37,60 41,53 29,55 16,13 42,03 53,51 3,72 39,17 14,33 34,37 23,29 2,42 5,76 8,93 54,63 42,65 43,88 116,34

8,03 12,70 32,08 17,86 37,11 43,00 31,51 16,33 41,71 57,30 3,40 39,34 14,28 37,88 26,43 2,94 5,40 10,45 57,82 45,17 45,09 128,16

-3,49 11,40 6,51 0,39 -1,30 3,54 6,63 1,24 -0,76 7,08 -8,60 0,43 -0,35 10,21 13,48 21,49 -6,25 17,02 5,84 5,91 2,76 10,16

Pence Pence Pence Pence Pence Pence

636,55 1420,00 490,60 39,00 140,54 18,75

662,50 1434,00 487,50 41,50 129,40 23,50

4,08 0,99 -0,63 6,41 -7,93 25,33

Kuoni Reisen Sunstar Holding Victoria Jungfrau

sfr sfr sfr

291,50 1000,00 199,20

329,75 1007,00 187,00

13,12 0,70 -6,12

Accor Club Méditerranée Euro Disney SCA Hotel Regina S.A.

Euro Euro Euro Euro

26,00 15,91 5,00 25,10

25,51 16,13 5,02 25,10

-1,88 1,38 0,40 0,00

Sol Meliá S.A. N.H. Hoteles S.A.

Euro Euro

5,31 2,48

5,11 2,65

-3,77 6,85

Boyd Gaming Caesars Entertainment Carnival Cruises Chesapeake Lodging Choice Hotel (The Walt) Disney Co. Gaylord Entertainment Host Hotels & Resorts Inc. Hyatt Hotels Corp. Las Vegas Sands LogdeNet Entertainment Loews Corporation MGM Mirage Marriott International Marriott Vacation Worldw. MHI Hospitality Morgans Hotel Group Orient Express Hotels Starwood Vail Resorts Wyndham Worldwide Wynn Resorts Compass Group InterContinental Hotels Group Millennium & Copthorne Peel Hotels Rank Group Thomas Cook Group plc

Rezidor Hotel Group

Schwedenkrone

24,20

20,20

-16,53

sen des Schweizer Reisekonzerns raten die Analysten von Natixis weiter

Orbis

Polnische Zloty

44,50

46,00

3,37

zum Kauf und haben das Kursziel von 350 auf 390 sfr angehoben. Bei

Danubius Hotels

Forint

3050,00

2990,00

-1,97

UBS wird sogar ein Kursziel von 450 (bisher 350) sfr angegeben.

Fujita Kanko Tourist Kyoto Hotel Tokai Kanko Co Ltd.

Yen Yen Yen

270,00 368,00 23,00

293,00 364,00 24,00

8,52 -1,09 4,35

Royal Carribean Cruises Ltd.: Nachdem die Aktien von Kreuzfahrt-Unternehmen in den vergangenen Wochen erhebliche Kursverluste erlitten hatten, sehen Analysten jetzt wieder Einstiegsmöglichkeiten. Bei Standard & Poor’s werden die Aktien von Royal Carribean jetzt mit »klarer Kauf« (bisher »halten«) eingestuft. TUI AG: Der faire Wert der TUI-Aktie wurde von den Analysten der DZ Bank von 5,50 auf 6,40 € angehoben. Das führende europäische Tourismus-Unternehmen bewertet die Aktie nach wie vor mit »kaufen«. Walt Disney Co.: Bei den Analysten des japanischen Finanzhauses Nomura ist die Aktie des Themenpark-, Film-, TV- und Hotelbetreibers auf die »Überzeugungsliste« gerückt. Den Anlegern wird der Titel zum

Hotel Royal Mandarin Oriental OUE - Overseas Union

Singapur-$ Singapur-$ Singapur-$

2,31 1,70 2,51

2,33 1,57 2,44

0,87 -7,65 -2,79

Great Eagle Hotels HK & Shanghai Hotels Miramar Hotels Regal Hotels International Shangri La Asia Ltd. Wharf Holdings

Hongkong-$ Hongkong-$ Hongkong-$ Hongkong-$ Hongkong-$ Hongkong-$

22,15 10,80 8,40 2,99 18,52 46,25

22,75 11,00 8,51 2,68 16,90 43,95

2,71 1,85 1,31 -10,37 -8,75 -4,97

Hotel Leela Venture Ltd.

Indische Rupie

35,45

33,90

-4,37

City Lodge Tsogo Sun Holdings Ltd* SAB Miller Sun International

Südafrika-Rand Südafrika-Rand Südafrika-Rand Südafrika-Rand

77,99 17,26 306,75 85,32

78,50 17,63 311,44 82,87

0,65 2,14 1,53 -2,87

687,89 13072,86 6958,10 333,64 1008,42

6,95 0,62 1,09 1,06 10,34

Kauf empfohlen. Wynn Resorts: Eine wieder etwas positive Einstellung zu der Aktie des in mehreren Ländern tätigen Kasino- und Hotelunternehmens haben die Analysten der Citigroup. Sie bewerten die Aktie mit »neutral«, haben das Kursziel der Aktie auf Sicht von zwölf Monaten gleichwohl von 125 auf 140 $ angehoben. 52 TOP HOTEL | 4 /2012

TH

AKTIEN-INDIZES ZUM VERGLEICH

Dow Jones Hotelindex Dow Jones Industrials Deutscher Aktienindex MS-Weltbörsenindex S&P Casino Index

US-Dollar US-Dollar Euro US-Dollar US-Dollar

* einst unter Gold Reef Casino Resorts firmierend

643,16 12992,86 6883,21 330,13 913,91

Quelle: FinMedia AG – Oberiberg


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MANAGEMENT DEUTSCHER GM IM AUSLAND

Die Dynamische Babette Ganz, GM Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel

54 TOP HOTEL | 4 /2012


Eigentlich sollte die Pädagogik ihr Leben bestimmen – aber bekanntlich kommt es manchmal anders, als man denkt. Ein Praktikum in Pontresina, diverse Engagements beim Clubanbieter Robinson und letztlich die Verwirklichung eines Lebenstraums auf Mallorca prägten die Karriere von Babette Ganz. Seit neun Jahren lebt die Westfälin auf ihrer Trauminsel, seit vier Jahren leitet sie das Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel – bis jetzt ohne Handicap von THOMAS STAROST

Morgens – tock! – um sieben – tock! – ist die Welt schon in

Dass Babette Ganz einmal in der Hotellerie landen würde, da-

Ordnung – tock! Zumindest für die Golfer am Abschlagplatz, wäh-

mit hat zuhause in Castrop-Rauxel so recht niemand gerechnet,

rend die Sonne an einem wolkenlosen Frühlingsmorgen auf Mal-

schließlich stammt sie aus einer lupenreinen Pädagogen-Fami-

lorcas ältestem Golfplatz wärmende Kraft gewinnt. Son Vida liegt

lie. Der heute 84-jährige Vater war Lehrer, und in die gleichen Fuß-

im gleichnamigen Villen-Viertel der beliebten Balearen-Insel,

stapfen sind auch ihre drei Schwestern getreten: Die eine als

hoch über dem Trubel der Hauptstadt Palma und Galaxien ent-

Sportlehrerin, die andere als Studienrätin für Wirtschaft und De-

fernt von Ballermann und Co. Hinter Pinien, Mandelbäumen

sign und die dritte als Schuldirektorin und Lehrerin für Tanz und

und monströsen Eisentoren

Bewegungsgestaltung. »Mir

schmiegen sich die Villen der

war schon früh klar, dass die-

Gutbetuchten in den Hang. Inmitten dieser Idylle liegt eines jener Hotels, die auf

»Golfer sind doch schon ein eigenes Völkchen für sich. Ein eigenes Handicap habe ich noch nicht, das kann aber noch kommen«

ser Berufsweg nichts für mich ist. Ich wollte immer hinaus in die Welt, etwas er-

Mallorca längst kein Geheim-

leben und habe daher schnell

tipp mehr sind: das Sheraton

nach einem Praktikum wäh-

Mallorca Arabella Golf Hotel, geleitet von Babette Ganz. Seit Jah-

rend einer Wintersaison im Hotel zur Post in Pontresina be-

ren und Jahrzehnten gilt dieses Haus als eine der magischen An-

schlossen, eine Ausbildung zur Hotelfachfrau zu machen«, erklärt

laufadressen speziell für Golfer aus Deutschland. Das Alleinstel-

die Deutsche. Wie sich herausstellte, war dies das Sprungbrett für

lungsmerkmal: Das Luxushotel liegt direkt an und auf dem

eine internationale Karriere. Nach einer zweieinhalbjährigen Be-

Golfplatz. Erbaut im gediegenen Stil eines spanischen Herrensit-

rufsausbildung bei den Hubert Imhoff Betrieben in Essen erhielt

zes befindet es sich in einem 13.000 Quadratmeter großen medi-

sie ihre erste Anstellung im Hotel Parkhaus Hügel als Assisten-

terranen Garten und ist bestückt mit zahlreichen Kunstwerken und Antiquitäten. So hängt in der Lobby links neben der Bar ein echter Miró – ungesichert, aber auch zu groß, um damit unbemerkt verschwinden zu können. Seit vier Jahren führt die Deutsche Babette Ganz das Haus mit

Direkt am Geschehen: Die Nutzungsgebühr der vier hotel-eigenen Golfplätze ist in den Zimmerpreisen enthalten

seinen 104 Angestellten, passioniert und mit hoher Sozialkompetenz beim Umgang mit Personal und Gästen. »Sie hat immer für jeden Zeit und ein offenes Ohr für Probleme, wenn es einmal welche gibt«, berichtet Kellner Marco, der selbst schon seit Jahren im Hotel arbeitet. Lediglich der Funke in Sachen Golf ist noch nicht so richtig übergesprungen auf die großgewachsene Westfälin. »Ich habe die Platzreife gemacht, weil man als Direktorin eines Golfhotels mit entsprechenden Gästen gerne auch die Gespräche verstehen und ein wenig mitreden möchte. Golfer sind doch schon ein eigenes Völkchen für sich. Ein eigenes Handicap habe ich aber noch nicht, das kann aber noch kommen«, betont die 48-Jährige. Um für den täglichen Hotelstress die nötige Kondition zu haben, geht sie morgens zum Joggen und abends in ein Fitness-Studio in der Hauptstadt Palma – »auch um die Birne einmal frei zu bekommen«, erklärt die Blondine aus dem Ruhrgebiet. 4/2012 | TOP HOTEL 55


MANAGEMENT DEUTSCHER GM IM AUSLAND

tin der Hausdame. »Ich war damals wirklich als

Das im traditionellen spani-

erfüllen. Teamwork und Flexibilität gehörten da

Mädchen für alles unterwegs. Auch wenn in der

schen Landhausstil erbaute

zum Alltagsgeschäft. Hinzu kommt das Bewusst-

Küche einmal eine Aushilfe gesucht wurde, bin

Fünf-Sterne-Resort im exklu-

sein jedes Einzelnen, sich für das große Ganze ver-

ich eingesprungen«, blickt Babette Ganz auf ihre

siven Son Vida, fünf Kilome-

antwortlich zu fühlen und über den Tellerrand

ersten Jahre im Gastgewerbe zurück. Es sollte

ter oberhalb von Palma de

hinaus zu blicken«, erklärt die Blondine mit den

nicht lange so bleiben, zumal die Deutsche die

Mallorca, bietet eine Kombi-

dunkelblauen Augen. Das habe sie dann auch bei

akademische Karriere suchte und Betriebswirt-

nation aus internationalem

ihrem weiteren Weg zurück in die klassische Ho-

schaft studierte. Nach zwei Jahren hatte sie das Di-

Hotelluxus und sportlich-

tellerie übernommen. Nach zehn Jahren im Diens-

plom als staatlich geprüfte Betriebswirtin in der

legerer Atmosphäre

te der Hannoveraner stand sie am beruflichen Scheideweg, wie es weitergehen sollte. Bei Robin-

Tasche, woraufhin sie der Clubanbieter Robinson als Management Trainee engagierte. Zwei Jahre

son wurde sie bereits als kommende Clubchefin

wurde sie in alle Verantwortungsbereiche der Club-

gehandelt, Babette Ganz aber war auf der Suche nach einem Schnitt, einer Kehrtwende in der Kar-

ananlagen eingearbeitet – von Rezeption und Küche bis hin zu Controlling und Verwaltung. In der Folge sollte Babette Ganz die clubeigene Karriere-

Sheraton Mallorca Arabella Golf Hotel

riere wieder hin zur klassischen Hotellerie. »Mein Traum war es schon als Kind immer gewesen, eines Tages ein Fünf-Sterne-Hotel zu führen. Und

leiter sukzessive emporklettern. Insgesamt zehn Jahre stand sie bei der 100-prozentigen TUI-Toch-

Carrer de la Vinagrella,

diese Möglichkeit wurde ihr von ArabellaStar-

ter unter Vertrag und arbeitete in der Schweiz, auf

Urbanization Son Vida,

wood geboten. Sie zögerte nicht lange und über-

der Kanareninsel Fuerteventura und zuletzt als

Mallorca, 07013 Spanien

nahm in Davos als Direktorin das Sheraton Hotel

stellvertretende Clubdirektorin in den Ferienclubs

Telefon +34-971-787100

Seehof, wo sie vor allem bei der Durchführung des

Cala Serena auf Mallorca und Tulum in Mexiko,

www.starwoodhotels.com

World Economic Forums mit internationalen VIPs

wo sie mit einer Personalverantwortung für 80

Kategorie

aus Wirtschaft und Politik gefordert war. Heute

Mitarbeiter die Abteilungen Housekeeping, Tech-

General Manager

bezeichnet sie das nach wie vor als spannende

nik, Rezeption und Unterhaltung führte. Robin-

Babette Ganz

Herausforderung.

sons Philosophie hat sie geprägt, von dieser Ein-

93 Zimmer & Suiten

stellung hat sie bis heute vieles übernommen.

Preise (inkl. Greenfee)

»Man hat bei Robinson immer sehr viel Wert dar-

EZ ab 195 €

rer heimlichen Liebe Mallorca. Während ihrer Ro-

auf gelegt, die Rolle eines perfekten Gastgebers zu

DZ ab 295 €

binson-Zeit in Cala Serena hatte die junge Frau

56 TOP HOTEL | 4 /2012

Mit dem einem oder anderen Auge schielte sie aber schon zu dieser Zeit immer wieder nach ih-


1

2

3

aus Castrop-Rauxel die Insel aus vielen Grün-

Warme Farbtöne und eine mediterrane

mal sich in absehbarer Zeit hier entscheiden-

den schätzen gelernt. »Mallorca hat einfach al-

Einrichtung sorgen in den 93 Zimmern

de und einschneidende Dinge entwickeln

les, was man sich wünschen kann. Vier Jah-

und Suiten (Bild 1) sowie in der Lounge

werden und wohl auch müssen. Das Sheraton

reszeiten, ein herrliches Klima, Kultur und

»Sala Escarbo« (Bild 2) für eine gemüt-

Mallorca atmet und verbreitet heute den nos-

Sonne. Für mich gibt es nur wenig Schöneres

liche Atmosphäre. Große Fenstertüren

talgischen Charme eines altehrwürdige Her-

als mit dem offenen Cabrio an der Küste ent-

gewähren den Ausblick auf die Garten-

renhauses, das aber in die Jahre gekommen ist und dem deshalb im nächsten Jahr eine in-

lang zu fahren und dann irgendwo am Meer

anlage oder den Son Vida Golfplatz,

eine Bar oder eine Terrasse zu finden und ein-

dessen 18. Loch sich neben dem Pool-

tensive Renovierung verordnet wurde. »Wir

fach nur die Seele baumeln zu lassen«,

Restaurant »Flame« (Bild 3) befindet

werden alles komplett herausreißen und mo-

schwärmt die Fisch-Liebhaberin, die alle Lo-

dernisieren. Die Zimmer, die Bäder – alles

kale der Insel kennt, in denen wirklich guter

wird neu gemacht, das Spa komplett neu ge-

Fisch serviert wird. Als nach eineinhalb Jah-

baut, die Restaurants umgestaltet. Deshalb

ren in der Schweiz dann eine Direktionsstelle

müssen wir dann auch von Januar an mindestens ein halbes Jahr schließen«, erläutert

für das Grupotel Los Principes auf der Balea-

hoher sozialer Kompetenz vorauseilte, auf-

ren-Insel vakant wurde, war die Entscheidung

merksam geworden. Und wieder war es die

Babette Ganz das bevorstehende Projekt. Für

schnell gefallen: Ab nach Spanien, fiesta es-

ArabellaSheraton-Gruppe, die das Rennen

das Personal ist in dieser Zeit bestens gesorgt.

pañola. Zwei Jahre leitete sie das Familienho-

machte, als sie bei der Deutschen erneut an-

Die einen oder anderen kommen in den

tel am langen Sandstrand der Playa del Muro,

klopfte. Man war auf der Suche nach einem

Schwesterhotels St. Regis und Castillo Son Vi-

bis das Management von Hilton die engagier-

Nachfolger für Carsten Willenbockel, den es

da unter, die anderen werden in konzerneige-

te Frau für ein neues Projekt begeistern konn-

nach mehreren Jahren als General Manager

nen Schulungsprogrammen weiterbeschäf-

te. Bei Sa Torre sollte ein neues Fünf-Sterne-

aus familiären Gründen wieder in die deut-

tigt. Und wenn alles gut geht, dann soll nach

Hotel

sche Heimat zog. Die Stelle im Sheraton Mal-

sechs, spätestens acht Monaten glanzvolle

US-Amerikaner eröffnet werden und ja, Ba-

lorca Arabella Golf Hotel Son Vida wurde frei,

Wiedereröffnung sein. Sie wird da sein. Der

bette Ganz hatte Lust, die gesamte Pre-Ope-

Babette Ganz wollte sie sofort und hat bis

original Miró links neben der Bar hoffentlich

ning-Phase zu leiten und das Hotel später ei-

heute hier ihre berufliche Heimat gefunden.

auch. Und morgens um sieben wird die Welt

mit

Finca-Atmosphäre

für

nem nachfolgenden Direktor zu übergeben.

Seit vier Jahren ist sie nun dem Luxus-Do-

bei strahlendem Sonnenschein für Babette

Ihre Karriere nahm Fahrt auf, längst waren die

mizil und seinen golfenden Gästen treu ge-

Ganz und die Golfer wieder in Ordnung sein.

Konzerne auf die Deutsche, der zudem der Ruf

blieben und wird es auch weiter bleiben, zu-

Auch ohne Handicap.

TH

4/2012 | TOP HOTEL 57


MANAGEMENT BAR-LEGENDEN

Zum 60. Geburtstag von »Jimmy’s Bar« sang Annett Louisan (mit Andrès Amador und Eduard Singer, re.) ein intimes Ständchen

Diskreter Charme »Jimmy’s Bar« im Hotel Hessischer Hof ist in den vergangenen 60 Jahren zu einer Legende avanciert. Die Live-Musik in der klassischen Pianobar schätzen Liebhaber und Nachtschwärmer der Mainmetropole und aus aller Welt ebenso wie ihren Lieblingsdrink an der Bar

Die Tür ist stets verschlossen, ohne Gesichtskontrolle kommt nie-

und jener Diskretion, die zwingend notwendig für diesen ziemlich sen-

mand herein. Nach dem Klingeln öffnet sich eine Luke, durch die der

siblen Beruf ist. Die beiden jungen Mitarbeiterinnen Katrin Riede und

Barkeeper sein Gegenüber in Augenschein nimmt. Nicht etwa, dass läs-

Giovanna Scarciglia mischen die Männerwirtschaft mit Charme auf.

sige Kleidung Probleme bereiten würde, doch man möchte einfach

Cocktails und andere Drinks werden versiert und präzise zubereitet, die

sicher gehen, dass keine finsteren Typen die Stimmung stören. Zwei

jahrelang flaue Weinauswahl hat sich inzwischen etwas verbessert, für

Drittel der Barbesucher sind ohnehin Stammgäste – es soll sogar noch

Flaschenweine kann man sich zudem der großen Karte des Hausres-

den einen oder anderen geben, der »Jimmy´s« seit der Eröffnung im Jahr

taurants bedienen. Barkeeper Andrès Amador – nicht verwand mit Ster-

1951 die Treue hält. »Jimmy´s Bar« ist das Wohnzimmer vieler Frankfur-

nekoch Juan Amador – arbeitet seit nunmehr 35 Jahren in »Jimmy´s Bar«

ter, aber auch das Zuhause zahlreicher Prominenter. Udo Lindenberg

und ist hier ebenso wenig wegzudenken, wie das schwere Ledermobiliar.

durfte seinen Hut aufbehalten, Boris Becker aber erhielt wegen seiner

Höhepunkt des Festprogramms anlässlich des 60. Geburtstages war

Sportschuhe die rote Karte. Helmut Schmidt konnte nach Herzenslust

bislang das Akustikkonzert von Annett Louisan. Ein so intimes Konzert

paffen, ohne eine Anzeige zu riskieren. Und die Rolling Stones benah-

wie in »Jimmy´s Bar« gab die Popchansonette noch nie. Annett Louisan

men sich ganz zivil.

kann große Hallen füllen, doch in Frankfurt sang sie vor gut 60 Zuhö-

Bei »Jimmy´s« gibt es ausreichend Whisky, Wein und Cocktails, aber

rern, die ziemlich aus dem Häuschen waren und selbst nach 90 Minuten

mindestens so wichtig wie die Mixturen ist die Gästemischung. Und es

die Sängerin nicht ziehen lassen wollten. Hoteldirektor Eduard Singer

kommen tatsächlich alle – vom Teenager bis zum Greis. Bei anderen

betätigte sich als Conférencier, führte aber nicht nur in den Abend ein,

Bars gibt es einfachere Strukturen, herrschen Cliquen vor, existieren

sondern stellte auch das Bar-Team vor. »Was macht ein Barkeeper ei-

einseitige soziale und altersspezifische Verhältnisse. Bei »Jimmy´s« ist

gentlich tagsüber?«, fragte er »Oberjimmy« Andrès Amador. Und das

es bunter, wenngleich viele im Braun der Ledersessel verschwinden. Be-

Publikum erfuhr, dass der Barkeeper unter anderem viel Sport treibt.

liebt ist die Bar nicht nur bei den üblichen Nachtschwärmern, sondern

Dass man im »Jimmy´s« rauchen darf, ist für sehr viele Gäste wichtig.

auch bei Gastronomen und anderen beruflichen Spätheimkehrern, die

Man hat den starken Besucherschwund gemerkt, als dies für kurze Zeit

sich nach Feierabend noch einen Schluck Entspannung gönnen wollen.

nicht der Fall war. Längst geben vor allem wieder Zigarren Rauchzei-

Die Nähe zur Messe wirkt sich günstig aus, vor allem zu Zeiten der

chen. »Jimmy´s« ist keine moderne Bar, sie mag für manche schrecklich

Buchmesse trifft sich in »Jimmy´s Bar« die halbe Welt. Und das so selbst-

altmodisch sein, hat aber die Statur der Zeitlosigkeit. An keiner Bar geht

verständlich und unkompliziert, wie an nahezu keinem Ort sonst. Die

jeglicher Trend so gründlich vorbei wie an »Jimmy´s«. Und das macht sie

Barkeeper Andrès Amador und Martin Mack arbeiten mit Gelassenheit

noch klassischer.

58 TOP HOTEL | 4 /2012

LUDWIG FIENHOLD


KARRIERE MANAGEMENT

Die »Nacht der langen Messer« Machtkämpfe – offen oder verdeckt – gehören zum Alltag jedes Managers. Sie bestimmen oft die Gespräche auf den Fluren der Unternehmen. Kann man sich dem entziehen? Gewiss sind wir uns einig: Die Gefahr, der Verführung durch die

hierarchische Rang, der akademische Grad bestimmt, ob und wie weit

Macht zu erliegen, besteht. Keiner ist gänzlich dagegen gefeit. Macht in

eine Idee richtig ist und beeinflusst die Entscheidung. Der Vorgesetzte

ihrem despotischen Sinne wird meist von denen geschätzt, die selber

oder Experte gibt sich arrogant, unfehlbar, erhebt den Anspruch, nur

nichts Bedeutendes zu Stande gebracht haben, die sich klein vorkom-

seine Aussagen seien richtig. Oft feuert er aus allen Rohren auf die

men. Ihr Minderwertigkeitskomplex wurzelt in dem beunruhigenden

Ideen anderer, vertritt seinen Standpunkt stur, ohne zuzuhören. Ein

Wissen, lange nicht so stark zu sein, wie es ihre Position verlangt. Oft er-

»Schwafler« bläst sich wichtigtuerisch auf, nimmt eine dominante Rol-

kennt man sie an ihrem Vokabular: Es werden Blockaden errichtet,

le ein und wird so zum unerträglichen Teammitglied.

Grenzen gezogen, man lässt Köpfe rollen, gerät auf das Abstellgleis, geht in Deckung oder in die Offensive, sucht Rückendeckung, lässt

Macht – die potenziell positive Kraft

Bomben platzen und kämpft um die eigene Position. Es geht um Sein oder Nichtsein. Das hat nichts mit Spiel zu tun. Das ist die Sprache der

Alle diese Varianten haben eines gemeinsam: Sie sind unproduktiv und wirken sich nachteilig auf das Ergebnis aus. Richtig ist: Es braucht

Macht. Die Sprache der Macht ist militant. Sie spiegelt wider, was der Mensch

Macht für die Umsetzung von Interessen. Macht ist also eigentlich eine

tagtäglich erlebt. Manager gebrauchen immer wieder Formulierungen,

positive Kraft. Sie gibt Orientierung. Die Träger der Macht sind Füh-

die an Kampf, Gewalt und Krieg erinnern: Ihr Stellvertreter sollte viel-

rungskräfte, die mit ihrem Wertekanon und ihrer Handlungskompe-

leicht mehr »seine Ellenbogen einsetzen«, der Kollege klagt darüber,

tenz machtvoll agieren. Solange dieses Handeln wertschätzend ist und

dass Sie ihm im letzten Meeting »in den Rücken gefallen« seien, die Ge-

Orientierung vermittelt, erleben Mitarbeiter diese Form der Machtaus-

schäftsleitung will, dass Sie den intriganten Müller »endlich abschie-

übung als positiv. Wenn Macht allerdings zu Kämpfen, Erniedrigung

ßen«. Der Vorstand »bläst zur neuen Qualitätsoffensive«. Und wenn Sie

oder Kränkung führt oder persönliche Eitelkeiten und Rechthaberei be-

sich an das vergangene Meeting erinnern, dort haben sich die beiden

friedigt, dann werden wertvolle Ressourcen des Unternehmens

Geschäftsführer vor den Augen aller »bis aufs Messer bekriegt«.

vergeudet. Ein Überhandnehmen von Intrigen verlangt, dass Kompe-

Stimmt’s?

tenzen dringend neu abgegrenzt werden.

Veränderungen fördern Machtkämpfe

chen« zwischen dem Abteilungsleiter und seinen Mitarbeitern, bei de-

Sie kennen solche Situationen? Sie entdecken »psychologische Spielnen reihum »Opfer«-, »Retter«-, oder »Verfolger«-Rollen verteilt werden? Machtkämpfe resultieren meist aus dramatischen Veränderungspro-

Ein immer wieder treffendes Beispiel dafür ist die Urlaubsplanung im

zessen. Im Unternehmen werden Routinen und Regeln verändert und

Team. Wer hat wann Dienst, wer darf wann frei machen? Hier wird

neue entwickelt beziehungsweise neue Positionen besetzt. So bieten

Macht oft missbraucht. Wer in solchen Situationen abwartet und auf

sich Reorganisationen als »natürliches Schlachtfeld« an. Es geht um Ri-

die faire Rücksichtnahme aller Beteiligten hofft, wartet meist vergeb-

valität und Machtverlust. Abstieg, sogar Jobverlust droht, wenn eine

lich. Natürlich könnten Sie jetzt nach dem Motto verfahren »Wenn un-

Führungsebene wegfällt. Auch Fusionen führen dazu, dass es für wich-

ten gekämpft wird, herrscht oben Ruhe« und sich als Zaungast des

tige Schlüsselpositionen plötzlich nur noch einen Stelleninhaber gibt.

Machtkampfes teilnahmslos zurücklehnen. Aber es ist Ihr Laden, Ihr

Hier startet der Kampf ums Überleben zwischen Gleichgestellten: Wer

Verantwortungsbereich. Jetzt heißt es eingreifen und wieder für »klare

spielt künftig eine tragende Rolle, wer nicht? Bei Nachfolgeregelungen

Fronten« sorgen, Flagge zeigen und Position beziehen. Sie als Füh-

sind meist interne und externe Kandidaten im Rennen, die sich Hoff-

rungskraft müssen dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter im Rahmen ihrer

nungen machen, ihren Platz zu finden, und sich entsprechend ver-

Möglichkeiten mitentscheiden, wie die Chancen für die Zukunft ge-

markten müssen. Dann werden die Karten neu gemischt. Die Neuen

nutzt werden.

verdrängen die Alten.

Bevor nun der Eindruck entsteht, dass in Unternehmen nur die

Machtkämpfe treten immer wieder in

»Nacht der langen Messer« stattfindet, so sei

verschiedenen Ausprägungen auf: Jemand

erwähnt, dass es auch friedliche Zeiten ohne

versucht, die angeblich falschen Aussagen

Albrecht von Bonin ist Ge-

des Anderen herauszustellen. Ideenkiller

schäftsführer der VON BONIN

phasen sind nicht nur für die Mitarbeiter

korrigieren ständig die Vorschläge anderer,

PERSONALBERATUNG GmbH

wichtig und erholsam, sondern auch für die

Machtkämpfe gibt. Solche Konsolidierungs-

klassifizieren sie als unbrauchbar, um sie ab-

mit Sitz in Gelnhausen. Er be-

aktiven Machtkämpfer. Auch deren Energien

zuschießen. Es wird nach dem Schuldigen

antwortet Leserfragen direkt

sind nicht unerschöpflich. Denn – Ach-

(dem »schwarzen Peter«) gesucht, statt nach

unter 06051-48280 oder per E-Mail an: info

tung! – die nächste Veränderung wartet be-

der Lösung des Problems. Der soziale oder

@von-bonin.de. Info: www.von-bonin.de

reits um die Ecke.

TH

4/2012 | TOP HOTEL 59


MANAGEMENT INSOLVENZEN

Gemeinsam Lösungen finden Jährlich melden 1,5 Prozent der aktuell bestehenden 248.000 Hotel- und Gastronomiebetriebe eine Insolvenz an. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. In loser Folge schildert Martin Rahmann für Top hotel Fälle aus der Praxis, die zu einer Insolvenz geführt haben. Dafür werden Handlungsmuster aus realen Betreuungsprojekten zu einem exemplarischen Szenarium konstruiert*. Folge 2 zeigt was passieren kann, wenn nicht alle Beteiligten gemeinsam nach einer zielführenden Lösung suchen

Ein Unglück kommt selten allein. Klaus K.** machte diese Erfahrung, die Psychologen

INSOLVENZEN

hotel mit knapp 300 Betten. Das Tagungssegment fand mit seiner exponierten geografi-

wie folgt beschreiben: Wenn ein Unglück pas-

schen Lage in Deutschland rasch bei renom-

siert, gerät der Betroffene in die Defensive. Mit

mierten Großunternehmen Zuspruch. Mit

seiner verkrampften Gegenwehr und dem

dem medizinischen Know-how um das spezia-

alleinigen Fokus darauf, weitere Gefahren ab-

lisierte Kur- und Reha-Produkt sorgte man auf

zuwehren, provoziert er gegebenenfalls gleich

einer Wellnessfläche von über 1000 Quadrat-

das nächste Unglück. Die berühmte Pech-

metern von nun an bei Gästen statt Patienten

strähne beginnt. Für Klaus K. endete eine sol-

für Wohlbefinden und Entspannung. Im auf-

che kausale Gefühlskette vor wenigen Mona-

strebenden Wellness-Markt genoss das Hotel

FOLGE 2

ten in einer Insolvenz. Mit Abstand zu den

mit der Klinik in der Nachbarschaft eine ähn-

Ereignissen sagt er heute selbst, dass aus sei-

liche Alleinstellung wie einst im Kur- und Re-

ner Sicht und aus der seiner Hausbank diese

von nun an immer restriktiver, Krankenkassen

ha-Segment. Der Hotelbetrieb lief zur Freude

Insolvenz vermeidbar gewesen wäre.

und Rentenversicherer zeigten sich rigider als

des Eigentümers innerhalb des Immobilien-

Über drei Jahrzehnte hatte sich die Kauf-

zuvor in der Vergabe von Reha- und Kurplät-

verbundes Klinik-Hotel erfreulich. Abermals

mannsfamilie K. erfolgreich am Markt be-

zen. In den Kliniken blieben die Patienten aus.

schien der Kaufmann Klaus K. die richtige Ent-

hauptet. Ende der 1970er-Jahre war sie in den

Der Trend sollte sich mit jeder nachfolgen-

scheidung getroffen zu haben: Die Umsatz-

Kur-Klinik-Betrieb eingestiegen, erlebte in den

den Gesundheitsreform manifestieren. Zwar

zahlen stiegen, die Rendite war dem Hotelbe-

1980er-Jahren die goldenen Zeiten des Kur- und

bediente Klaus K. über die Jahre hinweg zuver-

trieb in seiner Größe angemessen, das Haus

Reha(er)lebens der Deutschen und die Freigie-

lässig die Forderungen seiner Hausbank – bis

im Jahresschnitt etwas über 60 Prozent ausge-

bigkeit der Sozialversicherungsträger. Als Spe-

zur Einleitung des Insolvenzverfahrens im ver-

lastet.

zialklinik hatte man dabei noch zusätzlich bei

gangenen Jahr hatte er vier Fünftel der gesam-

Die Fachklinik hingegen konnte sich den Auswirkungen der fortlaufenden Gesund-

den Kassen und beim Rentenversicherer einen

ten Kreditsumme bereits getilgt – 2003 jedoch

Bonus. Der Klinik- und Kurbetrieb lief optimal

erkannte er, dass ein Fortbetrieb einer zweiten

heitsreformen nicht länger erwehren. Die Ver-

und rechtfertigte einen weiteren Ausbau. Zu-

Spezialklinik am Standort keine Zukunft ha-

sicherungsträger wiesen immer weniger Pa-

sätzlich zur Fachklinik erwarb Klaus K. deshalb

ben würde. So erlebte der einst zur Klinik um-

tienten ein, Umsatz und Betriebsergebnis

ein benachbartes kleines Hotel und baute dies

gebaute Hotelkomplex eine Renaissance –

gingen zurück, obwohl die Klinik eine exzel-

zu einer zweiten, deutlich größeren Klinik um.

diesmal als Vier-Sterne-Wellness- und Tagungs-

lente Qualität in der Rehabilitation nach-

Der Umbau war aufwendiger als gedacht, aber

weisen konnte. Zugleich standen Modernisie-

die greifbaren Marktprognosen rechtfertigten

rungsinvestitionen an, es wurde neue Medi-

das Investment. Dies stand letztlich zu Beginn

Martin Rahmann ist Inhaber der agere.

der 1990er-Jahre mit knapp 20 Millionen Euro

Unternehmensberatung für Hotellerie, Gas-

Ärzte- und medizinische Personal verhielten

zu Buche. Mit der zu erwartenden Rendite aus

tronomie und Tourismus

sich konträr zum Patiententrend: Sie stiegen,

dem Klinikgeschäft sollten Zins und Tilgung

und Präsident des FCSI

während die Zuwendungen der Sozialver-

über die nächsten Jahre zu erwirtschaften sein.

Deutschland-Österreich

sicherungsträger immer weiter sanken. Noch

Eigentlich. Denn keiner hatte mit der Seeho-

e.V. Er begleitet Branchen-

konnte die Eigentümergesellschaft jedoch aus

ferschen Gesundheitsreform gerechnet. Diese

unternehmen im Interims-

dem glücklicherweise üppigen Cash-Flow des

machte Mitte der 1990er einen gewaltigen

Management, berät Inves-

Hotelgeschäfts heraus das betriebswirtschaft-

zintechnik benötigt – und die Kosten für das

Strich durch alle Rechnungen. Ärzte verschrie-

toren und Banken im Umgang mit Spezial-

liche Gleichgewicht in der Investment GmbH

ben Kuren und Rehabilitations-Aufenthalte

immobilien. www.agere-beratung.de

in Waage halten.

60 TOP HOTEL | 4 /2012


Das Unglück nahm seinen Lauf, als das Hotel – und damit das vermeintlich stärkere Segment in diesem Immobilienverbund – in eine missliche Lage geriet: Gäste brachten eine In-

lich umsetzbare Einschätzung der Situation

Wesentliche Faktoren, die in dem Praxisbeispiel zur Insolvenz führten:

fektionskrankheit mit und lösten eine Epidemie unter anderen Gästen aus. Die Behörden schlossen das Haus für mehrere Wochen. Die Medien berichteten ausführlich, das Hotel verlor zwangsläufig an Ansehen und Vertrauen, die Buchungszahlen gingen für Monate zuNun ging für Klaus K. alles äußerst schnell. und Hotel geriet in Schieflage. Der Ausfall der Einnahmen im Hotel über gut zwei Monate hinweg und die weiter sinkenden Patientenzahlen in der Klinik lösten eine Talfahrt aus – für beide Häuser. Entscheidungen waren gefordert, Klaus K. war alsbald überfordert. Als er selbst nicht mehr weiter wusste, suchte er sich externe Unterstützung. Der Berater, den er konsultierte, war spezialisiert auf die Führungen von Kliniken und Reha-Einrichtungen. Hotels gehörten nicht zu seinem Portfolio. Gemeinsam sondierten sie die Lage und suchten Wege, das Unternehmen wieder zu stabilisieren. Sie waren sich zumindest darin einig: Würde Klaus K. so weiter machen, würde der Weg unweigerlich in die Insolvenz führen. Doch genau dieses »Weiter so«-Szenario stel-

gehensweise suchten: Mit frischem Geld der Hausbank sollten Klinik und Hotel wieder auf Kurs gebracht werden. Damit wollten sie in den Bestand, noch mehr aber in die Erschließung neuer Zielgruppen investieren. Ausgestattet mit Liquiditätsdarstellungen für beide

• Verbindung und Führung von zwei unterschiedlichen Immobiliennutzungen in einer schuldnerisch haftenden Gesellschaft • unzureichende Expertisen zu einer branchennahen inhaltlichen Positionierung von Immobilien, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden und Schnittmengen in Nutzungsarten aufweisen

spräch mit der Bank auf. Die Lage war verzwickt. Mehrmals traf man sich, um das vorgelegte Sanierungskonzept zu präzisieren. Die Hausbank half zwischenzeitlich mit Tilgungsaussetzungen für die bestehenden Verbindlichkeiten aus. Bei der Prüfung der vorgelegten Bedarfsanalysen und Unterlagen zur Liquiditätssicherung kamen die Banker indes zu dem Schluss, dass das Immobilienkonsortium mit dem von Klaus K. und dessen Berater vorgeschlagenen Szenario kaum aus der misslichen Situation herausgeführt werden konnte. Der skizzierten Entwicklung des Hotelbetriebs attestierten die Banker ein Wunschdenken. Eine realistische, betriebswirtschaft-

rückzuführen. Im Gegenteil: Im Szenario wurde dessen Erhöhung verlangt. Das aber hätte bedeutet, über die Kreditierung von Betriebsmitteln Verluste des Unternehmens zu finanzieren – eine für eine Bank schon rechtlich Klaus K. und seinem Berater in einem Gespräch mit. Längst war der Hotelier zu diesem Zeitpunkt in der Defensive. Zermürbt von den letzten Monaten, in denen er um den Bestand seiner Häuser kämpfte, und entmutigt von den Entwicklungen, sah er sich mit dem »Nein« seiner Hausbank konfrontiert. Sein Berater und er setzten nun alles auf eine Karte. Das Drohszenario, das beide aufbauten, war irrwitzig, wie

• betriebswirtschaftliche Verzahnung von divergierenden Nutzungsarten von Immobilien

es Klaus K. rückblickend selbst bezeichnet: Sie

• Exogene Faktoren, die vom Eigentümer nicht zu beeinflussen waren, erlangten die Oberhand, weil deren Entwicklung nicht richtig eingeschätzt wurde

nicht auf ihre Forderungen einginge. Mit die-

konfrontierten die Hausbank damit, dass sie das Investment platzen ließen, wenn die Bank ser offenen Insolvenz-Drohung war für die Hausbank der »Spaß vorbei«, jedem weiteren Gespräch die Grundlage entzogen, die Türen zugeschlagen. Es war offensichtlich geworden,

• unvorhergesehene Faktoren (Krankheitserreger)

dass der Unternehmer Klaus K. selbst den

• zu späte Hinzuziehung von externem Know-how

war ebenso klar: Je früher die Unternehmung

Glauben an sich verloren hatte. Für die Bank

• keine gemeinsame und zielführende Lösungssuche aller Beteiligten • Drohszenario einer möglichen Insolvenz gegenüber der Bank wurde zum K.O.-Kriterium für die Bank

Betriebe und mit Analysen des Kapitalbedarfs für die folgenden Monate nahmen sie das Ge-

einen dem Hotel gewährten Betriebsmittel-

nicht darstellbare Option. Das teilte die Bank

len Klaus K. und sein Berater gegenüber der Bank dar, als sie den Ausweg in folgender Vor-

zahlen wäre es nicht einmal möglich gewesen, kredit auf den ursprünglichen Sockelbetrag zu-

• Umwidmung einer Immobilie auf der Basis nicht ausreichend untersetzter Bedarfsanalysen sowie ungenügende Eignungsabschätzungen zu einem Hotel (z.B. Lage, Aufwand des Umbaus, Zielgruppenpotenzial)

rück. Firmen stornierten ihre Tagungsevents. Das Immobilienkonsortium aus Fachklinik

vermissten sie. Aufgrund der vorgelegten Plan-

von Klaus K. nun in Insolvenz gehen würde, um so höher wäre für sie die Chance, eigene Verluste aus der vorhandenen Insolvenzmasse zu schmälern. Klaus K. und sein Berater hatten ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dass die Situation zwar schwierig, indes selbst zu diesem Zeitpunkt durchaus lösbar

• Branchenübliche Kennziffern wurden bei der Suche nach einem Sanierungsszenario ignoriert

gewesen wäre, zeigte letztlich der Insolvenz-

• Abwehr der Insolvenzgefahr basierte allein auf einer angenommenen »Bringschuld« der Bank statt auf einer offensiven Suche nach einer realistischen Sanierungslösung

zeichnen sich für Klinik wie Hotel eine Zukunft

• Aufgabe der eigenen Position, Entmutigung und gefühlsmäßige innere Abkehr von einer möglichen Problemlösung durch den Unternehmer

Klinik wie Hotel in einer Gesellschaft führte,

• Verlust des Glaubens an die eigenen Fähigkeiten, Selbstaufgabe des Unternehmers

verwalter. Kein halbes Jahr, nachdem Klaus K. den Weg zum Amtsgericht gegangen war, ab: mit neuem Eigentümer und neuen Zielgruppen, jedoch getrennt in zwei eigenständige Gesellschaften. Tatsächlich war Klaus K. zum Verhängnis geworden, dass er bis zuletzt die gesamtschuldnerisch haftete. In guten Zeiten eine machbare Option. Wenn ein Unglück ins andere greift, jedoch ...

TH

* Rückschlüsse auf konkrete Hotelprojekte sind nicht beabsichtigt und entbehren jeder Grundlage. ** Der Name und der konkrete Handlungsraum wurden geändert.

4/2012 | TOP HOTEL

61


MANAGEMENT KARRIERE

Drei auf einen Streich Deutschlands erstes Duales Berufskolleg für Hotellerie und Gastronomie birgt einige attraktive Neuheiten. Top hotel fragte nach bei Bernhard Zepf, dem Vorsitzenden des Branchen-Nachwuchsfördervereins FHG, der diese Ausbildungsoffensive gemeinsam mit der Paul-Kerschensteiner-Schule initiierte

Top hotel: In Partnerschaft mit der

mit dem Gesellenbrief, mit dem Abschluss als staatlich geprüfter

Landesberufsschule Bad Überkingen

Kollegiat und mit dem Erwerb der Fachhochschulreife. Das sind für

haben Sie als Vorsitzender des Vereins

die Betriebe drei starke Argumente, um Realschüler für die Berufe

für Nachwuchsförderung FHG e.V. eine

Koch / Köchin, Hotel-, bzw. Restaurantfachmann /-frau zu interes-

neue Schule initiiert – das bundesweit

sieren.

erste Duale Berufskolleg für Hotellerie

Top hotel: Würden Sie die Inhalte der vertieften Ausbildung

und Gastronomie. Um was geht es?

bitte etwas näher erklären?

Bernhard Zepf: Die aktuellen Proble-

Zepf: Zum einen geht es um eine höhere Allgemeinbildung, zum

me der Branche, Ausbildungsplätze zu

anderen um erweiterte Fachkenntnisse, die in einer normalen Aus-

besetzen, waren seit Langem absehbar.

bildung nicht enthalten sind. Konkret gehören dazu im Rahmen

Deshalb hat der FHG schon vor fünf

des Zusatzunterrichts vertiefende Kenntnisse unter anderem in Hy-

Jahren erste Gespräche mit der Leitung der Überkinger Landes-

giene, Getränke-, Servier- und Ernährungskunde sowie fachtheore-

berufsschule geführt, ob das ebenfalls mit ihr vor über 20 Jahren

tische und kaufmännische Inhalte; zwei berufsbezogene Fremd-

entwickelte, sehr attraktive und erfolgreiche FHG-Abiturienten-

sprachen, Englisch und Französisch, Rechnungswesen, wie schon

modell einer vertieften schulischen Ausbildung mit anschließen-

gesagt Rechtskunde und EDV, sowie Marketing und Unternehmens-

der Option auf eine Karrierebegleitung auch für Realschulabsol-

führung. Zu den vertiefenden Allgemeininhalten zählen unter an-

venten zu öffnen sei, um sie für die gastronomischen Berufe zu

derem Wirtschafts- und Sozialkunde, Deutsch und Mathematik.

interessieren.

Top hotel: Dieses deutschlandweit erste Duale Berufskolleg

Top hotel: Was ist das für ein Modell?

wird aber nur an einigen wenigen Berufsschulen in Baden-Würt-

Zepf: Es bietet den Abiturienten-Azubis, für die die allgemeinbil-

temberg geboten. Darunter bei Ihrem Initiator-Partner, der Lan-

denden Fächer entfallen, eine Zusatzqualifikation in Technologie,

desberufsschule Bad Überkingen. Das schränkt den Kreis der

EDV, fachbezogenem Fremdsprachenunterricht und eine Einfüh-

potenziellen Bewerber doch stark ein.

rung in Rechtskunde. Diese Zusatzqualifikation wird in einer eige-

Zepf: Nein. Mit einer sogenannten Gestattung der lokal bzw. re-

nen staatlich anerkannten Zusatzprüfung getestet. Die Auszubil-

gional jeweils zuständigen Berufsschule ist es bundesweit jedem

denden bekommen also den IHK-Abschluss mit Gesellenbrief

Realschüler bzw. jedem Abiturienten möglich, das Kolleg bzw. das

sowie ein Abschlusszeugnis ihrer Zusatzqualifikation.

FHG-Modell in Bad Überkingen zu besuchen. Die Betriebe sind in

Top hotel: Und diese Zusatzqualifikation können im Rahmen

der Wahl und in der Empfehlung ihrer Kolleg-Schule frei und kön-

des Dualen Berufskollegs nun auch Realschulabsolventen

nen ihre Bewerber entsprechend beraten. Beide Modelle, das für

erwerben?

Abiturienten sowie der gegenwärtig erste Kolleg-Jahrgang, haben

Zepf: So ist es. Allerdings unter modifizierten Rahmenbedingun-

Schüler aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Berlin.

gen. Für Realschulabsolventen entfallen die allgemeinbildenden

Top hotel: Warum sprechen Sie vom FHG-Modell, wenn doch

Fächer wie Deutsch, Religion usw. nicht. Daher wird ihnen die Zu-

Kolleg wie Abi-Modell allen interessierten Schülern offenstehen?

satzqualifikation – inhaltlich nahezu identisch mit dem für die Abi-

Zepf: Im Zusammenhang mit Studium und Ausbildung spricht

turienten – in ergänzenden Unterrichtsblöcken vermittelt.

man heute viel von Exzellenz. Die FHG-Betriebe zählen laut Hit-

Top hotel: In dieser zusätzlichen Unterrichtszeit fehlen die

listen, Rankings und Führern zu den exzellenten Unternehmen in

Azubis aber in den Betrieben. Das ist doch ein Nachteil.

Deutschland. Wenn also vom FHG-Modell die Rede ist, dann als von

Zepf: Nein. In den Bewerbungsgesprächen wird mit den interes-

einem Exzellenz-Modell, das dem Nachwuchs der deutschen Top-

sierten Kolleganwärtern ein halbjähriges freiwilliges Praktikum –

hotellerie und Topgastronomie exzellente Möglichkeiten zur Aus-

vorzugsweise nach Abschluss der Lehre – vereinbart, sodass den

und Weiterbildung bietet. Die Anforderungen an den Ausbil-

Betrieben dann hochqualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stehen,

dungsbetrieb und den Auszubildenden sind also sehr hoch. Die

die ihre Ausbildung mit gleich drei Abschlüssen beendet haben:

Karrierechancen entsprechend groß.

62 TOP HOTEL | 4 /2012


NEWS...NEWS...NEWS...NEWS Studierende an der IUCE Freiburg können im Herbst mit einem staatlich anerkannten Bachelor of Arts (B.A.) in Betriebswirtschaftslehre ihr Studium abschließen. Ermöglicht wird das durch eine Kooperation mit der staatlich anerkannten AKAD Hochschule Stuttgart. Die für den Abschluss notwendigen Lehrveranstaltungen werden auf dem IUCECampus angeboten. Die Betreuung der Bachelorarbeiten und die Abnahme der Prüfungen auf dem Campus in Freiburg erfolgen gemeinschaftlich durch AKAD und IUCE. Info: www.iu-ce.de Zum zweiten »Kempinski Career Day« am 10. März kamen rund 800 Bewerber ins Kempinski Airport München. Dort hatten sie die Möglichkeit, sich direkt mit über 60 Hoteldirektoren, Vorständen und Führungskräften auszutauschen. Im Laufe des Tages wurden mehr als 1000 Interviews geführt – und das mit Erfolg: Etwa 50 Prozent der rund 600 externen Teilnehmer und 90 Prozent der 139 Kempinski-Nachwuchskräfte erhielten in den Tagen nach dem »Career Day« ein Jobangebot. Info: www.kempinski-jobs.com Ein »Frauen-Karriere-Coaching« fand am 9. Februar in der Hochschule München, Fakultät für Tourismus, statt. Der speziell für Frauen

Stolzer Stipendiat

konzipierte Workshop befasste sich mit »Marketing in eigener Sache« für

Das Alfred-Brenner-Stipendium 2012 sicherte sich Ste-

den Berufseinstieg nach dem Studium. Sabine Hönack von der Von-

phan Schmitz (auf dem Foto mit Frank Marrenbach). Der aus-

Bonin-Personalberatung leitete das Coaching auf Anfrage von Hospi-

gebildete Hotelfachmann und Koch setzte sich bei den

tality-Management-Professor Axel Gruner. Info: www.von-bonin.de

schriftlichen und mündlichen Prüfungen sowie bei den praktischen Präsentationen gegen sieben Mitbewerber durch. Ak-

Das Fortbildungsangebot für das Gastgewerbe im westlichen Müns-

tuell bekleidet der 27-Jährige die Position des stellvertreten-

terland möchten vier Studenten der Hotelfachschule Belhoga in Ahaus

den Restaurantleiters im Kameha Grand Bonn und kann

neu gestalten. Dies soll im Rahmen ihres Abschlussprojektes in Zu-

zudem Stationen im Louis C. Jacob Hamburg, Brenners Park-

sammenarbeit mit dem Berufskolleg Lise Meitner geschehen. Ziel des

Hotel & Spa Baden-Baden sowie im Berkeley London vorwei-

Projekts: ein Programm an Weiterbildungsmöglichkeiten für Auszubil-

sen. Mit dem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro möchte

dende und Mitarbeiter gastronomischer Betriebe zu erstellen.

Schmitz ein internationales Master-Studium finanzieren.

InterContinental Düsseldorf – einer der besten Arbeitgeber Deutschlands Das InterConti Düsseldorf wurde beim Wettbewerb »Deutschlands

nung, Teamwork, Bezahlung und Gesundheitsförderung durch den Ar-

beste Arbeitgeber« prämiert. Ronald Hoogerbrugge, Generaldirektor des

beitgeber vorausgegangen. Insgesamt nahmen über 400 Unternehmen

Hauses: »Wir sind sehr stolz, dass wir diesen Preis bundesweit als ein-

aller Branchen, Regionen und Größenklassen teil und stellten sich einer

ziges Hotel entgegennehmen dürfen.« Der Auszeichnung war eine aus-

unabhängigen Prüfung durch das Great-Place-to-Work-Insitut. Der

führliche Befragung der Mitarbeiter zu Themen wie Führung, Anerken-

Wettbewerb fand dieses Jahr zum zehnten Mal statt.

TH

4/2012 | TOP HOTEL 63


MANAGEMENT PERSONALIEN

INLAND

Operations Ibis Deutschland und Österreich,

Hidir Özdemir übernimmt die Direktion

ein Jahr später übernahm er zusätzlich die

der Park Inn by Radisson Hotels Dortmund

Verantwortung für die Häuser in Tschechien

und Kamen / Unna von Daniel Hoffacker.

Dirk Gruhn zeichnet ab sofort als Regional

und Rumänien. 2003 wurde Verhoff Director

Dieser besetzt wiederum

General Manager für alle neun Häuser von Park

of Operations bei Novotel für Süd- und Ost-

Özdemirs vorherigen Posten

Plaza Hotels & Resorts sowie Art’otels in Un-

deutschland, anschließend Regionaldirektor

als Direktor im Park Inn by

garn und Deutschland verant-

für alle Accor Hotels in Süddeutschland. Wei-

Radisson Bochum. Özdemir

wortlich. Bisher hatte er diese

tere Positionen waren die des Director of

stieg 1999 bei der Event-

Funktion für Berlin und Dres-

Operations bei Dorint Novotel & Novotel

Gruppe als Bankett- und Verkaufsleiter im

den inne. Gruhn kam 2005 als

Deutschland in den Jahren 2005 und 2006

Park Inn by Radisson Bochum ein. Nach drei

Hotel Manager des Art’otel

sowie anschließend bei Novotel Deutschland.

Jahren wurde der gebürtige

Christoph Hormel leitet die Küche des

und später stellvertretender

Hans de Waart leitet neben

Best Western Plus Atrium sowie das Res-

Direktor in Düsseldorf /

dem Berliner Park Plaza Wall-

taurant »Siedepunkt« in Ulm. Der Koch ar-

street Berlin jetzt auch das

beitete in der Vergangenheit unter anderem

te er von 2004 bis 2006 in Köln. Hoffacker

Art’otel Berlin Mitte. Der Nie-

im Landgasthof »Adler« in Rammingen, im

steht seit 2002 im Dienst der Event-Gruppe.

derländer ist seit 2004 bei

Dresden zu Park Plaza, später avancierte er zum GM im Art’otel und Park Plaza Dresden.

Türke Direktionsassistent

Kaarst. Als Direktor arbeite-

»Wiley Club« in Neu-Ulm sowie im »Bründel-

Management-Erfahrung sammelte er zuvor

Park Plaza; er begann dort als Hotel Mananger

hof« in Wartenberg, bevor er Chef de Partie

bei Hyatt, Althoff und in der Privathotellerie.

im Art’otel Berlin City Center West.

im oberschwäbischen »Hof Schwendi« wurde.

Von 1999 bis 2001 war er Geschäftsführer

Nachdem er als Küchenchef im Restaurant

der Gruppe Andersen Hotels und zeichnete

Jürgen Averbeck verstärkt den Vertrieb

»Turmstuben« in Neenstetten tätig war, hatte

für sieben Häuser verantwortlich.

der Event Hotels: Der 33-Jährige ist neuer Area

der heute 41-Jährige zuletzt die Leitung der

Director of Sales für die Region West- und Süd-

Küche im »Goldenen Bock« in Ulm inne.

deutschland. 2005 bis 2007

Ingmar Rau heißt der neue stellvertretende Direktor des Maximilian Quellness- und Golf-

war der Hotelfachmann Se-

Matthias Daniel Fellmann (34) arbeitet

hotel Bad Griesbach. Der Restaurantfach-

nior Sales Manager im Inter-

als F&B Manager im Kempinski Gravenbruch

mann startete seine Karriere in verschiede-

Continental Köln, bevor er als

Frankfurt. Der gelernte Koch und studierte

Account Director MICE zu den

nen Steigenberger-Hotels in Österreich und

Hotelbetriebswirt leitete

der Schweiz. Danach war er u.a. im Arabella-

Event Hotels wechselte. 2009 wurde er zum

zuvor fünf Restaurants im

Sheraton Grand Hotel München und im Hotel

Director of Sales befördert; zuletzt arbeitete

Marriott München. Aus-

& Resort Die Wutzschleife in Rötz tätig. 2007

Averbeck als Director of Sales & Marketing im

landserfahrung sammelte er

bis 2010 agierte Rau als Direktionsassistent

Swissôtel Düsseldorf / Neuss.

in den Kempinski-Häusern

im Best Western Premier Sonnenhof Lam,

Mall of the Emirates Dubai und im Soma Michael Verhoff wechselt von der Position

Bay in Ägypten.

des Senior Vice President Operations der Marken Pullman, MGallery, Novotel und Suite No-

bevor er stellvertretender Direktor im Bayerischen Hof Rimbach wurde. Zuletzt leitete er das Best Western Oldentruper Hof Bielefeld.

Nina Tillack (27) folgt als Director Sales &

votel in Deutschland zu Accor

Marketing im Mövenpick Berlin auf Ulrike

Hospitality Germany, wo er

Thierer, die in Elternzeit geht. Zuvor war

Abteilung F&B im Ritz-Carlton Wolfsburg.

als Arbeitsdirektor und Leiter

Nina Tillack hier als Assistant Director of

Der Österreicher hatte zuletzt die gleiche Po-

Human Resources tätig ist.

Sales & Marketing tätig. Auslandserfahrung

sition in einem Fünf-Sterne-

Der 43-Jährige durchlief nach

Jürgen Purgstaller (42) ist Direktor der

sammelte die gelernte Hotelfachfrau im Front

Haus in Tansania inne. Zu-

seiner Ausbildung zum Hotelfachmann im Ibis

Office des Park Plaza Riverbank in London.

vor arbeitete er für verschie-

Paderborn verschiedene Positionen bei dieser

Neue Revenue Managerin des Hauses ist

dene Ketten in Australien,

Hotelkette: 2001 arbeitete er als Director of

Nicole Tenbensel. Die 34-Jährige war vor-

den Vereinigten Arabischen

her im Marriott & Renaissance Hamburg als

Emiraten und in Malaysia.

Area Reservation Sales Manager beschäftigt. ANZEIGE

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64 TOP HOTEL | 4 /2012

Berufliche Erfahrung sammelte sie als Yield

Mike Schulze kehrt nach seiner Elternzeit

Manager im Hilton Bonn und als Cluster Re-

und einem Abstecher in die »Residenzgast-

servation Manager bei InterContinental in

stätten« in Würzburg als Küchenchef in das

Köln und Düsseldorf. Im Ausland besetzte sie

Hotel Bei Schumann Schirgiswalde-Kirschau

die Position des Front Office Supervisor im

zurück. Bereits von 2006 bis 2010 war er

Ardilaun House Galway und die des Senior

dort in der Küche tätig. Angefangen hat

Service Receptionist im Jurys Inn, ebenfalls

Schulze im Landhotel Erbgericht Trautewal-

in Galway.

de; im Görlitzer Gutshof Hedicke bekam er


die ersten Punkte im Gault Millau. Neu im Küchenteam sind auch

AUSLAND

Restaurantleiter René Bevermann und Jenny Vera Padron, die den Posten als seine Stellvertreterin übernimmt. Mit Peter Droessel (53) gibt es zudem ab Juni einen neuen Direktor Spa & Hotel.

Maja Kilgore ist seit März General Manager auf der Ranch at Rock Creek Philipsburg im US-Bundesstaat Montana. Zuvor leitete sie vier

Karsten Scheiper zeichnet als Küchenchef im Mercure Hotel Saar-

Jahre lang das Resort Laucala Island auf Fiji. Die Deut-

brücken Süd verantwortlich. Der 45-Jährige war zuletzt in gleicher

sche bringt 20 Jahre Erfahrung in der Luxushotellerie

Position in der »Brasserie im Trimmtreff« in Püttlingen beschäftigt.

mit und war bereits für mehrere Relais & Châteaux-

Nach der Ausbildung zum Koch folgten Aufenthalte in Berlin, Öster-

Häuser tätig, darunter die Burg Schlitz, der Alpenhof

reich, der Schweiz und Frankreich. 1992 war Scheiper Alleinkoch im

Murnau und das Hotel Geiger im Allgäu. Weitere Aus-

Hotel Schinkenkrug in Herford, dann wurde er Chef de Partie in den

landserfahrung sammelte sie unter anderem im Matahari Beach Resort

Mövenpick-Häusern Bielefelder Hof und Königsallee Düsseldorf. Von

Indonesien.

1995 bis 2003 arbeitete er erst als Sous Chef, später als Küchenchef im Best Western Bonneberg. Nach drei Jahren Selbstständigkeit

Reinhold Hofmann (1) übernimmt die Leitung des Falkensteiner

war Scheiper Küchenchef auf der Burg Schwalbach in Wiesbaden.

Hotel & Spa Bleibergerhof, Österreich, von René Sulzberger (2). Hofmann war ab 2003 in der Zentrale der Falkensteiner Michaeler Tourism Group Wien als Director of Operations und zuletzt

Christoph Wulff (Foto) besetzte im Februar die Position des Front Office Managers im InterContinental Berlin. Sein Vorgänger

als Director of Sales tätig. Der Österreicher arbeitete in

Sebastian Germershausen wechselte als Residential Service

ähnlichen Positionen auch für Sodexho Alliance, bei Starwood Hotels & Resorts Österreich sowie für elf

Lead nach London ins Holiday Inn. Nach Stationen bei Rocco Forte in Frankfurt und Berlin begann

1

Hotels der Gruppe ITT Sheraton. Sulzberger fungiert

Wulff 2008 im InterContinental Berlin. Hier arbei-

künftig als Geschäftsführer der österreichischen Holiday-Inn-Hotels Vil-

tete er als Duty Manager, als Club Floor Manager

lach und Congress Center Villach. Damit löst er Hans Peter Schroff ab, der mit 67 Jahren in den Ruhestand geht. Sulzber-

und als Assistant Front Office Manager. Diese

ger leitete zuvor neben dem Bleibergerhof den Steirer-

Position übernimmt nun Denise Klose. Sie ist ebenfalls seit 2008 im Hotel beschäftigt und bringt Erfahrungen als Guest Service

hof Bad Waltersdorf. Er begann in verschiedenen Be-

Agent, Guest Relations Supervisor und Duty Manager mit.

reichen (Service, Küche, Rezeption) in Hotels in Velden, 2

Seefeld, Straßburg und St. Moritz. Nach einem Enga-

Daniela Weidling leitet seit Februar die Veranstaltungsabteilung

gement als Zahlmeister auf Schiffen der Köln-Düsseldorfer Rheinschiff-

des Flair Park-Hotels Ilshofen. Zuvor war sie mehrere Jahre im Park-

fahrt wurde der heute 45-Jährige Maître d’hôtel im Schloss Pichlarn in

hotel Bad Mergentheim beschäftigt, zuletzt als Bankett- und Ver-

Irdning. Danach besetzte er im Vital Hotel Heilbrunn Bad Mitterndorf die

kaufsleiterin. Sie folgt Sibylle Thier, die sich nach sieben Jahren

Positionen des stellvertretenden Direktors und später des Direktors.

einer neuen Herausforderung stellt. Cornel Ruhland wurde zum neuen Küchendirektor des Peninsula

H

Solveig Seifert wechselt als General Manager von den Leonardo

New York ernannt. Zuvor überwachte der Deutsche als Executive Chef

Hotels Frankfurt City und Airport ins Best Western Grand City nach

bei »Regent Seven Seas Cruises« den F&B-Bereich aller vier zur Reede-

Frankfurt. Die 48-Jährige begann ihre Karriere als Empfangsdame

rei gehörenden Schiffe. Bevor er zur See fuhr, war er Executive Chef des

im InterContinental Köln. Es folgten Stationen als

Regent Palms auf Turks und Caicos im Atlantischen Ozean. Weitere Sta-

Reservierungsleiterin im Madison Düsseldorf und im Steigenberger Frankfurter Hof. Ab 1991 war sie

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Empfangschefin im Novotel Frankfurt-Messe, vier Jahre später wurde sie Projektbetreuerin und Trainerin bei der Accor Hotellerie Deutschland. Nachdem sie als stellvertretende Direktorin im Dorint Novotel Frankfurt City tätig war, trat sie 2006 ihre erste Direktoren-Position im Motel One Frankfurt an. Björn Volz (35) fungiert als stellvertretender Direktor im Kempinski Bristol Berlin. Der Hotelkaufmann startete seine Karriere mit Positionen im Front Office sowie im Sales & Marketing in Deutschland und in USA. 2002 wechselte Volz als Director of Accounts des Taschenbergpalais Dresden zu Kempinski und war anschließend als Regional Sales Manager für fünf Häuser der Kette zuständig. Nach einer Tätigkeit als Diector of Sales & Marketing im Kempinski Gravenbruch Frankfurt war er National Director of Sales für besagte

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fünf Hotels. 4/2012 | TOP HOTEL 65


MANAGEMENT PERSONALIEN

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Thomas Legner (Foto) folgt als General-

FIRMEN

direktor des InterContinental Wien Rolf Hübner nach, der sich künftig ausschließ-

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lich seiner Arbeit als Vice

Markus Schell übernimmt die Position des

President Operations für

Verkaufsleiters Deutschland bei Zieher in Him-

Zentraleuropa bei der

melkron. Nach einem klassischen Werdegang –

InterContinental Hotels

Ausbildung zum Koch, Weiterbildung zum Kü-

Group widmet. Legner

chenmeister und Hotelbetriebswirt – ist Schell

war bereits seit Anfang 2011 als Hotel Ma-

seit über 20 Jahren in der Großküchen- und

tionen führten den 36-Jährigen in die Schweiz,

nager für die operative Leitung des Hotels

Gastrobranche tätig. Seine Stationen: Ver-

nach Tunesien und Brasilien.

verantwortlich. Der 48-jährige Österreicher

triebsleiter bei ProfiMiet und Rieber sowie Sa-

startete seine Karriere im Kreuzfahrt-Be-

les Director Zentral Europa bei Electrolux.

Paul van Frank (Foto) wechselt von der Lei-

reich und wechselte anschließend zu Four

tung des Shanti Maurice auf Mauritius auf die

Seasons, wo er unter anderem in Toronto,

Ulrich Hauschild fungiert als Director Mar-

Seychelleninsel Frégate Island Private als Ma-

der Karibik und Washington D.C. tätig war.

keting bei HRS in Köln. Der 43-Jährige kommt von der Allianz, bei der er als Global Head of

naging Director. Zuvor führte Ian Barbour das Luxusre-

Remco Gerritsen managt seit Ende

Customer Focus & Innovation

sort neun Monate interims-

Januar als CEO die russische Hotelkette

sowie als Leiter Marktanalyse

weise. Van Frank begann seine

Azimut Hotels mit Sitz in Moskau. Bereits

und -strategie tätig war. Zuvor

ab Anfang 2010 war er für

verantwortete er bei der Deut-

Karibik, dann wechselte er nach St. Lucia. Sei-

das Europageschäft des

schen Lufthansa das Direkt-,

ne erste Anstellung als General Manager trat er

Unternehmens verant-

Online- und Vertriebsmarketing sowie das

im Fort Young auf Dominica an. Danach ging

wortlich. Der Niederländer

Kundenbindungsprogramm »Miles & More«.

der Belgier in das Renaissance Resort Aruba

startete als F&B Trainee in

Karriere auf Antigua in der

und nach drei Jahren zurück nach Antigua.

Belgien und Großbritannien, arbeitete zu-

Petra Euler übernimmt den Vorsitz der Ge-

1995 bis 1999 verbrachte van Frank in Istanbul

dem in Deutschland, den Niederlanden und

schäftsführung bei Amadeus Germany. Zudem

als GM und als Managing Director des Kemer

der Schweiz. Ab 1998 hatte er leitende Po-

leitet sie als Vice Präsident nun die Region Nor-

Golf & Country Club. Weitere führende Positio-

sitionen bei Golden Tulip, NH Hoteles und

thern, Eastern, Central & Southern Europe der

nen besetzte er im Begawan Giri Estate Bali, im

Park Plaza Hotels Germany inne.

Amadeus IT Group. Zuvor hatte sie verschiedene Positionen bei der Lufthansa inne, unter an-

Rayavadee Resort auf Krabi und im Tamarind Village in Chiang Mai, beide Thailand, sowie ab

Emilie Pignol besetzt die Position Direc-

derem als Leiterin der Personalentwicklung der

2008 im Ananda im Himalaya.

tor of Sales & Marketing im Palais Namas-

Lufthansa Passage Airline. 2001 fing sie als

kar Marrakesch, Marokko, das im Frühjahr

Leiterin Human Resources bei dem damals noch als Start Amadeus firmierenden Unter-

Bettina Emberger leitet das Hotel Schloss-

2012 neu eröffnet wird.

park Mauerbach in Österreich. Zudem über-

Emilie Pignol hatte in den

nehmen an und war zwei Jahre später an des-

nahm sie die Geschäftsführung der Mesonic

vergangenen Jahren Füh-

sen Integration in den Amadeus-Konzern be-

rungspositionen in Ver-

teiligt. 2005 wurde sie zum Amadeus Director

tete ihre Karriere im Hotel

kauf & Marketing in Paris

sowie zur Geschäftsführerin ernannt.

Weißes Rössl in Kitzbühel.

inne, beispielsweise im Le Méridien Mont-

Danach führte sie in Wien das

parnasse und im Concorde Montparnasse.

Michael Jessing verstärkt als Key Account

Arcotel Boltzmann und war

Auch war sie als Key Account Manager für

Manager das Vertriebsteam von Micros-Fidelio

Services. Die 32-Jährige star-

als stellvertretende Direktorin des Arcotel

die sechs Starwood-Hotels in der französi-

mit Sitz in Neuss. Nach dem Studium der

Wimberger tätig.

schen Hauptstadt verantwortlich. Im Ang-

Nachrichtentechnik arbeitete Jessing mehrere

Charles de Foucault lenkt ab sofort als

sana Riads Collection Marrakesch betreute

Jahre im Bereich IT Consulting und Projektma-

sie zuletzt den Bereich Sales & Marketing.

nagement, bevor er den Aufbau neuer IT-Geschäftsfelder bei Micros-Fidelio übernahm.

Generaldirektor die Geschicke des One & Only Saint Géran auf Mauritius. Im Laufe seiner 30-

Jessica Esser startet als Manager Public

jährigen Karriere in der Luxus-

Relations & Communications in der Möven-

hotellerie durchlief er Statio-

pick-Zentrale Zürich. Die 40-Jährige war

nen in Häusern der Ritz-

zunächst in diversen PR-Positionen für die

Carlton-Gruppe in den USA

Sorat Gruppe und die Albeck & Zehden Ho-

und der Karibik. 2002 ver-

teldivision tätig. Zuletzt leitete sie die Be-

schlug es ihn nach Asien: Er war als General

reiche Public Relations & Marketing Com-

Manager zunächst im Ritz-Carlton Seoul,

munications des Concorde Berlin und der

später im Ayana Resort & Spa Bali tätig.

Concorde Hotels & Resorts in Deutschland.

66 TOP HOTEL | 4 /2012

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Bert Dittmar leitet als Director Global Sales den Bereich Kahla Professional bei Kahla Thüringen. Er

Olivier Harnisch

bringt über 30 Jahre Erfahrung im Segment Food-

geboren am 5. März 1967 in Rabat, Marokko

service mit. Zuletzt verantwortete er den Europa-

verheiratet, zwei Kinder

Vertrieb bei der Cambro Manufacturing Company. Vice President Northern & Central Europe, Hilton Worldwide Ludwig Spiegel besetzt die Position des Gesamtvertriebsleiters Deutschland bei MKN in Wolfenbüttel. Der 44-Jährige war die vergangenen zwei Jahre Vertriebsleiter bei einem Sonderanlagenbauer; zuvor arbeitete er in verschiedenen Vertriebspositionen im Inland und im Export bei einen Großküchentechnik-Unternehmen. Michael Wonneberg ist Country Manager der Campari Schweiz mit Sitz in Baar. Der 42-Jährige arbeitete bisher in gleicher Funktion bei Campari Deutschland. Sein Vorgänger in der Schweiz, Peter Schmid (44), besetzte die freiwerdende Position des Country Managers bei Campari Deutschland in Oberhaching. Schmid war zuletzt International Brand Director im Global Marketing Team in Mailand. Manfred Kohler (Foto) trägt als Business Unit Manager Warewash DACH die Vertriebsverantwortung bei Hobart in Offenburg. Er ist bereits seit über 20 Jahren in dem Unternehmen tätig, zuletzt als Export Manager Eastern Europe. Martin Reineke übernimmt zusätzlich zur Leitung des Vertriebszentrums West bei Hobart die Verantwortung für den Bereich Nord / Süd. Außerdem zeichnet er für die Aufgaben des Vertriebsleiters Nord verantwortlich, da sich Jürgen Lange in den Ruhestand verabschiedet hat. Ebenso wie Gunter Zeh, dessen Nachfolger als Bereichsleiter Kundendienst Deutschland jetzt Bernd Stratmann ist. Stratmann war zuvor u. a. bei den Ford Werken, General Motors und dem TÜV Rheinland beschäftigt.

TH

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH... ... dem Gewinner des Insiderpreisrätsels in der Ausgabe 1-2 / 2012. Die korrekte Lösung lautete: »Lanson macht Kir Royal«. Zu gewinnen gab es ein Lanson Kir Royal-Set für ein Bettfrühstück von Borco-Marken-Import. Top hotel gratuliert herzlich: Bruno Beste vom Maritim Hotel Grafschaft Schmallenberg.

23 Fragen zur Person Was wären Sie außer dem, was Sie heute sind, gern geworden? Pilot Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient? Bei Wind und Wetter das »Elbe Wochenblatt« ausgetragen. Was möchten Sie in Ihrem Leben noch erreichen? Einmal meinen Sohn bei »Angry Birds« schlagen. Wer ist Ihr Vorbild? Meine Frau. Großartig, wie sie die vielen Umzüge gemeistert hat. Wie heißt Ihr Lieblingsautor? Paulo Coelho und Thomas Friedman Ihre Lieblingsmusik? Jazz & Folk: Eva Cassidy, Dee Dee Bridgewater, Isabelle Boulay ... Wunderbar zum Entspannen. Welches Tier wären Sie am liebsten? Ein Vogel. Der hat seinen Pilotenschein von Geburt an ... Welches Hobby macht Ihnen am meisten Spaß ? Fliegen, Wasserskifahren und spannende Bücher lesen. Welchen Luxus leisten Sie sich gelegentlich? Einen Flieger mieten und die Welt von oben betrachten. Was halten Sie für Ihren größten Vorzug? Dass ich meine Schwächen kenne. Was ist Ihr größter Fehler? Dickköpfigkeit Wie bauen Sie Stress ab? Mit meinen Kindern toben. Wovor haben Sie Angst? Dass wir eine Menge Probleme auf die nächste Generation abwälzen. Wem möchten Sie mal so richtig die Meinung sagen? Der Klavierlehrerin, die mir als Kind das Spielen vergrault hat. Was stört Sie am heutigen Gastgewerbe am meisten? Die Polemik in Deutschland um die Akademisierung der Hotellerie. Überflüssig. »Hotellerie 2020« – Woran denken Sie da spontan? Die Mitarbeiter machen den Unterschied. Genau so wie 2012. Welches Hotel gefällt Ihnen persönlich am besten? Der Bayerische Hof in München ist ein besonderer Ort für mich. Dort habe ich meine Frau kennengelernt. Was hat Sie in Ihrem Leben am meisten beeindruckt? Mandela, M.L. King und Gandhi. Beinahe übermenschlich, wie sie ihren Peinigern verzeihen konnten. Sie gewinnen eine Million Euro. Was würden Sie damit tun? Nicht alles auf einmal ausgeben ... Welche drei Dinge würden Sie auf »die Insel« mitnehmen? Auf jeden Fall ein Boot. Damit ich da schnell wieder wegkomme, wenn es langweilig wird. Welcher Versuchung widerstehen Sie nicht? Der Süßigkeitendose in unserer Küche. Was haben Sie vor, wenn Sie 60 Jahre alt sind? Ich bin noch am Grübeln. Habe allerdings noch 16 Jahre Zeit, es eilt also nicht allzu sehr. Welchen Spruch oder welches Zitat würden Sie Ihren Mitmenschen gern ans Herz legen? »If you do what you always did, you will get what you always got.«

4/2012 | TOP HOTEL 67


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Die Generation Y der Hotellerie Auf der Jahreshauptversammlung vom 15. bis 17. April 2012 in Freiburg präsentiert Barbara Wagner mit dem Vortrag: »Wie Generation Y die Hotellerie verändert – Einblicke aus erster Hand« neue Sichtweisen auf die Altersklasse, die zukünftig aktiv die Hotelwelt gestalten wird. Articolare pr konnte im Vorfeld der Veranstaltung mit dem ambitionierten Nachwuchstalent (zwei Mastertitel, Finalistin des »Hospitality Career Awards 2011«, seit August 2011 Assistant Director of Convention Sales im Steigenberger Airport Hotel in Frankfurt, Doktorandin an der Universität Lettlands in Riga) ein Interview führen

Articolare pr: Wie sieht die Generation Y

Wechsel unmöglich macht. Diese Flexibilität

die Hotelwelt?

gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Barbara Wagner: Generation Y beschreibt

Articolare pr: Was kann getan werden,

die zwischen 1980 und 2000 Geborenen – also

um die Attraktivität der Branche zu

knapp 20 Millionen Deutsche. Allgemeingül-

erhöhen?

tige Antworten sind daher nicht zu finden –

Barbara Wagner: Die Vorteile durch die Ar-

allerdings aber Trends, die auf einen Großteil

beitszeit können noch stärker ausgebaut wer-

dieser Altersgruppe zuzutreffen scheinen.

den. Lebensentwürfe werden flexibler und kurzfristiger – das kann die Hotellerie noch Foto: DH STUDIO, Dirk Holst

Aufgrund der erhöhten Mobilität sind Hotelübernachtungen für junge Erwachsene heute viel selbstverständlicher als noch vor 20 Jahren. Hotels spielen also eine elementare Rolle im Leben vieler Mitglieder der Generation Y. Articolare pr: Welche Erwartungen und Anforderungen hat sie als Gast? Barbara Wagner: Durch die hohe Anzahl an Hotelübernachtungen steigen auch die

Referentin Barbara Wagner, Finalistin des »Hospitality Career Awards 2011«

besser nutzen und auch damit werben. Das niedrige Gehaltsniveau wird weiterhin das positive Image trüben, daher müssen Entwicklungschancen, Flexibilität und Zeit als neue Währung verstärkt betont werden. Articolare pr: Wo gibt es fundamentale Lücken oder Missverständnisse zwischen den Generationen, die heute Hotels entwerfen, betreiben und leiten, und der

Ansprüche, dass Hotels das individuelle Zuhause so gut wie möglich abbilden sollen.

schiedenen Outlets innerhalb eines Hotels

Generation Y?

Gäste der Generation Y möchten ungern auf

sowohl Sushi als auch Pizza bestellen kann –

Barbara Wagner: Die Generation, die ak-

Annehmlichkeiten verzichten, die sie für

vielleicht wird es eines Tages sogar Döner ge-

tuell in führenden Positionen ist – haupt-

selbstverständlich halten – dazu gehören

ben. Beim Check-in und Check-out halten Ho-

sächlich die Generation X – ist eher monetär

Internet, ein breites, jederzeit verfügbares

tels allerdings noch an standardisierten Zei-

anreizbar, Sicherheit und Stabilität ist ihr

Food-Angebot, eine Vielzahl an in- und aus-

ten fest – hierfür werden künftig operative

wichtig. Tendenziell wurden die heutigen

ländischen TV-Sendern und Zeitungen sowie

und organisatorische Lösungen gefunden

Führungskräfte auch recht klassisch und ein-

flexible Check-in- und Check-out-Zeiten.

werden.

heitlich ausgebildet. Allerdings darf man

Aufgrund der stärkeren Preistransparenz

Articolare pr: Was macht den beruflichen

nicht vergessen, dass diese Menschen meis-

steigt allerdings gleichzeitig auch die Preis-

Reiz der Hotelwelt für die Generation Y aus?

tens Verantwortung für eine Familie haben,

sensibilität.

Barbara Wagner: Im Hotel gibt es zu jeder

während die Vertreter der Generation Y zu-

Articolare pr: Welche Antworten hat die

Zeit Arbeit – der Schichtdienst bietet viele

meist am Beginn ihrer Karriere stehen. Die

Hotellerie bislang darauf gefunden?

Möglichkeiten, unterschiedlichste Lebens-

Ausbildungsmöglichkeiten heutzutage sind

Barbara Wagner: Fast alle Hotels bieten

entwürfe mit einem Beruf in der Hotellerie zu

sehr flexibel, international und kaum noch

heute kabellose Internetzugänge an, auch

verbinden. Gleichzeitig bietet die Hotellerie

überschaubar.

eine erhöhte Diversifikation bei den Food-An-

verschiedene Geschäftsfelder und die Chance

Articolare pr: Wie kann man die Kommuni-

geboten lässt sich feststellen. Es ist beispiels-

des Stellenwechsels. Kaum eine Tätigkeit in

kation und das Lernen voneinander fördern?

weise keine Seltenheit mehr, dass man in ver-

der Hotellerie ist so spezifisch, dass sie einen

Barbara Wagner: Einige Studien haben ge-

68 TOP HOTEL | 4 /2012


zeigt, dass junge Menschen sehr gut

scheinlich zunehmend die Möglich-

auf Rat und Hilfe von älteren Kolle-

keit geben, virtuell an Treffen teilzu-

gen reagieren – allerdings sollte der

haben, bei denen eine persönliche

TERMINE...TERMINE

Altersunterschied hierbei mindes-

Teilnahme nicht möglich ist. Gleich-

Die nächsten Schulungsbausteine an der

tens zehn Jahre betragen. In man-

zeitig wird sich die Geschwindigkeit

Hospitality Management School (HMS):

chen Unternehmen existieren Men-

des Informationsaustausches dras-

toring-Programme, bei denen Be-

tisch erhöhen.

16. bis 17.4.: Special: Social Media Workshop, Hamburg

rufseinsteiger und langjährige Mit-

Articolare pr: Mit welchen

25. bis 27.4.: Special: Leaders Club Wein Camp, Mosel

arbeiter voneinander profitieren –

Themen und Formaten könnten

25. bis 26.6. oder 2. bis 3.7.: Mitarbeiterbaustein, Frank-

ältere Angestellte können beispiels-

die Fachverbände junge Mitglieder

furt / Main

weise im Umgang mit neuesten

für sich gewinnen?

10. bis 11.9.: Mitarbeiterbaustein, Berlin

Technologien dazulernen. Diese al-

Barbara Wagner: Gerade in der

5. bis 7.11.: Betriebsleiterbaustein, München

tersmäßige Verteilung fehlt in deut-

immer schneller und komplexer wer-

26. bis 28.11.: Schichtleiterbaustein, Leipzig

schen Hotels heutzutage, das Perso-

denden Hotelwelt können Fachver-

Weitere Informationen unter www.fbma.de

nal ist eher jung. Vielleicht sollten

bände wichtige Orientierungshilfen

wir daran arbeiten, Mitarbeiter bis

für Berufseinsteiger und junge Füh-

zur Rente zu beschäftigen.

rungskräfte bieten. Auch das Aufzei-

Jahreshauptversammlung & Regionalmeetings:

Articolare pr: Wie wird die Hotel-

gen von möglichen Karrieren in der

15. bis 17. April: Jahreshauptversammlung, Freiburg

welt in 20 Jahren aussehen, wenn

Hotellerie kann ein spannendes The-

20. und 21. Mai: Regionalmeeting West, Iserlohn

die Nachwuchskräfte in den Top-

ma sein, da die Generation Y sich zu-

3. und 4. Juni: Regionalmeeting Nord, Hamburg

Positionen sind?

nehmend als Kunde auf dem Ar-

10. und 11. Juni: Regionalmeeting Ost, Magdeburg

Barbara Wagner: Die Zahl an in-

beitsmarkt sieht. Weiterhin wären

17. und 18. Juni: Regionalmeeting Süd, Greding

dividuellen, außergewöhnlichen Ho-

beispielsweise die oben angespro-

9. und 10. September: Regionalmeeting West

tels wird steigen, sie werden aber

chenen Mentoring-Programme eine

wahrscheinlich tendenziell kleiner

Möglichkeit für Fachverbände, für

sein als heute. Hotelketten bekom-

junge Mitglieder attraktiv zu bleiben.

men neue Konkurrenz durch virtuel-

Je mehr Kommunikation dabei digi-

24. September: Regionalmeeting Süd, München 30. September und 1. Oktober: Regionalmeeting Südwest, Karlsruhe 4. und 5. November: Regionalmeeting Nord,

le Kooperationen. Insgesamt wird

tal erfolgt, also zeit- und ortsunab-

die Vernetzung von Hoteliers über

hängig ist, desto höher ist die Er-

das Internet – und damit auch glo-

folgschance, dass junge Mitglieder

bale Netzwerke – immer mehr an Be-

auch über die Wanderjahre hinweg

9. und 10. Dezember: Regionalmeeting West,

erhalten bleiben.

Meschede-Warstein

deutung gewinnen.

Hamburg 2. und 3. Dezember: Regionalmeeting Ost, Berlin

TH

Articolare pr: Social Media und Communities spielen eine immer wichtigere Rolle in der Kommunikation. Werden sie zum Ersatz für

Ja, ich bin in der FBMA

die Fachverbände als Kommunikationsplattform? Barbara Wagner: Social Media wird sicherlich immer mehr zum elementaren Bestandteil unseres täglichen Miteinanders. Sicherlich wird ein Großteil der Kommunikation über digitale Medien erfolgen. Ich

»...weil ich durch den regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit Zulieferern, Händlern und Kollegen einen intensiven Eindruck der Stimmung in der Branche bekomme.«

glaube allerdings nicht, dass sie persönliche Treffen und Sitzungen ersetzen werden, persönliche Kontakte sind auch für die Generation Y sehr

Marcel Habendorf Gastronomieleiter Schlosshotel Hugenpoet GmbH, Essen

wichtig. Allerdings wird es wahr4/2012 | TOP HOTEL 69


VERBÄNDE & KOOPERATIONEN

EHMA – European Hotel Managers Association Telefon Sektion Deutschland +49 (0)611-4476000 · Fax +49 (0)611-44760044 info@ehma-deutschland.de · www.ehma-deutschland.de · www.ehma.com

Was darf ein Hotel kosten? Wer sein Geld in Hotels investiert, hat eine Risiko-Rendite-Vorstellung. Eine hohe Rendite darf erwarten, wer sein Hotel nach den Grundsätzen des »Genetischen Mix« (© Völcker Hospitality Company) entwickelt und führt. Das verringert sein Risiko

Was ist ein »Genetischer Mix«? Er ist die »Gen-iale« Verschmel-

zent höher ausfallen, als von selbsternannten Experten immer wie-

zung der Wurzeln des Standortes mit einem Konzept, das dort die

der »schablonenhaft« prognostiziert.

Wünsche, Bedürfnisse, Geschmäcker, Gelüste und Sehnsüchte der

Was ist ein Hotel wert? – Die Antwort ist: 1000 Prozent. 1000 Pro-

künftigen Gäste so befriedigt, dass es eine Sucht wird, diesen Ort zu

zent der realistisch erzielbaren ARR (Average Room Rate) einerseits

besuchen. Im »Genetischen Mix« vermögen es die Betreiber-Gene, be-

und 1000 Prozent der stabil erzielten Zimmerdurchschnittsrate –

friedigende Gastlichkeit auf den Bühnen der Hoteltheaterwelt zu bie-

immer netto/netto – andererseits. Hilfsweise den zehn- bis zwölf-

ten, zum Besten des Ganzen. Das macht den Unterschied zum see-

fachen GOP nach USALI, bei einer fundierten Belegung von mindes-

lenlosen »Strategischen Fit«, bei dem es sich um eine simple Addition

tens 65 Prozent und Null-Renovierungsstau im Vergleich zu den Be-

von Standort, Konzept und Betreiber handelt.

sten vor Ort.

Gleichwie, die »finanzielle Bewertung« eines Hotels steht an, wenn

Jeder Markt ist ein kleiner Kosmos: Bei gleichem Market Penetra-

die Erkenntnis gereift ist, dass man sein Vermögen, oft »in Hotels«

tion Index (MPI) wie konkurrierende Hotels, bei identischem Fair Mar-

verdient, »mit Hotels« nicht unbedingt schmälern möchte. Die

ket Share (FMS) und vergleichbarem Produkt wird das neue Hotel ei-

Stunde der Wahrheit kommt für jeden, denn Investoren erwarten

ne ARR erzielen wie die »Altvorderen«, sagen wir, netto 120 Euro,

für die positive Immobilienentwicklung hohe Erlöse und stabile

Auslastung 65 Prozent. Die Gestehungskosten dürften somit pro Zim-

Rückflüsse. Der Wert eines Hotels definiert sich

mer über alles nicht mehr als 120.000 Euro betragen,

nun einmal einzig über den Ertrag aus der Bewirt-

auskömmlich für ein internationales Drei-Sterne-Ho-

schaftung bei laufender Instandhaltung. Jedoch ohne

tel. Baue ich das Hotelzimmer (im Gleichschritt) für

funktionierende Produkte und Angebote hat auch

110.000 Euro statt 120.000 Euro und erziele später eine

der beste Betreiber nichts zu melden. Diese Voraus-

stabile Zimmerdurchschnittsrate von 130 Euro, so

setzungen schafft der Hotelentwickler mit dem

erhöht sich beim 1000-fachen der Rate der Wert pro

»Genetischen Mix«.

Zimmer um 20.000 Euro. Bei einem 150-Zimmer-Hotel schafft das eine Wertschöpfung von drei Millionen Euro.

Grundstückseigner, ob kommunale Politiker oder Private, die »Götter« der SCAD Computer und des Geldes sowie manch hemdsärmelige Bauleute wollen davon nichts wissen. Sie sehen nur ihren Job und »ihr Pfeffersäckchen« und treiben so die Kosten, obwohl man doch auch richtig anständig Geld verdienen kann … Gleiches gilt für die Hüter des Denkmals. Sie parlieren wie »Alois auf der Wolke« und vergessen, dass die großen Bauwerke ohne Denkmalschutz und ohne Gestaltungsbeiräte entstanden sind, aber durch Mut und den Willen Einzelner, die Zukunft liebenswerter und lebenswert zu gestalten. Das Dilemma liegt an den diametralen Interessen der Beteiligten. Viele reden mit, keiner hat was zu sagen. Gelänge es, mit den Parteien »im Gleichschritt« das Ziel zu erreichen, könnten die Gestehungskosten um mindestens zehn Prozent niedriger liegen und mit dem »Genetischen Mix« die Erlöse um 15 bis 40 Pro70 TOP HOTEL | 4 /2012

Winfried D. E. Völcker ist seit 1983 EHMA-Mitglied und war von 1987 bis 1994 Nationaler Delegierter. Er führt, saniert und restrukturiert internationale Vier- und FünfSterne-Hotels als Generaldirektor, Geschäftsführer oder Gesellschafter, u.a. das Parkhotel Frankfurt (heute Westin), das Rheinpark Plaza Neuss, den Quellenhof Aachen (heute Pullman) und den Schwarzen Bock Wiesbaden.

Gelänge es, die Gestehungskosten um zehn Prozent zu senken, könnte der Neue sein Produkt preiswerter als der Konkurrent anbieten, somit seinen MPI erhöhen, ergo die Erlöse und die Erträge. Verfügt der Betreiber zudem noch über ein geniales, der Konkurrenz überlegenes Konzept mit Produkten und Angeboten, das die Klientel süchtig macht, wird der Neue seinen Fair Share steigern und durch Self Generated Business (SGB) 15 bis 40 Prozent höhere Erlöse erzielen. Garantiert. Das bringt in toto mindestens 30 Prozent potenziellen Gewinn oder einen satten Sicherheitsbonus oder Mehrwert oder eben schneller das investierte Geld zurück: Nur weil einer entschieden hat, mit dem »Genetischen Mix« alles optimal zu machen. Kaufleute wissen: Der Gewinn liegt im Einkauf. 1000 Pro! WINFRIED D. E. VÖLCKER Info: www.voelcker-hospitality.de


Foodservice Consultants Society International Deutschland-Österreich e.V. Telefon +49 (0)211-5203627 · Fax +49 (0)211-5203626 · info@fcsi.de · www.fcsi.de

Neue Lösungsansätze finden Das 3. Kompetenzforum des FCSI, das vom 17. bis 19. Juni in Köln stattfindet, steht unter dem Motto »Gäste von morgen – heute erreichen!« und bietet neben interessanten Vorträgen auch Zeit für Fachgespräche, Diskussionen und Networking

Nicht nur die Chinesen messen Zahlen eine magische Bedeutung zu. Für die Kölner ist es die Drei, die zählt: von den Heiligen Drei Königen, die in einem prunkvollen Schrein im Dom begraben liegen, bis zum Dreigestirn des Kölner Karnevals. Alles, was zum dritten Mal stattfindet, hat Tradition. Dies gilt in diesem Jahr auch für das 3. FCSI Kompetenzforum, welches vom 17. bis 19. Juni 2012 wieder im Kölner Maritim Hotel durchgeführt wird. Bei einer gelungenen Premiere standen 2010 Innovationen für die Branche im Mittelpunkt. 2011 beschäftigten sich die Teilnehmer des FCSI mit dem Trendthema »Nachhaltigkeit«. Foto: Factoryhotel

Umfrageergebnis bestimmt Inhalte Für 2012 war es dem Organisationsteam des FCSI wichtig, neue Ansätze zu finden. Deshalb hatte der Vorstand im Dezember vergangenen Jahres eine gezielte Umfrage in Auftrag gegeben, um von den Gastro-

Die Motivation von Mitarbeitern und Hoteldesign sind zwei der

nomen und Hoteliers aus erster Hand zu erfahren, »wo der Schuh

Fachthemen beim diesjährigen Kompetenzforum in Köln

drückt« und welche Themen von besonderem Interesse sind. Die sehr aufschlussreichen Rückmeldungen dieser repräsentativen Befragung bilden das Fundament für die Gestaltung des diesjährigen Programms.

tieren. Die Erfahrung hat gezeigt: Oft ergeben sich neue Lösungsansät-

Erstmals werden nicht nur Referenten aus dem Kreis der Berater und

ze für geplante Verbesserungen schon in einem ersten Gespräch. Die

Planer des FCSI zu Wort kommen, sondern auch ihre Kunden; denn wer

Anforderungen im Wandel der Zeit sorgen für eine »Ergebnisorientie-

kann besser aus der Praxis berichten als ein Unternehmer, den eine gu-

rung« statt »Erlebnisorientierung«.

te Beratung auf Erfolgskurs gebracht hat? Unter anderem werden folgende Fragen thematisiert: Wie kann ich mit ungewöhnlichem Design

Gästezufriedenheit durch Kompetenz

und besonderem Service an einem B-Standort 80 Prozent Auslastung erzielen? Wie halte ich trotz vollem Haus die Kosten niedrig? Mit wel-

Dazu müssen auch die Kommunikationsgewohnheiten verändert

chem architektonischen Konzept erreiche ich den Gast von heute und

und die Motivation der Mitarbeiter durch »Integration und Informa-

morgen? Diskussionsforen auf der ITB (Berlin) und Gespräche auf der

tion« verstärkt werden. In diesem Zusammenhang bietet Ihnen das

Internorga (Hamburg) haben bestätigt: Der Mangel an guten Mitarbeitern

Kompetenzforum Ansatzpunkte, um mehr über den Prozess »Leading

ist eines der wichtigen Themen der Branche – von unbesetzten Ausbil-

by Competence« zu erfahren. Die Vermittlung fachlicher Kompetenz ist

dungsplätzen bis zu fehlenden qualifizierten Fachkräften. Deshalb wer-

ein Kernthema der Veranstaltung; hier können die Teilnehmer neues

den Lösungsansätze vorgestellt, wie man Mitarbeiter für die Hotellerie

Wissen und Können für den eigenen Verantwortungsbereich sammeln.

rekrutiert, sie auf Dauer motiviert und für ihre Arbeit begeistert.

Denn wir alle haben ein gemeinsames Ziel: mehr Gäste und vor allem

Neben den abwechslungsreichen Referaten bietet das Programm des

eine hohe Kundenzufriedenheit. Partnerschaft, Marktpräsenz, Image,

3. FCSI Kompetenzforums reichlich Zeit für Fachgespräche und Erfah-

Reputation, Leadership, Erfolg und Ergebnis bilden den gemeinsamen

rungsaustausch, beispielsweise im Rahmen der Interessenbörse für

Nenner. In der Summe ist der »Mehr-Wert« des Kompetenzforums be-

Gäste aus allen Bereichen des Foodservice-Business und der Foodser-

achtlich. Mit dem Spruch »Die Vergangenheit und die Gegenwart sind

vice-Industrie. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, mit kompe-

unsere Mittel, die Zukunft allein ist unser Zweck!« (Blaise Pascal) wol-

tenten Gesprächspartnern aus dem Kreis der Zulieferindustrie und den

len wir Ihre Neugierde auf unsere Veranstaltung wecken und freuen uns

Beratern und Planern des FCSI die Belange in Ihrem Betrieb zu disku-

auf das Wiedersehen in Köln.

Josef Meringer, FCSI D-Ö 4/2012 | TOP HOTEL

71


VERBÄNDE & KOOPERATIONEN

Gastronomische Akademie Deutschlands e.V. Telefon +49 (0)2303-9423388 · Fax +49 (0)2932-931007 info@gastronomische-akademie.de · www.gastronomische-akademie.de

Messen – fit für die Zukunft? Unter dem Stichwort »GAD-kontrovers« widmet sich die Gastronomische Akademie Deutschlands in loser Folge Themen und Stimmungen, die bewegen oder polarisieren – Leserreaktionen erwünscht. Dieses Mal macht sich Kommunikationsberater Frank Hornberg Gedanken zur Zukunft der Messen

Wenn ich richtig gezählt habe, können Sie auch in diesem Jahr

Bei dieser Gemengelage ist mir völlig klar, dass der folgende Ge-

mindestens ein Dutzend klassische Gastronomiemessen besuchen:

dankengang Zeit braucht, viel Zeit und – wenn es schlecht läuft – zu

alte »Bekannte« wie die Intergastra in Stuttgart, die Internorga in Ham-

viel Zeit. Doch eines ist sicher: Auf die genannten Sekundärargumente

burg oder die Hogatec (neu: in Essen), aber auch Exoten wie die Gastro-

wird der Markt immer weniger Rücksicht nehmen. Die Frage nach der

Tek in Kalkar oder die Nordgastro in Husum, um nur zwei zu nennen.

tatsächlichen, nicht der gefühlten Effizienz wird immer stärker von

Unberücksichtigt dabei bleiben die rund 30

Ausstellern und Besuchern gestellt werden.

Messen und Ausstellungen, die weitere Rand-

Hier braucht es eine nationale Anstrengung.

gebiete des Gastgewerbes wie Wellness, Ein-

Eine Messe – ein Ort (vielleicht jährlich wech-

richtung, Dekoration oder ähnliche Themen

selnd) – ein Datum! Kurz, die normative Kraft

streifen. Diese Liste ist selbstverständlich un-

des Faktischen! Zaghaft hat man das schon län-

vollständig. Eines aber ist allen Messen gemein:

ger hinter den Kulissen vernommen. Aber »Et

Geht man hin, so ist der geschäftliche Erfolg

hät noch immer joot jejange«, wie man in der

gesichert – nicht unbedingt für Sie, aber für die

Heimatstadt der Anuga, Köln, sagen würde. Nur:

Messe!

Dort wurde die Gastronomie schon längst an die »Scheunentür des Handels« genagelt.

Obwohl, hier könnte man auch ein Fragezeichen setzen. Schaut man sich die Erlebnislandschaft »Messe« an, so gibt es (spärlich) Gewin-

Künftiger Messeerfolg benötigt eine konzertierte Aktion aller Beteiligten

ner und (reichlich) Verlierer. Leipzig zum Bei-

Eine konzertierte Aktion aller Beteiligten scheint der Königsweg aus einer sich immer deutlicher abzeichnenden Sackgasse zu sein. So

spiel kämpft trotz modernem Messegelände mit mehreren Messe-

können nationale Marktplätze für Verbände und Vereinigungen ent-

themen gleichzeitig um Begeisterung in einem schwierigen Umfeld.

stehen; nur so sind übergreifende nationale und internationale The-

Oder München: Hier hat noch nicht einmal die Sogwirkung des Ok-

men darzustellen, nur so können alle Interessen gebündelt und

toberfestes die Gastronomiemesse vor dem Aus gerettet. Erinnert sei

berücksichtigt werden und nur so kann man sich nachhaltig Gehör

auch an die in Düsseldorf entwickelte Idee einer Technikmesse für das

verschaffen. Durch die Auseinandersetzung mit der Realität können

Gewerbe. Wahrscheinlich ist diese nach langen Jahren des »Erfolges«

sich zukünftig neue Chancen und Möglichkeiten eröffnen und zum

nun wegen zu »großen Zuspruchs« von der Landeshauptstadt ins

Wohl aller genutzt werden. Dabei müssen die landsmannschaftlichen

Ruhrgebiet verlegt worden. Und was ist mit der Kocholympiade in

Besonderheiten nicht auf der Strecke bleiben. Auch auf einem sol-

Frankfurt am Main? Abgewandert nach Erfurt! Unübersehbar ist auch

chen Messeplatz könnten Profile geschärft, Stärken herausgearbeitet

die Konzentration im Segment »Messe«. Gewinner wie Stuttgart und

und, um das nicht zu vergessen, Zeit und Geld eingespart werden.

Hamburg haben erheblich an Anziehungskraft gewonnen. Die Brau-

Die notwendige Sachkompetenz bei den Messemachern und ihren

branche war die erste (und bisher einzige), die sich vom regionalen

Beiräten ist vorhanden. Man darf allerdings bei solchen strategischen

Messetrubel abgesetzt hat (heimatverbundene Patrioten einmal aus-

Überlegungen nicht denen den Vortritt lassen, deren Lieblings-

genommen). Was will ich mit diesem unvollständigen, ungerechten und überspitzten Streifzug sagen? Es sollte – nein – es muss sich zum Nutzen

sprichwort ist: »Aber früher war alles besser...«. Denken Sie in einer ruhigen Stunde (wenn gerade einmal keine Messe ist) darüber nach. Sie müssen meine Gedanken ja nicht als Blaupause nehmen.

TH

des Gewerbes, der Zulieferindustrie, der Verbände und – ganz wichtig – der Fachbesucher etwas ändern. Ich höre schon den Aufschrei

Autor und GAD-Mitglied Frank Hornberg ent-

der Betroffenen, der Verbandsvertreter, der Anzeigenleiter, der regio-

wickelt seit Jahren mit kreativen Messekonzep-

nalen Aussteller, der Messebauer und natürlich der Messemacher,

ten wie »Dialog-Partner«, »Les Spectacles des

denn es geht nicht nur um sehr viel Geld, sondern auch um Besitz-

Gourmets« und »Future of Mobility« neue Mög-

stände, Eigendarstellung, Eitelkeiten und Reputation.

lichkeiten der Präsentation.

72 TOP HOTEL | 4 /2012


Landidyll Hotels & Restaurants Telefon +49 (0)3643-49150 · Fax +49 (0)3643-491515 zentrale@landidyll.com · www.landidyll.com

Hotelbewertungen im Internet Die Kooperation Landidyll Hotels & Restaurants arbeitet seit August 2011 erfolgreich mit dem Onlinebewertungssystem Customer Alliance zusammen. Derzeit setzen bereits sieben Häuser die Software des Berliner Unternehmens ein – Tendenz steigend

Online-Hotelbewertungen sind mittler-

gestellt. Darüber hinaus verteilt das System

Die Neutralität ist uns genauso wichtig wie

weile ein wichtiger Bestandteil des Qualitäts-

die Bewertungen auf relevante Social-Media-

unseren Gästen«, begründet Karl Martin

managements. Gerade in der Privathotellerie

Portale, wodurch sich die Auffindbarkeit in

Schneider, Inhaber des Landidyll Hotels

spielen die Meinungen der Gäste eine immer

den Suchmaschinen erhöht. Zusätzlich hat

Baumwiese in Dresden-Boxdorf, seine Ent-

größere Rolle. Hier können sich Hoteliers bei-

der Hotelier die Möglichkeit, die Reputation

scheidung. »Durch die Einbindung in unsere Homepage zeigen wir den Kun-

spielsweise durch einen aufmerksamen und guten Service von Kettenhotels abheben. Die Kooperation Landidyll

»Die Feedbacks helfen uns, noch besser auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Gäste einzugehen.«

durch Customer Alliance ein Forum, auf dem sie ehrlich über

Hotels & Restaurants unterstützt ihre rund 30 Mitglieder insbeson-

den, dass wir offen für ihre Kritik sind. Unsere Gäste bekommen

Karl Martin Schneider, Inhaber Landidyll Hotel Baumwiese

die Erfahrungen mit unserem Hotel berichten können.«

dere auch im Bereich Marketing und Qualitätsmanagement. Deshalb war man

seiner Mitbewerber zu beobachten. Eine Face-

auf der Suche nach einem Partner mit einer

book-App rundet das Komplettpaket ab.

Mit dem Relaunch der Landidyll-Website Ende April werden unter anderem die Widgets

entsprechenden Onlinelösung zur aktiven

»Wir haben uns in unserem Haus nach

von Customer Alliance bei den bislang sieben

Nutzung, Forcierung und Auswertung von

einer zweimonatigen Testphase unter den

Häusern, die bereits mit dem Unternehmen

Gästebewertungen. Als bestens geeignet hat

vielen Hotelbewertungssystemen für Custo-

zusammenarbeiten, in die jeweilige Home-

sich das Berliner Unternehmen Customer

mer Alliance entschieden, weil es transparent,

page des Hotels integriert.

Alliance erwiesen, das ein umfassendes Sys-

übersichtlich und einfach zu bedienen ist.

Info: www.customer-alliance.com

TH

tem für das Managen von Hotelbewertungen anbietet. Dieses ermöglicht den Hotels, alle Gäste systematisch zu befragen, die Beurteilungen auf der Hotelwebsite darzustellen und auf verschiedene soziale Netzwerke zu verteilen. Dazu gehört auch, die Urteile von externen Portalen auszuwerten. »Die Meinung unserer Gäste nehmen wir sehr ernst. Mit dem System von Customer Alliance bekommen wir einen besseren Überblick. Das erleichtert es uns, Feedbacks auszuwerten sowie entsprechend zu reagieren«, erklärt LandidyllPräsident Theo Wilmink. Customer Alliance bietet den Hoteliers eine manipulationssichere Branchenlösung zum Sammeln und Auswerten von authentischen Online-Gästebewertungen an. Die abgegebenen Meinungen werden direkt auf der Hotelwebsite angezeigt. Alle Bewertungsstatistiken werden dem Hotelier auf einen Blick grafisch und in Echtzeit zur Verfügung

Das Landidyll Hotel Baumwiese nutzt bereits das System von Customer Alliance 4/2012 | TOP HOTEL 73


VERBÄNDE & KOOPERATIONEN

Verband der Serviermeister, Restaurant- und Hotelfachkräfte e.V. Telefon +49 (0)8031-4093600 · Fax +49 (0)8031-4093601 info@vsr-online.de · www.vsr-online.de

VSR-Sitzung »auf Schalke« Die erste Erweiterte Vorstandssitzung des VSR 2012 fand im Februar im Maritim Hotel in Gelsenkirchen statt. Diskutiert wurden vor allem die zukünftigen Weichenstellungen des Verbandes

Tagen »auf Schalke«: (v.li.) Eberhard Schlage (Bundesjugendreferent), Friedrich Gabel (Vizepräsident), Andrea Nadles (Präsidentin), Stefan Ficker (Vizepräsident) und Burkhard Kikstein (Vizepräsident im Pressebereich), fühlten sich in der Veltins-Arena wohl

Zur ersten Erweiterten Vorstandssitzung (EVS)

die Generierung von Auszubildenden nicht

Hauptsache Auszubildende und Schüler von

in diesem Jahr wurden alle Vorstände eingela-

nur für den Beruf der Hotelfachmänner und

Berufsschulen ansprechen.

den, die VSR-Sektion Vestischer Kreis zu besu-

-frauen, sondern im Besonderen auch für den

Neben der weiteren Neuausrichtung des

chen. Schon an der Tagesordnung war zu erken-

Bereich Restaurantfachkräfte oberste Priorität

Verbandes mussten sich die Anwesenden in

nen, dass alle Anwesenden ein straffes Pro-

haben. Die permanenten Diskussionen über

diesem Jahr noch einmal mit der Vergangen-

gramm erwartete: Ganze 13 Tagesordnungs-

die sogenannte »Ausbeuterbranche« sind hier

heit beschäftigen. Einstimmig wurden die be-

punkte waren abzuarbeiten. Neben dem Rechen-

nicht hilfreich.

reits begonnenen Maßnahmen des Präsi-

schaftsbericht des Präsidiums und dem Finanzbericht mussten weitere wichtige Punkte be-

diums bestätigt, sodass hier auch die Weichen

Aus- & Fortbildung im Fokus

sprochen werden.

auf »Neuzeit« gestellt wurden. Ein Highlight der besonderen Art bot das

Die Präsidentin Andrea Nadles hatte Positives

Ein weiteres bedeutendes Thema in der

Rahmenprogramm der Vorstandssitzung. Die

zu vermelden: Trotz der nach wie vor schwieri-

Verbandsarbeit stellt die Aus- und Weiterbil-

VSR-Sektion Vestischer Kreis organisierte

gen wirtschaftlichen Lage konnten die Mitglie-

dung der Mitarbeiter in Gastronomie und Ho-

exklusiv für die Teilnehmer der EVS eine

derzahlen des VSR nicht nur gehalten, sondern

tellerie dar. Hier wurden konkrete Maßnah-

Besichtigung der Veltins-Arena in Gelsenkir-

sogar gesteigert werden. Dank der sehr straffen

men vorgestellt und zum Teil bereits an-

chen. Neben einem Rundgang durch die

Finanzplanung und der Kostenreduzierung

gegangen. So ist die Überarbeitung des »VSR-

eigentliche Arena hatten die Teilnehmer auch

durch das Präsidium war es möglich, das ver-

Leitfadens« nur eines der Vorhaben, die in die-

Gelegenheit, die Spielerkabine sowie den Pres-

gangene Jahr mit einer positiven Bilanz abzu-

sem Jahr auf den Weg gebracht werden. Ge-

sebereich zu besichtigen. Im Restaurant »Ess

schließen.

plant ist, dass im Herbst – parallel zur In-

Null Vier« genossen sie ein westfälisches Spe-

ternationalen Kochkunstausstellung (IKA) auf

zialitätenbuffet. Neben diversen regionalen

Auch die Zukunftsplanung des VSR war für die Anwesenden ein wichtiger Diskussions-

der Inoga (6. bis 9. Oktober in Erfurt) – zwei

Köstlichkeiten fehlte natürlich auch die be-

punkt. Alle waren sich einig: In Zukunft muss

neue Wettbewerbe stattfinden, die in der

rühmte Currywurst nicht.

74 TOP HOTEL | 4 /2012

TH


Wellness-Hotels Telefon +49 (0)211-6796979 · Fax +49 (0)211-6796968 post@w-h-d.de · www.w-h-d.de

Spa-Trends aus den USA Aus europäischer Sicht unter die Lupe genommen: weitere Wellnesstrends für das Jahr 2012, veröffentlicht von der amerikanischen Spa-Expertin Susie Ellis, SpaFinder

In den 1950er-Jahren haben die Amerika-

tungsdruck bedeuten Stress, vom dem sich

ner die Wellnessbewegung in Gang gesetzt.

Kinder erholen müssen.« RoLigio, das neue

Immer noch kommen frische Impulse über

Wellnesskonzept des Hauses, schafft gemein-

den Großen Teich, gleichzeitig wird Wellness

same Treffpunkte und Aktionen für die ganze

immer globaler. Doch um die Ansprüche der

Familie: »Wenn es allen nachhaltig gut gehen

Gäste hierzulande zu erfüllen, müssen Well-

soll, müssen die Beziehungen untereinander

nesshoteliers und Spa-Betreiber zum Teil an-

gefestigt werden. Zu Wellness für Kinder ge-

dere Prioritäten setzen – das besagen die fol-

hört darum das Spielen und die Zeit mit Eltern

genden Expertenmeinungen.

und Geschwistern.« Wichtig sei zudem eine professionelle Kinderbetreuung im Hotel, da-

Wellness-Coaching

mit die Eltern Zeit für sich fänden. »EiscremePediküre« und Spa-Partys für Kids – solche in

»Coaching gewinnt in Spas an Fahrt«, meint

den USA gängigen Spaßangebote sind für

Susie Ellis. Den Gästen bei der Änderung ihres

Nora Oelkers dagegen nicht entscheidend für gelungene Wellnessferien mit Kindern.

Lifestyles zu helfen, die zu langfristiger Gesundheit führt – das ist auch das Ziel vieler

Neu: Aktiv-Camps zum Thema Laufen

Der »Wow«-Effekt

Therapeuten und Wellnesstrainer in unseren Breiten. Denn der Bedarf bei den Gästen steigt.

tegorie »Wellness-Küche« mit der Wellness

In diesem Sinne starten die Wellness Hotels &

Aphrodite aus. Dass Genuss und gesunde

Ist der reduzierte Zen-Look im Spa out, wie

Resorts jetzt Aktiv-Camps mit Seminaren zu

Speisen keine Gegensätze sind, bewies zum

Susie Ellis in den USA feststellt. Wollen die

den Themen Laufen und Work-Life-Balance.

Beispiel Gustav Jantscher im Löwen-Hotel

Gäste stattdessen fantastische Anlagen im Dis-

Eva Blomenkamp, Leiterin Kommunikation

Schruns, Preisträger 2010. Im Jahr 2011 war das

neyland-Stil? Spa-Berater Wilfried Dreckmann meint: »Nein, klare Spa-Designs bleiben in

und Vertrieb bei der Kooperation: »Unter

Konzept »Wellness von innen«, erstellt von

Anleitung zertifizierter Coaches finden die

Küchenchef Tilmann Hahn in Zusammenar-

Europa aktuell und rufen durchaus den ›Wow‹-

Teilnehmer hier Wege zu besserer Gesundheit

beit mit der Spa-Leitung der Yachthafenresi-

Effekt hervor. Damit heben sich Wellnessho-

und mehr Lebensfreude. Für uns ein Konzept

denz Hohe Düne in Rostock-Warnemünde,

tels wohltuend von Betrieben ab, die immer

mit Zukunft.« Ausbaufähig sei die anschlie-

eine Aphrodite wert. Immer wichtiger wird

noch mit Plüsch und Rattan eingerichtet

ßende Betreuung per Telefon, E-Mail, Skype

auch das Thema Ernährungsberatung in Well-

sind.« Eine spektakuläre Architektur und

oder iPhone-App: »Hier ist Amerika einen

nesshotels. Guten Zuspruch haben zudem ge-

spacige Interieurs seien zwar eine gute Mög-

Schritt weiter.«

sunde Ernährungskonzepte, etwa Heilfasten

lichkeit zur Profilierung, doch müsse sich der

2 in 1: »Culi-Spa«

oder die LOGI-Methode zur Prävention und

Hotelier bei dieser zwangsläufig teuren Aus-

Therapie von Übergewicht.

stattung die Frage stellen, ob er seine Investi-

Spas für die ganze Familie

Form der Funktion folgen, denn: »Die Ange-

tion zurückbekommt. Grundsätzlich sollte die »Culi Spa«-Wochenenden und andere Spa-

stellten sollen in Spa-Anlagen arbeiten kön-

plus-Gourmet-Events sind in den USA der

nen, die Gäste wollen sich darin wohl fühlen.«

neue Trend. Dass Wellness und Wohlfühlen

Nora Oelkers hat in ihrem Spa & Wellness Re-

viel mit Genuss und gesunder Ernährung zu

sort Romantischer Winkel ein Herz für Kinder.

tun hat, weiß man in europäischen Wellness-

Sie stellt fest, dass der Nachwuchs heute ein

Die Original-Langfassung des Trend-Reports

hotels schon lange. Deshalb zeichnet Top ho-

ähnlich großes Wellnessbedürfnis hat wie

steht unter www.spafinder.com zum

tel alljährlich besondere Leistungen in der Ka-

Erwachsene: »Viele Termine und hoher Leis-

Download bereit.

TH

4/2012 | TOP HOTEL 75


STAR AWARD 2012

»Ein echtes Marktvotum« Die Gewinner des TOP HOTEL STAR AWARD 2012 wurden am 11. März 2012 auf der Internorga im Hospitality Press Club ausgezeichnet. Insgesamt 30 Produkte in zehn Kategorien erhielten den begehrten Award

»Beim TOP HOTEL STAR AWARD haben wir es mit einem be-

Der Preis für die besten Innovationen in der Hotellerie wurde am 11.

sonderen Preis zu tun«, ist Claudia Johannsen, Projektleiterin der

März im Rahmen der Internorga 2012 in Hamburg zum insgesamt vier-

Internorga, überzeugt. Denn: »Die Gewinner werden nicht von einem

ten Mal vergeben. Die Verleihung des Branchenpreises war gleichzei-

Verband, einer Jury oder Experten gewählt, sondern die Leser ent-

tig der Höhepunkt des Hospitality Press Clubs von Top hotel, KÜCHE

scheiden, wer mit Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet wird. Es

und Catering inside, der während der Internorga als Treffpunkt für Ho-

handelt sich also um ein echtes Marktvotum.«

teliers, Zulieferer und Vertreter der Branchenverbände diente.

Immerhin 2532 Leserinnen und Leser hatten für ihre Favoriten abgestimmt. Top hotel-Chefredakteur Thomas Karsch betont: »Bei einer

Nach dem STAR AWARD ist vor dem STAR AWARD

derart großartigen Beteiligung kann man mit Fug und Recht von einem repräsentativen Ergebnis sprechen.« Nachdem in der Dezem-

Thomas Karsch und Anzeigenleiter Martin Frey nützten die Gele-

ber-Ausgabe von Top hotel die 30 Nominierten aus 105 Bewerbern vor-

genheit, bereits auf den TOP HOTEL STAR AWARD 2013 hinzuweisen,

gestellt worden waren, konnten die Hoteliers selbst online oder

der erneut auf der Internorga verliehen wird. Die Bewerbungsunterla-

postalisch über die Verteilung der Plätze entscheiden. »Für die nomi-

gen können schon jetzt per E-Mail unter der Adresse staraward@

nierten Unternehmen ist dies nicht zuletzt ein nützliches Benchmark-

tophotel.de angefordert werden; Anmeldeschluss ist der 26. Oktober

Instrument«, erläutert Karsch.

2012.

1

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Strahlende Gewinner: 1 Martin Frey (Anzeigen- und Marketingleiter Top hotel) und Thomas

3

Karsch (Chefredakteur Top hotel) freuten sich mit Sheila Rietscher (Marketingleiterin Kahla Thüringen Porzellan) und Sandra Franke-Richter (Projektmanagerin Marketing) sowie 2 Burkhard Randel (Geschäftsführer Meiko) und Dietmar Zapf (Meiko-Vertriebsleiter Spültechnik und Prokurist). 3 Claudia Johannsen, Projektleiterin Internorga, würdigte den hohen Stellenwert des Marktvotums. Alle Fotos der Verleihung finden Sie auf www.tophotel.de

76 TOP HOTEL | 4 /2012


Kategorie DESIGN GOLD Design

Centuries

SILBER Design

KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH,

Recaro Silverstone

Kahla

Recaro Home

Tel. 036424-79200 www.kahlaporzellan.com

Alt und Neu, Handwerk und innovative Fertigung werden in diesem Porzellankonzept zusammengeführt. Mit vier Designlinien, die vergangene Epochen zitieren, bietet »Centuries« eine große Programmvielfalt. Neu interpretierte Re-

BRONZE Design

liefs fügen sich zu einer bewegten Oberfläche von großem haptischen Reiz.

Studio 36 LED

Subtile Schattenreliefs werfen je nach

Moree Ltd.

Blickwinkel neue Muster, die dazu einladen, mit der Hand nachgezogen zu werden. Feine Vertiefungen lassen sich mit den Fingern fühlen, betonen die handwerkliche Qualität des Materials und verleihen ihm einen besonders sinnlichen Charakter.

Kategorie INSPIRATION GOLD Inspiration

SILBER Inspiration

ALPEN manufaktur Franz Schroll

AlphaSphere

BRONZE Inspiration

sha. Vertriebs GmbH, Wien (A), Tel. +43-1-5329811, www.sha-art.com Bei dem innovativen Wellnesskonzept »Alpha Sphere« des Wiener Künstlers und Wahrnehmungsforschers sha. verschmelzen verschiedene Sinneseindrücke zu einem holistischen Raumerlebnis. Durch das einzigartige Zusammenspiel von Farbe, Form, Licht, Klang, Vibration und Wärme offenbart sich dem Wellnessgast eine besondere Form der Tiefenentspannung mit inspirierender und energetisierender Wirkung. Seit der Markteinführung vor fünf Jahren und mittler-

Stop the using me

water while

T.D.G. Vertrieb

weile 250 etablierten Alpha-Standorten in mehr als 35 Ländern entpuppte sich das »Raumschiff für die Reise nach innen« zu einem echten Profitcenter innerhalb des Hotel-Spas. Für Paar-Treatments wurde die »AlphaSphere Double« – zwei Liegen in einer größeren Raumhülle – konzipiert. 4/2012 | TOP HOTEL 77


STAR AWARD 2012

Kategorie USABILITY SILBER Usability

GOLD Usability

Tork Performance SCA Hygiene Products

BRONZE Usability

Melamin in Porzellanoptik

Schubladen-Minibar DM 50

Primeware Cer.

Dometic GmbH, Tel. 0271-6920, www.dometic.de Die neu entwickelte »DM 50« von Dometic setzt im Hotelzimmer Bier, Wein, Cola und Schokoriegel perfekt in Szene – und braucht dafür lediglich eine handelsübliche Schublade. Unterteilt wird diese grundsätzlich in zwei Fächer: eines für Miniaturfläschchen und Snacks, eines für Dosen und Flaschen. Das Fassungsvermögen der »DM 50« beträgt 45 Liter.

Kategorie DIENSTLEISTUNG GOLD Dienstleistung

EmailleschadenReparatur Badgruppe Andreas Noy

SILBER Dienstleistung

Mietwäsche für die Hotellerie Servitex

Tel. 02066-508471, www.badgruppe.de Emailleschäden in Badewannen und Duschtassen lassen ein Hotelbad ungepflegt aussehen. Gleiches gilt für Risse oder Brandflecken auf Arcylwaschbecken und ähnlichen Oberflächen. Schnelle Abhilfe ohne den kostenintensiven Kom-

BRONZE Dienstleistung

plettaustausch schafft hier deutschlandweit die Badgruppe Andreas Noy. Sie lässt

Dermionologie

durch ein spezielles Reparatursystem sol-

Weyergans

che punktuellen Makel fast unsichtbar werden – inklusive passendem Farbton. Dabei erfolgt das Beheben des Emailleschadens so, dass kein Schmutz entsteht und die reparierte Stelle bereits bei Abschluss der Arbeiten ausgehärtet ist. Das Zimmer kann wieder genutzt werden. 78 TOP HOTEL | 4 /2012


Kategorie VERKAUFSFÖRDERUNG GOLD Verkaufsförderung

SILBER Verkaufsförderung

Easy2Bon Softec IT-Service

IBE für Ferienhotels caesar data & software Ltd., Ratingen, Tel. 0700-111555333, www.caesar-data.com

BRONZE Verkaufsförderung

Bellytray Bauchladen Bellytray VOF

Die IBE (Internet Booking Engine) für Ferienhotels und Familienurlaub von caesar data & software Ltd. konnte sich in den vergangenen Jahren erfolgreich am Markt etablieren. Aktuell nutzen rund 1300 Hotels die caesar-data-IBE, 500 davon in der Version für Ferienhotels. Sie stößt nicht nur bei Einzelbetrieben auf Akzeptanz, sondern auch bei der Gruppenhotellerie. Anders als bei vergleichbaren Systemen erfolgt die Suche der Verfügbarkeit nicht nach Zimmertyp, sondern nach Anzahl der Erwachsenen und Kinder. Die IBE findet die der Familienzusammensetzung entsprechenden Buchungsalternativen. Auch Pauschalen und Arrangements können verwaltet werden.

Kategorie INNOVATION GOLD Innovation

SILBER Innovation

Glutenfrei-Sortiment Resch & Frisch

BRONZE Innovation

Wolke 7 Cloud 9 sha. in Kooperation mit Klafs, Tel. 0791-5010, www.klafs.de

Solutions Tafelstern

Die jüngste Kreation des Wiener Künstlers – die »Wolke 7 Cloud 9« – ist die vielleicht ungewöhnlichste Utopie, seit es Wellness gibt: ein Raum, der komplett darauf ausgelegt ist, in kurzer Zeit Tiefenentspannung zu erreichen, um Körper und Geist neu zu energetisieren. Sogar der Bodenbelag und der Wandputz in 3D-Optik tragen zu dieser multisensorisch komponierten Gesamtheit bei. Zentrum ist allerdings eine schwingende Liegelandschaft in Wolkenform; hinzu kommen Klanginstallationen sowie Farbilluminationen. Verkauft wird die »Wolke 7 Cloud 9« als Limited Edition, die auf 111 Stück begrenzt ist. Jede davon ist ein Unikat und wird von sha. handsigniert. 4/2012 | TOP HOTEL 79


STAR AWARD 2012

Kategorie KONZEPT F&B SILBER Konzept F&B

GOLD Konzept F&B

Best Beakfast Markenpartner

BRONZE Konzept F&B

Unsere Prachtstücke

Canapés Varennes

Nestlé Schöller GmbH, Nürnberg, Tel. 0911-9380, www.schoeller-direct.de

Traiteur de Paris

Einfaches Handling, höhere Flexibilität und absolute Kalkulationssicherheit sind die Vorzüge der vorgeschnittenen Torten »Unsere Prachtstücke« von Schöller Direct. Die zwölf gleich großen Stücke können je nach Bedarf einzeln entnommen und aufgetaut werden. Zur Auswahl stehen sechs beliebte Sorten: Schwarzwälder-Kirsch-Torte, Himbeer-Käse-Sahne-Torte, Käse-SahneTorte, Nuss-Sahne-Torte, Eierlikör-Torte und Mousse-au-chocolat-Torte. Für die stilvolle Präsentation in klassischer Tortenoptik oder als Zickzack-Variante bietet der Hersteller quadratische und rechteckige Kunstschiefertafeln an.

Kategorie WIRTSCHAFTLICHKEIT GOLD Wirtschaftlichkeit

MTE

SILBER Wirtschaftlichkeit

AEG / EHT Haustechnik GmbH,

Beer in Box

Nürnberg

Bag-in-Box

Tel. 01803-911323, www.aeg-haustechnik.de Hohe Wasser- und Energieeinsparpotenziale lassen sich mit dem elektronischen Kleindurchlauferhitzer »MTE« erschließen. Dieser kann sowohl im öffentlichen Sanitärraum als auch im Wellnessbereich eingesetzt werden. Das benötigte Wasser wird unmittelbar während des Durch-

BRONZE Wirtschaftlichkeit

flusses erwärmt – auf diese Weise wird nur dann Strom verbraucht, wenn wirklich

FlexiChef

warmes Wasser entnommen wird. Gegen-

MKN

über herkömmlichen Fünf-Liter-Speichern spart der »MTE« bis zu 66 Prozent Energie und 50 Prozent Wasser. Herzstück des Geräts ist eine ausgeklügelte Elektronik, deren verkalkungsunempfindliches Blankdrahtsystem eine sekundenschnelle Aufheizung garantiert. 80 TOP HOTEL | 4 /2012


Kategorie FLEXIBILITÄT SILBER Flexibilität

GOLD Flexibilität

Brandwidth-to-go

BRONZE Flexibilität

Hotline Connect24

Allegro v6

Hotline Hotelsoftware GmbH, Sonthofen,, Tel. 08321-67490, www.hotlinesoftware.de

Ariane Inhotels Die Schnittstellenplattform »Hotline Connect24« überträgt bei jeder Buchungsänderung im Hotelprogramm die freien Kapazitäten an die unterschiedlichen Channel-Management-Systeme, Destinationsplattformen, Reservierungsportale oder die hoteleigene Webseite. Ohne Zutun des Hoteliers werden auch die eingehenden Buchungen automatisch »abgeholt« und im Hotelprogramm mit Name, Preis usw. angezeigt. Ein weiterer Pluspunkt für den Hotelier: Für die eingehenden Buchungen fallen nur die Kosten der jeweiligen Anbieter an und keinerlei zusätzliche Buchungsprovisionen seitens »Hotline Connect24«.

Kategorie TECHNOLOGIE SILBER Technologie

GOLD Technologie

Orion by VingCard Elsafe Assa Abloy

Gio-Tech

BRONZE Technologie

Meiko Maschinenbau GmbH & Co. KG, Offenburg, Tel. 0781-2030, www.meiko.de

Wellness-Balance-Liege

Die Umkehrosmoseanlage »Gio-Tech« löst zwei wesentliche Probleme jeder Spülküche: Zum

Ionto-Comed

einen entzieht sie dem Wasser sämtliche Mineralien, Bakterien und Viren, sodass insbesondere für den entscheidenden letzten Spülgang – die Klarspülung – reinstes Wasser zur Verfügung steht. Und das ohne aufwendigen Patronenwechsel wie bei Teil- oder Komplettentsalzungen. Zum anderen lässt sich die kompakte Anlage komplett in den jeweiligen Spülautomaten integrieren. Es sind somit keine zusätzlichen Stellflächen notwendig und der kostbare Platz in der Spülküche kann besser verwendet werden. Ausstatten lassen sich mit »Gio-Tech« alle Transportspülautomaten der Meiko-Serie »M-iQ«.

TH

4/2012 | TOP HOTEL

81


INVESTITION RESTAURANTKONZEPTE

82 TOP HOTEL | 4 /2012


Frühlingsgefühle auf der Stromburg Genießen mit allen Sinnen im Wechsel der Jahreszeiten Dass Speisekarten saisonal beeinflusst sind, ist in der gehobenen Gastronomie keine Seltenheit. Ebensowenig eine jahreszeitlich inspirierte Tischdekoration. Dass sich zusätzlich die Einrichtung und Atmosphäre eines Restaurants alle drei Monate verändert, ist allerdings ein Novum. Silvia und Johann Lafer haben ein detailverliebtes Genusskonzept für ihr neu gestaltetes Feinschmecker-Restaurant »Le Val d’Or« auf der Stromburg ersonnen von JOACHIM HEIDERSDORF

Wow! Das »Le Val d’Or« ist nicht mehr wiederzuer-

Starkoch Johann Lafer hat gemeinsam mit seiner Frau

kennen. Draußen hält sich der Frühling zwar noch zurück,

zwei Jahre lang ein neues (Erfolgs-)Rezept mit außerge-

aber im Feinschmecker-Restaurant zeigt er sich bereits in

wöhnlichen Zutaten ausgetüftelt. Diesmal geht es dem

voller Pracht: an den Wänden, auf den Tischen, auf den Tel-

Meister nicht nur ums Essen. Raffinierte Gerichte aus bes-

lern und sogar an der Decke. Dort säuseln Magnolien-

ten saisonalen und überwiegend regionalen Produkten

zweige in den lauen Lüften, bis die Blüten sich langsam

sind für ihn und viele Kollegen in der Spitzengastronomie

öffnen. Überall blüht und duftet es nach Frühling – und

eine Selbstverständlichkeit; deshalb suchte er eine ausge-

im Hintergrund erklingt »natürlich« die passende Musik

fallene Idee, um in seinem Haus etwas Einzigartiges zu

aus Vivaldis »Vier Jahreszeiten«. Für die wärmenden Son-

bieten. Mit dem ganzheitlichen Jahreszeiten-Programm

nenstrahlen sorgen auch an trüben Tagen die freundlichen Service-Mitarbeiter in ihren hellbeigefarbenen Anzügen und Kostümen. Farbenfrohes und stimmungsvolles Frühlingserwachen auf der Stromburg, die nach der Übernahme durch Johann und Silvia Lafer vor fast 20 Jahren nun ihren zweiten Frühling erlebt. Genug der Wortspiele, denn in wenigen Wochen werden die Gäste hier schon wieder eine völlig neue Inszenierung erleben. Dann zieht der Sommer ein, drei Monate später der Herbst und schließlich der Winter. »Das Goldene Tal« präsentiert sich künftig je nach Jahreszeit in anderen Farben, Ausstattungen, Dekorationen und Düften. Mit dem Ambiente wechseln auch die Licht- und Musikpartituren, das Outfit der Mitarbeiter und last but not least die Speisekarte. Erlebnis-Gastronomie einmal ganz anders!

Die vier Jahreszeiten mit allen Sinnen erleben kann man in Silvia und Johann Lafers Restaurant »Le Val d’Or«, in dem das Ambiente alle drei Monate umgestaltet wird (Foto: Frühling) 4/2012 | TOP HOTEL 83


INVESTITION RESTAURANTKONZEPTE

Für das Frühjahr herausgeputzt: Neben den Speisen wurden im »Le Val d’Or« auch die Bekleidung des Servicepersonals sowie die Vorhänge, Tischdecken und Stuhlhussen der Jahreszeit angepasst. Die Detailverliebtheit reicht bis hin zu Porzellan und Gläsern

hat er sie gefunden: Auf der Stromburg kön-

hann Lafer weder Kosten noch Mühen ge-

verschlingt es eine Menge Geld, das Restaurant

nen die Schlemmer jetzt »mit allen Sinnen ge-

scheut und starke Partner mit ins Boot geholt.

alle drei Monate grundlegend umzugestalten –

nießen«. Das ist sein großes Ziel.

Eigentlich bestand kein Anlass für die hohe In-

mit neuen Gardinen, Tischdecken, Stuhlhus-

»Nur sehr wenige Gourmets schmecken her-

vestition, denn das »Le Val d’Or« war auch frü-

sen und Bildern, anderem Porzellan und ande-

aus, ob ein Gericht einen Punkt mehr oder we-

her – nicht zuletzt dank der Prominenz des Pa-

rer Dekoration. Nur die vanillefarbenen Wände

niger verdient hat«, erläutert Lafer. »Aber alle

trons – fast immer voll. Dass die leidenschaft-

und der schlammbraune, mit hellen Fasern

Gäste wissen schnell, ob sie sich in einem Res-

lichen Gastgeber ihren Kunden unbedingt et-

melierte Teppichboden bleiben immer gleich,

taurant rundum wohlfühlen und so den Alltag

was Besonderes und neue Anreize für die bal-

Wände und Decken werden allerdings durch

für eine Weile vor der Tür lassen können.«

dige Wiederkehr bieten wollten, ist freilich nur

aufwendiges Lichtdesign der jahreszeitlichen

Kreative Küche in kompromissloser Qualität

die halbe Wahrheit. Sie haben sich mit dem

Kulisse angepasst.

bleibe die Grundvoraussetzung. Die Komposi-

neuen »Le Val d’Or« auch einen Traum erfüllt.

Ins Auge fallen zunächst die edlen Wohn-

tion auf dem Teller sei jedoch nur ein Teil des

»Ein solches Restaurant haben wir uns immer

stoffe von JAB Anstoetz. Durch das »Goldene

Vergnügens – wie bei einem guten Konzert,

gewünscht; da würden wir uns selber als Gäs-

Tal« lässt der Frühling allerdings kein blaues

das von vielen Eindrücken lebe. Entscheidend

te wohlfühlen«, sagen die beiden unisono. Bis

Band flattern: ein sattes Grün, ein kräftiges

sei das sinnliche Gesamterlebnis; dazu gehöre

dahin war es für die Lafers ein sehr weiter Weg,

Pink und ein zartes Rosa dominieren. Ralph

als Basis auch eine angenehme Atmosphäre

den sie schnurgerade und ohne Kompromisse

Anstoetz nahm Lafers Idee des ganzheitlichen

und herzlicher Service.

gegangen sind.

Restauranterlebnisses begeistert auf. »Dieser

Um die Vielfalt der Jahreszeiten stim-

»Hinter diesem Konzept steckt wahnsinnig

Ansatz spiegelt unseren eigenen Anspruch wi-

mungsvoll zu zelebrieren, haben Silvia und Jo-

viel Detailarbeit«, erklärt das Paar. Natürlich

der: nämlich mit sensibel aufeinander abge-

84 TOP HOTEL | 4 /2012


stimmten Produkten ein stimmiges Ensemble

ist wie in der Musik aus unterschiedlichen Or-

zu schaffen, das eine fantasievolle Welt in sich

chesterstimmen aufgebaut. Genau so wie In-

darstellt und auf diese Weise neue Maßstäbe

strumente harmonieren unterschiedlichste

setzt«, sagt der kreative Kopf des Bielefelder Fa-

Leuchten und spielen auf zu einer visuellen

milienunternehmens.

Stimmung«, sagt Link.

Für die erste Saison im Jahreszeitenzyklus

Beamer projizieren die Farben von Frühling,

hat der renommierte Stoffverlag Artikel der ak-

Sommer, Herbst und Winter indirekt über

tuellen Produktlinien zu einer farbenfrohen

Wände und Deckenflächen ins Restaurant. De-

Frühlingskomposition kombiniert. Blumiger

tailtiefe und Abwechslung erfährt diese Art der

Eyecatcher sind die Fensterdekorationen der

Beleuchtung über farblich steuerbare Wand-

Kollektion »Grandezza«, auf der sich üppige

und Glasvitrinenleuchten. Die Deckenprojek-

Knospen und zarte Blätter von einem sattgrü-

tion nimmt die jahreszeitlich dominierte Or-

nen Fond abheben. Ergänzt werden die Vor-

namentik der jeweiligen Raumtextilien video-

hänge von Raffhaltern, die den Ton der pink-

grafisch auf und spielt mit Motiven aus der

farbenen Blüten aufgreifen. Im gleichen Pink

Natur.

sind die langen Tischunterdecken gehalten.

Die Membran Entertainment Group, Ham-

Das Farbthema setzt sich mit Grün und Rosa

burg, hat eine exklusive Musikauswahl zusam-

in den Stuhlhussen fort, die teils in Uni und

mengestellt: Eine Mischung aus Klassik, Rock

teils in feinen Längsstreifen gehalten sind. Es

und Pop begleitet die Gäste auf ihren kulinari-

versteht sich, dass die dicht gesteckten rosa

schen Reisen durch Saison und Region. Allegro

Tulpen auf den Tischen und den Fensterbän-

(schnell) lautet im »Le Val d’Or« die Devise für

ken mit den Stoffen harmonieren.

den heiteren, ungezwungen agierenden Ser-

Detailverliebtheit auch beim Thema Table-

vice, Largo (langsam) das Credo für Genießer.

ware: Villeroy & Boch hat spezielle Dekoratio-

Aigner kleidet die Herren im Service ein,

nen und Sonderanfertigungen entwickelt, die

Marc Cain die Damen. Im Sommer werden die

die charakteristischen Stimmungen von Früh-

Mitarbeiter eine rote Hose bzw. eine roten Rock

ling, Sommer, Herbst und Winter in besonde-

mit schwarzem Blazer und darunter ein weißes

rer Weise zum Ausdruck bringen. Das Premium

Hemd bzw. ein rotes Jersey-Top tragen. Wie

Bone Porcelain-Geschirr »Modern Grace«, das

schon im Frühling harmoniert das Outfit in

Anmut und Eleganz mit einer dezenten Retro-

der nächsten Saison mit dem Interieur – einem

Attitüde verbindet, steht dabei im Mittel-

Mix aus Rot, Schwarz und Weiß. Im Herbst be-

punkt. Die Köstlichkeiten werden auf klassi-

stimmen Pflaumentöne, im Winter Brokat,

schem Weiß serviert, damit sie optimal zur

Gold und Creme das Bild.

Geltung kommen, bei den Accessoires präsen-

Dass das Menü von Küchenchef Bernhard

tiert sich »Modern Grace« mit filigranen, exo-

Munding und der von Jörg Sielaf geleitete Ser-

tischen Dekormotiven, die Flora und Fauna des

vice großartig waren, sei in diesem Rahmen

Amazonas voller Leuchtkraft darstellen. Der

ausnahmsweise einmal nur am Rande ver-

Spezialist für hochwertige Tischkultur und

merkt. Was war also das Besondere? Im Unter-

langjähriger Partner von Johann Lafer setzt

bewusstsein vermischen sich viele Eindrücke,

zudem mit speziellen Gäsern Akzente – im

die man gar nicht so leicht erklären kann. Doch

Herbst dunkelrote und im Winter gelb-beige.

darauf kommt es bei einem Gesamtkunstwerk

Das Licht hat eine zentrale Funktion beim

wie diesem ja auch nicht an.

Gläserspülen neu erfunden: VarioPower.

Spiel mit den Jahreszei-

Am Ende eines höchst

ten. Tobias Link aus Saar-

eindrucksvollen Abends

VarioPower, das Spülsystem mit flexibler

glänzt an der Decke der

Druckregulierung, macht die Gläserspül-

d’Or« nicht nur moderns-

Sternenhimmel. Die zu-

maschine der UC-Serie einzigartig. Als

te Technik installiert, die

friedenen Gäste freuen

erste Spülmaschine bietet sie passende

verblüffende Effekte er-

sich schon auf die nächs-

Programme für jede Art von Gläsern.

möglicht, sondern vier auf

ten Inszenierungen – und

Sie spült edle Weingläser schonend und

die Jahreszeiten abge-

summen leise die Hinter-

robuste Biergläser kraftvoll. Damit sorgt

brücken hat im »Le Val

stimmte Lichtpartituren

EXKLUSIVE PARTNER DER STROMBURG

www.tobiaslink.de

grundmusik mit: »It’s

entwickelt, die sich wie

wonderful ...«.

die Hintergrundmusik de-

Info: www.stromburg.

zent ins Ambiente mi-

com/restaurants/

schen. »Eine Lichtpartitur

le-val-dor.html

sie für perfekten Glanz bei optimaler Behandlung. Mehr Klarheit gibt es auf: www.winterhalter.de/VarioPower


INVESTITION RESTAURANTKONZEPTE

Verwandlungskünstler Mit 20 Kombinationsmöglichkeiten ist die neue Stuhl-Serie »Tucana« von Vega besonders vielseitig und flexibel. Die Stuhlgestelle stehen in den vier Ausführungen Eiche, Buche, Wenge und Tabak zur Auswahl. Dazu passend gibt es Sitzflächen in fünf Farbvarianten, die sich schnell und bequem auswechseln lassen. Ein ideales Gespann in puncto Design und Robustheit sind »Tucana« und der Tischklassiker »Donato«. Beide Möbel-Serien zeichnet die gastronomietaugliche Qualität und einfache Pflege aus. Info: www.vega-direct.com

Sitzen wie ein König Räumlich getrennt, in puncto Einrichtung und Mobilar jedoch harmonisch aufeinander abgestimmt sind die verschiedenen Bereiche in der Café-Bar-Lounge »König’s« im gleichnamigen Lifestyle-Hotel am Schlosspark in Rheda-Wiedenbrück. »Chillen. Trinken. Feiern. Relaxen. Reden« heißt hier das Motto – komfortable Sitzmöbel gehören deshalb zum Einrichtungskonzept. Die Wahl fiel im Barbereich auf den Hocker »10506« mit einem geometrischen Muster aus der Schnieder Stuhlfabrik. In dem durch eine Glaswand abgetrennten Restaurantbereich sitzen die Gäste auf »Club«-Stuhlsesseln von Schnieder, deren elegantes Rankenmotiv farblich auf die Barhocker abgestimmt wurde. Beide Modelle sind mit einem hochwertigen Hoch-TiefVelours versehen. Solche bequemen Vollpolsterstühle mit Sesselcharakter liegen 2012 im Trend; weitere Modelle finden sich im Internet unter: www.schnieder.com

Buffet mit Blickfang »InnovaZionen« im Bereich Hoteleinrichtung präsentierte Ziefle Koch auf den Frühjahrsmessen (Foto: Intergastra, Stuttgart). Neben zwei Zimmerkonzepten stellte der Kompletteinrichter Lösungen für den Bar- und Restaurantbereich vor – darunter ein

American way of life Der seit Jahren steigenden Nachfrage nach Möbeln im Stil eines American Diners begegnet die M24 GmbH aus Ahorn-Triebsdorf mit dem neuen Banksystem »Lincoln« – als Ergänzung zu den bewährten Modellen »Topic« und »Hansa«. Farbenfroh und bequem durch seine Polsterung lädt dieses modulare Banksystem zum Verweilen ein. Je nach Raumkonzept können verschiedene Elemente miteinander kombiniert werden; hinzu kommt eine riesige Auswahl an Farben. Die M24 GmbH hat sich auf die Bereiche Gastronomie, Hotellerie und Gewerbe mit Konferenz-, Bankett- und Großraumbestuhlung sowie Outdoor- und Loungmöbel spezialisiert. Info: www.m24.de

86 TOP HOTEL | 4 /2012

neues Buffet fürs Frühstück, das sich durch eine klare Linienführung und indivduelle Wandgestaltung auszeichnet. Dabei betont der scheinbar schwebende Unterschrank die Horizontale; die Oberflächen in feiner »Eiche Superior« und die gelederte Arbeitsplatte in »Nero Assolut« in Verbindung mit dem Wandmotiv erzeugen ein in sich stimmiges Gesamtbild. Blickfang der Buffetlösung sind die individuellen »Nature Print«Motive für die Rückwandgestaltung. Der praktische Unterschrank mit großzügigem Stauraum bietet zudem eine komfortable Funktionsausstattung mit breiten Auszügen und offenem Tellerfach. Im täglichen Einsatz überzeugt auch die flächenbündig integrierte Kühltechnik mit variabler Kühlwanne und langer Etagere mit elegantem, verdeckt befestigtem Schutzglas. Die indirekte Beleuchtung mit LED-Technik im Sockel und in der Etagere setzt weitere Akzente. Info: www.zieflekoch.de


Gemeinsame Sache Seit 1. Februar besteht in Deutschland eine Vertriebskooperation zwischen RAK Porcelain und Mepra für den Bereich Hotel und Gastronomie. Die beiden Firmen haben für die einzelnen Regionen Deutschlands ein gemeinsames Team im Außendienst geformt, da sich nach eigenen Angaben die Sortimente – Porzel-

»Nachhaltige LÖSUNGEN für die erfolgreiche

GASTRONOMIE«

lan von RAK und Besteck, Tafel- und Serviergeräte, Trolleys von Mepra – konzeptionell und optisch perfekt ergänzen. Info: www.rakporcelain.eu und www.mepra-online.de

Zwischen Fiktion und Realität Eine Möglichkeit, ohne aufwendige Umbaumaßnahmen eine ganz neues Ambiente zu schaffen, ist die Illusionskunst. Mit den Mitteln der Illusionsmalerei und des Illusionsbaus – Kulissen, Fassaden, Säulen – oder einer Kombination aus beiden Künsten erzielt Steffen Jünemann (www.sj-art.com) in Hotels und Restaurants zum Teil verblüffende Effekte. So hat er für das italienische Restaurant »Da Pino« in Senden bei Münster ein Designkonzept entwickelt, das nur mit dem Einsatz von Pinsel und Farbe Wohlfühlatmosphäre in die vorher wenig aufregenden Gasträume zaubert. Dabei wurden Schwachpunkte wie die unterschiedlichen Oberflächen und die nur grob verspachtelte Kabelschächte geschickt kaschiert. »Völlig glatte Wände hätten hier einen erheblichen baulichen und finanziellen Aufwand bedeutet«, erklärt Jünemann. Die Illusion von Sandstein und Marmor und die zum Teil angedeuteten Arkadenbögen erinnern an historische Gemäuer. Die blaue Decke mit Lichtsternen und den goldenen Leisten verstärken den Eindruck, im Süden unter dem Nachthimmel zu speisen. Jünemann: »Die Charakteristik der Illusionskunst liegt im Realismus der Darstellung und der bildhaften Geschichte. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen.«

vorher

Stilsicher und elegant setzt sich das Premium-Sortiment ROYAL Collection rund um den gedeckten Tisch in Szene. Hochwertige Tissue-Servietten, hergestellt für einen unverwechselbaren Auftritt im gastronomischen Alltag: UÊ i V ÌÊâÕÊv> Ìi Ê UÊÜi V Ê Ê >ÕÌ Ì> ÌÊ UÊ}iÀÕV Ã iÕÌÀ> Ê UÊÛ i Ãi Ì }Êi ÃiÌâL>À UÊ}À ~iÊ6 i v> ÌÊ> Ê >ÀLi ÊÕ `Ê i Ài Passende Tisch- und Mitteldecken sowie Tischsets runden das Sortiment ab. ROYAL Collection Tissue: zertifizierte Nachhaltigkeit

nachher

UÊFSC:Ê À`iÀÕ }Êi iÀÊÛiÀ> ÌÜ ÀÌÕ }ÃÛ i Ê Waldbewirtschaftung UÊNordic Ecolabel Svanen: verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen im gesamten Herstellungsprozess

R O YA L

Collection ROYAL Collection – nachhaltige Tischkultur

www.papstar-shop.de


Glanzlichter... ...im Restaurant setzt Zieher mit einer speziellen Dekorvariante in Gold, Platin und Bronze. Damit können verschiedene Gegenstände aus Glas und Porzellan beschichtet werden – darunter Schalen, Gefäße oder die wie Zipfelmützen geformte Glasclochen, die zum Blickfang auf jeder Tafel werden. Die Edelmetalle werden bei mindestens 880 Grad Celsius auf die Glasur gebrannt. Durch die Verwendung von widerstandsfähigen Legierungen wird eine so starke Verbindung mit der Glasur erreicht, dass selbst die Spülmaschine dem Dekor kaum etwas anhaben kann. Überprüft wurde dies nach Auskunft von Zieher im Institut für Werkstofftechnik von Heraeus Precious Metals. Als besonders nuancenreich und effektvoll erweist sich das Bronzedekor; die damit veredelten Gegenstände schimmern in verschiedenen Tönen – von einem warmen Gold-Bronze bis hin

Voliere für Feinschmecker: Einen ganz besonderen

zu einem kühlen Blau-Violett. Die Möglichkeiten der Beschichtung sind

Tisch bietet das Mandarin Oriental Paris den Gästen

teilweise von der Form des Artikels abhängig, Anfragen werden von Fall zu

im Innenhof des Restaurants »Camélia« (Titelfoto)

Fall auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft. Info: www.zieher.com ANZEIGE

Karos & Blumen Farbe ins Spiel bringt Duni mit seiner aktuellen Frühlingskollektion, zu der eine große Auswahl an Servietten, Tischsets und Tête-à-Tête-Läufern sowie Mitteldecken in verschiedenen Größen und Qualitäten gehören. Die Karo-Kombi »Tilla« erinnert an Küchentücher von anno dazumal. Zur Auswahl stehen die Grundfarben Gelb, Blau und Pink. Elegant und klassisch präsentiert sich »Arabella« mit dezentem Blumenmuster in Champagner und Lila. Frisch und fröhlich in Weiß, Grün und Pink kommt »Pink Flower« daher. Farblich abgestimmt auf die neuen Produkte hat Du-

Stadtlohn®

Spahn

mehr als gutes sitzen 02563-4080 www.spahn.eu 88 TOP HOTEL | 4 /2012

ni Kerzen- und Teelichthalter aus Glas oder Silikon im Angebot. Weitere Neuheiten finden sich im Katalog »Frühling 2012«, der unter anderem im Internet zum Download bereit steht unter: www.duni.de


INVESTITION RESTAURANTKONZEPTE

Pariser Chic

Katalog

2012 anfordern!

Direkt an der eleganten Einkaufsstraße Boulevard Haussmann liegt das Radisson Blu Ambassador Hotel Paris Opera mit seinem stadtbekannten Restaurant »Le 16 Haussmann«. Das gastronomische Aushängeschild des Hotels erstrahlt seit einiger Zeit in neuem Glanz

Die Umgestaltung war Teil eines umfassen-

te durch die mit hochwertiger Tapete belegten

den Renovierungsprogramms, welchem sich das

Flächen. Farbtupfer im vorherrschenden Silber-

Radisson Blu unterzog. Mit der Entwicklung des

grau der Stoffe ist ein Pflaumenton im Stoffbe-

Interior-Design-Konzeptes beauftragte der Ei-

zug der beiden nischenartigen Rundbänke, der

gentümer – Westmont Hospitality UK – das auf

sich zusätzlich als Detail an den Lampen, als Kan-

die Hotel- und Freizeitindustrie spezialisierte Un-

tenabschluss der Stuhlbezüge und bei der Tisch-

ternehmen Bevis Design Associates. Die Durch-

dekoration wiederfindet. Den Separée-Charakter

führung der Renovierung lag zum großen Teil in

des leicht erhöhten Restaurantbereiches unter-

Händen des deutschen Generalunternehmers

streichen die warmen Brauntöne, die sich an den

Tenbrink, mit dem Westmont bereits in der Ver-

Wänden, in den Lederfliesen am Boden sowie in

gangenheit mehrfach erfolgreich zusammenge-

den Lampenschirmen wiederfindet.

arbeitet hatte.

In dem ehemaligen Barbereich wurde ein mo-

Ziel der Renovierung war es, das »Le 16 Haus-

dernes Buffetsystem eingebaut, das durch die

mann« verstärkt in das Blickfeld von Hotelgästen

Anordnung von offenen und geschlossenen Re-

und externen Besuchern zu rücken. So wurde der

galen der jeweiligen Tageszeit angepasst werden

Eingang verlegt und ein neuer Zugang durch die

kann. Für den verspiegelten Teil entwickelte Ten-

Lobby geschaffen. Dank der abwechslungsrei-

brink bedruckte Rollos, hinter denen das Barsor-

chen Komposition von Möbelstücken, Materia-

timent tagsüber verborgen wird. Im Buffet-

lien, Farben, Lichtquellen und Accessoires wur-

bereich wurde Steinfußboden verlegt, dessen

den mehrere Bereiche mit unterschiedlicher

vermehrte Geräuschentwicklung durch die Akus-

Atmosphäre erzeugt. Der Hauptbereich erhält

tikdecke gemildert wird. Das Buffet selbst ist in

seine Struktur durch das fest installierte Mobi-

einem Nussbaumton gehalten. Zusätzlich befin-

liar entlang der Wände, ergänzt durch lose Möbel

den sich im Restaurant aus Walnussholz gefer-

in der Raummitte. Der Fußboden aus Eiche geht

tigte Servicestationen, an denen sich die Gäste

farblich in die helle Wandvertäfelung im Eier-

mit Kaffee und Tee versorgen können.

schalenton über. Diese erhält zusätzliche Akzen-

Info: www.tenbrink.de

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www.m24.de


INVESTITION RESTAURANTKONZEPTE

N E W S -T I C K E R +++ Hilton Worldwide plant, in den nächsten drei Jahren 500 neue Restaurants weltweit zu eröffnen, 100 davon allein in Europa; bis Ende 2012 will die Company auf der Website www.hiltonrestaurantconcepts.com den rund 900 bislang registrierten Hoteleigentümern 50 von Gastronomen eingereichte Restaurantkonzepte zur Auswahl anbieten +++ Das Hyatt Regency Mainz (www.hyatt.de) hat Mitte Februar die Türen zum neu gestalteten »Restaurant Bellpepper« geöffnet; statt Minimalismus herrscht nun Lounge-Charakter +++ Auch das Park Hyatt Hamburg (www.hyatt.de) hat seinem Restaurant eine

Vielfalt an Farben und Dekors

Frischzellenkur verordnet; nach mehrwöchiger Renovierungs-

Bunt gemustert oder lieber unifarben, elegant oder lieber frühlings-

und Umbauphase erstrahlt das »Apples Restaurant & Bar« in neu-

frisch? Die »Royal Collection« von Papstar bietet eine Vielfalt an Farben und Dekors für unterschiedliche Anlässe und Einrichtungsstile. Klassi-

em Design +++ Das GHOTEL hotel & living Hannover

sche Farbtöne stehen ebenso zur Auswahl wie die aktuellen Trendfarben

(www.ghotel.de) hat Ende Januar die Wiedereröffnung seines

der Saison – darunter Lila, Limonengrün und Fuchsia. Die Servietten,

Restaurants gefeiert, das sich mit neuem Interior Design und

Tischsets, Tisch- und Mitteldecken sind FSC-zertifiziert und tragen das Nordic Ecolabel »Svanen«. Dieses signalisiert die hohe Umweltverträg-

F&B-Konzept an Hotelgäste und externe Besucher wendet +++

lichkeit, denn der verwendete Zellstoff stammt nach Auskunft des Her-

Das Priesteregg in Leogang (www.priesteregg.at) im Salz-

stellers aus nachhaltiger Forstwirtschaft und die Produktionsprozesse

burger Land hat vor Kurzem das urige Restaurant »Brugg« eröff-

erfolgen mit niedrigen Emissionen. Die 40 x 40 cm großen Premiumservietten sind geruchsneutral, weich im Hautkontakt, gut faltbar und

net – authentisch gestaltet mit 250 Jahre altem Holz, Naturstein,

formfähig. Ein modernes Produk-

rustikalen Möbeln, nostalgischen Fotos und Filzkissen; Highlight

tionsverfahren versieht die Serviet-

ist das teilverglaste Panoramadach +++ Im Four Seasons Hotel

ten mit einer reliefartig gemusterten und stoffähnlichen Struktur. Erhält-

Prague hat Anfang März nach mehrmonatiger Umbauphase das

lich sind sie für Großverbraucher in Packungseinheiten à 50 Stück. Passend zur Tischdekor-Serie bietet Papstar passende Kerzen aus Stearin, die ebenfalls mit dem Nordic Ecolabel ausgezeichnet sind. Info: www.papstar-shop.de

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Restaurant »CottoCrudo«

neue Restaurant »CottoCrudo« (italienisch »cotto«: gekocht, »crudo«: roh) eröffnet; konzeptioniert wurde es als eine Kombination aus Restaurant, Bar und Lounge (www.fourseasons.com/prague) +++ Im Sofitel London St. James ist vor fünf Monaten die Brasserie »The Balcon« an den Start gegangen, in der die Gäste feinste französisch-britische Speisen von Chefkoch Vincent Menager genießen (www.thebalconlondon.com). 90 TOP HOTEL | 4 /2012


Von edel bis behaglich Gerade im Restaurant-, Bar- und Loungebereich muss der Bodenbelag optisch ansprechend, dabei aber sehr widerstands- und strapazierfähig sein. Zudem sollten sich Speise- und Getränkeflecken sowie Schmutz schnell und einfach entfernen lassen. Auf das Design und die Qualität des Bodens in den öffentlichen Bereichen achtete auch das Hotel Castor The Vine Berlin (ehemals Scandotel Castor Berlin), als es vor rund zwei Jahren Lounge, Bar und Restaurant umbauen ließ. Wo vorher viele Türen und Abtrennungen zu Enge führten, überzeugt heute Großzügigkeit und Gemütlichkeit. Das harmonische Gesamtbild wird durch den Designbodenbelag von Project Floors unterstrichen, der antikem Wurzelholz nachgebildet ist. Rund 260 Quadratmeter der Planke »PW 3010 AP« mit 0,8 Millimeter Nutzschicht aus der Premium Collection wurden hier verarbeitet. Wie der Bodenbelag die Atmosphäre beeinflussen kann, zeigt sich auch anhand eines Beispiels im Carathotel Basel. Hier kam im mexikanisch inspirierten Restaurant »Hazienda« das rustikale Kieferdekor »PW 1310 CP« aus der Medium Collection mit einer Nutzschicht von 0,55 Millimeter zum Einsatz, das mit dem folkloristischen Einrichtungsstil des gastronomischen Outlets harmoniert. Info: www.project-floors.com

Individualität ist Trumpf Individuelle Lösungen statt Design von der Stange bietet der Sitzmöbelhersteller Spahn-Stadtlohn seinen Kunden. Sie können innerhalb einer Serie zwischen unterschiedlichen Ausführungen wählen. Ein Beispiel ist das Modell »Milan« (Foto) – ein Klassiker im Sortiment. Neben den bei Spahn üblichen Varianten mit oder ohne Armlehnen sowie gepolstert oder ungepolstert stehen sechs unterschiedliche Rückenlehnen-Designs zur Auswahl. Für noch mehr Vielfalt sorgen diverse Holzbeizen, Lackierungen und Bezugsstoffe; rund 150 verschiedene Materialien, Muster und Qualitäten hat der Hersteller im Programm. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einen eigenen Stoff verarbeiten zu lassen. »Bei der Wahl ist nicht nur der Geschmack des Einrichters, sondern die Funktionalität ausschlaggebend: Durch den Einsatz von zwei Variationen der gleichen Serie können beispielsweise im Hotelrestaurant Dinner- und Café-Zone optisch unterschieden werden. Dennoch bleibt das Raum-Ambiente einheitlich und harmonisch«, so Egbert Weber, geschäftsführender Gesellschafter von Spahn-Stadtlohn. Möglichkeiten der Abgrenzung von einzelnen Bereichen innerhalb des Restaurants bieten darüber hinaus traditionelle Raumteiler wie maßgeschneiderte Trenn- oder Faltwände, Rund- oder Segmentbänke und Sitzecken. Info: www.spahn-stadtlohn.de

TH


INVESTITION KAFFEE & TEE

Immer dem Duft nach Im Hotel Vier Jahreszeiten Iserlohn kommt der Kaffee aus der eigenen Rรถsterei

92 TOP HOTEL | 4 /2012


JEDER T TAG AG EIN Rund 1200 Kilogramm Röstkaffee pro Jahr werden im 70 Zimmer großen Hotel Vier Jahreszeiten in Iserlohn benötigt, um den Kaffeedurst von Tagungsteilnehmern, Bankett- und Veranstaltungsgästen, Restaurantbesuchern und den 50 Mitarbeitern zu stillen. Nur einer von vielen Gründen für das Tagungsdomizil, Ende 2011 eine eigene Kaffeerösterei zu eröffnen – ein wahrhaft »duftes« Projekt, das Schule machen könnte

GENUSS MIT

DALLMAYR DALLMA MA AYR KAFFESPEZIALITÄTEN. KAFFESPE

Geht nicht? Gibt’s nicht. Das Team rund um Geschäftsführer Klaus-Peter Fiebig hatte schon häufiger unkonventionelle Ideen in die Tat umgesetzt. Zum einen, um die Gäste immer wieder aufs Neue zu begeistern. Zum anderen, um das 1999 eröffnete Vier-Sterne-Superior-Hotel zu einer Top-Adresse in der Region zu machen. Und nicht nur im Märkischen Sauerland – auch bundesweit sorgt das Haus regelmäßig für Furore. Seit Jahren gehört es zu den Top 20 der »Ausgewählten Tagungshotels zum Wohlfühlen«. Dass die Führungsmannschaft offen für Neues ist und gern über den Tellerrand schaut, zeigt beispielsweise der japanische Trakt »Hagakure« inklusive Meditationsgarten, der seit 2008 das Angebot des Veranstaltungs- und Tagungszentrums um »authentische asiatische Kultur« bereichert und den Businessgästen Raum für Kreativität lässt. Kurz nach der Eröffnung des »Hagakure« kam Fiebig die Idee für das nächste Projekt – nämlich eine eigene Kaffeerösterei im Hotel einzurichten. Es folgten ers te Sondierungsgespräche mit großen und kleinen Röstereien; während der Fachmessen sammelte der Hotelchef unzählige Informationen rund um das Thema Kaffee und Rösten. Der Besuch einer Gastromesse in Hamburg und eines der ältesten Kaffeehäuser der Hansestadt gab schließlich den Ausschlag, das Projekt in Angriff zu nehmen. Fiebig: »Eine antike, liebevoll gepflegte Probat-Röstmaschine mit Gasbetrieb, die im vorderen Bereich des Kaffeehauses – im Shop – platziert war, ließ mich gedanklich nicht mehr los. Der angenehme Geruch, das Ambiente und die Menschen in diesem Café bestärkten meinen Wunsch nach der Umsetzung der Idee.« Auch der Kaffee schmeckte

Gerne unterstützen wir Sie dabei, die Erwartungen Ihrer Kunden zu übertreffen. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf:

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INVESTITION KAFFEE & TEE

Röstanlage mit sich bringen würden, musste ebenfalls vorher kalkuliert werden. Ganz wichtig für den Hotelbetrieb war natürlich die Frage nach der Finanzierung des Projektes, also der Wirtschaftlichkeit und den steuerlichen Aspekten – Stichwort: Kaffee als Verbrauchssteuer und Anmeldung eines Kaffeelagers beim Zoll. »Je intensiver wir uns damit beschäftigten, umso mehr Fragen kamen auf«, sagt Klaus-Peter Fiebig. »Die Antworten waren nicht unmittelbar greifbar, da eine Kaffeerösterei nach unserer Recherche innerhalb eines Hotelbetriebes bislang noch nicht existierte.« Und das obwohl es seiner Ansicht nach bei dem hohen Kaffeekonsum eines Hotels ein durchaus ein naheliegendes Modell ist: An die 1200 Kilogramm Röstkaffee pro Jahr werden im Vier Jahreszeiten für Hotelgäste zum Frühstück, für Tagungsteilnehmer während der Pausen, für Bankett- und Veranstaltungsgäste, für Terrassen- und Restaurantbesucher und last but no least für die rund 50 Mitarbeiter des Hauses benötigt. Würde der Kaffee außerdem als Verkaufsartikel, Mitbringsel und Give-away eingesetzt, ließe sich die Abverkaufsmenge um circa 500 bis 600 Kilogramm pro Jahr erhöhen. »Ein erfreulicher Gedanke« für Fiebig, der ihn in seinen Plänen bestärkte. Ebenso wie der an eine »neue USP« für das Haus, die sich im Marketing erfolgreich einsetzen ließe. Nach der Festlegung des optimalen innerbetrieblichen Standortes – die Wahl fiel auf den Eingangsbereich des Gastronomie-Foyers, der

Das »Herz« der Anlage ist die Zwei-KilogrammRöstmaschine, hinzu kommen Kaffeesilos und -mühlen sowie entsprechende Lagerbehälter

»völlig anders« als der in seinem und vielen anderen Hotelbetrieben angebotene. »Mit der Umsetzung einer hoteleigenen Rösterei wollte ich die Qualität unseres Kaffees spürbar verbessern.«

»Je intensiver wir uns damit beschäftigten, umso mehr Fragen kamen auf.«

Der Entschluss war gefasst. Vor der Umsetzung galt es, eine ganze Reihe wichtiger Fragen zu beantworten: Wie erreicht man die gewünschte Kaffeequalität? Wie sieht die Ausbildung zum Röstmeister aus? Was muss man bei der Rohkaffeebeschaffung beachten? Wie wird dieser gelagert und wie geht man generell mit dem sensiblen Lebensmittel um? Wer muss die Anlage genehmigen? Und welcher Standort innerhalb des Hotels wäre für die Rösterei ideal – auch in Hinblick auf die Aspekte Abluft und Geruch? Der Arbeitsaufwand, den Wartung, Reinigung und Pflege der 94 TOP HOTEL | 4 /2012


ENTFACHE DIE VIELFALT! unmittelbar vor den beiden Restaurants mit Zugang zur Außenterrasse mit 150 Plätzen liegt – wurden alle weiteren Punkte konzeptionell entwickelt. Von den Abteilungsleitern und Mitarbeitern kam die berechtigte Frage: »Wer von uns soll die Anlage bedienen und den Verkauf organisieren?«. Eine Servicemitarbeiterin sowie eine Auszubildende meldeten sich freiwillig und machten den Ablauf zu ihrem »ganz persönlichen Thema«. Das »Herz« der Anlage – die Zwei-Kilogramm-Röstmaschine –, die Kaffeesilos und -mühlen, die Lagerbehälter sowie die entsprechende fachliche Unterstützung erhielt das Hotel nach langem Suchen bei einem mittelständischen Unternehmen aus Wassenberg in der Eifel. »Profis auf ihrem Gebiet, die sich seit 15 Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigen«, wie Klaus-Peter Fiebig betont.

»Unsere Kaffee-Rösterei ist nicht nur optisches Highlight und USP, sondern bereitet allen Beteiligten Freude.«

Ein erfahrener Kunst-Möbeltischler aus der Gegend wurde engagiert, um nach den Vorgaben des Hotels und nach Vorbild einer historischen Kolonialwarentheke die Verkaufseinheit zu planen und zu bauen. Involviert waren in das Projekt ferner die örtliche Aufsichtsbehörde, der Zoll, ein Lüftungsbauer für die Abluft, ein Elektriker für die Dreh- und Wechselstromanschlüsse sowie die Beleuchtung, ein Sanitärfachmann für die Wasseranschlüsse und -abläufe und letztlich auch die Mitarbeiter. Bis zum ersten Mal der Duft von frisch geröstetem Kaffee durchs Hotel ziehen konnte, bedurfte es drei Jahre Planung, einer Menge Arbeit und erheblicher Investitionen. Letztere sollen sich in vier bis fünf Jahren amortisiert haben; denn bei allem Herzblut, das in diesem Projekt steckt, geht es wie in allen Bereichen eines Hotels auch hier um Rentabilität. »Dieses betriebswirtschaftliche Argument war für unseren

SPECTRA FOAM MASTER

Investor ein wesentlicher Faktor, diesem Vorhaben zuzustimmen«, erklärt Fiebig. Mittlerweile läuft die KaffeeRösterei auf vollen Touren. Zur Auswahl stehen LänderspeziaKlaus-Peter Fiebig

litäten aus 100 Prozent Arabicabohnen aus Indonesien, Brasi-

lien, Äthiopien und Indien. Die Skepsis, mit der im Vorfeld der ein

Die Franke Spectra Foam Master mit Flavour Station ist der Schlüssel zu einer grenzenlosen Getränkevielfalt. Eiskalter und warmer Milchschaum in verschiedenen Konsistenzen, Kaffee und Trinkschokolade sowie diverse Sirups werden zu unzähligen Trendgetränken kombiniert – einfach per Knopfdruck! Eine professionelle Kaffeemaschine für höchste Ansprüche an Geschmack, Ästhetik und Leistung!

oder andere Fiebigs »dufter« Idee begegnete, war spätestens nach der Eröffnung im Dezember vergangenen Jahres Erstaunen und Begeisterung gewichen. Kaum ein Gast, der das Hotel nicht mit einem röstfrischen Souvenir im Gepäck verlässt. Klaus-Peter Fiebig: »Unsere Kaffee-Rösterei ist nicht nur ein optisches Highlight und eine weitere USP in unserem Hotel, sondern bereitet allen Beteiligten Freude.« Info: www.vierjahreszeiten-iserlohn.de

KIP

www.franke.de


INVESTITION KAFFEE & TEE

Kahla-Designerin Barbara Schmidt und Kaffee-Sommelier Michael Gliss entwickelten zusammen das Porzellan »Café Sommelier«

Der Weg zum perfekten Kaffee Mit »Café Sommelier«, dem neuen Porzellanprogramm von Designerin Barbara Schmidt, hat Kahla eine Kollektion auf den Markt gebracht, die perfekten Kaffeegenuss verspricht

In Zusammenarbeit mit Kaffee-Sommelier Michael Gliss wurden

einen Standard gesetzt. Bisher bedeckte ein Espresso nur den Boden

insgesamt 21 klassich-elegante Teile entwickelt, darunter acht Tassen,

der viel zu großen Espressotasse – weit weg von der Nase, optisch und

die dem Sommelier-Standard entsprechen. Als Zubehör sind unter

im Trinkprozess irritierend. Im »Café Sommelier«-Programm gibt es

anderem Deckel für die Tassen, ein Sommelierschälchen zur Kaffee-

zwei Größen: eine Tasse für den normalen Espresso und eine Tasse

verkostung, eine Zuckerdose sowie eine Kaffeekaraffe erhältlich. Bar-

für Espresso Doppio, Espresso Macchiato und Espresso Lungo. Alle

bara Schmidt und Michael Gliss erklären die Besonderheiten des neu-

Tassen sind innen eiförmig, sodass sich die Crema gut entwickeln

en Programms:

kann. Barbara Schmidt: Um dem Kaffeegenießer noch mehr zu bieten,

Top hotel: Herr Gliss, den Begriff »Sommelier« kennt man eher

haben wir die für Kahla so typischen Vorteile hinzugefügt: die asym-

im Zusammenhang mit Wein. Was macht ein Kaffee-Sommelier im

metrische Untertasse, die Raum für Löffel und Schokolade lässt, und

Unterschied zum Barista?

Deckel für die Tassen, die als Aromasiegel dienen, sodass sich Duft

Michael Gliss: Der Beruf Sommelier umfasst viele Genussmittel –

und Geschmack gleichzeitig entfalten können. Auf den ersten Blick

neben Wein auch Käse, Wasser und eben Kaffee. Er ist ein Botschafter

erscheinen die Tassen von »Café Sommelier« nicht spektakulär: Mir

und Kommunikator des gehobenen Genusses und steht im idealen

war es wichtig, die Form, die Haptik und das Wirken der Tassen als

Fall zusammen mit dem Röster für die Qualität des Rohkaffees und

Werkzeuge für den perfekten Genuss in Einklang zu bringen. Der Bo-

Röstkaffees. Ein Sommelier kennt mehr als 1000 Aromen des Kaffees,

den der Espresso- und Cappuccino-Tassen ist gerundet, damit sich

kann diese beschreiben und dem Genießer vermitteln. Ein Barista be-

eine gute Crema bilden kann. Die Wandstärke ist nicht zu dünn, damit

reitet Kaffeespezialitäten professionell und optisch ansprechend zu.

die Tassen Wärme speichern können, an den Trinkrändern wird sie

Top hotel: Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Kahla und

schlanker, weil eine feinere Kante an den Lippen für ein gutes Trink-

Herrn Gliss?

gefühl wichtig ist.

Barbara Schmidt: Als wir uns dazu entschlossen haben, ein Pro-

Top hotel: Was hat es mit dem Sommelier-Schälchen auf sich?

gramm für den perfekten Kaffeegenuss zu entwickeln, wussten wir

Barbara Schmidt: Mit der kleinen Schale kann man sowohl Wein

auch, dass wir es besser machen wollen als andere zuvor. Es reicht

als auch Kaffeesorten probieren. Sommeliers hängen sich so ein

nicht, einer Serie einen schönen Namen zu geben – sie muss auch

Schälchen bei Geschmacksproben, sogenannten Tastings, um den

funktionieren: bei der Zubereitung, beim Aroma, der Entfaltung von

Hals. So wandert es mit dem Besitzer. Die Sommelierschale wird mit

Duft und Geschmack. Und genau dafür haben wir in Michael Gliss

einem Band geliefert und kann auch als Schmuckstück dienen.

einen Experten gefunden. Für die einzelnen Kaffeespezialitäten ha-

Top hotel: Für wen wurde »Café Sommelier« entwickelt?

ben wir noch weitere Kenner wie Röster und Baristas hinzugezogen.

Michael Gliss: Für alle, die Kaffee mit noch mehr Perfektion und Be-

Top hotel: Was zeichnet das neue Programm aus?

wusstsein zubereiten und genießen möchten. Kaffee als das belieb-

Michael Gliss: Das gesamte Sortiment – Größen, Formen und Ma-

teste Getränk der Welt erhält mit »Café Sommelier« endlich die gleiche

terialstärke – sind perfekt für die Herstellung von beliebten Kaffee-

Aufmerksamkeit wie zum Beispiel Wein.

spezialitäten und für den sinnlichen Genuss erarbeitet. Wir haben

Info: www.kahlaporzellan.com

96 TOP HOTEL | 4 /2012


400 Tassen pro Stunde

BUCHTIPP

Speziell für große Mengen Brühkaffee ist die »Spectra X-XL« von Franke Coffee Systems ausgelegt. Mit vier Brühstufen, einem Vier-Liter-Brühgefäß und zusätzlichem Vier-Liter-Vorratsbehälter sowie automatischer Nachbrühung eignet sich der Vollautomat für das tageszeitabhängige Kaffeegeschäft. Die »Spectra X-XL« brüht pro Stunde 400 Tassen Kaffee oder liefert 150 Tassen Heißwasser, wobei die

FASZINATION KAFFEE Ob als Espresso, Latte Macchiato, Filterkaffee, Instant, mit und ohne Koffein: Kaffee wird zu jeder (Tages-)Zeit und Gelegenheit getrunken. Doch wie kommt der Kaffee in die Tasse? Wo wächst

Ausgabemenge für Tasse, Pott, Kännchen oder Kanne programmiert

er, welche Verarbeitungsschritte sind nötig, um aus den rohen

werden kann. Der druckfreie Brühvorgang und die aromafrische Auf-

Kaffeefrüchten dieses aromatische Getränk zuzubereiten? Wie

bewahrung des Kaffeemehls – im drei

funktioniert der Kaffeehandel? Wann und wie wurde der Kaffee

Liter großen Behälter mit Füllstand-

überhaupt entdeckt und verbreitet? Der Deutsche Kaffeeverband

überwachung – sichern die Qualität

hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Experten aus der Kaffee-

des Produkts. Das Gerät ist mit Be-

wirtschaft ein umfassendes und anschauliches Sachbuch über den

dieneinheiten für den Servicebereich

beliebten Muntermacher herausgebracht.

oder zur Selbstbedienung erhältlich und verfügt zudem über ein automatisches Reinigungsprogramm mit dem »Clean+CleverSystem«. Auf Wunsch gibt es die »Spectra X-XL« mit ausziehbarer Abstellfläche für Thermoskannen und einem passenden Ausgabe-

Deutscher Kaffeeverband e.V. Faszination Kaffee. Alles über eines der beliebtesten Getränke der Welt. Bucher Verlag

hahn. Zusätzlich ist ein Tassenwärmer

150 Abbildungen

für 50 bis 80 Tassen verfügbar.

29,95 €

Info: www.franke.de

ISBN 978-3-7658-1885-1

Entdecken Sie die neue Barista Qualität!

Weitere Informationen unter: www.jacobs-professional.de Info-Hotline: 0180 - 33 33 440 (0,09 Euro/Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Minute in Deutschland)


INVESTITION KAFFEE & TEE

Wasser im Fokus Kaffee besteht zu 98 Prozent aus Wasser. Um dessen Einfluss auf die Herstellung eines guten Kaffees aufzuzeigen, hat der Deutsche Kaffeeverband e.V. (DKV) in Zusammenarbeit mit dem Wasserspezialisten Brita Professional die Broschüre »Kaffeegenuss braucht gutes Wasser« herausgegeben. Erklärt wird, worauf es bei der Zubereitung von Kaffee ankommt, wie das ideale Kaffeewasser beschaffen sein sollte und was ein Wasserfilter zur Qualität beitragen kann. Die Gratis-Broschüre kann gegen Einsendung eines mit 1,45 Euro frankierten DIN-A4 Umschlags über den DKV bestellt werden: www.kaffeeverband.de

Mehr als Black & White Ein integriertes Choc-Modul bereichert den Kaffeevollautomaten »Black & White 3 CTMC« von Thermoplan. »CTMC« steht für »Coffee Tea Milk Chocolate« und bezeichnet die Produktvariationen, die das Gerät herstellt. Die Trinkschokolade – hell oder dunkel, kalt oder heiß – kann mit Wasser, Milch oder Milchschaum zubereitet werden, wobei das Schokoladenpulver immer erst in Wasser gelöst wird. Trotz seiner hohen Stundenleistung von beispielsweise 200 Tassen Kaffee ist der Vollautomat mit einer Breite von 77 Zentimetern und einer Höhe von 73 Zentimtern so dimensioniert, dass er auf den meisten Theken problemlos Platz findet. Zu den Ausstattungsmerkmalen gehören neben dem modularen Aufbau und der unempfindlichen Stahlfront ein höhenverstellbarer Auslauf und ein automatisches Reinigungsprogramm. Info: www.thermoplan.eu

Der Alleskönner

Zwei »Royals«

Eine neue Version der Melitta »bar-cube« prä-

Die Sorten »Jacobs Royal Diplomat« und

sentierte das Unternehmen kürzlich auf der

»Jacobs Royal Schümli« sind Rainforest

Internorga Hamburg. Der Vollautomat im mittle-

Alliance-zertifiziert. Damit erfüllen die Kaf-

ren Preissegment ist – wie im Bild – unter ande-

fees aus 100 Prozent Arabica-Bohnen höchste

rem mit Schoko-Baustein, Tassenwärmer und

Qualitätsansprüche und überzeugen in punc-

Milchkühlschrank erhältlich. Neben zwei ver-

to Nachhaltigkeit. »Schümli« zeichnet sich

schiedenen Bohnensorten lassen sich zwei

durch seine besondere Cremebildung aus; er

Schokovarianten parallel verarbeiten, optional

ist im Achter-Karton à 1000 Gramm zu haben.

unter der Verwendung von Frischmilch oder

Charakteristisch für den feinen Hochlandkaf-

Milchpulver. Das kompakte Gerät mit intuitiver

fee »Diplomat« ist ein frisches, elegantes Aro-

Bedienerführung über das große Grafik-Display

ma und ein ausgewogener Körper. Angeboten

ist auf einen Tagesbedarf von bis zu 150 Tassen

wird er im Zehner-Karton mit 1000 oder 800

ausgelegt.

Gramm Inhalt pro Packung.

Info: www.melittasystemservice.de

Info: www.jacobs-professional.de

www.vollmer-kaffee.de

genießertypisch. 98 TOP HOTEL | 4 /2012


Frisch aufgebrüht Mit »Dallmayr Premium Selection« erweitert das Familienunternehmen sein Angebot um ein Röstkaffee-Produkt für Großverbraucher. Die Sorte wird nach Angaben des Herstellers röstfrisch verpackt und anschließend versiegelt. Jeder Beutel ist mit 65 Gramm portionsgenau für 1,8 Liter Filterkaffee im Frischbrüh-Kaffeeautomaten dosiert und ermöglicht darurch eine schnelle und unkomplizierte Kaffeebrühung. Erhältlich ist »Dallmayr Premium Selection« im Karton mit jeweils 50 Beuteln.

LEAFLINE TEEPOR ZELLAN FÜR GASTGEBER

Info: www.dallmayr.de

Neue Giga-Generation 20 Spezialitäten mit und ohne Milch sind bei der neuen »Giga X9« bzw. »Giga X9c Professional« von Jura programmierbar. Die Geräte mit einer vom Hersteller angegebenen Tagesleistung von circa 180 Tassen sind mit jeweils drei Thermoblöcken und drei Pumpen ausgestattet; sie sorgen so gleichzeitig für Heißwasser und Dampf. Ein Kombiauslauf mit zwei Kaffee- und zwei Milchausläufen, eine Profi-Barista-Dampflanze sowie zwei Bohnenbehälter mit Aromaschutzdeckel für je 650 Gramm Inhalt und ein elektronisch verstellbares KeramikScheibenmahlwerk sind weitere Merkmale des Vollautomaten. Während die »Giga X9« einen Fünf-Liter-Wassertank hat, verfügt die »Giga X9c« über einen Festwasseranschluss mit Restwasserablauf. Neben der einfachen Pflege der Maschine bietet Jura den »Value-ProtectionService«: Innerhalb von 25 Monaten oder bis zu 45.000 Tassen wartet ein Techniker das Gerät zweimal – ohne weitere Kosten. Auch Zusatzprodukte wie Tassenwärmer, Milchkühler, Abrechnungs- und Wasserfiltersysteme sowie ein Möbelsortiment sind erhältlich. Info: www.juragastroworld.de

4 x »Green Label« Vier Bio- und Faitrade-Kaffeesorten

MEßMER PROFILINE TEE FÜR GASTGEBER

aus kontrolliert biologischem Anbau und / oder fairem Handel hat Seeberger mit dem »Green Label« gekennzeichnet: »Confianza Bio-Fairtrade Kaffee« als ganze Bohnen oder gemahlen, »Confianza Bio-Fairtrade Espresso« als ganze Bohnen, »Bio-Kaffee Sidamo« als ganz Bohnen oder gemahlen und »BioEspresso Sidamo« als ganze Bohnen. Alle Kaffees sind in der aromaschützenden 500Gramm-Verpackung erhältlich. Info: www.seeberger.de

!k kÂÌ, y kÌ Gastronomie- und Großverbraucher-Service Tel.: 04105/5 04-0 · Fax: 04105/6 24-0 , 4HPS! WYVÄSPUL'3:/ HN KL Ç ÞÞÞ²­Â y k² Î ²bk Informationen auch über den !k kÂÌ8kÂΠkNÅ­@ÂÎ kÂÌ @X NÅÌ, xkÅÅ @ 0UMV /V[SPUL (0,09 Euro/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 0,42 Euro/Min. aus Mobilfunknetzen).

ÞÞÞ² @X NÅ ­Â xkÅÅ @ ²bk


INVESTITION KAFFEE & TEE

Getestet und für gut befunden Knapp 500 Tester nahmen am »Nescafé Milano«-Geschmackstest auf der Internorga in Hamburg teil und gaben für das Kaffee-Getränk ihrer Wahl ein Urteil ab. In 94 Prozent aller Fälle kamen die Tester nach Auskunft des Herstellers zu dem Resultat: »Schmeckt gut«. Insgesamt acht Heißgetränke-Varianten standen den Messebesuchern zur Auswahl, die mit den Tabletop-Geräten am Stand innerhalb weniger Sekunden per Knopfdruck produziert wurden. Neben einfachem Handling und Schnelligkeit punktet die Geräteserie »Milano«, die in drei unterschiedlichen Ausführungen (Modell »8/120«, Modell »8/60« und Modell Mini »6/30«) zur Verfügung steht, durch ihre stilvolle Optik. Info: www.nescafe-automaten.de

Filterlösungen BWT water+more hat das »BWT bestsave Kalkschutz-Pad« für Kaffeemaschinen mit Wassertank auf den Markt gebracht. Das im Tank deponierte Vlieskissen entzieht dem Wasser durch den enthaltenen HochleistungsIonenaustauscher Kalzium. Dies unterdrückt die Kalkbildung in der Maschine – und damit ist sie länger funktionstüchtig. Bis zu zwei Monate kann das Pad verwendet werden, dessen Kapazität je nach Karbonathärte und Tankvolumen 15 bis 100 Tankfüllungen beträgt. Außerdem hat das Wiesbadener Unternehmen seine »BWT bestcup«-Serie erweitert: Neu sind die Filterkartuschen »Blue« (Foto re.), »S Saphir«, »S White« und »T White«

Fair aus Überzeugung

(Foto li.). Sie sind maßgeschneidert für die Kaf-

Bereits seit 17 Jahren ist Vollmer Kaffee

feemaschinen und -vollautomaten der wichtigs-

Lizenznehmer bei TransFair e.V. Der Verein

ten Hersteller und passen dadurch in den jeweili-

vergibt das Fair-Trade-Siegel in Deutschland

gen Ansaugstutzen im Tank. Nach einer kurzen Spülphase steht gefiltertes und kalkfreies

seit knapp 20 Jahren. Die Privatrösterei lässt

Wasser für den Brühvorgang bereit. Info: www.water-and-more.com

die Sorten Espresso, Café Crema und den Filterkaffee nicht nur fair, sondern auch mit dem Bio-Label zertifizieren. Das Unternehmen röstet die Kaffees aus Lateinamerika

Presto, presto ...

und Afrika traditionell in einem LangzeitTrommelröstverfahren, durch das sie ein fein

In nur 35 Sekunden einsatzbereit und

strukturiertes Aroma erhalten und gut be-

mit einer energieeffizienten Power-Off-

kömmlich werden.

Funktion ausgestattet ist die neue »Zenius«

Info: www.vollmer-kaffee.de

von Nespresso. Durch ihr hochwertiges Design macht sie ein gute Figur in Suiten, aber auch im Tagungsfoyer oder auf dem Kaffee- / Teebuffet im Wellnessbereich. Zu den Ausstattungsmerkmalen gehören drei pogrammierbare Tassengrößen für die Zubereitung von Ristretto, Espresso und Lungo; weitere Ausstattungsmerkmale: eine Hochdruckpumpe (16 bis 19 bar), ein 2,3-Liter-Wassertank, ein Kapselauffangbehälter für 25 Kapseln und eine schwenkbare Tassenauflage. Info: www.nespresso.com 100 TOP HOTEL | 4 /2012


PROFESSIONAL P R O FE S SI O NAL D Der er B Barista-Spezialitätenprofi arista-Spezialitätenprofi mit FFestwasseranschluss estwasseranschluss

Für Bohnen, Pads und Kapseln Die neue Siebträger-Espressomaschine »Life« ist eine gemeinsame Entwicklung von Macchiavalley und Reneka. Es gibt sie als ein-, zwei- und dreigruppiges Gerät in normaler oder hoher Ausführung für Latte Macchiato und Coffee-to-go-Becher. Die »Life« vereint drei Systeme: Die »Aroma Perfect«-Brühgruppe liefert laut Hersteller durchgängig gute Extraktionsqualität aufgrund von optimalem Anpressdruck. »Sensitive Brewing« ermöglicht die individuelle Temperatureinstellung jeder einzelnen Brühgruppe. Das »Multi Coffee System« schließlich lässt in Kombination mit dem passenden Siebträger den Einsatz frischer Bohnen, von Pads und Pods oder Kapseln zu. Der Dampfbezug funktioniert auf Knopfdruck. Statt des zweiten Dampfhahns ist auch der Einbau eines Barista-Steams möglich. Dieser erhitzt die Milch und schäumt sie automatisch auf. Er verfügt zusätzlich über eine aktive Temperaturüberwachung und eine vollautomatische Reinigung. Alle »Life«-Modelle haben ein »Energy-Save-System« zur automatischen Regelung der Kesseltemperatur, eine Standby-Ein-

GIGA GIGA X9c Professional Professional

stellung, ein leicht ablesbares LC-Display und eine beleuchtete Tassenarena. Info: www.mv-t.de

Nachhaltig trinken Mehr als sechs Millionen Tassen des Fairtrade-Kaffees »Corazon«, der Anfang des Jahres in allen 21 europäischen Mövenpick Hotels & Resorts eingeführt wurde, sollen 2012 dort ausgeschenkt werden. Die Sorte mit ausgewogenem und gehaltvollem Geschmack wurde eigens von Mövenpick kreiert und ist eine Mischung aus Arabica- und RobustaBohnen. Der Kaffee trägt sowohl das Bioals auch das Fair-Trade-Siegel. Die Umstellung auf fairen Kaffee ist Teil des Nachhaltigkeits-Engagements der Hotelkette. Ihr Ziel: die Zertifizierung aller Häu-

A Auf uf K Knopfdruck: nopfdruck: P Perfektion er fek tion in jjeder eder H Hinsicht insicht ffür ür d den en g großen roßen K Kaffeebedarf af feebedar f Die Die GIGA GIG A X9c X9c P Professional r o f e s si o n a l b beherrscht eherr scht vvirtuos ir tuos ssämtliche ämtliche Kaffeespezialitäten Kaf feespezialitäten von von Ristretto R is t r e t t o b bis is Latte Lat te m macchiato a cc h i a t o – auf auf W Wunsch u ns c h g gleich leich zzweifach. weifach. D Die ie P Profi-Dampflanze rof i-Dampf lanze m mit it Temperatursensor Temperatur sensor b begeistert egeister t jjeden eden B Barista. a r is t a . G GIGA IG A V Value alu e P Protection rotec tion – ei einzigartige nzigar tige SServiceleistung er viceleistung im im P Profi-Bereich rof i-Bereich b beinhaltet einhaltet u umfangreiche mfangreiche M Maßnahmen aßnahmen zzur ur W Werterhaltung er terhaltung üb über er 2255 M Monate onate o oder der 445.000 5.0 0 0 TTa Tassen. as s e n . JJURA UR A – IIff yyou ou llove ove ccoffee. of f e e.

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mit dem internationalen Umweltsiegel »Green Globe« bis Ende 2012. Info: www.moevenpick-hotels.com

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INVESTITION KAFFEE & TEE

So schmeckt der SĂźden Die neue Sorte ÂťSpanische OrangeÂŤ erweitert seit Kurzem die Ländertee-Range von Teekanne. Der Geschmack sonnengereifter Orangen, abgerundet mit einer fruchtigen Pfirsichnote, verleiht dem Tee seinen sĂźdländischen Charakter. Nach fĂźnf bis acht Minuten Ziehzeit ist der Tee fertig und kann sowohl heiĂ&#x; als auch kalt getrunken werden. Ebenso neu im Sortiment: der kräftige Assam-Schwarztee ÂťNeroÂŤ und der Kindertee ÂťPrinzessin LillifeeÂŤ – ein Erdbeere-Himbeere-FrĂźchtetee aus natĂźrlichen Zutaten und ohne Zusatz von Zucker. Zur stilvollen Präsentation von zwĂślf ausgewählten Sorten aus dem ÂťGastro Premium SortimentÂŤ offeriert Teekanne Hoteliers und Gastronomen eine stabile Box in edlen Rot-TĂśnen fĂźr das Teebuffet. Durch mehrsprachige Sortenbezeichnungen, Produktinformationen und Zubereitungshinweise sowie die Verwendung von leicht verständlichen Symbolen mĂśchte der Hersteller internationalen Gästen die Auswahl erleichtern. Info: www.teekanne.de

Vollmer auf neuen Wegen Die PrivatrĂśsterei Vollmer Kaffee hat jetzt die neue Produktlinie ÂťLieber TeeÂŤ auf den Markt gebracht – 13 ausgesuchte Teesorten, darunter Schwarzer Tee in Bio-Qualität, GrĂźner Tee, Kräutertee und FrĂźchtetee. Alle Geschmacksrichtungen, beispielsweise ÂťKamille HonigÂŤ, ÂťGrĂźner Tee Litschi-MangoÂŤ und der FrĂźchtetee ÂťStrawberry FieldsÂŤ sind als Tassenportionen, Loseware im 200-GrammBeutel, als Kännchenportionen sowie in Faltschachteln erhältlich. Passende Tassen, Glasbecher, Kännchen, Samowars, Kandis, eine Teekarte sowie Displays fĂźr Dosen und Faltschachteln runden das Angebot ab. Verkostungen fĂźr die Sortimentsauswahl sowie Teeschulungen der Mitarbeiter Ăźbernimmt ein ÂťGenussberaterÂŤ direkt vor Ort. Info: www.vollmer-kaffee.de

Edle Tee-Präsentation Teetrinken ist zeitlos – ebenso wie das neue Porzellan ÂťLeafLineÂŤ von MeĂ&#x;mer ProfiLine. Das Design des neunteiligen

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Service wurde vom Teeblatt inspiriert. Die Form der Henkel bei-

Guter Kaffee. Ist Ihr Haus dafĂźr bekannt? ,Bò FF JTU FJOFS EFS XJDIUJHTUFO 6NTBU[ VOE .BSHFOUSĂŠHFS EFT (BTUHFXFSCFT 7FSEJFOFO 4JF NFIS (FME NJU HVUFN ,Bò FF 8JS [FJHFO *IOFO XJF FT HFIU

spielsweise erinnert an eine Knospe mit zwei Blättern und greift die traditionelle asiatische PflĂźckmethode Âťtwo leafs and a budÂŤ auf. Die Geschirrkollektion zeichnet sich durch hohe Funktionalität aus: Sie ist stapelbar, spĂźlmaschinengeeignet und kann individuell im Baukastensystem zusammengestellt werden. Um losen Tee darin augenfällig zu präsentieren, hält MeĂ&#x;mer ProfiLine die Premiumkonzepte ÂťTeepyramideÂŤ – fĂźr die Tasse – sowie den ÂťTea BuddyÂŤ fĂźrs Kännchen bereit. Sie umfassen jeweils zwĂślf Sor-

Wir sprechen Kaffee

ten aus dem Schwarz-, Grßn-, Frßchte- und Kräutertee-Segment. Neu bei den Sachets ist die Komposition Kamillo, die Kamillentee mit dem Geschmack von Orangen und Lemongras verbindet. Die Tea Buddy-Serie enthält ebenfalls eine neue Variante:

Berlin School of Coffee GmbH & Co. OHG t 6IMBOETUSBTTF t % #FSMJO

102 TOP HOTEL | 4 /2012

ÂťGreen RoseÂŤ besteht aus chinesischem GrĂźntee mit RosenblĂźten-Aroma. Info: www.profiline.otg.de


Espresso mit »Milc« Die »S200 Easy Milc« von Douwe Egberts verbindet die firmeneigene »Café Milc«Technologie mit einer klassischen Espressomaschine für die Herstellung von Kaffeemixgetränken mit Milchschaum wie Latte Macchiato. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Espressomaschinenhersteller Schaerer. Das »Café-Milc«-Konzept ermöglicht den Austausch der Milchbehälter mit wenigen Handgriffen. Eine Packung »Café Milc« reicht laut Hersteller für 144 Cappuccini; dies entspricht sieben Litern herkömmlicher Milch. Die »S200 Easy Milc« reinigt sich jeden Tag automatisch – eine vollständige Spülung ist nur einmal pro Woche nötig. Bei längerer Standzeit schaltet das Gerät in einen Stromsparmodus. Info: www.douweegbertscoffeesystems.com

»Hab Sonne im Herzen!« Um zwei neue Tees hat das Alpenländische Kräuterhaus sein »Classic«-Sortiment ergänzt. Bei »Salus Grüner Tee Darjeeling« handelt es sich um einen fermentierten, an-

Das Kombi-Modell CBTM

regenden und milden grünen Tee aus dem Hochland des Himalaya. Der »Salus Schwarzer Tee Darjeeling«, ein milder Schwarztee gleicher Herkunft, ist ab Mai verfügbar. Ebenfalls neu im Programm sind die »Salus Glücks- und Geschenktees«. Hinter den optimistisch stimmenden Sortennamen »Hab Sonne im Herzen!«, »Lebe Deinen Traum!«, »Lass es Dir gut gehen!«, »Alles Liebe und viel Glück!« stecken Kräuter- und Früchteteemischungen, die frisch, fruchtig oder blumig schmecken. Auch diese Produkte sind ab Mai erhältlich. Info: www.alpenlaendisches-kraeuterhaus.de

Ð

Leistungsstark wie ein Mengenbrüher RKAÐÅÐBUF?BIÐTFBÐBFKÐ3LII>RQLJ>Q Zubereitung von köstlichen, heißen oder kalten Milchschaum-Spezialitäten Energiesparende Milchaufbereitung durch innovatives Wendelsystem Hohe Betriebssicherheit durch Modulbauweise

Thermoplan Deutschland GmbH www.thermoplan.eu


INVESTITION KAFFEE & TEE

Mehr Raum zum Lernen Frisch renoviert startet das Lavazza Training Center Frankfurt in den Frühling: Das 120 Quadratmeter große Schulungszentrum besteht aus einem Praxis- und einem Theorieraum und ist mit einer großen Auswahl an Kaffeemaschinen unterschiedlicher Hersteller, einem Degustationstisch für Sensorik-Kurse sowie aktueller Technik ausgestattet. Neu ist auch der Kurs »EspresSOunique«, in dem neue Rezepte für Kaffee-Kreationen vermittelt werden. Die Kurse mit maximal acht Teilnehmern sind für Lavazza-Gastronomiekunden kostenlos. Info: www.lavazza.com

»Tea Campus« für Wissensdurstige Eine webbasierte Weiterbildung rund um das Thema Tee bietet Althaus Tee aus Bremen Mitarbeitern von Hotellerie und Gastronomie. Das Online-Portal »Tea Campus« besteht aus jederzeit abrufbaren Video-Lerneinheiten zu Theorie und Praxis, einem Quiz zur Überprüfung des erlernten Know-hows, einem Tee-Lexikon sowie einem Forum zum Austausch unter »TeeStudenten«. »Die Praxis hat gezeigt, dass selbst langjähriges Servicepersonal in Sterne-Häusern Nachholbedarf bei der richtigen Zubereitung und dem Servieren hat«, erklärt Ralf Janecki, Geschäftsführer von Althaus Tee. Beim Grundseminar werden alle relevanten Fragen beantwortet: Worauf kommt es beim Aufguss an? Wo liegt der Unterschied zwischen klassischen und aromatisierten Sorten? Wie hängt die Ziehzeit mit der Blattgröße zusammen? Wie sollte Tee bestenfalls gelagert werden? Die Ursprungsgeschichte des fünf Jahrtausende alten Getränks, Pflanzenkunde und Produktionstechniken, Serviertipps und eine Verkostung mit vorher zugesandten Proben werden in Videosequenzen präsentiert. Wer darüber hinaus Begrifflichkeiten aus der Welt des Tees nachschlagen oder seine neu erworbenen Kompetenzen in weiteren

Auffällig unauffällig

Modulen vertiefen möchte, dem bietet das Coaching-Tool entsprechende Möglichkeiten. Ralf

Das Material: Edelstahl. Die Form: drei-

Janecki: »Flexible Lernzeiten, beliebig viele Nutzer mit persönlichem Login-Zugang, kosten-

eckig. Der Vorteil: lange Wärmespeicherung

lose Anwendung für Mitarbeiter unserer Kunden – unser Angebot wird mehr und mehr an-

und Frischegenuss. Das sind die Eigenschaf-

genommen. Erste Zertifikate für erfolgreich abgeschlossene Seminare konnten wir bereits

ten der neuen doppelwandigen Tee- und Kaf-

ausstellen.« Zugangsdaten können bei Liv Rathgeber per E-Mail angefordert werden:

feekannen von WMF Hotel. Das geradlinige,

l.rathgeber@althaustea.de; Info: www.althausteacampus.com

puristische Design fügt sich dezent in jedes Ensemble auf dem gedeckten Tisch ein. Für die Kaffeekannen offeriert WMF als Alternative zum normalen Deckel eine Filterlösung zur Zubereitung im Gefäß. Ein Teesiebeinsatz und ein Porzellangefäß, welches das entnommene Sieb aufnimmt, ergänzen die Teekannen. Zum Sortiment gehört außerdem ein 0,3-Liter-Milchkännchen. Laut Hersteller tropfen die Produkte beim Ausschenken nicht und sind spülmaschinenfest. Es gibt sie in den Größen 0,3 und 0,6 Liter; die Kanne für Kaffee ist auch als 1,2-Liter-Gefäß erhältlich. Info: www.wmf-hotel.de

104 TOP HOTEL | 4 /2012


ÂťMatcha-Up-CocktailÂŤ Mit der traditionellen japanischen Teespezialität Matcha lässt sich im Handumdrehen ein erfrischender Cocktail fĂźr die warme Jahreszeit zubereiten. Zutaten: 1/2 TL Matcha-Pulver (ÂťAiyaÂŤ von TeeGschwendner) 150 ml Wasser, 150 ml Zitronenlimonade EiswĂźrfel Limettenscheiben Zubereitung: • Geben Sie Matcha-Pulver,

Auf dem Weg zum Profi Latte Art, Cupping, Sensorik – es gibt viel zu lernen, bevor man sich Barista nennen darf. Eine fĂźnftägige Spezialausbildung zum ÂťBarista ProfessionalÂŤ hat die Berlin School of Coffee (BSOC) in ihrem umfangreichen Programm. Der Kurs umfasst die Semi-

Wasser und EiswĂźrfel in einen Cocktail-Shaker. • FĂźr fĂźnf Sekunden kräftig schĂźtteln, anschlieĂ&#x;end in ein Glas geben. • Mit Zitronenlimonade auf-

nare Barista Basic, Barista Advanced, Latte Art, Cupping & Senso-

fĂźllen und eiskalt mit Limet-

rik und Seasonal Drinks. MĂśgliche Termine im ersten Halbjahr

tenscheiben servieren.

sind der 4. bis 8. Juni und der 25. bis 29. Juni. Wer nicht ganz so viel Zeit mitbringt, kann während der dreitägigen Ausbildung Ba-

Weitere Informationen und Zubereitungsideen mit Matcha-Tee:

rista KompaktÂŤ Hintergrundwissen und praktische Erfahrungen

www.teegschwendner.de

TH

sammeln. Der Kurs beinhaltet die Seminare Barista Basic, Barista Advanced und Latte Art und findet zu folgenden Terminen statt:

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2. bis 4. Mai und 14. bis 16. Mai. Um die betriebswirtschaftlichen

Melitta SystemService

Hintergrßnde geht es bei der dreitägigen Spezialfortbildung

www.melittasystemservice.de

ÂťUnternehmen CoffeebarÂŤ, die sich aus den Seminaren ÂťCoffeebar ManagementÂŤ, Wettbewerbsanalyse und Coffeebar MarketingÂŤ zusammensetzt und vom 30. Mai bis 1. Juni gebucht werden kann. Das komplette Kursprogramm und weitere Informationen zur 2004 gegrĂźndeten Schule, die gemeinsam mit der Deutschen RĂśstergilde und der Escuela de Cafe in El Salvador Initiator des ÂťCoffee MasterÂŤ ist, finden Interessierte im Internet unter: www.berlinschoolofcoffee.de

SĂźĂ&#x;e Rarität

MelittaÂŽ bar-cube

Mit ÂťGinger KissÂŤ bringt Lotao eine neue Bio-KokosblĂźten-

Kaffee und Schoko im perfekten Licht

zucker-Variante auf den Markt. Dieser besteht aus unraffiniertem, naturbelassenem Palmzucker aus Indonesien mit Zitroneningwer aus Sri Lanka und einem Spritzer Zitrone. Das Ergebnis ist ein fein kristallines Produkt mit leichtem KaramellAroma, das weniger sĂźĂ&#x; als Industriezucker,

s )NTEGRIERTE 3CHOKOLADENLĂšSUNG s ,EISTUNGSSTARK IM KLASSISCHEN $ESIGN s %INFACHES INNOVATIVES 2EINIGUNGSKONZEPT s -ILCHSCHAUM AUF +NOPFDRUCK ODER KLASSISCH s )DEAL FĂ R ,OUNGES "ARS 'ASTRONOMIE

3CHĂšN EINFACH EINFACH SCHĂšN

dafĂźr aber reich an Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen ist. ÂťGinger KissÂŤ ist auch fĂźr Diabetiker geeignet. Wegen seines niedrigen Schmelzgrades wird der Zucker schnell flĂźssig und kann damit gut zum SĂźĂ&#x;en von Kaffee und Tee, jedoch auch zum Kochen und Backen verwendet werden. Info: www.lotao.com

MELITTA MACHT KAFFEE ZUM GENUSS


INVESTITION CONVENIENCE PRODUKTE

Mit gutem Gewissen Foto: Fotolia.com

Hersteller von Convenience setzen verstärkt auf Nachhaltigkeit

Das gesellschaftspolitische Thema Nachhaltigkeit nimmt auch im Außer-Haus-Markt eine immer wichtigere Rolle ein. Besonders bei Convenience-Produkten gewinnen Herkunft und Entstehung der fertigen Ware an Bedeutung – sowohl für die Gastronomen als auch für die Gäste. Top hotel zeigt drei Beipiele aus verschiedenen Lebensmittelbereichen

Das Gastgewerbe setzt weiterhin stark

die Umwelt? Solche Fragen werden sowohl für

auf Convenience: 41 Prozent der Hotels und

Gastronomen als auch für Gäste immer wichökologische Ziele

Restaurants in Deutschland verwenden vor-

tiger. Dementsprechend arbeiten die Herstel-

gefertigte Lebensmittel und Food-Grundpro-

ler mit Hochdruck an diesen Themen. Be-

dukte regelmäßig. Das ist das Ergebnis einer

sonders bei Gemüse, Früchten und Kartoffeln als Inbegriff von Natürlichkeit stehen »Clean

Erhebung des Marktforschungsinstituts The Nachhaltigkeit

Business Target Group aus dem vergangenen

Label« und Nachhaltigkeit ganz oben auf der Prioritätenliste. Viele Hersteller versprechen

Jahr. Besonders häufig kommen demnach tiefgekühlte Rohwaren zum Einsatz.

soziale Ziele

ökonomische Ziele

mittlerweile eine nachhaltige Erzeugung vom

Aber woher kommen diese eigentlich? Wo

Anbau über den gesamten Produktionspro-

und wie wurden sie verarbeitet? Wie sind dort

zess bis hin zum Transport der Waren. Ver-

die sozialen Standards? Wie sehr belasten sie

tragsbauern werden dazu verpflichtet, sich an

106 TOP HOTEL | 4 /2012


die unternehmenseigene Charta zu halten, die in der Regel die Ausübung einer umweltschondenden Landwirtschaft und den Verzicht auf Gentechnik beinhaltet. Anfang vergangenen Jahres verkündete Unilever Food Solutions, für die Marke Knorr sämtliche Produkte hinsichtlich Geschmack, Zutaten, Effizienz und Umweltschutz zu überarbeiten. Das Unternehmen setzt seinen Fokus hier im Wesentlichen auf den Klimawandel, Nachhaltigkeit in Landwirtschaft und Verpackung sowie die Einsparung von Wasser und CO2. Sämtliche Gemüse- und Kräuterlieferanten für die Knorr-Soßenprodukte wurden zur Teilnahme am Programm »Anbau für die Zukunft« verpflichtet; bis Ende dieses Jahres sollen auf diese Weise 50 Prozent der 13 wichtigsten Anbaupflanzen aus nachhaltiger Landwirtschaft bezogen werden, bis 2015 sollen es sogar 100 Prozent sein. Allein in Deutschland bauen nach Angaben des Unternehmens 1200 Bauern unter anderem Zwiebeln, Lauch, Sellerie, Kartoffeln und Karotten für Knorr an. Um den Nährstoffgehalt der Waren bestmöglich zu erhalten und den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, werden die Trans-

CO2-Fußabdruck: Erlenbacher hat ermittelt, wie viel Kohlendioxid bei der Herstellung seines Apfelkuchens entsteht

portwege von Obst, Kräutern und Gemüse möglichst kurz gehalten und oftmals in eigenen Werken vor Ort verarbeitet. Direkt nach der Ernte und in der Nähe der Felder wird das Gemüse für die Knorr-

Die Bemühungen vieler Hersteller zur firmeneigenen Nachhaltigkeits-

Soßen getrocknet – das spart Gewicht für den Transport und ent-

politik enden oft nicht bei der Produktion. Vielmehr beziehen die meisten

lastet somit die Umwelt. CO2-Emissionen reduziert Unilever außer-

Unternehmensphilosophien neben dem Engagement für die Umwelt

dem dadurch, dass alle deutschen Standorte zu 100 Prozent mit

auch die Mitarbeiter und die Gesellschaft durch die Unterstützung von

erneuerbaren Energien versorgt werden. »Nachhaltigkeit wird das

gemeinnützigen Organisationen mit ein. Das so entstandene »Rundum-

Thema der nächsten Jahre werden und vor allen Dingen Einzug in

Paket« lassen sich die Firmen einiges kosten – schließlich soll es den Kun-

die Gastronomie finden«, sagt Steven Verweij, Managing Director

den ein gutes Gefühl beim Kauf vermitteln. »Wir haben die Anfrage sei-

Unilever Food Solutions. »Wir haben den Grundstein für die Zu-

tens der Kunden nach mehr Effektivität und Nachhaltigkeit erfüllt«, sagt

kunft schon vor knapp vier Jahren gelegt, indem wir die Qualität

Steven Verweij. Teurer geworden seien die Produkte dadurch nicht; die

unserer Produkte, die unter der Bezeichnung ›Neue Welt von Knorr‹

Preiserhöhungen im vergangenen Jahr seien allein auf die gestiegenen

erhältlich sind, und deren Zutaten signifikant verbessert haben.«

Rohstoffpreise zurückzuführen. Auch Schöller Direct gibt als Grund für

»Eine nachhaltige und umweltfreundliche Einkaufsstrategie ist

Preiserhöhungen bei einzelnen Fischprodukten allgemeine Kostenstei-

auch für uns unverzichtbar«, sagt Horst Möller, Einkauf Schöller Di-

gerungen am Markt an. »Das Thema Nachhaltigkeit gehört heute bei grö-

rect. Das Unternehmen orientiert sich beim Erwerb der Fischpro-

ßeren Unternehmen zum Pflichtprogramm«, erklärt Fritz Kellermann, Mar-

dukte an den Empfehlungen verschiedener Umweltorganisationen

keting Geschäftsführer Frozen Food bei Nestlé Schöller. Einen direkten

und bevorzugt unter anderem Fangregionen mit ausgewiesenem

Wettbewerbsorteil sieht er dadurch zwar nicht, aber: »Fehlende Nachhal-

Nachhaltigkeits-Managementsystem. So bezieht Schöller Direct

tigkeitsaktivitäten wären ein Wettbewerbsnachteil.«

PRO

beispielsweise nach eigenen Angaben Kabeljau nur noch aus den gesunden Vorkommen der Nordostarktis, um die nordseegefährdeten Bestände zu schonen. Darüber hinaus kommen Lachs, Tilapia

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und Dorade größtenteils aus Bio-Aquakulturen ohne Einsatz von Antibiotika und Chemikalien. Gemeinsam mit dem Zentrum für nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten-Herdecke hat die Erlenbacher Backwaren GmbH 2010 einen Nachhaltigkeits-Check im Werk durchgeführt, anhand dessen man weitere Ziele für das Unternehmen festgelegt hat, etwa deutliche Einsparungen beim Ressourcen-Verbrauch. Abwärmenutzung, Wärmerückgewinnung und energiesparende Spülmaschinen sind Maßnahmen, die bereits getroffen wurden. Künftig werden auch die Abwässer noch besser vorbehandelt. Darüber hinaus hat Erlenbacher für zwei seiner Produkte einen »CO2-Fußabdruck« erstellen lassen. Dabei wurde im Detail und durch die gesamte Erzeugungskette hindurch ermittelt, wie viel Kohlendioxid bei der Herstellung des Apfelkuchens und der Sahne-Schnitte entsteht. 4/2012 | TOP HOTEL 107


INVESTITION CONVENIENCE PRODUKTE

Milder Geschmack Das Traditionsunternehmen Friesenkrone hat die Rezepturen seiner Sauermarinaden bei den Produkten »Gabelrollmops«, »Bismarckheringe« und »Rollmops«

Zwei kleine Süße Neue Mini-Dessert-Tartelettes in zwei verschie-

umgestellt. Ein natürlicher Zuckeraufguss, der den bisher verwendeten Süßstoff ersetzt, reduziert die Säure deutlich und mildert den Geschmack der Heringsspezialitäten. Info: www.friesenkrone.de

denen Formen präsentierte die HUG AG auf der Intergastra: Mit 4,2 Zentimetern Durchmesser erweitert ein Tartelette die runden Varianten um eine zusätzliche Größe; das neue Mini-Tartelette »Carré« verfügt im Vergleich über einen etwas schmäleren Boden und leicht schräg nach außen ansteigende Seiten mit 3,8 Zentimetern Länge. Beide sind aus leicht gesüßtem Mürbeteig gebacken und bleiben dank Glasur auch mit Füllung lange knusprig. Info: www.hug-luzern.ch

Lust auf Skandinavien Einen schwedischen Klassiker hat Tulip Anfang des Jahres mit seinen »Köttbullar« auf den Markt gebracht. Das skandinavische »Nationalgericht« aus fein gewürztem Rind- und Schweinefleisch ist tiefgefroren im Zwei-Kilo-Beutel mit etwa 134 Stück erhältlich. Nach rund 15 Minuten im Kombidämpfer oder fünf Minuten in der Pfanne sind die Köttbullar fertig zubereitet – traditionell werden sie mit einer dunklen Sahnesoße, Salzkartoffeln und Preiselbeeren serviert. Info: www.tulip.de

Frische Salatideen Heiß serviert

»Gurken-Melonen-Cocktail«, »Schichtsalat Tonnato« und »Tomatiger Nudel-

Fix und fertig in einem kleinen Weckglas angerich-

salat mit Minze« sind drei der Rezepte der aktuellen Salatpromotion des Kraft-Food-

tet ist die mit Wirsing ummantelte Eisbein-Praline auf

Außer-Haus-Service. Die neue Rezeptbroschüre fokussiert die Zubereitung mit

Steckrüben – eine der Neuheiten aus der Delikatessen

Kräutern und Gemüse in Kombination mit Dressings von Kraft. Neben der Ideen-

Manufaktur Achenbach. Nach zehn Minuten im Kom-

sammlung erhält der Leser beispielhafte Wareneinsatz-Kalkulationen zu jedem Re-

bidämpfer eignet sich der deftige Mini-Klassiker als

zept, eine detaillierte Zutatenliste, professionelle Tipps sowie einen Saisonkalen-

Zwischengang für Menüs, aber auch als warmer

der für Gemüse, Salate und Kräuter. Profi-Anwender können darüber hinaus mit

Hauptgang auf Buffets. Erhältlich ist das Produkt tief-

Kraft-Dressings am Bonusprogramm für Großverbraucher von Foodservice Rewards

gekühlt in einem Karton mit 48 Stück à 45 Gramm.

teilnehmen; das Etikett mit Code befindet sich auf jeder Fünf-Liter-Dressing-Kanne.

Info: www.achenbach.com

Info: www.kraftfoodsausserhaus.de

108 TOP HOTEL | 4 /2012

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FRÜHSTÜCKSIDEE DES MONATS INVESTITION

Knuspriger Start in den Tag Auf der Wunschliste der Hotelgäste steht ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Frühstück ganz oben. Dabei dürfen Croissants natürlich nicht fehlen. Süß und pikant, gefüllt und ungefüllt, groß und klein – Ihre Gäste werden ein vielseitiges Croissant-Sortiment zu schätzen wissen!

PRODUKTE:

Laugencroissants mit Frischkäse Buttercroissants 80g Schinken-Käse-Buttercroissants Marzipan-Buttercroissants Schokocreme-Buttercroissants Erdbeer-Buttercroissants NEU Vanille-Buttercroissants Nuss-Nougatcreme-Buttercroissants Mischkarton süße Mini-Buttercroissants Mini-Buttercroissants Mischkarton pikante Mini-Buttercroissants

PROFI-TIPP: Michael Jetter, Gastronomie-Fachberater SCHÖLLER DIRECT: »Croissants immer mit Schwaden / Wasserdampf backen – am besten zu Beginn des Backprozesses reichlich Dampf zugeben, so werden die Croissants besonders voluminös.«

INTERNET: www.schoeller-direct.de 4/2012 | TOP HOTEL 109


INVESTITION PRODUKTNEUHEITEN

PRODUKT

110 TOP HOTEL | 4 /2012

BESCHREIBUNG

BEZUGSQUELLE

Pünktlich zum Frühlingsbeginn hat Schöller Direct wieder die »Torte des Jahres« auf den Markt gebracht: Die exotisch-frische »Crème-Mango-Joghurt-Torte« besteht aus einer fruchtigen Füllung aus Joghurtsahne und Mango zwischen lockerem Rührteig und einem krossen Boden aus Mürbeteig. Dekoriert ist sie mit Sahnetupfern, Mangowürfeln und gerösteten Kokosraspeln. Die tiefgefrorene Torte hat einen Durchmesser von 24 cm und ist in zwölf Stücke vorgeschnitten.

Nestlé Schöller GmbH Bucher Straße 137 D-90419 Nürnberg Tel. 0911-9380 info@schoeller-direct.de www.schoeller-direct.de

Störende Tabakgerüche in allen Bereichen des Hotels lassen sich mit dem neuen mobilen Raumluftreiniger »UC-OH« von Reven beseitigen. Ein mehrstufiges Filtersystem fängt nach Angaben des Herstellers 99,9 Prozent aller luftgetragenen Partikel über 0,3 Mikrometer Durchmesser ab und beseitigt darüber hinaus auch Pollen und Staubmilben. Die Luftleistung des Geräts ist je nach Verschmutzungsgrad der Raumluft wählbar, die Stromaufnahme variiert somit je nach Einstellung zwischen zehn und 160 Watt.

Rentschler REVEN Lüftungssysteme GmbH Ludwigstraße 16-18 D-74372 Sersheim Tel. 07042-3730 info@reven.de www.reven.de

Sanft abgerundete Kanten und schlanke Formen sorgen beim neuen Besteckmodell »Medan« von Hepp für eine angenehme Haptik. Neben den gängigen Komponenten gehören zu der aus 18 Teilen bestehenden Kollektion auch ein Messer mit eingesetzter Klinge aus Spezialklingenstahl sowie ein Gourmetlöffel für das Fine Dining. Erhältlich ist »Medan« mit einer Materialstärke von vier Millimetern in hochglanzpoliertem Edelstahl 18/10 sowie in versilberter Ausführung.

Gebrüder HEPP Carl-Benz-Straße 10 D-75217 Birkenfeld Tel. 07231-48850 info@hepp.de www.hepp.de

Als »Kekse für Kopfarbeiter« preist das Unternehmen WMS Concepts seine »Mind Cookies« an. Die Haferflockenkekse mit Effekt-Glasur enthalten Guaraná, Magnesium und neun Vitamine. Es gibt sie in den Varianten »Active« – zur Unterstützung der kognitiven Fähigkeiten – und »Happy«, die mit einer patentierten Gewürz- und Kräutermischung zur Wiederherstellung der inneren Balance beitragen soll. Die Kekse eignen sich sowohl als vitalisierende Zwischenmahlzeit bei Tagungen als auch als Offerte in der Minibar.

WMS Concepts UG Tannhäuserstraße 91 D-10318 Berlin Tel. 030-60933381 info@mind-cookies.de www.mind-cookies.de

Sägeraues Holz und Risse kennzeichnen die neuen Beistelltische »30739« der Stuhlfabrik Schnieder. Als eine Weiterentwicklung der Beistellwürfel aus massiver Eiche werden die etwas größeren Modelle nun mit einer Oberfläche aus Hirnholzfurnier verarbeitet, das über eine natürliche, leicht gerillte Optik verfügt. Weiße oder schwarze Füllungen betonen die gewollten Risse und den rustikalen Charakter der Möbelstücke. Erhältlich sind die im Gewicht reduzierten Würfel in verschiedenen Maßen sowie in individuellen Wunschgrößen.

Stuhlfabrik Schnieder GmbH Industriestraße 15 D-59348 Lüdinghausen Tel. 02591-91730 info@schnieder.com www.schnieder.com

TH


INSIDERPREISRÄTSEL INVESTITION

ungeweihte Hostie

PremiumEis

Figur in Barlachs „Der arme Vetter“

biblischer König

ein Sternbild

Staat in Südasien

Zustimmung (Abk.)

3 Teil des Kameraobjektivs

Der Gewinner wird per Los ermittelt und in der Juni-Ausgabe 2012 bekannt gegeben. Der Preis kann nicht in bar abgegolten werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Die personenbezogenen Adressdaten der Rätselteilnehmer werden ausschließlich zur Durchführung dieses Gewinnspiels verwendet!

Initialen der engl. Autorin Christie

Kykladeninsel

zeitlich abstimmen (engl.)

27

Farbton zwischen schwarz und weiß weiblicher franz. Artikel

2

16

Diesmal zu gewinnen: Freie Auswahl an Buffetelementen aus dem

»Frilich Katalog 2012«

Abk.: Normalnull

Der neue »Frilich Katalog 2012« enthält

Festsaal in Schulen

Servierelementen, die das Buffet positiv

19

11/17

zur Geltung bringen: Neue Getränke-

klassische Buffetlinie »Pure Nature«

Impfstoffe

beispielsweise und die moderne Linie

2012« gibt es im Internet oder per Post. Info: www.frilich.com

stücks- und Müslikomponenten. Den neuen »Frilich Katalog

34

20

Abk.: von unten

Gastronomiebedarf von ...

Igel als Comicfigur

9 männlicher franz. Artikel

31

wegen, weil

Teil der Bibel (Abk.)

streichbare Masse

großartig (ugs.)

englische Biersorte

25

österr.: Kfz.-Z.: sicher, gebildet Italien

13

7

HygieneProdukte chem. Zeichen: Neodym

französisch: Gold

Kfz.-Z.: Görlitz

Geschäftsbezeichnung

mit ... und Krach Vorname von Sänger Stewart

33/26 Initialen Stallones

29

22

Initialen d. Schlagerstars Clüver

8

USRundfunksender

Faultier

früherer äthiop. Fürstentitel TopKaffee32/1 marke

Gegenteil von Kontra Kaffee- ehem. vollauto- Hafenmaten stadt am von ... Tiber

sehr reicher Mann

von hier an

gefallsüchtig

35 Figur bei Richard Mason (Suzie)

Pariser TopOpernHotel-TV haus

Behörde

Insel langvor weilig Marseille

Keimzelle

„Irland“ in der Landessprache

18 ital. Schauspielerin (Ornella)

30 28

sibir. Eichhörnchenfell

21

Mietwäscheservice

chem. Zeichen: Iridium

Kurort in Graubünden

afrikanisches Furnierholz

Zahlenwerte, Angaben

Fremdwortteil: doppelt

in Karteidiesem, reiter hierin franz., span. Fürwort: du

deutsche Vorsilbe

unverdünnt

5

Kosename für Vater weidm.: Kopf des Hirsches

4

Lösungsspruch bis 11. Mai 2012 per E-Mail an: info@tophotel.de

Skatausdruck

peinlicher Vorfall

Abk.: südwestlich

laden zum Fruchtsaftgenuss ein. Die

Sage, Kunde (veraltet)

Luftreifen

chem. Zeichen: Schwefel

spender wie »Creazion« und »Twin«

»Connect« erlauben die Kombination fast aller Buffet-, Früh-

Maß des elektr. Widerstands

altes Tasteninstrument

eine Vielzahl von Frilich-Buffetlinien und

folglich, deshalb

TopMöbel für Hotels

12

nicht verschwenderisch

im Gesamtwert von 1400 Euro

binär

10

Hafendamm

15

HousekeepingZubehör von ...

Töchter des Zeus mit der Themis

ein Kontinent

griechischer Buchstabe

Inserat

23

gnaden-, Warengefühl-, zeichenherzlos kennung

trostlos

unbestimmter Artikel Boxbegriff

Ziffern- lateikennung nisch: (engl. Erde Abk.)

ungetrübt

Brennstoff

Extremist

keineswegs (ugs.)

Zerlegung

Preis für Hotelprodukte

Energie- Schnittwert holz

eines der kath. Sakramente

6

Frauenname

24

mitteilen

englisch: Meer

Weinsorte

Löwe in der Tierfabel chem. Zeichen für Cadmium

14 chem. Zeichen für Aluminium

W-29

Lösung: 1

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INVESTITION EISSPEZIALITÄTEN

Eisdrinks – die Mischung macht’s Speiseeis ist ein guter Teamplayer, wenn es darum geht, Flüssiges und Gefrorenes auf kreative Art zusammenzubringen. Top hotel stellt aktuelle Sommer-Eissorten vor, aus denen man schnell, einfach und preiswert leckere Eisdrinks zaubern kann

Hingucker: Hauptzutaten für den »IceHugo« sind eine Kugel »Nestlé Schöller Mint Chocolate«, Joghurt und Prosecco

112 TOP HOTEL | 4 /2012


Der Sommer steht vor der Tür und mit

eis mit Schokoladensoße und Zartbitterscho-

ihm viele neue Eissorten. Im Trend liegt nicht

kolade mit Pfefferminzöl.

nur der pure Eisgenuss, sondern auch pfiffige

Der Dessertfolder »Frühlingserwachen 2012«

Eis-Kompositionen – sowohl süß als auch

von Langnese bietet nicht nur Eis-Rezepte zum

würzig. Ebenfalls immer beliebter wird die Mi-

Nachmachen, sondern ermöglicht eine besse-

schung aus Gefrorenem und Flüssigem. Sie

re Planung gleich für mehrere Bestellungen

eignet sich sowohl für Desserts, als auch für er-

durch die Mengenangabe für Beilage und De-

frischende Cocktails. Höchste Zeit also, einige

koration. Klaus Krieg, National Account Mana-

dieser flexibel einsetzbaren Eisdrinks vorzu-

ger Hotel Gastronomie Catering bei Langnese,

stellen.

ist begeistert von den ohne allzu großen Auf-

Im neuen Dessertfolder »Faszination Eis-

1

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EXOTICBOWLE

SCHWEBENDE GRANATAPFELKERNE

wand realisierbaren Ideen: »Hier kann jeder

kunst« zeigt Mövenpick, wie Eis mit einfachen

Anregungen für Eis-Desserts finden, die ihm

Mitteln in ein überraschendes Dessert bezie-

die Chance bieten, Zusatzumsätze zu generie-

hungsweise Eisgetränk verwandelt werden

ren und den Durchschnittsbon zu erhöhen.

kann. Als »Bowle«, in einem bauchigen Glas

Die Rezepte sind zwar raffiniert, jedoch in der

serviert, kommt bereits eine einzige Kugel Eis

Zusammenstellung der Zutaten nicht allzu

gut zur Geltung. Die »Exoticbowle« enthält die

exotisch. Das hat den Vorteil, dass die Arran-

Sorte »Crème Mango Joghurt« – Mövenpicks

gements vielseitig einsetzbar sind.«

»EisCreation des Sommers 2012«. Sie besteht

Auch Langnese hat Ideen zum Thema Eis-

aus frischem Joghurteis, das mit Mangoeis ver-

drinks für die neue Saison vorbereitet: Eine

strudelt und mit fruchtigen Stücken der indi-

Kreation, die Erfrischung an heißen Sommer-

schen Totapuri Mango durchsetzt wurde. Das

tagen verspricht, ist der »Energy-Cassis-Gra-

Eis vermählt sich für die Bowle mit Weißwein

nité«, ein zu Splittern gefrorener Energy-Drink

und Sekt auf Mangowürfeln; weitere Zutaten

mit einer Kugel »Carte D’Or Cassis Sorbet«,

sind Mangosirup, Ingwer und Limette. Für die

Sekt und Minzblättern. Für eine alkoholfreie

Variante »Himbeerbowle« wird eine Kugel »Mö-

Variante kann man den Sekt einfach durch Mi-

venpick Himbeer Sahnemousse« auf einem

neralwasser ersetzen. Alkoholfrei ist auch der

Bett aus marinierten Himbeeren und Johan-

»Erdbeer-Flip«. Die Zubereitung hierfür: 60 g

nisbeeren platziert und mit Prosecco aufge-

Erdbeeren mit 1 TL Zucker sowie 1 TL Zitro-

gossen.

nensaft pürieren. 60 g Joghurt oder Kefir mit 2

Unzählige Möglichkeiten und Rezeptvor-

EL Orangensaft und 1 TL Zucker vermischen.

schläge für eisige Cocktails bieten die Experten

Erdbeerpüree in ein Glas geben, Joghurt / Kefir

von Nestlé Schöller in »Faszination Eiskunst«,

in Schlieren unterrühren. Zum Schluss eine

beispielsweise den Eiscocktail »Schwebende

Kugel »Carte D’Or Erdbeere« obenauf setzen

Granatapfelkerne«. Hierbei »schwimmt« eine

und eine Verzierung, zum Beispiel eine Oran-

Kugel der neuen Mövenpick-Sorte »Granatap-

genschale, ans Glas hängen.

fel Cranberry« – Granatapfeleis mit fruchtigen ERDBEER-FLIP

Cranberrystückchen – in Wodka, Red Bull sowie Xanthan. Als Dekoration fügt man einige

1 »Exoticbowle«: »Mövenpick Crème Mango Joghurt« mit Weißwein und Sekt auf Mangowürfeln

Granatapfelkerne hinzu. Ähnlich kreative Ideen rund ums Eis offe-

Die beliebtesten Eissorten der Deutschen 2011

riert das neue »Eis-Zauberbuch« von Nestlé Vanilleeis

Schöller. Neben den Rezepten werden (ebenso

1. Platz:

wie in der Broschüre »Faszination Eiskunst«)

2. Platz: Schokolade

genaue Kalkulationen des Wareneinsatzes ge-

3. Platz:

Cranberry« in Kombination mit Wodka

liefert. Hierin findet sich auch der Eiscocktail

und Red Bull

4. Platz: Joghurt

»Ice-Hugo«. Er wird in der Champagnerschale

3 »Erdbeer-Flip« (alkoholfrei):

5. Platz:

gereicht und ist mit einer Kugel »Mint Choco-

Komposition aus der Sorte »Carte D’Or

late«, gebettet auf Naturjoghurt, ein echter

Erdbeere«, pürierten Erdbeeren sowie

Hingucker. Vollendet wird das Getränk durch

Joghurt oder Kefir

Holunderblütensirup, einen Spritzer Limet-

8. Platz: Haselnuss

tensaft und Prosecco sowie Minz- und Limet-

9. Platz: Mango

2 Eiscocktail »Schwebende Granatapfelkerne«: »Mövenpick »Granatapfel

Stracciatella

Sahne-Kirsch

6. Platz: Cookies 7. Platz:

Erdbeer

Zitrone

tenjulienne. »Mint Chocolate« ist ein Newco-

10. Platz:

mer im Kannen- und Wannensortiment von

Quelle: Verband der italienischen Speiseeishersteller in Deutschland Uniteis e.V.

Nestlé Schöller und besteht aus Pfefferminz-

4/2012 | TOP HOTEL 113


INVESTITION EISSPEZIALITÄTEN

Neue Eis-Zeit »Carte D’Or Amarena« heißt das Sommereis 2012 von Langnese und ist eine Kombination aus Vanilleeis mit Sauerkirschsoße, verfeinert mit weißen Schokoladenstückchen. Ebenso neu in der Carte D’Or-Selection für den Außer-Haus-Verkauf sind die Sorten »Carte D’Or Kiss« (Haselnusseis mit dunkler Schokolade und Haselnussstückchen in der 5,5-l-Wanne) und »Carte D’Or Max Vanille / Kakao« für Kinder: Vanille- und Kakaospeiseeis mit Schokoladen-Löwentatzen in der 2,4Liter-Wanne. Info: www.langnese-business.de

Für Schleckermäuler

Eiskalter Wettbewerb

Seit März gibt es zwei neue Kreationen der Premium-Eismarke

Im Rahmen der Gelatissimo fand die deutsche Entscheidung

Ben & Jerry’s in Deutschland. »Oh my! Apple pie!« enthält neben

der »European Championship of Gelato« auf der Intergastra (11. bis

Zimt, Muskatnuss und Äpfeln auch große Stücke Kuchenteig. Neu

15. Februar in Stuttgart) statt. Die teilnehmenden Eisdielen-Inhaber

ist zudem der Gewinner des »Fair Flavour Voting«, bei dem Fans via

mussten mindestens vier Liter pasteurisiertes, aromatisiertes Eis

Facebook abstimmen konnten, welche von acht Sorten aus den USA

der Geschmacksrichtung »Va-

künftig auch in Deutschland erhältlich sein soll: »The Vermonster«

nille Crème« einreichen. Ge-

besteht aus Eiscreme, die mit ori-

wonnen hat Monika Schulze

ginal Vermonter Ahornsirup

(Foto) mit ihren drei Mitarbei-

und karamellisierten Pekan-

tern von der Eismanufaktur Ice-

nüssen verfeinert wurde

Guerilla aus Beeskow, dem größ-

und von einem Karamell-

ten Eisproduzenten Branden-

strudel durchzogen ist. Bei-

burgs. Die zwei besten Teams des

de Varianten sind im 500-

Wettbewerbes treten im Oktober

Millilieter-Pint oder als 150-

gegen die Gewinner aus neun wei-

Milliliter-Shorties erhältlich.

teren europäischen Ländern an.

Seit Ende 2011 tragen alle zwölf

Info: www.intergastra.de

in Deutschland erhältliche Sorten das Fair-Trade-Siegel. Info: www.benjerry.com

Produkte rund ums Eis Zum führenden Fachgroßhändler hat sich Pfersich für die handwerklichen Eishersteller in Süddeutschland entwickelt. Rund

Sommer – Eis – Genuss

4000 (Bio-)Produkte umfasst das Angebot: Neben Milch- und Fruchtpasten, Basen, Bindemitteln und

Im Eisjahr 2012 hält laut Eis Info Service (E.I.S.), der neutralen In-

Toppings hält Pfersich eine große

formationsstelle von sieben deutschen Markeneisherstellern, die

Auswahl an Waffeln, Bechern und

starke Nachfrage der vergangenen Jahre nach erstklassigen Produk-

Eislöffeln bereit; auch Kleingeräte

ten, besten Zutaten und raffinierten Rezepten an. Die Hersteller rea-

und neue Maschinen zur Eisherstel-

gieren darauf mit vielfältigen Premiumprodukten ohne künstliche

lung sind im Lager in Neu-Ulm ver-

Aromen- und Farbstoffe. Durch den anhaltenden »Run auf Retro«

fügbar. Eine Fachberatung zum The-

sind zudem Klassiker wie Rote Grütze mit Vanilleeis oder Eisprali-

ma Eis, aber auch zu Finanzierungs-

nen gefragt. Auch beliebte Desserts wie Crème Brûlée gibt es als

möglichkeiten und Vermarktung, ein

eisigen Genuss. Nicht zuletzt kommen ideenreiche Neuheiten für

ständig verfügbares Technikerteam

Kinder auf den Markt. Eine davon ist »Pirulo Jungly«, das erste Eis

sowie Seminare für Eishersteller mit

zum Schälen. Es besteht aus Vanilleeis am Stil, umhüllt von gelier-

Uwe Koch (Eisfachschule Werl) runden das Angebot ab.

tem Wassereis mit Bananengeschmack. Info: www.markeneis.de

Info: www.pfersich.de

114 TOP HOTEL | 4 /2012

TH


GRANATAPFEL CRANBERRY Entdecken Sie unsere neue, unwiderstehliche Eiskomposition, inspiriert von den schönsten Früchten des Garten Edens: die feine Süße sonnengereifter Granatäpfel, kombiniert mit erfrischender Note spritziger Cranberries. Ein paradiesischer Eisgenuss, wie gemacht, um Ihre Gäste mit allen Sinnen zu verführen.

Nestlé Schöller GmbH · www.schoeller-direct.de Bucher Straße 137 · 90419 Nürnberg · Tel. 09 11/ 9 38 - 0


INVESTITION COCKTAIL DES MONATS

Apple Sunrise Eine fruchtige Mischung mit feinem Calvados-Aroma ZUTATEN:

ZUBEREITUNG:

2 cl Védrenne Supercassis 4 cl Calvados Boulard Grande Solage frischer Orangensaft

In ein Longdrinkglas den Cassis geben. Einige Eiswürfel hinzufügen, den Calvados dazugießen und mit Orangensaft auffüllen. Mit einem Barlöffel so umrühren, dass sich der Cassis vom Glasboden abhebt. Einen Miniapfel an den Glasrand stecken und eine schwarze Johannisbeerrispe dazugeben.

Von Barmeister Franz Brandl (li.), Autor zahlreicher Bar- und Cocktailbücher, sowie von Jörg Krause, international erfahrener Barkeeper und Barmixer im Vier Jahreszeiten Kempinski München

116 TOP HOTEL | 4 /2012

Für Top hotel serviert in einem »Tumbler Softdrink N°3« der Reihe »Charles Schumann’s Basic Bar Selection« von Zwiesel Kristallglas. Weitere Cocktailrezepte finden Sie auf www.tophotel.de


WEINWEGWEISER INVESTITION

Blaufränker aus Ungarn Top hotel-Autor Rudolf Knoll stellt in dieser Ausgabe wieder einen für die Gastronomie überaus interessanten Wein vor, der durch sein sehr gutes Preis-Wert-Verhältnis überzeugt

RANDBEMERKUNG

Betrugs-Schoppen Tatort: Ein Vier-Sterne-Hotel im Herzen der Weinpfalz. Schon am Parkplatz wurde mit einem riesigen Schild darauf aufmerksam gemacht, dass es die Weine der angrenzenden »Grand Cru Lage« mit dem Namen Annaberg

Ungarn ist ein traditionsreiches Wein-

heute angesehener Erzeuger, der in den

nur in diesem Haus »zwischen Wald und Re-

land mit einer über 2000-jährigen Weinge-

70er- und 80er-Jahren im Staatsdienst be-

ben« gebe. Später war in einer Zimmerinfor-

schichte. Bereits im 13. Jahrhundert gab es

schäftigt war. Massenproduktion war vor-

mation nachzulesen, dass einst Riesling von

eine feste Weinbergordnung so-

geschrieben, selbst der einstige Re-

dieser zum Haus gehörenden Flur bei der Krö-

wie ein Weinrecht. 1836 wurde eine

nommier-Tokajer verkam im Export-

nung von Elisabeth II. ausgeschenkt wurde.

Kommission zur Verhinderung der

geschäft zum billigen Supermarkt-

Weinverschlechterung gegründet.

Wein.

Was der Queen recht war, sollte auch das bestellte Essen im Hotel-Restaurant begleiten.

Damals schon galt der edelsüße

Nach 1990 begann für den ungari-

Also wurde der erstaunlich preiswerte Riesling,

Tokajer als »Wein der Könige, König

schen Weinbau eine neue Ära. Viele

der laut Weinkarte »von alten Reben« stamm-

der Weine«. Etwa 50 Jahre später

Flächen wurden privatisiert und ei-

te, glasweise geordert. Irritation schon beim

machten sich die Ungarn in der

genes Engagement bekam einen

ersten Schluck. Der Wein mutete derb, säuer-

Gegend von Villány (gesprochen:

neuen Stellenwert. Ausländisches

lich und bitter an. Aber vielleicht würde er sich

»Villan«) im Süden des Landes

Investment half in manchen

ja mit Luftkontakt entwickeln. Beim zweiten,

verdient um den europäischen

Fällen, das Potenzial des Lan-

schon kleineren Schluck keine Besserung. Der

Weinbau, als sie durch die Pro-

des besser auszuschöpfen. Be-

junge Kellner wurde um Aufklärung gebeten,

duktion von Unterlagsreben

sondere Bemühungen unter-

wer denn für den Ausbau dieses Weines zu-

zur Bewältigung der Reblaus-

nahm dabei der in Reutlingen

ständig sei, nachdem zum Hotel selbst offen-

krise beitrugen. In Ungarn wur-

geborene und seit 1992 als

bar kein Weingut gehörte. Er wirkte sehr verle-

den die günstigen natürlichen

Rechtsanwalt in Berlin tätige

gen, versuchte zu erklären, dass der Stamm-

Gegebenheiten gut für die Er-

Horst Hummel. Er gründete –

lieferant gerade nicht liefern könne und holte

zeugung von ansprechenden

weil er sich für die Region be-

die Flasche, aus der er ausgeschenkt hatte.

geisterte – 1998 ein Weingut in

Was kam, war eine billige Genossenschafts-

Weinen genutzt. Damit war es nach dem Zwei-

Villány. Dieses Gebiet im unga-

füllung ohne Lagenangabe. Kein »Grand Cru

rischen Süden an der Grenze zu

Annaberg«, keine Herkunft »alter Reben«. Die

ten manche Önologen und Winzer Ambi-

Serbien gilt als wohl beste Rotweinregion

Servicekraft war hilflos: Er verstehe nicht viel

tionen, aber ihnen waren weitgehend die

des Landes. Einige der hier tätigen Winzer

von Wein, meinte der Knabe. Was er dann

Hände gebunden. »Wir mussten die Reben

wie Bock, Vylyan und Gere haben in Ungarn

(hoffentlich) verstand, war der Hinweis, dass

einen guten Ruf und vermarkten ihre Weine

ein Weinkontrolleur bei einem solchen Etiket-

teilweise zu erstaunlich hohen Preisen.

tenschwindel wohl sofort eine Betrugsanzeige

regelrecht vergewaltigen«, erinnert sich ein

Der Wein: 2008 Kékfrankos Der Geschmack: Feine Kräutermischung im Aroma, dazu ein Hauch Brombeere; würzig, komplex, guter, jugendlicher Biss und Feuer; hat noch Reserven für einige Jahre. Passt gut zu herzhaften Fleischgerichten vom Rind, Wild, Lamm und zu ungarischem Gulasch.

Horst Hummels Betrieb umfasst 7,5 Hek-

erstatten würde...

Rudolf Knoll

tar, die seit 2008 ökologisch bewirtschaftet werden. Er baut nur rote Sorten an – der Lemberger, der in Ungarn Kékfrankos genannt wird, hat bei ihm einen besonders hohen Stellenwert. Zielsetzung ist es, »mit modernem, intelligentem Weinbau unverfälschte, eigenständige und charaktervolle Weine zu produzieren«. Vermarktet

Der Preis: 5,50 Euro zzgl. MwSt.

werden die Weine auch über Hummels Ber-

Bezug: Horst Hummel – Villány-Berlin

lin-Filiale. Der 2008er Kékfrankos hat ein

Buchholzer Straße 9

sehr gutes Preis-Wert-Verhältnis – über ihm

10437 Berlin

stehen eine 2009er Premium-Füllung, die

Telefon 030-4453444 • Fax 030-44730760

gut das Doppelte kostet. Für die eindrucks-

hh@weingut-hummel.com

volle Cuvée »J.M.« aus dem Jahr 2006 darf es

www.weingut-hummel.com

dann noch etwas mehr sein.

Foto: Fotolia.com

ten Weltkrieg vorbei. Zwar hat-

4/2012 | TOP HOTEL 117


INVESTITION ENERGIE-MANAGEMENT

Ă–kostrom?Ja bitte! Immer mehr Hoteliers entscheiden

118 TOP HOTEL | 4 /2012

sich bewusst gegen Atomkraft


Seit der Katastrophe von Fukushima wird die Energiewende in Deutschland von vielen Seiten gefördert. Derag Livinghotels, Nestor und Acomhotels verstehen sich als Vorbilder in der Hotellerie und versorgen ihre deutschen Häuser seit Kurzem mit Ökostrom. Doch bei der Wahl des Anbieters ist Vorsicht geboten, um nicht indirekt doch die Atomlobby zu unterstützen von BETTINA LINTZ

Viel Aufmerksamkeit erregte Derag Livinghotels im

Acomhotels. Die Kosten würden indirekt an die Gäste

September 2011 mit der Eröffnung des ersten Null-Ener-

weitergegeben werden, da 2012 »sehr viel Geld« in die In-

gie-Hotels der Gruppe – dem Campo Dei Fiori in Mün-

standhaltung und Renovierung der Häuser investiert

chen. Jetzt folgt der zweite Streich in Sachen Klimaschutz:

werde. Das sollte aber laut einer weltweiten Umfrage von

Seit 1. Januar beziehen die derzeit elf deutschen Häuser

Accor keinen Nachteil bringen: 70 Prozent der 7000 be-

ausschließlich Ökostrom der Stadtwerke München

fragten Hotelgäste sind demnach bereit, einen Aufpreis

(SWM; www.swm.de). Dazu Tim Düysen, Direktor Marke-

für ein nachhaltig wirtschaftendes Hotel zu bezahlen (al-

ting & Vertrieb: »Die SWM sind seit Jahren verlässlicher

le Ergebnisse unter www.accor.com im Bereich Sustain-

Partner für die Derag-Gruppe. Wir begrüßen zudem ihre

able Development).

Ausbauoffensive, bis 2025 den gesamten Münchner Strombedarf über erneuerbare Energien zu decken. Auf

Mysterium Ökostrom

diese Weise möchte Derag Livinghotels hier einen kleinen Doch was hat es eigentlich mit dem Ökostrom auf sich?

Beitrag leisten.« Die Ziele der SWM sind hoch gesteckt. Immerhin wäre

Dem »Saft« aus der Steckdose sieht man schließlich nicht

München damit weltweit die erste Millionenstadt, die

an, woraus er gewonnen wird. Und rein physikalisch ist

dieses Ziel erreicht. Doch der Weg dorthin ist schon ge-

ohnehin nichts zu machen: Der Strom kommt immer

ebnet. Denn bereits jetzt verfügen die Münchner Stadt-

vom nächstgelegenen Kraftwerk – das kann Atomstrom

werke nach eigenen Angaben über eine Erzeugungskapa-

sein, selbst wenn man für Ökostrom bezahlt. Um zu ver-

zitität von rund 2,4 Milliarden kWh Ökostrom in eigenen Anlagen. Das ist genug für den Bedarf von 800.000 Haushalten plus U-Bahn und Tram, wie in einer Presseinformation vorgerechnet wird. Durch die Kooperation mit dem Windkraftspezialisten wpd (www.wpd.de) soll das Erzeugungspotenzial bis 2020 auf insgesamt 3,6 Milliarden kWh wachsen. Auch die Nestor Hotels und Acomhotels wollen einen Beitrag zur Energiewende leisten. Sie beziehen seit Anfang des Jahres für fast alle deutschen Häuser – das Nestor Ludwigsburg schließt sich im Januar 2013 an – Ökostrom von der DREWAG Dresden (www.drewag.de). Der Stromversorger gab auf eine Ausschreibung im Oktober 2011 das attraktivste Angebot ab. Dennoch sind die Strompreise gestiegen: »Die jährlichen Mehrkosten betragen 4667 Euro, das entspricht 1,38 Prozent«, sagt Bettina Sielaff, Marketing Administration der Nestor Hotels &

Teil der Neuanlagenförderung von Naturstrom: Die Kleinwasserkraftanlage in Flossing speist jährlich 27.500 kWh Ökostrom ins Netz – genug für acht Familien 4/2012 | TOP HOTEL 119


INVESTITION ENERGIE-MANAGEMENT

Stromanbieter

Greenpeace energy eG

Naturstrom AG

Gründungsjahr

1999

1998

1994

1998

Unternehmenssitz

Hamburg

Düsseldorf

Schönau (Schwarzwald)

Hamburg

LichtBlick AG

Homepage

www.greenpeace-energy.de

www.naturstrom.de

www.ews-schoenau.de

www.lichtblick.de

Strommix (2011)

10 % Wind 90 % Wasser

43 % Wind 47 % Wasser

99,6 % Wasser 0,4 % Kraft-Wärmekopplung

99,9 % Wasser 0,1 % Kraft-Wärmekopplung

Preis in kWh/Jahr

Keiner der Anbieter konnte dazu eine Auskunft geben, da der Preis stark variiert, je nach Verbrauch, Lastgang, Standort, Börsenpreis und Vertragslaufzeit.

Kunden

110.000, davon 8000 Geschäftskunden

210.000, davon 20.000 Geschäftskunden

130.000, davon 10.000 Geschäftskunden

627.000, davon 47.000 Geschäftskunden

Mindestlaufzeit

6 Wochen

Keine; üblich sind Verträge über 1 bis 2 Jahre

1 Jahr

1 Jahr

Kündigungsfrist

6 Wochen zum Ende des Kalendermonats

4 Wochen zum Ende des Kalendermonats

4 – 6 Wochen vor Ende der Vertragslaufzeit

3 Monate vor Ende der Vertragslaufzeit

Im Vergleich: die vier konzern-

stehen, dass es für die Energiewende trotzdem

te Wasserkraft als Ökostrom. Dadurch ändert

unabhängigen Ökostromanbieter

wichtig ist, zu einem Ökostrom-Anbieter zu

sich an der Gesamtsituation nichts – der vor-

wechseln, ist folgender Vergleich hilfreich: Das

handene Strom wird nur anders verteilt. »Der Be-

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Carola und Hubertus Witt

In unserem Hause ist der Dachs so unentbehrlich wie der Fahrstuhl.

europäische Strom-Verbundnetz ist ein riesiger

griff ›Ökostrom‹ ist rechtlich nicht definiert«,

See. Jeder, der Strom erzeugt, speist in diesen

erklärt Peter Kafke, Energieexperte der Verbrau-

»Strom-See« ein; jeder, der Strom verbraucht,

cherzentrale. Deshalb ist es schwierig, unter den

entnimmt etwas. Jede regenerativ erzeugte Kilo-

mittlerweile rund 730 Ökostromanbietern in

wattstunde macht den europäischen See »sau-

Deutschland einen Lieferanten zu finden, der es

berer«.

ernst meint mit dem »sauberen« Strom. Eine

Aber: Ein echter Umweltnutzen durch die

Orientierung geben Zertifikate, die den Ausbau

Wahl eines Ökotarifs entsteht erst, wenn dieser

erneuerbarer Energien nachweisen. Die strengs-

den konventionellen Strom vom Markt ver-

ten Maßstäbe legen laut »Haushalt und Garten«

drängt. Viele Anbieter verkaufen zum Beispiel al-

(Test 2-2012) das »Ok-power-Label« und das

Stromversorgung in Deutschland • Bis 1998 bestand in Deutschland die dreistufige Versorgungsstruktur mit acht überregionalen Verbundunternehmen (82 % der Stromerzeugung), ca. 80 regionalen Versorgungsunternehmen (7 %) und rund 900 kommunalen Versorgungsunternehmen (11 %). • Am 29. April 1998 wurde der deutsche Strommarkt geöffnet. Infolge dieser Liberalisierung verloren die Stromanbieter ihren bis dahin vertraglich garantierten Gebietsschutz. • Die Folge: ein starker Preiskampf seit 1999. Die Zahl der Verbundunternehmen reduzierte sich

Der Dachs. Alles spr icht dafür.

von acht auf vier (E.on, RWE, Vattenfall, EnBW). Daneben gibt es heute rund 900 Stromversorger, von denen allerdings nur die wenigsten über nennenswerte Kraftwerkskapazitäten verfügen und die den Strom an der Börse oder bei einem der »Großen Vier« zukaufen müssen. • Der Stromanbieterwechsel ist heute denkbar einfach: Der Wechselantrag muss beim neuen Anbieter eingereicht werden (auch online möglich), dieser übernimmt i.d.R. die Kündigung beim bisherigen Stromversorger zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Der Wechsel birgt keinerlei Risiken, da die Stromversorgung durch den regionalen Anbieter per Gesetz immer sicher-

info@senertec.de www.senertec.de

120 TOP HOTEL | 4 /2012

gestellt ist.

Quellen: www.stromtip.de, www.verivox.de

Alle Angaben laut Stromanbieter

Elektrizitätswerke Schönau Vertriebs GmbH


»Grüner-Strom-Label« an. Beide

»KREEN« hilft, grün zu werden

werden von Umwelt- und Verbraucherverbänden vergeben. Manche

Auf die speziellen Belange der Hotellerie zugeschnitten

Anbieter setzen sich sogar eigene –

ist das von Kempinski Hotels gegründete Energie-Beratungs-

teils strengere – Maßstäbe, die sie

unternehmen »KREEN«. Der Name steht für »Kempinski

vom TÜV Nord prüfen lassen, so

Renewable Energies«. Oberstes Ziel des neuen Unterneh-

zum Beispiel Greenpeace Energy

mens: das Energiemanagement

und EWS Schönau. Greenpeace

in Kempinski-Hotels, aber auch

Energy hat sich selbst die Maxime

in anderen Häusern, unter Be-

gesetzt, dass jeder Neukunde spä-

rücksichtigung strenger Umwelt-

testens nach fünf Jahren zu 100

standards zu optimieren und so

Prozent mit Strom aus Anlagen

langfristig die Betriebskosten zu

CO2-freies Fahren

versorgt wird, die nicht älter als

senken. »KREEN« ist ein gemein-

Im NH Hotel Berlin Frie-

fünf Jahre sind. Auch EWS Schönau

sames Unternehmen von Kem-

drichstraße wurde am 7. März

verspricht auf ihrer Homepage:

pinski Hotels, Marshfield Energy

die »RWE eMobility Lounge« er-

»Unsere Wasserkraft stammt zu 100

Switzerland und einer 100-pro-

öffnet. Diese bietet Service, In-

Prozent aus Neuanlagen – Kraft-

zentigen Tochter der Stadtwerke Mainz AG, der ÜWG Engi-

formation, Vermietung und Ver-

werke, die nicht älter als sechs Jah-

neering GmbH. Geschäftsführer von »KREEN« ist Horst

kauf von E-Fahrzeugen, etwa

re sind.« Greenpeace Energy und

Kreuter (Foto), der über langjährige Erfahrungen im Bereich

Mitsubishi i-MiEV, Segways, E-

EWS sind zwei der vier großen kon-

Geo-Engineering und Geo-Technologie verfügt.

Bikes und E-Roller. Berlin-Besu-

zernunabhängigen Ökostroman-

Info: www.kreen.ch

cher erhalten zudem Tipps für

bieter (sh. Tabelle). Hier ist auf je-

attraktive Touren.

den Fall schon mal jeder richtig, der

Info: www.nh-hotel.de/

Ökostrom kaufen will und gleichzeitig nicht möchte, dass sein Geld

Geld und Energie gespart

bei Unternehmen landet, die auch

Das Dorint Seehotel & Resort Bitburg / Südeifel

Atomkraft erzeugen und/oder neue

stellte Ende Dezember 2011 den Großteil seiner Wärmever-

Kohlekraftwerke bauen.

sorgung auf erneuerbare Energien um. Die Energieversorgung

friedrichstrasse

TH

ANZEIGE Der Dachs. Der Kessel, der sein Geld verdient.

erfolgt nun durch die drei Kilometer entfernte Biogasanlage

Ökostrom mit Makel

in Niederweiler, deren Betreiber die Bioenergie Niederweiler GmbH & Co. KG ist. Dort entsteht Biogas aus der Vergärung

Die vier großen Stromkonzerne

von Gras- und Mais-Silage sowie aus Rinderdung – der wieder-

(E.on, Vattenfall, RWE und EnBW)

um stammt aus an die Biogasanlage angeschlossene land-

haben nämlich alle Arten von Ener-

wirtschaftliche Betriebe. Das Gas wird in einem eigens für das

gieerzeugung im Programm und

Hotel installierten, geräuscharmen Blockheizkraftwerk in

können ihre Tarife ganz nach Kun-

Wärme umgewandelt und in der Heizzentrale von Hotel und

denwunsch maßschneidern: Öko-

Appartmenthaus für die Aufbereitung von Heizwasser und

strom für die »grünen« Verbrau-

warmem Brauchwasser genutzt. Das zahlt sich laut Hoteldi-

cher, konventioneller Strom für

rektorin Claudia Arens aus: »Pro Jahr vermeidet das Dorint

den Rest. Dabei wird der Ökostrom

Seehotel & Resort einen Kohlendioxid-Ausstoß von rund 2500

häufig über Tochtergesellschaften

Tonnen und spart über 50.000 Euro.«

oder andere Versorger verkauft, an

Info: www.hotel-eifel-bitburg.dorint.com

denen die großen Stromkonzerne

Beim Heizen Strom erzeugen: Das macht Sinn. Der Dachs versorgt Sie klimafreundlich mit Wärme und Strom. Sie kassieren staatliche Boni für jedes Kilowatt und zahlen weniger Steuern. Sinnvoller kann man mit Energie nicht umgehen.

Beteiligungen halten. Genau diese Verflechtungen und Beteiligungen der Stromanbieter untereinander

i Fordern Sie die Dachs Info-Broschüre an.

machen es schwer, die authentischen von den weniger authentischen zu unterscheiden. Bei dem zum größten Teil recht undurchsichtigen Weg durch den »Ökostrom-Dschungel« hilft aber eine Erkenntnis auf jeden Fall weiter: Der beste Ökostrom ist der, der gar

Carl-Zeiss-Straße 18 97424 Schweinfurt Tel.: 09721/651-0 Fax: 09721/651-272

nicht erst verbraucht wird. 4/2012 | TOP HOTEL 121


INVESTITION BERUFSKLEIDUNG & HOTELWÄSCHE

Das sitzt! Individuelle Hoteluniformen bedürfen guter Vorarbeit Auf das Hotel abgestimmte Mitarbeiterkleidung ist zwar keine Seltenheit mehr, hinterlässt aber bei den Gästen einen guten Eindruck – sofern sie gelungen ist. Den Entstehungsprozess von der Idee bis hin zur fertigen Kollektion nahm Top hotel genauer unter die Lupe; einmal aus der Sicht des Designers, zum anderen aus der Sicht des Hoteliers von BETTINA LINTZ

Die Ausstattung des Personals ist eine Weiterfüh-

zwischen ihr und Andre Garcia, dem Direktor des Louis. »Die

rung des Interieurs. – So sieht es Martina Pühl-Bennewitz,

Bekleidung war somit von Beginn an Thema und Teil der

Geschäftsführerin bei All Corporate Products (acp,

Gesamtkonzeption.« So viel Vorlaufzeit sei ideal, erklärt

www.allcorporateproducts.de); neben der Mitarbeiterklei-

Martina Pühl-Bennewitz, normal und ausreichend sei et-

dung im Favorite Parkhotel Mainz, im Grandhotel Schloss

wa ein halbes Jahr. »Zu diesem Zeitpunkt hat der Archi-

Bensberg und im Mercure Hotel Leipzig zeichnet sie auch

tekt schon die Grundlagen definiert: Es steht fest, welche

für die Uniformen im Louis Hotel München verantwort-

Farben und Materialien geplant sind, ob festes Personal

lich. Die Arbeit an diesem Projekt verlief ihrer Meinung

eingesetzt wird oder nicht.« Im Fall des Louis war es für

nach optimal, da die Entwicklung der Innenausstattung

Martina Pühl-Ben-

die Designerin wichtig zu wissen, dass Naturtöne, viel

und die der Uniformen Hand in Hand ging. Bereits ein Jahr

newitz, Geschäfts-

Holz und Stein Verwendung finden. Als ihr diese Infor-

vor Eröffnung des Hotels kam es zu einem ersten Kontakt

führerin von acp

mationen vorlagen – zusammen mit einigen Vorstellun-

122 TOP HOTEL | 4 /2012


Empfangsdame im andel’s Berlin (li.) sowie Doorman (Mitte) und Mitarbeiterin im Frühstücksservice des Louis Hotel München

gen des Auftraggebers – sammelte sie Ideen und vereinbarte anschlie-

für Schlüsselkarte, Block und Kleingeld. Optik, Funktionalität und Stil

ßend ein Treffen im Showroom. »Wenn die Kunden unsere Muster se-

des Hauses gehen also Hand in Hand.

hen, bekommen sie oft neue Ideen«, erzählt sie von ihren Erfahrungen. Ihre Aufgabe sei es dann, die Erwartungen an die Optik mit der Funk-

Gelb und Magenta waren ein Muss

tionalität zu vereinbaren. Gleichzeitig dürfe der Mitarbeiter nicht verhüllt werden, vielmehr sollte er und seine Persönlichkeit hervorgehoben werden.

Genau darauf legte auch Ralph Alsdorf, General Manager des andel’s Berlin, großen Wert. Die Wahl des Designers übernahmen Vertreter der

Als all das mit Garcia geklärt war, unterbreitete Martina Pühl-Benne-

österreichischen Hotelgruppe Vienna International Hotel & Resorts, zu

witz ihre Vorschläge zu Stoffen und Preisen und entwickelte konkrete

der das Vier-Sterne-Superior-Designhotel gehört. Sie verglichen die Leis-

Vorschläge. »An diesem Punkt ist die Beratung besonders wichtig. Ich

tungen verschiedener Hersteller von Mitarbeiteruniformen – Umtausch,

kann aufgrund meiner Erfahrung genau sagen, wann ein teureres Ma-

Lieferzeiten, Nachkaufgarantie, Kundenbetreuung, Preis. »Die poten-

terial angebracht ist und wann nicht.« Im Zweifel würde sie den besse-

ziellen Anbieter wurden bezüglich des Hotel- und Designkonzeptes in-

ren Stoff empfehlen: »Die Überlegung, bei der Qualität zu sparen, zahlt

formiert und inspiriert«, erzählt Alsdorf. Hier trennte sich die Spreu vom

sich nicht aus. Nicht nur, dass die Lebensdauer der Kleidung geringer

Weizen und die Entscheidung fiel auf Rompe Design (www.rompe.de).

ist – immerhin wird sie fast täglich beansprucht – auch fühlen sich die

Der Spezialist in der Entwicklung kundenspezifischer, dem Corporate

Mitarbeiter in minderer Bekleidung unwohl. Es juckt, zwickt oder för-

Design gerecht werdender Kollektionen für Hotels und Fluggesell-

dert auch noch Schweiß- und Geruchsbildung. Das hat bedeutende Aus-

schaften, bekam nur eine einzige Vorgabe: Die Farben Gelb und Ma-

wirkungen auf die Arbeitsmotivation und einen selbstbewussten Auf-

genta mussten in das Entwurfsmodell einbezogen werden. Als die ers-

tritt vor den Gästen.«

ten Skizzen vorlagen, suchten Vertreter von Vienna International sowie

Mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit ist sowohl das Louis Hotel

des andel’s ein Modell aus. Das durchlief die Schnittabteilung, bis in der

als auch acp sehr zufrieden: Die Kleidungsstücke weisen im Schnitt

Modellnäherei ein Prototyp gefertigt werden konnte. Beim Probetragen

eine asiatische Note auf, sind vornehmlich in Schwarz gehalten, jedoch

wurde dieser hinsichtlich Zweckmäßigkeit, Tragekomfort und Pflege-

mit farbigen Details versehen. Die Doormen beispielsweise tragen

aufwand begutachtet. Alsdorf legte besonderen Wert auf atmungsakti-

schwarze Servicejacken mit dezenter Logobestickung auf der Brust und

ves und knitterfreies Material. »Die Zweckmäßigkeit spiegelt sich darin

mauvefarbenem Innenkragen. Die Kleidung für die Damen im Früh-

wider, dass zum Beispiel die Cleaner des Housekeeping-Teams genü-

stücksservice besteht aus schwarzen Blusen mit Stehkragen sowie wa-

gend Bewegungsfreiheit haben.« Anhand des Praxistests wurde der Pro-

denlangen, schmalen und seitlich geschlitzten Röcken. Aufgepeppt

totyp so lange verbessert, bis er allen Anforderungen gerecht wurde.

wird das Outfit durch breite, leicht schräg gebundene Gürtel aus spe-

Abschließend passten Schneider die Größen an. »Pünktlich zur Eröff-

ziell gewebtem Seidenstoff. Diese sind zum einen auf das Violett der

nung des Hauses wurde die gesamte Kollektion für unser 200-köpfiges

Wandfarbe abgestimmt, zum anderen verfügen sie über zwei Taschen

Team geliefert«, zeigt sich Alsdorf mit der Zusammenarbeit zufrieden.

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Traditionell und doch up to date Seine »Landhaus«-Kollektion erweiterte Jobeline um neue Produkte, die seit Ende Februar erhältlich sind: Das Dirndl »Diana« (Foto) in Grün und Schwarz zeichnet sich aus durch traditionelle Drucke und kristallbesetzte Knöpfe sowie einen Ausschnitt mit Posamentenborte und Zackenlitze. Komplettiert wird »Diana« durch eine schwarze Baumwollschürze mit Vogeldruck. Mieder »Marei« ist leicht tailliert und besitzt ebenfalls kristallbesetzte Knöpfe. Hinzu kommen Wiener Nähte im Vorder- und Rückenteil und ein mit kontrastfarbigen Paspeln eingefasster Ausschnitt. Passend zu »Marei« offeriert Jobeline den schwarzen Strick-Bolero »Elli«. Außerdem neu in der »Landhaus«-Kollektion sind das Herren-Trachtenhemd »Kilian« und die Trachtenbluse »Theresa«. Das Herrenhemd hat eine Brusttasche; die Damebluse mit Dreiviertelarm und Umschlagmanschette ist leicht tailliert. Beide Hemden besitzen ein farblich passendes Vichykaro an Kragenbesatz und Manschetten. »Kilian« und »Theresa« sind in Lila, Beere und Dunkelblau erhältlich. Info: www.jobeline.de

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124 TOP HOTEL | 4 /2012

Wohlfühl-Stoff

Edle Bettwäsche

»Wellness & Housekeeping« heißt das neue

Der aktuellen Jahreskatalog »Textile

Sortiment der 2012er Kollektion von Como Corpo-

Innovationen für die Gastronomie & Ho-

rate Fashion. Alle Teile bestehen zu 50 Prozent aus

tellerie« von Hotelwäsche Erwin Müller

der Biofaser »Tencel«. Die aus der natürlichen

bietet neben Tipps und Anregungen für

Ressource Holz gewonnene Faser ist weich und

die individuelle Gestaltung von Zimmern

glatt, angenehm auf der Haut und beinahe knit-

eine Vielzahl von Neuheiten. Dazu gehö-

terfrei. Tencel nimmt die Feuchtigkeit einerseits

ren drei gewebte Jacquard-Bettwäschen

umgehend auf, trocknet andererseits aber auch

in strapazierfähiger Damast-Qualität: die

schnell wieder. Das »Wellness & Housekeeping«-

Bettwäsche »Luzern« aus feinfädrig ge-

Sortiment umfasst unter anderem Tunikas für

kämmtem Garn und seidigem Griff sowie

Männer und Frauen in den Farben Weiß, Anthrazit,

die Damast-Bettwäsche »Emmen« und

Schokolade und Sahara. Die dazu passenden

»Sima« (Foto). Letztere ist eine feine, stra-

Hosen verfügen ebenso wie die Tunikas über einen

pazierfähige Bettwäsche in edlem Glanz.

Stretch-Charakter. Außerdem gibt es lang- und

Alle drei sind in Creme oder Weiß erhält-

kurzgeschnittene Kasacks, Schlupfhemden mit

lich, bestehen aus 100 Prozent Baumwolle,

leichtem Stehkragen und Hosen in Weiß sowie in

sind chlorecht und bei 95 Grad Celsius

weiteren reduzierten Farben.

waschbar.

Info: www.comofashion.de

Info: www.hotelwaesche.de


BERUFSKLEIDUNG & HOTELWÄSCHE INVESTITION

Im Sinne der Kunden Die Textilbranche muss ständig mit Überraschungen rechnen – vor allem in Sachen Baumwollpreis. Über die aktuelle Situation sowie über Erfahrungen mit der »Gore Bedding Protection« und über Wachstumspläne sprach Top hotel mit Helmut Börner, Leiter Vertrieb Produktmanagement der Walter Greif GmbH

Top hotel: Anfang März ruft Indien ein Exportverbot

dennoch hinter den erwarteten Zahlen. Das hat damit

für 2,5 Millionen Ballen Baumwolle aus. Kurz darauf

zu tun, dass diese perfekte Lösung immer wieder mit

wird es wieder auf Eis gelegt, da China und die indi-

dem Preis für einfache, günstigere Matratzenschoner

schen Bauern dagegen protestieren. – Welche Auswir-

konkurrieren muss. Dabei vergessen viele Hoteliers den

kungen haben diese Ups und Downs des Baumwoll-

Gast, der in dem billigeren Matratzenschutz nachts

preises für Ihr Textildienstleistungsunternehmen,

schlecht schläft, weil er darauf schwitzt. Ein System, das

aber auch für Ihre Kunden?

wirklich atmungsaktiv ist und dann noch regelmäßig

Helmut Börner: Es dauert immer eine Zeit lang, bis

von uns gewaschen wird, ist doch die beste Lösung für

die aktuellen Baumwollpreise sich auf die Preise der Gar-

ein bequemes, sauberes Bett. Kunden, die »Gore Bedding Protection« einsetzen, sind davon begeistert: Die

ne und somit auch auf die Gewebe auswirken. Wir sprechen hier von bis zu einem Jahr und länger. Den Schwan-

Helmut Börner, Walter

kungen am Weltmarkt begegnen wir durch unsere auf

Greif GmbH

Gäste können gut schlafen und das Hotel kann hygienisch einwandfreie Betten verkaufen. Top hotel: Welche Expansionspläne verfolgt Ihr

Langfristigkeit angelegte Einkaufspolitik: Mit unseren Lieferanten verbindet uns eine langjährige, enge Zusammenarbeit. Das

Unternehmen für die kommenden Jahre?

schafft Ruhe und Planbarkeit für alle Seiten – und versetzt uns in die La-

Börner: Wir setzen klar auf organisches Wachstum in den regionalen

ge, auch längerfristige Kontrakte mit stabilen Preisen zu machen. Trotz-

Märkten der einzelnen Niederlassungen. Die Logistik im Mietservice ist

dem sind auch wir nicht von der allgemeinen Entwicklung am Welt-

einer der wichtigsten Faktoren, der über die Zufriedenheit der Kunden

markt unabhängig.

entscheidet. Sie darf nicht überstrapaziert werden, ansonsten werden

Top hotel: Sie haben das Matratzenschutz-System »Gore Bedding

sowohl die Kunden als auch die Umwelt unnötig belastet. Eine unserer

Protection« seit rund zwei Jahren in Ihrem Sortiment. Welche Erfah-

Hauptaufgaben der nächsten Jahre wird daher sein, diesen Bereich wei-

rungen haben Sie bzw. Ihre Kunden bisher damit gemacht?

ter zu optimieren und unseren Kunden eine bedarfs- und zeitgenaue

Börner: Wir haben schon viele Kunden damit ausgestattet, liegen hier

Dienstleistung zu bieten.

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INVESTITION BERUFSKLEIDUNG & HOTELWÄSCHE

Legerer Businesslook Um Pullover und Jeans sowie Mäntel und Jacken ergänzte der Berufskleidungsspezialist Mewa Ende 2011 sein Angebot. Die Herrenpullover aus 100 Prozent Wolle gibt es in Marineblau und Schwarz, ebenso wie die Pullunder, Pullover und Strickjacken für Frauen. Für das weibliche Personal stehen zudem dunkelblaue, klassisch geschnittene Jeans des deutschen Herstellers Mac zur Auswahl; das Modell für ihn stammt vom Markenlabel Brax. Außerdem neu

Mühelos mangeln mit Miele

im Sortiment von Mewa

Zwei neue Profi-Mangeln sind ab Mitte des Jahres bei Miele er-

sind schwarze Jacken und

hältlich: »PM 16« und »PM 18«. Die beiden Modelle gibt es mit vier

Mäntel. Diese bestehen zu 100 Prozent aus einem Polyestergewebe mit

verschiedenen Arbeitsbreiten (2,10 bis 3,50 Meter), Walzendurch-

atmungsaktiven Funktionsfasern. Dank einer wetterfesten Teflon-Be-

messern von 60 bis 80 Zentimetern und in den drei Beheizungsarten

schichtung sind sie schmutz- und wasserabweisend. Die elegant ge-

Elektro, Gas und Dampf. Der Anpressdruck lässt sich ändern, dadurch

schnittenen Mäntel haben zusätzlich ein herausnehmbares Steppfutter.

können zum Beispiel mehrlagige Textilien wie Bettwäsche oder

Das Design der Jacken ist eher sportlich. Alle Kleidungsstücke sind in

schwere Baumwolltischdecken ebenso schnell gemangelt werden

gängigen Größen erhältlich. Info: www.mewa.de

wie dünnere Stoffe. Temperatur und Drehzahl können individuell über das Bediendisplay eingestellt werden. Dieses informiert den Benutzer zudem, wenn die Mulde gereinigt oder gewachst werden

Haute Couture bei Swissôtel

muss, wobei vorher vom Miele-Kundendienst oder der eigenen Haustechnik festgelegt wird, wie häufig dieser Vorgang nötig ist. Auch

»Phantom« und »Valija« heißen die beiden Stoffe von Jakob

spezielle Mangelprogramme mit unterschiedlichen Drehzahlen,

Schlaepfer, aus denen Seidenschals speziell für Swissôtel entwickelt

Temperaturen und Anpressdrucken können hinterlegt werden und

wurden. »Der ›Phantom‹-Stoff (Foto) ist ein High-Tech-Material, dessen

müssen so nicht jedes Mal neu programmiert werden. Einlaufgurte,

Metallfasern aus Bronze, Aluminium und Kupfer in verschiedenen Licht-

die die Textilien leicht der Walze zuführen, garantieren laut Herstel-

spielen irisierend wirken«, erklärt Michele Rondelli, Creative Director bei

ler eine effiziente Wäscheeingabe. Weitere optionale Details erhöhen

Jakob Schlaepfer Decor. Mit einem Gewicht von zehn Gramm pro

die Stundenleistung: Unter den Gurten des höhenverstellbaren »Ein-

Quadratmeter gelte er als der leichteste Stoff der Welt. Bei »Valija« han-

gabetisch Plus« befindet sich eine Vakuumansaugung, die den Stoff

delt es sich um italienische Seide, die mit saisonalen Farben auf blauem

faltenlos auf der Walze gleiten lässt. Der »EasyFold-Ausgabetisch«

oder grauem Hintergrund bedruckt wird. In beiden

verfügt über eine gewölbte Wabenstruktur mit integrierten Löchern.

Stoffen sind die typischen Swissôtel-Circles inte-

Durch diese strömt kühle Raumluft von unten durch die Textilien,

griert – dem »Rad des Lebens« nachempfun-

und kühlt sie schon auf dem Mangeltisch ab. Nach dem Ausschalten

dene Scherenschnitt-Kreise, mit modernen

der Heizung befindet sich Restwärme in der Heizung, die zum Man-

und traditionellen Motiven aus der Schweiz.

geln der letzten Textilien genutzt werden kann. Energie sparen lässt

Die Seidenschals sind seit Anfang des Jahres

sich außerdem durch eine durchsichtige Walzenabdeckung, die ver-

im Online-Shop erhältlich.

hindert, dass die Wärme nach oben abstrahlt. Die Temperatur bleibt

Info: www.swissotelathome.com

auf diese Weise in unmittelbarer Nähe der Walze weitgehend niedrig.

www.jakobschlaepfer.com

Info: www.miele-professional.de

Textile Innovationen 2012 für die Gastronomie & Hotellerie Wir freuen uns, Ihnen die aktuellen Jahreskataloge HOTELWÄSCHE Erwin Müller 2012 sowie JOBELINE Berufsmode 2012 vorzustellen! Entdecken Sie unsere große Auswahl an exklusiven Hoteltextilien sowie überzeugende Gastromode in Funktion und Design. Ansprechende Neuheiten, inspirierende Farbwelten und attraktive Angebote: Wir liefern Ihnen kreative Anregungen im Profi-Textilbereich! So begeistern Sie Gäste sowie Personal in Stil, Material und Farbigkeit gleichermaßen – von modern über klassisch bis rustikal oder festlich.

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Mehr Stauraum bei weniger Platzbedarf Zwei neue Zimmermädchenwagen stellte Wanzl erstmals auf der diesjährigen Intergastra im Februar vor: »Premium-ZP-5 Fresh« und »Premium-ZP-5 Clean«. Das erste Modell verfügt über eine Schublade – optional auch über eine zweite – sowie über zwei variabel einlegbare Etagen. Im »Clean«-Modell kann man gebrauchte Wäsche im Wäschesack mit hochklappbarem Deckel verstauen. Daneben befindet sich ein Müllsack, der ebenfalls mit einem Deckel verschlossen ist. Der Müllsack kann über eine variable Etage so in seinem Volumen variiert werden, dass darunter noch Stauraum für ein Putztray

Kräftige Farben im Service

bleibt. Die Türen der Wagen las-

Die Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH erweiterte ihre

lich versenken. »Fresh« und

Gastrokollektion im Bereich »Service« um die Farben Mocca und

»Clean« sind sowohl einzeln als

Cassis. Das gerade geschnittene Herrenhemd gibt es bereits in

auch mittels eines Kupplungs-

sen sich nach dem Öffnen seit-

Schwarz und Weiß, die figurbetonte Damenbluse in Sand, Weiß, Rot,

mechanismus als Duo einsetz-

Schwarz, Hellblau und Rosa. Zur Gastrokollektion gehört außer-

bar. Aufgrund ihrer kompakten

dem eine Bistroschürze, die es neben den beiden neuen Farben

Abmessungen (»Fresh«: 575 x

auch in Dunkelblau, Blau, Bordeaux, Rot, Sand, Schwarz, Weiß und

475 x 1200 mm; »Clean«: 575 x

Grau gibt. Beim Stoff der Hemden und Blusen handelt es sich um

475 x 1130 mm) bleiben die Ho-

ein pflegeleichtes Mischgewebe (150 g/qm) aus 65 Prozent Polyes-

telflure frei für die Gäste. Info:

ter und 35 Prozent Baumwolle. Info: www.dbl.de

www.wanzl-hotel.com

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Textil-Service von GREIF:

Und Gäste schlafen traumhaft. Frische Farben in der Gastronomie Angelehnt an legere Freizeitmode bietet die Kollektion von CWS-boco Deutschland drei Linien in frischen Farben, mit Jeanselementen und mit modernem Schnitt. Zu den Artikeln der »Colour Line« gehören Westen, Hosen, Kasacks, Schürzen, Hemden, Blusen und Poloshirts. Diese gibt es in bis zu zehn Farben: Bordeaux, Marine, Signal, Olive, Orange, Schoko, Sand, Grau, Weiß, Schwarz. Die edlere »Pure Line« umfasst Westen und Bundhosen in Schwarz sowie Schürzen in Schwarz mit braunen Nadelstreifen. Im »Jeans Look« offeriert CWS-boco Servicejacken, Westen, Hosen, Schürzen und Kellnertaschen. Das Material aller drei Linien, die untereinander kombiniert werden können, besteht aus einem Baumwoll-Polyester-Gemisch. Info: www.cws-boco.com

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INVESTITION TV & ENTERTAINMENT

Wohnen im »Lab« Projekte und Studien wie das »Hotelzimmer der Zukunft« vom Fraunhofer Institut sorgen nicht nur in den Fachmedien regelmäßig für Aufsehen. Selbst ausprobieren kann Otto Normalverbraucher die aufsehenerregenden Neuerungen allerdings nicht – zumindest bis jetzt: Accor hat unlängst in Paris ein Musterzimmer präsentiert, dessen experimentelle Technologien im Bereich der Bewegungs- und Sprachsteuerung drei Monate von jedermann getestet werden konnte. Wohnen im »Lab« hieß die Devise

Denis Hennequin, Chairman und CEO der französischen Hotelge-

berücksichtigen. Dabei mussten wir insbesondere die digitale Ausstat-

sellschaft, gab im September vergangenen Jahres ein neues strategi-

tung unserer Zimmer überdenken«, erläutert Grégoire Champetier, Ac-

sches Ziel für Accor aus: Man werde in der internationalen Hotellerie

cor Chief Marketing Officer.

neue Maßstäbe setzen und die Kundenerfahrung revolutionieren, hieß

Was sich hinter der Aussage in der Praxis verbirgt, das machte Accor

es. Im Rahmen dieser »Selbstverpflichtung zur Innovation« wurde für

Ende vergangenen Jahres bei der Vorstellung des »Hotelzimmers der

die Marke Novotel ein aktueller Zimmertyp entwickelt, der die Nutzung

Zukunft« im Novotel Paris Vaugirard Montparnasse deutlich: moderns-

von Räumen völlig neu definiert und modernste Technologien und An-

te Technik für Jung und Alt, bei der viel Wert auf zukunftsweisende

nehmlichkeiten integriert. Hightech und Design sollen auf diese Weise

Funktionen wie die Bewegungs- und Sprachsteuerung gelegt wurde.

harmonisch miteinander verwoben werden. »Es ist unerlässlich, die sich

Wichtigster Partner bei diesem Projekt ist der US-Konzern Microsoft,

ständig ändernden Gewohnheiten und Erwartungen unserer Gäste zu

insbesondere durch die Integration der Spielkonsole »Xbox 360«, die

128 TOP HOTEL | 4 /2012


Die Zukunft beginnt jetzt! Im »Zimmer 3120« des Pariser Novotel konnten technikbegeisterte Gäste testen, was mit modernster Bewegungs- und Sprachsteuerung möglich ist

Novotel seit mittlerweile vier Jahren in den öffentlichen Bereichen ihrer Hotels einsetzt. Für die revolutionären Musterzimmer in der Pariser Dependance von Accor war allerdings vor allem der Kinect-Sensor von herausragender Bedeutung. Schließlich ermöglicht es dieser, Spiele und Unterhaltungsprogramme mittels Gesten und Spracherkennung zu dirigieren. Nur wenige Minuten benötigen die Gäste nach Auskunft des Herstellers, um sich mit der Kinect-Benutzeroberfläche des Systems vertraut zu machen und über die »Xbox 360«-Konsole Entertainment-Elemente und Spiele zu steuern. Herzstück der revolutionären Technik ist

Ergonomie als auch in Bezug auf die kühlen Farben zu futuristisch. »Wir

dabei nicht der großformatige LCD-Flachbildschirm oder die bereitge-

wollten etwas Neues, Überraschendes und Einfallsreiches tun, das den

stellte Software, sondern vielmehr ein sogenannter Sensorit-Spiegel.

Menschen einen Schub neuer Energie gibt«, erklärt Marcelo Joulia, Ge-

Dieser ist zwischen den beiden Räumen des Musterzimmers »3120« po-

schäftsführer des Architekturbüros Naço, das von Novotel mit dem De-

sitioniert und verbindet eine Kinect-Kamera-Einheit mit einem spiegel-

sign für »Zimmer 3120« beauftragt wurde. »Zuallererst haben wir dabei

ähnlichen Display. Auf diese Weise wird nicht nur die sich davor be-

das grundlegende Raumkonzept überdacht und uns gegen die alther-

findliche Person vom System identifiziert, es wird ihr auch ermöglicht,

gebrachte, leicht angestaubte Würfelform entschieden. Außerdem ar-

mit Gesten und Bewegungen zu interagieren, um beispielsweise Nach-

beiteten wir mit Licht und sorgten dafür, dass die Möbel nicht im Weg

richten, Wetterdaten oder Musik abzurufen.

stehen. Das Musterzimmer ist deshalb multifunktional, flexibel und barrierefrei und passt sich so den Bedürfnissen der Gäste an – nicht et-

»Schub neuer Energie«

wa umgekehrt.« Zwar hat Accor noch keine konkreten Ergebnisse zum dreimonatigen

Doch nicht nur an technikaffine Gäste, auch an die mitreisenden Kin-

Testlauf des High-Tech-Rooms bekanntgegeben, doch die gesamte tech-

der haben die Macher des Novotel-Musterzimmers gedacht und für sie

nische Ausstattung ist nach Aussage des Unternehmens voll funk-

einen sogenannten Surface-Multitouch-Tisch bereitgestellt. Durch eine

tionsfähig und könnte in absehbarer Zukunft für das gesamte Netzwerk

Berührung mit der Fingerspitze auf den Touchscreen des High-Tech-

der Marke bereitstehen. Auch wenn das teils revolutionäre Equipment

Möbels können die Kids auf umfangreiche Multimedia-Inhalte und

nicht für alle Gästezielgruppen geeignet ist bzw. so manchen Gast über-

Musik zugreifen. Schon fast konventionell wirken in dieser hochtech-

fordern könnte, wird Accor mit diesem Projekt doch einem Charakte-

nisierten Umgebung die ebenfalls frei verfügbaren Tablet-PCs und Win-

ristikum der Hotellerie gerecht: Dass nämlich die gastliche Branche nach

dows-Phones. Generell ist das Ambiente kaum mit einem gewöhn-

wie vor als Vorreiter für innovative Technologien dienen kann – so wie

lichen Hotelzimmer zu vergleichen – dafür wirkt es sowohl in puncto

es einst beim elektrischen Licht der Fall war.

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April

Endspurt

zur Analogabschaltung

30.


INVESTITION TV & ENTERTAINMENT

»...feinstes, weißes Rauschen« Wenige Wochen vor dem Ende des analogen Satellitenzeitalters zeigt sich Denis Lönnendonker, Projektmanager bei TechniSat, überrascht ob der vielen nicht auf die digitale Übertragung umgewandelten TV-Systeme im Gastgewerbe. »Für viele Hotels wird es jetzt Zeit zu handeln«, erklärt der Experte im Interview mit Top hotel. Gleichzeitig wagt er einen Ausblick, ob und wie sich mit Pay-TV im Hotel zukünftig Geld verdienen lässt

Tophotel: Herr Lönnendonker,

schwarz, silber oder pink ist, wird zwar wohlwollend

wie ist der aktuelle Status in Bezug

zur Kenntnis genommen, tritt aber für das Fernseher-

auf die Umstellung von analogem

lebnis an sich in den Hintergrund.

zu digitalem Fernsehen?

Top hotel: Wird sich künftig auch das Geschäfts-

Denis Lönnendonker: Wir wis-

modell für die Hoteliers verändern?

sen, dass es noch immer Tausende

Lönnendonker: Pay-TV hat in der Vergangenheit im-

aktive analoge Kopfstellen gibt. Die

mer eine wichtige Rolle für Hotels gespielt. Die meis-

Betreiber müssen sich im Klaren

ten Umsätze wurden in diesem Bereich mit Erotikfil-

sein: In der Nacht auf den 30. April

men erzielt. Seitdem alles kostenlos im Internet

2012 ist Schluss. Keine Übergangs-

verfügbar ist, werden Pay-TV-Angebote aber kaum

zeiten, keine Ausstrahlung mehr,

noch gebucht. So ist zumindest die Einschätzung un-

nichts. Jede dann noch aktive analo-

serer Hoteliers. Eine interessante Alternative ist das An-

ge Kopfstelle verwöhnt die Hotel-

gebot von verschiedenen Hotelketten wie beispiels-

gäste nur noch mit feinstem weißen

weise von den B&B Hotels, ausgewählte Sender aus

Rauschen.

dem »Sky«-Bouquet kostenlos zur Verfügung zu stel-

Tophotel: Kaum vorstellbar, zu-

len. So kann ein Mehrwert für das Hotel geschaffen

mal die Systemumstellung doch

werden, ohne dass der Hotelgast dafür explizit zahlen

mit zahlreichen Vorteilen verbun-

muss. Nennenswerte Umsätze sind unserer Ansicht

den ist.

nach mit dem direkten Vertrieb von Pay-TV im Hotel

Lönnendonker: Das ist richtig,

aber nicht mehr zu erzielen.

man muss das auch als Chance be-

Info: www.technisat.de

greifen. Mehr Sender in besserer Bildqualität, mehr Zusatzdienste. Gerade wenn man mit dem GedanDenis Lönnendonker,

ken spielt, die alten Röhrengeräte gegen Digitalfernse-

Projektmanager bei

her auszutauschen, wird der Qualitätssprung mehr als

TechniSat

deutlich. Davon profitiert jeder Gast und somit letzt-

130 TOP HOTEL | 4 /2012

Internet via Fernseher Für Hotels, die ohne Neuverkabelung ihre Zimmer

lich auch der Hotelier. Analoge Röhrenfernseher mit

mit Internet ausstatten möchten, hat die Wagner

einer Auswahl von 24 Sendern auf den Zimmern sind

GmbH aus Bad Krozingen eine Lösung entwickelt. Da-

heute einfach nicht mehr zeitgemäß.

bei wir das Onlinesignal direkt vom TV-Gerät abge-

Tophotel: Ob 3D, Plasma, LED, LCD, besonders

nommen. Hierfür wird die bestehende Koaxleitung

flach, besonders groß – bei der Auswahl von neuen

genutzt, über die auch das Kabel- oder Sat-Signal trans-

TV-Geräten hat der Hotelier die Qual der Wahl.

portiert wird. Die Fernseher selbst müssen nachgerüs-

Worauf sollte er beim Kauf Wert legen?

tet oder ausgetauscht werden und verfügen anschlie-

Lönnendonker: Design ist für Hotelfernseher natür-

ßend über einen einfach zu erreichenden Netzwerk-

lich ein wichtiges Kriterium. Allerdings darf man bei

Anschluss an der Frontseite. Zu den bereits vorinstal-

dem immer größer werdenden Funktionsumfang das

lierten Geräten der Wagner GmbH gehören der »Grun-

Wesentliche nicht aus den Augen verlieren. Wichtig ist,

dig Hamburg 32 VLC 8041 S« (32 Zoll) oder der »Sam-

dass die Bildqualität gut ist, dass das Gerät leicht zu be-

sung LE 26C450« (26 Zoll).

dienen ist und schnell umschaltet. Ob das Gerät nun

Info: www.tv-imhotel.de


Apps aus der Box Zu einem modernen Multimedia-App-Smart-TV lassen sich die LG Hotelfernseher mit der Nachrüstbox »smartuptv« aus dem Haus Eichberg Hotelmedien GmbH Süd erweitern. Im Zusammenspiel mit der bestehenden Internet-Infrastruktur und einer Gyro-Fernbedienung, die auf der Rückseite über eine vollwertige Tastatur verfügt, Foto: istockphoto.de

erhalten die Gäste Zugriff auf Apps für Mediatheken wie Tagesschau.de, BBC-iplayer oder auf Hotelinformationen in jeder beliebigen Sprache. Die Box unterstützt alle gängigen Übertragungsprotokolle sowie Bild- und Musikformate in Flash & HTML5, sodass auch zeitversetztes Fernsehen möglich ist. Der Anschluss

iPad to go

erfolgt auf der Rückseite

Seit Ende März bieten die Azimut Hotels ihren Gästen in Köln und

des Fernsehers über ein

München iPads zum Surfen oder für Städtetouren an. Zum Preis von

HDMI-Kabel; ein Installa-

4,90 Euro für zwei Stunden oder 9,90 Euro pro Tag können die Tablet

tions-Assistent führt den

PCs mit kostenlosem Internetzugang angemietet werden; vorinstal-

User schrittweise durch

liert sind Apps zu Zeitungen und E-Books, Filme und Videos on De-

das Menü. Info:

mand, Spiele, Stadtpläne und Stadtführer. »Wir testen das Angebot

www.hotelmedien.de

zunächst mit jeweils fünf iPads im Azimut Hotel Cologne City Center und im Azimut Hotel Munich City East. Wenn es gut angenommen wird, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir die iPads später auch in unseren anderen Hotels anbieten«, erklärt Johan Joris, Director of Operations bei Azimut Hotels. Info: www.azimuthotels.de

5-Sterne In-Room Entertainment. Für Hotelgäste mit höchstem Anspruch. Was macht Entertainment in Hotels heute einzigartig? Ideale Hoteleinbindung – durch maßgeschneiderte Lösungen für In-Room Entertainment. Exklusives Design – faszinierend zeitlos und vielfach ausgezeichnet. Individuelle Gestaltungsfreiheit – für eine perfekte Integration in die Raumgestaltung. Optimale Ausstattung – beeindruckende Sound und Systemlösungen die keine Wünsche offen lassen. Loewe Hotel Service – persönlicher Ansprechpartner direkt beim Hersteller. Es gibt TV-Systeme, in denen alles zusammentrifft: Loewe. Sie möchten mehr erfahren? Hospitality@loewe.de

Produktgestaltung: Loewe Design, Phoenix Design, Design 3


INVESTITION TV & ENTERTAINMENT

KraftCom entwickelt IPTV-System Foto: Fotolia.com

Um Hotels im mittleren Segment eine preislich attraktive Lösung für interaktives Fernsehen zu offerieren, programmierte das bayerische Unternehmen ein eigenes System mit zahlreichen Skalierungsmöglichkeiten

»Wir gingen ursprünglich auf die Suche nach einem Partner, der bereits ein fertiges IPTV-System anzubieten hat. Nach dem Test von mehreren Kandidaten stellte sich aber heraus, dass in dieser Branche viel heiße Luft verbreitet wird und nur wenige Funktionen fertig sind«, erklärt Geschäftsführer Ingo Kraft. Oder aber die Systeme seien als abgespeckte Versionen einer großen Lösung zu teuer gewesen. Da die Vorgabe lautete, ein System für die Drei-Sterne-Kategorie auf den Markt zu bringen, habe man sich für eine eigene Entwicklung entschieden. Das IPTV-System umfasst sowohl High-Speed-Internet, Telefonie, Kameraüberwachung und TV als auch SAT-Headends, Infokanäle, Digital

Mit dem neuen System können beliebig viele TV-Programme parallel auf einem IP-Netz in die Gästezimmer gesendet werden – auch in HD-Qualität

Signage und Raumklimaregelung. In der Praxis können mit der KraftComLösung beliebig viele TV-Programme – auch in HD-Qualität – parallel auf einem IP-Netz in die Gästezimmer gesendet werden. Als Endgeräte werden TV-Geräte, PCs und Notebooks bedient, außer-

ANZEIGEN

dem können die Gäste Hotel- und Umgebungsinformationen, Radio, Musik, Zimmerservice und den Weckdienst nutzen, optional auch Funktionen wie Rechnungseinsicht, Quick-Check-out sowie Video-on-Demand. Statt Pay-TV offeriert KraftCom einen kostenlosen VideoBroadcast-Service zu geringen monatlichen Pauschalen. Insgesamt war das Pricing ein wichtiger Faktor bei der Programmierung des Systems: KraftCom hat dabei sein selbstgestecktes Ziel erreicht, den Systempreis pro Zimmer unter die 500-Euro-Marke zu drücken (Basis: 100 Zimmer; Netzwerk- und TV-Geräte vorhanden). Info: www.kraftcom.de

GEMA-freie Musik vom Ex-Luxushotelier Anfang Februar hat sich Michael Pattis nach über 14 Jahren aus dem von ihm geführten Romantik Hotel & Restaurant Pattis in Dresden zurückgezogen und das Luxusdomizil den Grand City

Interaktive TV-Systeme direkt vom Hersteller

Hotels übergeben. Ein Grund für den Hotelverkauf war der Erfolg seines Musikverlags Payback Sound, den der Manager seit drei Jahren parallel betreibt und auf dessen Geschäft sich Michael Pat-

Die ing.telligente Lösung für iTV in Hotels und Kliniken P-Labor elektronik GmbH Dorfstr. 2 . D-24790 Ostenfeld . Tel.: 04 33 1 / 95 19-0 E-Mail: sales@p-labor.de . www.p-labor.de

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132 TOP HOTEL | 4 /2012


Die vernetzte Hausdame Wie der Einsatz modernster Technik die Arbeitsabläufe von Hotelmitarbeitern verändern kann, zeigt sich nicht nur in der Küche oder an der Rezeption, sondern auch im Housekeeping: Zimmerlisten sind passé, stattdessen wird das Zimmer via Smartphone freigegeben Eine Hausdame mit iPhone in der Hand mag auf den einen oder

hen werden, gehört damit der Vergangenheit an. Das Smartphone er-

anderen Gast zwar noch befremdlich wirken, im Sinne eines optimalen

leichtert die Arbeit der Hausdame aber noch an anderer Stelle. So kann

Workflow könnte diese Technik schon bald aber State-of-the-art sein.

sie Meldungen über defekte Glühbirnen oder tropfende Wasserhähne

Kein lästiges Herumtragen von Listen mehr, kein umständliches Frei-

direkt an den Haustechniker übermitteln, der seinerseits nach erfolg-

geben der Zimmer mittels Telefonanruf – stattdessen ein effektives

reicher Behebung des Problems sofort via Touchscreen sein O.K. für das

Handling via Smartphone, das direkt mit dem Frontoffice-System kom-

Zimmer gibt.

muniziert. So kann beispielsweise die Hotelmanagementsoftware Si-

Einen weiteren Einsatzbereich sieht die Gubse AG in der F&B-Abtei-

hot.PMS (ab Version 7.4) von Gubse das Housekeeping in Echtzeit über

lung, genauer gesagt in der Pensionsverwaltung. Durch das Smart-

bereits ausgecheckte Zimmer informieren, die Hausdame selbst gibt

phone und den Zugriff auf Sihot.PMS können die Servicemitarbeiter al-

anschließend den Status »sauber« an das System zurück, wodurch es

le Mahlzeiten kontrollieren und gegebenenfalls »Extras« dazu buchen –

für den nächsten Gast verfügbar ist. Das Erstellen, Drucken und Vertei-

etwa wenn ein Hotelgast Bekannte zum Frühstück einladen möchte.

len von Listen, die im schlimmsten Fall von anderen Gästen eingese-

Info: www.sihot.com

Übersichtlich und einfach im Handling: Die Sihot-App erleichtert dem Housekeeping und der Haustechnik die Arbeit

High-Tech im Palazzo Der weltweit erfolgreiche Filmregisseur Francis Ford Coppola hat Ende vergangenen Jahres im historischen Stadtkern von Bernalda (Region Basilicata, Italien) den Palazzo Margherita als Fünf-Sterne-Boutiquehotel wiedereröffnet. Im Einklang mit dem Denkmalschutz entstand eine prunkvolle Residenz mit feinen Stuckdekorationen und restaurierten Fresken. In puncto Technik entschied sich Coppola für die Installation der Loewe-Fernseher »Individual 46 Compose 3D«, die jüngst mit dem prestigeträchtigen »EISA Award Best Product« für das beste Audio- und VideoStreaming-System der Welt ausgezeichnet wurden. Zum Einsatz kommt die Technik in den neun Suiten des Hauses, wo sich die Fernseher dank ihrer diversen Aufstelllösungen dem Interior Design anpassen. Das Leistungsspektrum der Geräte umfasst einen 400 Hertz Full HD LED-Bildschirm mit realistischer 3D-Darstellung, einen integrierten DVB-T- und DVB-S-Tuner, eine 500-GB-Festplatte zum Aufnehmen von Videos sowie das multimediale »Loewe MediaPortal«, mit dem die Gäste im Web surfen können und Zugriff auf 500 Apps haben. Info: www.loewe.de

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4/2012 | TOP HOTEL 133


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AUS- & WEITERBILDUNG Schulen Dr. W. Blindow Hotelfachschule Stadthagen Hotelfachschule Halle/Saale Zentrale: Hüttenstraße 15 D-31655 Stadthagen freecall 0800-2546369 F +49(0)5721-974171 info@blindow-schulen.de blindow-schulen.de Gastronomisches Bildungszentrum Koblenz e. V. eine Bildungseinrichtung der IHK Koblenz »Branchenspezifische Weiterbildung unter einem Dach« Hohenfelder Straße 12 D-56068 Koblenz T +49(0)261-304890 F +49(0)261-3048935 senk@gbz-koblenz.de www.gbz-koblenz.de

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ALKOHOLISCHE GETRÄNKE Bier Radeberger Pilsner Radeberger Exportbierbrauerei GmbH radeberger.de Schöfferhofer Weizen Radeberger Gruppe KG schoefferhofer.de 134 TOP HOTEL | 4 /2012

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138 TOP HOTEL | 4 /2012

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US-Gene bei Fiat Optionaler Allradantrieb und sieben Sitze werten den neuen Fiat Freemont auf

Eigentlich war der Dodge Journey hierzulande aus den Autokata-

mat, schlüssellosem Zugang, Top-Audioanlage, Bordcomputer und

logen verschwunden, jetzt aber feiert er sein Comeback: als Fiat Free-

sieben Sitzen. Da nicht jeder sieben Sitze benötigt und das Koffer-

mont und erster Allrad-SUV der italienischen Marke. Er ersetzt den in

raumvolumen bei voller Besetzung arg schrumpft, kann man den Free-

die Jahre gekommenen Familienvan Ulysse und debütiert mit Allrad-

mont auch als Fünfsitzer bestellen. Auf diese Weise spart man 500 Euro

antrieb und Automatik. Bei normalen Straßenverhältnissen wird die

und bekommt eine Laderaumabdeckung dazu. Das ursprünglich ame-

Motorkraft auf die Vorderräder übertragen, auf schwierigem Untergrund

rikanisch-komfortable Fahrwerk wurde für Europa gestrafft, zudem die

auch auf die Hinterräder. Das Grundmodell mit Frontantrieb bietet ab

Lenkung direkter ausgelegt. Zwei Tonnen Gewicht und eine Länge von

26.290 Euro einen 140 PS starken Diesel; den Freemont 4x4 gibt es mit einem stärkeren Vierzylinder-

fast fünf Metern bürgen aber für gutes Fahrverhal-

Fiat Freemont 2.0

ten. Und da der Freemont bis auf den Bordcomputer

Diesel-Aggregat. Dieses leistet 170 PS, setzt bei Bedarf die volle Kraft von 350 Newtonmetern ein und beschleunigt den Allradler von 0 auf 100 km/h in 11,1 Sekunden. Dem höheren Verbrauch von 7,3 Li-

leicht zu bedienen und als Allradmodell inklusive Hubraum

1956 ccm

Leistung

170 PS

L/B/H

4890 / 1880 / 1690 mm

CO2-Emission

tern Diesel entspricht eine CO2-Emission von 194

Leergew. / Zuladung

g/km. Unser 170 PS-Testwagen kam auf neun Liter.

Kofferraum

Das Grundkonzept ist bei beiden Versionen ame-

Normverbrauch je 100 km

rikanisch: viel Platz zum Sitzen und Dazupacken

Beschl. 0-100 km / h

und eine üppige Serienausstattung mit Drei-Zonen-

Höchstgeschwindigkeit

Klimaautomatik, umlegbarer Lenksäule, Tempo-

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Nonstop- und Direktflügen? Was

Barkeeper Uwe Christiansen in seinem

unterscheidet in der Hotellerie ein

neuen Buch vor. Die 120 Kreationen –

»Double« von einem »Twin«? Der

sowohl altbewährte als auch neu er-

Untertitel kündigt die Intention des

dachte Rezeptideen aus 30 Jahren

Autors Gerd Otto-Rieke an: Er möchte

Berufserfahrung – beinhalten eine

die »Travel Lingo« des Unterwegsseins

überschaubare Menge an Zutaten,

verständlich machen. Mit über 5000

Uwe Christiansen /

sind nicht zu ausgefallen, preislich er-

Stichworten aus den Themengebieten

Martin Lagoda

schwinglich und auch für Laien einfach

Geographie und Gastronomie, Hotelle-

Mixed Emotions.

nachzumixen. Der Autor hat für jede

rie und Flugverkehr, Tourismus und

Christiansen’s

Stimmung passende Rezepte zu-

Werbung liefert das Buch Informatio-

Cocktailrezepte für

sammengetragen, die in verschiedenen

nen zu Abkürzungen, Slang und Trivia.

jede Gefühlslage

Kategorien wie »Silent Whispers«,

Die angegebenen Begriffe kommen vor

Südwest Verlag

»Party Mood« oder »Chill-in & Chill-

allem aus dem Englischen und Deut-

144 Seiten

out« vorgestellt werden. Die von Chris-

schen, aber auch aus der französchi-

19,99 €

tian Lohfink fotografierten Getränke

schen, italienischen und spanischen

ISBN 978-3-517-

sollen zudem als Anreiz für eigene

Sprache.

08747-4

Cocktail-Experimente dienen.

TH

4/2012 | TOP HOTEL 143


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Foto: Germany’s next Topmodel – by Heidi Klum; © ProSieben / Oliver S.

COMMUNITY

Paradiesisch war die Zeit für die letzten 25 Kandidatinnen von »Germany’s next Topmodel« in Thailand. Während der Dreharbeiten wohnten sie im neuen Angsana Laguna Phuket und teilten sich stylische Residences mit drei Schlafzimmern, einer eigenen Frühstückslounge und einem privaten Swimmingpool. Noch luxuriöser wohnte die Jury in den sogenannten »DoublePool Villas« mit Infinity-Pool

Unvergesslich dürfte der Besuch von Tim Mälzer (li. stehend) für die Crew des »UnvergESSlich« im Nürnberger Schindlerhof sein. Im Rahmen der Schindlerhof-Akademie mit ihren Weiterbildungsinitiativen probierte der Fernsehkoch gemeinsam mit den Köchen des Restaurants zwei Tage lang neue Rezepte aus

144 TOP HOTEL | 4 /2012

Iltschi, bist du es?

Obwohl Winnetous Pferd sicher nicht unter der privaten Lipizzanerzucht von Balthasar Hauser (li.) zu finden war, besichtigte Pierre Brice die Stallungen des Stanglwirts. Er war als Tagesgast am 5. März in dem Tiroler Fünf-Sterne-Hotel


Stars und Sternchen trafen sich beim 42. Ball des Sports in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden, darunter Moderator Johannes B. Kerner (re.) und Formel-1-Rennfahrer Nico Rosberg (li.), im Bild mit Frank Dyllong, stellvertretender Direktor des Dorint Pallas Wiesbaden, wo die beiden nächtigten

Sportbegeistert: Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann (re.) ließ für ein paar Tage alle Termine sausen, um das Hahnenkammrennen in Kitzbühel zu besuchen. Jens Gmiat, Hoteldirektor des Kitzhof Mountain Design Resort Hotel, begrüßte seinen Gast persönlich

Sweet 21: Geburtstagskind Jakub Hora, Stürmer beim tschechischen FC Viktoria Plzen, und Susanna Goesmann, Geschäftsführerin des Best Western Parkhotel Engelsburg

Foto: Holm Krause

Arm, aber sexy: Dieses Berlin-Image will Friedrich Niemann, GM des Waldorf Astoria, ändern. Anlässlich eines »Tourismus Talk« am 9. März begrüßte er den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, in seinem Hotel

Kohldampf brachte Reiner Calmund (li.), ehemaliger Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen, anlässlich des 22. Grünkohlessens im Hilton Dresden mit. General Manager Jan-Patrick Krüger war auch dabei

Bestens gelaunt: Jürgen Klinsmann und Marco Bensen, General Manager des Innside Dresden. Der ehemalige Fußball-Bundestrainer war als Markenbotschafter des neuen Hyundai i30 in der sächsischen Landeshauptstadt zu Gast und logierte in dem Vier-Sterne-Superior-Hotel 4 /2012 | TOP HOTEL 145


VORSCHAU

Die Fach-Illustrierte für das Hotel-Management Offizielles Verbandsorgan (von 6 Verbänden) • Brillat Savarin-Kuratorium der FBMA-Stiftung • Food+ Beverage Management Association e.V. (FBMA) • Foodservice Consultants Society Deutschland-Österreich e.V. (FCSI) • Gastronomische Akademie Deutschlands e.V. (GAD) • Landidyll Hotels & Restaurants e.V. • Verband der Serviermeister, Restaurant- und Hotelfachkräfte e.V. (VSR) Redaktionelle Partnerschaft (mit 4 Verbänden) • European Hotel Managers Association (EHMA) • Hoteldirektorenvereinigung Deutschland e.V. (HDV) • Hotelverband Deutschland (IHA) • Wellness-Hotels-Deutschland GmbH (W-H-D) 29. Jahrgang • 284. Ausgabe Erscheint monatlich (10 Hefte pro Jahr); Doppelausgaben 1-2 und 7-8 Freizeit-Verlag Landsberg GmbH Celsiusstraße 7 • D -86899 Landsberg am Lech Postfach 101255 • D -86882 Landsberg am Lech • Tel. 08191-94716-0 Fax 08191-94716-66 • verlag@tophotel.de • www.tophotel.de Eingetragen im Handelsregister Amtsgericht Augsburg HRB 8676 Geschäftsführung: Thomas Karsch • Eckhard Lenz Chefredakteur: Thomas Karsch • karsch@tophotel.de Chef vom Dienst: Mathias Hansen (DW -22) • hansen@tophotel.de Textchefin: Kirsten Posautz (DW -41) • posautz@tophotel.de Redaktionssekretariat: Melanie Geiger (Tel. 08191-94716-0) Redaktion: Bettina Lintz (DW -23) • Marion Pronesti (DW -21) Jacqueline Schaffrath (DW -25) • Stefanie Ullmann (DW -24) redaktion@tophotel.de Technik: Wolfgang Jähn, Ltg. (DW -31) • Simone Wurmser (DW -33) Andrea Meyler (DW -29) • technik@tophotel.de Grafische Leitung: Wolfgang Jähn Autoren & Korrespondenten: Hans Baumann • Detlef Berg Albrecht von Bonin • Franz Brandl • Hans P. O. Breuer • Jonas Dowen Ludwig Fienhold • Hannes Finkbeiner • Carsten Hennig • Rudolf Knoll Christine Landua • Anke Pedersen • Hilmar Pickartz • Frank Puscher Karl Rudolf • Thomas Starost • Dr. Hans-Roland Zitka Redaktionsbeirat: Alexander Aisenbrey • Michael Albert • Michael Altewischer • Udo Finkenwirth • Siegfried Gallus • Frank Marrenbach Hubert Möstl • Andrea Nadles • Martin Rahmann • Klaus-Peter Willhöft • Theo Wilmink Anzeigenabteilung: Martin Frey, Ltg. (DW -11) • Heike Hansen (DW -13) Silke Matschiner-Oltmanns (DW -26) • Harald Schwinghammer (DW -12) anzeigen@tophotel.de Buchhaltung: Petra Kohler-Ettner (DW -17) • buchhaltung@tophotel.de Abo-Verwaltung & Vertrieb: Manuela Marcus (Tel. 02631-879171) aboservice@tophotel.de

Hoteltest Special Im Juni und Juli dieses Jahres wird das Dwór Oliwski Hotel bei Danzig im Fokus deutscher Medien stehen, schließlich ist es das Teamhotel der Deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft. Bevor Podolski, Schweinsteiger, Özil & Co. in dem renovierten Herrenhaus einziehen, hat unser Tester das polnische Luxushotel genauestens inspiziert.

Reto Wittwer im Exklusiv-Interview »I was not born as a president, but somebody gave me a chance«, lautet das Credo von Kempinski-CEO Reto Wittwer. Es ist gleichzeitig sein Appell an alle Kempi-GMs, ihre Mitarbeiter gut zu behandeln – und nach allen Kräften zu fördern. Können sie das in monatlichen »Talent Reports« nicht nachweisen, wird er künftig ihre Boni kürzen.

Wellness & Spa Wie lässt sich Energieeffizienz im Spa umsetzen? Was gilt es in puncto Hygiene zu beachten? Welche Spa-Trends sind in den nächsten Jahren zu erwarten? Antworten auf diese Fragen gibt das Wellness-Special im Mai-Heft,

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der GfK vorstellt.

Neue Hotelprojekte derzeit unter Federführung des Sawiris ein Ferienparadies der Superlative: das Swiss Alps Andermatt. Top hotel-Autorin Tina Engler hat sich das 1,5-Milliarden-EuroProjekt am Fuße des Gotthard erklären lassen und bereits einen

Top hotel unterliegt der ständigen Auflagenkontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW)

146 TOP HOTEL | 4 /2012

Blick auf die Baustelle des exklusiven Chedi Hotel geworfen.


TOP HOTEL BEAUTY AWARD 2012

JETZT BEWERBEN! unter verlag@tophotel.de Einsendeschluss: 3. August 2012

Die 8 Schönsten werden am 27. Oktober 2012 im Leonardo Royal Munich vorgestellt

‘06

P. Albrechtsen

‘07

C. Kemper

‘08

S. Winkler

‘09

P. Merchioretti

‘10

‘11

E. Rieb

M. Bertalan

‘12

?


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