Gardasee

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GARDASEE WEINGÄRTEN, ANTIKE KLEINE HÄFEN, STEILHÄNGE UND IMPOSANTE FELSEN: EINE RUNDTOUR VON PESCHIERA DEL GARDA NACH SIRMIONE


GARDASEE Route

Peschiera - Malcésine - Riva del Garda - Salò - Sirmione - Peschiera (167 km) ie Rundtour nimmt ihren Ausgang in Peschiera und führt am venetischen Ufer entlang, reich an Weingärten, antiken kleinen Häfen, steilen Hängen und Inseln, wie Böcklin sie einst malte. Vom lombardischen Ufer aus geht der Blick dann auf die Kette des Baldo, jenseits des Sees. Die Route führt durch Parks, wo sich Sommerfrischler und Literaten (D’Annunzio, Lawrence) aufhielten, verläuft weiter auf der herrlichen Valtènesi-Panoramastraße und endet am weiten, lichten Golf von Desenzano und der Halbinsel von Sirmione. Montaigne, der von der Herrlichkeit des Garda gehört hatte, unternahm einen Ausflug nach Tórbole, genoss die Landschaft vom Wasser aus (fünf Ruderer, dreieinhalb Stunden, fünfunddreißig Meilen) und ließ seinen Sekretär die folgenden Aufzeichnungen machen. Zur Pflanzenwelt: „Überall Olivenhaine, Orangengärten und Gärten mit ähnlichen Obstbäumen“. Zum Hintergrund: „Trostlose, schroffe Berge, wie wir sie vorher noch nie gesehen hatten“. Und zum Temperament des Sees selbst: „Mit schrecklichen, furiosen Wellen, wenn ein Sturm aufkommt“. Das hatte schon Virgil bemerkt, der unweit des Südufers geboren wurde: „Fluctibus et fremitu adsurgens Benace marino“:Vom Fluten und Brausen hallst du wider, Gardasee.

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Die Route

Von Peschiera del Garda geht es auf der Staatsstraße 249 am Ostufer des Sees entlang, bis an deren Ende in Tórbole, dann weiter auf der 240 bis nach Riva del Garda, am Nordende des Sees. Hier nehmen Sie die 45bis, mit zahlreichen Tunneln, die über Limone sul Garda, Campione, Gargnano und Gardone Riviera am Westufer des Sees entlang führt. In Limone del Garda verlassen Sie die Staatsstraße: Die Tour führt weiter nach Pieve di Tremòsine hinauf, durch die Schlucht des Gebirgsbaches Brasa.Auf der Strecke hinunter nach Tignale, vor Gàrdola, führt ein steiler Abzweig (1,5 km) zur Wallfahrtskirche Madonna di Monte Castello. Nach Salò geht es auf kleineren Straßen durch das Valtènesi, über die Orte Porto Portese, San Fermo, San Felice del Benaco, Manerba und Moniga. Dann weiter auf der Staatsstraße 572 nach Desenzano del Garda, von wo aus man den Ausgangspunkt der Tour, Peschiera, über die Staatsstraße 11 erreicht, von der ein kurzer Abzweig nach Sirmione führt.

Haltepunkte

Peschiera del Garda, eine venezianische Grenzfestung, einer der Eckpunkte des österreichischen Vierecks: Seine historische Funktion zeigt sich in den militärischen Bauten, die das nach venetischer Art angelegte Stadtzentrum zwischen Gardasee und Mincio umgeben. Lazise, mit einem fast gänzlich erhaltenen mittelalterlichen Mauerring, in sanfter Landschaft am weiten Südbecken des Sees: Von seinem kleinen Hafen geht ein besonderer Zauber aus, wenn er nicht zu überlaufen ist. Bardolino, umgeben von den Reben des gleichnamigen Weines. Im Ort die romanische Kirche S. Severo und das Kirchlein S. Zeno. Die kleine, mit Olivenbäumen und Zypressen bestandene Landzunge Punta di San Vigilio darf sich zu Recht der romantischste Ort des Sees nennen. Malcésine mit zwei besonders interessante Bauten im Ortskern: der Palazzo dei Capitani del Lago (Kapitänspalast) und die Burg. Mit einer Seilbahn geht es nach Tratto Spino (1780 m) auf den Kamm des Monte Baldo, mit herrlichem Ausblick, sowohl auf den Gardasee als auch auf das Etschtal. Tórbole, in bezaubernder Lage am See. An der Straße nach Nago und auf der Strecke Nago-Arco die ‚Marmitte dei Giganti‘ (riesige Gletscher-


CaRpione (MaRinieRteR FiSCH) Zubereitungszeit: 10 Minuten Kochzeit: 10-15 Minuten Schwierigkeitsgrad: simpel Zutaten für 4 Personen: Sardinen, Meeräschen, Goldbutt, Seezungen, Zwiebeln, ½ Glas Essig, ½ Glas Weißwein Zubereitung: Die Fische gut säubern und entgräten. In Mehl wenden und in Olivenöl

braten. Die Zwiebeln in wenig Öl weich dünsten, ein halbes Glas Essig und ein halbes Glas Weißwein dazu geben. 10 Minuten köcheln lassen. In eine Schale abwechselnd Fisch und Zwiebeln schichten; zum Schluss mit dem Wein-Essig-Sud begießen, bis alles komplett bedeckt ist. Man kann den Fisch sofort servieren, aber er schmeckt besser, wenn man ihn einige Tage mariniert. Nach einer alten Tradition kann man Sultaninen, Pinienkerne und auch Gewürze (Nelken, Zimt, Anis, Pfeffer, usw.) hinzufügen.

töpfe). Riva del Garda*: In der kleinen Stadt verbindet sich der Zauber der Trienter Bergwelt mit venezianischen Kennzeichen (im 15. Jh. hatte Riva kurz unter der Herrschaft der Seerepublik Venedig gestanden). Limone sul Garda, inmitten von Olivenhainen, verlassenen Gärten mit Zitronat- und Zitronenbäumen, hat schöne Häuser im alten Ortskern, am Ende der Seepromenade. Pieve di Tremòsine: Von diesem hoch gelegenen Ort, den man über eine kurvenreiche, kleine Gebirgsstraße erreicht, hat man einen herrlichen Blick. Steil über dem See die Wallfahrtskirche Madonna di Monte Castello (691 m). Gargnano: Villen (19. Jh.) von schlichter Eleganz; die Piazza geht auf den kleinen Hafen. Gardone Riviera*: Erholsame Seepromenade in diesem bekannten Ferienort, dazu der Museumskomplex des dannunzianischen Vittoriale , der nicht nur mit literarischen Erinnerungen verbunden ist. Salò*, in einer von grünen Hügeln umgebenen Bucht, wobei die Schönheit der Lage seine Berühmtheit erklärt. Die kleine Kirche S. Fermo: Sie liegt auf dem Gebiet einer römischen Villa, auf dem Vorgebirge, das sich in den See hinein, zur Gardainsel erstreckt. Zu erreichen von Portese aus, dann geht es nach San Felice del Benaco weiter. Pieve Vecchia, eine Fraktion der verstreut liegenden Gemeinde Manerba, ist nach der alten romanischen Kirche benannt. Rocca di Manerba, ein steil über dem See aufragendes Vorgebirge mit schönem Ausblick. Zu erreichen über eine enge, steile Straße. Desenzano del Garda: Ausgrabungen im Bereich der römischen Villa, ein Tiepolo im Dom und der Charakter der venezianischen Provinz rund um den alten, kleinen Hafen. Sirmione*: Die eindrucksvollen mittelalterlichen Mauern der Scaliger-Burg, die schönen Ausblicke auf den See, die Erinnerung an Catull machen seinen Zauber aus.

Man nennt sie ‚Grotten des Catull‘, doch eigentlich sind es keine Grotten, sondern Überreste einer Villa aus der römischen Kaiserzeit. Catull besaß eine Villa in Sirmione, aber man weiß nicht, wo. Gaio Valerio Catull wurde im Zeitraum 87-84 v. Chr. in Verona als Sohn einer angesehenen Familie geboren und ging mit etwa 20 Jahren nach Rom. Dort führte er ein herrliches Leben, inmitten bedeutender Persönlichkeiten und Literaten. Er liebte eine gewisse Clodia (die Lesbia seiner Verse), eine schöne, elegante, einfallsreiche, gebildete, von allen bewunderte und begehrte Frau, die vielleicht mit Quinto Cecilio Metello Celere verheiratet und später seine Witwe war. (Cicero spricht schlecht über sie, mit großer Vehemenz, wobei es sich aber um die Verteidigung eines Klienten handelte, der zudem angeklagt war, sie vergiftet ha-

ben zu wollen).Vielleicht an Schwindsucht erkrankt, starb Catull im Alter von ungefähr 30 Jahren (wahrscheinlich 54 v.Chr.). Einige Jahre vorher (57 v.Chr.) hatte er den Pro-Prätor Memmius nach Bithynien begleitet und dabei, wie jeder Römer, auf einen guten Verdienst gehofft. Doch seine Hoffnungen verwirklichten sich nicht, und er kehrte enttäuscht zurück. Aus dieser Zeit seiner Rückkehr stammt das kurze, Sirmione gewidmete Gedicht, das mit der bekannten Anrufung beginnt: „Paene insularum, Sirmio, insularumque / ocelle...“ (O du, der Inseln und Halbinseln Augenstern,/ du Sirmio…). Der Kommentator erklärt ganz genau, dass der Landstreifen, welcher das felsige Ende mit dem Ufer des Gardasees verband, noch schmaler war als heute und manchmal von den Wassern des plötzlich aufschäumenden Sees überdeckt wurde.


Die Inhalte sind Auszüge aus dem Werk ‚Guida Rapida d’Italia – Bd. Nord‘ herausgegeben von Touring Editore. Graphische Durchsicht, Seitenlayout, Anpassung für das Internet: Alcos Pr&pressoffice s.r.l. - Milano www.alcoscomunicazione.com Übersetzung: Studio Queens srl, Milano Umschlagfoto: Thinkstock Von der Abteilung „Iniziative Speciali“ von Touring Editore unterstützte Ausgabe Corso Italia 10 – 20122 Milano Tel: 028526509, Fax 028526503 Iniziative.speciali@touringclub.com In Zusammenarbeit mit © 2014 Touring Editore Corso Italia 10 – 20122 Milano www.touringclub.com Touring Club Italiano ist ein eingetragenes Markenzeichen des Touring Club Italiano (Corso Italia 10, Milano, www.touringclub.it) und wird in Lizenz von Touring Servizi srl an Touring Editore srl vergeben.


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