Vielfältige Mobilität
CH-1950 SION POSTE CH SA Klubzeitung #4 November 2022 Erscheint viermal pro Jahr Elektromobilität Trotz steigender Preise immer noch günstig 6 Unterwegs Mobilität in all ihren Facetten 4 Mitgliedervorteile Schöne Hotels und schicke Stiefel 8 Kurs «Schnee und Eis» Die Arbeit hinter den Kulissen 9
JAB
Standpunkt
Das Wallis ist ein riesiger, wunderschöner Spielplatz für Wandernde und Radfahrende. Sie alle haben ähnliche Bedürfnisse, denn sie wollen etwas erleben, sich auspowern und in der Natur Kraft tanken.
Der zunehmende Erfolg der E-Bikes, mit denen man höher, schneller, weiter fahren kann, erschwert das Miteinander von Fuss gängern und Velofahrern. Meistens läuft das Kreuzen reibungslos ab, doch kommt es bisweilen auch zu Konflikten. Solche lassen sich jedoch mit ein paar einfachen Regeln vermeiden: So sollten sich Radfahrende an Fahrverbote halten, den Wandernden den Vortritt lassen und ihre Geschwindigkeit anpassen. Auf der anderen Seite sollten Fussgänger mit einem Hund diesen zu sich rufen und an die Leine nehmen.
Im Wallis sind die Gemeinden für die Sicherheit und den Unterhalt von rund 8000 km Wanderwegen zuständig. Aus diesem Grund verbieten einige von ihnen Mountainbikes auf Wanderwegen und Suonen. Gleichzeitig setzen unsere Skigebiete auf E-Bikes, um Besucher anzulocken und einen 4-JahreszeitenTourismus anzustreben. Sie legen spe zielle Routen an, denen die Wanderer folgen müssen.
Anstatt Spannungen zu schüren, sollten wir also Lösungen für ein harmonisches Ne beneinander fördern: eine angemessene Signalisation, Strecken nur für Mountain bikes, Vorrichtungen für ein einfacheres Kreuzen, Sensibilisierungsmassnahmen, Fairplay usw. Damit jeder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen kann und dabei auf die anderen und die Natur achtet.
Bornet-Studer
Vorstandsmitglied der TCS-Sektion Wallis
Vorstand
Fabienne Bernard Präsidentin
Philipp Matthias Bregy
Vizepräsident
Christian Nanchen
Vizepräsident Ruth Bornet-Studer
Isabelle Darbellay Métrailler
Simon Charles Fluri Guillaume Grand
Gesehen werden
In unserem Zeitalter dreht sich zweifellos vieles um die Sichtbarkeit. Man muss gesehen werden, um zu existieren, gehört zu werden und sich gut zu fühlen. Und um diese Visibilität sicherzustellen, schrecken manche Personen und Organisationen nicht davor zurück, in sozialen Netzwerken richtig dick aufzutragen – mit den bekannten Ausschweifungen. Wir wollen kaum noch im Schatten unsere Wunden lecken oder uns freuen, sondern all das muss zur Schau gestellt werden, im Licht der Öffentlichkeit. Licht, ups ... Das «böse» Wort ist gefallen. Licht – wir denken nicht einmal mehr an seinen Ursprung, wenn wir es per Knopfdruck einschalten. Licht, das (erneut) zu einem seltenen, wertvollen und teuren, zu teuren Gut wird.
werden, ist es nach wie vor wichtig, an den Strassenrändern gesehen zu werden, und dafür muss man keine Energie aufwenden. Es gibt viele Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Sicherheit erhöhen können. Zum Beispiel sollten Sie statt dunkle besser helle Kleidung tragen. Damit werden Sie aus mehreren Dutzend Metern Entfernung wahrgenommen. Genauso wie mit Neonbändern und zahlreichen anderen reflektierenden Materialien. Hier lässt sich für jeden Geschmack, jeden Körperteil (Hände, Arme, Füsse usw.) und alle Arten von Verkehrsteilnehmenden etwas finden. Es gibt also keine Ausrede mehr, denn es braucht nicht viel, um sich im Winter sicher fortzubewegen.
Das Paradoxe daran ist, dass uns die Gesellschaft einerseits künstliches Licht aufzwingt, um zu leben, wir uns aber andererseits im wirklichen Leben zu dieser Jahreszeit die Reflexe im Halbdunkel wieder aneignen müssen.
Aus diesem Grund möchten wir Sie dazu ermutigen, in diesem Winter nicht an Sichtbarkeit zu sparen, wenn Sie unterwegs sind. Wenn die Tage kürzer
In diesem Jahr wird die Frage des Gesehenwerdens entlang der Strassen vielleicht noch bedeutender sein als sonst. Je nachdem, welche Entscheidungen die Behörden treffen, könnten bestimmte Streckenabschnitte weniger oder gar nicht beleuchtet sein. Noch mehr als sonst müssen wir deshalb dafür sorgen, sichtbar zu sein. Wir sollten übrigens auch unsere kleinen vierbeinigen Freunde entsprechend ausstatten, damit sie bei abendlichen oder morgendlichen Spaziergängen nicht übersehen werden. Setzen Sie diesen Winter also alles daran, um aufzufallen –aber auf die richtige Art und Weise.
Tipps des TCS sowie zahlreiche reflektierende Artikel finden Sie auf madevisible.ch.
Ich wünsche allen schöne Feiertage!
Impressum
Redaktion: Geneviève Hagmann, Andreas Zurbriggen (Oberwallis)
Jeanne-Emmanuelle Jollien-Héritier
Cédric Rosaire
Anicia Volluz-Carron
Francesco Walter
Grafik: Shirlene Terrapon
Deutschübersetzung: Dajana Abgottspon
Titelfoto: Geneviève Hagmann
Kontaktstelle Rue des Cèdres 3, 1950 Sitten MO 08 30 11 30 Uhr :13 30 17 30 Uhr DI FR 08 30 11 30 Uhr 027 329 28 15 section@tcsvalais.ch www.tcsvs.ch
Es gibt viele Tipps und Tricks, wie Sie Ihre Sicherheit entlang der Strassen im Winter erhöhen können.
Herausgeber Touring Club Schweiz Sektion Wallis Avenue de la Gare 20 1950 Sitten
EDITORIAL 02 TCS-Sektion Wallis #4 – 2022
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Ein harmonisches Nebeneinander auf den Wanderwegen
Ruth
Fabienne Bernard Präsidentin der TCS-Sektion Wallis
Veranstaltung
Das Brisolée brach alle Rekorde
Äusserst zahlreich folgten die Mitglieder des TCS am 2. Oktober dieses Jahres der Einladung zum traditionellen Brisolée. An diesem schönen, warmen Herbsttag empfingen die 8 Partnerrestaurants 1944 Personen – ein Rekord! Aufgrund dieses unerwarteten Erfolgs mussten die Gäste manchmal etwas warten, bis ein Platz frei wurde und sie die
leckeren «Cheschtine» serviert bekamen. Zum Glück betraf dies aber nur eine Minderheit. Das Brisolée fand in herzlicher Atmosphäre und bei strahlendem Sonnenschein statt und erfüllte alle kulinarischen Erwartungen. Die nächste Ausgabe ist am ersten Sonntag im Oktober 2023 geplant.
Frage an den TCS
Ich
Weihnachtslauf Treffpunkt am gelben Stand
Nach den pandemiebedingten Einschränkungen in den letzten zwei Jahren wird der Lauf heuer am 10. Dezember wieder in seiner gewohnt festlichen Atmosphäre in den Sittener Strassen stattfinden. Die Strecken sind zwischen 0,5 und 7 km lang, sodass für jede Kategorie und Altersgruppe etwas dabei ist. Die Starts erfolgen gestaffelt ab 11.30 Uhr: von den Jüngsten bis zu den Ältesten. Die Elite-Kategorien können dann ab 17 Uhr bejubelt werden. Besuchen Sie uns doch am TCS-Stand auf der Place de la Planta und testen Sie Ihre Reflexe. Es warten tolle Preise! Tagesprogramm auf coursedenoel.ch
Pannenhilfe des TCS Online-Assistance
Seit einigen Monaten haben die TCSMitglieder die Möglichkeit, eine Panne einfach und rasch über eine digitale Plattform zu melden. Dazu müssen Sie lediglich die TCS-App herunterladen und das interaktive Formular ausfüllen. Mit diesem neuen System können die Wartezeiten am Telefon verkürzt und die Pannenfahrzeuge genau lokalisiert werden.
Neu können Sie zudem auch einen Termin für einen Einsatz vereinbaren. Bei Fragen hilft Ihnen die Telefonhotline des TCS unter der Nummer 0800 140 140 gerne weiter.
Hafte
ich bei einem Unfall?
Ja. Als Halter eines Fahrzeugs haften Sie grundsätzlich bei einem Unfall, ob Sie nun am Steuer gesessen sind oder nicht. Wenn Sie haftbar sind und eine Vollkasko versicherung haben, kommt diese für die Schäden an Ihrem eigenen Fahrzeug auf. Ihrem Freund in Rechnung stellen können Sie den Selbstbehalt und den allfälligen Bonusverlust, was wiederum von seiner Privathaftpflichtversicherung übernom men wird, sofern dort das Lenken fremder Fahrzeuge eingeschlossen ist. Sind Sie nur teilkaskoversichert, zahlt die Privathaft pflicht Ihres Freundes den Schaden, aber natürlich auch nur dann, wenn er eine Fremdlenkerversicherung hat. Entstand bei dem Unfall ein Schaden an einem an deren Fahrzeug oder kam eine Person zu Schaden, haften ebenfalls Sie als Halter. Diesen Schaden übernimmt Ihre obligato rische Motorhaftpflichtversicherung. Der TCS informiert Sie über Ihre Rechte in allen Lebensbereichen: lex4you.ch
Zirkus Knie 200 Eintrittstickets für Vereine
Der Zirkus Knie kehrte diesen Oktober nach zwei Jahren nach Sitten zurück. Die Sondervorstellung der TCS-Sektion Wallis war ein voller Erfolg: Alle 2200 verfügbaren Tickets wurden verkauft.
Die Mitglieder konnten ihre Billette zu einem Vorzugspreis beziehen. Ausserdem erhielten sie ein kostenloses Programmheft und ein kleines Willkommensgeschenk.
Die Sektion verschenkte zudem 200 Eintrittskarten an sechs soziale Vereine, die in den Bereichen Behinderung, Jugend, Immigration und berufliche Wiedereingliederung tätig sind.
CLUB-INFOS TCS-Sektion Wallis #4 – 2022 03
Newsflash
Knapp 2000 Personen besuchten die 8 Partnerrestaurants der TCSSektion Wallis.
© Isabelle Favre
©
Shutterstock
habe mein Auto einem Freund geliehen.
Jedem seine Mobilität
Frei, verantwortungsbewusst und immer multimodaler – die Mobilität ist heute vielfältig. Je nach Strecke, Bedürfnissen, Möglichkeiten, Alter und Vorlieben des Einzelnen. Walliserinnen und Walliser erzählen, wie sie sich im Alltag am liebsten fortbewegen.
«Gut für Körper, Herz ... und Sozialleben!»
Aufgrund eines gesundheitlichen Problems bin ich seit zehn Jahren nicht mehr mit dem Auto, sondern zu Fuss unterwegs. Die Stöcke helfen mir dabei, das Gleichgewicht zu behalten und wieder aufzustehen, falls ich stürzen sollte. Ich gehe jeden Tag in die Stadt hinunter. 10 Minuten hin und 20 Minuten wieder zurück. Zweimal pro Woche begleitet mich eine Person und trägt meine Einkäufe. An den anderen Tagen habe ich kein bestimmtes Ziel und bin offen für Unvorhergesehenes. Da ich gerne Konfitüre mache, nehme ich oft ein Glas mit und schenke es einer bekannten oder unbekannten Person. Dadurch ergeben sich sehr interessante Gespräche. Ich komme lebendiger zurück und bin mir selbst und anderen gegenüber toleranter. Ausserdem ist das Laufen sehr gut für Körper und Herz. Ich hoffe, dieses tägliche Ritual so lange wie möglich fortführen und v. a. meinen Garten und die schöne Natur geniessen zu können.
«Mein
Wohnzimmer, mein Büro und mein Arbeitsgerät»
Mein Auto ist mein Wohnzimmer und mein Büro. Ich bin jeden Tag im Val d’Anniviers unterwegs, um meine Patienten zu besuchen, meine Kinder zu Aktivitäten zu fahren und Einkäufe zu erledigen. Die langen Fahrten nutze ich dazu, um Termine zu vereinbaren. Oft höre ich mir auch Podcasts zu verschiedenen Themen an, von der Geopolitik bis hin zur Persönlichkeitsentwicklung. Ich lerne viele Dinge in meinem Auto! Wenn ich nach Sitten muss, stelle ich es auf meinem Mietparkplatz in der Nähe des Bahnhofs in Siders ab und nehme den Zug, damit ich in der Kantonshauptstadt nicht stundenlang für einen Parkplatz bezahlen muss. Seit dem Anstieg der Benzinpreise fahre ich effizienter. Aber nicht auf Kosten meiner Patienten! Selbst wenn ich für ein paar Minuten Behandlung bis in den hintersten Winkel des Tals muss und nichts verdiene. Das ist mein Beitrag für die Allgemeinheit.
«Ein selbstständiges Leben ist mir sehr wichtig»
Da ich eine Muskelkrankheit habe, bin ich auf einen Rollstuhl angewiesen. Laufen kann ich nur noch sehr kurze Strecken. Ein selbstständiges Leben zu führen, ist mir dennoch sehr wichtig. Dazu habe ich ein eigenes Auto, einen VW Caddy, der so umgebaut wurde, dass ich ihn ganz ohne meine Füsse bedienen kann. Mit meinem Auto fahre ich zur Physiotherapie oder ins Einkaufszentrum. Auch mit dem Zug reise ich je länger je lieber. Bei den SBB geht das sehr gut. Denn beim Ein- und Aussteigen wird mir stets geholfen. Weniger rollstuhlfreundlich ist hingegen das Postautofahren. Da kommt es auch schon einmal vor, dass der Lift für den Rollstuhl trotz Voranmeldung nicht funktioniert und ich nicht einsteigen kann. Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich mir mehr Behindertenparkplätze und eine grössere Sensibilität für Menschen im Rollstuhl wünschen.
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Marc Salzmann Rentner, Monthey
Taïna Hugot Freiberufliche Pflegefachfrau Spitex, Vissoie
UNTERWEGS 04 TCS-Sektion Wallis #4 – 2022
Susanne Stuber Gelernte Detailhandelsfachfrau, Visp
«Mit meinem Trotti komme ich schnell und bequem voran»
Ich habe mein E-Trottinett vor drei Jahren gekauft, als ich in Lausanne arbeitete. Zu Beginn habe ich das Auto benutzt, bin aber schnell davon abgekommen, da ich immer im Stau stand und es völlig ineffizient war. Also beschloss ich, den Zug zu nehmen. Nun musste ich nur noch das richtige Verkehrsmittel finden, um von meiner Wohnung im Norden der Stadt zum Bahnhof zu gelangen. Ich versuchte es mit dem Velo, was meinen Anzügen aber gar nicht gefiel. Mit dem Elektro-Trottinett hingegen geht es rasch und mühelos. Ich klappe es zusammen und nehme es überall mit hin: ins Büro, in den Zug, zu Kunden. Es ist ideal für kurze Fahrten in der Stadt und ich fühle mich freier als mit dem Auto. Im Strassenverkehr muss man aber extrem aufpassen und alle möglichen Gefahren antizipieren. Das E-Trottinett ist nämlich kein Spielzeug, sondern ein echtes Verkehrsmittel!
Am Anfang hatten wir ein Fahrrad mit Anhänger für die Kinder. Als sie dann grösser wurden, sind wir auf ein Cargo-Bike umgestiegen, das bis zu 180 kg transportieren kann. Das war vor sechs Jahren. Diese Velos nehmen im Strassenverkehr weniger Platz ein und dank Elektroantrieb lässt sich das Ziel einfach erreichen. Wir nutzen es das ganze Jahr über, ausser von Mitte Dezember bis Mitte Januar. Es ist unser «Zweitauto»: ideal für die Stadt und einfach zu parkieren.
Wir teilen es uns je nach Bedarf und Strecke, auch um Baustellen oder verkehrsreiche Strassen zu vermeiden. Und um zur Arbeit zu fahren, einzukaufen, ein Kind zu einer Aktivität zu bringen oder es bei Dunkelheit mit seinem Trottinett nach Hause zu begleiten. Ausserdem eignet sich ein Lastenvelo gut für Unvorhergesehenes, z. B. wenn man auf dem Heimweg noch Milch kaufen muss. Eigentlich wollten wir es nach unserem Elterntaxi-Dasein verkaufen, aber es ist einfach zu praktisch.
Als am vergangenen Nationalfeiertag die Bundesrätin Simonetta Sommaruga mit einem regulären Postauto-Kurs von Visp nach Saas-Balen reiste, um dort ihre 1.-August-Ansprache zu halten, wurde ich in meinem Lebensstil bestätigt. Seit über 30 Jahren benutze ich nämlich für meinen Arbeitsweg von Saas-Bidermatten nach Visp das Postauto. Manch mal muss ich zwei Mal umsteigen, in Stalden und in Visp, um bis zu meinem Arbeitsort in Lalden, dem Chemieunternehmen DSM, zu gelangen. Rund 15 Minuten Zeit würde ich beim Arbeitsweg pro Strecke einsparen, würde ich das Privatauto nehmen, doch dieser Zeitverlust ist für mich stimmig, da ich ein ökologisches Leben im Sinne von Greta Thunberg führen möchte. Vor zwei Jahren verkaufte ich daher mein Auto und benutze nun das Postauto wie ein Städter sein Tram, beispielsweise auch zum Einkaufen in Saas-Grund.
Zufferey Buchhändlerin in Ausbildung,
Icogne
«Mein Roller ist ein Symbol der Freiheit»
Mein erster Roller mit 16 Jahren bedeutete Unabhängigkeit! Endlich war ich weder auf meine Mama noch den Bus angewiesen und konnte selbst zur Schule nach Sitten oder nach Lens oder Crans-Montana fahren. Seit dem Autopermis ist der Roller eher ein Symbol der Freiheit. Er lässt sich leicht parkieren, verbraucht wenig Treibstoff, ist wendiger in Kurven und vermittelt ein tolles Fahrgefühl. Bei schönem Wetter benutze ich ihn Sommer wie Winter, um zur Arbeit nach Siders oder zum Einkaufen nach Sitten zu fahren. Das Auto ist mein Plan B bei schlechtem Wetter. Es ist mein dritter Roller. Ein gebrauchtes Modell mit 125 cm3, das ich mit einigen Aufklebern personalisiert habe. Bisher bin ich nur einmal auf einer nassen Markierung ausgerutscht und habe eine Gehirnerschütterung erlitten. Ich bin schon ein bisschen draufgängerisch, aber trotzdem immer vorsichtig!
«Das Postauto benutze ich wie ein Städter sein Tram»
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Jede Person in der Schweiz legt durchschnittlich 37 km pro Tag zurück.
Loïc Rossé Wirtschaftsprüfer, Sitten
Marie
05 TCS-Sektion Wallis #4 – 2022
Familie Fellay Isabelle, Yves, Hermione und Oratio, Martinach
«In der Stadt ist ein Transportvelo praktischer als ein Auto»
Thomas Burgener Chemie- und Pharmatechnologe, Saas-Bidermatten
Beeinflussen die Stromkosten die Mobilität?
Aufgrund der steigenden Strompreise wird das Fahren von Elektroautos leicht teurer. Dadurch wird die Begeisterung für die sich im Aufschwung befindliche E-Mobilität allerdings nicht gedämpft.
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In den letzten Monaten wurden sich die Walliser Konsumentinnen und Konsumenten bewusst, wie komplex der Strommarkt ist. Sie versuchen zu verstehen, warum die Kosten je nach Region und Versorgungsun ternehmen um 40 bis 60 Prozent steigen werden. Ausgerechnet in ihrem Kanton, der doch der grösste Produzent von Strom aus Wasserkraft ist, sind die Anstiege am höchsten. Dafür gibt es aber eine einfache Erklärung: Denn nur gerade 20 Prozent der Produktionskapazitäten sind in Walliser Hand. Entsprechend sind die meisten Stromanbieter vom europäischen Strommarkt abhängig und die Zusammensetzung des Preises kann je nach ihrer Einkaufsstrate gie (Strombeschaffung drei Jahre, zwei Jahre oder ein Jahr im Voraus) variieren.
Die Tatsache, dass der Strom vom Stausee nebenan stammt, macht ihn dabei nicht billiger. Die gesamte Energie, die von allen europäischen Wasserkraftwerken produ ziert wird, landet nämlich in demselben «Topf», der dem Gesetz von Angebot und Nachfrage unterliegt.
Für die momentane Preiserhöhung gibt es mehrere Gründe: weniger Atomstrom aus Frankreich, Mangel an russischem Gas, Trockenheit, Aufholeffekt nach Corona. Und das alles zu einer Zeit, in der die E-Mobilität boomt. Gefördert wurde Letz tere in den vergangenen zwei Jahren ausserdem durch ein Subventionsprogramm des Staates Wallis und durch den Aufbau eines Netzes von öffentlich zugänglichen Ladestationen (siehe Interview daneben).
Autofahrer, die eine Photovoltaikanlage besitzen, laden ihr Auto für den Grossteil des Jahres kostenlos auf.
Die Nachfrage ist immer noch da
Die aktuelle Situation hat dem Interesse an der Elektromobilität jedoch keinen Abbruch getan. «Die Nachfrage ist nach wie vor hoch. Die Leute stellen zwar mehr Fragen, sind aber auch sehr schnell beruhigt, wenn sie sehen, dass ein Elektrofahrzeug in der Nutzung immer noch weniger kostet als ein Auto mit Verbrennungsmotor», erklärt Raphaël Garcia, CEO der Garage Olympic SA. Im Mittelwallis, wo der Anstieg am stärksten ausfällt, werden diejenigen mit einer Heimladestation für 100 Kilometer 5.60 statt 3.40 Franken bezahlen müssen. Für ein Elektroauto, das 15 000 km pro Jahr fährt, bedeutet dies Mehrkosten von jährlich 330 Franken. Das reicht
ELEKTROMOBILITÄT 06
© gh TCS-Sektion Wallis #4 – 2022
aber nicht, um bei den Verfechtern einer umweltschonenderen Mobilität Zweifel aufkommen zu lassen.
Zu Hause produzierte Energie
Angesichts der derzeit angespannten Lage im Energiebereich wollen immer mehr Fahrerinnen und Fahrer von Elektrofahrzeu gen Solarmodule installieren. Jean-Marc und Raymonde aus Uvrier haben sich vor drei Jahren eine Photovoltaikanlage angeschafft und fahren seither mit ihrem selbst erzeugten grünen Treibstoff. «Damals ahnte man nichts von diesen Preisstei gerungen. Aber wir wollten seinerzeit schon unsere Stromkosten senken und vor allem energietechnisch unabhängiger werden.» Seitdem haben sie ihre Gewohnheiten bei der Stromnutzung angepasst, um das Maxi mum aus ihrer Produktion – die sie über eine App überwachen können – herauszuholen: So schalten sie zum Beispiel ihre Haushaltsgeräte tagsüber ein, wenn die Sonne am stärksten strahlt. Dasselbe gilt für das Elektroauto, das sie vor einigen Monaten gekauft haben. «Das Aufladen kostet mich in den Monaten, in denen die Heizung nicht läuft, nichts. Im Winter muss ich wahrscheinlich etwas dazukaufen, weil die Sonne weniger scheint und die erzeugte Energie für den Betrieb der Wärmepumpe gebraucht wird», führt Jean-Marc an, der zum Schluss kommt, dass sein Auto abgesehen von der Kontrolle von Bremsen und Reifen kaum Kosten verursacht. «Wir haben dadurch derzeit grosse Vorteile. Ausserdem zahlen wir keine Benzinsteuern mehr. Aber irgendwann werden wir uns an der Finanzierung der Strassen beteiligen müssen, was ich auch normal finde. Sollte man denn nicht den anderen Autofahrern gegenüber solidarisch sein?»
Fabien Kuchler Berater für institutionelle Kunden beim Energieversorger OIKEN
Interview
«Vollladen an der Ladestation weiterhin unter zehn Franken»
Im Unterwallis haben die Stromversorgungsunternehmen ein Netz von über 200 öffentlich zugänglichen Ladestationen aufgebaut. Der Preis pro kWh wird steigen, aber trotzdem noch der günstigste im ganzen Land sein.
-> Fabien Kuchler, um wie viel werden die Preise an den öffentlichen Ladestationen steigen?
Zwischen Salgesch und Monthey haben sich alle Stromversorger auf einen einheitlichen Tarif von 30 Rappen/kWh geeinigt. Das ist landesweit der tiefste Preis für diesen Service. Die Erhöhung wird im November bekannt gegeben. Ziel ist es, dass der Preis stets unter den Tarifen der restlichen Schweiz liegt.* Denn wir wollen die E-Mobilität weiter fördern.
-> Ist eine volle Akkuladung im Durchschnitt effektiv immer noch günstiger als Benzin?
Weitgehend ja. Für eine Strecke von 100 Kilometern rechnet man aktuell damit, durchschnittlich 6 Fran ken für den Strom an einer öffentlichen Ladestation und 16 Franken für Benzin ausgeben zu müssen. Im Jahr 2023 wird eine Akkuladung immer noch weit weniger als 10 Franken kosten und damit deutlich günstiger sein als eine Tankfüllung mit Benzin.
-> Könnte die Entwicklung der Elektromobilität im gegenwärtigen Kontext gebremst werden?
Ich denke nicht. Man muss die Dinge ins richtige Verhältnis setzen. Würden alle Personenwagen von heute auf morgen auf 100 Prozent Elektroantrieb umgestellt werden, würde dies den gesamten Stromverbrauch um etwas mehr als 10 Prozent erhöhen. Die Energie, die in die E-Mobilität gesteckt wird, steht hier also nicht zur Diskussion. Das Problem ist vielmehr unsere Versorgung und dass wir es hinnehmen, im Winter von massiven Energieimporten abhängig zu sein. Elektromobilität ist nach wie vor eine gute Lösung, und ihre Vorteile für die Umwelt sind unbestreitbar. Im Übrigen müssen wir heute nicht mehr bei den Gemeinden anklopfen, um ihnen Ladestationen anzubieten, sondern sie kommen von sich aus auf uns zu.
* Da die Energieversorger ihre Preise um 10 bis 15 Rap pen angehoben haben, dürfte sich der neue Tarif im Valt-Netz auf zwischen 40 und 45 Rappen belaufen.
Kommentar
Nicht nur auf diesen Winter schauen
Die mögliche Energiemangellage ist in den Medien ein allgegenwärtiges Thema. Ob real oder nicht, diese Situation zeigt uns, wie abhängig unser rohstoffarmes Land ist und welch zentrale Rolle Elektrizität in unserem Alltag spielt.
Ein Blick auf die Mobilität im Wallis zeigt, dass heute 20 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos sind. Ihr Anteil hat sich in den letzten zwei Jahren vervierfacht, und diese Zahlen werden sich in nächster Zeit stark verändern. Strom wird zu unserem neuen Öl werden.
In Zukunft – also nach diesem Winter – wird der Bedarf an Strom steigen. Wenn unsere Gesellschaft keine fossilen Brennstoffe mehr verwenden und die Dekarbonisierung unserer Wirtschaft vorantreiben soll, wird die Elektrizität einen höheren Anteil an unseren Energiequellen ausmachen. Deshalb muss logischerweise mehr erzeugt werden, und zwar auf allen Ebenen. Ohne zusätzliche Produktion werden wir weiterhin vom Ausland abhängig sein: von französischer Atomenergie, deutscher Kohle oder österreichischer Windkraft. Angesichts der international angespannten Lage ist es sinnvoll, sich abzusichern.
Birbaum, Public-Affairs-Beauftragter, TCS-Sektion Wallis
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© O. Maire TCS-Sektion Wallis #4 – 2022
Thomas
Winterlicher Tapetenwechsel in den Bergen
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Originelle Gummistiefel
Neue Modelle für Stadt und Land
In diesem Hotel ist der Name Programm. Unkompliziert und herzlich, wie es halt bei Freunden so ist. Eine Selbstbedienungsbar steht den Gästen rund um die Uhr zur Verfügung, das Frühstücksbuffet besteht aus regionalen Produkten und Haustiere sind willkommen. Die Unterkunft befindet sich im Zentrum von Saas-Fee, fünf Gehminuten von der Gondelbahn Alpin-Express entfernt. Ausserdem gibt es einen grossen Skiraum mit Skischuh-Wärmern.
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Die Winterkollektion der Marke Elvetik Swiss Design wird die Fans von Stiefeln mit Stil begeistern. Die Boots im DocMartens-Look mit der geländetauglichen Stollensohle sind in sechs trendigen Farben erhältlich. Dank einer engeren Passform am Knöchel und an der Wade sitzen sie gut am Fuss und verlängern das Bein optisch. Sie sind die perfekte Ergänzung zu Jeans, einem Kleid oder Shorts, für Männer und Frauen geeignet und passen sich jedem Stil und jedem Wetter an.
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Auf subtile Art vereint dieses historische Gebäude Elemente aus der Belle Époque und der Moderne. Das komplett renovierte Hotel ist den Schweizer Jugendherbergen angeschlossen und bietet etwas für jedes Budget: Zimmer mit 2 bis 6 Betten für mehr Privatsphäre oder Schlafsäle, um Abenteuer zu teilen und Freundschaften zu knüpfen. Unter dem Gebäude befindet sich ein Bade- und Wellnessbereich mit einer wunderbaren Aussicht auf die Berge. In der Brasserie gibt es hausgemachte Spezialitäten mit lokalen Produkten und den ganzen Tag leckere Snacks.
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Ein charmanter Familienbetrieb im Herzen von Champéry, der seine Gäste herzlich in einem geselligen Ambiente willkommen heisst. Das renovierte Traditionshotel besitzt rund 40 Zimmer, von Economy bis Superior, für jedes Budget und alle Wünsche. Ein reichhaltiges regionales Frühstück sorgt für einen guten Start in den Ski- oder Wandertag. Champéry ist mit dem riesigen Skigebiet Portes du Soleil verbunden, das 600 Pistenkilometer umfasst!
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Hotellerie
MITGLIEDERVORTEILE 08 TCS-Sektion Wallis #4 – 2022
Sich ein paar Tage Zeit nehmen, um dem Wintersport zu frönen oder dem Alltag zu entfliehen? Drei Berghotels in Saas-Fee, Saint-Luc und Champéry gewähren TCS-Mitgliedern vor und nach den Festtagen einen Rabatt.
Grand Hôtel du Cervin in Saint-Luc
Hôtel Suisse in Champéry
Hotel Les Amis in Saas-Fee
Devantery
Litescape Media
© Samuel
©
auf die gesamte Kollektion
Hinter den Kulissen einer einzigartigen Strecke
Für
einen
Rallyefahrer geschaffen
Claude Lattion kennt die Gegend wie seine Westentasche. Er hat die Strecke vor rund 30 Jahren anlässlich eines Präsentationstages für seinen Freund, den Schweizer Rallyemeister, konzipiert. «Wir haben den Parcours ein paar Jahre lang zum Vergnügen wiederaufgebaut. Das bedeutete viel Aufwand für wenig Nutzen. Ich habe das Entwicklungspotenzial erkannt und den TCS kontaktiert», erinnert er sich. Bereits seit 27 Jahren mietet und betreibt der TCS nun die Strecke, wobei er vom Fonds für Verkehrssicherheit unterstützt wird.
In Bourg-Saint-Pierre macht man sich für eine neue Saison der Kurse «Schnee und Eis» bereit. Um den Teilnehmenden zwei Monate lang ideale Trainingsbedingungen zu bieten, sind umfangreiche Vorbereitungs- und Unterhaltsarbeiten an der Winterstrecke des TCS nötig.
Das Trainingsgelände auf 1950 m ü. M. wird jedes Jahr neu aufgebaut und dann für jeweils zwei Monate intensiv genutzt. Im November muss das Terrain zunächst mit Stangen abgesteckt werden. Sobald 20 bis 30 Zentimeter Schnee gefallen sind, trassiert der technische Verantwortliche Claude Lattion mit dem Pistenfahrzeug die von den Kursleitern entworfenen Parcours und schüttet Sicherheitskanten auf. Anschliessend bewässert er das Gelände, um eine dicke Eisschicht zu erzeu gen. Er und sein Kollege Emile Ançay wechseln sich bei diesen intensiven Vorbereitungen, die in der Regel zehn Tage dauern, ab.
Sobald die Kurssaison beginnt, wird die Strecke morgens und abends behandelt. «Unsere Arbeit ist vom Wetter abhängig. Je nach Bedingungen muss man walzen, bewässern oder Schnee aufschütten, um den Grip zu verbessern. Dabei gilt es, die richtige Mischung zu finden und eine für die Teilnehmenden herausfordernde Ober fläche zu schaffen», erklärt er. Auch die Instruk toren legen Hand an, wie ihr Chef Jean-Pascal Bersier betont: «Wenn der Schnee in der Nacht fällt, stehen wir früher auf und schaufeln die Zugänge frei. Man kann sich gar nicht vorstellen, was hinter den Kulissen alles getan wird, damit die Kurse jeden Tag stattfinden können.»
Diese ebene Fläche mitten in den Bergen stammt aus der Zeit, als der Tunnel gebaut wurde. Die Schafe von Claude Lattion weiden dort jeden Sommer. Der Viehhalter ist auch der Besitzer des Hotel-Restaurants Le Bivouac de Napoléon, wo die Kursleiter ihren Stammtisch haben. «Die Saison ist kurz und intensiv für alle. Aber die Belohnung ist die familiäre Atmosphäre, die auch die Teilnehmenden in der Mittagspause geniessen», fasst Jean-Pascal Bersier zusammen.
Verschiedene Parcours für die Übungen
Die Winterstrecke des TCS befindet sich hinter dem Tunnel des Grossen Sankt Bernhards, auf einem 2 Kilometer langen und 120 Meter breiten Gelände. Sie besteht aus mehreren Parcours, die auf die von den Instruktoren entwickelten Übungen abgestimmt sind: eine 1,3 km lange Strasse, ein Rundkurs mit einem Durchmesser von 60 m und ein Hügel, um das Bergauf- und Bergabfahren zu trainieren.
TCS-KURSE TCS-Sektion Wallis #4 – 2022 09
Hinter dem Tunnel des Grossen Sankt Bernhards können die Autofahrer ein weitläufiges, schneebedecktes Gelände nutzen, das täglich von zwei Profis bearbeitet wird.
Kursdaten: vom 26.12.2022 bis zum 28.02.2023 Anmeldung: 058 827 15 00 oder info.training-events@tcs.ch Wichtig: Die Daten sind auf tcs.ch zu finden. Um vom Vorzugspreis zu profitieren, melden Sie sich per E-Mail oder telefonisch an und erwähnen dabei, dass Sie Mitglied der TCS-Sektion Wallis sind. Mit der Unterstützung des Fonds für Verkehrssicherheit (FVS).
© TCS-Instruktor «Schnee und Eis» in Bourg-Saint-Pierre 2-Phasen-Kurs für Neulenkende mit Führerausweis auf Probe • Mitglied: CHF 280.– (300.– am Wochenende) • Nichtmitglied: CHF 370.– (390.– am Wochenende) Mittagessen und Vollkaskoversicherung inbegriffen Klassisches Fahrtraining für alle • Mitglied: CHF 220.–• Nichtmitglied: CHF 300.–Kaffee und Gipfeli, Mittagessen und Vollkaskoversicherung inbegriffen Informationen Praktische
Claude Lattion, der technische Verantwortliche der Strecke.
Die grosse Neuerung ist, dass wir nun eine Rechtsgrundlage für die Finanzierung und Förderung des Alltagslangsamverkehrs haben. Letztere wird künftig auf der gleichen Ebene wie die motorisierte Mobilität anerkannt. Im Gesetz werden die Aufteilung der Finanzierung und die Zuständigkeiten zwischen Kan ton und Gemeinden geregelt. Die Dienststelle für Mobilität (DFM) hat die Aufgabe, ein kantonales Lang samverkehrsnetz zu entwickeln und zu unterhalten (Radwege für Fahrrä der, E-Bikes, E-Trottinetts) sowie die Intermodalität (Kombination mehrerer Verkehrsmittel) und die Interkonnek tivität (Anschlüsse und erleichterter Zugang zum ÖV) zu fördern.
«Gleiche Anerkennung für die sanfte und motorisierte Mobilität»
Der Grossrat hat das neue Gesetz über den öffentlichen Verkehr und den Alltagslangsamverkehr verabschiedet. Ein
Bedeutet dies, dass es auf allen Strassen Radwege geben muss?
Nein, nur zwischen Ortschaften auf Strassen, die Teil des kantonalen Langsamverkehrsnetzes sind. Das alles hängt von der Strategie der DFM und dem verfügbaren Budget ab. Diese Ausgestaltung wird nach und nach erfolgen, z. B. anlässlich der Sanierung einer Kantonsstrasse. Im Velonetz sind auch alternative Routen möglich, die nicht über das Strassennetz führen. Dadurch werden, wo nötig, Kapazitäten für den Strassenverkehr frei. Investitionen in die Infrastruktur für den Langsamverkehr kommen also auch Autofahrern zugute.
Demnach müssen der DFM neue Mittel für dieses Netz zur Verfügung
gestellt werden.
In der Tat. Das Parlament kann über das Budget intervenieren, um prioritäre Ziele festzulegen und die Entwicklung dieser neuen Mobilität zu ermöglichen.
Entspricht dieses Gesetz den aktuellen Bedürfnissen der Nutzenden?
Ja, denn es bietet den notwendigen Rahmen für die Umsetzung einer multimodalen Mobilität, die allen Arten von Verkehrsteilnehmenden gerecht wird. Derzeit sind einige unserer Strassen zu den Stosszeiten stark überlastet. Wenn die Ve lowege sicherer und der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert werden, wird dies den Verkehr entlasten und flüssiger
Echo aus Bern
Besser, als es auf den ersten Blick scheint …
Der Bundesrat hat beschlossen, die Einführung von Tempo-30-Zonen auf nicht verkehrsorientierten Strassen zu vereinfachen. Die politischen Behörden müssen also keine Gutachten mehr erstellen und erhalten einen grösseren Ermessensspielraum. Dadurch gibt es weniger Hürden und Beschwerdemöglichkeiten bei der Einrichtung solcher Zonen. Die Folge? Künftig wird es mehr Zonen mit Tempo-Beschränkungen geben und Widerstand wird kaum
noch möglich sein, gerade in Wohnquartieren und auf anderen Nebenstrassen.
Trotz der Abschaffung der Gutachtenpflicht ist der Entscheid des Bundesrats nicht so schlecht, wie es zunächst scheint. Auch der TCS hat sich im Grundsatz nie gegen die Schaffung von temporeduzierten Zonen gewehrt. Vielmehr hat er immer gefordert, dass zwischen verkehrsorientierten und nicht verkehrsorientierten Strassen
machen. Dieses Gesetz geht in die Richtung des kantonalen Mobilitäts konzepts 2040, es ist notwendig und kohärent.
Und welche Mobilitätsformen benutzen Sie persönlich?
Ich wohne in Grimisuat und meine Firma befindet sich in Riddes. Nor malerweise benutze ich mein Auto, da ich im Wallis oft eine Sitzung nach der anderen habe und der Zeitplan eng ist. Für lange Strecken nehme ich Bus und Bahn, ich habe ein GA. Zu meinem 40. Geburtstag habe ich einen Gutschein für ein E-Trottinett geschenkt bekommen, aber ich muss zugeben, dass ich mir noch nicht die Zeit genommen habe, eines zu kaufen. Doch die Idee gefällt mir!
unterschieden wird. Mit seinem Entscheid bestätigt der Bundesrat dieses differenzierte Regime und gibt dem TCS recht. Warum? Weil auf verkehrsorientierten Strassen innerorts auch weiterhin generell 50 km/h gilt und auf diesem Netz für Tempo-30-Zonen immer noch ein Gutachten erforderlich ist. Daher ist nicht mit einer Zunahme dieser Zonen auf den Hauptachsen zu rechnen, ganz im Gegenteil. Denn für eine lasche Auslegung gibt es nun keinen Grund mehr.
POLITIK 10 TCS-Sektion Wallis #4 – 2022
Philipp Matthias Bregy Vizepräsident der TCS-Sektion Wallis
paar Erklärungen von David Crettenand, dem Präsidenten der Kommission für Bau und Verkehr.
Was wird sich mit dem neuen Gesetz ändern?
Kostenlose Ausleihe
Der Verein Tandem 91, mit rund 400 Mitgliedern, leiht an der Kirchstrasse 73 in Steg mehr als 80 Spezialvelos für Menschen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung aus. Die Mitglieder, die sich bereit erklären, beim Verleih mit zuarbeiten, tun dies unentgeltlich. Neue Fahrräder wiederum werden mit Hilfe von Sponsoren angeschafft. Aus diesen Gründen kann der Verein die Nutzung sämtlicher Velos kostenlos anbieten. Mehr Infos auf www.tandem91.ch.
Mit 80 Tandems Freude bereiten
Eine stolze Auswahl an Spe zialfahrrädern füllt die Halle von Tandem 91 im Industrie gebiet von Steg. 1991 begann der Verein mit drei Fahrrädern. «In der Zwischenzeit ist der Bestand auf über 80 gestiegen», erklärt Sixtus Bregy. Seit 2006 ist er Vereinsmitglied von Tandem 91. Seit fünf Jahren amtiert er als Vereinspräsident.
An freien Tagen hilft Sixtus Bregy auch schon mal bei der Fahrradausleihe. Da er jedoch zu 100 Prozent in seinem Heimat- und Wohnort Turtmann als Maschinenführer im Schichtbetrieb tätig ist, gibt es davon nicht allzu viele. Seine Vereinsarbeit verrichtet er daher zu einem grossen Teil hinter den Kulissen. Er erledigt etwa administrative Aufgaben, organisiert zusammen mit anderen Mitgliedern Feierlichkeiten und lässt sich an Medienkonferenzen blicken, so wie 2018, als an der Urne über den sogenannten Veloartikel abgestimmt wurde. «An Pressekonferenzen gehe ich nicht so gerne, das muss aber auch manchmal sein», sagt Bregy, der lieber im Hintergrund bleibt.
Als Buschauffeur im Einsatz
Zur Freiwilligenarbeit für Menschen mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung kam Sixtus Bregy über seine Mutter. Diese hatte nach einer Operation Schwierigkeiten
Sixtus Bregy, Präsident des Vereins Tandem 91, verhilft Menschen mit besonderen Bedürfnissen dazu, per Fahrrad das Wallis zu erkunden.
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Als Präsident des Vereins Tandem 91 ist Sixtus Bregy Herr über verschiedenste Fahrräder in Sonderanfertigung.
mit dem Laufen, wollte aber dennoch sportlich aktiv bleiben. Von Turtmann aus ging sie nach Siders schwimmen und von Tandem 91 erhielt sie ein dreirädriges Sonderfahrrad als Dauerleihgabe, mit dem sie sich weiterhin bewegen konnte. Der Kontakt zwischen dem Verein Tandem 91 und Bregy war somit geknüpft. Sixtus Bregy sucht immer wieder neue Herausforderungen. Er absolvierte in Steg eine Lehre als Radio- und Fernsehelektroniker und arbeitete darauf einige Jahre in Leukerbad. Später erwarb er den Führerschein für Lastwagen und Bus –und zugleich auch noch die Lizenz als Kranführer. Dank seiner Palette an Führerscheinen konnte er mehrmals als Buschauffeur behinderte junge Sportlerinnen und Sportler aus Siders an den nationalen Behindertensporttag in Magglingen fahren.
Die Menschen mit einer Beeinträchti gung oder Behinderung, die sich in Steg leihweise ein Fahrrad holen, werden
üblicherweise mit ihren Betreuern dorthin gefahren und wählen Tandems aus, die auf verschiedene Bedürfnisse ausgerichtet sind. Im Zweierteam mit der Betreue rin oder dem Betreuer wird am Rotten entlang geradelt und nicht selten auch ein Picknick-Halt eingeschoben.
8000 Ausleihen pro Jahr
Rund 8000 Personen leihen sich jährlich in der Saison zwischen April und Oktober eines der Spezialfahrräder bei Tandem 91 aus. «Zwischen 80 bis 90 Prozent unserer Klienten kommen aus der französischsprachigen Schweiz», weiss Bregy. Am ersten Samstag des Monats lassen sich die Fahrräder ohne Voranmeldung ausleihen, an allen anderen Tagen braucht es eine Reservation. «Solch ein Ausleihangebot ist schweizweit einzigartig», so Bregy. Vielleicht sogar europaweit. Einige Behindertenverbände kommen daher sogar aus Deutschland oder Frankreich, um in Steg ein Spezialfahrrad zu fassen und die Schönheiten des Wallis zu erleben.
BEGEGNUNG 11
Solch ein Ausleihangebot ist schweizweit einzigartig.
© Andreas Zurbriggen
Noch einmal auf der Führerscheinprüfung
1. Wer hat in einer Tempo-20-Zone Vortritt?
A. Fussgänger haben Vortritt, dürfen aber die Fahrzeuge nicht unnötig behindern.
B. Radfahrer haben Vortritt und dürfen in der Mitte der Strasse fahren.
2. Welche Vortrittsregel gilt in einer Tempo-30-Zone?
A. Linksvortritt. B. Rechtsvortritt.
Schicken Sie den Antworttalon an: TCS-Sektion Wallis, Av. de la Gare 20, 1950 Sitten
Wettbewerb «Augen auf!» Nr. 3 – 2022 Die richtigen Antworten waren: am 1. Sonntag / Turin / Géraldine Arlettaz-Monnet Gewinner: Dominique Pellissier, Réchy / Daphné Rossoz, Orsières Jacqueline Guenzi, Monthey / Rita Gasser, Blatten
3. Welche Geschwindigkeit gilt nach der Ausfahrt aus der Tempo-30-Zone?
A. Nach dem Ende der Tempo-30-Zone gilt wieder die Höchstgeschwindigkeit 50 generell. B. Die Geschwindigkeit ist bis zum nächsten Schild frei wählbar.
werden.
Wettbewerb TCS #4 – 2022
Preis: 20 Autobahnvignetten 2023
12 TCS-Sektion Wallis #4 – 2022 Antwort 1 Antwort 2 Antwort 3 Name Vorname Mitgliedsnummer Strasse / Nr. PLZ / Ort E-Mail oder Telefon
Wählen Sie bei jeder Frage die richtige Antwort und versuchen Sie Ihr Glück.
© TCS Sécurité routière
Bedingungen: An der Verlosung nehmen nur die Einsender der richtigen Antworten teil. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt. Die Mitarbeitenden des TCS und ihre Familienangehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Preise dürfen weder umgetauscht noch bar ausbezahlt
2022 TCS-Mitglieder sparen CHF 200.–Kuba Eine Reise zu den Rhythmen Kubas Vom 2. bis 17. März 2023 TCS-Mitglieder sparen CHF 400.–Ecuador und Galapagos-Kreuzfahrt Reise zwischen zwei Hemisphären Vom 24. April bis 13. Mai 2023 TCS-Mitglieder sparen CHF 500.–
Silvester an der Amalfiküste Vom 26. Dez. 2022 bis 1. Jan. 2023 Interessiert? Weitere Informationen unter: 058 827 39 06 Mo–Fr, 9.00–12.30 / 13.30–17.00 Uhr reisen@tcs.ch www.tcsreisen.ch
oder concours@tcsvalais.ch. Teilnahmefrist: 17. Dezember
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