TCS Wallis November 2023

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Klubzeitung #4 November 2023 Erscheint viermal pro Jahr

Der Schweizer Nationalhund JAB CH-1950 SION POSTE CH SA

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Fondation Barry An der Seite von Menschen in schwierigen Lagen

Verkehrssicherheit Im Winter auf der Strasse sichtbar bleiben

Öffentliche Beleuchtung Jede Gemeinde geht ihren eigenen Weg

Benzinpreis Tankstellen sollen Rechenschaft ablegen


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EDITORIAL

TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

Unser vierbeiniger Alter Ego

Standpunkt «Früher war alles besser»

Fabienne Bernard Präsidentin der TCS-Sektion Wallis

Wer hat diesen Satz nicht auch schon aus Omas oder Opas Mund gehört? Auch ich, mittlerweile 50 Jahre alt, habe gebannt ihren Geschichten aus einer anderen Zeit gelauscht. Aus einer Zeit, in der Autos nur wohlhabenden Familien vorbehalten waren. In der es nur beim Arzt ein Telefon gab. Und in der für das Sonntagsessen ein Huhn geköpft wurde. Führt man sich all dies vor Augen, fällt es schwer, zu glauben und sich vorzustellen, dass früher alles besser gewesen sein soll. Vor ein paar Tagen tauschte ich mich in idyllischer Wellnessumgebung mit einer Freundin über das laufende Jahr aus, als diese plötzlich den gleichen Satz fallen liess. Aber wann war «früher»? Hat jede Generation dieses Gefühl? Wird 2023 also zwangsläufig schlechter sein als die Jahre zuvor? Ich hoffe nicht, und falls doch, dann bleibt mir hoffentlich nur das Positive in Erinnerung. Denn auch ich möchte in einigen Jahren von Zeiten erzählen, die weit zurückzuliegen scheinen. Von damals, als wir noch bei unseren Freunden klingeln mussten, um draussen zu spielen, als es kein Internet gab und man in einem Camion einkaufen ging. Aber vielleicht hat ja auch der französische Sänger Calogero recht und es heisst am Ende doch: «Es war besser danach.» Anicia Volluz-Carron Vorstandsmitglied der TCS-Sektion Wallis

Herausgeber Touring Club Schweiz Sektion Wallis Avenue de la Gare 20 1950 Sitten

Vorstand Fabienne Bernard Präsidentin Philipp Matthias Bregy Vizepräsident Christian Nanchen Vizepräsident Ruth Bornet-Studer

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ch höre schon, wie manche beim Anblick des Titelblattes murmeln werden: «Aber gibt es denn derzeit nicht wichtigere Themen?» Ja gewiss, und nicht gerade wenige! Unsere Welt tut sich schwer mit der menschlichen Grausamkeit, deren erschütternde Bilder mittlerweile fast in Echtzeit verfügbar sind. Hinzu gesellen sich Wut, Frustration und Angst, die sich zunehmend um uns ausbreiten. Viele befürchten, finanziell nicht mehr über die Runden zu kommen.

Wer könnte uns besser aufmuntern, als unser Nationalhund, der Bernhardiner?

An Problemen und Herausforderungen mangelt es also sicherlich nicht. Und der TCS für seinen Teil wird beispielsweise bei den Benzinpreisen nicht lockerlassen und weiterhin gegen Ungerechtigkeiten in unserem Kanton ankämpfen. Da jedoch die Weihnachtszeit vor der Tür steht, haben wir beschlossen, unseren Blick auf etwas Positives zu richten. Und wer könnte uns besser aufmuntern als unser Nationalhund, der Bernhardiner?

bereits herum und entzücken die Besucherinnen und Besucher mit ihrer tollpatschigen und neugierigen Art. Unter den wachsamen Augen ihrer Mutter erkunden sie diese Welt, in der sie einst verschiedene Rollen innehaben werden, darunter auch eine im Sozialbereich. So hat der ehemalige Rettungshund – wie Sie in dieser Ausgabe lesen werden – eine neue, ebenso bedeutende Aufgabe übernommen: Als therapeutischer Begleiter bietet er nämlich vielen Menschen mit physischen und/oder psychischen Problemen wertvolle Unterstützung. Zahlreiche Studien belegen, dass diese Hunde wahre Wunder vollbringen können. Und brauchen wir nicht alle hin und wieder genau das? Diese kleinen Wunder, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern und uns mutig vorwärtsgehen lassen. Der TCS, der stets an Ihrer Seite steht, fühlt sich mit dem Bernhardiner eng verbunden. Denn unter Helfern versteht man sich. Deshalb wollten wir dieses Mal unseren vierbeinigen Freund in den Mittelpunkt rücken, um ihn auf seiner edlen Mission zu unterstützen. Auf dass er weiterhin viel Gutes tun kann.

Die sieben jüngsten Welpen in der Fondation Barry in Martinach tollen

Isabelle Darbellay Métrailler Guillaume Grand Jeanne-Emmanuelle Jollien-Héritier Cédric Rosaire Anicia Volluz-Carron Francesco Walter

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Impressum Redaktion: Geneviève Hagmann, Andreas Zurbriggen (Oberwallis) Grafik: Shirlene Terrapon Deutschübersetzung: Dajana Abgottspon Titelfoto: Nicolas Greco

Kontaktstelle Rue des Cèdres 3, 1950 Sitten MO 08.30 – 11.30 Uhr :13.30 – 17.30 Uhr DI–FR 08.30 – 11.30 Uhr 027 329 28 15 section@tcsvalais.ch www.tcsvalais.ch


FONDATION BARRY

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Helfen Sie ihnen, zu helfen! Die kostenlos angebotenen tiergestützten Interventionen werden ausschliesslich über Spenden finanziert. Das Programm «Barry hilft» ist deshalb so erfolgreich, weil es spürbare positive Auswirkungen auf die Menschen hat. Damit alleinstehende oder kranke Personen dieses Angebot auch in Zukunft nutzen können, sind Unterstützungsbeiträge sehr willkommen.

An der Seite von Menschen in schwierigen Lagen

Überweisung: Fondation Barry du Grand-St-Bernard 1920 Martinach CH95 0900 0000 1715 3692 2

© Nicola Greco

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ie Hündin Alba kehrt von einem Spaziergang mit einem jungen Mann zurück, der unter einer psychischen Störung leidet. Bernhardiner strahlen nicht nur eine natürliche Gelassenheit aus, die sich auf den Menschen überträgt, sondern ziehen mit ihrer imposanten Statur auch neugierige und bewundernde Blicke auf sich. Das gibt demjenigen, der sie an der Leine führt, ein gutes Gefühl. «An Albas Seite gewinnt er neues Selbstbewusstsein und ist entspannter», erklärt Claudia Müller, Leiterin des Programms «Barry hilft» bei der Fondation Barry in Martinach.

Therapeutische Begleitung Solche Spaziergänge sind eine der vielen Aktivitäten, die die Expertin gemeinsam mit ihrer Hündin für Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen anbietet. Dabei arbeitet sie regelmässig mit Ergo- und Physiotherapeutinnen sowie Pädagogen und anderen Fachleuten aus dem Sozialwesen zusammen. Wenn die betroffenen Personen bei bestimmten Übungen auf Blockaden stossen oder die Motivation verlieren, tritt die Bernhardinerhündin in Aktion. Sie streicheln, ihr zu trinken geben oder einen Ball zuwerfen – Handlungen, die davor unmöglich erschienen, können in der Interaktion mit dem Tier plötzlich wieder ausgeführt werden. Oft geschehen kleine Wunder. «Eine Frau, die aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr laufen konnte, hatte die Hoffnung schon verloren und sich jeglicher Behandlung

Einst waren sie als Rettungshunde im Einsatz. Heute bewähren sich Bernhardiner im Sozialbereich. Dank ihres gutmütigen und ruhigen Wesens geben sie alleinstehenden oder mobil eingeschränkten Menschen neues Selbstvertrauen. verschlossen. Als sie Alba sah, hat sie ihre Krücken abgestellt und ist auf sie zugegangen!»

500 Einsätze pro Jahr Jeder Besuch erfordert eine an die therapeutischen Ziele angepasste Vorbereitung. «Ich habe etwa hundert interaktive Spiele entwickelt, mit denen diverse Fähigkeiten trainiert werden können», fährt Claudia Müller fort. Egal, ob es darum geht, die Mobilität zu verbessern, den Beziehungsaufbau in einer Gruppe zu fördern oder Trost zu spenden, Bernhardiner erweisen sich als wirkungsvolle Vermittler. Die Bewohnenden im Altersheim werden plötzlich gesprächig und in Gefängnissen können Spannungen abgebaut werden. Das Geheimnis? «Die Tiere sind ausgeglichen und urteilen nicht», fasst die Expertin zusammen. Die Fondation Barry in Martinach bietet bereits seit zehn Jahren tiergestützte Interventionen an. Ihre 18 Mensch-Hunde-Gespanne, sogenannte Sozialhundeteams, leisten jährlich 500 Einsätze in

rund 100 Einrichtungen in der ganzen Schweiz, darunter Spitäler, Pflegeheime, Gefängnisse, Jugendlager und Hospize.

Eine spezielle Ausbildung Für diese Arbeit werden die Teams von «Barry hilft» nach einer bestimmten Philosophie und Methode geschult. Claudia Müller betont, dass sie bei der Fondation Menschen ausbilden und nicht Hunde. «Die Besitzer müssen lernen, das Verhalten ihrer Tiere einzuordnen. Der Hund muss zutraulich bleiben, damit er frei und spontan helfen kann.» Der Respekt vor dem Hund steht dabei an erster Stelle. Die Halter müssen für sein Wohlergehen sorgen. Beim ersten Anzeichen von Stress scheiden sie aus dem Programm aus. Unter dem wachsamen Blick ihrer Führerin schenkt Alba den Menschen neuen Lebensmut und Freude an der Bewegung. Mehr als zwei Jahrhunderte nach den Rettungsaktionen ihres berühmten Vorfahren Barry setzt sie diese Tradition mit Sozialeinsätzen fort.


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UNTERWEGS

TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

Sehen und gesehen werden Wenn die Lichtverhältnisse im Winter schlechter werden, steigt das Unfallrisiko für alle, die zu Fuss, mit dem Velo oder dem Trottinett unterwegs sind. Hier sind Tipps und Tricks zur Verbesserung der Sichtbarkeit.

Samuel Bumann Sitten

Gutes Licht und sichere Routen

Julie und Sarah mit ihrer Mutter Ludivine Rapillard Conthey

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Die Ausrüstung ist Teil des Abenteuers

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«Viermal pro Woche gehe ich nach der Arbeit, gegen 19 Uhr, joggen. Oft aber auch in der Nacht. Meine Strategie? Lieber Gefahr vermeiden, anstatt mich wie einen Weihnachtsbaum mit Reflektoren zu behängen! Ich wähle Strecken abseits des Verkehrs und setze auf ein wirkungsvolles Accessoire: eine Stirnlampe mit Blinklicht hinten und einstellbarer Leuchtkraft. Wenn ich einem Auto begegne, das mich mit den Scheinwerfern blendet, stelle ich die Lampe sofort heller, um auf mich aufmerksam zu machen. Ausserdem laufe ich ohne Musik, damit ich den Motor eines sich nähernden Fahrzeugs hören kann. Ein- bis zweimal pro Woche trainiere ich im Team. Das Laufen in der Gruppe erhöht die Sicherheit.»

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«Seit dem sechsten Lebensjahr laufen oder fahren wir allein zur Schule und zu unseren Freizeitaktivitäten. Da wir die stark befahrene Kantonsstrasse überqueren müssen, haben wir uns die Strecken mit unseren Eltern genau angeschaut und passen immer gut auf. Ausserdem hat unsere Mama uns und unser Velo mit verschiedenem Material ausgestattet, damit wir im Strassenverkehr gut erkennbar sind. Wir tragen eine grosse gelbe Leuchtweste und eine Mütze mit einem LED-Licht, die man unter dem oder über den Helm anziehen kann. Zwar ist es manchmal mühsam, an alles zu denken, aber da gibt es keine Diskussion: Die Ausrüstung gehört zum Abenteuer dazu!»

Daniel Theler Visp

Bei Wind und Wetter mit dem Velo unterwegs «Zwei- bis dreimal pro Woche fangen meine Arbeitstage morgens um 02.30 Uhr an. Dann bereite ich mich in den Redaktionsräumen von rro auf die Frühschicht vor, die um 05.30 Uhr beginnt. Die rund drei Kilometer lange Strecke von meinem Visper Wohnort in die Pomona fahre ich immer mit dem Fahrrad. Auch im Winter. Und selbst bei Schnee. Um mich in der Nacht sichtbar zu machen, verwende ich eine starke Fahrradbeleuchtung und habe dazu Reflektoren in die Speichen eingebaut. Wo ich bei mir Verbesserungspotenzial sehe? Eindeutig beim Tragen von reflektierender Kleidung, etwa durch ein einfach zu handhabendes Armband.»

Noémi Thurre Ovronnaz

Ein blinkendes Halsband und eine starke Lampe

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«Ich gehe mit meinem Labrador Hooky früh morgens und spät abends im Dunkeln spazieren. Im Winter muss man auf dieser Höhe oft mit Nebel und Schnee rechnen. Die Sichtverhältnisse sind ziemlich schlecht, und seitdem die Strassenbeleuchtung in meiner Strasse ab 23 Uhr abgeschaltet wird, ist es noch schwieriger. Für Hookys Sicherheit habe ich ihm ein Geschirr mit reflektierenden Punkten und ein Halsband mit roten LEDs gekauft. Ich selber trage eine Stirnlampe mit hoher Leuchtkraft, damit ich meine Umgebung gut sehe und leicht zu erkennen bin.»


TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

Drei Accessoires, um stilvoll aufzufallen

Christophe Nydegger Leiter Verkehrssicherheit beim TCS

1 Reflektierende Schuhbändel

Interview

2 Zuschneidbare Textilsticker

«Im Winter ist besondere Vorsicht geboten»

Da sie sich an einem beweglichen Körperteil befinden, ziehen sie mehr Aufmerksamkeit auf sich. Dank spezieller Schnürtechniken werden die Schuhe zudem zum trendigen Hingucker.

Mit Schere und Stift kann man seinen Kleidern einen lustigen oder eleganten Touch verleihen.

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Die Farbe der Kleidung von Fussgängern und die Reaktionsfähigkeit von Autofahrenden sind entscheidende Faktoren bei der Unfallverhütung.

3 Geknüpfte Paracord-Kreationen

Mit dieser dicken Nylonschnur lassen sich tolle reflektierende Accessoires herstellen: Armbänder, Hundehalsbänder, Schlüsselanhänger, Bändel für Hoodies uvm.

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1 Auf der Website madevisible.swiss finden Sie Produkte, Links zu Shops und kreative Do-it-yourself-Ideen, damit Sie sich auf subtile und originelle Weise sichtbarer machen können.

-> Welche gefährlichen Situationen liessen sich durch eine verbesserte Sichtbarkeit leicht vermeiden? Situationen, in denen Autofahrende die Fussgänger aufgrund schwieriger Sichtverhältnisse zu spät erkennen. Dabei spielt die Farbe der Kleidung eine grosse Rolle. Wer mit dunkler Jacke und schwarzen Hosen unterwegs ist, riskiert, übersehen zu werden. Personen, die reflektierende Elemente tragen, können auch ohne eigene Lichtquelle frühzeitig wahrgenommen werden. So haben die Autofahrenden mehr Zeit, um zu reagieren, bevor es zu einer Kollision kommt. -> Mit der Kampagne MADE VISIBLE will man das Verantwortungsbewusstsein von Fussgängern und Velofahrenden stärken. Was ist mit den Autofahrenden? Was empfehlen Sie ihnen? Autolenkende müssen in Gefahrensituationen rasch handeln. Deshalb sollten sie regelmässig

Sehtests absolvieren, ihre Reflexe trainieren und dafür sorgen, dass die Fahrzeugbeleuchtung einwandfrei funktioniert. -> Seit dem letzten Winter wird in einigen Gemeinden die Beleuchtung ab 23 Uhr reduziert. Welche Folgen hat dies für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden? Mehr Sichtbarkeit im Strassenverkehr bedeutet mehr Sicherheit. Die Strassenbeleuchtung leistet einen wichtigen Beitrag dazu. Ohne Licht steigt das Risiko, dass Autofahrende schwächere Verkehrsteilnehmende zu spät sehen. Daher raten wir allen Strassennutzenden zu erhöhter Vorsicht, um Unfälle zu vermeiden. Velo- und Motorradfahrende müssen sich vor dem Losfahren unbedingt vergewissern, dass ihre Beleuchtung ordnungsgemäss funktioniert. Ebenso sollten sie wie die Fussgänger auch ihre Sichtbarkeit durch das Tragen heller Kleidung und reflektierender Elemente verbessern.

Die Strassenbeleuchtung im Visier!

Der Kommentar Thomas Birbaum Public-Affairs-Beauftragter der TCS-Sektion Wallis

Seit letztem Winter wird den Gemeinden empfohlen, Massnahmen zur Reduzierung der Strassenbeleuchtung zu ergreifen, um einer potenziellen Strommangellage entgegenzuwirken. Neben dem Ausschalten der Lichter bei Denkmälern und den Einschränkungen bei den Lichtdekorationen – was viele Bürger betrübte – wurden ganze Strassen in Dunkelheit gehüllt. Allerdings werden in dieser Debatte die damit verbundenen Gefahren für die Verkehrsteilnehmenden unterschätzt. Denn das Unfallrisiko ist in der Nacht dreimal so hoch wie tagsüber.

Auf die Strassenbeleuchtung entfällt jedoch nur 1,5 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in der Schweiz. Und dank der neuen LED-Lampen nimmt der Verbrauch immer weiter ab. Angesichts der minimalen Energieeinsparungen durch den reduzierten Betrieb der Beleuchtung ist also durchaus Skepsis angebracht. Denn sollen Fussgänger, Radfahrerinnen und Autofahrende wirklich für ein paar Kilowattstunden in Gefahr gebracht werden? Der TCS setzt sich unermüdlich für die Verkehrssicherheit ein und

führt seit mehreren Jahren eine Präventionskampagne zum Thema Sichtbarkeit im Strassenverkehr. Diese Sichtbarkeit wird auch durch die Strassenbeleuchtung gewährleistet, da dadurch Hindernisse, Tiere oder schwer erkennbare Verkehrsteilnehmende wahrgenommen werden können. Durch den Versuch, geringfügig Strom einzusparen, könnte die Verkehrssicherheit beeinträchtigt werden. Doch es heisst ja: Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


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POLITIK

TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

Einschränkungen der Beleuchtung

Jede Gemeinde geht ihren eigenen Weg

Sichtbarkeit hat Priorität Andernorts entschloss man sich aus Sicherheitsgründen gegen Einschränkungen. So heisst es beispielsweise auf der Website von Val de Bagnes, dass die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum, v. a. bei schneebedeckter / vereister Fahrbahn, für den Komfort der Bevölkerung als überaus wichtig erachtet wird. Fast alle Oberwalliser Gemeinden beschritten einen ähnlichen Weg, «entweder weil es technisch nicht möglich ist oder die Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Unfällen zu gross sind», erklärt Niklaus Brunner von der Energieberatung Oberwallis.

Hin zu einer intelligenten Beleuchtung

Gemäss Gesetz und den geltenden Normen darf die Beleuchtung entlang von Kantonsstrassen und in der Nähe von Zebrastreifen nicht abgeschaltet werden.

© R. Fiorina

Seit dem letzten Winter schalten einige Walliser Gemeinden nachts einen Teil ihrer Strassenlampen aus, um den Energieverbrauch zu senken und die Umwelt zu schonen. Die Praktiken unterscheiden sich von Ort zu Ort. Auf verschiedenen Gemeindestrassen, hauptsächlich im Mittelwallis, ist es zwischen 23.00 und 5.00 Uhr stockdunkel. Diese Massnahme wurde im vergangenen Winter gemäss den Empfehlungen des Kantons getroffen, um einen Beitrag zu den gemeinsamen Energieeinsparbemühungen zu leisten. In den meisten Fällen wurde sie nun beibehalten. Diese teilweise Abschaltung erforderte komplexe technische Anpassungen im Stromnetz und verursachte hohe Kosten, die sich je nach Gebietsgrösse auf 5000 bis 90 000 Franken beliefen. Denn Strassenlampe ist nicht gleich Strassenlampe.

Zebrastreifen bleiben beleuchtet Gemäss dem Gesetz und den geltenden Normen müssen die Kantonsstrassen innerorts sowie

auch Zebrastreifen beleuchtet sein. An allen anderen Stellen liegt die Entscheidung bei den Gemeinden. Im Mittelwallis haben 17 Gemeinden von dieser Option Gebrauch gemacht. Anhand von Faktoren wie der Sicherheit und dem Reiseverkehr legten sie demnach individuell fest, welche Bereiche erhellt werden sollen und welche nicht. In einigen Gemeinden wird die Strassenbeleuchtung komplett ausgeschaltet, was einen erholsameren Schlaf fördert, dem Wohl der Tierwelt dient und den Blick auf den Sternenhimmel freigibt. In Riddes etwa wollte man die Lichtverschmutzung schon seit geraumer Zeit reduzieren. Daher nutzte die Gemeinde die Gelegenheit, um diesen Schritt zu gehen.

Der Grossteil der Gemeinden hielt die Massnahme überdies nicht für nötig, da deren Wirkung im Vergleich zu den Anstrengungen, die zur Erneuerung der Beleuchtung notwendig wären, als relativ gering eingeschätzt wurde. In Monthey z. B. waren bereits an zwei Dritteln der Gemeindestrassen intelligente energieeffiziente LED-Leuchten angebracht. Seit 2016 werden dort die alten Glühbirnen durch moderne Lampen ersetzt, die auf Bewegungen reagieren und deren Lichtintensität entsprechend der Tageszeit angepasst werden kann. Dadurch lässt sich bis zu 80 Prozent Strom sparen. Eine solche technologisch fortschrittliche Lösung scheint effizienter zu sein als Stromunterbrechungen, die schwierig zu planen sind und erst noch die bereits installierten automatischen Systeme stören können. Jede Gemeinde entscheidet also nach ihren Prioritäten und aufgrund der lokalen Gegebenheiten. Der Verband Walliser Gemeinden (VWG), der seinen Mitgliedern im vergangenen Jahr zu diesen Energiesparmassnahmen geraten hat, betrachtet diesen Ansatz weiterhin als sinnvoll. «Man muss die Risiken gegeneinander abwägen und danach eine Balance zwischen Verkehrssicherheit, subjektivem Sicherheitsempfinden und Energieeffizienz finden. Aber man spürt ganz klar den Willen der Akteure, in dieser Sache Stellung zu beziehen», sagt der Präsident Stéphane Coppey. Der VWG forderte den Kanton zudem auf, eine Änderung der Strassengesetzgebung zu erwägen, damit die Lichter entlang wenig frequentierter kantonaler Strecken, z. B. in Industriegebieten, nachts gelöscht werden können. Die Dienststelle für Mobilität hat daraufhin eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich derzeit mit dieser Frage befasst. Fortsetzung folgt.


TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

POLITIK

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Treibstoffpreise

© gh

Die Walliser Autofahrer sind keine Milchkühe!

Gemäss dem nationalen Benzinpreis-Radar des TCS (benzin.tcs.ch) lässt sich seit einigen Monaten ein stetiger Anstieg der Benzinpreise beobachten. Dieser fällt jedoch nicht in allen Kantonen gleich hoch aus. So liegen die Preise im Unterwallis über denen im Genferseegebiet oder in der Region Biel-Neuenburg. Ausserdem ist der Treibstoff im Unterwallis seit Jahren durchschnittlich 10 Rappen und teilweise sogar bis zu 20 Rappen pro Liter teurer als im Oberwallis. Diese Unterschiede sind überzogen und unbegründet. Die Preise in der französischsprachigen

Die Preise an den Zapfsäulen steigen immer weiter an. Dabei gibt es ungerechtfertigte Unterschiede zwischen den beiden Kantonsteilen. Die TCS-Sektion Wallis hat ihren Unmut in den Medien kundgetan und die Anbieter damit konfrontiert.

Region sollten an jene im Oberwallis angeglichen werden. Aus diesem Grund erhob die Walliser Sektion Anfang September in den Medien ihre Stimme und forderte die grössten Anbieter (Eni, Tamoil, Migrol und Coop) schriftlich auf, in dieser Zeit der Preiserhöhungen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und angemessene Korrekturmassnahmen zu ergreifen.

Unsere Empfehlungen

Durch eine sparsame Fahrweise können Sie den Treibstoffverbrauch um 10 bis 20 Prozent senken (siehe Tipps auf tcs.ch).

Bis zum Redaktionsschluss dieser Klubzeitung und mehr als einen Monat nach Versand unseres Schreibens hat lediglich ein Anbieter reagiert (Migrol). Fördern Sie den Wettbewerb zwischen den Tankstellen, indem Sie die Preise im Benzinradar auf benzin.tcs.ch erfassen.

Die TCS-Sektion Wallis wird daher weiterhin für möglichst faire und niedrige Tankstellenpreise im ganzen Kanton kämpfen!

Füllen Sie den Tank an den teureren Tankstellen nur so viel wie nötig und in kostengünstigeren Regionen dann ganz auf.

-> Aktuelle Informationen zu unseren Anstrengungen für gerechte Preise finden Sie auf tcsvalais.ch.

Echos aus dem Grossrat Im Grossrat wurden diesen Herbst verschiedene Mobilitätsthemen behandelt. Ein Postulat, in dem es um die Wahrung der Hierarchie des Strassennetzes und damit um ein Tempolimit von 50 km/h auf verkehrsorientierten Strassen und von 30 km/h auf Quartierstrassen ging, wurde einstimmig angenommen.

Die Möglichkeit für Privatpersonen, die Kosten für die Installation von Ladeinfrastrukturen von den Steuern abzuziehen, wurde mit 63 zu 59 Stimmen verworfen.

Eine Motion, die forderte, die Verteilung der Einnahmen aus der Schwerverkehrsabgabe (LSVA) unter den staatlichen Stellen zu überprüfen, wurde abgelehnt, damit am Ende nicht weniger Mittel dem Strassenbudget zugewiesen werden.

Für den Bau des Radwegs Bitsch–Mörel wurde ein Verpflichtungskredit von 4,5 Millionen Franken bewilligt.

Im Nachgang zu einer Interpellation zum öV kündigte der Staatsrat die Einführung eines Halbstundentakts für die Bahnachse Monthey–St-Gingolph bis 2029 an.


08 MITGLIEDERVORTEILE

TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

TCS Home abschliessen: bei der TCS-Kontaktstelle in Sitten oder auf tcs-home.ch

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TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

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CLUB-INFOS

Veranstaltungen

Rückblick auf drei Sektionsanlässe Die TCS-Sektion Wallis organisiert regelmässig Aktivitäten, an denen die Mitglieder kostenlos oder zu Vorzugspreisen teilnehmen können. Auf dem Programm standen diesen Herbst eine Vorstellung im Zirkus Knie, ein Besuch in Annecy, Testfahrten mit E-Fahrzeugen sowie das Brisolée.

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Newsflash

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Zum zweiten Mal führte der Zentralclub zusammen mit der Walliser Sektion einen E-Mobility-Day in unserem Kanton durch. Nachdem dieser Anlass im Zeichen der Elektromobilität vor zwei Jahren in Sitten stattgefunden hatte, war heuer Siders Austragungsort. Rund zehn Automarken und diverse Motorradhändler waren am 23. September auf der Plaine Bellevue vertreten. Zudem standen Trottinetts aus dem Touring-Shop bereit. Die Besuchenden konnten die neuesten Modelle kostenlos testen und sich am TCS-Stand über die Auflademöglichkeiten und die Reichweite der Batterien informieren. Während manche auf der Suche nach einem stadttauglichen Zweitauto oder einem umweltfreundlicheren Familienfahrzeug waren, wollten andere mehr über E-Mobilität erfahren oder waren interessiert an den neuen Technologien.

Das traditionelle Brisolée in den sieben Restaurants war erneut ein voller Erfolg.

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Das Wetter war ideal für eine Schifffahrt auf dem See von Annecy!

Einen Tag lang dem Alltag entfliehen und gutes Essen in angenehmer Gesellschaft geniessen. Das ist das Ziel des alljährlichen Sektionsausflugs (mit Bustransport ab den grössten Walliser Städten). 300 Personen liessen sich die Reise nach Annecy am 2. September nicht entgehen. Damit war der Event ausgebucht. Zur Wahl stand eine Bootsfahrt auf dem See, eine Führung durch die Stadt oder deren Erkundung auf eigene Faust. Nach einer halbstündigen Fahrt fand dann ein gemeinsames Essen in der historischen «Brasserie du Casino» in Aix-LesBains statt. Der nächste Ausflug ist für den ersten Samstag im September 2024 angesetzt.

In Siders konnte das Publikum Elektrofahrzeuge testen und sich am TCS-Stand beraten lassen.

Einmal mehr war es am ersten Sonntag im Oktober, dem traditionellen Brisolée-Tag der Walliser Sektion des TCS, warm und schön. Hungrig begaben sich Mitglieder wie auch Nichtmitglieder in eines der sieben Partnerrestaurants zwischen Naters und Le Bouveret, wo sie das Kastaniengericht inklusive Beilagen in gemütlicher Atmosphäre und zum Vorzugspreis geniessen konnten. Das Angebot, das zwischen 11.30 und 15.30 Uhr ohne Voranmeldung genutzt werden kann, ist nach wie vor äusserst beliebt. Die nächste Ausgabe ist am ersten Sonntag im Oktober 2024 geplant.

Weihnachtslauf

Geschwindigkeit innerorts

Wir sehen uns auf der Planta!

Nationalrat will Tempo 50 beibehalten

Die Walliser Sektion erwartet Sie am 9. Dezember in Sitten zur 54. Ausgabe des Weihnachtslaufs. Besuchen Sie unseren gelben Stand auf der Place de la Planta und nehmen Sie an unseren Spielen teil. Los geht es ab 10 Uhr mit dem Start des Trail des Châteaux. Ab 11.30 Uhr stehen dann die traditionellen Strecken (0,5 bis 7 km) durch die Sittener Strassen für alle Kategorien und Altersgruppen auf dem Programm. Zu den Höhepunkten gehören das Rennen der Weihnachtsmänner und -frauen um 14.55 Uhr sowie der Wettkampf der Elite-Kategorien ab 17.00 Uhr.

Der TCS begrüsst den Entscheid des Nationalrats, die Motion des Luzerner Nationalrats Peter Schilliger anzunehmen. Diese fordert, Tempo 50 auf verkehrsorientierten Strassen grundsätzlich beizubehalten. So können Hierarchie und Funktionalität des Strassennetzes gewährleistet werden. Neueste Umfragen zu diesem Thema zeigen, dass sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung für ein solch differenziertes Geschwindigkeitssystem ausspricht. Selbst in den Städten sind die meisten gegen eine generelle Einführung von Tempo 30 innerorts.

Tunnel des Grossen Sankt Bernhard Eingeschränkter Nachtverkehr Im Tunnel des Grossen Sankt Bernhard wurden kürzlich umfangreiche Renovierungsarbeiten (Erneuerung der Lüftungsplatte) in Angriff genommen. Deshalb ist der Tunnel bis zum 22. März 2024 nachts zwischen 22.00 und 6.00 Uhr nur beschränkt befahrbar, d. h. die Durchfahrt ist nur für Fahrzeuge mit einer Höhe von weniger als drei Metern gestattet. Tagsüber, an den Wochenenden und während der Weihnachtsferien ist der Tunnel für alle Fahrzeuge offen. Infos auf letunnel.com


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FÜHRERAUSWEIS

TCS-Sektion Wallis #4 – 2023

2-Phasen-Kurse im Wallis Neulenkende müssen innerhalb von zwölf Monaten nach Erhalt des Führerausweises auf Probe einen Weiterbildungstag absolvieren. Im Wallis haben sie die Wahl zwischen vier verschiedenen Anbietern, die den offiziellen 2-Phasen-Kurs gemäss den gesetzlichen Anforderungen veranstalten.

2-Phasen-Kurs des TCS auf Schnee und Eis Ort Bourg-St-Pierre Spezialpreis Mitglied TCS-Sektion Wallis CHF 280.– unter der Woche, 300.– am Wochenende (inkl. Mittagessen und Getränk) Nichtmitglied: 370.– (390.– am Wochenende) Zeitraum vom 27.12.2023 bis 25.02.2024

Die Kurse finden auf gesicherten Fahrbahnen mit ausgebildeten Instruktorinnen und Instruktoren statt.

Sprache Französisch (Deutsch auf Anfrage)

© Instructeur TCS

Junglenkende können ihre obligatorische Weiterausbildung (WAB) in jedem Schweizer Kanton besuchen, sofern der WAB-Kurs offiziell anerkannt ist und von ausgebildeten Instruktorinnen und Instruktoren durchgeführt wird. Dadurch können sie bei ihrer Wahl Kriterien wie Nähe, Preis, Zusatzleistungen oder andere Besonderheiten einfliessen lassen. So bietet der TCS beispielsweise eine Schnee- und Eisversion

WAB4u Ulrichen Ort Preis

Flugplatz Ulrichen CHF 390.– unter der Woche, 420.– am Wochenende Mietfahrzeug auf Anfrage (CHF 100.–) Zeitraum Mai bis Oktober Sprache Deutsch Anmeldung drivingcenter.ch oder 058 364 52 52

Anmeldung 058 827 15 00 oder info.training-events@tcs.ch

dieses Kurses an, bei dem die Teilnehmenden lernen, wie sie ihr Auto bei winterlichen Bedingungen sicher beherrschen. Bei einigen Angeboten wird das Fahrzeug zur Verfügung gestellt oder es kann für den Tag gemietet werden. Andere Anbieter wiederum organisieren ein gemeinsames Essen, was diesem speziellen Tag – dem letzten Schritt auf dem Weg zum definitiven Führerausweis – eine gesellige Note verleiht.

L2Zentrum Ort Preis

St-Maurice CHF 380.– (inkl. Kaffee) Mietfahrzeug auf Anfrage (CHF 40.–) Zeitraum das ganze Jahr über Sprache Französisch (Deutschsprachige willkommen) Anmeldung stmaurice.l-2.ch oder 024 485 39 07

Wichtig: Die Daten sind auf tcs.ch zu finden. Um vom Vorzugspreis zu profitieren, melden Sie sich per E-Mail oder telefonisch an und erwähnen dabei, dass Sie Mitglied der TCS-Sektion Wallis sind.

Alternative zum Kurs im Wallis Ort

Savigny, kostenloser Transport mit Minibussen ab Siders, Sitten, Martinach und Bex Preis CHF 370.– unter der Woche, 390.– am Wochenende (inkl. Mittagessen und Fahrzeugmiete) Zeitraum das ganze Jahr über Sprache Französisch (Deutschsprachige willkommen) Anmeldung 2phasesvalais.ch oder 079 214 35 35


BEGEGNUNG

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Politisch aktiv Seit Jahren engagiert sich Vanessa Grand für die Anliegen von Menschen mit Behinderung – ohne jedoch einer bestimmten Partei anzugehören. Behinderung geht nämlich die gesamte Politik etwas an. Erst kürzlich wurde sie als Walliser Parlamentarierin in die Behindertensession in Bern gewählt.

Der lange Weg zum eigenen Auto © A. Zurbriggen

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chon als Kollegiumsschülerin träumte Vanessa Grand davon, irgendwann ein eigenes Auto zu fahren. Die Erfüllung dieses Traumes war für die charismatische Leukerin mit etlichen Hindernissen verbunden. Wegen ihrer GlasknochenKrankheit lebt sie mit einer verminderten Körpergrösse und sitzt seit Kindertagen im Rollstuhl. «Von meiner körperlichen Einschränkung habe ich mir selten meine Ziele diktieren lassen», sagt die bekannte Schlagersängerin. Bis zu 800 Kilometer am Stück fährt Vanessa Grand mit ihrem VW Caddy. Am liebsten nach Südtirol. Ihr Auto ist eine auf ihre Bedürfnisse angepasste Spezialanfertigung. Eine erste grosse Hürde zur Traumerfüllung musste sie bereits in Jugendjahren nehmen. Wie Autofahren lernen, wenn sämtliche Modelle nicht auf ihre körperlichen Masse angepasst sind? Die einzige Lösung: das Auto vor der ersten Fahrstunde umbauen lassen und den Fahrlehrer in ihrem Auto engagieren. «Es brauchte viel Überzeugungsarbeit bei der IV-Stelle, bis sie dies bewilligte», erinnert sich Grand.

Beschleunigen per Gasring Ihr erstes Auto war ein Renault Kangoo. Der Umbau eines solchen Autos kann bis zu einem halben Jahr in Anspruch nehmen. «Dabei muss ich unglaublich viele Details durchdenken, damit am Ende alles funktioniert.»

Mobilität bedeutet Lebensqualität. Vanessa Grand erkämpft sich diese trotz vielerlei Widerständen. Sogar mit einem eigens für sie umgebauten Auto. -^ Ein Auto, das sie eigenständig fahren kann, war von Jugend auf ein grosser Traum von Vanessa Grand.

Anstatt mit einem Gaspedal beschleunigt Vanessa Grand per Gasring am Steuerrad. Gurt, Sitzkissen, Ganghebel und Handbremse müssen ebenfalls angepasst werden. Ins Auto kommt sie eigenständig per Hebebühne hinein. Im Innern wiederum wendet sie ihren Fahrersitz per Fernsteuerung, damit sie sich auf den Sitz transferieren kann.

Eingeschränkte Modellwahl Ein solcher Umbau ist teuer. Dieser wird von der IV finanziert, das Auto hingegen muss sie selbst bezahlen. «Nicht ich will diese Sonderanfertigungen, sondern meine Behinderung erfordert diese», sagt Grand. Auch ihr Budget wird mit einem Autokauf strapaziert: «Ich kann es nicht riskieren, mir einen Gebrauchtwagen anzuschaffen, da mein Auto mindestens zehn Jahre halten muss, damit sich der Umbau überhaupt lohnt.» Der VW Caddy ist somit erst ihr zweites Bei einem Autoumbau Auto. Der Umbau liess muss ich unglaublich viele sie in Fribourg bei einer Details durchdenken. spezialisierten Carrosserie ausführen. Das eigene Auto ermöglicht Vanessa Grand ein eigenständiges Leben. «Da ich ohne Hilfe ins Auto hinein- und hinaus-

komme, gibt es mir eine grosse Freiheit.» Oftmals nimmt sie darin auch Familienangehörige und Kolleginnen mit. Diese helfen ihr dann beim Tanken oder beim Ticket-Fassen in einer Tiefgarage – zwei Tätigkeiten, die für sie alleine unmöglich sind.

SBB erreicht Ziel nicht An der Berner Fachhochschule arbeitet die studierte Medienwissenschaftlerin in Teilzeit. Für die Strecke Leuk-Bern benutzt sie den öffentlichen Verkehr. Auch hier geht es jedoch nicht ohne Hilfe. Jede Fahrt muss sie telefonisch anmelden und sie wird dann per Rampe oder Mobilift in den Zug eingeladen. Die SBB wäre verpflichtet, bis spätestens Ende 2023 alle Bahnhöfe und Züge hindernisfrei zu gestalten. Dieses Ziel wird die SBB nicht erreichen. Laut Vanessa Grand hapert es bei solchen Projekten vor allem in der Chefetage. «Das Zugoder Buspersonal, mit dem ich in Kontakt komme, sieht und versteht unsere Bedürfnisse. Die Chefs hingegen weniger.» Ihr grosser Wunsch: «Es wäre schön, wenn wir Behinderte mehr bei Planungen mit einbezogen würden, da wir einen anderen Blick auf diese Dinge haben.»


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Wählen Sie bei jeder Frage die richtige Antwort und versuchen Sie Ihr Glück. 2. Welches Fahrzeug muss bei schwierigem Kreuzen auf einer Bergstrasse wenn nötig anhalten und zurückfahren? A. Das hinauffahrende Fahrzeug. B. Das abwärtsfahrende Fahrzeug.

3. Wer darf den Kreisel zuerst verlassen? A. Das weisse Fahrzeug, da es die Spur nicht wechselt. Wer wechseln muss, hat keinen Vortritt. B. Das rote Fahrzeug, weil es auf der Schnellspur ist.

Antwort 1

Name

Strasse / Nr.

Antwort 2

Vorname

PLZ / Ort

Antwort 3

Mitgliedsnummer

E-Mail oder Telefon

© TCS Sécurité routière

1. Hat der Fussgänger in einer Tempo-30-Zone Vortritt? A. Nein, auch wenn er die Fahrbahn überqueren darf, wo er will. B. Ja, er hat Vortritt vor anderen Verkehrsteilnehmenden.

Schicken Sie den Antworttalon an: TCS-Sektion Wallis, Av. de la Gare 20, 1950 Sitten oder concours@tcsvalais.ch. Teilnahmefrist: 17. Dezember 2023 Wettbewerb «Augen auf!» Nr. 3 – 2023 Die richtigen Antworten waren: Siders / Annecy / 28. Oktober Gewinner/-innen: Carole Tounsi, Sitten / Peter Ritz, Visp Sabrina Dubuis, Savièse / Elisabeth Vouilloz-Lovey, Evionnaz

Bedingungen: An der Verlosung nehmen nur die Einsender der richtigen Antworten teil. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt. Die Mitarbeitenden des TCS und ihre Familienangehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Preise dürfen weder umgetauscht noch bar ausbezahlt werden.


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