TCS Wallis April 2021

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Klubzeitung #2 April 2021 Erscheint viermal pro Jahr

Die Wege miteinander teilen

JAB CH-1950 SION POSTE CH SA

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Veranstaltung E-Mobility-Day des TCS in Sitten

Unterwegs Wenn Wanderer und Radfahrer aufeinandertreffen

Fahrtrainings Sein Motorrad besser beherrschen

Politik Fragen zum CO2-Gesetz


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EDITORIAL

TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

Annäherung durch Dezentralisierung Fabienne Bernard Präsidentin der TCS-Sektion Wallis

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Standpunkt Alle aufs Velo! Unter diesem Motto fuhren vor rund zwanzig Jahren mehrere hundert OS-Schüler aus dem ganzen Wallis mit dem Fahrrad zur Domaine des Iles in Sitten. Dort konnten sie Spannendes erleben und ihre Geschicklichkeit bei sportlichen Wettkämpfen unter Beweis stellen. An diesem Anlass ging es aber nicht nur um Spiele, sondern auch um Prävention und Verkehrserziehung. So fanden eine Reihe von Workshops unter der Leitung der SUVA und der Gemeindeund Kantonspolizeien statt. Dieses Engagement für den Radsport ist in der DNA des TCS verankert. Denn bekanntlich wurde er ja vor mehr als einem Jahrhundert von ein paar passionierten Velofahrern gegründet. Unsere Sektion war daher schon immer ein wichtiger Akteur bei der Entwicklung der Fahrradmobilität. Mit der Pandemie, die uns seit einem Jahr fest im Griff hat, hat dieses Fortbewegungsmittel vor allem in unseren Städten an Bedeutung gewonnen. Deshalb wird sich unsere Sektion in den kommenden Monaten weiter dafür einsetzen, die Bedingungen für das Velofahren in all seinen Formen – im Stadtverkehr, auf dem Arbeitsweg oder in der Freizeit – zu verbessern. Christian Nanchen Vizepräsident der TCS-Sektion Wallis

Herausgeber Touring Club Schweiz Sektion Wallis Avenue de la Gare 20 1950 Sitten

Vorstand Fabienne Bernard Präsidentin Philipp Matthias Bregy Vizepräsident Christian Nanchen Vizepräsident Ruth Bornet-Studer

ie Natur erwacht, die Temperaturen steigen, Farben überall. Der Frühling macht Lust auf Veränderungen! Anlässlich dieses besonderen Jahres, in dem wir das 95-jährige Bestehen unserer Sektion und das 125-Jahr-Jubiläum des Touring Clubs Schweiz feiern, präsentiert sich unsere Klubzeitung in neuem Gewand. Wir hoffen, dass das ansprechende Design und die «luftigere» Darstellung Ihnen ein angenehmes Leseerlebnis bieten werden.

Die Dezentralisierung würde den Staat näher zu den Bürgern bringen und die Mobilitätsprobleme in der Kantonshauptstadt verringern.

Auf diesen Seiten werden wir Sie weiterhin über Themen informieren, die uns beschäftigen und die für Sie nützlich sein können: die Mobilität im Wallis in all ihren Formen, politische Projekte mit Auswirkungen auf die Strassen und den Verkehr, Porträts von Persönlichkeiten, Tipps, unsere Aktionen im Bereich Verkehrssicherheit, unsere Aktivitäten und exklusive Rabatte. Über ein Feedback und Anregungen würden wir uns natürlich freuen. Diesen Frühling wird auch unsere neue Kantonsregierung ihr Amt antreten. Jenseits von politischen Ideen und über Parteigrenzen hinweg haben die Staatsräte, Grossräte und Suppleanten die Aufgabe,

Isabelle Darbellay Métrailler Simon Charles Fluri Guillaume Grand Jeanne-Emmanuelle Jollien-Héritier Cédric Rosaire Anicia Volluz Francesco Walter

Laden Sie die App der TCS-Sektion Wallis herunter und folgen Sie uns auf Facebook.

optimale Bedingungen für das Wohlergehen und den grösstmöglichen Wohlstand der Walliser Bevölkerung zu schaffen. Auf die Entscheidungsträger warten indes zahlreiche Herausforderungen. Denn da sind die wie ein Damoklesschwert über uns schwebenden Kosten der Gesundheitskrise, die die Finanzen belasten und die Behörden zu schwierigen Entscheidungen zwingen werden. In der Zeit danach wird es Konsequenzen und Fragen geben. So z. B.: Warum kann man nicht eine Dezentralisierung der staatlichen Dienststellen in Betracht ziehen? Dank der Lösungen, die uns die neuen Technologien bieten, könnten die Tausenden von Pendlern, die jeden Tag für die Arbeit in die Hauptstadt pilgern, besser über das Kantonsgebiet verteilt werden. Eine solche Dezentralisierung würde den Staat ausserdem wieder näher zu seinen Bürgern bringen, die das Gefühl haben, dass er immer weiter in die Ferne rückt. Dem Wallis schmerzen seine Glieder und die Gelenke müssen unbedingt gestärkt werden. Deshalb sollte rasch eine Arbeitsgruppe mit den Betroffenen gebildet werden, um diese Frage zu untersuchen. Das würde sich auch positiv auf die Umwelt auswirken: Durch die Dezentralisierung wäre es nämlich möglich, den Zustrom von Fahrzeugen und die Überlastung des öV zu den Stosszeiten zu regulieren. Anstatt ständig die verschiedenen Verkehrsmittel gegeneinander auszuspielen ... Wie wäre es für einmal mit einem Perspektivenwechsel?

Impressum Redaktion: Geneviève Hagmann Andreas Zurbriggen (Oberwallis) Grafik: Shirlene Terrapon Deutschübersetzung: Dajana Abgottspon Titelfoto: Team Valrando Simon & Schaad

Kontaktstelle Rue des Cèdres 3, 1950 Sitten MO : 08.30 – 11.30 Uhr : 13.30 – 17.30 Uhr DI–FR : 08.30 – 11.30 Uhr 027 329 28 15 section@tcsvalais.ch www.tcsvs.ch


TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

CLUB-INFOS

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E-Mobility-Day des TCS

Ein Tag zum Testen der Elektromobilität Sie interessieren sich für Elektromobilität? Sie möchten eines dieser Fahrzeuge, die derzeit in aller Munde sind, testen und sich völlig unabhängig informieren? Der TCS lädt Sie am Samstag, den 12. Juni, auf dem Place des Potences in Sitten zu einem seiner E-Mobility-Days ein. Dort werden die neuesten Elektroauto-Modelle und Zweirad-Elektrofahrzeuge (E-Bikes, E-Scooter) nur

darauf warten, von Ihnen Probe gefahren zu werden. Ausserdem beantworten Fachleute und TCS-Experten all Ihre Fragen rund um die Elektromobilität: von der Reichweite von E-Fahrzeugen über Ladesysteme und Energiequellen bis hin zu den technischen Spezifikationen. Informationen zu den ausgestellten Fahrzeugen und Anmeldung zu den Probefahrten auf tcs.ch/edays

© O. Maire

Frage an den TCS Ich habe für diesen Sommer Ferien geplant, muss diese aber schliesslich stornieren.

Deckt mein ETI-Schutzbrief covidbedingte Annullierungen?

Newsflash

Vom E-Scooter zum E-Auto – schalten Sie mit dem TCS am 12. Juni in Sitten in den Elektromodus.

Der ETI-Schutzbrief des TCS übernimmt die Kosten Ihrer Reise, wenn Sie diese wegen Krankheit, eines positiven Tests, Quarantäne oder unvorhergesehenen Reisebeschränkungen absagen müssen. So sind Sie zum Beispiel versichert, wenn Ihr Urlaubsziel zum Zeitpunkt der Buchung noch nicht auf der Risikoliste stand. Der TCS wird Ihr Dossier aber in jedem Fall prüfen und fallweise entscheiden. Planen Sie eine Reise? Benötigen Sie Informationen über die Gesundheitssituation in einem Land und zur Deckung Ihres ETI-Schutzbriefes? Dann rufen Sie die für TCS-Mitglieder reservierte Covid-Line an: 058 827 67 00

Ein Service

Unterstützung

Generalversammlung

für einfacheres Parkieren

bei Jobverlust

des TCS-Camping-Clubs Wallis

Leicht einen Parkplatz finden und über das Smartphone bezahlen – der in die TCS-App integrierte Service «Park & Pay» macht’s möglich. Dank dieser Funktion werden Ihnen an 700 Standorten in der Schweiz die freien oberirdischen Parkplätze angezeigt. Ausserdem erfolgt die Bezahlung ganz einfach digital und ohne Parkticket. Und mehr noch: Sie werden nicht nur benachrichtigt, sobald Ihre Parkzeit abläuft, sondern zahlen auch nur für die effektive Parkzeit, wenn Sie den Parkplatz vor Ablauf der Parkdauer verlassen. Der Service «Park & Pay» wird laufend auf neue Gemeinden ausgedehnt und bald auch für Parkhäuser zur Verfügung stehen. Verfügbar in der TCS-App

Der TCS lanciert eine neue, kostenlose Plattform, um seinen Mitgliedern bei Jobverlust oder Jobsuche zu helfen.

Der Camping-Club Wallis des TCS plant, seine GV für die Jahre 2020 und 2021 am 12. Juni 2021 in Sitten abzuhalten. Die Mitglieder sind ab 17.30 Uhr offiziell in das Restaurant «Chez Bischoff» eingeladen. Die Traktandenliste sowie die Gesundheitsvorschriften werden demnächst auf der Website der Sektion verfügbar sein.

Bei der TCS-Job-Assistance bekommen Sie Informationen zur Kündigung, zu Konkurs und Kurzarbeit, zum Arbeitsmarkt sowie nützliche Tipps für die Stellensuche. Die Plattform bietet ein umfassendes Servicepaket für schwierige Situationen rund um die Arbeitslosigkeit. Mitglieder können den TCS-Juristen Fragen stellen und erhalten praktische Unterstützung. Weitere Informationen auf tcs-job-assistance.ch

Mehr Informationen auf campeurs-vs.com


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UNTERWEGS

TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

Wenn Wanderer und Radfahrer aufeinandertreffen

respektloses Verhalten einer der beiden Parteien, die Geschwindigkeit der Fahrräder, die die Fussgänger erschreckt, und die Schäden, die die Mountainbiker auf den Wegen verursachen. Seitdem sich das Wallis als Rad- und Mountainbike-Paradies präsentiert, werden diese potenziellen Konflikte von den betroffenen Akteuren sehr ernst genommen. «Seit einem Jahr legen wir Wert darauf, die naturbegeisterten (Hobby-)Sportler zu informieren. Mountainbiker müssen wissen, dass Wanderer Vortritt haben und sie ihre Geschwindigkeit unter Kontrolle haben müssen. Die Wanderer wiederum müssen akzeptieren, dass Radfahrer das Recht haben, auf den Wanderwegen zu fahren», erklärt Sylvain Häderli von Promobike, der für die Förderung des Radverkehrs im Val de Bagnes zuständig ist. Schilder, die zur Rücksichtnahme auffordern, Informationsflyer, ein Verhaltenskodex für Mountainbiker, eine spezielle Klingel für die Lenkstange, um auf sich aufmerksam zu machen – die Tourismus- und VeloOrganisationen denken sich immer neue Präventionsinstrumente aus.

Wege teilen oder trennen? © Verbier Bikepark

Das manchmal spannungsgeladene Miteinander von Wanderern und Bikern auf den Wanderwegen beschäftigt die Tourismusbranche. Vor allem jetzt, wo sich das Wallis zu einer führenden Mountainbike-Destination entwickelt. Mithilfe vorbeugender Massnahmen und technischer Lösungen sollen diese Begegnungen harmonischer gestaltet werden.

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erärgerte Wanderer, frustrierte Mountainbiker ... Gibt es mehr Konflikte, seitdem das Radfahren abseits der Strasse beliebter geworden ist? «Vor rund zehn Jahren kam es zu sehr emotionalen Reaktionen. Die Wanderer fühlten sich bis dahin auf den Wegen zuhause. Als dann aber immer mehr Mountainbiker begannen, diese Wege ebenfalls zu nutzen, wurde dies als Angriff empfunden. Zum Glück haben sich die Leute mit der Zeit an diese Koexistenz gewöhnt und beide Seiten begegnen sich mittlerweile mit mehr Respekt», erklärt Angelica Brunner, Direktorin von

Valrando. Die Radfahrer haben denselben Eindruck. «In den allermeisten Fällen läuft das Kreuzen problemlos ab. Tatsächlich gibt es mehr Unfälle durch Hundebisse als durch Kollisionen mit Spaziergängern», versichert Steve Morabito, Präsident des Dachverbands vélo VS.

Reibungspunkte Beschwerden von Nutzern an das Tourismusbüro sind selten, kommen aber immer wieder vor. Dabei sind es immer die gleichen drei Reibungspunkte, die zu Auseinandersetzungen führen:

-^ Neue Schilder fordern die Benutzer am Einstieg der Wege zur Rücksichtnahme auf (z. B. hier in Verbier).

Darüber hinaus ergreifen sie konkrete Massnahmen im Gelände. Die Entwicklung von Mountainbike-Routen wird durch die kantonale Velo- und Mountainbike-Strategie gefördert. Zurzeit gibt es etwa 50 davon, und bis 2025 (dem Jahr der Mountainbike-WM im Wallis) werden es rund 100 sein. «Lediglich die homologierten Routen werden bei Touristen beworben. Wegen des Verfahrens braucht dieser Ansatz zwar Zeit, hat aber den Vorteil, das Miteinander mit den Wanderern zu regeln», erläutert Damian Constantin, Direktor von Valais/Wallis Promotion. Eine konsequente Trennung von Wanderund Radwegen wäre ideal, ist jedoch nicht überall umsetzbar. Auch ist dies laut Sylvain Häderli nicht erstrebenswert: «Warum die Netze trennen, wenn die Probleme der Koexistenz nur bestimmte Orte betreffen? Das Gebiet ist weitläufig genug, damit die Wege von allen genutzt werden können.» Acht nationale Organisationen aus den Bereichen Tourismus, Wandern, Radfahren und Sicherheit haben eine gemeinsame Erklärung zu diesem Thema abgegeben. Ihrer Meinung nach muss eine Trennung


TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

geprüft werden, wenn die Wege sehr stark befahren oder sehr steil sind. Unerlässlich ist sie hingegen bei gefährlichen Stellen auf einem schmalen Weg. In bestimmten geschützten oder gefährlichen Gebieten können die Behörden den Zugang für Mountainbikes verbieten. Generell bittet der Verein Valrando die Biker, die Suonen zu meiden, die Waldstrassen entsprechend den gesetzlichen Grundlagen nicht zu verlassen und von häufig begangenen Wanderwegen fernzubleiben. Für Steve Morabito ist es eine Frage des gesunden Menschenverstands: «Radfahren zur richtigen Zeit und am richtigen Ort bringt mehr Spass und mehr Sicherheit.»

Fahrräder verlangsamen Eine andere Lösung sind bauliche Massnahmen auf den Wanderwegen, um die Zweiräder zu verlangsamen. Der Kanton berät künftig die Gemeinden, um Problemstellen beispielsweise durch das Setzen von Steinen und das Verbreitern von Kurven zu verbessern. Doch besteht mit dem Bewerben von Bike-Gebieten nicht die Gefahr, die Wege zu überlasten? In Verbier, wo das E-Bike aktiv gefördert wird, beobachtet Sylvain Häderli die Situation ganz genau. «Wir haben ZählTerminals installiert, um die Nutzung der Trails zu überwachen und die Velos wenn nötig auf alternative Routen umzuleiten.» Die Benutzer-Verbände sind der Ansicht, dass diese Massnahmen in die richtige Richtung gehen und die Aufklärungsarbeit fortgesetzt werden muss. «Toleranz seitens der Wanderer, Respekt aufseiten der Mountainbiker», betont Angelica Brunner. Und Steve Morabito fügt hinzu: «Anstatt sich in Details zu verzetteln, sollten wir uns auf das konzentrieren, was uns vereint, nämlich die Freude an der Bewegung in der Natur!»

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Marc Baertsch Verantwortlicher Verkehrserziehung beim TCS

Interview «Sich an das Kind und den Verkehr anpassen»

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Seit Anfang des Jahres ist es Kindern bis 12 Jahren gesetzlich erlaubt, auf Fusswegen und Trottoirs zu fahren, wenn weder Radwege noch Radstreifen vorhanden sind. Hier die Empfehlungen unseres Spezialisten.

Das ist der Anteil der Bevölkerung, der wandert und damit die beliebteste Sportart in der Schweiz betreibt. An zweiter Stelle steht das Radfahren, das von 42% der Befragten genannt wurde. Mountainbiken liegt mit 8% auf dem elften Platz. In den letzten sechs Jahren konnte das Velofahren (+4,5%) insgesamt weniger stark zulegen als das Wandern (+12,6%). Quelle: Studie «Sport Schweiz 2020» mit 12'000 Teilnehmenden

-> Wie kann man dieses neue Gesetz anwenden, ohne neue Gefahren auf den Trottoirs zu schaffen? Wir empfehlen ein pragmatisches Vorgehen. Die Fähigkeiten des Kindes und die Verkehrsbedingungen müssen berücksichtigt werden. Auf einem Trottoir fährt man nicht wie auf der Strasse, wo der Radfahrer der schwächste Verkehrsteilnehmer ist, auf den die Autos achten müssen. Auf Fusswegen hat der Radfahrer eine Verantwortung gegenüber den Fussgängern, die Vortritt haben. Für ein Kind ist es manchmal schwierig, diese Unterschiede zu verstehen.

Kontrollieren Sie seinen Weg, erklären Sie ihm die Regeln und üben Sie mit ihm, um ihm das nötige Vertrauen zu geben! Auf einigen Streckenabschnitten fühlt sich das Kind auf dem Trottoir zweifellos sicherer. Aber das erfordert auch eine bessere Beherrschung des Fahrrads. Es gibt also nicht nur eine richtige Herangehensweise. Ich rate den Eltern, den Weg zu finden, der den Fähigkeiten ihres Kindes am besten entspricht.

-> Was sagen Sie den Eltern? Sollen sie ihr Kind auffordern, immer auf dem Trottoir zu fahren? Nur weil das Gesetz es erlaubt, heisst das nicht, dass man es auch systematisch tun muss! Es besteht das Risiko, dass Ihr Kind total überfordert ist, wenn es sich dann an seinem zwölften Geburtstag plötzlich im Strassenverkehr zurechtfinden muss. Sie sollten Ihr Kind also vielmehr dazu ermutigen, so oft wie möglich auf der Strasse zu fahren.

Das neue Gesetz in Kürze Wenn weder ein Radweg noch ein Radstreifen vorhanden sind, dürfen Kinder bis 12 Jahre mit ihren Velos neu auf beiden Strassenseiten und in beiden Richtungen auf den Trottoirs fahren. Dabei müssen sie den Fussgängern den Vortritt lassen und ihre Geschwindigkeit den Umständen anpassen. Sie sind verpflichtet, falls nötig und zum Überqueren eines Fussgängerstreifens anzuhalten und abzusteigen.

Tipps und Übungen für die Eltern auf tcs-sicherunterwegs.ch

Testimonials David Gysel Montainbiker, Saas-Grund

Marianne Mathier Wanderin, Glis

«Biker auf Wanderwegen werden je länger je mehr akzeptiert. Wichtig erscheint mir, dass gut gekennzeichnet ist, ob die Wege für Wanderer, Biker oder zur Doppelnutzung angelegt sind. Dadurch lassen sich unliebsame Zusammenstösse vermeiden.»

«Fahren die Mountainbiker rücksichtsvoll auf den Wanderwegen, stören mich diese nicht. Leider gibt es aber auch immer wieder Rowdies, die gefährlich um die Ecken rasen. Letztlich geht es um die gegenseitige Rücksichtnahme, dann kommen Wanderer und Biker gut aneinander vorbei.»


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VALRANDO

TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

In der Nacht vom 26. auf den 27. Juni findet die 15. Schweizer Wandernacht statt. Auf dem Programm stehen Ausflüge für jeden Geschmack, in einer aussergewöhnlichen Atmosphäre. Geübte Berggänger sollten sich den Sonnenaufgang auf dem Gipfel der Bella Tola nicht entgehen lassen! Die Natur in der Dämmerung beobachten, im Schein des fast vollen Mondes wandern, von ungewöhnlichen Geräuschen überrascht werden, das Licht bei Tagesanbruch bewundern. Bei einer Nachtwanderung herrscht eine faszinierende Stimmung! Deshalb ist die Schweizer Wandernacht auch so erfolgreich. Über 1'500 Personen nehmen jedes Jahr daran teil. Der Anlass wurde vor 15 Jahren vom Verband Schweizer Wanderwege ins Leben gerufen, um dem Wandern ein moderneres Image zu verschaffen. Und die Formel sorgte auf Anhieb für Begeisterung beim Publikum und neue Ideen bei den Organisatoren. Schweizweit werden mehr als 60 Wanderungen angeboten, davon rund 10 im Wallis. Von einfachen Spaziergängen bis hin zu ambitionierten Touren ist für jeden etwas dabei. Ausserdem kommen auf den Strecken häufig auch Kultur und Kulinarik nicht zu kurz: Märchen und Legenden, Lagerfeuer, Entdeckung der Fauna, regionale Spezialitäten. Die Organisatoren überbieten sich geradezu mit kreativen Einfällen, um den Wanderlustigen ein einzigartiges Erlebnis zu bieten.

Eine magische Nacht im Val d'Anniviers Anlässlich der Wandernacht hat der Verein Valrando einen achtstündigen magischen Ausflug im Val d'Anniviers vorbereitet. Das Highlight dieser Wanderung mit einer Höhendifferenz von 1'000 Metern ist der Sonnenaufgang auf dem Gipfel der Bella Tola auf 3'000 Metern über Meer. Der

© Suisse Rando

Wandern im Mondschein Die Dunkelheit bringt unsere Sinne durcheinander. Seltsame Landschaften, ungewöhnliche Geräusche, Geschichten am Lagerfeuer – ein einzigartiges Erlebnis!

<Die Schweizer Wandernacht vom 26. auf den 27. Juni 2021. Alle Angebote im Detail finden Sie auf wandernacht.ch.

Treten Sie Valrando bei! Wanderleiter Pierre-Noël Julen hat die verschiedenen Etappen minutiös geplant, sodass die Teilnehmenden regelmässig an einem geschützten Ort Halt machen und sich verpflegen können. Nach einer ersten Essenspause bei der Berghütte Illhorn in Chandolin hat er einen Vortrag über Astronomie vorgesehen. Er freut sich, den Menschen die ihm sehr gut bekannte Route unter nächtlichem Himmel zeigen zu können: «Wir werden die Lichter unten im Tal sehen können, und die Gipfel, die sich im Halbdunkel abheben. Im Mondlicht wirkt alles anders. Da ist diese Stille, dieses geheimnisvolle Leben um uns herum. Das erinnert mich an die Abende anno dazumal, als uns unsere Grosseltern Bozengeschichten erzählten.»

Der Verein Valrando ermöglicht es Ihnen, die Walliser Wanderwege unabhängig Ihres Alters oder Niveaus sicher und in guter Gesellschaft zu erkunden. Jährlich bietet er 80 geführte Wanderungen an. Reiseroute, Transportmittel, Begleitpersonen – alles ist organisiert! Ihre Vorteile: • Spezialpreis für TCS-Mitglieder: CHF 39.– statt CHF 50.– Mitgliederbeitrag für das erste Jahr • Teilnahme an geführten Wanderungen zu Vorzugspreisen • Abonnement des Magazins «WANDERN.CH» (6 Ausgaben / Jahr, Wert: CHF 65.–) • 10–15% Rabatt auf zahlreiche Wanderkarten im Valrando-Shop Informationen und Anmeldung auf valrando.ch oder unter 027 327 35 80


TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

TCS-PRODUKTE

© TCS

-> Ein Problem in den eigenen vier Wänden? Der TCS schickt Ihnen den richtigen Spezialisten und bezahlt die Rechnung.

Auch zu Hause an Ihrer Seite

Wie funktioniert TCS Home?

Für welche Pannen?

1. Rufen Sie bei einer Haushaltspanne jeglicher Art die Nummer der Pannenhilfe TCS Home an. 2. Der TCS nimmt Ihr Problem zur Kenntnis und bietet einen qualifizierten Handwerker in Ihrer Nähe auf. 3. Zehn Minuten später ruft Sie der Handwerker zurück. Er leistet telefonische Soforthilfe und kommt danach für die Reparaturarbeiten zu Ihnen nach Hause. 4. Sie müssen sich um nichts kümmern. TCS Home übernimmt die Kosten. Von TCS Home gedeckte Anlagen und Einrichtungen: alle fest installierten Anlagen im Einfamilienhaus oder Stockwerkeigentum sowie Haushaltsgeräte, Fenster und Türen, Heizung, Elektroinstallationen, Sanitäranlagen, Dach Nicht gedeckt: lose angeschlossene Geräte (Computer, WLAN, TV, Spielekonsolen usw.) oder Anlagen ausserhalb des Hauses

Für wen, mit welcher Deckung? Infos auf tcs-home.ch

TCS Home richtet sich an alle TCS-Mitglieder, die Wohneigentum besitzen. Übernommen werden jährlich zwei Einsätze zu 45 Minuten, mit An- und Rückfahrt und Kleinmaterial für die Reparatur (Wert von CHF 60.–).

TCS Home

99

CHF .– pro Jahr

«Nützlich, rentabel und beruhigend!» Sybille Zenklusen, Mitglied TCS Home, Mörel «Ich hatte kürzlich einen elektrischen Defekt. Die Reparatur hat mich über 350 Franken gekostet! Hätte ich damals schon TCS Home gehabt, hätte ich nur 99 Franken für den Jahresbeitrag bezahlen müssen. Ausserdem bin ich mir mit diesem Produkt sicher, dass der Handwerker nicht versuchen wird, möglichst viele Stunden zu schreiben oder überhöhte Preise zu verlangen. Denn er rechnet direkt mit dem TCS ab und ich kümmere mich um

nichts. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass solche Probleme immer zur falschen Zeit, also beispielsweise abends oder am Wochenende, auftauchen? Mit dem 24-Stunden-Service muss ich nicht erst Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um den richtigen, verfügbaren Handwerker zu finden, sondern kann sicher sein, dass mir schnell geholfen wird. Mit TCS Home habe ich keine Angst mehr vor Haushaltspannen und bin viel entspannter.»

«Eine Win-Win-Lösung mit lokalen Handwerkern» Vincent Bonvin, Präsident des Bureau des Métiers «Um seinen neuen Service im Wallis anbieten zu können und lokale Partner zu finden, wandte sich der TCS an unsere Organisation. Dieses neue Produkt ist eine gute Idee, eine Win-Win-Lösung für beide Parteien. Dank der Zusammenarbeit mit dem TCS haben die Handwerker Zugang zu einem grösseren Kundennetz und können ihre Dienstleistungen bekannter machen. Der TCS wiederum kann auf erstklassiges Know-how, eine rasche Arbeitsausführung und Kundennähe zählen. Ich bin sicher, dass diese neue Pannenhilfe für zu Hause erfolgreich sein wird. Sie trifft den Nerv der Zeit und erfüllt die Erwartungen der Eigentümer – auch der jüngeren Generation –, die schlüsselfertige Leistungen schätzen.»

© TCS

Liebe Wohneigentümer Der neue Service TCS Home wird nun auch im Wallis angeboten! Eine wertvolle Hilfe bei Stromausfall, Problemen mit Sanitäranlagen oder einer defekten Heizung. 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche für Sie da.

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TCS-KURSE

TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

© TCS Training & Events

Ihr Motorrad besser beherrschen Neu im Wallis

Praktische

Informationen Kurse auf der Strecke Bourg-St-Pierre Kurs Moto Road Eintägiger Kurs, zwischen Mai und September Teilnahmebedingungen: Führerausweis Kategorie A1 / A mit Fahrerfahrung, eigenes Motorrad, wetterfeste Ausrüstung Das Fahrzeug ist während des Kurses versichert. Preis: CHF 270.– (Nichtmitglieder: 310.–) Mit Unterstützung des schweizerischen Verkehrssicherheitsrates (VSR)

Drohnen-Kurse Ab Juni Der ideale Kurs, um Bergstrassen mit Leichtigkeit zu meistern.

Möchten Sie an Ihrer Kurventechnik feilen, sich auf Ihren Touren sicherer fühlen oder kritisches Feedback zu Ihrem Fahrstil erhalten? Dieses Fahrtraining wird erprobten Motorradfahrern, die sich verbessern wollen, gefallen. Das Highlight: Mithilfe von Videoaufnahmen Ihrer Fahrt können Sie Ihre Fehler analysieren und korrigieren. Für noch mehr Fahrspass und Sicherheit. Der Kurstag auf der Strecke Bourg-Saint-Pierre beginnt mit einem Theorieteil. Nach einer

Aufwärmphase und einigen Übungen machen sich die Töffbegeisterten auf den Weg zu einem ersten Parcours in der Gegend. Dabei werden alle Fahrten gefilmt und anschliessend ausgewertet. Am Nachmittag geht es dann in die Berge und rein ins Kurvenvergnügen. Danach werden die Videosequenzen in der Gruppe angeschaut. Jeder Teilnehmer erhält im Kurs eine persönliche Beratung und nimmt nützliche Tipps für das Fahren im Alltag mit.

Theoretische Fahrprüfung

Für eine sichere Handhabung: «Drohnen Kompakt»: halbtägiger Kurs über die Handhabung, die Möglichkeiten, Gefahren und Vorschriften Preis: CHF 260.– (Nichtmitglieder: 280.–) Termine und Anmeldung auf tcsvs.ch oder telefonisch unter 058 827 15 00

Sich mit dem TCS vorbereiten Einfach zugänglich, umfassend und spielerisch. Das neue Trainingsportal TCS Theorie24 hilft jungen Fahrschülern bei der Vorbereitung auf ihre Theorieprüfung für Mofas, Motorräder, Roller, Autos und landwirtschaftliche Fahrzeuge der Kategorien B, A, A1 und M, F/G. Ideal zum Selbststudium oder als Ergänzung zu Theorie- und Fahrkursen.

Das Trainingsportal auf tcs.theorie24.ch ist ideal für das Selbststudium oder als Zusatztraining zu Theorie- und Fahrkursen.

Zum Einstieg: «Drohnen Schnupper»: zwei Stunden Informationen und Flugversuche Preis: CHF 100.– (Nichtmitglieder: 120.–)

Für wen und zu welchem Preis? Für TCS-Mitglieder zwischen 16 und 25 Jahren, die durch eine Familienmitgliedschaft (mit den Eltern) oder eine Mitgliedschaft zum Jugendtarif gedeckt

sind. Kostenloser Zugang für 30 Tage, danach gegen Bezahlung (verschiedene Verlängerungsoptionen zwischen CHF 7.– und CHF 47.–).

Was ist auf dem Portal zu finden? • Digitales Theoriebuch mit den gesetzlichen Erläuterungen • Über 400 lizenzierte Fragen der asa (Vereinigung der Strassenverkehrsämter), jederzeit online abrufbar • Prüfungssimulator • Zugriff mit einem Login auf dem Handy, Tablet, Laptop oder PC


© lindaphoto

TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

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© lindaphoto

auf Fotoshootings und Geschenkgutscheine

Professionelle Fotos

-^ Nach einem einstündigen Fotoshooting alleine oder in der Gruppe erhalten Sie 15 Fotos.

Erinnerungen Jahre vergehen, Bilder bleiben. Beim Betrachten von alten Fotos fühlt man sich direkt wieder in die damalige Zeit zurückversetzt und erinnert sich an diese Momente mit den Liebsten. Die Fotografen von Lindaphoto in Sitten haben sich darauf spezialisiert, solch kostbare Erinnerungen zu schaffen. Für jeden Anlass bieten sie Fotoshootings sowohl im Studio als auch in der Natur an: Schwangerschaft, Geburt, Pärchen- oder Familienzeit, individuelle Porträts in jedem Alter usw. Auf ihrer Website finden Sie verschiedene Beispiele ihres Könnens sowie genauere Informationen zu Dauer und Ablauf der einzelnen Fotoshootings. Ein gut durchdachter, origineller Ansatz, um Sie ins allerbeste Licht zu rücken! Ein tolles Geschenk für andere, aber auch für sich selbst. So erhalten Sie den Rabatt: • Besuchen Sie lindaphoto.ch. • Buchen Sie Ihren Fototermin. • Geben Sie beim Bezahlen den Promocode tcs20 an. Gültig für alle Buchungen bis zum 30. Juni 2021 (Fotoshootings, Photobooth und Geschenkgutscheine). Kann nicht mit anderen Angeboten kombiniert werden.

MITGLIEDERVORTEILE

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Hochwertige Bouillons

Kochen ohne Zusatzstoffe Gute Nachrichten für Fans des unverfälschten Geschmacks: Es gibt sie, die Bouillons und Gewürze ganz ohne Zusatzstoffe! Das in Grimisuat im Wallis gegründete Unternehmen Besti-FOOD ist die erste Schweizer Marke, die ein Palette mit 100% natürlichen Produkten anbietet: laktose- und glutenfrei, ohne Glutamat und E-Nummern. Das freut Allergiker und Foodies gleichermassen. Denn wie die Firmengründer Samuel Goupillot und Esteban Bestilleiro betonen: «Die Herstellung von Produkten ohne Zusatzstoffe setzt voraus, dass man mit qualitativ hochwertigeren Rohstoffen arbeitet.»

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auf alle Produkte

Von den 40 angebotenen Produkten stehen die klare Gemüsesuppe und Café de Paris Kräuter ganz oben auf der Wunschliste der Kunden. Weiter sind auch die neue BIO-Bouillon mit Rindfleisch, ein Dutzend Feinschmecker-Saucen sowie Gewürzmischungen für Marinaden und Salate Teil des Sortiments. Es gibt sogar Sirup und Olivenöl. Kurzum, alles, um Ihren Gaumen jeden Tag mit gesundem Essen zu verzaubern! Hier geht’s zum authentischen Geschmackserlebnis: • Wählen Sie Ihre Produkte auf besti.ch aus. • Geben Sie an der Kasse den Promocode tcswallis2021 an. Gültig bis zum 30. Juni 2021.

-^ Die Walliser Marke Besti-FOOD bietet natürliche Bouillons und Gewürze an.

TCS--Camping all inclusive! Auf allen TCS--Campingplätzen geniessen Sie folgenden Standard: • • • •

Gratis WiFi Strom im Preis inklusive Kinder bis 5 Jahre gratis Kinderanimation

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POLITIK

TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

© R. Fiorina

Fünf Fragen zum CO2-Gesetz Die Antworten von Thomas Birbaum, dem Public-AffairsBeauftragten der TCS-Sektion Wallis

32,4 % Verkehr <Aufteilung der Treibhausgasemissionen der Schweiz nach Sektoren von 1990 bis 2018 Quelle: Bundesamt für Umwelt

24,1 % Industrie

16,6 % Haushalte 1 Was ist der Hintergrund?

Der Bundesrat hat beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 nicht mehr Treibhausgase ausstossen soll, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können. Mit dem NettoNull-Ziel trägt er den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen des Weltklimarates (IPCC) Rechnung, wonach bereits ab einer Klimaerwärmung von 1,5 Grad mit gravierenden Veränderungen der Ökosysteme gerechnet werden muss. 2 Warum ein solches Gesetz?

Die Totalrevision des CO2-Gesetzes ist für die Erreichung des Netto-NullZiels von zentraler Bedeutung. Darin vorgesehen sind Massnahmen, mit denen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um die Hälfte gegenüber 1990 gesenkt werden sollen. Da gegen dieses Gesetz das Referendum ergriffen wurde, wird das Volk am 13. Juni 2021 darüber abstimmen.

3 Was wird sich ändern?

Gerade erst wurden strengere CO2Grenzwerte für Autos und Lastwagen eingeführt. Mit dem Gesetz werden diese weiter verschärft. Der maximale Satz der CO2-Abgabe auf fossilen Brennstoffen (Heizöl und Erdgas) kann von 120 auf 210 Franken pro Tonne CO2 erhöht werden, wenn die Emissionen nicht genügend zurückgehen. Für ältere Gebäude wird beim Austausch der Heizungsanlage ein neuer CO2-Grenzwert gelten. Ausserdem sollen Passagiere auf Linien- und Charterflügen künftig je nach Reisedistanz und Klasse zwischen 30 und 120 Franken extra bezahlen.

14,2 % Landwirtschaft

7,6 % Dienstleistungen

3,7 % Synthetische Gase

4 Welchen Einfluss hat es auf den Benzinpreis?

Schon heute kann der Preis pro Liter Treibstoff um maximal 5 Rappen als Kompensation für Klimaprojekte erhöht werden. Mit dem neuen Gesetz wird diese

1,4 % Abfall

Obergrenze bis 2024 auf 10 Rappen und ab 2025 auf 12 Rappen festgelegt, was einer Erhöhung um 5 bis 7 Rappen gegenüber der heutigen Situation entspricht. Bei einem Auto, das 7,3 Liter auf 100 Kilometern verbraucht und pro Jahr 13'500 Kilometer zurücklegt, belaufen sich die Mehrkosten auf höchstens 100 Franken pro Jahr. 5 Was hat es mit dem neuen Klimafonds auf sich?

Der Klimafonds wird durch die Einnahmen aus der CO2-Abgabe und der Flugticketabgabe gespiesen. Er dient zur Finanzierung von Projekten zur Senkung der CO2-Emissionen. Darüber hinaus wird die Hälfte der Sanktionseinnahmen bei Nichteinhaltung des CO2-Grenzwertes von 95 Gramm pro Kilometer für neue Personenwagen weiterhin in den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) fliessen.

Kommentar Hin- und hergerissen …

Philipp Matthias Bregy Vizepräsident der TCS-Sektion Wallis und Nationalrat

… so habe ich mich bei den Beratungen zum CO2Gesetz gefühlt und so fühle ich mich noch heute. Es schlagen quasi zwei Herzen in meiner Brust. Klar, der Klimawandel ist ein Problem und es braucht Massnahmen, um ihm zu begegnen. Massnahmen notabene, wie sie das vorliegende Gesetz vorsieht. Andererseits treffen diese besonders die Menschen in den Berg- und Randregionen. Befürworter werden mir entgegnen, Klimaschutz sei nicht kostenlos. Und sie haben recht. Immerhin, die kompensatorischen Massnahmen des Klimafonds helfen ein wenig, auch wenn sie nicht ausreichen, um alle Nachteile aufzufangen. Damit muss die Frage erlaubt bleiben, wer schlussendlich die Kosten trägt.

Mit der vorliegenden Vorlage primär die Hauseigentümerinnen und Menschen, welche auf die Benutzung ihres Motorfahrzeugs angewiesen sind. Auf den ersten Blick drängt sich daher ein Nein zum CO2-Gesetz auf und damit ein Neubeginn des parlamentarischen Prozesses. Nur, die Erfahrung lehrt uns, dass die im Dezember 2018 versenkte Version des Gesetzes besser gewesen wäre als die jetzige. Warum sollte es also nicht noch schlechter werden? Ich bleibe hin- und hergerissen. Schlussendlich wird es bei mir ein Ja ohne grosse Überzeugung werden. Eines ist aber bereits jetzt klar, die Politik steht in der Verantwortung, die Massnahmen in wenigen Jahren auf ihre Wirksamkeit zu prüfen. Auf die Gefahr hin, dass wir dann wieder hin- und hergerissen sein werden, setze ich mich jetzt schon für diese Überprüfung ein!


BEGEGNUNG

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Vielfältige Beratung Im Jahr 1999 gründete Alain Bützberger die SWISSTRAFFIC AG, die als international tätiges Planungs- und Beratungsunternehmen in den Bereichen Mobilitäts-, Sicherheits- und Signalisationsplanung arbeitet. Seit 2008 befasst sich die Firma mit Themen rund um «Smart City – Smart Mobility» und neuerdings auch mit «Internet of Things – Mobility 4.0».

Drohnen-Flugbasis in Raron als Vision

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enn es im Oberwallis um Mobilitätsfragen geht, kommt man an ihm kaum vorbei: Alain Bützberger. Seit 25 Jahren beschäftigt sich der gebürtige Gampjer mit Verkehrsplanung, Mobilitätsverhalten und Strassensicherheit. Er ist ein Workaholic durch und durch, sein Beruf ist seine Passion. Zu seinen Kunden gehören Gemeinden, Kantone, das Bundesamt für Strassen, aber auch Unternehmen wie die SBB oder die SUVA. Staut der Pendlerverkehr stets am selben Ort, muss die Verkehrsführung aufgrund einer Baustelle umgeleitet werden oder ist der Schulweg in einer Gemeinde mit Gefahren verbunden, wird Bützberger auf den Plan gerufen: «Bei meiner Arbeit geht es darum, die Lebensqualität aller Verkehrsbeteiligten zu verbessern. Dies bezieht sich einerseits auf die Verkehrssicherheit, andererseits auf die Gewährleistung einer umweltschonenden und unbeschränkten Mobilität.» Mithilfe modernster Technik wertet er die Füllstände in Bussen oder das Verkehrsverhalten von Radfahrern im Kreisel aus. «Nutzungsorientierte Lösungen anzubieten, hat für mich oberste Priorität», verrät er sein Credo.

Wie lang noch finanzierbar? Im Kanton Wallis sieht Bützberger die Mobilität gut aufgegleist. «Besonders den öffentlichen Verkehr gilt es zu

Seit einem Vierteljahrhundert analysiert Alain Bützberger die Mobilität. Als Gründer der SWISSTRAFFIC AG setzt er sich für unbeschränkte Mobilität und Sicherheit im Verkehrsalltag ein. -^ Für den Verkehrsspezialisten kann sich der Kanton Wallis im Bereich umweltschonende Mobilität noch vermehrt profilieren.

rühmen. Jeder noch so abgelegene Weiler wird bedient», kommentiert er die Situation. Wie lange dies jedoch noch finanzierbar ist, sei fraglich. Einen Mobilitätsschub wird dem Oberwallis die durchgehende Autobahn liefern, ist er sich sicher: «Die Region wird davon profitieren, insbesondere Visp, das vom Durchgangsverkehr nahezu ganz entlastet wird. Mobilität ist für Bützberger mehr, als von A nach B zu kommen. «Freier Personen- und Warenverkehr zählen meines Erachtens zu den wesentlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Volkswirtschaft.»

Den öffentlichen Verkehr gilt es zu rühmen.

Welche Potenziale schlummern denn noch im Kanton Wallis? «Vor allem im Bereich umweltschonende Mobilität kann sich das Wallis als Tourismuskanton in Zukunft profilieren.» Auf der einen Seite sieht er die autofreien Tourismusorte als wegweisend, auf der anderen Seite könnten im Wallis durch den vermehrten Einsatz von Elektromobilität mit einer Zunahme der

Anzahl Ladestationen und dem Ausbau eines sicheren Radwegnetzes, besonders in Siedlungsgebieten, noch einige Schritte vorwärts gemacht werden.

Per Drohne nach Zermatt Bützberger wartet ausserdem mit einer nicht ganz alltäglichen Mobilitätsvision fürs Wallis auf. «Der Alpenkanton könnte eine Pionierrolle im Bereich der Personen-Drohnen einnehmen», prognostiziert er ein Zukunftsszenario. So seien in Europa schon erste Flugtaxis in Planung, welche Passagiere von Flughäfen ins Stadtzentrum bringen sollen. Als geeigneten Ort für die Realisierung dieser Vision sieht er den Flugplatz von Raron: «Dort könnte eine Drohnen-Flugbasis erstellt werden, welche die Touristen in die umliegenden Destinationen befördert und somit den Strassenverkehr entlastet.» Auf den Zeitpunkt einer möglichen Realisierung will er sich nicht festlegen. Bützberger ist auch der Mann für längerfristige Mobilitätsplanungen. «Verkehrsprognosen bis ins Jahr 2040» steht in seinem Portefeuille.


TCS-Sektion Wallis #2 – 2021

Mit VELOVE in der Schule Velofahren lernen

© DR

Wettbewerb

Ab diesem Frühjahr können die Schulkinder der 5H bis 8H ein Velotraining mit spezialisierten Fahrlehrern absolvieren. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem TCS durchgeführt und vier Jahre dauern. Sein Fahrrad im Griff zu haben und zu wissen, wie man sich im Strassenverkehr verhält, ist wichtig. Und man kann es lernen. Um die Kinder und Jugendlichen zum Velofahren zu motivieren und Unfällen vorzubeugen, hat der Staat Wallis mit verschiedenen Partnern das Projekt VELOVE lanciert. Ziel ist es, den Verkehrsunterricht zu erweitern, indem die Grundlagen für das Beherrschen des Velos (Klassen 5–6H) und des Fahrens auf der Strasse (7–8H) integriert werden. Einmal pro Schuljahr werden die Schüler deshalb eine

TCS #2 – 2021

Der Vortritt und ich

Stunde lang von Fahrlehrern des Walliser Radfahrerverbandes geschult. Dieses Training ergänzt den Verkehrsunterricht durch die Polizei. Zusätzlich erhalten die Schulen einen Geschicklichkeitsparcours (Mini-Gymkhana), damit die Kinder mit ihren (Fahr-)Lehrern üben können. Dieses Material wurde vom TCS erstellt und zur Verfügung gestellt. Gleichzeitige Velokontrollen Die Fahrradkontrollen der TCS-Sektion Wallis werden im Rahmen von VELOVE besonders nützlich sein. Denn so wird sichergestellt, dass die Kinder mit einwandfreien Zweirädern unterwegs sind. Der TCS bietet den Schulen die Kontrollen übrigens auch unabhängig von dieser neuen Aktion weiterhin an. Ein Dutzend Schulzentren haben sich für diesen Frühling bereits angemeldet.

Geben Sie für beide Situationen die Reihenfolge des Vortritts an. © TCS Verkehrssicherheit

VERKEHRSERZIEHUNG

© O. Maire

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Preise: 1. Preis: Gutschein für das Thermalbad in Ovronnaz (Wert: CHF 250.–) 2. Preis: Gutschein für den Aquaparc in Le Bouveret (Wert: CHF 180.–) 3. Preis: Eintritte (4 Erwachsene + 4 Kinder) in den Swiss Vapeur Parc in Le Bouveret (Wert: CHF 124.–) 4. Preis: 4 Eintritte in den Freizeitpark Western City in Martinach (Wert: CHF 60.–)

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Wettbewerb «Augen auf!» Nr. 1 – 2021 Die richtigen Antworten waren: Flughafen / 4. April / ein Befürworter

Antworttalon zum Wettbewerb Situation Nr. 1 : Situation Nr. 2 :

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Name und Vorname : Mitgliedsnummer : Strasse, Nr.

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PLZ, Ort

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E-Mail oder Telefon :

Teilnahme: Schicken Sie den Antworttalon oben an TCS-Sektion Wallis, Avenue de la Gare 20, 1950 Sitten oder per E-Mail an concours@tcsvalais.ch. Teilnahmeschluss: 21. Mai 2021

Bedingungen: An der Verlosung nehmen nur die Einsender der richtigen Antworten teil. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt. Die Mitarbeitenden des TCS und ihre Familienangehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Preise dürfen weder umgetauscht noch bar ausbezahlt werden.


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