9.12.2020
120 Schüler sind im Odenwaldkreis in Quarantäne
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Lokales
Odenwaldkreis Montag, 07.12.2020 - 02:30 Als Corona-Hotspots gelten die Schulen dennoch nicht, da sich die Kinder in der Regel anderswo infiziert haben. Also bleiben die Bildungseinrichtungen geöffnet. Von Sabine Richter
Die Schule ist kein Corona-Hotspot, weil sich dort selten Infektionen ereignen. Deshalb befürwortet Kreisschuldezernent Oliver Grobeis, dass die Bildungseinrichtungen auch im Odenwaldkreis geöffnet bleiben. (Foto: dpa)
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120 Schüler sind im Odenwaldkreis in Quarantäne
ODENWALDKREIS - Eine Frage beschäftigt Eltern in diesen Pandemiezeiten besonders, weiß der Schuldezernent des Odenwaldkreises, Oliver Grobeis: „Sie wollen wissen, ob die Schule ein Corona-Hotspot ist.“ Seine Antwort lautet klar: Nein. Deshalb steht er auch hinter einer fortgesetzten Öffnung der Schulen und hinter der hessenweiten Regelung, die Weihnachtsferien nicht früher beginnen zu lassen als geplant, nämlich ganz regulär am 19. Dezember. Dennoch wirkt sich Corona auf die Bildungsstätten aus: Aktuell befinden sich im Odenwaldkreis rund 120 Kinder und Jugendliche an sechs Schulen in Quarantäne, sagt Grobeis. Allerdings sei davon auszugehen, dass sich die Infektionen nicht unbedingt in den Klassenräumen selbst ereignet haben. Vielmehr sei Corona von außen in die Schulen hineingetragen worden. „Infektionen im schulischen Kontext selbst sind bisher im Odenwaldkreis, soweit sie nachverfolgbar sind, nur selten aufgetreten. Dies führen wir darauf zurück, dass konsequent gelüftet wird, die Hygieneregeln eingehalten werden und in den weiterführenden Schulen zusätzlich von den Schülern ein Mund-Nasen-Schutz getragen wird“, erklärt Antje Siebel, Leiterin des Gesundheitsamts im Odenwaldkreis. Aufgrund der häufig gut eingehaltenen Hygienevorschriften müssten auch nicht immer alle Schüler einer Klasse als Kontaktpersonen der Kategorie I in Quarantäne gehen. Vielmehr ermittele das Gesundheitsamt in jeder betroffenen Klasse, wer als Kontaktperson der Kategorie I abgesondert werden muss. Dabei würden die konkreten Hygienemaßnahmen und Abstände nochmal bewertet, erläutert Antje Siebel. Die Zusammenarbeit mit den Schulen funktioniere jeden Tag, auch an Wochenenden, reibungslos, bestätigt Oliver Grobeis. Es existierten Absprachen mit den Schulleitungen, dass Schülerlisten nach Vorgaben des Gesundheitsamtes im Bedarfsfall zügig erstellt und übermittelt
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werden. Mit diesen Daten könnten dann die Betroffenen kontaktiert und etwaige Testungen vorbereitet werden. Grundsätzlich biete das Gesundheitsamt Abstriche für Jugendliche in betroffenen Klassen an. Für den Fall, dass Schüler doch in Quarantäne zu Hause lernen müssen, hat der Odenwaldkreis mit dem Sofortausstattungsprogramm zum Digitalpakt Digitale Endgeräte angeschafft, um Kinder, die daheim nicht auf solche Geräte zurückgreifen können, entsprechend auszustatten (das ECHO berichtete). Dafür investierte der Kreis 617 000 Euro der Fördermittel. Die Schulen erhielten die Laptops und Tablets nach einem Verteilerschlüssel. Für die Familien gibt es einen entsprechenden, verbindlichen Leihvertrag. Nachholbedarf besteht nach Grobeis‘ Informationen noch im Bereich des IT-Supports für die jetzt insgesamt mehr als 3500 Geräte an Odenwälder Schulen. „Hier erwarten wir noch Präzisierungen des Landes bezüglich der Mittelzuweisungen, um die Schulen auch im Umgang mit den Geräten zu unterstützen“, sagt Grobeis. Das digitale Lernen ansich findet der Schuldezernent grundsätzlich nachteilig. „Es geht nichts über die Präsenz, denn Kinder müssen gesehen werden.“ Pädagogisch sei das Homeschooling negativ zu bewerten, denn die Dinge könnten über die Distanz doch nicht so gut vermittelt werden wie von der Lehrkraft im Klassensaal. „Es ist letztlich nur eine Notlösung“, so der Schuldezernent. Abhilfe sollen neue Raumluftfilter bringen – zumindest für jene sieben Klassenräume in Odenwälder Schulen, die nicht auf natürliche Weise belüftet werden können. Das Geld dafür sei beim Land Hessen bereits beantragt, sagt Grobeis, „gekriegt haben wir bisher aber noch nichts“.
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