Bürgermeisterwahl in Erbach | Harald Buschmann, Mann des Miteinanders

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Der mit dem Rad fährt: Bürgermeister Harald Buschmann (CDU) ist als tapferer Radler bekannt - wenn möglich, werden fast alle Fahrten per Velo erledigt. So auch jene, die ihn ab Saisonstart wieder ins Alexanderbad führen werden. Das gehört zu Buschmanns Lieblingsplätzen. Dort war er mit seiner Familie an seinem ersten Besuchstag in Erbach, bevor er hier 1996 anfing als Pfarrer zu arbeiten. Foto: Guido Schiek Von Birgit Reuther ERBACH - Ein Bürgermeister der Stammtische ist er nicht, dieser Harald Buschmann. Dies möchte und muss er auch nicht sein. Das Soziale, das Miteinander, das gesellschaftlich etwas bewegen-Wollen indes, das habe ihm schon immer am Herzen gelegen. Auch in seinem früheren Beruf als evangelischer Pfarrer, wie der 55-Jährige im ECHO-Interview erwähnt. Und erst recht, seitdem er im Juli 2000 auf dem Chefsessel im Erbacher Rathaus erstmals Platz genommen hat. Die Jugend- und Präventionsarbeit


im Odenwälder Kreisstädtchen, den Hilfsfonds für in Not geratene Bürger oder die gute Zusammenarbeit mit dem Sozialverband VdK nennt Buschmann als Beispiele. Volksnah im Sinne von Stammtisch-Runden müsse ein Bürgermeister nicht sein, findet der Amtsinhaber: "Ein gewisser Abstand sollte gewahrt sein, wenn man allen Bürgern gegenüber fair handeln möchte. Und ich kann den Leuten doch auch nicht nach dem Mund reden." Der Kontakt zu ihm sei dennoch einfach: "Wer mich sprechen will, erhält schnell einen Termin." Und als meist per Fahrrad mobiler Verwaltungschef werde er "ohnehin ganz oft direkt angesprochen". Die Leute fänden diese Nähe unkompliziert und gut, stellt der verheiratete Vater zwei erwachsener Kinder stets wieder fest. ABSTIMMUNG AM 4. MÄRZ Am Sonntag, 4. März, können in Erbach 10.738 Wahlberechtigte ihre Stimme für einen der drei Kandidaten abgeben, die sich um das Amt des Bürgermeisters bewerben. Dies sind neben dem amtierenden Harald Buschmann (CDU) der parteilos kandidierende Dr. Peter Traub (FDP), der von der SPD und der ÜWG unterstützt wird, sowie Andreas Wagner (AfD), der ohne Parteiunterstützung ins Rennen geht. Das ECHO stellt in einer Serie die Bewerber vor. Weiterführende Links Nun bewirbt sich der in Dieburg geborene Wahl-Odenwälder ein viertes Mal um das Vertrauen der Kreisstadt-Bürger. Diese Entscheidung hat er nach einer Bedenkzeit und mit Bedacht getroffen. "Erbach ist unser Zuhause geworden. Überhaupt bietet der Odenwald eine SuperLebensqualität", blickt Harald Buschmann auf seine nun fast 18 Jahre im Rathaus zurück. "Dank des Wiesenmarktes bin ich ein Volksfest-Gänger geworden. Und Kammerkonzerte als großartiges Live-Erlebnis habe ich ebenfalls hier so richtig kennen- und schätzen gelernt." Im Jahr 2000 als unabhängiger Kandidat angetreten und seit 2006 bei den Christdemokraten heimisch, verneint Buschmann jede Spur von Amtsmüdigkeit: Während hier und dort Routine und Erfahrung in Verwaltung und Kommunalpolitik helfen, "stehen andererseits immer


wieder neue Herausforderungen an". Die Stadt und ihre Stadtteile weiterzuentwickeln im Sinne ihrer Bürger, Besucher und auch der Verwaltungsmitarbeiter - "das ist mein Leben". Klar, dass ein Bürgermeister all das allein nicht schaffen kann. Doch Buschmann sieht sich ohnehin als ausgesprochenen Teamplayer, der in Verwaltung und kommunalpolitischen Gremien stark "auf Partnerschaftlichkeit" setzt. Das in Erbach bisher praktizierte Miteinander stuft der Amtsinhaber als "unheimlich sachlich und konstruktiv" ein. "Vieles ist möglich, wenn man zusammenarbeitet", lautet das Credo des Christdemokraten, der im Stadtparlament über keine eigene Mehrheit verfügt und das bisher für die Odenwälder Kreisstadt Erreichte ganz klar als Gemeinschaftswerk sieht. Klar sei auch, dass jedes neue Projekt erst mal auf Kritik stoße. "Das aber lässt schnell nach, wenn die Menschen das Ergebnis sehen", weist Harald Buschmann auf den vor Jahren neu gestalteten Sportplatz oder den Umzug des Europäischen Dorfes beim Wiesenmarkt hin. Auch seine Mitarbeit im Odenwälder Kreistag und in auf Landesebene tätigen Institutionen stuft der Rathaus-Chef nicht zuletzt als Netzwerk-Arbeit im Sinne Erbachs ein. Die sogenannten sozialen Netzwerke im Internet indes bereiten dem Amtsinhaber derzeit eher Unbehagen: "Persönlich verletzende Posts - so etwas hat es in den Wahlkämpfen zuvor nicht gegeben." Er habe bei Wahlen "zwar nie große Mehrheiten" gewonnen. "Doch Respekt und Sachlichkeit waren auf allen Seiten stets vorhanden." Deshalb sei für ihn auch klar, diese Dinge bald unter "dem Wahlkampf geschuldet" abzuhaken und - im Fall einer Wiederwahl - zur gewohnten guten Zusammenarbeit in den Gremien zurückzukehren. Dass im Zuge des Wahlkampfes auch einige Amtshandlungen Buschmanns von politischen Gegnern und Medien vehement befeuert werden, gehört zum Geschäft. Die dabei diskutierten Vorfälle und Vorwürfe versuchte der Bewerber zu entkräften, indem er - wie berichtet Hintergründe weitmöglichst öffentlich machte.


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