Peter Traub ist Erbachs neuer Bürgermeister - Beifallstürme und ein Versprechen Presse-Echo

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Beifallstürme und ein Versprechen: Peter Traub ist Erbachs neuer Bürgermeister echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/erbach/beifallstuerme-und-ein-versprechen-peter-traub-ist-erbachs-neuerbuergermeister_18568966.htm

Feiern lassen durfte sich am Abend der Erbacher Bürgermeister-Direktwahl Herausforderer Peter Traub (hier in den Armen von Reinhard Magenreuther, eines alten Freunds aus Berlin), nachdem er sich mit 60 Prozent der Stimmen die Übernahme der Stelle von Harald Buschmann gesichert hatte. Der Christdemokrat brachte es auf 32,2, der parteilos angetretene Andreas Wagner auf 7,8 Prozent. Foto: Guido Schiek Von Clarissa Yigit ERBACH - Herausforderer Dr. Peter Traub (62) hatte zwar optimistisch auf seinen Sieg im ersten Durchgang getippt, doch viele andere dürfte der klare Ausgang der Erbacher Bürgermeisterwahl überrascht haben: 60 Prozent Zustimmung für Traub (unabhängig angetretenes FDP-Mitglied), 32,2 Prozent für Amtsinhaber Harald Buschmann (55/CDU) und 7,8 Prozent für Andreas Wagner (42/unabhängig/AfD) stehen am Ende in der Ergebnisliste. Die gespannte Erwartung, die am Wahlabend noch bei der Präsentation der Hochrechnungen im Rathaus herrscht, weicht im Lager der Traub-Anhänger schnell der Feierlaune. Fröhliche Gesichter überall, der Saal des Brauhauses ist rappelvoll. Schwer zu sagen, ob die Schweißperlen auf Traubs Stirn in diesem Moment der Wärme im Raum oder der Gefühlswelt des Gewinners geschuldet sind. AMTSEINFÜHRUNG


Üblicherweise geschehen wichtige Dinge in der Odenwälder Kreisstadt entweder vor oder nach dem Erbacher Wiesenmarkt, weil der ja mindestens zehn Tage intensiv gefeiert werden muss und solange eigentlich für nichts anderes Raum ist. Eine Ausnahme bildet die Amtseinführung des Bürgermeisters, die auf das große Volksfest fällt: Offizieller Dienstantrittstermin für den neuen Verwaltungschef Peter Traub ist dabei der 22. Juli, tags zuvor endet nach 18 Jahren die dritte Amtsperiode seines Vorgängers Harald Buschmann. (jös) „Ich bin absolut zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass das Ergebnis so deutlich geradeaus verläuft“, kommentiert Fraktionsvorsitzender Tobias Stock, dessen ÜWG gemeinsam mit der SPD Traub unterstützt hat, den Wahlausgang. Vom künftigen Verwaltungschef erhofft er sich, dass die Zusammenarbeit in Magistrat, Parlament oder Verwaltung „besser und transparenter“ wird. Das klare Ergebnis überrascht doch einige Auch Hartmut Myska ist dem neuen Bürgermeister gegenüber positiv eingestellt. „Ich hoffe, dass das Klima in der Stadt besser wird“, wünscht er sich. Dem pflichtet Gerhard Grünewald, ehemals Erster Stadtrat, bei und sagt: „Ich hätte nicht gedacht, dass Traub so ein Traumergebnis erzielen wird.“ Auch Grünewald hofft nun auf eine bessere Atmosphäre in der Stadt. „Und dass der neue Bürgermeister auf die Leute zugeht“, ergänzt Ehefrau Karin. Bei Nicole Kelbert-Gerbig, Magistratsmitglied und Erbacher SPD-Vorsitzende, fließen sogar einige Freudentränen. Und als dann Traub den Sieg verkündet, gibt es Beifallsstürme. Der angehende Bürgermeister verspricht: „Ich werde Euch mehr mit einbinden in Belange der Stadt.“ Und ergänzt: „Sollte ich je anfangen, gutsherrenähnliche Attitüden zu entwickeln, sagt es mir.“ Im Publikum freut sich auch Gisela Rebscher. „Ich erhoffe mir von ihm nur das Beste. Ich habe auf ihn gesetzt, Daumen hoch.“ „Es hätte nicht besser sein können. Ich hoffe, dass nun ein neuer Wind weht“, hofft Monika Krämer. Gedrückt ist die Stimmung im Lager von Harald Buschmann, der im Sommer nach 18 Jahren sein Amt abgeben muss. „Für uns, also die CDU, ist das schon enttäuschend,“ erklärt Erich Petersik. „Aber das ist Demokratie, die Wähler haben so entschieden“, sagt der Erbacher Fraktions- und Parteivorsitzende. Auch für Franz Röchner (Michelstadt) kommt das Resultat unerwartet: „Ich habe so ein deutliches Ergebnis im ersten Wahlgang nicht vermutet.“ Aus seiner Sicht hat die Kampagne der Gegenseite eingeschlagen, allerdings sei die „unterste Schublade“ gewesen. Die Anhänger Buschmanns hätten nie jemanden beleidigt. CDU-Stadträtin Ursula Barnack hat ebenfalls zumindest mit einer Stichwahl gerechnet und sagt: „Es war so eine Schlammschlacht“; nicht Sachargumente hätten zu dem Ergebnis geführt. „Mit dem neuen Bürgermeister wird es anders; ob es besser wird, bezweifle ich“, sagt sie. „Wir tragen es mit Würde,“ so Helga Bartmann zum Wahlausgang. Dagegen sind die Anhänger von Andreas Wagner nicht unzufrieden, wie Dimitri Walter (35) bestätigt: „Über 400 Stimmen – das hat er klasse gemacht.“ Auch sei dem Kandidaten seine große, auch künstlerische Eigenleistung anzurechnen. Walter hat zwar auf ein besseres Ergebnis gehofft, ist sich aber sicher, dass Wagner nun eine Anlaufstelle für Russland-Deutsche sein wird. Sebastian Di Fazio hadert mit der Wahlbeteiligung: „Die war zu niedrig,“ erklärt der parteilose Altenpfleger. „Wäre sie höher gewesen, hätte Wagner ein anderes Ergebnis erzielt.“


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