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ECHO-Forum online: Was wird aus der Odenwaldhalle?

ECHO-Forum online: Was wird aus der Odenwaldhalle? echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/echo-forum-online-was-wird-aus-derodenwaldhalle_23464940 5. April 2021

Von Katja Hink Lokalredakteurin Odenwälder Echo Dienstag, 06.04.2021 - 05:00 Zur Stadtentwicklung positionieren sich die Michelstädter BürgermeisterKandidaten Sandra Allmann und Tobias Robischon unterschiedlich. Das wird an der Odenwaldhalle deutlich.

Die Odenwaldhalle in Michelstadt ist sanierungsbedürftig. Beim Stellenwert der Halle und ihrer Wiederherstellung vertreten die Bürgermeisterkandidaten Sandra Allmann und Tobias Robischon unterschiedliche Positionen. (Archivfoto: Dirk Zengel)

MICHELSTADT - Die Firma Hitschler zieht um, doch was wird dann aus dem leer stehenden Gelände? Die Kandidatin für die Bürgermeister-Stichwahl in Michelstadt, Sandra Allmann (CDU), verwies beim ECHO-Talk in den Räumen des Odenwälder Echos in Erbach hier zunächst auf den Regionalplan. Tobias Robischon (ÜWG), ihr Mitbewerber für das Bürgermeisteramt, dessen

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Neubesetzung am 11. April entschieden wird, äußerte dagegen konkretere Vorstellungen. Die Kandidaten bezogen unter Moderation von Redaktionsleiter Gerhard Grünewald Stellung zu zahlreichen Themen, unter anderem Jugend, Kinderbetreuung, Verkehr, Natur und Windräder und die Odenwaldhalle. Eine zentrale Stellung nahm die Stadtentwicklung ein. Der Regionalplan gebe die Bedarfsentwicklung vor, betonte die Politikwissenschaftlerin Sandra Allmann (31). Dann sei es ein Thema der Wirtschaftsförderung, aber zunächst mal handele es sich um Privateigentum. Es müsse mit der Firma Hitschler gesprochen werden, ob sie das Gelände verkaufe. Dann, in einigen Jahren, könne geschaut werden, ob Wohnbebauung oder Gewerbe dort angesiedelt werde.

Die Michelstädter Bürgermeister-Kandidatin Sandra Allmann. (Archivfoto: Dirk Zengel)

Als Frage kommunaler Führung sieht der promovierte Politikwissenschaftler Tobias Robischon (57) dieses Thema an. „Als Bürgermeister sollt man da klare Vorstellungen haben“, betonte er. Er möchte auf der Fläche wieder Arbeitsplätze schaffen. Dies könnten Büros oder Geschäfte sein, verbunden mit Wohnbebauung. Insgesamt müsse die Stadt wissen, wohin sie sich entwickeln wolle, so Robischon. Beispielsweise könnte ein Campus der Hochschule Darmstadt in Michelstadt entstehen. Sie bietet schon jetzt Internationale Betriebswirtschaftslehre im Beruflichen Schulzentrum des Odenwaldkreises an.

Stichwahl Am Sonntag, 11. April, sind rund 12.600 Michelstädter aufgerufen, in der Stichwahl den neuen Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin zu bestimmen. Im ersten Wahlgang am 14. März waren fünf Bewerber angetreten. https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/echo-forum-online-was-wird-aus-der-odenwaldhalle_23464940

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Dabei hatten Sandra Allmann (CDU) und Tobias Robischon (ÜWG) mit 29,21 Prozent und 24,15 Prozent die meisten Stimmen auf sich vereint und gehen damit in die Stichwahl. Die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang lag bei 56,87 Prozent.

Odenwaldhalle als Begegnungsstätte? Auch bei der Zukunft der Odenwaldhalle, deren Sanierung ja inzwischen beschlossen ist, vertreten die beiden Kandidaten unterschiedliche Vorstellungen. Sandra Allmann verwies darauf, es sei noch nicht mit Bürgern und Vereinen gesprochen worden, der Zweck der Halle sei nicht definiert. Sie brachte auch ein Gesamtkonzept ins Spiel, das die Werner-Borchers-Halle in Erbach und die Erwin-Hasenzahl-Halle umfassen könnte. Sie sei aber überzeugt, dass die Kernstadt ein Zentrum brauche. Dessen Zweck müsse aber erst noch definiert werden.

Der Michelstädter Bürgermeister-Kandidat Tobias Robischon. (Archivfoto: Dirk Zengel)

Für Tobias Robischon ist dieser Zweck ziemlich klar: „Es geht um ein Erleben der Stadtgesellschaft“, betonte er. Diesen Ort brauche es auch für Begegnungen im Alltag, nicht nur für große Veranstaltungen. Über die genaue Nutzung müsse noch mit Vereinen und Bürgern gesprochen werden. Da gebe es aber eine Fülle von Vorschlägen, so Robischon. Mehr Einigkeit bestand da beim Thema Verkehrsentwicklung: dass es im Stadtgebiet einige neuralgische Punkte gebe, die verbesserungswürdig seien, wie die große Kreuzung an der B45 auf Höhe des Autohauses Thierolf, oder die Braunstraße, deren Schließung für den Verkehr immer mal wieder Thema ist.

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Aber dem erteilten beide Kandidaten eine Absage. Einigkeit bestand auch darin, dass es bis zum Kindergarten-Neubau am Stadthaus sehr lange gedauert habe. Beim Betreuungsangebot für UnterDreijährige gebe es aber noch eine Unterdeckung, so Allmann. Insgesamt sei der Ausbau der Kinderbetreuung ein „dynamischer Prozess“. Hier erwarte Allmann einen Zeitplan. Ihr gehe das ein stückweit zu langsam, wie sie sagte. Es bestehe zwar eine große Vielfalt an Betreuungsmöglichkeiten, so Robischon, aber in der Kernstadt bestehe eine große Knappheit, sagte auch er.

Braucht es für die Jugend dezentrale Angebote? Ein weiteres Thema in Michelstadt ist die Jugendarbeit. Die Stadt will einen Jugendpfleger einstellen, aber es sei sicher schwierig, jemanden Passenden zu finden, führte Gerhard Grünewald zunächst aus. Die mobile und die aufsuchende Jugendarbeit sei „eines der wichtigsten Themen in Michelstadt in den nächsten Jahren“, sagte Sandra Allmann. Hier sollte auch mit den Vereinen zusammengearbeitet werden. Sie war dabei aber nicht der Meinung, dass es für Jugendarbeit viele dezentrale Orte brauche, sie befürwortete vielmehr einen „Dreh- und Angelpunkt“ für die Jugendlichen. „Wir brauchen eine Vielfalt von Orten, auch in den Stadtteilen“, sagte dagegen Tobias Robischon. Einer dieser Orte könnte bei den städtischen Mountainbike-Strecken sein, hinter dem Ponyhof. Es müsse Aktivitäten geben, denn Jugendliche wollten sich ausprobieren, betonte der Vater zweier Töchter. Das Angebot müsste auf breite Basis gestellt werden, beispielsweise unter Beteiligung von Vereinen, ähnlich wie die Ferienspiele. Zufrieden mit der Natur rund um Michelstadt zeigten sich beide Kandidaten. Sie sei auch ein touristisches Pfund, mit dem die Stadt wuchern könne. Beide waren sich hier einig in ihrer Ablehnung von Windkraftanlagen auf Stadtgebiet. „Ganz klar, Nein“, sagte Allmann dazu, und Robischon bekräftigte: „Meine ablehnende Haltung dazu ist bekannt.“ Dieser Artikel wurde ursprünglich am 05.04.2021 um 17:26 Uhr publiziert.

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