7.7.2021
Ein einzelner Corona-Fall - und Etliche schauen in die Röhre
Ein einzelner Corona-Fall - und Etliche schauen in die Röhre echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/odenwaldkreis/ein-einzelner-corona-fall-undetliche-schauen-in-die-rohre_24065956 6. Juli 2021
Dienstag, 06.07.2021 - 15:09 Der positive Corona-Befund eines einzelnen Michelstädter Schülers hat weitreichende Folgen: Für viele Kinder fallen Kita- und Schuljahresabschluss flach.
Von Gerhard Grünewald Redaktionsleiter Odenwälder Echo
Am Gymnasium in Michelstadt hat ein einzelner Coronafall auf das Alltagsleben einer Vielzahl von Schülern und ihrer Familien Einfluss genommen. (Archivfoto: Guido Schiek)
ODENWALDKREIS - Die Corona-Inzidenz im Odenwaldkreis ist nach den Zahlen aus der Nacht zum Dienstag mit 3,1 auf einen neuen Jahrestiefstand gesunken, aber eine einzige der so erfassten https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/odenwaldkreis/ein-einzelner-corona-fall-und-etliche-schauen-in-die-rohre_24065956
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drei Ansteckungen hat gereicht, um das Leben Dutzender Heranwachsender und ihrer Familien zu beeinträchtigen. Darauf lässt eine auf Echo-Nachfrage erfolgte Auskunft der Pressestelle des Odenwaldkreises schließen, wonach „viele Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Michelstadt in Quarantäne mussten“ und sich auch Auswirkungen auf ihre Geschwister ergeben. Wie das Landratsamt erklärt, hat das Kreisgesundheitsamt zwar ausschließlich die Kontaktpersonen des Schülers mit positivem PCR-Testergebnis in Isolation geschickt. Für ebenfalls zur Schule oder in Kindergärten gehende Geschwister aber macht die Behörde ein Betretungsverbot für diese Einrichtungen geltend. Konkret bedeutet dies, dass neben den unter Quarantäne gestellten jungen Leuten auch diese Kinder und Jugendliche für vierzehn Tage nicht am Präsenzunterricht und an schulischen Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Damit fällt für viele die Teilnahme an Klassenfahrten und ähnlichen Erlebnissen zum Schuljahresschluss aus.
Mitschüler gelten als Kontaktperson Während die Pressestelle die kursierenden Hinweise auf einen entsprechenden Sachverhalt als richtig bestätigt, tritt sie den öffentlich gehandelten Hintergründen der weitreichenden Eingriffe entgegen: Ergriffen worden seien die Maßnahmen nicht wegen des mittlerweile bestätigten Verdachts, dass es sich bei der Infektion des Betroffenen um eine mit der als besonders ansteckend geltenden Delta-Variante handelt. Vielmehr seien diese Maßnahmen auch bei Ansteckungen mit länger bekannten Virustypen fällig gewesen, weil sie ihren Grund allein in der gelockerten Maskenpflicht an Schulen hätten. „Die Schülerinnen und Schüler tragen während des Unterrichts keine Masken mehr und gelten daher als Kontaktpersonen“, fasst die Pressestelle des Landratsamts die Ausgangslage zusammen.
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Dieser Kreis erstrecke sich damit auf die „Klasse der erkrankten Person sowie die Kurse, an denen sie teilgenommen hatte“. Analog dazu einbezogen sei die Gruppe privater Kontaktpersonen des Virusträgers, die nach Informationen dieser Zeitung teilweise mit der Mitschülerschaft identisch ist. Dass es sich um eine Infektion mit der Delta-Variante handelt, ist laut Landratsamt lediglich der Grund für zwei Maßnahmen: die Quarantäne-Anordnung für drei Lehrer ungeachtet ihrer doppelten Impfung und die Wiederverschärfung der Maskenpflicht an der betroffenen Schule.
Isolation nach Kontakt mit einem träger der DeltaVariante Dazu beruft sich das Kreisgesundheitsamt auf die aktuelle Fassung des Bundesinfektionsschutzgesetzes, wonach Kontakte mit einem Träger der Delta-Variante unabhängig vom Impfstatus eine Isolations-Anordnung nach sich ziehen. Die analogen Folgerungen aus dem Infektionsgeschehen bei gelockerter Maskenpflicht an den Schulen ergäben sich aus der derzeit gültigen Verordnung des Landes Hessen. Informationen rund um die Corona-Impfung in Hessen: Hier klicken. Zum Impfterminservice für Hessen: Hier klicken. All dies vollzieht sich vor dem Hintergrund, dass es im Odenwaldkreis seit der vorigen Inzidenzmeldung vom Freitag ein weiteres positives Testergebnis gab, sich die drei Fälle der gesamten Woche auf Erbach, Bad König sowie Brensbach verteilen und drei Kreisbürger einer stationären Behandlung auf Covid-19 bedürfen. Dabei ist das Gesundheitszentrum in Erbach zurzeit ohne jeden Corona-Patienten.
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