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Erbacher Alexanderbad soll keine Partyzone werden
Erbacher Alexanderbad soll keine Partyzone werden echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/erbach/erbacher-alexanderbad-soll-keinepartyzone-werden--2090834_25815321 9. November 2022
Mittwoch, 09.11.2022 - 03:00 Bürgermeister Traub ist gegen einen Antrag, Kindern und Jugendlichen kostenlosen Eintritt in die Erbacher Schwimmstätte zu gewähren. Von Hans-Dieter Schmidt
Nicht zum kostenlos nutzbaren Partytreff für Erbacher Kinder und Jugendliche werden soll das Alexanderbad. Das will die mehrheitliche Beschlussfassung des Sozialausschusses. (© Archivfoto: Dirk Zengel)
ERBACH - Getagt hat am Montag der Ausschuss für Soziales, Familien und Sport unter Vorsitz von Horst Pilger (SPD), der aber zunächst mit Schwierigkeiten konfrontiert wurde. Der Tagesordnungspunkt mit einem Bericht zur Werner-von-Siemens-Straße wurde auf eine spätere Sitzung verschoben, da aus Krankheitsgründen das geplante Referat zur Situation am dortigen sozialen Brennpunkt nicht erstellt werden
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konnte. Dass von neun Ausschussmitgliedern unterschiedlicher Fraktionen gleich vier fehlten, ohne für Ersatz zu sorgen, ließ zwar die Beschlussfähigkeit gerade noch bestehen, stimmt aber nachdenklich. Wie berichtet, plant die Stadt einen weiteren Naturkindergarten, für den Sie ein Grundstück in Günterfürst erwerben kann. Die positive Haltung des Sozialausschusses wird unterstützt durch Befürwortung auch aus anderen Ausschüssen. Für die Beschlussempfehlung an das Stadtparlament am kommenden Donnerstag votierte das Gremium daher einstimmig. Auf Ablehnung stieß im Ausschuss hingegen ein vorliegender Antrag der SPDFraktion. Der hatte zum Ziel, Kindern und Jugendlichen bis zum 17. Lebensjahr aus Erbach für die Badesaison 2023 mittels Saisonkarten kostenfreien Zutritt zum Alexanderbad zu gewähren. Michael Gänssle (ÜWG) signalisierte Zustimmung des von ihm geleiteten Haupt- und Finanzausschusses nach kontroverser Diskussion. Auch die Debatte im Sozialausschuss lief unrund. Der Bürgermeister bat ganz konkret um Ablehnung des Antrags. Er machte geltend, dass dieses Ansinnen die Stadt 40.000 Euro kosten würde. Ihm wichtiger waren aber die Befürchtung, dass eine Zustimmung zahlreichen anderen Bedarfsanmeldern Tür und Tor öffnen könnte. Eine Begrenzung nur auf Erbacher Kinder hielt der Verwaltungschef zudem für möglicherweise juristisch problematisch. Außerdem solle die Badeanstalt nicht zur Partyzone werden, stimmte er den zuvor von Gänssle getätigten Äußerungen zu. Gegensätzlicher Meinung war hier Pilger als Vertreter der den Antrag stellenden Partei. Gerade für Kinder und Jugendliche sei ein Schwimmbad immer ein Treffpunkt, stellte er fest. Und er empfahl, nicht immer alles nur negativ zu sehen. Seitens der CDU-Fraktion betonte Ausschussmitglied Andreas Walther aber deren Ablehnung. So gab es also bei vier Nein-Stimmen nur das eine Ja des SPD-Vertreters. Besser bekannt ist der 1984 gegründete Odenwälder Verein für Bildungs- und Kulturarbeit, im Netz aufrufbar www.ovbuk.de, unter dem Namen Lernstubb. Zurückzuführen ist das auf eine
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Lehrerinitiative, die mit außerschulischer und Hausaufgabenbetreuung von Kindern und Jugendlichen begonnen hatte. Fast vierzig Jahre erfolgreiche Arbeit nach außen basiert natürlich insbesondere auf vielfältiger Entwicklung. Der Besuch mehrerer Vertreter der Organisation diente vornehmlich der Kontaktpflege zwischen Kommunalpolitik und Bildungseinrichtung. Hauptanlass war die neue Mitarbeiterin in der Jugendarbeit des OVBuK, Céline van Steenbergen, die die Sitzung besuchte, um sich persönlich vorzustellen und über diese Vereinssparte zu informieren. Seit dem 1. Oktober gehört van Steenbergen zum Team der Lernstubb. Zuvor hatte sie ein Studium der sozialen Arbeit absolviert. Auch Michael Richter hat dieses Studium abgeschlossen. Der 35-jährige Erbacher stammt ursprünglich aus Tadschikistan. Als Sozialarbeiter und Medienexperte zeichnet Richter bei der OVBuK verantwortlich für Social Media im Jugendtreff. Die Gäste gaben schließlich in Kurzfassung ein paar Informationen, die sich zu Beginn des kommenden Jahres im Jahresbericht in ausführlicher Fassung finden werden. Auch die Stadtverwaltung Erbach hat sich für den Sozialbereich verstärkt. Christiane Hastert stellte sich vor und verwies auf vielfältige Erfahrungen, die sie in verschiedenen Einrichtungen, darunter dem GZO und dem angrenzenden Alten- und Pflegeheim, sammeln konnte. Sie kann natürlich Ansprechpartnerin für das kommunalpolitische Gremium sein. In erster Linie sehe sie sich aber als Anlaufstelle für Betroffene bei sozialen Themen und Fragen. Sie bietet Unterstützung und Beratung an und verweist auf ihre guten Kontakte zu den Sozialverbänden. Dass auch in der Kreisstadt der Bedarf hoch sei, bestätigte Bürgermeister Dr. Peter Traub, der Hasterts Position als „herausfordernde Stelle“ beschrieb.
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