Kamingespräch bei Marion Koziol - Der Odenwälder zieht nicht an einem Strang

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Für Fragen rund um den Tourismus im Odenwald hat sich Frau Horn als Geschäftsführerin der Odenwald Tourismus GmbH bereitwillig auskunftsfreudig gezeigt. Neben der Selbstvorstellung aller Beteiligten ging’s auch direkt zur Sache und das Fazit von 8 Jahren „Amtsbesetzung“ in der Tourismusbehörde zeigt sich durch die fehlende Bereitschaft aller Beteiligten in der Reisebranche „an einem Strang zu ziehen“. Das wäre bei Beginn ihrer Arbeit das Problem gewesen und auch heute noch unmöglich. Um dem Verständnis wer an was ziehen sollte, klärten wir erst mal auf was der Odenwald ist. Hier zeigte sich, dass es schon eher Bemühungen im Bayrischen, im Neckargebiet aber auch der Bergstraße gibt und die Anwesenden, die eher aus dem Odenwaldkreis kamen, fragten nicht zu Unrecht, ob die schlechte Verkehrsanbindung und die Unterschiedlichkeit der Region Odenwald nicht auch ein Grund für diese Zersplitterung ist. Als weiteres Manko zeigte sich für die hinzugezogenen Unternehmer, die in der Diskussion anwesend war, wie mühsam es ist, sich über Angebote im Odenwald und Ausflugstipps zu informieren. Wer nicht gezielt Veranstaltungskalender einzelner Anbieter kennt und abfragt, findet keine einheitliche Seite. Wenn es eine einheitliche Seite, wie zur Buchung von Unterkünften gibt, so die Vertreterin der Ferienwohnungsanbieter, dann kommen die Anfragen über Anbieter wie fewo­direkt.de oder ferienwohnung.de aber sicher nicht über die Tourismusseite Odenwald. Bei der Klärung der Themenkompetenzen deutscher Reiseziele nach „Destination Brand 13“ stellte Frau Horn klar, dass der Odenwald eher über Kulinarische Reisen interessant aber noch zu wenig präsentiert ist und neben Kulturreisen vor allem im Natururlaub angesiedelt wird. Hier wäre jedoch die Bereitschaft der Unterbringung und Gastronomie zu wenig an die speziellen Wünsche der Touristen angepasst, speziell wenn es z.B. um Mountainbiker geht. Interessanter Weise wird der Odenwald gar nicht als Wellness­ oder Gesundheitsregion mangels Anbieter ihrer Meinung nach eingestuft. Auf Argumente, dass auch Auszeiten, nicht Erreichbarkeit und Ruhe ein Gesundheitspotential haben, die sich vermarkten lassen, wurde nicht eingegangen. Auf die Frage, was denn dem gemeinsame Miteinander in einer offenen Runde mit vielen unterschiedlichen Beteiligten im Wege stehe, in Terminen die möglicherweise auch öffentlich bekanntgegeben werden, kam nur die Antwort, dass man mit den Vertretern in diversen Kreisen zusammenarbeitet. Die Ablehnung solcher Resultate aus diesen Kreisen, wie sich an der komplizierten Markenfindung in der Zusammenarbeit mit der FH Aschaffenburg oder aber auch dem teuren emotionslosen Logo zeigt, sind dann leider vorprogrammiert. Eigeninitiative statt Fremdvergabe an externe „Experten“ die kein Insiderwissen haben, zeigt oftmals viel mehr Wirkung und Wir­Gefühl, als alle offiziellen „amtlichen“ Bemühungen. Beispiele hierfür sind Odenwaldhölle, I love Odw., die Streubostwiesenaktion rund um das Thema Apfel ­ aber auch das spontane Bekenntnis der Teilnehmer im Kamingespräch zu der kleinen Anregung „Oh, wie schön ist Odenwald“ (in Anlehnung zur Panama Geschichte von Janosch). Das interessante Gespräch bei einem Glas Wein fand seinen Abschluss in der Kurzvorstellung des Buches „WeQ statt IQ – Verabschiedung der Ich­Kultur“ von Autor Peter Spiegel. Statt Einzelkämpfertum braucht es neue offene Netzwerke in der die Unterschiedlichkeit für einen gesellschaftlichen Mehrwert sorgt. Es muss jedoch auch darauf geachtet werden, dass der Schwarm Intelligent wird und nicht nur schwärmt, für entsprechenden Input z.B. Markenverständnis, Suchmaschinenoptimierung, Filterfunktion aus Benutzergruppen Sicht bis hin zu Verkaufsdenken bei Angebotspaketen ist noch viel Luft nach oben. Eine gute Idee hatte der kreative Frank Kirsch von Smartline Design mit seinem Eventkonzept „Wie werde ich ein echter Odenwälder“ der bei allen Teilnehmern am Abend auf Interesse und Neugierde zum Mitmachen und Weiterempfehlen gestoßen ist.


In diesem Sinne wieder eine unterhaltsame Kaminrunde zu aktuellen Themen und hoffentlich die ein oder andere Anregung, wünscht Marion Koziol Beratungsidee, Michelstadt www.beratungsidee.de info@beratungsidee.de Der Kaminabend ist eine regionale Initiative von Beratungsidee in Form eines moderierten Erfahrungsaustauschs zu Wunschthemen aus dem Unternehmerkreis. Offen und hoffentlich nicht Umsonst.


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