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Kein Steak-Haus mehr in Höchst
Kein Steak-Haus mehr in Höchst echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/hoechst-im-odenwald/kein-steak-haus-mehr-in-hochst_25567196 10. Juni 2022
Freitag, 10.06.2022 - 02:00
Von Sandra Breunig Lokalredakteurin Odenwälder Echo
Das letzte Steak ist geteilt: In Höchst wird es vorerst kein Steak-Haus mehr geben. (Foto: Dirk Zengel)
HÖCHST - Ende Oktober 2021 öffnete in Höchst am Montmelianer Platz ein neues Steak-Haus – das erste im Odenwaldkreis – , seit dem Pfingstwochenende ist wieder Schluss. Auf Facebook schreiben die Inhaber: „Leider müssen wir unseren Gästen mitteilen, dass wir vorübergehend schließen werden.“ Was ist passiert? „Es läuft zu gut“, fasst es Sven Stutz zusammen. Betrieben wurde das Restaurant von ihm sowie Michael und Lukas Stutz, die nicht nur in der Odenwälder Gastronomieszene bekannt sind. Auch wenn die Brüder Sven und Michael Stutz bereits einige Bewirtungsbetriebe in Michelstadt und Erbach geführt haben, ihr eigentliches Kerngeschäft ist das professionelle Autotuning. Und genau das hat sich als Problem herausgestellt, so Stutz. Es sei im Restaurant jeden Tag so voll gewesen, das Tagesmenü bei den Kunden so gut angekommen, dass das Hauptgeschäft, die Firma für Autotuning, darunter gelitten habe. „Ich musste permanent einspringen, etwa weil der Abfluss verstopft war, der Drucker nicht ging oder der Fettabscheider streikte.“
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Kein Steak-Haus mehr in Höchst
Aus kaufmännischer Sicht seit das Autotuning-Unternehmen zu groß, um es für ein Restaurant zu vernachlässigen, meint Stutz. „Sechs Tage die Woche mit allein mindestens vier bis fünf Leuten in der Küche – das war einfach nicht mehr zu schaffen.“ Wie es jetzt weitergeht, ist noch unklar. Auch die Gemeinde, Besitzer der ehemaligen Ratsschänke, hat ein Wörtchen mitzureden. „Es gibt genug Interessenten, die den Laden übernehmen wollen“, sagt Stutz. Aber man wolle demjenigen den Vorzug geben, der die Einrichtung, das Konzept oder bestenfalls auch die Speisekarte übernehme. „Wer weiß, ob ein indisches Restaurant oder eine Shisha-Bar das Richtige für unser Steak-Haus wäre.“ Noch laufen die Gespräche, noch ist nichts entschieden. „Wir haben keine Eile und den Mietvertrag noch nicht gekündigt“, sagt Stutz. Erstmal werde es eine Grundreinigung geben, dann spätestens im August eine Teilrenovierung, um das Restaurant „in Schuss“ abzugeben. Das Konzept des Steak-Hauses sei im Odenwald sehr gut angenommen worden, die Örtlichkeit bestens gelegen, nun brauche es noch einen Nachfolger, der das zu schätzen wisse. „Am Abend der Entscheidung sind viele Tränen geflossen, aber es gibt für uns keine andere Lösung.“ Die Inhaber des Restaurants haben die Räumlichkeiten ehemals extra umbauen lassen, haben viel Geld in die Hand genommen, um das Interieur den Anforderungen anzupassen. Man setzte auf helles Holz, dezente Steak-HausAkzente, ohne in ein Klischee zu verfallen. Die Speisekarte bot Steaks in verschiedenen Stärken und Garungsgraden aus Argentinien, Uruguay und Deutschland genauso wie Burger, Spare Ribs und Salate an. Am Dienstag sind die Türen längst geschlossen, die Stühle parken kopfüber auf den Tischen, kein Mensch belebt die Räumlichkeiten. Ob die Bedienungen irgendwann wieder das schmackhafte Blutige oder Durchgebratene an die Tische bringen, werde sich laut Stutz noch zeigen. Bis dahin ist der Odenwald um eine angesehene, gut besuchte Lokalität ärmer.
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