24.4.2019
RP friert Windräder-Pläne für Reichelsheim und Mossautal ein
RP friert Windräder-Pläne für Reichelsheim und Mossautal ein echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/odenwaldkreis/rp-friert-windrader-plane-fur-reichelsheim-und-mossautal-ein_20099126
Mit der Herausnahme von zwei der größten Windräder-Erwartungsflächen im Odenwaldkreis reduziert das RP die dort zu erbringende Flächenquote von 3,7 auf 2,7 Prozent
Von Windrädern frei bleiben könnte nun doch der Lärmfeuer-Kamm zwischen Mossautal und Reichelsheim (hier mit dem Ortskern von Ober-Mossau samt Kirche und Brauerei als Hintergrund einer Touristik-Radfahrt). Archivfoto: Gerhard Grünewald ODENWALDKREIS - Das Regierungspräsidium in Darmstadt führt den Lärmfeuer-Kamm zwischen Mossautal und Reichelsheim und den Stotz-Höhenzug zwischen Reichelsheim und Fürth nicht länger als Vorrangflächen für Windräder. Nur noch deutlich verkleinert hält die Planungsbehörde die Standorte Felgenwald und Kornberg oberhalb von Michelstadt aufrecht. So soll die Windräder-Ansammlung zwischen Vielbrunn, WeitenGesäß und Eulbach auf das bereits erschlossene Gebiet unmittelbar an der Landesstraße 3318 begrenzt bleiben. Und zwischen den Wohnplätzen Habermannskreuz und Silvan wird nur noch die Hälfte der seither beanspruchten Fläche mit Windrädern belegt. Es gilt das Bekenntnis zum kommunalen Konzept
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Entnehmen lassen sich diese Veränderungen am Entwurf zur Regionalplan-Ergänzung um das Thema Erneuerbare Energien der Beschlussvorlage an die Regionalversammlung, die nun über deren Internet-Präsenz öffentlich zugänglich gemacht worden sind. Eine Bestätigung und Konkretisierung erfahren haben damit erstmals Mitte April publik gewordene Hinweise, wonach für den Odenwaldkreis eine Entspannung in der Windräder-Belastung zu erwarten war. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte Aussagen aus der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses der Regionalversammlung zitiert, wonach der Anteil des Windräder-Erwartungslands an der Kreisfläche von seither 3,7 Prozent auf "unter drei Prozent" rutschen könne. Die Pressestelle des Regierungspräsidiums bestätigte daraufhin eine Überarbeitung des Entwurfs und führte als Begründung neue Artenschutz-Erkenntnisse an, ließ sich jedoch zu den Inhalten nicht näher ein. Nach deren nun erfolgter Übermittlung im Sitzungsdienst der Regionalversammlung lässt sich die Reduzierung der Windräderflächen-Quote verifizieren. Demnach soll der Odenwaldkreis statt 3,7 nur noch 2,7 Prozent seiner Gesamtgröße für Rotoren-Standorte zur Verfügung stellen, gut ein Drittel weniger als bisher. Mit Windkraftanlagen bebaut werden könnten damit statt der seither angestrebten 2331 noch 1694 Hektar. Damit nähert sich der RP-Entwurf zwar den Vorstellungen der Kommunen des Odenwaldkreises an, kommt aber in dreierlei Hinsicht nicht mit ihnen zur Deckung. Erstens wollen die hiesigen Städte und Gemeinden nach ihrem eigenen Flächennutzungsplan nur 1003 Hektar oder 1,6 Prozent des Kreisgebiets für die Bebauung mit Windrädern bereitstellen. Zweitens will das RP die im Teilplan-Entwurf zurückgenommenen Flächen nicht völlig streichen, sondern als Weißflächen klassifizieren und damit nur bis auf Weiteres ausklammern. Und drittens geben Kommunen und RP völlig unterschiedlichen Standorten den Vorzug.
TERMINE ZUM THEMA Über den Teilplan für Erneuerbare Energien zum Regionalplan soll die Regionalversammlung Südhessen am 14. Juni abstimmen. Über die Vorzeichen dafür befinden die Ausschüsse des Bezirksparlaments am 6. und 7. Juni. Zuvor ist ein öffentlicher Präsentationstermin angesetzt, mit dem die Regionalversammlung den Plan der Odenwälder Bevölkerung erläutern will. Dazu sind interessierte Bürger für Mittwoch, 8. Mai, um 19 Uhr in die Werner-BorchersHalle in Erbach eingeladen. (gg) Am deutlichsten wird dieser Unterschied im Nahbereich des mittleren und unteren Mümlingtals, wo der Regionalplan-Entwurf rund ein halbes Dutzend von Plätzen vorsieht, der Flächennutzungsplan nicht einen. Zum lokalen Konzept bekennt sich dabei mit https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/odenwaldkreis/rp-friert-windrader-plane-fur-reichelsheim-und-mossautal-ein_20099126
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seinen Städten und Gemeinden auch der Odenwaldkreis, was das Beschlusspaket einer Kreistags-Sondersitzung vom Dezember 2018 noch einmal ausdrücklich festhält. Freilich hat sich das Parlament seinerzeit unter dem Eindruck der damals noch schärferen Differenzen zum Entwurf des Regionalplans positioniert. Ob und wie weit sich die Vertreter des Kreises in der Regionalversammlung nach der Modifizierung noch an dieses Votum gebunden fühlen, gehört zu den spannenden Fragen rund um den potenziellen Beschluss der Vorlage. Denn von den Fraktionsspitzen der SPD/CDU-Koalition in der Regionalversammlung gibt es Signale des Drängens auf eine schnellstmögliche Verabschiedung, die mit den bisherigen Willenserklärungen der Odenwälder Gliederungen und Politiker dieser Parteien nicht ohne Weiteres in Einklang zu bringen ist.
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