24.2.2021
Sandra Allmann will Michelstadts Bürgermeisterin werden
Sandra Allmann will Michelstadts Bürgermeisterin werden echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/sandra-allmann-will-michelstadts-burgermeisterinwerden_23208056 24. Februar 2021
Lokales
Michelstadt Mittwoch, 24.02.2021 - 03:00 Die 31-jährige CDU-Politikerin verspricht, sich für Familien und Senioren stark zu machen. Sie will sich im Amt durch Ansprechbarkeit auszeichnen. Von Manfred Giebenhain
Der Kellereihof zählt zu den Lieblingsorten von Sandra Allmann. Michelstadt lebenswert zu halten, ist eines der Kernziele ihrer Kandidatur. (Foto: Manfred Giebenhain)
MICHELSTADT - Zum ersten Mal eine Frau an der Spitze der größten Stadt des Odenwaldkreises? Sandra Allmann (31) sieht die Zeit gekommen und traut sich dieses Amt zu. Die Kandidatin der CDU will als Bürgermeisterin von Michelstadt vor allem eines sein und bleiben, wenn sie bei der Wahl am 14. März die meisten https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/sandra-allmann-will-michelstadts-burgermeisterin-werden_23208056
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Stimmen für sich verbuchen kann: ansprechbar. Wo immer die Pandemiebedingungen es zulassen, sucht sie im Wahlkampf das persönliche Gespräch und ist ebenso aktiv auf den gängigen digitalen Kanälen unterwegs, um für ihre Positionen zu werben. Ganz oben rangiert eine „Verlässlichkeit in der Kinderbetreuung“, wie diese nach ihrer Beobachtung, auch im Rückblick auf die endende Legislaturperiode der Stadtverordnetenversammlung, bisher nicht gegeben war. Viele, aus ihrer Sicht zu viele, Jahre mussten ins Land gehen für den Bau einer neuen Kindertagesstätte in direkter Nachbarschaft zum Stadthaus. Junge Familien sollen sich darauf verlassen können, dass ihnen ein adäquater Betreuungsplatz für ihr Kind, ob unter oder über drei Jahre alt, angeboten wird. „Fünf Jahre waren einfach zu viel. Das müssen wir in Zukunft besser und schneller machen“, sagt sie zu Beginn des Gesprächs. Die Kinder- und Jugendarbeit ihrer Heimatstadt bezeichnet sie als „kommunales Herzstück“. Defizite sieht die CDU-Kandidatin auch in der Jugendarbeit. Es sei nicht hinzunehmen, dass Michelstadt als Schulstandort und größte Kommune im Landkreis auch nach einem Jahr Suche noch immer keinen neuen Jugendpfleger eingestellt habe. Allmann schwebt eine offene Jugendarbeit vor, die in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen und über die Stadtgrenzen hinweg tätig werden müsse. Unter einer „mobilen aufsuchenden Jugendarbeit“ versteht sie auch die Einbindung der Stadtteile und Abstimmung mit den Nachbarstädten Bad König und Erbach. „Niemand darf durchs Raster fallen“, macht sie sich Sorgen, welche Folgen der Shutdown für junge Menschen haben kann. Für die Interkommunale Zusammenarbeit stark machen will sie sich auch auf anderen Feldern. „Freundschaftlich und kooperativ“ soll es dabei zugehen. Ausgehend vom Standesamt zählt sie auf, was darüber hinaus gemeinsam mit Erbach möglich sein könnte. Einer Prüfung unterziehen möchte sie das Ordnungsamt und die Kämmerei. Für Allmann keine Option ist eine Zusammenlegung der beiden Städte. Im Gegenteil: Als gemeinsames Mittelzentrum könnten zwei Stimmen mehr als eine bewirken, nicht nur auf der politischen Bühne in Wiesbaden, sagt sie. „Ich bezweifle, dass Unternehmen sich mehr angesprochen fühlen, sich hier niederzulassen, wenn die Stimme aus einer Stadt mit 30 000 Einwohnern kommt.“ https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/sandra-allmann-will-michelstadts-burgermeisterin-werden_23208056
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ZUR PERSON Sandra Allmann ist in Michelstadt aufgewachsen und wohnt heute im Stadtteil Rehbach. Sie ist ledig und hat keine Kinder. Politisch interessiert und aktiv ist sie schon in der Schule gewesen. An der Theodor-Litt-Schule war Allmann stellvertretende Schulsprecherin; auch gehörte sie dem Landesschülerrat an. Beruflich Fuß gefasst hat die studierte Politikwissenschaftlerin als Geschäftsführerin der CDU-Kreistagsfraktion im Rheingau-Taunus-Kreis. 2009 trat sie in die CDU ein. „Die Partei spiegelt meine Wertevorstellungen von einem christlich geprägten Menschenbild“, sagt Allmann. Seit 2011 gehört sie der CDUFraktion im Stadtparlament an; inzwischen als stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Ihr Lebenspartner Volker Mosler ist in leitender Position beim Deutschen Landkreistag beschäftigt. (mgi) Mit Blick auf das Corona-Geschehen können die Bürger vor der Kommunalwahl am 14. März 2021 gar nicht früh genug an die Stimmabgabe denken. Da bietet sich etwa eine zeitige Bestellung der Briefwahl-Unterlagen an. Wer sich nicht ganz sicher ist, für wen er seine Kreuzchen machen soll, kann sich bis zur Abgabe ruhig noch bis zu den Tagen unmittelbar vor der Wahl Zeit lassen und diese zu Meinungsaustausch und Information nutzen. Das Echo bietet dafür bis zum 6. März vier Serien an: Bereits abgeschlossen ist die Vorstellung der Kandidaten für die Direktwahl des Landrats. In diesen Tagen neu oder weiter veröffentlicht werden die Reihe zur Präsentation der Bewerber für das Amt des Michelstädter Bürgermeisters und zur Beleuchtung der Lage in den Kreiskommunen; abschließend folgt die Behandlung kreisweiter Themen mit Blick auf die Kreistagswahl. (gg) Nicht aus den Augen verlieren dürfe man die Stadtteile, in denen der demografische Effekt am deutlichsten zu spüren sei. Der Anspruch „Lebensqualität im Alter“, idealerweise in der gewohnten Umgebung, verlange von einem Stadtoberhaupt einen starken Einsatz. Da sei rechtzeitiges Handeln unerlässlich, bevor „Infrastrukturbausteine wegbrechen“. Fest machen will Allmann dies am Beispiel Vielbrunn, wo sie sich auch persönlich für die Fortsetzung der hausärztlichen Versorgung engagiert hat. Spätestens beim Stichwort Infrastruktur rückt die sanierungsbedürftige Odenwaldhalle in den Blick. Mit der beauftragten Machbarkeitsstudie sei man nicht mehr weit von der Entscheidung entfernt. https://www.echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/michelstadt/sandra-allmann-will-michelstadts-burgermeisterin-werden_23208056
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Themen wie dieses subsumiert die Christdemokratin unter der Überschrift Stadtentwicklung. An „Baustellen“ weiß sie einige mehr aufzuzählen: zu wenig barrierefreie Wohnangebote, der schlechte Zustand so mancher Straße und des Altstadtparkplatzes, Lücken im Radwegenetz, Mängel in der Pflege von Wanderwegen und Markierungen und nicht zuletzt der besonders von der Pandemie gebeutelte Einzelhandel und die Gastronomie. Stark machen will sie sich auch für mehr Gewerbeflächen und neue Baugebiete. Und zur touristischen Aufwertung setzt Allmann auf Campingmöglichkeiten, Stellplätze für Motorräder und ein Parkleitsystem. Zu ihren Wahlaussagen gehört auch, Position gegen den Bau von weiteren Windkraftanlagen zu beziehen. Sie weiß, dass der Investitionsstau in der Straßensanierung ein heikles Thema ist. „Ich wünsche mir ein verlässliches Straßensanierungskonzept, damit der Bürger weiß, wann und was auf ihn zukommt“, schickt sie der Beschreibung ihres Wegs voraus. Schmerzlich, aber aus ihrer Sicht unausweichlich: „Wir werden die Kostenbeteiligung durch Straßenausbaubeiträge nicht abschaffen können.“ Die Folge wäre eine deutliche Erhöhung der Grundsteuern oder die Einführung wiederkehrender Beiträge von allen Grundstücksbesitzern. Allmann setzt darauf, die geltende Gebührensatzung zu überarbeiten, um durch eine Beitragsreduzierung Härtefälle zu vermeiden. „Ich fühle mich meiner Heimatstadt sehr verbunden und möchte diese mitgestalten“, antwortet die junge Frau auf die Frage, was sie zur Kandidatur motiviert hat. Politik spielt in ihrem Leben eine große Rolle, was ein Blick auf ihren Lebenslauf bestätigt. „Mein Angebot an die Michelstädterinnen und Michelstädter lautet: jung und weiblich“, fügt sie lachend hinzu. Unter Bürgernähe versteht sie auch, neue Wege zu gehen, so bei „E-Government und Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen“. Für Michelstadt stellt sie Nachholbedarf fest. Ebenso weiß sie, dass nicht jeder über die Datenautobahn zu erreichen ist. Für Allmann zählt zum Bürgerservice auch, dass die Mitarbeiter regelmäßig in die Stadtteile fahren, damit auch mobilitätseingeschränkte Einwohner erreicht werden.
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