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Von Australien in den Odenwald

Von Australien in den Odenwald main-echo.de/regional/kreis-miltenberg/von-australien-in-den-odenwald-art7378775 17. September 2021

Gastronomie: Familie Meixner übernimmt Brauereigasthof Burkarth in Amorbach Langer Leerstand beendet Amorbach 17.09.2021 - 15:21 Uhr

Der Brauereigasthof Burkarth in Amorbach hat neue Pächter (von links): Elisabeth, Leah und Uwe Meixner sowie Fred Pahrmann. Foto: Christel Ney

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Erst­mals seit der Sch­lie­ßung im Jahr 2014 hat der Brauer­ei­gast­hof Bur­karth in Amor­bach wie­der ge­öff­net. Uwe Meix­ner (56) und sei­ne Frau Leah (51) sind die neu­en Päch­ter des Tra­di­ti­ons­gast­hau­ses. Un­ter­stützt wer­den sie von ih­rer Toch­ter Eli­sa­beth. Nach mehr als 22 Jah­ren ha­ben die Meix­ners ih­ren Le­bens­mit­tel­punkt von Aus­tra­li­en nach Deut­sch­land zu­rück­ver­legt. Der Oden­wald ist Uwe Meix­ners Hei­mat­re­gi­on.

Vier Jahre ist es her, seit die Meixners dort wieder heimisch geworden sind. »Als ich zur Beerdigung meiner Mutter nach längerer Abwesenheit wieder zu Besuch war, ist mir aufgefallen, dass die ganzen Gaststätten auf dem Land verschwunden sind«, erzählt der gelernte Koch. Das habe ihm keine Ruhe gelassen. Er ist in einem Gastronomiebetrieb aufgewachsen, in seinem Heimatort seien einmal fünf Gaststätten gewesen. »Da muss doch auch heute noch was gehen.« Also entschloss sich die Familie, ihre Metzgerei in Australien aufzugeben, um ihren Traum in Deutschland zu realisieren: eine eigene Wirtschaft. »Und zwar eine im klassischen Sinne, eine Gastwirtschaft mit bodenständigen Gerichten«, ergänzt Uwe Meixner. Dazu passend will die Familie im Frühjahr in der oberen Etage ein Hostel einrichten, eine einfache Herberge mit Vierbett-Zimmern und Sanitäreinrichtungen auf dem Flur. »Unsere Zielgruppe sind Fahrradfahrer und Biker, die mit einer einfachen, preisgünstigen, aber sauberen Übernachtungsmöglichkeit zufrieden sind und außerdem für kleines Geld noch ein leckeres Essen bekommen«, sagt Meixner. Kennengelernt hat sich das Ehepaar in einem Resort in Tasmanien, einer Insel an der Südspitze Australiens. Uwe Meixner arbeitete in der Küche, seine heutige Frau an der https://www.main-echo.de/regional/kreis-miltenberg/von-australien-in-den-odenwald-art-7378775

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Rezeption. Leah Meixner gefällt die Arbeit in einem Hotel- und Gaststättenbetrieb, obwohl sie ein abgeschlossenes Studium im naturwissenschaftlichen Bereich hat. Sie war bereits in London in verschiedenen Gastronomiebetrieben bis zum Sterne-Bereich tätig. Seit die Meixners in Deutschland leben, haben beide in der Gastronomie gearbeitet, aber immer die Augen offen gehalten »nach etwas Eigenem«. Dabei kamen sie auch nach Amorbach, in einen Ort, der sie sofort faszinierte und mit seiner Geschichte ansprach. Als sie zur Besichtigung in die Brauereigaststätte kamen, wussten beide sofort: »Das ist genau das, was wir suchen. Die Räumlichkeiten passten zu 100 Prozent zu dem Konzept, das wir im Kopf hatten«, berichtet Uwe Meixner. Im Januar entschieden sie sich, den Gasthof zu pachten und unterschrieben den Vertrag. Im Mai begannen sie mit der Renovierung. In den Räumen haben sie wenig verändert, lediglich die Küche erneuert, da sie nicht mehr den geltenden Auflagen entsprach. Mit 70 Plätzen im Innenbereich und zusätzlichen 70 im Außenbereich bieten sie von Donnerstag bis Montag von 12 bis 20.30 Uhr durchgehend warme Küche. Dass der Marktplatz damit wieder belebt ist, freut auch Bürgermeister Peter Schmitt: »Wir sind froh, dass hier ein traditionsreiches Gasthaus mit dem Namen von Amorbachs ehemaliger Brauerei wieder als Gastronomie geöffnet ist und wir auch wieder eine deutsche Küche haben.« Christel Ney

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Hintergrund: Brauerei Burkarth Paulus Burkarth gründet im Jahre 1804 in Amorbach die Brauerei mit Gastwirtschaft. 1836 übernimmt Georg-Josef das Bierbrauen, baut 1837 an der Kirchzeller Straße den BurkarthsKeller und kauft viele Grundstücke in Amorbach. Nach ihm folgt 1870 sein Sohn Moritz. Dieser stirbt 1882 und hinterlässt eine Witwe mit sechs kleinen Kindern. Nach ihrem Ableben 1907 wird das Erbe aufgeteilt: Sohn Paul übernimmt die Brauerei, und seine Schwestern Maria, Magdalena und Anna betreiben den Gasthof und bringen ihn zu hohem Ansehen. 1931 erfolgt ein großer Umbau von Wirtschaft und Brauerei. Der letzte Namensträger "Burkarth" kehrt 1945 nicht mehr aus dem Krieg zurück. Seine Schwester Hildegard Neugebauer und ihr Mann Otto führen ab 1952 Brauerei und Gasthof weiter. Die Brauerei wird 1985 aufgegeben, der Gasthof 1961 und 1986/87 weiter umgebaut. (Quelle: Gottfried Faust, Bernhard Springer) Die bisherigen Pächter im Gasthaus Brauerei Burkarth: ab 1960 Paul Herkert, ab 1963 Peter Müller, ab 1970 Hans Müller, ab 1987 Margit Greulich und Hubert Greulich, ab 1988 Peter Knecht, von 1992 bis 2000 Helmut Adler, von 2001 bis 2014 Sabrina Kriegler, ab 2021 Familie Meixner (Quelle: Stadtverwaltung Amorbach). ney Christel Ney

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