10.2.2020
Waldbrunn: Die "Villa Katzenbuckel" bleibt das Gesprächsthema in Waldkatzenbach - Mosbach - RNZ
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Von Stephanie Kern Waldbrunn-Waldkatzenbach. Für Markus Haas ist es "eine Zerreißprobe". Für die Mitglieder der Bürgerinitiative Naherholungsgebiet Katzenbuckel ist es "fragwürdig". Und für die Besitzer der ehemaligen Turmschenke und zukünftigen Villa Katzenbuckel ist es "frustrierend". Seit die ehemalige Turmschenke am Katzenbuckel umgebaut wird, haben sich im Dorf einige zusammengetan, die sich gegen das Projekt aussprechen. Unter anderem auch in Leserbriefen in der RNZ. Die Diskussion spielt sich aber auch im Dorf selbst ab, wie Bürgermeister Markus Haas berichtet. "Die Villa Katzenbuckel ist im Moment das Thema, an dem sich die Geister scheiden", sagt das Gemeindeoberhaupt. Ein Stein des Anstoßes ist auch die nicht unerhebliche Leader-Förderung, die für das Projekt gewährt wurde. Die BI schrieb in einem Leserbrief: "Hat unser
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Waldbrunn: Die "Villa Katzenbuckel" bleibt das Gesprächsthema in Waldkatzenbach - Mosbach - RNZ
Bürgermeister Haas das bedacht, als er beim Leader-Ausschuss, der diese Gelder bewilligt, nicht erwähnte, dass er – wie sich belegen lässt – Kenntnis von diesen erotischen Events hat?" Haas sagt dazu: "Jedes Projekt stellt sich mit dem gleichen standardisierten Projektdatenblatt dem Ausschuss vor. Darin steht auf dem Antrag für die Villa Katzenbuckel auch, dass Lifestyle-Events geplant sind und auf dem Portal ,Joyclub‘ beworben werden sollen." Allerdings, im Vordergrund stehe das Thema Gastronomie. Markus Haas habe die potenziellen Eigentümer explizit danach gefragt, was passiere, falls die Lifestyle-Events genehmigt werden müssten – aber nicht genehmigt würden. Die Antwort war positiv, auch dann wollten die Besitzer an einer Gastronomie am Katzenbuckel festhalten. Eine Baugenehmigung sei für die Sanierung im Bestand nicht erforderlich. Der Bürgermeister versichert aber: "Wir schauen genau hin." Aktuell liege kein Antrag auf Nutzungsänderung vor – und es sei auch ungewiss, ob dies überhaupt benötigt werde. "Im Moment ist eine Nutzung als Gaststätte eingetragen." Ob auch die Lifestyle-Partys darunter fallen, sei noch zu klären. Aufsichtsbehörde ist das Landratsamt das Neckar-Odenwald-Kreises. "Bezüglich der ehemaligen Turmschenke in Waldkatzenbach gibt es bei der Baurechtsbehörde des Landratsamts derzeit keine laufenden Verfahren", heißt es in einer Antwort der Behörde auf eine Anfrage der Rhein-NeckarZeitung. Es habe ein Vorgespräch mit den neuen Betreibern stattgefunden. "Diese erhielten dabei die Auskunft, dass es keiner weiteren Baugenehmigung bzw. Genehmigung einer Nutzung bedarf, solange sich der Betrieb mit der genehmigten und bestandsgeschützten Gaststättennutzung deckt", so der Wortlaut der Antwort. Die genehmigte Nutzung darf wieder aufgenommen werden, ohne dass eine Entscheidung der Baurechtsbehörde erforderlich sei. Eine Beurteilung der Sach- und Rechtslage für eine über die genehmigte Gaststättennutzung hinausgehende Nutzung könne erst nach Vorlage von prüffähigen Bauvorlagen bzw. Antragsunterlagen vorgenommen werden. "Die Baurechtsbehörde würde unverzüglich tätig werden, falls die Betreiber Nutzungen ohne erforderliche Genehmigungen aufnehmen oder baugenehmigungspflichtige Arbeiten durchführen", heißt es aus dem Landratsamt.
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Sandra Haas, die die Turmschenke mit ihrem Mann Norbert gekauft hat und unter dem Namen "Villa Katzenbuckel" betreiben möchte, beteuert: "Wir bewegen uns im Rahmen des Gesetzlichen." Sie berichtet von Bürgern, die sich unbefugt Zutritt zur Baustelle verschafft und Fotos gemacht haben. Diese würden dann für Anzeigen bei Polizei und Gewerbeaufsicht verwendet. "Es wird versucht, das Projekt zu stoppen, egal mit welchen Mitteln", vermutet Sandra Haas. "Wir bewerben unseren Betrieb natürlich auch dort, wo wir eine große Reichweite haben. Und die haben wir auf Joyclub. Wir wollen mit unserer Gaststätte selbstverständlich Geld verdienen", bekennt Sandra Haas zu den Vorwürfen der BI. Dass sich schon 400 Nutzer bei dem Erotik-Portal für die viertägigen Eröffnungsfeierlichkeiten angemeldet haben, würde sie gerne relativieren: "Das ist doch wie immer mit Zusagen im Internet. Ich denke, nur ein Bruchteil dieser Menschen wird tatsächlich kommen." Sandra Haas sagt aber auch, dass sie den Eindruck habe, dass nur ein Teil des Konzepts herausgepickt und danach gerichtet werde. "Dass wir auch kulturelle Events planen und die Gaststätte wiederbeleben, wird mit keinem Wort erwähnt", so Haas. Zum Thema Öffnungszeiten bringt die Besitzerin auch die Wirtschaftlichkeit vor: "Natürlich richten wir uns nach unseren Gästen. Wir werden so geöffnet haben, wie es sich rentiert." Besonders ärgerlich sei für Sandra Haas die Aussage der Bürgerinitiative, die Betreiber hätten ihr Konzept nicht öffentlich vorgelegt. "Wir haben eine privat betriebene Gastronomie und sind auch die Eigentümer. Wir dürfen unser eigenes Konzept haben", sagt Haas. Außerdem habe man von Anfang an mit offenen Karten gespielt, die Lifestyle-Partys nicht verheimlicht. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt gelogen." Bei allem Ärger freuen sich die Besitzer über die Fortschritte bei der Sanierung – und auch über positives Feedback, vor allem in der FacebookUnterstützergruppe, der inzwischen über 200 Mitglieder angehören. "Wir wollen uns das nicht vermiesen lassen", sagt Sandra Haas noch.
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