Zitate rund um die #Politik

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... ausgesuchte Zitate für politisch Engagierte, politische Interessierte und Politikverdrossene ­ für alle, die sich mit d e r Politik und i h r e n Politikern kritisch auseinandersetzen wollen.

Politik und Macht Politik ist die Summe der Mittel, die nötig sind, um zur Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten und um von der Macht den nützlichsten Gebrauch zu machen. Niccolò Machiavelli (1469­1527), italienischer Schrifsteller und florentinischer Staatsdiener Die Politik ist ein Balanceakt zwischen den Leuten, die hinein wollen, und denen, die nicht heraus wollen. Jaques­Bénigne Bossuet (1627­1704), französischer katholischer Bischof und Philosoph Die ganze Kunst der Politik besteht darin, sich der Zeitumstände richtig zu bedienen. Ludwig XIV. (1638­1715), König von Frankreich und Navarra In der Politik heißt drohen, ohne zu treffen, soviel wie sich eine Blöße geben. Alphonse de Lamartine (1790­1869), französischer Dichter Alle politischen Fragen, alle Fragen des Rechts, sind im Grunde nur Machtfragen. August Bebel (1840­1913), deutscher Politiker, Mitbegründer der SPD Der bloße "Machtpolitiker", wie ihn ein auch bei uns eifrig betriebener Kult zu verklären sucht, mag stark wirken, aber er wirkt in der Tat ins Leere und Sinnlose. Max Weber (1864­1920), deutscher Soziologe Wer Politik betreibt, erstrebt Macht. Max Weber (1864­1920), deutscher Soziologe Politik ist das Streben nach Machtanteil oder nach Beeinflussung der Machtverteilung. Max Weber (1864­1920), deutscher Soziologe Die moderne Politik besteht gut zur Hälfte darin, dass reiche Leute das einfache Volk erpressen. Gilbert Keith Chesterton (1874­1936), englischer Schriftsteller Politik ist der stets neu zu schaffende Kompromiss von Macht und Vernunft. Carl Gustav Jung (1875­1961), schweizerischer Psychoanalytiker und Begründer der analytischen Tiefenpsychologie Unter politischer Entscheidung versteht man heute im allgemeinen den Anschluss an eine Gruppe. Martin Buber (1878­1965), jüdischer Religionsforscher und Religionsphilosoph Wer nicht versteht, dass die Macht das stärkste Erotikum der Menschheit ist, wird niemals Politik und Geschichte verstehen. Franz Werfel (1890­1945), österreichisch­US­amerikanischer Schriftsteller Unter dem, was fast allen Politikern als unfassbares Unglück für Volk und Vaterland zu


erscheinen pflegt, steht der Verlust ihres Abgeordnetenmandats obenan. Sigmund Graff (1898­1979), deutscher Dramatiker und Bühnenautor Der Philosoph, der in der Öffentlichkeit eingreifen will, ist kein Philosoph mehr, sondern Politiker; er will nicht mehr nur Wahrheit, sondern Macht. Hannah Arendt (1906­1975), deutsch­amerikanische Publizistin jüdischer Herkunft Die Politik erscheint mir wie eine unheilsverkündende Spielerei. Simone Weil (1909­1943), französische Philosophin und Schriftstellerin Alle Politik, auf welche Grundsätze sie sich berufen mag, wird tatsächlich allein dadurch bestimmt, dass der Mächtige die Macht behaupten, der Ohnmächtige die Macht beschränken will. Egon Bahr (1922­ ), deutscher Politiker, SPD Politik ist der Kampf um die Veränderung oder Bewahrung bestehender Verhältnisse. Christian von Krockow (1927­2002), deutscher Politikwissenschaftler, Historiker und Schriftsteller In diesem Klima der politisch­moralischen Lynchstimmung frei reden? Zur Zeit ist es der Tugendterror der political correctnes, der freie Rede zum halsbrecherischen Risiko macht. Martin Walser (1927­ ), deutscher Schriftsteller Politik ist die Resultante aus Erpressung und Beschwichtigung. Hans Maier (1931­), deutscher Politologe und Historiker In der Politik setzen sich nicht die besten Gedanken durch, sondern die Gedanken jener, die sich am besten durchzusetzen verstehen. Pavel Kosorin (1964­ ), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker Politik und Krieg Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Carl von Clausewitz (1780­1831), preußischer General, Heeresreformer und Militärtheoretiker Es ist eine alte Wahrheit, dass man in der Politik oft vom Feinde lernen muss. Wladimir Iljitsch Lenin (W. Uljanow) (1870­1924) Politik ist unblutiger Krieg, und Krieg ist blutige Politik. Mao Tsetung (1893­1976), chinesische Politiker, kommunistischer Revolutionär Politik ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln. Michel Foucault (1926­1984), französischer Philosoph, Psychologe, Historiker und Soziologe Militärs beginnen keine Kriege. Politiker beginnen Kriege. William Westmoreland (1914­2005), US­amerikanischer General Noch nie hat ein Volk einem anderen Volk den Krieg erklärt. Es sind die Regierungen, die dies besorgen. Carl Jakob Burckhardt (1891­1974), schweizerischer Diplomat, Essayist und Historiker Politik und Geld Die meisten Politiker verdienen freilich diese Bezeichnung nicht. Denn sie sind gar keine wirklichen Politiker; denn der Politiker bevorzugt eine ehrenvolle Tätigkeit um ihrer selbst willen, die meisten aber wenden sich dieser Form des Lebens nur aus Geldgier und Habsucht zu.


Aristoteles (384­322 v.Chr.), griechischer Philosoph Im allgemeinen besteht die Kunst des Regierens darin, so viel Geld wie möglich einer Gruppe von Bürgern zu nehmen, um es einer anderen zu geben. Voltaire (1694­1778), französischer Schriftsteller und Philosoph, Aufklärer Die Politiker der Alten redeten immerfort von Sitten und Tugend, die unsrigen reden von nichts als vom Handel und vom Gelde. Jean­Jacques Rousseau (1712­1778), französischer Philosoph und Schriftsteller Keine Kunst lernt eine Regierung schneller als die, Geld aus den Taschen der Leute zu ziehen. Adam Smith (1723­1790) schottischer Philosoph, Begründer der klassischen Volkswirtschaftslehre Niemand vermag zu sagen, wie viele politische Dummheiten aus Mangel an Geld schon verhindert worden sind. Charles Maurice de Talleyrand (1754­1838), französischer katholischer Bischof, Staatsmann und Außenminister Wenn sich Gelder in einer Kasse sammeln, ist das eine Versuchung, der die Politiker nicht widerstehen können. Oswald von Nell­Breuning (1890­1991), deutscher katholischer Theologe, Wirtschafts­ und Sozialwissenschaftler, Jesuit Bei der Wahl darf der Wähler entscheiden, von welcher Seite ihm in die Tasche gelangt werden darf. Helmut Nahr (1931­1990), deutscher Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Ich habe bisweilen den Eindruck, dass sich die meisten Politiker immer noch nicht darüber im Klaren sind, wie sehr sie bereits heute unter der Kontrolle der Finanzmärkte stehen und sogar von ihnen beherrscht werden. Hans Tietmeyer (1931­), deutscher Volkswirt, Bundesbankpräsident Die Religion unser Zeit heißt Wirtschaft. Wie früher die Kirche stellt sie die Gurus, die Lebensregeln, die höchsten Gebäude und erzwingt den Kotau der Politik. Günther Moewes (1935­ ), deutscher Architekt, Wirtschaftswissenschaftler und Publizist Die Politiker haben in den vergangenen 20 Jahren schon so viel Macht an Europa, an Gebietskörperschaften, an Konzerne und an den Weltmarkt abgegeben, dass der traditionellen Politik längst das Fundament wegbröckelt. Jaques Attali (1943­ ). französischer Wirtschaftswissenschaftler Wehe allem Besseren, sowohl in der Politik als auch in der Kultur, wenn profitsüchtiger Durchschnitt triumphiert. Josef Čapek (1887­1845), tschechischer Maler, Zeichner, Graphiker, Fotograf und Schriftsteller, im KZ ermordet Geld regiert nicht die Welt, sondern die Regierungen der Welt. Gerhard Uhlenbruck (1929­ ), deutscher Biologe und Aphoristiker Politik und Wahrheit Die Politiker sind alle auf Gedeih und Verderb nicht allein von der Wahrheit abhängig, sondern auch von Gerüchten. Marcus Tullius Cicero (106­43 v. Chr.), römischer Philosoph


Die Kunst zu lügen, mich zu verstellen und meine Absichten auf gewandte Weise zu verbergen, ist mir ganz fremd; und dennoch ist dies der Haupthebel der Politik und die höchste Kunst menschlicher Klugheit. Franz von Sales (1567­1622), französischer Theologe, Ordensgründer der Salesianerinnen, Bischof, Heiliger Wenn ein Politiker uneingeschränkte Ehrlichkeit verspricht, ist er entweder dumm, naiv oder besonders durchtrieben, denn jeder Praktiker weiß, dass eine Politik absoluter Ehrlichkeit undurchführbar ist. Charles Maurice de Talleyrand (1754­1838), französischer Bischof, Staatsmann und Außenminister Einen Politiker, der immer die Wahrheit sagt, gibt es nicht. Sonst wäre er nicht Politiker geworden. Mark Twain (Samuel Langhorne Clemens), 1835­1910, US­amerikanischer Schriftsteller Für einen Politiker ist es gefährlich, die Wahrheit zu sagen. Die Leute könnten sich daran gewöhnen, die Wahrheit hören zu wollen. George Bernard Shaw (1856­1950), anglo­irischer Dramatiker, Literaturnobelpreisträger Sie haben die Wahl zwischen der natürlichen Stabilität von Gold und der Ehrlichkeit und Intelligenz der Regierungsmitglieder. Und mit allem notwendigen Respekt für diese Gentlemen, ich rate Ihnen, solange das kapitalistische System währt, entscheiden Sie sich für Gold. George Bernard Shaw (1856­1950), anglo­irischer Dramatiker, Literaturnobelpreisträger Auf zehn politische Irrtümer kommen neun, die darin bestehen, dass man einfach das noch für wahr hält, was aufgehört hat, wahr zu sein. Aber der zehnte Irrtum, der der schwerste sein kann, wird darin bestehen, nicht mehr für wahr zu halten, was es trotzdem noch ist. Henri Bergson (1859­1941), französischer Philosoph, Literaturnobelpreisträger Wahrhaftigkeit und Politik wohnen selten unter einem Dach. Stefan Zweig (1881­1942), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer Weil ein Politiker nie glaubt, was er sagt, ist er ziemlich überrascht, wenn er beim Wort genommen wird. Charles de Gaulle (1890­1970), französischer General und Politiker, Staatspräsident Es gibt redliche und unredliche Politiker. Die unredlichen täuschen das Volk über ihre wahren Absichten. Die redlichen täuschen sich selbst. Karl Heinrich Waggerl (1897­1973), österreichischer Schriftsteller Alles politische Denken in den letzten Jahren wurde auf die gleiche Weise beeinträchtigt. Die Leute können die Zukunft nur voraussehen, wenn sie mit ihren Wünschen zusammenfällt, und die offensichtlichsten Tatsachen können ignoriert werden, wenn sie nicht willkommen sind. George Orwell (1903­1950), englischer Schriftsteller Je öfter sich ein Politiker widerspricht, desto größer ist er. Friedrich Dürrenmatt (1921­1990), schweizerischer Schriftsteller Ein Dementi ist nach den Spielregeln der hohen Politik ein halbes Eingeständnis einer ganzen Dummheit. Saint­John, Perse (Marie ­René­Alexis Léger) (1887­1975), französischer Dichter und Diplomat Politik und Manipulation


Lass das Volk glauben, dass es regiert, und es wird sich regieren lassen. William Penn (1644­1718), englischer Quäker, amerikanischer Politiker, Gründer von Pennsylvania Man muss durchaus dem Volke nahe sein, wenn man es recht regieren will. Johann Heinrich Pestalozzi (1746­1827), schweizerischer Pädagoge und Sozialreformer Ich gedenke oft solcher Politiker, wenn ich im Dorfe von einem Hund angebellt werde, der zweite nachbellt, und alle bellen, und keiner kann sagen warum. Karl Julius Weber (1767­1832), deutscher Schriftsteller Es gibt keine Regierungsweise, bei der nicht etwas von falschem Pomp und von Aberglauben dabei ist, solche Mittel dienen als Zügel, um damit das Volk bei der Stange zu halten. Michel Eyquem de Montaigne (1533­1592), französischer Schriftsteller und Philosoph Man muss die Sonderinteressen eines jeden benützen, um zum großen Ziel zu gelangen. Das ist das Geheimnis der Politik. Honoré de Balzac (1799­1850), französischer Romanschriftsteller Man kann sich schon darauf verlassen, dass die Politiker intelligente, weise, staatsmännische Entscheidungen treffen. Allerdings in der Regel erst, nachdem sie alle anderen Alternativen ausprobiert haben. Benjamin Disraeli (1804­1881), englischer Politiker, Liberaler, Earl of Beaconsfield Politik ist ein Streit der Interessen, der sich als Wettstreit der Prinzipien maskiert. Ambrose Gwinnet Bierce (1842­1914), US­amerikanischer Journalist und Satiriker Politiker werden nach ihrer Standfestigkeit beurteilt; leider beharren sie deshalb auf ihren Irrtümern. Oscar Wilde (1854­1900), englischer Schriftsteller irischer Herkunft Mehr noch als Diplomaten neigen Politiker dazu, sich überhaupt nicht mehr an den Standpunkt zu erinnern, den sie einmal hatten. Marcel Proust (1871­1922), französischer Schriftsteller und Kritiker Politik ist die Kunst, die Leute daran zu hindern, sich um das zu kümmern, was sie angeht. Paul Ambroise Valery (1871­1945), französischer Dichter Die Wissenschaftler bemühen sich, das Unmögliche möglich zu machen. Die Politiker bemühen sich oft, das Mögliche unmöglich zu machen. Bertrand Russell (1872­1970), walisischer Philosoph und Mathematiker Die Kunst, die Einbildungskraft der Massen zu erregen, ist die Kunst, sie zu regieren. Gustave Le Bon (1841­1931), französischer Pilosoph und Sozialwissenschaftler, Begründer der Massenpychologie Welchen Wein die Parteien verheißen; wenn sie zur Regierung kommen, verdünnen sie ihn immer mit demselben Wasser. Alexander Roda Roda (1872­1945), österreichischer Schriftsteller und Publizist Jeder Politiker ist ausdrücklich ein vielversprechender Politiker. Gilbert Keith Chesterton (1874­1936), englischer Schriftsteller Die Versprechen von heute sind die Steuern von morgen. William Lyon Mackenzie King (1874­1950), kanadischer Politiker


Vom Mann der Öffentlichkeit, insbesondere vom Politiker, muss man verlangen, dass er die Tugenden besitzt, die zum öffentlichen Wirken gehören und die auf einen Nenner zu bringen sind: "seiner eigenen Maske treu bleiben". Antonio Machado (1875­1939), spanischer Lyriker Der ganze Zweck praktischer Politik liegt darin, die Volksmasse in Angst zu halten und sie deswegen nach Sicherheit schreien zu lassen. Das geschieht durch Drohungen mit einer endlosen Reihe von Schreckgespenstern, wobei alle frei erfunden sind. Henry L. Mencken (1880­1956), US­amerikanischer Schriftsteller und Journalist Bist du ein Politiker, der danach fragt, was dein Land für dich tun kann oder ein begeisterter, der fragt, was du für dein Land tun kannst? Wenn du ersterer bist, dann bist du ein Parasit; bist du der zweite, dann bist du eine Oase in der Wüste. Khalil Gibran (1883­1913), libanesischer Schriftsteller Politik ist die Kunst, sich der Leute zu bedienen. Henry de Montherlant (1895­1972), französischer Schriftsteller Immer wieder kommen Staatsmänner mit großen Farbtöpfen des Weges und erklären, sie seien die neuen Baumeister. Und immer wieder sind es nur Anstreicher. Die Farben wechseln, die Dummheit bleibt. Erich Kästner (1899­1974), deutscher Schriftsteller Der Politiker ist ein Mann, der genau die menschliche Neigung zur Fügsamkeit kennt und der sie systematisch für die Ziele ausbeutet, die er für richtig hält. Bertrand de Jouvenel (1903­1979), französischer Schriftsteller Die meisten nicht eingehaltenen Versprechen stammen aus der Werbung – und der Politik. Willy Meurer (1913­1992), deutsch­kanadischer Aphoristiker und Publizist Die Glaubwürdigkeit der Politiker war noch nie so gering wie heute. Das liegt nicht zuletzt an einer Gesellschaft, die in die Glotze guckt. Die Politiker reden nur oberflächliches Zeug in Talkshows, weil sie meinen, es sei die Hauptsache, man präge sich ihr Gesicht ein. Helmut Schmidt (1918­ ), deutscher Politiker, 1974­82 Bundeskanzler Politiker haben eine heilige Scheu davor, öffentlich zuzugeben, dass sie in ihren Entscheidungen nicht mehr frei sind (vielleicht gestehen sie das nicht einmal sich selbst ein). Hoimar von Ditfurth (1921­1989), deutscher Wissenschaftspublizist Meinungsmacher verwenden die Meinung, die sie uns machten, hernach oft dazu, eine Politik zu machen, die wir nicht meinten. Kurt Marti (1921­ ), schweizerischer reformierter Theologe und Schriftsteller Die Kunst der Politik besteht häufig darin, heiße Eisen mit fremden Fingern anzufassen. Manfred Rommel (1928­ ), deutscher Politiker, CDU, Präsident des Deutschen Städtetages Die Überzeugung, dass er es draußen im Lande mit Millionen von Idioten zu tun hat, gehört zur psychischen Grundausstattung des Politikers Hans Magnus Enzensberger (1929­ ), deutscher zeitkritischer Essayist, Verlagslektor, Rundfunkredakteur und Schriftsteller Wir sind begeistert bei den Magiern auf der Bühne, die uns etwas vormachen, indem sie etwas vor unseren Augen verschwinden lassen. Wenn das Gleiche die Politiker machen, sind wir weniger begeistert. Ungerecht? Nein, denn die Magier lassen es wieder auftauchen.


Erhard Blanck (1942­ ), deutscher Schriftsteller Medienpolitik ist Machtpolitik. Dieter Weirich (1944­), deutscher Journalist, Intendant der deutschen Welle, Unternehmensberater und Honorarprofessor Wer als Regierungschef das Wort "alternativlos" in den Mund nimmt, hat Politik abgeschafft und er zeigt zugleich, wie schlimm es um ihn steht, da er zum Strohhalm der Notwendigkeit greifen muss. Ulrich Beck (1944­ ) deutscher Soziologe Politik und Verdrängung Das richtige Gedächtnis für einen Politiker ist eines, das ihm sagt, woran er sich zu erinnern und was er zu vergessen hat. John Morley (1838­1923), britischer Politiker, Autor und Zeitungsmann Politiker stolpern über ihre Probleme von heute und über ihre Zitate von gestern. Arthur Schnitzler (1862­1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler Manchem Politiker wird es schlecht, wenn er seine Reden von früher schlucken muss. Giovanni Guareschi (1908­1968), italienischer Schriftsteller Kalkulierter Gedächtnisverlust ist in der Politik ein Überlebensmittel. Hans Maier (1931­), deutscher Politologe und Historiker Die Rache der Journalisten an den Politikern ist das Archiv. Robert Hochner (19045­2001), österreichischer Journalist und Fernsehmoderator Die Vergangenheit ist klebrig, vor allem für Politiker. Stefan Aust (1946­ ), deutscher Journalist Politik und Rhetorik Politisch ist englisch reden und teuflisch meinen. deutsches Sprichwort Parlamentarische Regierungen sind Regierungen durch die Rede. Thomas Babington Macaulay (1800­1859), englischer Historiker, Dichter und Politiker Jeder Arzt und jeder Politiker hat seine Lieblingsdiagnose. Benjamin Disraeli (1804­1881), englischer Politiker, Liberaler, Earl of Beaconsfield Wenn Tagespolitiker gar keine Gründe mehr auftreiben können, dann berufen sie sich auf die Überzeugung der Mehrheit des Volkes ­ nachzählen kann ja niemand. Otto von Leixner (1847­1907), deutscher Schriftsteller Einer der verhängnisvollsten Irrtümer ist es, geschickte Redner für ebenso geschickte Politiker zu halten. Sigmund Graff (1898­1979), deutscher Dramatiker und Bühnenautor Ein Politiker muss stets etwas übertreiben, sonst hört niemand auf ihn. Hugh Gaitskell (1906­1963), englischer Politiker Der Politik ist eine bestimmte Form der Lüge zwangsläufig zugeordnet: das Ausgeben des für


eine Partei Nützlichen als das Gerechte. Carl Friedrich von Weizsäcker (1912­2007), deutscher Physiker und Philosoph Mit jedem Spruch provoziert der Politiker auch Widerspruch. Retourkutschen verkehren in der Politik meist planmäßig. Lothar Schmidt (1922­), deutscher Politologe und Hochschullehrer Politiker besitzen die Fähigkeit, mit viel mehr Worten nichts zu sagen als andere Leute. Wolfram Weidner (1925­ ), deutscher Journalist Politiker in Talkshows sind die schwierigsten Kunden. Sie reden nur in gestanzten Floskeln. Man muss sie reizen, damit sie aus der Redner­Dienstjacke herausschlüpfen. Erich Böhme (1930­2009), deutscher Journalist und Talkmaster Man hat bei manchen Politikern das Gefühl, Rednerschulen haben sie besucht, aber in Zuhörerseminaren sind sie nie gewesen. Johannes Rau (1931­2006), deutscher Politiker, SPD Die Schwierigkeit der Politiker besteht darin, dass sie zuviel reden, zuwenig zuhören und kaum zum Denken kommen. Heinz Riesenhuber (1935­ ), deutscher Politiker, CDU, Bundesminister für Forschung und Technologie Zur Politik gehört auch die Gabe, selbst zu jammern, wenn man anderen auf die Füße tritt. Henri Tisot (1937­2011), französischer Schauspieler und Schriftsteller Was manche Politiker nicht im Kopf haben, das haben sie im Kehlkopf. Peter Handke (1942­ ), österreichischer Schriftsteller Ich vermeide es immer, Voraussagen zu machen, denn es ist eine viel bessere Politik, etwas zu prophezeihen, nachdem das Ereignis bereits eingetreten ist. Winston Churchill (1874­1965), englischer Politiker, Premierminister Die Sprache der Politik ist mit der Sprache der Werbung, der Öffentlichkeitsarbeit und des Showbusiness verschmolzen. Das, was Nachrichtenwert hat, was in die Schlagzeilen kommt, was in der Öffentlichkeit oder im Wahlkampf zählt, sind die kommunikativen Fähigkeiten, der Stil, mit dem man sich an die Öffentlichkeit wendet, der "Look", das Image, ja sogar die Spezialeffekte: allesamt typische Bestandteile der Sprache der Massenmedien. Gianpietro Mazzoleni (20. Jh.), Medienwissenschaftler und Hochschullehrer Politiker: Wenn sie auch nichts zu sagen haben, so haben sie doch immer etwas, wovor sie warnen können. Aurel Schmidt (20. Jh.), schweizerischer Schriftsteller Politik und Partei Wie es meist geschieht, siegt die größere Partei über die bessere. Titus Livius (59 v. bis 17 n. Chr.), römischer Geschichtsschreiber Die beste Partei ist nur eine Art Verschwörung gegen den Rest der Nation. Unwissenheit veranlasst die Menschen, einer Partei beizutreten, und Scham hindert sie am Austritt. George Savile (1633­1695), englischer Politiker Die erhabenste Versammlung, sobald sie sich vom Parteigeist hinreißen lässt, begeht immer


mehr Fehler als ein einzelner Mann. Voltaire (1694­1778), französischer Schriftsteller und Philosoph, Aufklärer Mir scheint, wir haben alle eine natürliche Neigung zum Zusammenschluss, zum Parteigeist. Wir suchen darin eine Stütze für die eigene Schwäche. Voltaire (1694­1778), französischer Schriftsteller und Philosoph, Aufklärer Lasst mich Euch nochmals auf das eindringlichste vor den verderblichen Wirkungen der Parteien warnen. George Washington (1732­1799), US­amerikanischer Politiker, Präsident, Begründer der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten Wo Parteien entstehen, hält jeder sich hüben und drüben. Viele Jahre vergehen, eh sie die Mitte vereint. Johann Wolfgang von Goethe (1749­1823), deutscher Dichter Schwer ist es, aus dem Geschrei erhitzter Parteien die Stimme der Wahrheit zu unterscheiden. Friedrich Schiller (1759­1805), deutscher Dichter Vernünftige Leute, die den Standpunkt ihrer Partei bis in die letzten Konsequenzen zu vertreten versuchen, erwecken immer den Eindruck, als seinen sie konfus oder unehrlich geworden. Arthur Schopenhauer (1788­1860), deutscher Philosoph Es ist die Natur der Parteien, ihre ursprünglichen Feindschaften weit fester zu bewahren als ihre ursprünglichen Grundsätze. Thomas Babington Macaulay (1800­1859), englischer Historiker, Dichter und Politiker Für einen Parteiführer besteht das Wesentliche seines Berufes darin, ständig mit seinen Anhängern und auch seinen Gegnern Umgang zu haben, sich immer in seiner Rolle zu fühlen und darin zu ergehen; fähig zu sein, jeden Augenblick herabzusteigen und sich wieder zu erheben, um sich der Aufnahmefähigkeit aller anzupassen, unablässig zu diskutieren und sich auseinanderzusetzen, immer die gleichen Dinge in verschiedener Form zu wiederholen und sich endlos über dieselben Gegenstände zu ereifern. Charles Alexis de Tocqueville (1805­1859), französischer Schriftsteller Man beschuldigt die Parteiführer häufig, ohne Überzeugung zu handeln; die Erfahrung hat mit gezeigt, dass dies viel seltener der Fall ist, als man denkt. Sie besitzen lediglich die wertvolle und in der Politik manchmal unerlässliche Gabe, ihre Überzeugungen ihren augenblicklichen Begierden und Interessen anzupassen, und gelangen so dazu, auf verhältnismäßig anständige Weise ziemlich unehrenhaft zu handeln. Charles Alexis de Tocqueville (1805­1859), französischer Schriftsteller Die Selbstständigkeit der Partei bedingt die Unselbstständigkeit der Parteiglieder. Max Stirner (1806­1856), deutscher Philosoph Wer einer geschlagenen Partei beitritt, hat entweder Charakter oder keinen Verstand. William Gladstone (1809­1898), englischer Politiker, Liberaler, Premierminister Ein großer Staat regiert sich nicht nach Parteiansichten. Otto von Bismarck (1815­1898), preußischer Politiker, Reichskanzler Das Parteileben verdirbt den Verstand. Alle versimpeln und nehmen den Sturm in ihrem Glase Wasser als Taifun.


Theodor Fontane (1819­1898), deutscher Dichter hugenottischer Abstammung Im allgemeinen kommt es weniger auf das offizielle Programm einer Partei an als auf das, was sie tut. Aber ein neues Programm ist doch immer eine öffentlich aufgepflanzte Fahne, und die Außenwelt beurteilt danach die Partei. Friedrich Engels (1820­1895), deutscher Theoretiker des Sozialismus Der Despotismus der Parteiorganisation ist eine der größten und tückischsten Gefahren, welche die Lebensfähigkeit freier Institutionen bedrohen. Carl Schurz (1829­1906), US­amerikanischer Politiker und Publizist deutscher Herkunft Der Ignorant weiß nichts, der Parteimann will nichts wissen. Marie von Ebner­Eschenbach (1830­1916), österreichische Erzählerin Eine jede Partei versucht, das Bedeutende, das außer ihr gewachsen ist, als unbedeutend darzustellen; gelingt es ihr aber nicht, so feindet sie es um so bitterer an, je vortrefflicher es ist. Friedrich Nietzsche (1844­1900), deutscher Philosoph und klassischer Philologe Nun ist dies Nicht­sehen­wollen, was man sieht, dies Nicht­so­sehen­wollen, wie man es sieht, beinahe die erste Bedingung für alle, die Partei sind, in irgend welchem Sinne: der Parteimensch wird mit Notwendigkeit Lügner. Friedrich Nietzsche (1844­1900), deutscher Philosoph und klassischer Philologe Wer viel denkt, eignet sich nicht zum Parteimann: er denkt sich zu bald durch die Partei hindurch. Friedrich Nietzsche (1844­1900), deutscher Philosoph und klassischer Philologe Wer sich einer Partei zugesellt, legt meist seinen Geistesaugen Scheuklappen an. Otto von Leixner (1847­1907), deutscher Schriftsteller Es ist in der Regel das Schicksal der zum Siege gelangten Parteien, über dem Sieg zu zerfallen. Leopold von Ranke (1865­1886), deutscher Historiker Unsere Parteien sind nichts als kümmerliche Überbleibsel aus geschichtlich längst vergangenen Zeiten, die zu den heutigen Verhältnissen überhaupt keine Beziehung mehr haben. Paul Ernst (1866­1933), deutscher Schriftsteller Jede Partei lebt von ihrer Mystik und stirbt von ihrer Politik. Charles Pierre Péguy (1873­1914), französischer Dramatiker Die Parlamentarier werden von ihren Parteien vorgeschlagen und von den Massen gewählt. Dadurch sind sie von zwei Auftraggebern abhängig: von einem vielköpfigen, der Partei ­ und von einem anonymen, dem Wähler. Die doppelte Abhängigkeit nimmt ihnen meist die Sicherheit, die Freiheit, die Selbständigkeit. Sie fürchten, bei der nächsten Wahl nicht aufgestellt oder gewählt zu werden. Richard Nicolas Graf Coudenhove­Kalergi (1894­1972), österreichischer Politiker und politischer Schriftsteller, Begründer der Paneuropa­Bewegung Der Sündenfall der Parteien beginnt, wenn sie nur noch das Mögliche wollen. Charles Tschopp (1899­1982) schweizerischer Schriftsteller Es ist sehr wichtig, dass die Aufgabe der Opposition von einer großen, auf demokratischen Boden stehenden Partei ausgeübt wird... Ich halte eine gute Opposition in einem Parlament für


eine absolute Notwendigkeit; ohne eine wirklich gute Opposition entsteht Stickluft und Unfruchtbarkeit. Konrad Adenauer (1876­1967), deutscher Politiker, CDU, erster Bundeskanzler Links oder rechts? Von wo aus? Ludwig Marcuse (1894­1971), deutsch­amerikanischer Schriftsteller Die Einheitspartei ist der äußerste Grad des Übels. Simone Weil (1909­1943), französische Philosophin und Schriftstellerin Das Gefährlichste an einer Partei, die an der Regierung ist, ist die Selbstgefälligkeit. Bruno Kreisky (1911­1990), österreichischer Politiker, Bundeskanzler, SPÖ Die Parteiführer besitzen die wertvolle und in der Politik manchmal unerlässliche Gabe, ihre Überzeugungen ihren augenblicklichen Begierden und Interessen anzupassen; so gelangen sie dazu, auf verhältnismäßig anständige Weise ziemlich unehrenhaft zu handeln. Thaddäus Troll (Hans Bayer), ´(1914­1980), deutscher Schriftsteller und schwäbischer Mundartdichter Es liegt im Wesen der Parteiflügel, dass sie mehr Luftzug als Bewegung erzeugen. Alberto Sordi (1920­2003), italienischer Film­, Fernseh­ und Theaterschauspieler sowie Regisseur, Drehbuchautor und Synchronsprecher Parteibuch: politischer Katechismus, begründet in den Glauben an die Wirksamkeit von Beziehungen, festigt die Hoffnung auf ein sicheres Fortkommen und stärkt die Liebe zu wohl dotierten Ämtern. Ron Kritzfeld (1921­ ), deutscher Aphoristiker Das Los der Parteien wird von den Parteilosen bestimmt. Lothar Schmidt (1922­), deutscher Politologe und Hochschullehrer Manche Parteianhänger halten die Fahne ihrer Partei so hoch, dass sie einen Wechsel der Farbe nicht mehr bemerken. Lothar Schmidt (1922­), deutscher Politologe und Hochschullehrer Es gibt Fragen von so elementarer Bedeutung, dass man auch über die Grenzen von Opposition und Regierung hinweg zusammenarbeiten muss. Hans­Jochen Vogel (1926­ ), deutscher Politiker, SPD Politik und Wahl Du hast dich zur Wahl gestellt; bist du bereit, das Abstimmungsergebnis mit Haltung zu akzeptieren? Lucius Annaeus Seneca (um 4 v. Chr­65 n. Chr.), römischer Dichter, Philosoph und Politiker Wie gut wäre es, wenn man die Stimmen, anstatt sie zu zählen, wägen könnte. Georg Christoph Lichtenberg (1742­1799), deutscher Physiker und Schriftsteller, Aphoristiker Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen; der Staat muss untergehn, früh oder spät, wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet. Friedrich Schiller (1759­1805), deutscher Dichter Wahlen sind Sache des Volkes. Die Entscheidung liegt in seiner Hand. Wenn sie dem Feuer den Rücken kehren und sich den Hintern verbrennen, werden sie eben auf den Blasen sitzen müssen.


Abraham Lincoln (1809­1865), US­amerikanischer Politiker, Präsident, für Abschaffung der Sklaverei Das Regieren in einer Demokratie wäre wesentlich einfacher, wenn man nicht immer wieder Wahlen gewinnen müsste. Georges Benjamin Clemenceau (1841­1929), französischer Politiker, Ministerpräsident Wahlen sind manchmal die Rache des Bürgers. Der Stimmzettel ist ein Dolch aus Papier. David Lloyd George (1863­1945), englischer Politiker, Liberaler Könnten Wahlen etwas verändern, würde man sie verbieten. Rosa Luxemburg (1871­1919), deutsche Politikerin, Vertreterin der Arbeiterbewegung, Gründungsmitglied der KPD Man wählt von zwei Politikern das kleiner Übel. Alexander Roda Roda (1872­1945), österreichischer Schriftsteller und Publizist Schulen lehren Patriotismus, Zeitungen produzieren aufregende Sensationen, Politiker kämpfen für ihre Wiederwahl. Darum können alle drei für die Rettung der menschlichen Rasse nichts tun. Bertrand Russell (1872­1970), walisischer Philosoph und Mathematiker Den Wählern fehlt das Bewusstsein der Verantwortlichkeit. Schließlich sind sie es, die eine unfähige Regierung ins Amt gebracht haben. Carlo Graf Sforza (1872­1952), italienischer Diplomat und Politiker Bei allen Wahlen kommt es zuletzt zu einem Wettstreit der vorteilhaftesten Fotos. Man rutscht ins Showgeschäft ab. Sigmund Graff (1898­1979), deutscher Dramatiker und Bühnenautor Merkwürdigerweise fühlt sich der Wähler nicht verantwortlich für das Versagen der Regierung, die er gewählt hat. Alberto Moravia (1907­1990), italienischer Schriftsteller Es gibt genug Politiker, die gerne das Richtige täten, wenn sie nicht wüssten, dass sie, gerade weil sie das Richtige tun, die nächste Wahl verlieren werden. Also muss die öffentliche Meinung aufgeweckt werden. Carl Friedrich von Weizsäcker (1912­2007), deutscher Physiker und Philosoph Beliebtheit sollte kein Maßstab für die Wahl von Politikern sein. Wenn es auf die Popularität ankäme, säßen Donald Duck und die Muppets längst im Senat. Orson Welles (1915­1985), US­amerikanischer Filmregisseur, Schauspieler und Autor Politiker zu kaufen ist altmodisch; in der modernen Demokratie kauft man Wähler. Johannes Gross (1933­2000), deutscher Publizist, Herausgeber und TV­Moderator Wenn Bürger wie Stimmvieh behandelt werden, behandeln diese den Staat wie eine zu melkende Kuh. Jürgen Wilbert (1945­), deutscher Aphoristiker In der Bevölkerung verfestigt sich das Gefühl, dass eigentlich alles ganz woanders inhaltlich ausgemacht wird und das Stimmvieh dann nur noch Ja und Amen sagen darf. Peter Gauweiler (1949­ ), deutscher Politiker, CSU


Politik und Regierung Regieren heißt regeln. Wenn ihr das Volk mittels richtiger Regeln anleitet, wer würde dann noch wagen, regelwidrig zu handeln? Konfuzius (551 v.Chr.­479 v. Chr.), chinesischer Philosoph Die beste Regierung ist die, von der kein Mensch was merkt. Laotse (ca. 500 v. Chr.), chinesischer Philosoph Die Athener regieren die Griechen, ich regiere die Athener und meine Frau regiert mich. Xenophon (um 426­nach 355 v. Chr.), griechischer Historiker und Schriftsteller Was ist denn aber für ein Unterschied, ob die Weiber geradezu den Staat regieren, oder ob sich die, welche ihn regieren, von den Weibern beherrschen lassen? Aristoteles (384­322 v. Chr.), griechischer Philosoph Zur Freiheit gehört es, abwechselnd zu regieren und regiert zu werden. Aristoteles (384­322 v. Chr.), griechischer Philosoph Es beschwere sich kein Regierender über die Sünden, die sein Volk begeht, denn diese sind nur die Folgen seiner eigenen Nachlässigkeit oder davon, dass er den gleichen Lastern ergeben ist. Niccolò Machiavelli (1469­1527), italienischer Schriftsteller und florentinischer Staatsdiener Grausamkeiten muss eine Regierung gleich am Anfang hinter sich bringen. Niccolò Machiavelli (1469­1527), italienischer Schriftsteller und florentinischer Staatsdiener Diejenige Regierung wird die gewaltsamste sein, wo einem jeden die Freiheit, zu sagen und zu lehren, was er denkt, verweigert wird. Baruch de Spinoza (Benedictus d'Espinoza) (1632­1677), deutscher Philosoph Wenn du regieren willst, darfst du die Menschen nicht vor dir herjagen. Du musst sie dazu bringen, dir zu folgen. Charles de Secondat, Baron de la Brède et de Montesquieu (1689­1755), französischer Schriftsteller und Philosoph Es kann keine vollkommene Regierung geben, weil die Menschen Leidenschaften haben; hätten sie aber keine, dann wäre eine Regierung unnötig. Voltaire (1694­1778), französischer Schriftsteller und Philosoph, Aufklärer Die Regierung, sogar die beste, ist nichts anderes als ein notwendiges Übel; die schlechteste ist unerträglich. Thomas Paine (1737­1809), englisch­amerikanischer Publizist und Politiker Es kann nicht alles ganz richtig sein in der Welt, weil die Menschen noch mit Betrügereien regiert werden müssen. Georg Christoph Lichtenberg (1742­1799), deutscher Physiker und Schriftsteller, Aphoristiker Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Joseph Comte de Maistre (1753­1821), französischer Philosoph und Diplomat Es gibt drei Handlungen der Regierung: Erleuchten, Unterstützen, Bekämpfen: erleuchten der Blinden, unterstützen der Schwachen, bekämpfen der Feinde. Dominique Lacordaire (1802­1861), französischer katholischer Theologe, Dominikaner, Prediger


Die Geschichte ist bis heute voll von der Schwachsinnigkeit der Könige und der Regierenden. Sie sind eine bedauernswerte Klasse, denn sie wissen nicht, was sie tun müssen. Ralph Waldo Emerson (1803­1882), amerikanischer Essayist, Dichter und Philosoph Die Regierungen sind gewöhnlich nicht besser als die Regierten. Samuel Smiles (1812­1904), schottischer Schrifsteller Unter einer Regierung, die irgend jemand ungerechterweise einkerkert, ist das Gefängnis der angemessene Ort für einen gerechten Mann. Henry David Thoreau (1817­1862), US­amerikanischer Schriftsteller Gegen den Untergang der Völker gibt es eben nur ein Mittel: dass die Guten herrschen und nicht die Feigen, Schlechten und Dummen. Paul Ernst (1866­1933), deutscher Schriftsteller Die politischen Führer bzw. Regierungen verdanken ihre Stelle teils der Gewalt, teils der Wahl durch die Masse. Sie können nicht als eine Vertretung des geistig und moralisch höher stehenden Teiles der Nationen angesehen werden. Albert Einstein (1879­1955), deutscher Physiker, Physiknobelpreisträger Unter einer wirklich guten demokratischen Regierung stelle ich mir eine Regierung vor, die dem Menschen genügend Freiheiten lässt, die ihm aber auch gleichzeitig genügend Sicherheit gegen den Missbrauch der Freiheiten garantiert. Albert Einstein (1879­1955), deutscher Physiker, Physiknobelpreisträger Eine Regierung kann nicht besser sein als die tragende öffentliche Meinung. Franklin Delano Roosevelt (1882­1945), US­amerikanischer Politiker, Präsident Die Regierenden leisten sich fast alles ­ außer dem Geständnis, einen Fehler gemacht zu haben. Walter Lippmann (1889­1974), US­amerikanischer Journalist, Schriftsteller und Medienkritiker Eine Regierung ist nicht der Ausdruck des Volkswillens, sondern der Ausdruck dessen, was ein Volk erträgt. Kurt Tucholsky (1890­1935), deutscher Journalist, Satiriker Es gibt keine Regierung, die nicht schuldig ist: durch das was sie deckt. Henry de Montherlant (1895­1972), französischer Schriftsteller Wäre es nicht einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte sich ein anderes? Bertolt Brecht (1898­1956), deutscher Schriftsteller Keiner sollte ein Land zu regieren wagen, der es nicht für einige Zeit von außen gesehen hat. Hermann­Josef Abs (1901­1994), deutscher Bankier, Vorstandssprecher der Deutschen Bank Eine gute Regierung ist wie eine geregelte Verdauung; solange sie funktioniert, merkt man von ihr kaum etwas. Erskine Caldwell (1903­1987), US­amerikanischer Schriftsteller Plato geht davon aus, nur derjenige könne gut regieren, der selbst das Gute kennt und erfahren hat. Er geht auf den biblischen Grundgedanken zu, dass Wahrheit nicht von der Politik produziert wird. Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger), (1927­), deutscher katholischer Theologe, Papst


Politik und Opportunismus Sich den Zeitverhältnissen anzupassen befürworten alle, die sich in der Politik auskennen. Marcus Tullius Cicero (106­43 v. Chr.) römischer Philosoph Ich erkenne nur ein höchstes Gesetz an, die Rechtschaffenheit, und die Politik kennt nur ihren Vorteil. Heinrich von Kleist (1777­1811), deutscher Dramatiker und Erzähler Politik ist die Führung öffentlicher Angelegenheiten zu privatem Vorteil. Ambrose Gwinnet Bierce (1842­1914), US­amerikanischer Journalist und Satiriker Politik ohne Richtung und Ziel ist Opportunismus und Wurstelei; sie beschränkt sich auf eine verlegene Abwehr und unwilliges Abarbeiten der Tagesschwierigkeit; sie gleicht der planlosen Schachführung, die Figur um Figur, Stellung um Stellung opfern und schließlich in verzweifelter Lage unfreiwillig und verhängnisvoll handeln muss. Walther Rathenau (1867­1922), deutscher Industrieller und Politiker Die Politik bedient sich oft der Wissenschaft wie eine Dirne ihres Zuhälters. Jakow Trachtenberg (1888­1953), ukrainischer Ingenieur Die Triebfeder der Politik ist meist Eitelkeit, Ehrgeiz, Machtwille, nur selten Habsucht und noch seltener der uneigennützige Wille, einer Idee oder einer Menschengruppe zu dienen. Richard Nicolas Graf Coudenhove­Kalergi (1894­1972), österreichischer Politiker und politischer Schriftsteller, Begründer der Paneuropa­Bewegung Was ökonomisch richtig und was politisch opportun ist, ist selten identisch. John Kenneth Galbraith (1908­2006), US­amerikanischer Ökonom, Sozialkritiker, Präsidentenberater, Romancier und Diplomat Ein Staatsmann ist ein Politiker, der sich in den Dienst der Nation stellt. Ein Politiker ist ein Staatsmann, der die Nation in seinen Dienst stellt. Georges Pompidou (1911­ 1974), französischer Politiker, Gaullist In der Politik wäscht eine Hand die andere ­ und beide werden dabei schmutziger. Otto von Habsburg (1912­ ), deutscher Politiker, Erzherzog von Österreich Wir leben in einer Demoskopiedemokratie. Richard von Weizsäcker (1920­ ), deutscher Politiker, CDU Der moderne Politiker sucht eher den Applaus als den Erfolg. Manfred Rommel (1928­ ), deutscher Politiker, CDU, Präsident des Deutschen Städtetages Heute haben wir eine politische Elite, die fühlt sich nicht wohl, wenn sie nicht jede Woche durch eine Meinungsumfrage bestätigt wird. Franz Steinkühler (1937­ ), deutscher Unternehmensberater, Gewerkschaftler, Vorsitzender der IG Metall Politik und Pragmatismus Politik ist die Kunst des Möglichen. Otto Eduard Leopold von Bismarck (1815­1898), preußisch­deutscher Staatsmann, Reichskanzler Die Politik ist keine Wissenschaft, die man lernen kann. Sie ist eine Kunst, und wer sie nicht


kann, der bleibt besser davon! Otto Eduard Leopold von Bismarck (1815­1898), preußisch­deutscher Staatsmann, Reichskanzler Die richtige Politik ist nicht sich dem Unvermeidlichen zu widersetzten, die richtige Politik ist ... sich seiner zu bedienen. Ernest Renan (1823­1892), französischer Orientalist, Religionshistoriker In der Politik ist es immer für irgendetwas zu früh oder zu spät. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts gehört zu den großen Kunststücken. Harold Macmillan (1894­1986), englischer Politiker, Konservativer, Premierminister Politik ­ Sinn für das Zumutbare. Sigmund Graff (1898 ­ 1979), deutscher Dramatiker und Bühnenautor In der Kunst und in der Politik ist gut gemeint das Gegenteil von gut. André Malraux (1901­1976), französischer Politiker, Kultusminister Politik ist weder eine Wissenschaft noch eine Kunst, sie ist nicht einmal ein Handwerk, sie ist ein von Tag zu Tag sich neu orientierender Pragmatismus, der bemüht sein muss, die Macht und deren Möglichkeiten übereinander zu bringen Heinrich Böll (1917­1985), deutscher Schriftsteller Politik ist pragmatisches Handeln zu sittlichen Zwecken. Helmut Schmidt (1918­ ), deutscher Politiker, SPD Das magische Viereck in der Politik lautet: die geplante Maßnahme muss rechtlich erlaubt, wirtschaftlich sinnvoll, sozialpolitisch erwünscht und politisch durchsetzbar sein. Lothar Schmidt (1922­ ), deutscher Politologe und Hochschullehrer Politik und Politisierung Sowie ein Dichter politisch wirken will, muss er sich einer Partei hingeben, und sowie er dieses tut, ist er als Poet verloren. Johann Peter Eckermann (1792­1854), deutscher Dichter Ich glaube, dass die Politik in unserer Zeit ein großes Unglück für manche Dichter ist; Frau Politika ist die Venus, welche sie in ihren Berg verlockt, wo sie zugrunde gehen. Hans Christian Andersen (1805­1875), dänischer Schriftsteller Ein Romanschriftsteller hat nicht das Recht, seine Meinung über irgend etwas auszusprechen. Hat der liebe Gott sie je gesagt ­ seine Meinung. Gustave Flaubert (1821­1880), französischer Dichter Die Wahrheit ist dadurch in Frage gestellt, dass sie politisiert wird. Martin Buber (1878­1965), jüdischer Religionsforscher und Religionsphilosoph Politik und politische Teilnahme Denn einzig bei uns heißt einer, der an den politischen Dingen überhaupt keinen Anteil nimmt, nicht ein stiller Bürger, sondern ein nutzloser. Perikles (ca.500­429 v. Chr.), griechischer Staatsmann Diejenigen, die zu klug sind, um sich in der Politik zu engagieren, werden dadurch bestraft, dass sie von Leuten regiert werden, die dümmer sind als sie selbst.


Platon (427­347 v. Chr.), griechischer Philosoph Die Strafe, die gute Menschen für die Gleichgültigkeit an öffentlichen Angelegenheiten bezahlen, ist, dass sie von bösen Menschen regiert werden. Platon (427­347 v. Chr.), griechischer Philosoph Sobald einer über die Staatsangelegenheiten sagt "Was geht's mich an?", muss man damit rechnen, dass der Staat verloren ist. Jean­Jacques Rousseau (1712­1778), französischer Philosoph und Schriftsteller Ressentiment ist kein Ersatz für Politik. Charles Maurice de Talleyrand (1754­1838), französischer Bischof, Staatsmann und Außenminister Was kümmert mich die Politik? Sie könnten ebenso gut sagen: Was kümmert mich das Leben. Jules Renard (1864­1910), französischer Schriftsteller Unpolitisch sein heißt politisch sein, ohne es zu merken. Rosa Luxemburg (1871­1919), deutsche Politikerin, Vertreterin der Arbeiterbewegung, Gründungsmitglied der KPD Nicht nörgeln! Nicht abseits stehen! Nicht beleidigt sein! Zufassen! Unser Land aus Wirrnis und Not herausführen! Die christliche Kultur des Landes schützen, pflanzen entfalten! Der Demut solcher Arbeit gehört der Segen Gottes. Carl Sonnenschein (1876­1929), deutscher katholischer Theologe Zusehen in der Politik bedeutet nicht existieren. Karl Jaspers (1883­1969), deutscher Philosoph und Schriftsteller, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Die größte Strafe für alle, die sich nicht für Politik interessieren, ist, dass sie von Leuten regiert werden, die sich für Politik interessieren. Arnold J. Toynbee (1889­1975), englischer Kulturtheoretiker und Geschichtsphilosoph Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Politik eine zu ernste Angelegenheit ist, um sie den Politikern zu überlassen. Charles de Gaulle (1890­1970), französischer General und Politiker, Staatspräsident Der gewöhnliche Mensch ist passiv. Innerhalb eines engen Kreises, dem häuslichen Leben, und vielleicht den Gewerkschaften oder der Kommunalpolitik, fühlt er sich als Meister seines Schicksals. Ansonsten legt er sich nieder und lässt Dinge über sich ergehen. George Orwell (1903­1950), englischer Schriftsteller Wer sich nicht mit Politik befasst, hat die politische Parteinahme, die er sich sparen möchte, bereits vollzogen: Er dient der herrschenden Partei. Max Frisch (1911­1991), schweizerischer Schriftsteller Weil das Volk nichts zu sagen hat, weil das System sich gegen den Willen des Volkes immunisiert hat und die politische Klasse sich deshalb ungebührlich breit macht und die Institutionen verderben könnte ­ darum fehlt es auch an Orientierung, am allgemeinen Interesse. Hans Herbert von Arnim (1939­ ), deutscher Verfassungsrechtler Politik und Persönlichkeit


Wer nicht übersehen und überhören kann, der kann auch nicht regieren. deutsches Sprichwort Die mittelmäßigsten Geister sind die zum Regierungsgeschäfte befähigtsten. Thukydides (vor 454. v. Chr.­zw.399­396 v. Chr.), griechischer Stratege und Historiker Ich meine, wer sich in Fragen der Politik unter den führenden Männern zu Worte meldet, muss auch Umsicht bewahren. Marcus Tullius Cicero (106­43 v. Chr.) römischer Philosoph Füge noch hinzu, dass niemand von denen, die sich politisch betätigen, darauf achtet, wie viele er besiegt, sondern nur, von wem er besiegt wird: und für sie ist es nicht so angenehm, viele hinter sich zu sehen, wie belastend, einen vor sich. Diesen Fehler hat jeder Ehrgeiz an sich: er blickt nicht zurück. Lucius Annaeus Seneca (um 4 v. Chr­65 n. Chr.), römischer Dichter, Philosoph und Politiker Wer nicht übersehen und überhören kann, taugt nicht zum Regieren. Sigismund von Luxemburg (1368­1437), deutscher Kaiser Einer, der regieren will, muss Einblick haben in die Menschenherzen und dementsprechend handeln. Paracelsus (Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim) (1493­1541), deutscher Arzt und Astrologe, Theologe und Alchimist, Mystiker und Magier Wer nicht heucheln kann, kann nicht regieren. Michel Eyquem de Montaigne (1533­1592), französischer Schriftsteller und Philosoph Staatsmänner und schöne Frauen haben kein Gefühl für ihren allmählichen Verfall. Philipp Stanhope Earl of Chesterfield (1694­1773), englischer Staatsmann und Schriftsteller), Ich weiß wohl, dass Politik selten Treu' und Glauben halten kann, dass sie Offenheit, Gutherzigkeit, Nachgiebigkeit aus unsern Herzen ausschließt. Johann Wolfgang von Goethe (1749­1823), deutscher Dichter Die Politik verdirbt den Charakter. Klemens Wenzel Lothar von Metternich (1773­1838), österreichischer Staatsmann (zugeschrieben) Es ist wirklich schwer einzusehen, wie Menschen, die der Gewohnheit, sich selbst zu regieren, vollständig entsagt haben, im Stande sein könnten, diejenigen gut auszuwählen, die sie regieren sollen. Charles Alexis de Tocqueville (1805­1859), französischer Schriftsteller Jeder wahre Politiker muss beides sein: Jesuit und Revolutionär. Charles Baudelaire (1821­1867), französischer Dichter Es liegt nicht in der Natur der Politik, dass die besten Männer gewählt werden. Die besten Männer wollen ihre Mitmenschen nicht regieren. George MacDonald (1824­1905), schottischer Schriftsteller, Dichter und Pfarrer Er weiß nichts, glaubt aber alles zu wissen. Das weist klar auf eine Karriere als Politiker hin. George Bernard Shaw (1856­1950), anglo­irischer Dramatiker, Literaturnobelpreisträger Sine ira et studio, "ohne Zorn und Eingenommenheit", soll der Beamte seines Amtes walten. Er soll also gerade das nicht tun, was der Politiker, der Führer sowohl wie seine Gefolgschaft immer und


notwendig tun muss: kämpfen. Denn Parteinahme, Kampf, Leidenschaft ­ ira et studium ­ sind das Element des Politikers. Max Weber (1864­1920), deutscher Soziologe Aus Furcht vor den Zeitungen sind die Politiker langweilig, und schließlich sind sie sogar für die Zeitungen zu langeweilig. Gilbert Keith Chesterton (1874­1936), englischer Schriftsteller Zu einem guten Politiker gehören die Haut eines Nilpferdes, das Gedächtnis eines Elefanten, die Geduld des Bibers, das Herz des Löwen, der Magen des Vogels Strauß und der Humor einer Krähe. Diese Eigenschaften sind allerdings noch nichts wert ohne die Sturheit des Maulesels. Winston Churchill (1874­1965), englischer Politiker, Premierminister Machen Sie sich erst einmal unbeliebt, dann werden Sie auch ernst genommen. Konrad Adenauer (1876­1967), deutscher Politiker, CDU, Bundeskanzler Die Politik zwingt in das Mitdenken dessen, was der andere denkt. Karl Jaspers (1883­1969), deutscher Philosoph und Schriftsteller, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Der Proletarier, der einen Lastwagen umschmeißt, fliegt ins Loch. Der Staatsmann, der ein Volk ins Verderben chauffiert, schreibt Memoiren. Der Lokomotivführer hat die Verantwortung. Der Staatsmann trägt sie. Kurt Tucholsky (1890­1935), deutscher Journalist, Satiriker Die größte Spekulation wäre es, einen Politiker zu seinem tatsächlichen Wert einzukaufen, und ihn zu dem Wert zu verkaufen, den er sich selbst gibt. André Kostolany (1906­1999), ungarischstämmiger, US­amerikanischer Börsen­ und Finanzexperte, Spekulant, Schriftsteller und Entertainer Politiker kennen das Elend nur durch die Statistik. Man weint nicht vor Zahlen. Abbé Pierre (Henri Groués) (1912­2007), französischer katholischer Priester, Gründer der Wohltätigkeitsorganisation Emmaus Politiker sollten auch einmal Betroffenheit zeigen und nicht immer so verdammt siegessicher sein. Günter Grass (1927­ ), deutscher Schriftsteller Die Größe und Weisheit eines Politikers zeigen sich auch daran, wie und wann er geht. Michail Gorbatschow (1931­ ), sowjet­russischer Politiker, Generalsekretär der KPdSU, Staatspräsident Wissenschaftler ist jemand, dessen Einsichten größer sind als seine Wirkungsmöglichkeiten. Gegenteil: Politiker. Helmut Nahr (1931­ ), deutscher Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Mikrofone sind das einzige, das sich Politiker gerne vorhalten lassen. Frank Elstner (1941­ ), deutscher Radiomacher und Fernsehshowmaster Die meisten Parteipolitiker interessieren sich sehr wenig für die Gedanken und Gefühle der Leute, deren Geld sie ausgeben. Peter Sloterdijk 1947­ ), deutscher Philosoph Nicht die Politik verdirbt den Charakter, sondern schlechte Charaktere verderben die Politik.


anonymus Politik und Beruf Der größte Teil deines Lebens, jedenfalls der bessere, mag der Politik gewidmet sein; verwende aber etwas von deiner Zeit auch für dich selbst. Lucius Annaeus Seneca (um 4 v. Chr­65 n. Chr.), römischer Dichter, Philosoph und Politiker Wenn man keine Beschäftigung hat, beginnt man, sich mit Politik zu befassen. jüdisches Sprichwort Um seine Kinder braucht sich heutzutage niemand zu sorgen. Wenn sie zu nichts taugen, können sie noch immer in die Politik gehen. Michel Eyquem de Montaigne (1533­1592), französischer Schriftsteller und Philosoph Wer bewirken könnte, dass auf demselben Fleck Erde zwei Ähren Korb oder zwei Halme Gras wachsen, wo vorher nur eines gedieh, der diente der Menschheit besser und leistete seinem Vaterland wesentlichere Dienste als die Gesamtheit aller Politiker. Jonathan Swift (1667­1745), anglo­irischer Schriftsteller und Satiriker In der Politik ist Dummheit kein Handicap! Napoleon I. Bonaparte (1769­1821), französischer Feldherr und Politiker, Kaiser Große Politiker können ganz leere Menschen sein. Friedrich Nietzsche (1844­1900), deutscher Philosoph und klassischer Philologe Politik ist vielleicht der einzige Beruf, für den keine Vorbereitung für notwendig erachtet wird. Robert Louis Stevenson (1850­1894), schottischer Schrifsteller Von der Politik lebt, wer danach strebt, daraus eine dauernde Einnahmequelle zu machen ­ für die Politik der, bei dem das nicht der Fall ist. Max Weber (1864­1920), deutscher Soziologe Deutschland ist das einzige Land, wo Mangel an politischer Befähigung den Weg zu den höchsten Ehrenämtern sichert. Carl von Ossietzky (1889­1938), deutscher Redakteur, Schriftsteller, Friedensnobelpreisträger, Widerstandskämpfer, Ermordung im KZ Es ist herzzerreißend, dass die Welt noch immer von Politikern regiert wird, wo doch die Politik noch weiter hinter der Wissenschaft zurückgeblieben ist als die Literatur. Der geringste wissenschaftliche Forscher ist unendlich wichtiger als der größte Staatschef oder sonst ein berühmter Mann. Eugéne Ionesco (1912­1994), französischer Schriftsteller rumänischer Herkunft Bei uns ist ein Berufspolitiker im allgemeinen weder ein Fachmann noch ein Dilettant, sondern ein Generalist mit dem Spezialwissen, wie man politische Gegner bekämpft. Richard von Weizsäcker (1920­ ), deutscher Politiker, CDU Das größte Ärgernis sind die Auswahlverfahren für hohe und höchste Regierungsämter, die zumeist ohne Rücksicht auf Qualifikationen und Qualitäten im Macht­ und Proporzpoker der Koalitionsparteien verkommen. Hildegard Hamm­Brücher (1921­ ), deutsche Politikerin, FDP Ich bleibe lieber ein politisch denkender Schauspieler, als ein schauspielernder Politiker.


Peter Sodann (1936­), deutscher Schauspieler, Die Linke, Regisseur und Theaterintendant Es gibt nur wenige Berufe, für die keine Ausbildung notwendig ist: Wirte, Journalisten und Politiker. Gerhard Kocher (1939­ ), schweizerischer Politologe, Gesundheitsökonom und Aphoristiker Politik und Berufsethos Man muss viel hören und wenig reden, um einen Staat gut zu regieren. Armand Jean du Plessis Richelieu (1585­1642), französischer Staatsmann und Kardinal Von einem Staatsmann verlange ich, dass er auch für seine Gegner Zeugnis ablegt, wenn sie im Recht sind, und sie vor Gericht gegen Denunzianten verteidigt, wie er auch den Verleumdungen kein Ohr leihen sollte, wenn sie den bekannten Grundsätzen seiner Gegner widersprechen. Plutarch (46­120), griechischer Philosoph und Geschichtsschreiber Ich werde nicht tun, was ihr sagt. Ihr habt mich gewählt, um eure Interessen zu vertreten und das werde ich tun. Edmund Burke (1729­1797), irischer protestantischer Politiker und Redner, Kämpfer für die Katholikenemanzipation Politik ist die Kunst, die Menge zu leiten: Nicht wohin sie gehen will, sondern wohin sie gehen soll. Joseph Joubert (1754­1824), französischer Moralist Der Politiker denkt an die nächsten Wahlen, der Staatsmann an die nächste Generation. William Gladstone (1809­1898), englischer Politiker, Liberaler, Premierminister Alle große politische Aktion besteht im Aussprechen dessen, was ist, und beginnt damit. Alle politische Kleingeisterei besteht in dem Verschweigen und Bemänteln dessen, was ist. Ferdinand Lassalle (1825­1864), deutscher Politiker, Sozialist, Schriftsteller, Führer der deutschen Arbeiterbewegung Gelehrten, welche Politiker werden, wird gewöhnlich die komische Roller zuteil, das gute Gewissen einer Politik sein zu müssen. Friedrich Nietzsche (1844­1900), deutscher Philosoph und klassischer Philologe Politik ist Zucht. Ist die hohe Kunst, entschlossen und zäh, zugleich aber in Ehrfurcht vor der fremden Überzeugung für das Wohl aller zu arbeiten. Politik ist die Kunst, alle lebendigen Kräfte zu sehen, die da sind, und sie zu verbinden. Romano Guardini (1885­1968), deutscher katholischer Theologe und Religionsphilosoph Die Kardinaltugend des Politischen ist der Mut. Hannah Arendt (1906­1975), deutsche, jüdischstämmige Philosophin Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen. Walter Scheel (1919­ ), deutscher Politiker, FDP Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen: Politik ist nicht die Kunst des Möglichen, sondern des Unmöglichen. Václav Havel (1936­ ), tschechischer Schriftsteller und Politiker, Dissident und erster Präsident der


CSFR Für mich sind die Menschen in ihrer Würde gleich, aber nicht in ihren Lebenschancen. Da gibt es furchtbare Diskrepanzen. Die Politik ist dazu da, diese so weit es geht auszugleichen. Es geht um Chancengerechtigkeit. Gesine Schwan (1943­), deutsche Politikwissenschaftlerin, Präsidentschaftskandidatin der SPD Politik und Moral In nichts unterscheiden sich die Vergehen im Privatleben von denen in der großen Politik, es sei denn durch die Menge und Größe. Polybios (205­118 v. Chr.), griechischer Geschichtsschreiber Befreien muss man sich aus dem Gefängnis der Geschäfte und der Politik. Epikur von Samos (341­270 v. Chr.), griechischer Philosoph Wer Wahrheit sucht, der darf die Stimmen nicht zählen. Gottfried Wilhelm Leibniz (1646­1716), deutscher Philosoph, Mathematiker, politischer Schriftsteller und Forscher Alle Regierung beruht auf Meinung, und das gilt für die freieste und populärste Regierung ebenso wie für die despotischste und militärischste. David Hume (1711­1776), schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker Alle Politik muss ihre Knie vor dem Recht beugen. Immanuel Kant (1724­1804), deutscher Philosoph Es ist ein Grundsatz, dass Ehrenhaftigkeit immer die beste Politik ist, und zwar ebenso bei öffentlichen wie bei privaten Angelegenheiten. George Washington (1732­1799), US­amerikanischer Politiker, Präsident, Begründer der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten Der Anfang und das Ende meiner Politik ist Erziehung. Johann Heinrich Pestalozzi (1746­1827), schweizerischer Pädagoge und Sozialreformer Unsere moralische und politische Welt ist mit unterirdischen Gängen, Kellern und Kloaken miniert, die eine große Stadt zu sein pflegt. Johann Wolfgang von Goethe (1749­1823), deutscher Dichter Diejenige Regierung ist die beste, die sich überflüssig macht. Wilhelm von Humboldt (1767­1835), deutscher Gelehrter und Staatsmann Wäre Politik unter Voraussetzung vollkommener Wahrheit, wäre Rechtsprechung auf der Grundlage vollkommener Gerechtigkeit überhaupt nur möglich, dann brauchten wir weder Politiker noch Juristen auf der Welt. Arthur Schnitzler (1788­1860), deutscher Philosoph Es ist unmöglich, an die Politik zu rühren, ohne sich mit Moral zu beschäftigen, und die Moral ihrerseits hängt mit allen wissenschaftlichen Fragen zusammen. Honoré de Balzac (1799­1850), französischer Romanschriftsteller Was moralisch falsch ist, kann politisch nicht richtig sein. William Gladstone (1809­1898), englischer Politiker, Liberaler, Premierminister


Der Zorn und der Hass sind schlechte Ratgeber in der Politik, und ich bitte Gott um Demut und Versöhnlichkeit. Otto Eduard Leopold von Bismarck (1815­1898), preußisch­deutscher Staatsmann, Reichskanzler Könnte es nicht eine Regierung geben, in der nicht die Mehrheit über Falsch und Richtig befindet, sondern das Gewissen? Henry David Thoreau (1817­1862), US­amerikanischer Schriftsteller Das politische Wörterbuch ist sehr beschränkt: Das Wort Mitleid kommt u.a. nicht darin vor. Sylva, Carmen (Pauline Elisabeth Ottilie Luise, Prinzessin zu Wied, Königin zu Rumänien) (1843­ 1916), deutsche Lyrikerin und Märchenerzählerin Nächstenliebe ist Realpolitik. Fridtjof Nansen (1861­1930), norwegischer Zoologe, Polarforscher, Philanthrop und Staatsmann Was die Politik nicht vermag, das muss die Liebe vollenden. Paul Claudel (1868­1955), französischer Dichter Prinzipientreue ist die beste Politik. Karl Liebknecht (1871­1919), deutscher Politiker, Sozialist und Antimilitarist Wenn es einen Mangel an Ehre in der Regierung gibt, wird die Moral des ganzen Volkes vergiftet. Herbert Hoover (1874­1964), US­amerikanischer Politiker, Präsident Das sicherste Fundament für den Frieden ist eine Politik, die getragen wird von gegenseitigem Verstehen und gegenseitiger Achtung der Völker. Gustav Stresemann (1878­1929), deutscher Politiker, SPD Der leidenschaftliche Wille zur Gerechtigkeit und Wahrheit hat mehr zur Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen beigetragen als die berechnende politische Schlauheit, die auf die Dauer nur allgemeines Misstrauen erzeugt. Wer will bezeugen, dass Moses ein besserer Führer der Menschheit war als Machiavelli. Albert Einstein (1879­1955), deutscher Physiker, Physiknobelpreisträger Regieren heißt, Gerechtigkeit für alle gleich wagen. Franklin Delano Roosevelt (1882­1945), US­amerikanischer Politiker, Präsident Wenn die Ehrfurcht vor dem Menschen in den Herzen der Menschen wurzelt, werden die Menschen einmal soweit kommen, ihrerseits wieder das soziale, politische oder ökonomische System zu begründen, das diese Ehrfurcht für immer gewährleistet. Antoine de Saint­Exupéry (1900­1944), französischer Schriftsteller Es gibt mehr Ideen auf Erden, als die Intellektuellen sich vorzustellen vermögen. Und diese Ideen sind aktiver, stärker, widerstandsfähiger, leidenschaftlicher, als die "Politiker" glauben. Hannah Arendt (1906­1975), deutsch­amerikanische Publizistin jüdischer Herkunft Mit der Politik des kleineren Übels sind 6.000 Jahre lang die großen Übel gemacht worden. Lore Lorentz (1920­1994), deutsche Kabarettistin Ich versuche die Wahrheit zu verstehen, selbst wenn sie meine eigene Ideologie bloßzustellen droht. Graham Greene (1904­1991), englischer Schriftsteller Es ist die Sache der Politik, dafür zu sorgen, dass aus der Chance einzelner die Chance der


einzelnen wird. Friedrich Dürrenmatt (1921­1990), schweizerischer Schriftsteller Gerechtigkeit ist Ziel und daher auch inneres Maß aller Politik. Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) (1927­ ), deutscher katholischer Theologe, Kardinal, Papst Was haben Kultur und Politik miteinander gemeinsam? Das Gemeinwohl. August Everding (1928­1999), deutscher Regisseur, Manager, Kulturpolitiker und Intendant Eine Politik ohne Moral hat kein Fundament und damit keine Zukunft. Michail Gorbatschow (1931­ ), sowjet­russischer Politiker, Generalsekretär der KPdSU, Staatspräsident Die wahre Politik ist einfach der Dienst am Nächsten. Václav Havel (1936­ ), tschechischer Schriftsteller und Politiker, Dissident und erster Präsident der CSFR Ehrlichkeit ist die beste Politik. englisches Sprichwort Politik und Religion Wir sollen nicht mehr unmündig sein und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und herumtreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Neues Testament, Epheserbrief 4,14 Die Regierenden erfüllen einen Auftrag Gottes, indem sie ständig über dem Rechten wachen. Neues Testament, Römerbrief 13,6 Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin. Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Neues Testament, Matthäusevangelium 22,18­21 Eine Regierung ohne Gott ist im besten Falle eine einigermaßen gut organisierte Räuberbande. Aurelius Augustinus (354­430), nordafrikanischer Bischof, Philosoph, Kirchenvater, Heiliger Wenn einer der vier Grundpfeiler der Regierung, die da sind: Religion, Rechtsprechung, Verwaltung und Finanzwesen, stark erschüttert oder gar geschwächt worden ist, dann sollte man wahrlich um gutes Wetter beten. Francis Bacon (1561­1626), englischer Philosoph, Essayist und Staatsmann, entwarf die Methodologie der Wissenschaften Die nicht durch Gott regiert werden, werden durch Tyrannen regiert. William Penn (1644­1718), englischer Quäker, amerikanischer Politiker, Gründer von Pennsylvania Der, der in die Politik die Prinzipien des Urchristentums einführt, wird das Gesicht der Erde verändern. Benjamin Franklin (1706­1790), amerikanischer Politiker, Schriftsteller und Naturwissenschaftler Es ist unmöglich eine Nation recht zu regieren ohne Gott und die Bibel. George Washington (1732­1799), US­amerikanischer Politiker, Präsident, Begründer der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten Der Grund warum das Christentum der beste Freund der Regierung ist, das es die einzige


Religion ist, die das Herz ändert. Thomas Jefferson (1743­1826), US­amerikanischer Politiker, Präsident Die politische Wissenschaft der Alten war mit der Religion und der Moral auf das innigste gekoppelt. Germaine de Staël (1766­1817), französische Schriftstellerin Alle Religionen, die sich mit der Regierung verbunden haben, stehen der Freiheit mehr oder weniger feindlich gegenüber. Henry Clay (1777­1852), US­amerikanischer Politiker Sprecht von den Alten mit mehr Ehrfurcht, ihr Jünger der Seichtheit, weil ihr ihnen ja doch alles in allem verdankt: Kunst habt ihr von den Griechen erlernt, Politik von den Römern, habt selbst Religion bloß von den Juden gelernt. August von Platen (1796­1835), deutscher Dramatiker, Theaterschriftsteller und Lyriker Die Pflichten von Regierenden sind streng genommen und eigentlich religiöse … Individuen sind verpflichtet, in ihren Handlungen den Geist der hohen Wahrheiten zu tragen, die sie anerkannt haben. William Gladstone (1809­1898), englischer Politiker, Liberaler, Premierminister Seit ich in den Priesterstand getreten, habe ich es mir zu einem heiligen Grundsatz gemacht, keiner politischen Partei mehr anzugehören, weil ich mich allen Menschen, jeder Partei, als Schuldner erkenne, denen ich als Diener des Herrn und Verkünder des göttlichen Wortes, zum Heile der Seelen, meine Kräfte und Dienste zu opfern habe. Wilhelm Emmanuel Freiherr von Ketteler (1811­1877), deutscher katholischer Bischof, Begründer der katholischen Soziallehre Der große Politiker aber ist überhaupt nicht Politiker, sondern Staatsmann, der große Priester nicht Pfaffe sondern Dichter und Philosoph. Beide sind Idealisten, Narren oder Heilige, indem sie ihre Kräfte an Unmögliches verschwenden. Arthur Schnitzler (1862­1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler Der Mangel an Hemmungen und das Überschreiten der Grenzen wird in der Politik nicht Sünde oder Verbrechen genannt, sondern "Irrtum". Benedetto Croce (1866­1952), italienischer Philosoph, Historiker, Politiker, Kunsthistoriker und Kritiker, Humanist Mein Gefühl ist, dass die Nationen nicht wirklich eins sein können und dass ihre Aktivitäten nicht zum gemeinsamen Wohl der gesamten Menschheit zu führen vermögen, es sei denn, man erkennt ausdrücklich das vertraute Gesetz (der Liebe) in den nationalen und internationalen Angelegenheiten, mit anderen Worten in der Politik, an. Mahatma Gandhi (1869­1948), indischer Freiheitskämpfer, Verfechter des gewaltfreien Widerstandes Schafft man Gott ab, wird die Regierung zu Gott. Gilbert Keith Chesterton (1874­1936), englischer Schriftsteller Dass unsere modernen Staatsmänner Materialisten sind, hindert sie nicht daran, morbid zu sein. Gilbert Keith Chesterton (1874­1936), englischer Schriftsteller Politik muss mehr sein als Geschäftigkeit und Interessenwirtschaft, Politik muss getragen sein von Religion. Diese Religiosität muss das Fundament aller Politik sein. Pius XII. (Eugenio Pacelli) (1876­1985), italienischer Papst, Nuntius in Bayern und in Berlin


Das Christentum darf nicht von einer politischen Partei oder auch von einer bestimmten Regierungsform in Anspruch genommen werden oder sich mit ihr identifizieren. Robert Schuman (1886­1963), französischer Politiker, Kämpfer für deutsch­französische Aussöhnung und europäische Einigung Politik, die nicht Theologie oder Metaphysik, damit natürlich auch Moral in sich bewahrt, bleibt letzten Endes Geschäft. Max Horkheimer (1895­1973), deutscher Philosoph und Soziologe Der Glaube ist realistischer als die Realpolitik. Simone Weil (1909­1943), französische Philosophin und Schriftstellerin Wenn ich bei der Politik lande, werde ich aufhören zu lieben. Weil ich mich dann für eine Seite entscheiden muss, nicht mehr für alle da sein kann. Mutter Teresa (Agnes Gonxha Bojaxhiu) (1910­1997), albanische Ordensschwester unter den Armen in Indien, Friedensnobelpreisträgerin Gott ist kein Politiker. Fritz Hochwälder (1911­1986), österreichischer Schriftsteller Die materielle Sicherheit allein wird nie genügen, uns glücklich zu machen. Wir sind doch Menschen, die ihre freie Meinung, ihren Glauben haben. Eine Regierung, die an diese Dinge rührt, hat keinen Funken Ehrfurcht mehr vor dem Menschen. Inge Scholl (1917­1998), deutsche Schriftstellerin und Publizistin (Schwester der Geschwister Scholl von der Weißen Rose, die von den Nazis ermordet wurden) Holt Gott zurück in die Politik. Alexander Solschenizyn (1918­2008), russischer Schriftsteller, Dissident, Literaturnobelpreisträger Es gibt sowenig einen christlichen Staat, wie es christliche Parteien gibt. Friedrich Dürrenmatt (1921­1990), schweizerischer Schriftsteller Man kann religiösen Glauben und öffentlichen Dienst nicht trennen. Ich habe nie einen Konflikt zwischen Gottes Willen und meinen politischen Pflichten. Wenn du eine verletzt, verletzt du auch die andere. Jimmy Carter (1924­ ), US­amerikanischer Politiker, Demokrat, Präsident Ich glaube, dass ein Christ auch politisch sein muss, wenngleich nicht parteipolitisch. Desmond Tutu (1931­ ), südafrikanischer anglikanischer Bischof, Aktivist der Anti­Apartheid­ Bewegung Politik der Christen ist nicht immer christliche Politik. Norbert Blüm (1935­ ), deutscher Politiker, CDU, Arbeitsminister Es gibt keinen Papst in der Politik. Norbert Blüm (1935­ ), deutscher Politiker, CDU, Arbeitsminister Politik und politisches System Es ist gefährlich im Recht zu sein, wenn die Regierung im Unrecht ist. Voltaire (1694­1778), französischer Schriftsteller und Philosoph, Aufklärer Eine Verfassung ist für eine Regierung das, was die Gesetze für einen Gerichtshof sind. Das


Gericht erlässt weder Gesetze, noch kann es sie ändern; es kann nur im Einklang mit den gegebenen Gesetzen handeln; und ebenso wird die Regierung von der Verfassung regiert. Thomas Paine (1737­1809), englisch­amerikanischer Publizist und Politiker Ohne den Widerstreit kontroverser Ansichten hat es noch keinen großen Fortschritt in Wissenschaft, Politik oder Religion gegeben. Lyman Beecher (1775­1863), US­amerikanischer presbyterianischer Pfarrer, einer de Führer der Abstinenzbewegung Von ganzem Herzen begrüße ich den Leitsatz: Die Regierung ist am besten, die am wenigsten regiert. Wenn durchgeführt, läuft es auf folgendes heraus, woran ich auch glaube: Die Regierung ist am besten, die gar nicht regiert; und wenn die Menschheit dafür reif ist, wird das die Art ihrer Regierung werden. Henry David Thoreau (1817­1862), US­amerikanischer Schriftsteller Der Test jedes religiösen, politischen und Erziehungssystems ist der Mensch, den es formt. Henri­Frédéric Amiel (1821­1881), französisch­schweizerischer Schriftsteller und Philosoph Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die politische Form, unter der ein Volk lebt, die Quintessenz seines innersten Wesens ist ­ das ist sehr selten. Sie ist nur der Ausdruck dafür, was es erträgt. Kurt Tucholsky (1890­1935), deutscher Journalist, Satiriker In der Politik ist es manchmal wie in der Grammatik: Ein Fehler, den alle begehen, wird schließlich als Regel anerkannt. André Malraux (1901­1976), französischer Politiker, Kultusminister Es ist immer sehr schwierig, über den Wert politischer Ziele zu urteilen, wenn deren Erreichung noch in weiter Ferne liegt. Ich glaube daher, dass man eine politische Bewegung nie nach seinen Zielen beurteilen darf, die sie laut verkündet und vielleicht auch wirklich anstrebt, sondern nur nach den Mitteln, die sie zu ihrer Verwirklichung einsetzt. Werner Heisenberg (1901­1976), deutscher Physiker Politik besteht nicht selten darin, einen simplen Tatbestand so zu komplizieren, dass alle nach einem neuen Vereinfacher rufen. Giovanni Guareschi (1908­1968), italienischer Schriftsteller Ein Demokrat braucht nicht zu glauben, dass eine Mehrheit immer eine weise Entscheidung treffen wird. Woran er glauben soll, ist die Notwendigkeit, dass der Mehrheitsbeschluss, ob klug oder unklug, angenommen werden muss, bis die Mehrheit einen anderen Beschluss fasst. Bertrand Russell (1872­1970), walisischer Philosoph und Mathematiker Politik und Politikfelder In einem gut regierten Land ist Armut eine Schande, in einem schlecht regierten Reichtum. Konfuzius (551 v.Chr.­479 v. Chr.), chinesischer Philosoph Die Industrie müsste gefördert werden, aber die blühende Industrie müsste dann ihrerseits den Staat unterstützen. Voltaire (1694­1778), französischer Schriftsteller und Philosoph, Aufklärer Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen! Benjamin Franklin (1706­1790), US­amerikanischer Politiker, Schriftsteller und Naturwissenschaftler


Wenn die Regierung das Geld verschlechtert, um alle Gläubiger zu betrügen, so gibt man diesem Verfahren den höflichen Namen Inflation. George Bernard Shaw (1856­1950), anglo­irischer Dramatiker, Nobelpreis für Literatur 1925, Warum für Puritaner Eine Gemeinde kann ihr Geld nicht besser anlegen, als indem sie Geld in Babies steckt. Winston Churchill (1874­1965), englischer Politiker, Premierminister Demokratie wird am besten in den Gemeinden gelehrt. Dort werden die praktische Arbeit und das Ergebnis einer Abstimmung unmittelbar sichtbar. Die Arbeit im Dienst der Gemeinde ist daher die beste Vorstufe für politische demokratische Arbeit. Konrad Adenauer (1876­1967), deutscher Politiker, CDU, erster Bundeskanzler Eine richtige Wirtschaftspolitik dient nicht Einzelnen und darf sich nicht zum Nutzen oder Schaden dieser oder jener Wirtschaftskreise auswirken; sie muss vielmehr in wohl abgewogener Entsprechung den Gesamtinteressen des Volkes, d. h. dem Verbraucher dienen. Konrad Adenauer (1876­1967), deutscher Politiker, CDU, erster Bundeskanzler Die Meinungen der Menschen, ihre geistige Haltung, sind für die Richtung der Wirtschaftspolitik vielfach wichtiger als die wirtschaftlichen Tatsachen selbst. Walter Eucken (1891­1950), deutscher Ökonom, Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft, Begründer der Freiburger Schule des Ordoliberalismus Wirtschaftspolitik kann heute sinnvoll nur von einer Gesamtordnungsidee her geführt werden. Eine punktuelle, hier und dort in den Marktzusammenhang eingreifende Wirtschaftspolitik führt, sobald sich diese Eingriffe summieren, zu einer Verwirrung des Ganzen. Alfred Müller­Armack (1901­1978), deutscher Ökonom, Urheber des Begriffs Soziale Marktwirtschaft Josef von Ägypten, der Stammvater aller Konjunkturprognostiker, hat die Zeit der Dürre nur durch ein kluges und abgewogenes Verhalten in den fetten Jahren durchstehen können. Karl Schiller (1911­1994), deutscher Politiker, SPD, Wirtschaftsminister Entwicklungshilfe von heute ist Friedenspolitik von morgen. Willy Brandt (1913­1992) deutscher Politiker, SPD, Bundeskanzler Ohne Gleichheit der Bildungschancen ist die soziale Rolle des Staatsbürgers nicht durchgesetzt. Ralf Dahrendorf (1929­2009), deutscher Politiker, SPD, Soziologe Wir müssen der Sozialpolitik die obrigkeitsstaatlichen Züge und den Geruch der Wohltätigkeit nehmen. Norbert Blüm (1935­ ), deutscher Politiker, CDU, Arbeitsminister Die UN muss eine Vertretung aller Bürger dieses Planeten werden und darf nicht ein Klub der Regierungen bleiben. Václav Havel (1936­ ), tschechischer Schriftsteller und Politiker, Dissident und erster Präsident der CSFR


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