TRACKS Magazin 2 12 (März/April 2012)

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Inhalt

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SILBERMOND

“Himmel Auf” heisst das neue Album der deutschen Megaseller. Silbermond im Interview.

Features/Interviews - COLDPLAY

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Chris Martin liest keine Kritiken

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BRUCE SPRINGSTEEN

THE STRANGLERS/ SIMPLE MINDS - KILLING JOKE

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- THE TING TINGS

14

-

Auch der Boss meldet sich wieder. Mit “Wrecking Ball” legt der Working Class Hero eines seiner stärksten Alben vor.

13

Grüsse aus der Geisterstadt

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GOTTHARD

Unmittelbar vor ihrem ersten grossen Live-Auftritt mit dem neuen Frontmann Nic Maeder informierten die Tessiner im Interview über den Stand der Dinge.

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VAN HALEN

Die Legende ist zurück: Familie van Halen und Onkel David lassen’s krachen.

Mainstream/Indie/Alternative

DICK BRAVE XANDRIA HELMET / KORN DANA FUCHS BLUES CARAVAN

25 30 32 36 37

- VINTAGE TROUBLE

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42

- DELILAHS

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Lektion gelernt

- DISGROOVE

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- SLÄDU

50

Aus dem Schatten

- THE BEAUTY OF GEMINA

- THE ANSWER - FOX

Die Aeronauten, Henrik Belden, Syg Baas, De Luca, Psycho Bitch, Schwellheim, We Invented Paris, Eluveitie, Joan & The Sailors, Delilahs, Dub Spencer, De Luca, Webba, Angry Buddah...

28 Hard/Heavy/Metal Pretty Maids, Mosfet,UFO, Steelwing, Dixie Witch, Vengeance, Mad Max,Steel Panther, Asphyx ...

58 59

41 Swiss

-

Bruce Springsteen, Lana Del Rey, Eisbrecher, Leonard Cohen, Rich Robinson, Tindersticks... -

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Live Reviews

www.tracks-magazin.ch

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SWISS SOUNDS - PLÜSCH

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40

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CD

- DIE ÄRZTE

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Die Bewahrer des Soul

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- ELVIS COSTELLO - TINDERSTICKS - CHRISTINA PERRI - BOY

- 56 ReReleases Pink Floyd, Simple Minds, Kinks...

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36 Blues / Soul Philip Sayce, Stan Webb’s Chicken Shack, Billy Boy Arnold & The Groundhogs

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Country/Americana Lindi Ortega, Taylor Swift, Little Willies, Eric Church

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60

- 62

Konzertkalender Wettbewerb / Impressum

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Bauchgefühl

pc. Die Deutschrocker von Silbermond beehren die Musikwelt mit ihrem vierten Studioalbum. „Himmel auf“ lautet der Titel. Eingefleischte Fans haben in den letzten Wochen und Monaten die Entstehung des neuen Werkes auf dem Youtube-Kanal von Silbermond verfolgen können und dabei so manche Panne miterleben können. TRACKS hat sich mit Stefanie Kloß (Gesang), Johannes Stolle (Bass), Thomas Stolle (Gitarre) und Andreas Nowak (Schlagzeug) über das neue Album unterhalten.

In Eurem Podcast berichtet Ihr von abgerissenen Verstärkerkabeln oder Blutergüssen am Oberschenkel Eures Schlagzeuges. Einmal abgesehen von all diesen Material- und Personenschäden, wie liefen die Aufnahmen? Andreas: Wir hatten zuerst vier bis fünf Lieder aufgenommen. Und waren damit nicht ganz so zufrieden. Die Songs an sich fanden wir zwar gut, aber das Gerüst, also der Ablauf und der Sound stimmten nicht. Dann haben wir alles über Bord geworfen und noch einmal neu aufgenommen. Und dann kam ein Knackpunkt an dem wir sahen: Jetzt geht's voran. Vielleicht gehört das einfach dazu, dass man zuerst einmal frustriert ist. Daraus kann man neue Energie schöpfen, es öffnet neue Wege. Wenn man reflektieren möchte, was man will, muss man natürlich auch wissen, was man nicht will. Aber jetzt sind wir hochgradig zufrieden. Thomas: Wir haben ja mittlerweile in unserem Proberaum ein kleines Studio und hatten alle Songs schon einmal als Demo aufgenommen. Es gibt tatsächlich ein paar einzelne Spuren aus diesen Demoaufnahmen, die wir für das Album so übernommen haben. Im Studio selbst haben wir Spur für Spur einzeln aufgenommen. Das hat uns Gelegenheit gegeben, viel zu diskutieren und uns wirklich mit der Produktion und mit dem Klang der einzelnen Instrumente zu beschäftigt. Das war sehr gut. Einige Songs haben sich dadurch noch einmal völlig verändert. Früher hattet Ihr Euren Songwritingprozess als Gemeinschaftsarbeit beschrieben. Ist das heute immer noch so? Stefanie: Ja, es ist immer noch ein Vierer-Ding. Ein Album, wo jeder seine Ideen einbringen kann. Thomas ist dabei der musikalische Kopf. Von ihm kommen die meisten Melodie- und Riff-Ideen. Johannes bewahrt dabei immer eine sehr gute Aussensicht, weil er sich viel mit dem Drumherum beschäftigt, wie zum Beispiel mit unserer Facebook-Page. Das machen wir alles selbst. Und er kann uns so immer ein sehr gutes Feedback geben. Manchmal fragt er dann: „Was ist denn das für eine Textzeile.“ Insgesamt hatten wir etwa 60 Ideen. Zum Teil waren das nur kleine Schnipsel oder sogar nur eine Textzeile. Dann haben wir nach einer Woche jene Ideen rausgesucht, an denen wir arbeiten wollten. Und so haben wir uns jeden Tag ein Stück vorgearbeitet. Wir haben uns dafür sehr viel Zeit genommen, weil wir genau wissen wollten, in welche Richtung unsere Musik gehen sollte. Dass mehrere Songs im Aufnahmestudio dann in eine völlig andere Richtung gingen, hat die Musik selbst immer vorangebracht. Wie habt Ihr entschieden, welche Songs auf das Album kommen? Thomas: Man kann sich dabei eigentlich nur auf das Bauchgefühl verlassen, oder sozusagen auf den Bauch der Band. Ein Album muss immer organisch sein, wir müssen das ja nach aussen vertreten. Nun könnte man da natürlich lange überlegen, wie denn nun Silbermond klingen müssen. Aber wir haben das bleiben lassen, wir haben einfach Musik gemacht. Der Titel des Albums „Himmel auf“ steht ja auch ein bisschen für dieses freie Denken, alle Wege zu gehen und Musik aus dem Bauch heraus zu machen. Es gibt Themen, die immer wieder auftauchen kommen, zum Beispiel das hohe Tempo, mit dem wir durch den Alltag hetzen („Unter der Oberfläche“ oder „Ans Meer“). Sind das Dinge, die ihr selbst erlebt oder eher ein Blick auf die Welt? Stephanie: Es ist eine Mischung aus beidem. Es sind Dinge, die man beobachtet, die Freunden passieren oder uns selbst. Was wir in „Unter der Oberfläche“ beschreiben, kennt vermutlich jeder. In Zeiten von Facebook ist die Welt superschnell geworden. Und so ist auch die Kommunikation superschnell. Aber auch oberflächlich, weil man keine Zeit mehr hat, in die Tiefe zu gehen, oder weil man sich dafür keine Zeit mehr nimmt. Das ist uns sehr aufgefallen. Am meisten immer dann, wenn wir uns hingesetzt haben, um uns intensiv mit Songs zu beschäftigen. Dann wird es einem so richtig bewusst: Stimmt, jetzt haben wir mal Zeit. Warum tun wir das eigentlich im Alltag nicht? Vielleicht sind die Songs auch etwas selbstkritisch, dass man manchmal zu oberflächlich ist. Gleichzeitig ist es aber auch unser Blick von aussen. „Ans Meer“ ist dann eine Art Fortsetzung, die den Wunsch beschreibt, aus

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diesem ewigen Kreis auszubrechen. Habt Ihr manchmal auch das Gefühl, dass ihr Euch im Kreis dreht? Thomas: Als Musiker eigentlich nicht. Das ist das Schöne an unserer Beschäftigung. Wir können jeden Tag neue Türen aufmachen. Privat dagegen dreht man sich schon mal im Kreis und hat Zweifel. Diese Gefühle sind uns nicht fremd, deswegen haben wir sie auch auf die Platte genommen. Ich finde, es ist ein sehr persönliches Album. Wir haben verschiedene Themen verarbeitet, die uns unter den Nägeln brennen. Das wollten wir den Leuten mitgeben. Damit sie vielleicht darüber nachdenken oder man auf der Tournee mal darüber ins Gespräch kommt. In Eurem Song „Weisse Fahnen“ geht es um Kindersoldaten, in „Waffen“ geht es um Gewalt allgemein. Wollt Ihr damit politische Statements setzen. Thomas: Ich würde uns weder als ausschliesslich emotionale oder politische Band bezeichnen. Ich finde, als Mensch ist man angehalten seine Augen offen zu halten. Und ich glaube, das machen die meisten automatisch. Wenn man Bilder von Kindersoldaten sieht, dann bewegt einen das. Darum haben wir einen Song darüber geschrieben. Wir wollen deshalb aber nicht den Mahnfinger erheben, sondern einfach nur unsere Meinung

aufschreiben oder unsere Gefühle zu diesem Thema ausdrücken. Und es wird Leute geben, die das genau so sehen wie wir oder vielleicht eben auch anders. Musik soll ja auch immer anregen. Eure Tournee beginnt mit Konzerten in Brüssel, Paris und London. Wie kommt es dazu? Thomas: Wir hatten einfach mal Lust, in diesen Städte zu spielen. Raus zu kommen aus Deutschland. Wir hatten aber auch viele EMails bekommen von Fans. Die schrieben, sie seien in dieser oder jener Stadt Au-Pair oder würden studieren, und es gebe so viele schöne Clubs. Ob wir denn nicht einmal vorbei kommen wollten. Diese Anfragen haben sich über die Jahre angesammelt und jetzt haben wir uns gesagt: „Komm lass uns touren und Spass haben.“ Die richtige Tour startet aber erst im Herbst? Stefanie: Ja, deshalb lassen wir es in den Monaten davor etwas ruhiger angehen. Auf diese Weise haben wir im Sommer Zeit, uns ein gutes Konzept für die Bühnenshow zu überlegen. Schliesslich wollen wir auch das selber machen. Ausserdem ist ja noch FussballEuropameisterschaft. Und da soll es Leute geben, die Fussball gucken möchten. Wir gehören ja auch zu denen. 2013 wird es dafür umso mehr Konzerte geben. Da werden wir den ganzen Sommer über touren.

LIVE 19. Dezember 2012 Zürich, Hallenstadion


CD Mainstream/Indie/Alternative SIMPLE MINDS

Wuchtig Mächtig Eindringlich

BRUCE SPRINGSTEEN Wrecking Ball Sony hh. Der Boss meldet sich mit einem neuen Album zurück, und, um es vorwegzunehmen, es ist eines seiner besten überhaupt. Überaus wuchtig in der Produktion und überwiegend sehr rockig kommen die elf Songs durch die Lautsprecher und weisen fast ausnahmslos Bezüge zu amerikanischer „Volksmusik“ wie Südstaaten-Flair aus den Sümpfen Louisianas, CountryAnleihen und eine Menge irische Roots auf. Springsteen zeigt sich wie gewohnt sehr engagiert und sozialkritisch in seinen Texten über/von Underdogs und hart arbeitende Menschen, die es mit Mühe und Not schaffen, ihren Kopf über Wasser zu halten und auf eine bessere Zukunft hoffen, während „die da oben auf den goldenen Hügeln“ ihr problemloses Leben geniessen. Dabei lässt er aber auch in dunklen, auf den ersten Blick trostlosen Texten immer irgendwo das Licht der Hoffnung brennen. Gleich der erste Song „We Take Care Of Our Own“ startet mit einem wuchtigen Intro, um dann in den typischen Springsteen & E-Street BandSound überzugehen. Erinnerungen an „Born To Run“ werden wach. Mit dem Midtempo-Rocker „Easy Money“ gehts weiter, um dann mit „Shackled & Drawn“, einem irisch angehauchten Southern-Workingman-Song, zu punkten. In „Jack Of All Trades“ besingt er anrührend einen „Mann für alle Fälle“, dem kein Job zu dreckig oder schwer ist, in typischem New Orleans Funeral Song Groove mit einem schönen Trompeten-Solo. Mit Tin Whistle Intro treten dann in

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„Death To My Hometown“ wieder deutlich die irischen Roots hervor, bevor es in eine dunkle Ballade mit wuchtigem, an John Bonham erinnernden Drumintro weitergeht („This Depression“). Nach einem folkigen Intro wird danach im Titelsong „Wrecking Ball“ wieder herzhaft gerockt und mit dem Einsatz einer Fiddle präsentiert der Boss einmal mehr seine Affinität zur Musik der irischen Einwanderer. In „You've Got It“ wird mit Akustikund Steelgitarre Country-Flair verbreitet, im fetten Slide-Solo baut sich der Song zu einem Heavy-Rocker auf, bevor der Druck im Vers wieder zurückgenommen wird. Ein sehr dynamisches, packendes Lied. Danach „verstört“ uns Bruce in „Rocky Ground“ elektronisch mit Computer-Drums und Sequenzer-Loops , sorgt aber gegen Schluss mit „lebendiger“ Band und Bläser-Einsatz für einen versöhnlichen Ausklang. Dann lässt in dem Lied über den Aufbruch in ein besseres Leben, „Land Of Hope & Dreams“, zum ersten und leider auch zum letzten Mal Clarence Clemons sein unnachahmliches und gänsehautförderndes Saxophon röhren, und besonders dadurch entwickelt sich der Song zu einer perfekten E-Street-BandNummer. Mit einem Vinylschallplatten-Knister- Intro bildet „We Are Alive“ mit Banjo und Twang-Gitarre den countryesken Abschluss eines hervorragenden Albums vom Mann aus New Jersey, auch The Boss genannt.

Live 2011 Nonstop Music

pc. Wenn eine Band wie die Simple Minds auf die Bühne steigen, dann ist das eigentlich ein enorm heikles Unterfangen. Welche Songs soll eine Band servieren, die seit über 30 Jahren existiert und auf mehr als ein Dutzend Studioalben zurückblickt. Da hätten die Schotten viel falsch machen können. Haben sie aber nicht. Stattdessen haben sie bei ihrem Gig vor historischer Kulisse im Londoner Schloss Hampton Court Palace vom Juni 2011 einen Querschnitt zum Besten gegeben, dessen Schwergewicht vor allem auf den 80er Jahren liegt. Auf jener Zeit also, in der Schotten um Jim Kerr gross und erfolgreich geworden sind. Unterbrochen oder vielleicht eher angereichert wird dieser rote Faden mit neuen Songs wie dem Opener „Moscow Underground“ aus dem 2009er Album „Graffitti Soul“ oder bei den Zugaben mit den Songs „Stagefright“ und „Broken Glass Park“. Zwei Tracks, die eigentlich auf dem nächsten Studioalbum der Simple Minds erscheinen sollten. Doch ob, wann und in welchem Umfang dieses erscheint, ist ungewiss, der Release wurde letztes Jahr verschoben. So etwas passiert nicht zum ersten Mal, auch das Album „Our Secrets Are The Same“ wurde erst rund vier Jahre nach der Fertigstellung veröffentlicht. So aber lässt einen der Live-Mitschnitt aus Hampton Court Palace vor allem in Synthi-Pop und Rock Sounds schwelgen. Da und dort gerät Frontmann Jim Kerr etwas ausser Atem, aber erstens handelt es sich hier um einen Livemitschnitt und zweitens ist man keine 20 mehr. Von der Stimmung im Publikum bekommt man allerdings leider nicht allzu viel mit, bloss von den schätzungsweise ersten fünf Reihen. Das ist bei Überfliegern wie „Sanctify“, „Don't You Forget About Me“ oder „Alive And Kicking“ etwas schade. Da ist das Gejohle des

Publikums nur von ganz weit weg zu hören. Dass die Versionen einzelner Songs mitunter etwas gar lang sind, und dass zum Beispiel bei „Waterfront“ minutenlang auf der Basslinie herumgejammt wird, dürfte die eingefleischten Simple Minds-Fans wohl kaum stören. Ganz im Gegensatz zum Fehlen von grossen Nummern wie „She's A River“ oder „Belfast Child“. Die wären das iTüpfelchen auf dem Konzert.

NADA SURF The Stars Are Indifferent To Astronomy City Slang

pc. In Ihrer Heimat sind die New Yorker eine bekannte Größe, bei uns geniessen Nada Surf noch immer ziemlichen GeheimtippStatus. Und dabei sind auch ihre neuen Songs durchaus gefällig und eingängig. EGitarren und Schlagzeug dominieren die Musik, die irgendwo zwischen Death Cab For Cutie und den Counting Crows pendelt. Dazu die recht sanfte Stimme vom Leadsänger Matthew Caws, die in einem interessanten Kontrast zur rockigen, aber nicht übertrieben harten Musik steht. Die mehrstimmigen Gesänge nehmen dabei vor allem in den Refrains auch gerne mal BeeGees-ähnliche Züge an, wie in "Waiting For Something" oder in "When I Was Young". Letzterer besticht durch einen überraschenden Wechsel vom reinen Akustiksong zur eindringlichen Rockballade inklusive Gitarrensolo. In "The Moon Is Calling" haben Nada Surf ihre Mischung zwischen rockiger Gangart und lieblichem Gesang vermutlich am klarsten herausgearbeitet. Dieser Titel, sowie "Teenage Dreams" mit einigen schönen und unerwarteten Akkordwechseln sind sicher Höhepunkte des Albums, dessen Titel sich am ehesten mit "Den Sternen ist die Astronomie egal" übersetzen lässt. Ebenfalls gut gelungen ist "No Snow On The Mountain", ein idealer Song, wenn man gerade on the road ist und


Mainstream/Indie/Alternative Sänger Caws "Baby I've only got summer tyres." - ich habe nur Sommerreifen- beichtet. Heikel, denn Nada Surf machten auch einen Abstecher in die Schweiz für ein Konzert in Genf. Im Februar! Hoffentlich hatten sie die Winterreifen montiert.

DEAF HAVANA Fools And Worthless Liars BMG

pc. Zum Glück ist es bloß eine Behauptung, die kubanische Hauptstadt sei taub. Und es kann ja eigentlich nicht sein. Dafür beweist die gleichnamige Band aus der englischen Grafschaft Norfolk deutlich zuviel Musikgehör. Allerdings frönen sie nicht etwa den Salsaklängen, sondern einem

von Gitarren getriebenen Alternativrock. Die ehemalige Highschool Band schrummt dabei aber nicht einfach stupide auf ihren Instrumenten herum, sondern nutzt eine große Bandbreite von leise bis laut und garniert sie mit zum Teil sehr guten Texten. Gleich im folkig angehauchten Opener stellt Sänger James Veck-Gilodi fest: "we're young and unemployable, we're lonely, drunk and beautiful" - Wir sind jung, man kann uns keinen Job geben, wir sind einsam, betrunken und schön. Damit bringt er den Zustand der jungen Engländerinnen und Engländer auf den Punkt, die dieses Jahr durch Studentenproteste und Strassenunruhen für Aufsehen gesorgt haben. Der besinnliche Einstieg täuscht etwas darüber hinweg, dass das Album insgesamt sehr energiegeladen daherkommt. "Youth In Retrospect" oder "I Will Try" sind temporeicher alternativer Punk, da und dort etwas glattgeschliffen, um es nicht allzu hart klingen zu lassen. Es erinnert etwas an die finnische

Band The Rasmus, da und dort finden sich Einflüsse von Stadionrock, vor allem in den Refrains. Eine kurze Pause gönnen sich Deaf Havana erst in der Mitte des Albums mit "Hunstanton Pier". Wie so oft richtet die Band textlich den Blick zurück, ganz nach dem Motto "wie schnell doch die Zeit vergeht". In diese Kerbe haut auch der bombastische Song "Things Change, Friends Leave And Life Doesn't Stop For Anybody", vielleicht die Quintessenz des Albums, bei der Deaf Havana Töne anschlagen wie Sum 41 oder Sunrise Avenue, diese musikalisch aber locker hinter sich lassen. Vielleicht haben die schnellen und lauten Songs insgesamt etwas zuviel Gewicht. Das ändert aber nichts daran, dass die Nummern gut geschrieben sind, und wer sich ein Album voller Energie wünscht, der ist bei dieser Band sicher richtig.

FUNNY VAN DANNEN Fischsuppe JKP/Warner hug. Funny zum... ist es

tatsächlich schon sein 13. Album? Und gibt es jemanden, der den Schriftsteller/Maler/Sänger noch nicht kennt? Du? Dann sei ins Bild gesetzt: Funny schreibt lustige Bücher und singt gitarrenbegleitete Lieder

mit verquer-verdrehtem Humor, wo Dinge sprechen und Menschen Dinge tun, die das bisherige Verständnis der Welt auf den Kopf stellen. Zwischen Dada und Karl Valentin. Oder, um Schweizer hinzuzuziehen, zwischen Jack Stoiker und GUZ. Auch sein neues, 13. Album bleibt da bedingungslos auf Linie.

CD


BRUCE SPRINGSTEEN Ein Typ aus New Jersey

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L

IV Zür 9. Jul E i i ch , L e 2012 tzig run d "Eine Rock'n'Roll-Band besteht, so lange der Typ auf der Bühne ins Publikum schaut und denkt: Da unten bin ich. Und der Typ aus dem Publikum hinaufschaut und denkt: Der Mensch auf der Bühne, das bin ich." ip. Besser lassen sich Bruce Springsteen und seine Musik nicht beschreiben. Dieses Zitat stammt aus den Anfängen seiner Karriere und steht, nach über 40 Jahren, immer noch für die erdige Bescheidenheit des Musikers. Kein Skandal hat seine Laufbahn beschädigt, Drogeneskapaden hat er dank Fokus auf seinen Beruf nicht mitgemacht und kaum jemand steht musikalisch so Modell für das einfache Leben, wie er. Trotz all dem Erfolg, den ausverkauften Stadien, den Welttourneen und Auszeichnungen ist Springsteen ein ruhiger Zeitgenosse, der in seiner Arbeit versinkt und gleichzeitig aufgeht. Dazu mag sein Spitzname "The Boss" eigentlich gar nicht passen. Er selbst hat sich bis heute nicht wirklich daran gewöhnt und würde lieber "Mr. Springsteen" oder "The Guy from New Jersey" genannt. Die Legende besagt, dass ihm seine E Street Band den Namen "The Boss" Anfang der 70er Jahre gegeben hat, weil er sie nach Konzerten bar ausbezahlt hat. Ob er das heute, nach über 60 Millionen verkauften Alben, immer noch macht, ist nicht überliefert. Der Name aber ist geblieben. Und selbst Barrack Obama sagte an der Kennedy-Preisverleihung 2009: "Ich bin der Präsident, aber er ist der Boss." Politisch hat sich Springsteen nie zurückgehalten. Mit dem Song "American Skin (41 Shots)", der auf der 2000er Reunion Tour gespielt wurde, kritisierte Springsteen die Brutalität der New Yorker Polizei, die den Schwarzamerikaner Amadou Diallo während einer Personenkontrolle mit 41 Schüssen umbrachte, als er seinen Ausweis aus der Tasche ziehen wollte. Dafür bekam Springsteen eine Auszeichnung der wichtigsten Organisation der Schwarzamerikaner NAACP und die von New Yorker Polizisten ausgerufene Boykott-Kampagne mauserte sich zu einer günstigen Promotion. Ein anderes Mal tourte er mit Bands wie Pearl Jam und R.E.M. unter dem Motto "Vote For Change" durch Amerika, um zu verhindern, das Bush ins Amt gewählt würde. Was, im Nachhinein, als mässiger Erfolg verbucht werden musste. Dafür nahm das amerikanische Volk sein Album "The Rising" aus dem Jahr 2002 dankbar entgegen. "The Rising" befasste sich mit den Gefühlen, die nach den Anschlägen 2001 zurückgeblieben waren. Laut Springsteen stand er eines Tages, kurz nach dem Ereignis, auf einem Parkplatz, als ein Mann mit seinem Auto neben ihm zum Stehen kam, die Scheibe herunterfuhr und zu ihm sagte: "Hey man, we need you". Der Boss nahm sich das zu Herzen und schrieb ein auf den ersten Blick unpolitisches Album, das aber zwischen den Zeilen genug transportiert. "The Rising" erhielt drei Grammys, unter anderem für das "Beste Rockalbum des Jahres". Springsteens Geschichte ist, genau betrachtet, eine merkwürdige aber logische Abfolge. Der Junge aus bescheidenen Verhältnissen, dessen Mutter ihm die erste Gitarre kaufte und dessen Vater und Grossvater in Fabriken arbeiteten, musste sich bereits im Kindesalter damit abfinden, in die gleichen Fussstapfen wie sie zu treten. Es waren dann aber die Beatles und eben diese Gitarre, die ihn von mehr haben träumen lassen. Der Erfolg stellte sich dann aber erst 1975 mit dem dritten Album "Born To Run" ein, nachdem seine ersten beiden Veröffentlichungen trotz guter Kritiken sparsam verkauft wurden. "Born To Run" fand bis heute über 6 Millionen Besitzer und ist nach "Born In The USA" sein Zweiterfolgreichstes. Springsteen sah sich selber damals eher als eine Mischung aus Bob Dylan und Roy Orbison und zielte auf eine Singer-SongwriterKarriere. Der grosse Trubel war nie wirklich seine Welt. Allerdings hatten seine Songs die Art von Magie, die die Working Class ansprach und sich verkaufte wie warme Semmeln. Jeder, der auf sein Portemonnaie achten musste und das System hinterfragte, konnte sich mit seinen Geschichten identifizieren. Springsteen und seine E Street wurden zum Sprachrohr der Ungehörten, der Arbeiter ohne Stand, die ihre Familie mit vier Jobs durchbringen mussten

und müssen. Auch das neue Album "Wrecking Ball", das dieses Jahr veröffentlicht und per Welttour auf die Bühnen kommen wird, hat diesen Unterton. Titel wie "Death To My Hometown" oder "This Depression" sprechen für sich und werden in der momentanen wirtschaftlichen Situation Amerikas viele offene Ohren finden. Springsteen sieht sich aber dennoch nicht als Messias oder den grossen Weltverbesserer. Er betrachtet seine Geschichten etwas distanzierter: "Ich glaube nicht unbedingt, dass wir Künstler die Dinge auf diesem Planeten in Ordnung bringen oder managen können, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass wir manchmal in der Lage sind, die Sache erträglicher zu gestalten. Künste wie Musik und Film sind dazu da, aber auch die Liebe und die Freundschaft." Eine ganz besondere und grosse Freundschaft verband Springsteen auch mit dem "Big Man" Clarence Clemons. Der im letzten Juni verstorbene Weltklasse-Saxophonist war über 40 Jahre lang ein vertrauter Begleiter und Springsteens Sidekick. Er verlieh der E Street Band den gewissen Hauch Soul, der die eigentliche Rockband zu etwas ganz Besonderem machte. Die Geschichte des ersten Aufeinandertreffens der beiden im Jahr 1971 ist schnell erzählt, aber nichtsdestotrotz mythisch: Clemons, der zu dieser Zeit mit Norman Seldin & The Joyful Noyze einen Auftritt im Asbury Park hatte, hörte, dass Bruce Springsteen mit seiner Band in der Nähe in einem Club auftrat. Es war ein stürmischer Abend, aber Clemons entschloss sich, das Konzert zu besuchen. Als er die Türe des The Student Prince Clubs öffnete, riss der Wind diese aus den Angeln und fegte sie über die Strasse. Die Band stand gerade auf der Bühne und Springsteen sah den beeindruckenden Hünen im Türrahmen stehen, der von dort aus sagte: "Ich will in Deiner Band mitspielen." Springsteens Antwort darauf: "Klar, alles, was Du willst!" Diese Version, von Clemons selbst erzählt, endet mit seinen Worten: "Der erste Song, den wir zusammen spielten, war eine frühe Version von "Spirit In The Night". Bruce und ich schauten uns nur an und sagten nichts. Das war auch nicht nötig, denn wir wussten, dass wir der Missing Link in unser beider Leben waren. Er war, wonach ich gesucht hatte. Er war visionär und folgte seinem Traum. Von da an war ich ein Teil seiner Geschichte." Clemons war tatsächlich mehr als ein Bindeglied. Auf der Bühne wurde er vom Boss stets mit besonderen Worten vorgestellt und er blieb das einzige Mitglied der Band, das je mit Springsteen auf einem Plattencover erschien. Und er hatte einen grossen Anteil daran, womit Springsteen seinen Songs, nicht immer offensichtlich, Spannung verlieh, nämlich mit Blues und Gospel. "Der Blues", so Springsteen, "das sind die Nachrichten, und Geschichten über das, was auf dieser Erde passiert. Der Gospel versucht, den Weg in eine andere oder bessere Welt aufzuzeigen. Diese beiden Elemente haben zusammen eine grosse Kraft. Oft lasse ich dem Blues die Strophe und reisse dann die Sache mit einem Gospelrefrain nach oben." Sein neues Album "Wrecking Ball" wird die letzten Aufnahmen seines Freundes Clarence Clemons enthalten. Wer das Saxophon auf der nächsten Tour spielen wird, ist noch nicht klar, aber im Gespräch ist Clemons' Neffe, der seinen Onkel mit Sicherheit würdig vertreten könnte. Klar ist aber, dass ein Konzert von Bruce Springsteen und der E Street Band ein alters- und genreübergreifendes Event ist, das man mindestens einmal im Leben gesehen haben muss. Denn "Born In The USA" trifft zwar nicht immer zu und wird sogar, je nach Aktualität und Auffassung, manchmal kontrovers diskutiert, aber der Song ist trotzdem einer der Gänsehautmomente, der überall auf der Welt funktioniert. Auch im Letzigrund. Denn ein guter Song ist ein guter Song.

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CD Mainstream/Indie/Alternative LANA DEL REY Born To Die Universal

hug. Ihr Debüt ist thenewestthehypestthefreshest: Zehn Millionen Klicks hatte die New Yorkerin auf ihrem selbstgebastelten Youtube-Clip «Video Games», die Single kam in viele Charts, die Welt war begeistert: Schon viel zu lange hatte niemand mehr amerikanische Alltagstristesse und, wie Christoph Fellmann sagt, Samstagabendleere mit so grossen Gesten in Musik umgewandelt wie sie. Und in die dazu passenden Video-Bilder. Und mit so einer grossen tragenden Stimme. Insofern war die hohe Erwartung in das Debüt gerechtfertigt: Hier war gerade die klingende Version von David-Lynch-Filmen im Kommen. Diesen Anspruch aber mag das Debüt nicht vollauf zu erfüllen: Zu sehr hat Lana oder ihre Plattenfirma der kunstvoll inszenierten Melancholie misstraut und deshalb so lange Beats und Pop-Elemente in die Songs geflickt, bis diese das Diktat übernehmen. Songs wie «National Anthem» oder «Radio» könnten auch von einer x-beliebigen anderen Sängerin sein. Schade. Trotzdem: «Born To Die» bleibt eines der herausragenden Debüts in der Flut gesichtsloser Pop- und R&B-Sternchen.

auf die Knie. Zu recht natürlich: Cohen war immer der ruhigere Dylan, der im Gegensatz zu Letzterem je mehr zu sagen hatte, je älter er wurde. Eine Art Philipp Roth der Musik. Eigentlich hatte sich Cohen einst zurückziehen wollen, lebte jahrelang in einem buddhistischen Kloster, doch dummerweise räumte in dieser Zeit seine ehemalige Managerin sein Konto leer. Mit dem Ergebnis, dass Cohen Geld braucht und seither wieder Musik veröffentlicht und Konzerte gibt. Sehr zu unserer Freude (nicht wegen des fehlenden Gelds sondern wegen der neuen Musik). Geändert hat sich natürlich trotzdem wenig. Denn auch auf «Old Ideas» spielt die Musik so gut wie keine Rolle, weil sie nur der Klangteppich für Cohens tiefsinnig reflektierte Texte ist. Man könnte diese, wie übrigens auch die Musik von Lou Reed, genauso gut als LyrikBand veröffentlichen. Diesmal singt beziehungsweise brummelt der Meister vom Leben und dass zumindest das Seinige wohl bald zu Ende geht. Das nehmen wir mit Ehrfurcht entgegen. «Old Ideas» führt uns nebenbei vor Augen, wie sehr wir im allgemeinen Pop-Trubel vergessen haben, auf die Texte zu achten. Oder weiss jemand, wovon Lady Gagas «Alejandro» handelt?

mit einem frechen Einstieg und etwas mehr Drive, der schon fast fröhlich wirkt im Verhältnis zum restlichen Album und daher auch etwas schneller ins Ohr geht. „Bluebird“, „Distance“, „Penguin“ und „Sad Song“ sind dagegen schon beinahe langweilig und zu ruhig, sie plätschern friedlich vor sich ihn und bleiben kaum hängen. Das Album ist gefüllt mit emotionalen Balladen und einem Seelenstrip der Sängerin. An ihre Hitsingle „Jar Of Hearts“, die eine perfekte Mischung aus Emotionen, Leidenschaft und Kraft ist, kommt jedoch kaum ein anderer Song heran. Wer also keine oder nur selten Balladen oder Gefühlsdepressionen mag ist hier falsch, wer sich aber gerne davon mitreissen lässt und in einer schönen Stimme versinken möchte, wird grosse Freude an Christina Perri's Erstling haben. Das Album beinhaltet nebst zu ruhigen, schon beinahe depressiv stimmenden Songs aber auch einige berührende Schmuckstücke. Als Newcomerin kann und wird sie noch um einiges reifen und es ist bestimmt noch sehr viel von ihr zu erwarten. Was aber noch viel wichtiger ist, sie macht ehrliche Musik voller Leidenschaft und geht in ihren eigenen Lieder auf. Sollte es nicht so sein?

CHRISTINA PERRI

BRIAN ENO

Lovestrong.

Panic Of Looking

Atlantic Records / Warner

Warp/Musikvertrieb

rk. In Amerika ist sie schon lange ein Star und auch in England hat sie bereits eine Tour absolviert. Hier in der Schweiz müssen wir uns vorerst mit ihrem Debütalbum begnügen. „Lovestrong“ ist voll gepackt mit Erzählungen über Liebe, Schmerz und Stärke. Viel Piano und Akustikgitarren, gepaart mit der gefühlvollen etwas rauen Stimme von Christina. Die klassische Mischung für Liebeslieder also. Der Opener „Arms“ ist genau so ein Lovesong, von welchem man sich gerne forttragen lässt. Gefolgt von „Bang, Bang, Bang“

hug. Bereits 2002 haben der Studiotüftler und der britische Poet Rock Holland zusammengearbeitet, Ende letztes Jahr folgte mit «Drums Between The Bells» eine Fortsetzung dieses Teamworks, das nun ihrerseits eine Fortsetzung findet, wenn auch mit 16 Minuten Spielzeit eine recht kurze. Eno räumt alles, was ihm Zuviel erscheint, weg. Er reduziert die Musik auf das Allernotwendigste, schliesslich sogar auf die blosse Abfolge lang ausklingender Einzeltöne. Eno modelliert die Klänge zu gläserner Klarheit und gibt

LEONARD COHEN Old Ideas Sony

hug. Wenn der grosse alte Mann ein neues Studio-Album veröffentlicht (nur 12 in 44 Jahren), zwingt uns Ehrfurcht

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ihnen eine bestechende Räumlichkeit, während Hollands Worte wie Schlaglichter beziehungsweise akustische Inputs aufscheinen: Sie ergeben in sich keinen Zusammenhang, weshalb sie korrekterweise nicht als Lyrik bezeichnet werden. So ergibt sich von Stück zu Stück (6 insgesamt) die Illusion, als würde man durch verschiedene (abgedunkelte ) Klanginstallations-Räume gehen. Das ist Kunst auf CD. Ein Erlebnis. Anders gesagt: Nicht Pictures of an exhibition, sondern Klanginstallationen of an exhibition.

TRENT REZNOR/ ATTICUS ROSS The Girl With The Dragon Tattoo Mute/Musikvertrieb

hug. Die Dispute zum Vergleich des Originals und des Remakes des Films haben wir abgeschlossen, Trent Reznor und Atticus Ross haben für den Soundtrack allerlei Auszeichnungen abgeholt, jetzt können wir uns ausgiebig der Filmmusik zuwenden: Ein Superdeluxe-3-CD-Digipack mit drei Stunden Musik, was als viel erscheint, doch das ist es nicht, denn der Film dauert 2 Stunden 38 Minuten. Reznor/Ross haben also nur unwesentlich ausgebaut. Da die Musik im Gegensatz zum Beispiel zu derjenigen von James Horner nicht in den Film eingreift, sondern die Bilder unterstützt und ihnen so mehr Kraft verleiht, schafft sie auch viel Freiraum für eigenes Kopfkino: Sehr reduzierte, atmosphärische Tunes, deren Basis meist das Klavier ist und in der nur selten Reznor-typische Dissonanzen und Störgeräusche auftauchen. Lösgelöst vom Original Score ist der Titeltrack, der Remix von Led Zeppelins «Immigrant Song», ein wuchtig tanzbarer, sauber in die Moderne transferierter RockKlassiker. Und ganz nebenbei: Die Bilder zum Vorspann, also der eigentliche Clip zu «Immigrant Song», ist einer der besten Vorspänne der letzten Jahre.


COLDPLAY „Mein Vater sagte damals: Es ist unwahrscheinlich, dass Du ein Rockstar wirst, aber du solltest es versuchen“, erinnert sich Chris Martin, „und im Nachhinein sei es weder hart noch schwierig gewesen, Rockstar zu werden, wenn man es mit anderen Jobs vergleiche.“

pc. Auch wenn da eine gehörige Portion Understatement dabei ist, aus der Ferne betrachtet könnte man wirklich diesen Eindruck bekommen, der kometenhafte Aufstieg sei ein Klacks gewesen. Denn mit Coldplay ging es immer nur nach oben. Noch 1998 traten Chris Martin, Gitarrist Jonny Buckland, Bassist Guy Berryman und Drummer Will Champion in kleinen Clubs in Camden (einem Stadtteil von London) auf, und ihre erste EP mit dem Titel „Safety“ wurde in einer Auflage von nur 500 Stück veröffentlicht. Welcher Coldplay-Fan hätte nicht gerne eine solche Rarität in seiner Sammlung. Heute eilt die Band von Erfolg zu Erfolg. 50 Millionen verkaufte Alben und ungefähr ebenso viele begeisterte Konzertbesucher sind ein Argument, das sich nur schwer wegdiskutieren lässt. Es sind die ganz grossen Melodien und die grossen Gefühle, die Songwriter und Sänger Chris Martin aus dem Ärmel schüttelt, als wäre es das normalste der Welt. „Die wirklich guten Songs sind in einer Viertelstunde fertig“, sagt Chris Martin über seine Kompositionen, „aber man darf nicht vergessen, dass dazwischen noch tausende von anderen Songs liegen, die nichts taugen. Ich habe ständig Musik in meinem Kopf. Das schwierigste ist es, die guten Sachen von den schlechten zu trennen.“ Derweil gibt es eine harte Fraktion unter den MusikKritikern, die keine Gelegenheit auslässt, um an Coldplay und den Songs herumzumäkeln. Nicht zuletzt deshalb wird Frontmann Chris Martin mit hartnäckiger Regelmässigkeit von Journalisten gefragt, wie er mit Kritiken umgehe. Seine Antwort: „Ich habe aufgehört, Kritiken zu lesen.“ Was nicht bedeutet, dass Chris seine Arbeit auf ein Podest hebt. Im Gegenteil: Einer der grössten Hits der Band, „Speed Of Sound“ aus dem Album „X&Y“, spielen Coldplay an ihren Konzerten so gut wie nie. Begründung: „Es wäre ein guter Song, aber wir haben es auf der Platte einfach nicht geschafft, ihn richtig rüber zu bringen.“ Das aktuelle Album war ein hartes Stück Arbeit. Die Band

erinnert sich in Interviews, satte 18 Monate hätten sie im Studio verbracht, zum zweiten Mal hintereinander mit Brian Eno (U2, Depeche Mode) als Produzent. Doch das erste Jahr im Studio sei alles andere als produktiv gewesen. Erst am Schluss seien die wirklich guten Sachen entstanden. Die Fallstricke, sich in einer Produktion zu verirren, sind auch deshalb so gross, weil Coldplay nicht nur in der Musik, sondern auch beim ganzen Drumherum so viel wie möglich mitbestimmen wollen. Zum Beispiel bei den Clips oder Animationen, die während ihrer Konzerte auf den Videoleinwänden eingespielt werden. Oder bei der Gestaltung des CD-Booklets. Da werde auch schon mal über die richtige Schriftart diskutiert, sagt Bassist Guy Berryman. Alles, was ins Kreative geht, ist Sache der Band. Drumherum gibt sich die Band so normal wie möglich. „Ich denke

“Die wirklich guten Songs sind in einer Viertelstunde fertig”

eigentlich keinen Tag daran, dass ich berühmt bin“, so Bassist Berryman, „meine Bandkumpels und ich, wir können völlig unbehelligt durch London spazieren.“ Freilich, mit Chris Martin als Sänger verhält es sich etwas anders.

Zumal er mit Hollywood-Darstellerin Gwyneth Paltrow verheiratet ist, was ihm häufiger mal Schlagzeilen in der Boulevard-Presse einbringt. Doch in den Interviews gibt er sich betont zurückhaltend und ist keiner, der sich nach vorne drängt. Deshalb habe er auch immer in Bands gespielt. Alleine auf einer Bühne würde er sich verloren und verletzlich fühlen. Fragen nach seinem Privatleben sind ihm sichtlich unangenehm, er will nicht darüber reden: „In meinem Songs steckt eigentlich soviel Privates, da ist eigentlich alles gesagt.“

LIVE 26. Mai 2012 Zürich, Letzigrund 11


Die Würger aus Guildford

L

Im Sog des Punk, Mitte der 70er Jahre, wurden auch diverse Bands, die musikalisch mit Punkrock an und für sich nicht viel zu tun hatten, in die gleiche Kiste gepackt. Alles was nach einfachem, schnellen Rock'n'Roll tönte und nicht unter Hardrock oder Pop eingeordnet werden konnte und bestenfalls noch ein aufsässiges, gegen den Strom gebürstetes Image hatte, war Punk.

hh. Vielen damaligen Bands war das egal, denn mit dem PunkSiegel auf dem Singlescover war Aufmerksamkeit bei Medien und Fans garantiert. Zu den erfolgreichen Nicht-Punkern, die aber oberflächlich diesem Genre zugeordnet wurden, zählten neben den Pubrockern The Motors und Dr. Feelgood, den Rock'n'Rollern The Pirates oder dem clownesken Ian Dury (um nur einige zu nennen) eine düstere, angsteinflössende Würger-Combo aus dem Städtchen Guildford mit dem passenden Namen The Stranglers. Im Gegensatz zu den meisten Punkern beherrschten sie ihre Instrumente, besonders Bassist Jean-Jacques Burnel wurde

durch sein dominantes, originelles und hochmelodiöses Spiel schnell zum grossen Vorbild für jeden Nachwuchs-Tieftöner. Originell war auch der von Bass und Orgel geprägte Sound, der in seiner Bedrohlichkeit bestens zum Düsterimage der Truppe passte. Mit Songs wie „Peaches“, „No More Heroes“, „Grip“ und „Nice And Sleazy“, ausgestattet mit zynischen und provozierenden Texten von Sänger/Gitarrist Hugh Cornwell, rollten sie Mitte der 70er die Charts auf und avancierten schnell zu einem der bestsellendsten britischen Acts. Auch neben der Bühne lebte die Truppe gern ihr provokantes Image aus, lieferte sich regelmässig Schlägereien mit Journalisten und landete in Frankreich wegen „Aufwiegelung zu Unruhen“ sogar im Knast. Als sie in den 80ern ihren Sound vermehrt Richtung Pop dirigierten, stellte sich auch der grosse Erfolg ausserhalb der britischen Grenzen ein. Songs wie „Golden Brown“, „Always The Sun“, „Skin Deep“ oder „Strange Little Girl“ verkauften Millionen und gelten als Evergreens des britischen 80erJahre-Pops. Mit zunehmender Dauer versandete die Kreativität des Quartetts allerdings immer mehr und Bandchef Hugh Cornwell trennte sich 1990 von seinen Kollegen, um eine (nicht besonders erfolgreiche) Solokarriere anzuschieben. Die verbliebenen Originalmitglieder J.-J. Burnell, Jet Black (Drums) und Keyboarder Dave Greenfield machten mit wechselnden Gitarristen weiter und veröffentlichen bis heute in unregelmässigen Abständen neue Platten. Seit über zehn Jahren gehört Gitarrist Baz Warne zum Line-Up und teilt sich mit Burnell den Gesang. Unermüdlich tourt die Band immer noch durch die europäischen Clubs und wird sicher auch in Zürich bei einigen Fans der ersten Stunde für Freudentränen sorgen, wenn es aus den Lautsprechern tönt: „ Walking On The Beaches Looking At The Peaches“.

Vergangenheitsbewältigung Die 5X5-Tour der Schotten machte Ende Februar 2012 in Zürich halt und war ein Pflichttermin für alle alten Fans der New-Wave/Pop-Legende. Der poppigere Teil der 80er Jahre sowie spätere Werke wurden weggelassen und damit alle Nr.1 Singles (u.a. "Don't You (Forget About Me)" und "Belfast Child"). Im Vorfeld der Tour sprach Sänger und Mastermind Jim Kerr (neben Gitarrist Charlie Burchill das einzige verbliebene Originalmitglied) mit TRACKS.

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lg. Das Motiv für die 5X5 Tour, auf welcher Simple Minds von jedem ihrer fünf Frühwerke fünf Songs spielen werden, war, sich auch vermehrt auf die Vergangenheit zu konzentrieren. Dies hat schon 2008 begonnen, als Simple Minds anlässlich ihres dreissigjährigen Bandjubiläums das gesamte Album "New Gold Dream (81, 82, 83, 84)" am Stück spielten. Laut Jim Kerr hat die Band zusehends Freude an ihren alten Werken gewonnen. Die 5X5 Tour ist der bisherige Höhepunkt dieses Streifzuges in die Vergangenheit. Er sieht Simple Minds in der Tradition von Acts wie New Order, The Cure oder auch Depeche Mode, welche die frühen 80er Jahre massgebend geprägt haben und immer noch als Blaupause für diese Zeit gelten. Parallel arbeiten Simple Minds bereits an einem noch unbetitelten neuen Album, welches 2013 erscheinen soll. Für Jim Kerr ist es wichtig, neben der Vergangenheit auch den Blick auf die Gegenwart und die Zukunft nicht zu verlieren. Doch eine Reunion mit alten, ehemaligen Bandmitgliedern kommt laut Kerr nicht in

IV 15 Zü . Apr E rich il 2 , D 012 yna mo

Frage. Die Schweiz hat eine besondere Bedeutung für Simple Minds und dies nicht nur aufgrund des sensationellen Live-Albums "Live In The City Of Light" aus dem Jahre 1987, für dessen Inlay ein wunderbares Bild der Piazza Grande in Locarno verwendet worden ist. Jim erinnert sich noch an verschiedene Auftritte im Volkshaus in

SIMPLE MINDS Zürich oder auch in den Arenen von Avenches. Jims persönliches Highlight in der Schweiz ist allerdings sein Morgenschwumm am Oberen Letten in Zürich. Obwohl Simple Minds sich schon früh für wohltätige Organisationen engagiert und politische Themen wie der NordirlandKonflikt in "Belfast Child" thematisierten oder den Song "Mandela Day" zu Nelson Mandelas siebzigstem Geburtstag veröffentlicht haben, läuft derzeit in dieser Hinsicht weniger. Laut Jim Kerr hat die Band wohltätige Organisationen zu grösserer Bekanntheit verholfen und somit sei diese Aufgabe vorerst erledigt. Viele Leute konnten damit erreicht werden, denn Simple Minds haben bis dato weltweit über 30 Millionen Alben und unzählige Singles verkauft. Angesprochen auf die kleinere Popularität der Band im Vergleich zu früheren Jahren antwortet Kerr, dass eine Band wie ein Organismus zu betrachten sei, der mal besser und mal weniger gut bei der breiten Öffentlichkeit ankommt. Die Band hatte ihre grossen Erfolge und besitzt immer noch eine loyale Fanbasis. Laut Kerr sei es bei einer Band anders als bei einem Fussballklub (er ist leidenschaftlicher Anhänger von Celtic Glasgow), wo alles auf den Sieg ausgerichtet ist.


Mainstream/Indie/Alternative EISBRECHER Die Hölle Muss Warten Sony

hh. Alex Wesselsky (voc) und Noel Pix (gtr) sind Eisbrecher. Die beiden rockten schon mit ihrer alten Band Megaherz im Dunstkreis von Rammstein, diesen Weg setzten sie mit Gründung von Eisbrecher fort. Und so ist es nicht erstaunlich, dass auch das neue Album „Die Hölle Muss Warten“ da keine Ausnahme macht und so nah bei Rammstein angesiedelt ist, dass man schon von einem Plagiat sprechen muss. Nicht nur die Produktion und der Gesamtsound, sondern auch Klangfarbe und Melodien der Keyboards sowie die typischen Rammstein-Gitarrenriffs sind geradezu schamlos bei den Chefs abgekupfert. Und als ob das nicht genug wäre, versucht Wesselsky auch gesanglich und textlich in den (zu grossen) Stiefeln von Till Lindemann zu laufen. Allerdings gibt es Momente, wo Eisbrecher den Gesang melodiöser einsetzen. Also endlich mal ein Zeichen von Eigenständigkeit? Nein, denn jetzt lässt der unheilige Graf grüssen. Das Album ist von A-Z abgekupfert, da gibt es wirklich nicht die Spur von Originellem, jegliche Überraschungen bleiben aus und der Mund des Hörers bleibt höchsten vor Erstaunen ob soviel Frechheit offen. Ist einem allerdings egal, wie schamlos hier in fremden Gärten geplündert wird, kann man das Album durchaus als gelungen bezeichnen. Es beinhaltet gute Songs, die Texte haben Ausdruckskraft, es wird hart und druckvoll gerockt und die Produktion ist fett. Keine Frage, dass Eisbrecher auch mit dem neuen Album wieder Chartsplatzierungen erreichen werden. So gesehen werden Wesselsky und Pix im wahrsten Sinn des Wortes sehr gut mit und von den Kritiker-Nörgeleien leben können.

ICON Heat Of The Rising Sun The Store For Music hh. Hinter Icon verbergen sich

John Wetton und Geoffrey Downes, die zusammen bei ASIA aktiv waren/sind. Bassist/Sänger John Wetton kann dabei auf eine grosse Vergangenheit zurückblicken, war er doch vor ASIA in solch wegweisenden Bands wie King Crimson und UK aktiv, wie auch kurzzeitig bei Uriah Heep, Roxy Music, Family oder Wishbone Ash. Tastenakrobat Geoffrey Downes hatte mit den Buggles den Riesenhit „Video Killed The Radio Stars“. Seit 2005 sind die Beiden unter dem Namen Icon aktiv und veröffentlichten bislang zwei reguläre StudioAlben, sowie 2006 eine Live-CD. Das hier vorliegende Live-Album beinhaltet 2 CDs und wurde 2009 in Japan bei verschiedenen Shows mitgeschnitten. Neben Wetton und Downes standen Gitarrist Dave Kilminster (Roger Waters, Keith Emerson) und Drummer Pete Riley auf der Bühne. 24 Songs haben es auf das Doppelalbum geschafft und natürlich sind einige Tracks aus

der musikalischen Vergangenheit von Wetton und Downes dabei, wie der ASIAMegaseller „Heat Of The Moment“ und „Video Killed The Radio Stars“. Geboten wird hier, das muss man leider so sagen, gepflegte Langeweile. Nur in sehr wenigen Momenten vermag das Quartett Feuer an die Lunte zu legen, überwiegend bleibt der Vortrag bieder und schweissfrei. Zudem hat Wetton als Sänger auch schon bessere Tage gesehen und bekundet des Öfteren echt Mühe, höhere Töne sauber zu erreichen. Kommt dazu, dass der Mix des Albums ziemlich kraft- und drucklos ist und Wetton's Stimme viel zu weit in den Vordergrund gesetzt wurde. Das ganze Werk mutet an wie ein Feierabend-Konzert von Musik-Rentnern, die sich wegen Herzinfarkt-Gefahr nicht mehr so stark in die Zügel stemmen dürfen. „Heat Of The Rising Sun“ muss man wirklich nicht haben und sei auch nur absoluten DieHard-Fans von ASIA bzw. Wetton/Downes empfohlen.

CD

KILLING JOKE Lebende Legenden sind rar, aber es gibt sie. Die britische Formation Killing Joke gehört ohne Wenn und Aber dazu. Selbstzerstörung sowie Selbstkasteiung konnten weder Erfolg noch Schaffensdrang besiegen und so kommen wir endlich zu einer solch' Live-Ehre.

cs. Zwar leben sie noch oder besser gesagt wieder, trotzdem (oder gerade deshalb?) haftet ihnen längst schon der Legendenstatus an: Killing Joke. Das anfangs als Duo gestartete Projekt erblickte 1978 das Licht der Welt, erweiterte sich rasch zu einem Quartett und kaum den Kinderschuhen entwachsen, startete es zur Gänze durch. Killing Joke waren ihrer Zeit voraus und beeinflussten denn auch unzählige andere Bands über Generationen hinweg. In dem Zusammenhang liest man unter anderem Namen wie Nine Inch Nails, Nirvana, The Cult und Ministry. Doch nicht alles war gülden bei den Briten, nein, viel eher rabenschwarz. Okkultismus, Abnützungserscheinungen und Übermut tun wohl auch nicht sonderlich gut. Und wie es halt leider bei so vielen famosen Musikerkunterbunten so ist, kam es zur Auflösung respektive zu einer achtjährigen Pause. 2003 war diese glücklicherweise vorbei, die Originalbesetzung allerdings war passé. Wirklich? Nun ja, einen Herzinfarkt später wiederum folgte die Reunion im Original-Line-up und seit einigen wenigen Jahren scheint alles wieder wie früher zu sein. Killing Joke haben sich verschiedenen Stilen verschrieben. So etwa (Dark) Wave, Post Punk und mitunter dem Industrial. Doch Stilbezeichnungen öden ohnehin immer ein bisserl an. Es ist wohl sowieso das Beste, sich ein Konzertticket unter den Nagel zu reissen und sich am Legendenstatus gesund zu stossen.

LIVE 24. April 2012 Zürich, Abart 13


THE TING TINGS

Klänge aus der Geisterstadt

Als das britische Indie-Pop-Duo The Ting Tings 2008 mit dem Album „We Started Nothing“ auf den Markt kam, traten die beiden Künstler Katie White und Jules de Martino eine Bilderbuchkarriere los. Ihre Single „That's Not My Name“ erreichte Platz 1 der UK-Single-Charts noch bevor der Longplayer erschien. Das Gesamtwerk stand der Single in nichts nach und folgte kurze Zeit später auf den ersten Platz der Albumcharts. Einige ihrer Lieder waren in Werbespots oder Filmen zu hören und ihr Hit „Shut Up And Let Me Go“ reiste durch die Radiostationen dieser Welt. Dem folgten grosse Clubshows und Erfolge in England, Amerika, Australien, Deutschland bis nach Russland sowie Auftritte an den grössten Festivals und in den USA ein Toursupport für Pinks „Funhouse“-Tour. Eine steile Karriere wie man sie sich eigentlich im Vorfeld gar nicht zu erträumen wagte.

rk. Danach wurde es plötzlich wieder ruhiger um das Duo. Nach endlosem Touren kam die Band 2010 an einen Punkt, an dem sie selber fand, dass nun die Zeit für eine Pause sei. Es zog die beiden Briten nach Berlin, wo sie an neuen Songs arbeiteten und sich wieder dem kreativen Schaffen widmen wollten. Nun gut vier Jahre nach ihrem Debüt melden sie sich mit ihrem neuen Album „ Sounds From Nowheresville” zurück. The Ting Tings fingen als Indie-Band an und endeten mit einem Erfolg, der mit einer Pop-Band vergleichbar ist. Dies hinterliess auch Spuren beim kreativen Arbeiten. Es war nicht mehr wie damals beim Erstling im Proberaum. Man stand im Studio und hatte plötzlich viele Leute vom Label um sich herum wie auch Freunde. Die Songs wurden beurteilt und gelobt noch bevor sie richtig fertig waren und die beiden Künstler realisierten, dass sich nicht Songs formten, die sie selbst mochten sondern die andere mögen. Also packten sie ihre sieben Sachen und zogen nach neun Monaten in Berlin in einen ruhigen Ort in Spanien. Ohne Label und ohne Einfluss von aussen. Katie und Jules hatten wieder Zeit und Lust ihrer

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Kreativität freien Lauf zu lassen. Entstanden ist ein abwechslungsreiches Gesamtwerk, welches sich an keine klaren Stilgrenzen hält sondern durch sämtliche Genres hüpft. Inspiriert wurden die Beiden durch ihre eigene Art Musik zu hören, denn auch sie bewegt sich in verschiedenen Genres. „Du hörst dir ganze Alben an und erstellst eine Playlist. Wir wollten eine Scheibe, die so eine Playlist reflektiert, jeder Song ist anders und trotzdem passt alles zusammen.“ Die Vielfalt gehört aber auch zu den grössten Herausforderungen, denn obschon die Musiker immer noch dieselben sind, versucht man Neues zu schaffen, wie auch der Maler, der nicht zweimal das gleiche Bild zeichnet. Jedes Stück soll eine neue Überraschung sein. Und obschon der Wiedererkennungseffekt gegeben ist, scheint dies dem Duo meist gelungen zu sein. Auch für das Cover haben sie sich etwas Aussergewöhnliches einfallen lassen. Sie besuchten verschiedene Kunstakademien, sprachen mit den Studenten, erzählten von „Nowheresville“ und spielten ihnen einige Songs vor. Sie lancierten eine Homepage, auf

der Arbeiten hochgeladen werden oder sogar mit Audioteilen Remixes erstellt werden konnten. Es war also ein Student, der die Zeichnung gestaltete und den Gedanken des Albums entsprechend widerspiegelte. Zudem sind noch zwei weitere Künstler am Artwork beteiligt. Für den zweiten Output wurde sogar gemutmasst, ob Musiker wie zum Beispiel Jay-Z auf dem neuen Album mitwirken sollten. Dies war aber weder geplant noch ist es korrekt. The Ting Tings wechselten vor rund 1,5 Jahren das Management zu Roc Nation, wo auch Jay-Z beteiligt ist. Diese Tatsache liess wohl so diese Gerüchte entstehen. Als erste Auskopplung wurde „Hang Up“ gewählt. Das Stück bietet die nötige Energie und Power und erzählt von nicht erreichten Punkten im Leben und dem Wechsel. Es schien passend als erste Single und für The Ting Tings fühlt es sich einfach nur gut an es zu spielen. Die derzeitigen Favoriten von Katie sind jedoch „Day To Day“, wohl die poppigste Nummer bisher, aber da sie darin wirklich singt und ihre Stimme anders einsetzt, ist diese für sie sehr speziell. Im Gegenzug dann aber auch „Guggenheim“, in dem gesprochene Worte zu finden sind. Jules sieht das sehr unkompliziert: „Mein Favorit ist „Help“. Es ist einfach ein nettes, perfektes Stück Musik und es brauchte vier Stunden um es zu schreiben“. Alles in allem sind die Beiden sehr glücklich mit ihrem Leben. Katie packte vor drei Jahren ihr damaliges Leben in eine Box und tourte los. Seither hat sie diese nicht mehr geöffnet und ist sich nicht sicher, ob sie darüber traurig oder froh sein oder einfach loslassen soll. Musik und Kreativität sind das Leben von The Ting Tings und ihre grosse Leidenschaft. Es kann zwar frustrierend sein oder auch Angst machen, wenn man so sehr in die Industrie involviert wird. Damit man nicht ein Teil davon wird, sollte man immer mal wieder stoppen oder wegrennen, damit man das Ganze vergessen und einfach nur kreativ sein kann. „Wir hoffen, dass wir noch lange so sein können. Damit wir die Kontrolle und den Fokus behalten können, um uns nicht Gedanken über die Industrie oder was die Leute denken, machen müssen.“ Reisen wurde zur Sucht. Und obschon Manchester mit Familie und Freunden das Zuhause bleibt, scheint man sich an das Umherziehen zu gewöhnen. Auch wenn so das Privatleben fehlt, zieht es die Beiden nach einem Aufenthalt in der Heimat schon wieder weiter. Wohin sie die Zukunft als Nächstes führen wird, ist also abzuwarten. Im Moment kommt der Sound aus „Nowheresville“. THE TING TINGS Sound From Nowheresville Sony 03 – Hang It Up 04 – Give It Back 05 – Guggenheim 06 – Soul Killing 07 – One By One 08 – Day To Day 09 – Help 10 – In Your Life 01 – Silence 02 – Hit Me Down Sonny


CD Mainstream/Indie/Alternative MAGAZINE No Thyself Wire Sound

rp. Dreissig Jahre nach ihrem letzten Studioalbum «Magic, Murder and the Weather» (1981) legen die englischen Magazine ein neues Werk vor. Auf «No Thyself» macht die Band um Frontmann Howard Devoto (ehemals Buzzcocks) dort weiter, wo sie anfangs der Achtziger aufgehört hatte: Beim eigenwilligen und eigenständigen Post-Punk, den sie auf ihren vier Alben kultivierten. Der charakteristische, fliessend weiche Basssound von Barry Adamson ist da, ebenso die schneidende Gitarre (jetzt gespielt von Bob Mandelson) und natürlich die sphärische Orgel von Dave Formula, welche Magazine immer mit einem Fuss im Art-Rock platziert. Darüber thront die unterkühlte Stimme von Howard Devoto, zuweilen schrill, zuweilen provokativ. Erstaunlicherweise funktioniert diese Mischung auch heute noch. Songs wie «Do The Meaning», «Hello Mister Curtis (With Apologies)», «Physics» oder «The Burden Of A Song» machen einmal klar, wieso Magazine als Einfluss von Bands wie U2, Muse oder Radiohead angeführt werden.

RICH ROBINSON Through A Crooked Sun Circle Sound Records

Gitarrist bei seiner Stammkapelle Black Crowes nur begrenzt ausleben, sieht man mal von seinen (BC-Fans mögen mir verzeihen)eher langwierigen und mit zunehmender Dauer langweiligen Soloeinlagen bei BC-Konzerten ab. Und so lässt er seiner Passion hier freien Lauf und das funktioniert recht gut. Robinson offenbart seine grosse Liebe zu Spät-60er/Früh70er (Jam-)Rock in der Schnittmenge von James Gang, The Band bis hin zu Neil Young's Crazy Horse, gepaart mit beatlesken Gesangsmelodien und einem guten Schuss Psychedelic. Dabei geht der Gitarrist entspannt und locker zu Werke und scheut sich nicht vor gelegentlichen angejazzten Improvisationen. Auch wenn Robinson seine BC-Wurzeln nicht verleugnen kann, präsentiert er sich hier durchaus eigenständig und spricht mit dem Album in erster Linie Fans des Jam-Rocks der Marke Gov't Mule (Warren Haynes ist als Gast auf „Bye Bye Baby“ an der Slide dabei) oder Allman Brothers an. Also Liebhaber des gemütlichen, entspannten und frei gespielten Gitarrenrocks, die zudem noch eine hohe Affinität zu vorgenannten Bands haben, werden hier bestens bedient und erhalten ein sehr stimmiges und schönes Album. Da fällt auch nicht besonders schwer ins Gewicht, dass Rich Robinsons gesangliche Fähigkeiten nicht mit denen als Gitarrist mithalten können. Fans der wesentlich härter und straighter rockenden Black Crowes dürften allerdings über die Gesamtlänge des Albums Durchhaltemühen bekunden.

MARSLAND DOT COM Marsland Dot Com Jazzhaus Records

hh. Der introvertierte Teil der Robinson-Brüder kommt mit seinem zweiten Soloalbum um die Ecke. Wahrscheinlich gibt es mal wieder familiäre Zwistigkeiten und Chris und Rich brauchen eine Auszeit voneinander. Rich Robinson's Vorlieben für Jams kann der

pc. Es klingt fast etwas wie die Beatles. Doch marsland.com entspringt der Gegenwart und ist zudem keine Band, sondern ein Soloprojekt. Hinter den von akustischen Instrumenten und Schlagzeug geprägten Songs steckt der Deutsche Jens Kreuzer. Sein Sound ist folkig angehaucht und von einer sehr positiven Energie, wie "07732151610". Gitarre und Klavier übernehmen abwechslungsweise die Hauptrolle in den Songs, Kreuzer spielt alle Spuren selbst ein, und wo das Piano zum Einsatz kommt, klingt es fast etwas jazzig ("Amsterdam").

Verspielt sind auch viele Intros zu den Titeln, wie der leicht kakophonische Auftakt zu "I Know" oder das Kirchengebet vor "From Da Da Riots To Sourthside Tank". Über weite Strecken bleibt die Musik sehr sanft und oft ungewöhnlich kurz (viele Titel bewegen sich um die 2-3 Minuten herum), erst in der Mitte des Albums geht es mit "Surviving" etwas rockiger, aber noch immer akustisch

geprägt zu und her. Dies, sowie die meistens doppelt eingesungenen Vocals sind Jens Kreuzers Markenzeichen. Dass er auch mit elektrischen Gitarren ganz gut umgehen kann, beweist er in den Schlussnummern "Too Bad" und "Foolguide".

NYMPHEA MATE Endio Hertz Brigade Records

gleich mit dem ersten Akkord und den ersten Worten „It did start in winter…“. Im Verlauf des Albums fallen einem unzählige Vergleiche ein, hier erinnern Vico, Enrico, Riccardo und Andrea so, als seien Oasis mit besseren Manieren zurückgekehrt - da klingt es dann wieder wie italienische Filmmusik, wie in „All Around You“. Und dann lassen es die Jungs zwischendurch auch zünftig krachen, in „The Embers“ dröhnen die Gitarren und kesselt das Schlagzeug, und darüber hinaus ist der Song durchaus eingängig. Nach einem augenzwinkernden vierzigsekündigen Intermezzo, wo ein Beep-Zensurton als rhythmisches Stilmittel eingesetzt wird, übernimmt „Song For The Leader“ das Melodiethema und brettert laut durch die Boxen, der Refrain klingt schwer nach Protestkundgebung und Revolution. Gegen Ende des Albums geht die Verspieltheit etwas verloren, nur die Songs „Carry On“ und „All These Little Words“ haben einen Trend hin zum Akustischen oder Filigranen, ansonsten sind die Songs eher laut, da und dort brachial und das Songwriting wird von simplen Riffs und an sich guten Effekt-Spielereien („Waiting For The Bang“) in den Hintergrund gedrängt. Wohl macht die Musik hier noch immer Spass, ist aber phasenweise etwas zu einfach gestrickt. Eine Refrainzeile wie „Got nothing to lose - so what's the matter with you“ ist denn auch nicht unbedingt das, was man unbedingt tiefgründig oder anspruchsvoll nennen würde.

SPOCK'S BEARD The X-Tour Live pc. Es gibt wohl nur wenige Bands, die es verstehen, einerseits auf scheinbar simplen Britpop zu machen und einen andererseits in fast jedem Song mit irgendwelchen unerwarteten Akkorden oder Rhythmuswechseln auf dem falschen Fuss zu erwischen. Und obwohl den meisten der Name der Band nicht geläufig ist, tröpfelt das Quartett fast täglich per Radio mit der aktuellen Single „Camilla“ in unser Gehör. Die Band aus dem italienischen Turin hat aber noch weit mehr zu bieten, als den vorwärtstreibenden UptempoSong, der ein bisschen an The Kooks erinnert. Sie packen einen schon im allerersten Song „Sir Constance“, in dem es überhaupt kein Intro oder Vorspiel gibt. Keine Aufwärmzeit also, sondern

Mascot / MV

sp. Live-Album Nr. 8 aus dem Hause Spock's Beard. Mitgeschnitten wurde diesmal eine Show vom September 2010 im Downey Civic Theater in Downey, Kalifornien. Mit an Bord daher auch noch Sänger und Drummer, Nick D'Virgilio, der die Band nach der Tour verliess. Zu hören gibt's es auf der Doppel-CD

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Mainstream/Indie/Alternative sp. Live-Album Nr. 8 aus dem Hause Spock's Beard. Mitgeschnitten wurde diesmal eine Show vom September 2010 im Downey Civic Theater in Downey, Kalifornien. Mit an Bord daher auch noch Sänger und Drummer, Nick D'Virgilio, der die Band nach der Tour verliess. Zu hören gibt's es auf der DoppelCD primär Songs des letzten Longplayers „X“ (CD 1), sowie auf CD 2 einige all-time Klassiker, das obligatorische Drum-Duell Keegan/D'Virgilio und leider ein

TRANSFER Future Selves Mascot/MV

pc. U2 gekreuzt mit den Killers gekreuzt mit den Kaiser Chiefs, das ungefähr ergibt den Sound von Transfer, einem Quartett aus San Diego. Ihr Sound ist opulent,

episch, durchsetzt von viel Hall, aber dabei durchaus eingängig. Songs wie „My Suspicious“, offerieren zudem einen gesunden Schuss Psychedelic. Die Truppe um die beiden Gitarristen und Sänger Jason Cardenas und Matthew Molarius ist im Herbst ausgiebig durch Europa getourt (mit den Kaiser Chiefs und Mona), um ihr Album „Future Selves“ vorzustellen. Eine enorm variantenreiche Platte, auch innerhalb der einzelnen Songs, die mal laut und mal leise, mal langsam und mal schnell daher kommen, wie in „Like It Used To Be“; oder mal einem Gospel-Song ähnlich klingen, wie „Get Some Rest“ (Simply Red lassen grüssen); und dann wiederum geht es in Richtung Pink Floyd in „Wake To Sleep“. Die Stärke der Amerikaner liegt in der Detailverliebtheit. Nicht nur die Refrains sind ausgeklügelt, sondern auch die Gesangslinien in den Strophen, die oft mindestens zweistimmig verlaufen. Und wer einen Blick auf die Videos der Band wirft, z.B. auf „Take Your Medicine“, einem wunderschönen Animationswerk, das vom Houston International Filmfestival ausgezeichnet wurde, der spürt, dass Transfer ihre Band und ihre Musik als

Gesamtkunstwerk verstehen und dies sehr gelungen umsetzen. Nur selten verlassen Transfer ihren Weg der vollständig durchproduzierten Musik, einzig in „Like A Funeral“ und „Deerskin“ beschränken sie sich vorwiegend auf akustische Instrumente. Den Schlusspunkt setzt noch einmal eine epische Rocknummer mit wenig Text, dafür mit Riffs, wie sie auch von Jimi Hendrix hätten stammen können. Man wünscht sich fast ein wenig, Transfer mögen für immer ein Geheimtipp bleiben.

FIRST AID KIT The Lion's Roar Wichita Recordings

pc. Musik aus dem Reich der Sagen und Legenden, vielleicht aus dem hohen Norden, etwas folkig angehaucht, etwas

pathetisch, aber durchaus gefällig. Das sind First Aid Kit. Und tatsächlich stammen sie aus dem Norden, nämlich aus Schweden. Dahinter verstecken sich die beiden Schwestern Klara und Johanna Söderberg. „The Lions Roar“, das Gebrüll des Löwen, schwingt im Dreivierteltakt zu Beginn des gleichnamigen Albums. Doch der Löwe brüllt keineswegs immer nur laut. Schon im zweiten Song „Emylou“ legen akustische Gitarren (eine Slide-Gitarre) und chorale Orgeln den Teppich zu einer befreienden Fahrt über imaginäre Landschaften und in „In The Hearts Of Men“ umschmeicheln sanfte Flötensounds und eine feine Snaredrum das Ohr. First Aid Kit bleiben ihren verträumten und verspielten Sounds auf dem ganzen Album treu. Markenzeichen bleibt der oftmals zweistimmige Gesang, durchsetzt von einem leichten Hall-Effekt, wie in „I Found A Way“ oder in „Wolf“. Dass das Duett Söderberg in erster Linie Klangwelten malt, geht manchmal etwas zu Lasten der Melodien. Die sind zwar gefällig, gehen aber nicht unbedingt sofort ins Ohr. Vielleicht war das auch nie beabsichtigt.

CD


Mainstream/Indie/Alternative V.A. - CHIMES OF FREEDOM THE SONGS OF BOB DYLAN Honoring 50 Years of Amnesty International Universal

lg. Zum 50. Geburtstag veröffentlicht Universal einen tollen Sampler mit 4 CDs voller Bob Dylan Coverversionen zahlreicher namhafter Künstler unterschiedlichster Couleur nur der Titelsong "Chimes Of Freedom" ist von Bob Dylan persönlich. Alle Musiker stellen ihre Beiträge kostenlos zur Verfügung. Von Pop, Country, Rock, Metal oder sogar ReggaeVersionen ist praktisch alles dabei. Wenn man da einen Blick auf die Interpretenliste wirft, wird dies klar: Johnny Cash, Patti Smith, Rise Against, Tom Morello (ex-Rage Against The Machine), Ziggy Marley, Mark Knopfler (Dire Straits), Adele, Queens Of The Stone Age, Lenny Kravitz, Angélique Kidjo, Joan Baez, Bryan Ferry, Bad Religion, Kronos Quartett (nur um ein paar Künstler zu nennen) sorgen für diese tolle Abwechslung mit ihren mehrheitlich spannenden Beiträgen. Da ist praktisch für jeden Geschmack etwas dabei. In Verbindung mit dem guten Zweck kann man da eine Kaufempfehlung für den offenen Musikfan aussprechen.

und dies auf musikalisch schwindelerregendem Niveau. Nach drei grossartigen, aber hauptsächlich auf die beiden Gitarren reduzierten Studioalben präsentieren uns die Beiden mit "C.U.B.A" ihre bisherigen Hits im kubanischem Soundgewand. RODRIGO Y GABRIELA haben hierzu ein kubanisches Orchester erster Güte verpflichtet und das Ganze mit einigen ausgewählten Grössen der World- und Rockmusik angereichert. SitarVirtuosin Anoushka Shankar, Metal-Haudegen John Tempesta und Paco De Lucia-Basser Chales Bevanent sind ebenso an Bord, wie die Palästinenser Le Trio Joubran oder der kubanische Drum-Guru Samuel Formell Alfonso. Dass dabei aber auch ein musikalisch äusserst spannendes und tiefgreifendes Stück Musik herausgekommen ist, ist jedoch nicht selbstverständlich und insbesondere Produzent und "Musical Director" Alex Wilson zu verdanken. Die Jazz-Ikone vermochte es ausnahmslos die komplexen Arrangements und Rhythmen ideal für die ergänzenden Musiker zu übersetzen. Highlights: der grandiose Opener "Santo Domingo", die Carlos SantanaVerneigung "Hanuman", das von wundervollen Sitar-Klägen untermalte "Ixtapa" und, natürlich, "Tamacun". Kein Song fällt ab und RODRIGO Y GABRIELA liefern uns mit “C.U.B.A.“ schlicht ein grossartiges Album!

SHONA FOSTER The Moon & You Beach Hut Records

RODRIGO Y GABRIELA C.U.B.A ATO Records

sp. Wem das AkkustikgitarrenDuo noch kein Begriff ist, sollte spätestens jetzt aufhorchen. Denn was RODRIGO Y GABRIELA hier mit "C.U.B.A" abliefern ist Lebensfreude pur

rp. The List, das englische Ausgehmagazin, nannte Shona Fosters Musik der ambitionierte und erfolgreiche Versuch Tori Amos mit Kate Bush zu fusionieren. Das Source Magazine bescheinigte ihr ebenfalls eine gewisse Nähe zu Kate Bush, aber auch zu Portishead. Wer bin ich den, das ich dem widerspreche würde. Es gibt ja auch keinen Grund dazu. Die in Schottland geborene Shona Foster ist mit ihrem Sound nicht weit entfernt von genannten

Vergleichen. Ein paar Unterschiede gibt es dann aber doch, die schlussendlich auch die Eigenständigkeit von Shona Foster ausmachen. Die dreizehn Songs (inklusive eines Hiddentracks) auf ihrem Debütalbum sind schwierig einzuordnen. Sie enthalten Versatzstücke aus Pop, Rock, Vaudeville, Folk, Musical, Chamberpop, Trip Hop und Musik aus dem Balkan. Dazu ist Shona Foster mit einer Stimme gesegnet, die bezaubernd wie eine sanftes Lächeln, poetisch wie ein Gedicht von Rainer Maria Rilke aber auch aufbrausend wie ein Sturm klingen kann. Aus diesen Vorgaben kreiert sie Songs, die unter die Haut gehen, bewegen, erschüttern, berühren, bezaubern und vor allem faszinieren. Musik, die lebt und atmet. Eine Wohltat.

CD

Erst gegen Schluss begehrt die einförmig klingende Musik auf. Das dumpfe, raue «ShowMe Everything» lässt viele Vergleiche mit Joy Division zu. Vermag jenen aber nicht das Wasser zu reichen. Andere Songs atmen schwer, klingen schleppend, eintönig, fast müde. Irgendwie ist den Tindersticks, das Pathos, der Glamour und die Leidenschaft, die sie auf früheren Alben zu etwas Majestätischem vereinten, abhanden gekommen. Nur noch vereinzelt tauchen solche Momente auf.

DIE ANTWOORD Tension Universal

TINDERSTICKS The Something Rain City Slang/TBA

rp. 2005 und 2006 veröffentlichte Stuart Staples, Sänger der englischen Tindersticks, zwei Soloalben, die Spekulationen anheizten, die Band wolle sich auflösen. Die Tindersticks lösten sich nicht auf, aber drei der Urmitglieder verliessen 2007 die Band. Ein Jahr später veröffentlichten die verbleibenden Mitglieder mit Studiomusikern ergänzt «The Hungry Saw», ein Befreiungsschlag und Neuanfang. 2010 folgte «Falling Down A Mountain», das neue Häfen anfuhr aber auch Gewohntes bot. Das neue Werk «The Something Rain» ist ihr neuntes Album in 21 Jahren. Im Pressetext schreiben die Tindersticks: «Im Herzen dieses Album liegt die Erinnerung an alle Menschen, die wir in den letzten zwei Jahren verloren haben.» Dass die Tindersticks nicht immer die Worte gefunden haben, dies adäquat auszudrücken, zeigt wohl der leise instrumentale Abschluss «Goodbye Joe». Insgesamt hinterlässt «The Something Rain» aber einen zwiespältigen Eindruck. Zum Auftakt rezitiert Staples über lange neun Minuten einen Text.

hug. Das Persiflage-Projekt des südafrikanischen Komikers Watkin Tudor ist «theanswertowhatever, man...fuck», wie er selber sagt. Mit ihrem Debüt «$O$» sorgten er und seine «Rich Bitch» YoLandi mit DJ Hi-Tek gleichermassen für Verwirrung und Aufsehen: Nicht mal Borat hat trostloses Aussenseiterleben so hart auf die Schippe genommen. Nun erscheint das zweite volle Album derAntwoord, das musikalisch voll auf der Linie zwischen Rap, Techno und «wahtever, man... fuck» bleibt und sich natürlich unverschämt auch am trendigen Dubstep bedient. Komplett umgestellt ist das visuelle Konzept, das genauso wichtig ist wie die Musik: Diesmal inszenieren sich Die Antwoord furchterregend kaputt-dämonisch. Grossartige Kunst. Unbedingt ansehen auf www.dieantwoord.com

ISLET Illuminated People Turnstile/Musikvertrieb hug. Kleine Insel, grosse Wirkung: Mit drei Singles haben die vier Engländer auf sich aufmerksam gemacht, nun ist endlich das Debüt hier. Islet vermantschen SechzigerPsychedelik, Hammond-Orgeln, Artrock und wenig Gesang zu einer flubbernden, blubbernden Kunstmusik irgendwo zwischen The Bran Flakes, Jimi Tenor und Beck, so in etwa, also überaus eigenwillig. Aber spannend.

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ELVIS COSTELLO

Hits per Glücksrad

Er sieht aus wie Buddy Holly und heisst wie der King. Man mag es ihm nicht verdenken, dass er seinen Namen ein wenig modifiziert hat, denn seine Karriere wäre mit seinem Geburtsnamen Declan Patrick Aloysius MacManus wohl etwas anders verlaufen. ip. Die Vorlage zu seinem späteren Beruf lieferte ihm sein Vater Ross MacManus, ein britischer Jazz- und Bebop-Trompeter, namhafter Songschreiber und Sänger einer der erfolgreichsten britischen Big Bands seit den 40er Jahren. Ross MacManus hatte vor allem in England einige Hits in den 60ern und spielte später die Trompete auf den beiden Songs seines Sohnes "A Town Called Big Nothing" (Out Of Our Idiot, 1987)und "Invasion Hitparade" (Mighty Like A Rose, 1991) ein. Der Name Costello, den sich auch Ross MacManus eine Zeit lang auslieh, stammte von Declans Urgrossmutter. Am Anfang seiner Karriere dienten ihm die Initialen DP noch als Vorname. Sein Manager schlug ihm aber Mitte der 70er den Vornamen Elvis (natürlich nach Presley) vor und prompt landete das erste Album unter diesem Pseudonym in den Top 40 der Billboard Charts. Dieses Album, "My Aim Is True" wurde 1977 veröffentlicht und von der Band Clover eingespielt, die später in veränderter Besetzung als Huey Lewis and the News bekannt wurde. Costellos Musik lässt sich nicht wirklich gültig einordnen. Zu vielfältig sind seine zahlreichen Veröffentlichunge n, die vom frühen Rock'n'Roll über gefühlvolle Balladen und Soundtracks mit Oscarnominierung bis zur Kammermusik reichen. Einer seiner bekanntesten Songs ist "Veronica" von seinem 1989er Album "Spike". Dieses Album markierte sein Comeback und wurde zu einem Erfolg in den USA. Paul McCartney schrieb als Co-Autor an diesem Song mit, der mit seiner Leichtigkeit und dem unverkennbaren Beatles-Touch ganz oben in den Charts landete und bis heute ein Trademark Costellos ist. Zwei Jahre später legte er mit "The Other Side Of Summer" einen Dauerbrenner im Radio nach, der vor allem hierzulande gerne gehört wurde. Aber es sind vor allem frühe Songs wie die Rock'n'Roll Nummern "Pump It Up" oder "Radio Radio", die ihn bekannt gemacht haben und die seine Wurzeln unüberhörbar klarstellen. Typisch für sein Songwriting sind die melodiösen Gesangslinien, die sich vor allem in der zweiten Hälfte seiner Karriere jedem im Ohr festsetzten und die den Term "Pop" zulassen. Aber grundsätzlich kann man Elvis Costello in die Rockschublade einordnen, die er über 30 Jahre mit Pub-Rock, Jazz und Countryeinflüssen auspolsterte. Sein Repertoire veredelt er mit seinen literarisch-humorvollen Texten und vermittelt es mit viel Leidenschaft und ausserordentlicher Professionalität seinem Publikum. Diese Qualitäten stellten ihn Kollegen wie Joe Jackson,

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The Clash oder The Police gleich und man wünscht sich heute, seine Komponierkunst würden auch viele andere beherzigen. Denn genau das ist vermutlich auch der Grund, warum Costello nicht zu den ganz grossen und bekannten Superstars zählt: Er macht zu gute und anspruchsvolle Musik. Trotz seiner intellektuellen Optik und der vergleichsweise leichten Unterbewertung seiner Person verfügt Costello aber unbestritten über sehr viel Humor. Der Brite liess seinen Fans vor Weihnachten via Homepage ausrichten, dass sie die gerade erschienene Compilation "The Return Of The Spectacular Spinning Songbook" zum Preis von 200 Dollar nicht kaufen sollten. Es müsse sich entweder um einen Druckfehler seiner Plattenfirma oder Satire handeln und Costello schlug seinen Fans vor, lieber eine CDSammlung von Louis Armstrong zu kaufen. Die sei billiger und wesentlich anspruchsvoller. (Anm.: Diese Compilation geht mittlerweile, da auf 1500 Stück limitiert und signiert, für mehr als 300 Dollar über den offiziellen Ladentisch.) Überhaupt hält Costello herzlich wenig von der Politik der Plattenfirmen und gönnt sich den Luxus, verschiedene Veröffentlichungen auf Vinyl herauszubringen. Einen Grossteil seiner Einnahmen investiert er in seine Arbeit. Sein 30. Album aus dem Jahr 2010, "National Ransom" ist ein gutes Beispiel dafür, dass Costello aus Liebe zur Musik tief in die eigene Tasche greift, um das in kaum noch produziertem 78er Vinyl erschienene Werk zu finanzieren. Am 4. Juni steht Elvis Costello mit seiner Begleitband The Imposters im Rahmen seiner "The Revolver Tour" im Kongresshaus in Zürich auf der Bühne. Das verspricht ein einzigartiger Konzertabend zu werden, denn für diese Tour hat sich Costello etwas Besonderes ausgedacht: Neben den fünf ersten festgelegten Songs ist es dem Publikum mittels eines Glücksrades überlassen, den weiteren Verlauf der Show zu bestimmen. Neben den erwähnten Highlights wird es weitere bekannte Nummern wie "Oliver's Army" oder "Everyday I Write A Book" geben, die wiederum mit Coverversionen von den Rolling Stones, Johnny Cash oder Bob Dylan angereichert werden. Ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse!

LIVE 4. Juni 2012 Zürich, Kongresshaus


L

Zü 16. M IVE ric h, ärz 2 Ka 0 ufl 12 eu ten Melancholie und Weltschmerz gepaart mit britischem Snobismus und musikalisch vollkommen eigenständig, so könnte man die Dandies aus Nottingham bzw. Frankreich, wo Bandkopf Stuart Staples inzwischen lebt, definieren. hh. Die Band kümmert sich nicht um musikalische Strömungen oder Trends, zieht seit der Gründung 1992 kompromisslos ihr eigenes Ding durch. Und das heisst: Chansonartige, bohemistische Lieder mit melancholischer bis traurig anmutender Instrumentierung, auf die Stuart Staples mit dunklem, nuschelnden Gesang anspruchsvolle Texte in bestem Upper-Class-Englisch legt. Damit bewegt sich die Gruppe musikalisch in Nähe zu Leonard Cohen und in „popigeren“ Momenten erinnern sie sogar an Lee Hazlewood. Bis 2003 nahm die Gruppe, bestehend aus Stuart Staples (Gesang), David Boulter (Keyboard), Dickon Hinchcliffe (Violine), Neil Fraser (Gitarre), Mark Cornwill (Bass) und Al McCauley (Schlagzeug) sechs Alben auf, mit denen sie sich europaweit eine eingeschworene Fangemeinde sicherten. Danach wird es ruhig um die Gruppe und die Auflösungsgerüchte bekommen neue Nahrung, als Bandchef Staples, inzwischen nach Frankreich übergesiedelt, zwei Soloalben veröffentlicht und

dabei auch mit Lambchop's Kurt Wagner zusammenarbeitet. In Interviews lässt Staples offen, ob es jemals eine Zukunft für Tindersticks geben wird. 2006 kommt es jedoch in London zu einer Reunion mit allen Original-Mitgliedern. Zusammen mit einem Streichorchester spielen sie ihr Debütalbum von 1995 in voller Länge. Als sich die Band ein Jahr später in Frankreich trifft, um ein neues Album einzuspielen, sind aber ausser Staples nur noch David Boulter und Neil Fraser mit von der Partie. Das Album „The Hungry Saw“ (2008) bietet dennoch gewohnten Tindersticks-Sound, wie auch der Nachfolger „Falling Down A Mountain“ (2010). Im Zusammenhang mit dem Release ihres neuen Albums, das in diesen Tagen veröffentlicht wird, kommen Staples und seine Mitmusiker für ein exklusives Konzert nach Zürich. Liebhaber melancholischer und das Herz bewegende Töne dürfen sich auf ein seltenes und in dieser Art einmaliges Live-Erlebnis freuen.

TINDERSTICKS The Something Rain City Slang/TBA

1. "Chocolate" 2. "Show Me Everything" 3. "This Fire of Autumn" 4. "A Night So Still" 5. "Slippin' Shoes" 6. "Medicine" 7. "Frozen" 8. "Come Inside" 9. "Goodbye Joe"


Hollywood Story

Christina Perri rk. Es hört sich an wie eine kitschige Geschichte aus einem neuen Hollywood-Streifen. Die junge leidenschaftliche Sängerin schreibt seit ihrer Jugend Songs, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Sie nahm sehr früh Piano-Unterricht und spielte damals schon mehr nach ihrem eigenen Kopf als nach den vorgegebenen Noten des Musiklehrers. Später mit 15 Jahren brachte sie sich selber das Gitarrenspielen bei und schrieb ihre eigenen Songs. Sie wollte die Welt entdecken und reiste aus ihrer Heimatstadt nach London um für ihren Bruder, ein bekannter Lead-Gitarrist der Rock-Bands Silvertide und Shinedown, als Handlanger zu arbeiten. Dann zog es sie zurück an die University of the Arts in Philadelphia. Nach nur einem Jahr stellte sich die 19-Jährige von der Uni frei und reiste nach Italien, um die Familie ihres Vaters kennenzulernen und sich selbst zu finden. Nur einige Zeit danach zog es die Musikerin nach Los Angeles, wo sie sich mit der Gitarre im Gepäck wieder dem Schreiben von Liedern zuwendete. Dies aber nur nebenbei, denn ihr Geld verdiente sie sich als Kellnerin. Einige Youtube-Videos und Kompositionen später landete ihr noch unfertiger Track „Jar of Hearts“ über eine Kollegin bei der Tanzshow „So You Think You Can Dance.“ Praktisch über Nacht wurde aus der Kellnerin ein Star, sie durfte in dieser Show auftreten und ihr Song wurde über eine Million Mal heruntergeladen. Was sich anhört wie ein kaum vorstellbarer Traum, ist die Geschichte des neuen Shootingstars Christina Perri. Nun eineinhalb Jahre später kommt ihr erstes Album „Lovestrong“ auch hier auf den Markt. Es ist eine Mischung aus alten Songs und neueren Titel, die sie seit der damaligen Nacht schrieb. Also ein Faden quer durch die letzten zehn Jahre in ihrem Leben. Christina wusste lange nicht, was mit ihr geschah. Sie kündigte ihren Job als Kellnerin, unterzeichnete den Plattenvertrag, war in TV-Shows und gab Interviews. Erst einige Zeit später, als sie eine Woche Ferien hatte, sass sie zuhause und realisierte, dass dies kein Traum war, sondern nun ihr eigenes neues Leben. Sie versuchte auch im neuen Leben immer noch sich selber zu bleiben, es ist ja immer noch sie, einfach in einem cooleren Job. Druck versucht sie gar nicht erst an sich heranzulassen. Viele Leute sprachen sie darauf an, ob es nicht ein enormer Druck sei mit „Jar Of Hearts“ einen solchen Hit zu haben, aber noch kein Album. Davon wollte Christina aber gar nichts hören sondern nur das machen, was sie will und sein wer sie ist. Das ist es, was die Sängerin bei Auftritten oder Interviews sehr sympathisch und authentisch wirken lässt. Die Künstlerin hat nie davon geträumt berühmt zu sein, sie wollte einfach nur Musik machen, egal in welcher Form. Dass es so erfolgreich werden könnte, hat sie nie erwartet. Und auch wenn es ein sehr harter Job ist, fühlt es sich für sie komplett richtig und natürlich an. Sie ist nun endlich sich selber, hat sich gefunden und macht das, was sie liebt. Dies zählt sie auch zu ihrer grössten Veränderung seit dem Durchbruch. Nebst dem, dass sie nicht mehr als Kellnerin Kaffe machen muss und nun überall umherreist. Warum macht Christina nicht auch Rockmusik, inspiriert durch ihren Bruder? „Ich liebe Rockmusik, ich liebe Guns'n'Roses und mein Zimmer war voll mit Postern von Axl. Ich liebe den Lifestyle mit all den Tattoos und bin der grösste Fan meines Bruders. Ich habe auch versucht meine Titel in coole Rocksongs umzuwandeln, was meinem Bruder bestimmt gefallen würde. Aber es wurden dann doch wieder Liebeslieder. Obwohl die Künstlerin all ihre Stücke mag, zählt „Jar of Hearts“ zu ihren Favoriten, denn diese Nummer änderte ihr Leben und verbindet sie mit Millionen von Herzen. Aber auch „Sad Song“, einer der Ersten, den sie geschrieben hatte und „Tragedy“, der von ihrer ersten Trennung handelt. Das Cover hat die Newcomerin absichtlich einfach in schwarz weiss gehalten. „Meine Songs sind selber so bunt. Und ein aufwendiges Cover soll nicht schon zu sehr einen Eindruck oder Erwartungen auf das Album vermitteln. Es soll einfach sein und die farbigen Tracks selber wirken lassen.“ Als Musikerin vermisst Christina Alben mit einem Konzept oder einer Geschichte. „Es gibt zu viele Platten mit Songs, die in irgendeiner Reihenfolge gehört werden können.“ Dem wollte sie entgegenwirken, indem sie ihren

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Output in zwei Teile trennte. Zuerst kommen fünf Stücke, die den ersten Akt darstellen. Getrennt werden sie dann von „Interlude“, einem Zwischenspiel, bevor dann der zweite Akt folgt. Live werden die Songs genauso gespielt wie auf der CD. Spielt sie auf dem Album Piano, wird sie dies auch live machen. Die Lieder werden vielleicht etwas länger ausgespielt, aber es ist exakt dasselbe, wie auf dem Album und öffnet die Herzen der Zuhörer. Sie fesselt das Publikum durch ihre natürliche Art und Ehrlichkeit. In der kurzen Zeit ihres Durchbruchs hat Perri auch bereits einige Highlights erleben dürfen. Dazu zählt sie all die TV-Shows oder auf ihre Lieblingsmusiker zu treffen. Als sehr grosser Twilight-Fan zählte auch die Zeit dazu als sie „A Thousand Years“ für den Film schreiben durfte. Es gab viele kleine Träume, die sich Schritt für Schritt erfüllten. Träume und Wünsche, die sie sich jeweils vor Silvester auf eine Liste schreibt, und die sich seit 2010 dann immer erfüllt haben. Für das neue Jahr und die Zukunft steht neben Gesundheit und Familie auch auf ihrer Liste, dass sie einfach so weitermachen kann: Musik machen und Leute treffen. Eben eine richtige Hollywood-Story.


Es war wohl so etwas wie Liebe auf den ersten Blick, oder vielleicht auf den ersten Ton. Dass sich Bassistin Sonja Glass an einer Hamburger Musikhochschule in einen Kurs für Sänger rein schmuggelte, sollte sich als Glücksfall erweisen. Denn dort sah und hörte sie die Zürcherin Valeska Steiner in Aktion und war sofort beeindruckt.

Zürich-Hamburg einfach pc. „Wir haben sehr schnell und gut miteinander spielen können“, erinnert sich Sonja Glass. Bis sich die beiden jungen Frauen zusammentaten, sollte es aber noch drei Jahre dauern. Denn Valeska Steiner ging nach ihrem Hamburg-Abstecher wieder zurück nach Zürich, um sich ihren eigenen Projekten zu widmen. „Doch irgendwann hatte ich Lust auf eine neue Stadt und Hamburg war mir sehr positiv in Erinnerung, also habe ich mich wieder bei BOY Sonja Mutual Friends gemeldet“, sagt Grönland Valeska Steiner. Und tatsächlich sollte sich Hamburg als gutes Pflaster erweisen. Die zehnstündige Autofahrt, bei der sich Valeska von ihrer Mutter nach Norddeutschland fahren liess, findet auch ihren Niederschlag in einem der Songs von Boy. „Drive Darling“ handelt vom Abschied aus Zürich und vom mulmigen Gefühl, mit dem Valeska letztlich nach Hamburg fuhr. Während Valeska Steiner alles hinter sich liess, war Sonja Glass bereits etablierte Bassistin, spielte in verschiedenen Bands und Projekten und konnte davon leben. Aber natürlich war es auch ihr Traum, eigene Musik und eigene Songs zu schreiben. Viele Songs, die den Weg auf „Mutual Friends“ fanden, hatten die beiden Musikerinnen zuerst in einer

akustischen Version produziert. Doch ein Plattenlabel zu finden, gestaltete sich schwierig. Erst nach einiger Zeit und nach mehreren Absagen bekundete das Label von Herbert Grönemeyer Grönland Interesse am Duo. „Herbert Grönemeyer war bei der Vertragsunterzeichnung anwesend“, erinnert sich Sonja Glass, „und er hat auch selber unterschrieben. Anschliessend gingen wir alle noch essen. Das war sehr familiär.“ Die Studioversion des Albums „Mutual Friends“ debütierte gleich in den Top 15 der Deutschen Charts und nach einem Talkshow Auftritt beim NDR startete das Album auch bei iTunes richtig durch. Heute sind die Songs von Boy kaum mehr wegzudenken. Auch wenn man sie zum ersten Mal hört, hat man das Gefühl, diesen Song schon zu kennen, und kann gleich mitsingen. Zweifellos die ganz grosse Stärke. Und das obwohl

1. This Is The Beginning 2. Waitress 3. Army 4. Little Numbers 5. Drive Darling 6. Railway 7. Waltz For Pony 8. Boris 9. Oh Boy 10. Skin 11. Silver Streets 12. July

LIVE 24.3. Zürich - Schiffbau 26.3. Basel - Kaserne 27.3. Bern - Bierhübeli 28.3. Luzern - Schüür 30.3. St. Gallen - Palace 31.3. Buchs - Krempel

eigentlich jede der beiden Musikerinnen für sich tüftelt. Sonja schreibt die Musik, schickt sie an Valeska, die wiederum Text und Melodie entwickelt. „Das mailen wir uns ständig hin und her, obwohl wir eigentlich sehr nahe beieinander wohnen“, sagt Valeska Steiner. Dank des grossen Erfolgs hängen Boy eine Zusatztour an, unter anderem sechs Konzerte in der Schweiz. Zum Songs schreiben bleibt da kaum Zeit. „Wir brauchen schon etwas Ruhe für so etwas“, sagt Steiner, „aber die Ideen und Geschichten sind schon da. Auf Tournee sein heisst ja, unterwegs zu sein“. Und es gilt bekanntlich: wer eine Reise tut, hat viel zu erzählen.




Punk, Pop, Rock'n'Roll und keine Angst vor Experimenten. Das hat die ursprünglichen Berliner ganz nach oben gebracht. Alleine in Deutschland zählen sie über 6 Millionen verkaufte Ton- und rund 300'000 Bildträger und damit sind sie die erfolgreichste Band Deutschlands. ip. Und trotzdem hat man bei all dem nicht das Gefühl von Kalkül. Vielmehr hat sich das Trio, zu dem man Rod Gonzales mittlerweile als vollwertiges Mitglied hinzuzählen kann, immer das Stück Unschuld bewahrt, das die Ärzte zu einem charmanten und humorigen flotten Dreier macht. Wahrscheinlich ist genau das auch eine der Geheimzutaten, die sie über Jahre hinweg in ihren Erfolgskuchen gerührt haben. Fragt man Frauen, wie sie sich ihren Traummann vorstellen, kommt als Topantwort "Humor" und davon haben vor allem die Protagonisten Farin Urlaub und Bela B. mehr als genug. Man braucht ein bisschen Spass als Gegengewicht zur Melancholie von Grönemeyer, der angestaubten Unverständlichkeit von BAP, dem bald gebrechlichen Hochhalten der Punkfahne der Toten Hosen und der Unerträglichkeit des Daseins von sämtlichen Einweg-Poppern, die die Hitparade bevölkern. Die Ärzte sind die Meister ihres Fachs, schreiben seit 30 Jahren Geschichten als Gratwanderung zwischen Selbstironie, Sarkasmus und Blödsinn und fügen dem Prisen von Politik, auf links gedrehten Sexismus und sogar Ernsthaftigkeit hinzu. Daraus wird die bunte Palette an deutschem "Lied gut!", die man zusammen mit Bela B.s Ader für Optik und Design stilsicher in Szene setzt. Zu guter Letzt veröffentlichen die Ärzte ihre Alben in so perfektem Stop & GoModus, dass sie nie überpräsent werden, man sie aber schmerzlich vermisst, wenn sie länger nicht da waren. Ihr letzter Streich "Jazz ist anders" erschien 2007 und bescherte allen Lyrik-Gourmets unter anderem die beiden Häppchen "Junge" und "Lasse redn". Beide Nummern zeichneten sich, punk-typisch, durch Gesellschaftskritik aus, die aber mit so viel Humor und Schmiss glänzen, dass sich sogar die Angesprochenen selbst die Singles und das Album kauften. Anders lässt sich der immense Erfolg nicht

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erklären, denn in der Folge wurde "Junge" mit der 1LiveKrone als beste Single ausgezeichnet (zusätzlich gab es eine Krone für ihr Lebenswerk) und die Ärzte mit zwei Echos und sogar einem World Music Award für "Best Selling German Artist" beschenkt. Punk ist das natürlich schon lange nicht mehr, dafür aber grosses Entertainment in einer Sparte, die die Ärzte einsam anführen. Und irgendwie ist trotzdem immer noch das kleine bisschen Verruchtheit und die Rebellion geblieben, die ein salonfähiges Entsetzen für ihre Grenzüberschreitungen auslöst. Für diese Kunst gebührt ihnen Anerkennung. Am 13. April, selbstredend ein Freitag, erscheint ihr neues Album, dessen Begleittext fragt: "Ist das noch Punkrock, wenn dein Lieblingslied in den Charts ist?" und mit dem Albumtitel beantwortet wird: "auch.". Die Inhaltsangabe dazu ist erfrischend knackig mit "Das alles im gewohnten DiskoMetalAvantgardePrimitivPunkPopElektroBeat. Kurz, es wird sich wieder ausgiebig um den Rock gekümmert!" umschrieben und dass die Musik von “Liebe, Sex, Trauer, Frauen bis Männer, Geld, Kunst, Freunde, Schicht im Schacht ... und Internet " reicht, lässt darauf schliessen, dass auf "auch." Facebook und Konsorten in die Mangel kommen. Vielleicht nicht nur. Aber auch.

LIVE 11. Juni 2012 Zürich, Hallenstadion


Amnesie und Therapie Nachdem er 2003 einen Höhenflug mit seinem ersten Album „Dick This“ geniessen konnte, musste er ein Jahr später eine harte Landung verkraften. Damals stürzte Brave, laut eigener Aussage, mit seinem Flugzeug ab.

ip. „War schon dumm von mir, selbst zu fliegen. Ich hatte die Fluglizenz erst seit ein paar Wochen“, knirscht der Sänger in gebrochenem Deutsch. Sieben Jahre lang wurde er von einer „crazy Frau“ in den kanadischen Wäldern festgehalten und litt unter Amnesie. Irgendwann erinnerte er sich aber glücklicherweise an seine Berufung als Sänger und Bindeglied zwischen dem Rockabilly der 50er Jahre und der Moderne. Was 2003 als Jux angefangen hatte, nämlich aktuelle Hits in ein Schmalzlocken-Outfit zu stecken, wurde überraschenderweise zu einem Riesenerfolg. Die Erinnerung an ausverkaufte Hallen, Auftritte an Open Airs und vorderste Plätze in den Hitparaden drängten sich zurück in Braves Bewusstsein und so kehrte er zurück nach Deutschland, um weiterzuführen, was er zusammen mit seiner Band gestartet hatte. Das Resultat liegt als neues Album namens „Rock'n'Roll Therapy“ vor, auf dem sich wiederum eine Palette an neuen und älteren Hits findet. „Aber das machen die Baseballs ja auch!“, ruft es hier und da, mal mit gerunzelter Stirn, mal mit verschmitztem Lachen im Gesicht.

Das mag wohl stimmen, aber wo die Baseballs mit Zigarette im Mundwinkel an der Strassenlaterne stehen und die Motoren aufheulen lassen, bedient Dick Brave eher die Lippenstift- und Petticoat-Fraktion und füllt damit die schmusigere Nische im 50ies-NeuzeitCover-Revival. Somit ist für jeden was dabei und beide Acts können in friedlicher Koexistenz rocken und rollen. Auf „Rock'n'Roll Therapy“ durften unter anderem Songs wie „Use Somebody“ von den Kings Of Leon oder Bruno Mars' „Just The Way You Are“ neu in altem Glanz erstrahlen. Dick Brave & The Backbeats (nicht zu verwechseln mit Nick Cave & The Bad Seeds!) haben mit ausserordentlich viel Augenzwinkern, Brillantine und Charme erneut ein schmuckes Album aufgenommen, das sie natürlich auch live präsentieren. Im Sommer stehen sie nicht nur bei den beiden Riesenevents Rock am Ring und Rock im Park auf der Bühne, sondern kommen vorher am 4. April im Kaufleuten in Zürich und am 5. April in Luzern in der Schüür vorbei. Es heisst also: Tolle kämmen, Polkadots anziehen und ab zum Schwofen!

DICK BRAVE & THE BACKBEATS Rock’n’Roll Therapy Sony

4. Just The Way You Are 5. It´s Up To You 6. Rolling In The Deep 7. Come On 8. Lover Doll 9. American Idiot 10. Look At You 11. Sitting, Waiting, Wishing 12. No One Knows 13. I´ll Be Satisfied 14. Who Will The Next Fool Be 15. Use Somebody 1. Rock Therapy 16. This Girl Is Trouble 2. Just Can´t Get Enough 17. Always On My Mind 3. Tonight (I ain´t rock)

LIVE 4. April 2012 Zürich, Kaufleuten 5. April 2012 Luzern, Schüür

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Die Rückkehr

VAN HALEN "A Different Kind Of Truth“, das grosse Comeback der Hard-Rock-Legende und das erste Album mit David Lee Roth an den Vocals seit dem noch unvergessenen „1984“, mag zwar etwas zwiespältig sein (Review s. Kasten). Allerdings ist dieses Comeback als eine der grössten Sensationen der letzten Jahre zu sehen, da nicht nur eine Tour auf dem Programm steht, sondern tatsächlich ein neues Van Halen Album vorliegt. lg. Mit gut 75 Millionen verkaufter Alben zählt Van Halen zu einer der grössten Hard-Rock Bands aller Zeiten. Von "1984" sowie dem Debut "Van Halen" aus dem Jahre 1978 sind jeweils mehr als 10 Millionen Exemplare abgesetzt worden. Eddie Van Halen hat mit seinem unverwechselbaren und einzigartigen Gitarrenspiel zehntausende Gitarristen beeinflusst. Auch spätere Stars wie Steve Vai sehen Eddie Van Halen als einen der massgebenden Einflüsse. Unzählige Hits gehen auf das Konto von Van Halen „Jump“, "Panama", "Runnin' With the Devil", "Ain't Talkin' ‚Bout Love", "Unchained“, "Dance The Night Away" und "Hot For Teacher" werden hier nur als Beispiele aufgezählt. Zu Recht sind Van Halen in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen worden (2007). Nun sind sie also wieder da, die alten Helden. 1974 ist die Band nach einigen Vorläuferbands in Los Angeles durch die beiden holländischen Einwanderer und Brüder Eddie Van Halen (Git.) und Alex Van Halen (Schlagzeug) sowie Michael Anthony (Bass) und dem charismatischen David Lee Roth (Gesang) gegründet worden. Die Band ist einige Jahre im Club-Circuit von L.A. herumgetingelt und hat sich so einen Ruf als exzellente Live-Band erarbeitet und konnte auch entsprechend reifen. Gene Simmons nahm sie unter seine Fittiche und finanzierte ein erstes Demo. Von Produzent Ted Templeman perfekt in Szene gesetzt erschien1978 dann das bahnbrechende Debut "Van Halen" und schlug ein wie eine Bombe. Es folgten grosse Tourneen und weitere erfolgreiche Alben. Als Highlights seien hier "Van Halen II", "Fair Warning" und "1984" genannt. Van Halen haben sich einen exzellenten Ruf als Live-Band erarbeitet, dies auch zu einem grossen Teil wegen des sehr energiegeladenen Auftretens von Frontmann David Lee Roth. Sie galten Ende 70er/Anfang 80er als teuerste Live-Band überhaupt. Doch auch musikalisch konnten die Jungs live ihre Songs wie auf den Alben wiedergeben diese wurden auch "live" für die Alben eingespielt (ausser dem Gesang und allfälliger zusätzlicher Gitarrenspuren). Und Eddie Van

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Halen galt nach wie vor als einer der grössten Gitarristen aller Zeiten (er spielte sogar das Solo zu Michael Jackson's "Beat It" ein). Trotz der grossen Erfolge bahnte sich mit der Zeit Ungemach über Van Halen an. Eddie Van Halen und David Lee Roth, zwei ausgesprochene Alpha-Tiere und Egomanen, kamen nie wirklich miteinander klar, weshalb es 1985 zum Bruch zwischen den beiden kam und zum Ausstieg von David Lee Roth führte. Und der kettenrauchende Eddie hatte schon Bekanntschaft mit dem Dämon Alkohol geschlossen. Zwar hielten die Erfolge mit den darauffolgenden, von Sammy Hagar (ex-Montrose, jetzt Chickenfoot) eingesungenen Alben "5150", "OU812" und "For Unlawful Carnal Knowledge (F.U.C.K.)" an und die Tourneen blieben erfolgreich, doch wurden Van Halen nach wie vor mit dem nun als Solokünstler erfolgreichen David Lee Roth ("Eat 'Em And Smile", "Skyscraper") assoziiert. So kamen immer wieder Gerüchte über eine mögliche Reunion auf (erstmals 1996, als Lee Roth für eine Compilation zwei neue Van Halen Tracks eingesungen hat), die nun endlich Tatsache geworden ist.

Ab Mitte 90er war es eine schwierige Zeit für Van Halen. Das 98er Album "Van Halen III" mit Gary Cherone (ex-Extreme) an den Vocals blieb aufgrund dessen Durchschnittlichkeit erfolglos. Eine spätere Best-of-Tour wurde dann wiederum mit Sammy Hagar absolviert. Es folgten immer wieder längere Bandpausen wegen Eddies Problemen: Zungenkrebs, die Implantation einer künstlichen Hüfte, Scheidung sowie der Alkoholismus liessen Eddie nicht den nötigen Raum für Van Halen. 2007 besuchte Eddie erfolgreich einen Alkoholentzug, so dass einer ersten Reunion mit David Lee Roth für eine Tour nichts mehr im Wege stand. Mittlerweile waren drei Van Halen's Mitglied der Band. Michael Anthony (jetzt Chickenfoot), der 2006 ausstieg, wurde durch Eddie's Sohn Wolfgang damals 15 Jahre alt ersetzt. Doch nun scheint die Band wirklich ernst zu machen: Das Album "A Different Kind Of Truth" ist da, die Tickets für die bald startende US-Tour können bereits gekauft werden. Die Zeichen stehen im Hause Van Halen auf Sturm und wenn die Band aus den Fehlern der Vergangenheit etwas gelernt hat und diese offenbar wirklich ernsthaft ausgelegte Reunion


VAN HALEN A Different Kind Of Truth Interscope/Universal

professionell durchzieht, dann könnten uns Van Halen wirklich noch für ein paar weitere Jahre (und weitere Alben?) erhalten bleiben. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs auf ihrer jetzt anstehenden US-Tour (mit Kool & The Gang im Vorprogramm…) alles geben und sich auf ihre Glanztaten aus der Ära mit David Lee Roth konzentrieren (ohne die Zeit mit Sammy Hagar zu verleugnen, aber die wohl links liegen gelassen wird). Schön, dass ihr wieder da seid, Boys. Und stattet der Schweiz doch bitte einen Besuch ab.

lg. Nun ist es also da, das erste Van HalenAlbum seit „1984“ mit David Lee Roth an den Vocals. "A Different Kind Of Truth" nennt sich das Werk und hinterlässt nach mehrmaligem Hören einen zwiespältigen Eindruck. Der Opener "Tattoo" (die bereits vorab ausgekoppelte Single und auf einem alten Track von 1977 basierend) ist nett aber etwas belanglos. "She's The Woman"

(vom Demo aus dem Jahre 1976) kommt schon wesentlich kraftvoller daher und Eddie Van Halen glänzt hier durch tolles Gitarrenspiel. Auch "You And Your Blues" beginnt in typischer Art mit freakigen Gitarren, ist dann doch etwas gar soft geraten. Auch "Chinatown“ ist passabel, aber leider auch nicht mehr. Das anschliessende "Blood And Fire" weiss dann wiederum vollends zu überzeugen. Absolute Tiefpunkte des Albums sind "The Trouble With Never" und "Stay Frosty", während dann "Outta Space" ein echter Hammer geworden ist. So geht es dann auf "A Different Kind Of Truth" weiter mit Höhen und Tiefen. Eddie Van Halen ist immer noch ein genialer Gitarrist, zieht so manche Effekte aus seiner Axt und soliert wie ein Wilder. Roth's Gesang ist auch in Ordnung, doch werden die Erwartungen an das Comeback-Album angesichts des gewaltigen Backkatalogs von Van Halen leider nicht wirklich erfüllt, da das Songwriting mehrheitlich zu durchschnittlich ausgefallen ist darauf lässt auch die Resteverwertung aus den 70er Jahren schliessen. "A Different Kind Of Truth" ist deshalb im schwächeren Teil der Diskographie von Van Halen anzusiedeln.


CD Hard/Heavy/Metal VENGEANCE Crystal Eye Steamhammer

mv. Die niederländische Rockband Vengeance feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Eine wahrlich stolze Zahl, und gefeiert wird dies mit dem Release des neuen Albums "Crystal Eye" sowie einer anschliessenden umfangreichen Tournee. Vengeance standen schon immer für Spielfreude, Humor und natürlich purer Rock'n'Roll. Und das gibts auch auf "Crystal Eye" wieder in Hülle und Fülle. Sänger und Mastermind Leon Goewie hat mit seiner wirklich prominenten Besetzung (ex AC/DC Drummer Chris Slade, ex Alice Cooper Gitarrist Keri Kelli sowie Bassist Chris Glen der Michael Schenker Group) erneut ein Album veröffentlicht, welches vor allem Spass machen soll und positive Gefühle ohne Ende vermittelt. Hört Songs wie "Show Me Now", "Desperate Women" oder "Me And You" und gute Laune ist garantiert. Das geniale vom früheren Vengeance Gitarrist Arjen Lucassen (jetzt Ayreon, Star One) geschriebene Titelstück erinnert dann sogar noch etwas an den grossen Klassiker "Arabia" von 1989, meinem absoluten Lieblingsalbum der Band. Einziger Wehrmutstropfen ist der Sound der Scheibe, welcher nicht gerade das Gelbe vom Ei geworden ist. Trotzdem eine tolle Scheibe, die sicher keinen Vengeance Fan enttäuschen wird. Oder um einen weiteren Klassiker der Band zu zitieren: "Take It Or Leave It" !

MAD MAX Another Night Of Passion Steamhammer

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mv. Nicht nur in Hollywood wird zurzeit alles aus den glorreichen 80ern entweder fortgesetzt oder mittels Remake neu vermarktet. Auch in der Musikszene kommen immer mehr Bands mit ReReleases oder eben Fortsetzungen von alten Klassikern daher. So ist es auch hier, "Another Night Of Passion" ist natürlich als Fortsetzung des erfolgreichen Mad Max Albums "Night Of Passion" von 1987 zu verstehen. Damals stand die Band nach vier erfolgreichen Alben kurz vor dem grossen internationalen Durchbruch. Wie so oft vermasselte die Plattenfirma die Sache und die Band löste sich frustriert auf. Nach diversen Comeback Anläufen in den letzten Jahren erscheint nun ein brandneues Album in der 1987er Originalbesetzung. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, aber schon nach dem Hören des Eröffnungsdoppels "Rocklahoma" und "40 Rock" kann erleichtert aufgeatmet werden. Knackiger, super produzierter Hard Rock erster Güte, veredelt mit der kräftigen Stimme von Ausnahmesänger Michael Voss. Ein Fest für Fans des deutschen Hard Rocks (Bonfire und Scorpions geistern beim Hören immer wieder durch den Kopf). Weitere Highlights wie "Fallen From Grace", "The Chant", "True Blue" oder das bezeichnende "Back And Alive" machen die Scheibe zum ersten Hard Rock Pflichtkauf im neuen Jahr.

Optimismus. Jeder einzelne Song kann nach einmaligem Hören schon problemlos mitgesungen werden. Somit wurde der Ausstieg von Gründungsmitglied Dan Zimmermann (Gamma Ray) erfolgreich bewältigt (neu an den Drums sitzt Klaus Sperling, ex Primal Fear/Sinner). Highlights sind der kraftvolle hochmelodische Opener "Age Of The Phoenix", die wunderschöne Hymne "Back Into The Land Of Light", das packende "Eternity" sowie "66 Warriors". Bei Songs wie "Rockstars", "Crimson Dawn" oder "Hero On Video" wirds manchmal etwas gar schunkelig und poppig, aber das gehört bei Freedom Call einfach dazu. Das Album ist hervorragend produziert und wer die DigipackVersion kauft, erhält noch eine Bonus CD mit 6 Tracks, auf welcher befreundete Bands (u.a. Kissin' Dynamite und Powerworld) bekannte Freedom Call Stücke interpretieren. Fans von Edguy, Gamma Ray und natürlich Helloween können wie immer bedenkenlos zuschlagen.

UFO Seven Deadly Steamhammer

CAGE Supremacy Of Steel Music By Mail

FREEDOM CALL Land Of The Crimson Dawn Steamhammer

mv. Lust auf gute Laune? Den oft grauen Alltag oder das deprimierende Weltgeschehen mal etwas in den Hintergrund drängen? Dann nichts wie hinein ins Universum von Freedom Call, wo Fröhlichkeit, gute Laune und Melodie herrschen, wie bei keiner anderen Metalband. Dagegen wirken sogar die grossen Vorbilder Helloween bretthart. Die Band um Sänger/Gitarrist Chris Bay bietet auf ihrem bereits 7. Studioalbum erneut 14 Stücke voller Spielfreude, positiver Energie und

Leadgitarren glänzen. Dazu gibts mit "Anneliese Michel" eine brilliante King Diamond Hommage, welche alle Fans des Kings zu Freudentränen bewegen wird. Insgesamt 12 Tracks lang demonstrieren Cage einmal mehr, dass sie die wahrlich unangefochtenen Könige des echten Stahls sind, und "Supremany Of Steel" bietet wie schon die Vorgängeralben alles, was puren Heavy Metal ausmacht. Fans von Judas Priest, Exciter, alten Savatage und Iced Earth müssen hier bedingungslos zugreifen. Mit riesigem Ausrufezeichen mein Metal Highlight des Jahres 2011!

mv. Endlich, die neue Cage ist da ! Seit Monaten freue ich mich schon auf das neue bereits 6. Album dieser völlig unterbewerteten US-Band. Und zum Glück kann die Band mit dem neuen Dampfhammer "Supremacy Of Steel" die riesigen Erwartungen erneut problemlos erfüllen. Schon der Opener "Bloodsteel" macht sofort klar, was Sache ist, und drückt mit brutalen pfeilschnellen Riffs, Blastdrums sowie Sean Peck's unglaublichen Screams alles nieder. Was für ein Monster, mehr Power geht nicht ! So und nicht anders hätte der Nachfolger von Judas Priest's "Painkiller" eigentlich klingen müssen. "The Beast Of Bray Road", "War Of The Undead" und "Doctor Doom" sind weitere Highlights in Sachen brettharter Speed Metal, während "King Of The Wasteland", "The Monitor" und "Flying Fortress" mit starken Melodien und grandiosen

lg. Ende 60er Jahre gegründet, ist die Londoner Band mit den Originalmitgliedern Phil Mogg (Gesang), Paul Raymond (Gitarre, Keyboards) und Andy Parker (Schlagzeug) mit dem neuen, nunmehr 21. Studioalbum "Seven Deadly" am Start. Bekanntestes Ex-Mitglied von UFO ist Gitarrero Michael Schenker, der auf den wichtigsten Scheiben der Band in den 70ern sowie dem unglaublichen Live-Album "Strangers In The Night" (1979) zu hören ist. Nach den unruhigen Jahren nach der Reunion (ab 1992) stiess dann der hochtalentierte Vinnie Moore 2003 als Gitarrist zur Hardrock Legende. „Seven Deadly“ ist beileibe kein schlechtes Album geworden, kann aber natürlich mit den essentiellen Songs wie „Lights Out“, „Rock Bottom“ oder natürlich „Doctor Doctor“ nicht mithalten. Allerdings macht das Teil von vorne bis hinten echt Spass. Die ersten drei Songs („Fight Night“, „Wonderland“ und Mojo Town“) sind alles tolle Rocker, welche vom wirklich grandiosen Gesang von Phil Mogg und der wunderbaren Gitarrenarbeit von Vinnie Moore leben. Bei „Angel Station“ werden dann erstmals leisere Töne angeschlagen. So geht es auf dem Album weiter ohne nennenswerten Qualitätsabfall. Ein solides


Hard/Heavy/Metal CD Album dieser älteren Herren, welche noch lange nicht zum alten Eisen gezählt werden dürfen.

DESASTER The Arts of Destruction Metal Blade/MV

US-Posern). Angereichert wird der Sound mit einem gehörigen Schuss Black- und Death-Metal sowie Midtempo-Parts und schon haben wir die explosive Desaster-Mischung. „The Arts Of Destruction“, das siebte reguläre Album von Desaster (neben 7“, 12“, Shapes, Live- Aufnahmen etc.) überzeugt vollends. Meine persönlichen Highlights sind neben dem Titelsong die Knaller „Phantom Funeral“ sowie „Queens of Sodomy“, welche sicher ihren festen Platz im LiveRepertoire der Jungs um Mastermind und Drummer Tormentor einnehmen werden. Old-School as fuck!

METALLICA lg. Knapp fünf Jahre nach dem Knaller „Satan's Soldier Syndicate“ legt die beste oldschool Thrash-Metal Band aus Deutschland, nämlich Desaster aus Koblenz, ihr neues Meisterwerk namens „The Arts Of Destruction“ vor. Desaster sind schon seit Ende der 80er aktiv (mittlerweile ist kein Gründungsmitglied mehr dabei) und pflegen das Erbe alter deutscher Grössen wie frühe Sodom, noch frühere Destruction sowie Poison (nicht zu verwechseln mit den unsäglichen

Beyond Magnetic Universal

lg. Anlässlich ihrer vier umjubelten Jubiläumskonzerte zu ihrem 30-jährigen Bestehen (im Fillmore in San Francisco, Dezember 2011) haben die Metal-Giganten von Metallica vier "neue" Songs gespielt, welche sie nun als EP dem Fan zur Verfügung stellen. Es handelt sich dabei - wie der Titel „Beyond Magnetic“ unschwer erkennen lässt - aus Überbleibseln der Sessions zum letzten regulären Album „Death Magnetic“, welche 2007/2008 stattgefunden haben. Die einzelnen, mehrheitlich im Midtempo gehaltenen Songs sind zwar durchwegs akzeptabel ("Hell And Back", "Rebel of Babylon") bis gut ("Hate Train", "Just A Bullet Away"), aber leider befindet sich kein absoluter Knaller dabei. Ich vermute mal, dass Metallica die besten zehn Songs bereits für „Death Magnetic“ verbraten haben. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Metallica ein fettes DVDPackage mit den Jubiläumsgigs vom Dezember 2011 veröffentlichen, was bei der "optimalen" Verwertung von Bild- und Tonmaterial bei den Four Horsemen schwer anzunehmen ist.

STEEL PANTHER Balls Out Universal

lg. Mit ihrem Zweitling Balls Out sind Steel Panther (seit dem Jahr 2000 zuerst unter anderem Namen aktiv) wieder da. Nachdem das Debut Feel The Steel im Jahre 2009 aufgrund der lustig-schlüpfrigen Texte und der partymässigen Songs für gute Stimmung sorgte, ist Balls Out nach dem selben Konzept gestrickt und enttäuscht deswegen einwenig. Der Überraschungseffekt bleibt aus. Es wird nach wie vor Glam Metal geboten, die Songs wie "Just Like Tiger Woods", "17 Girls in a Row" oder auch "It Won't Suck Itself" halten was sie versprechen und sind musikalisch einwandfrei, doch


Bombast und Härte Die Geschichte der Bielefelder Band ist geprägt von Besetzungswechseln. Für den durchschlagenden Erfolg war das zwar ein Hindernis, jedoch liess sich Gitarrist/Keyboarder Marco Heubaum davon nicht unterkriegen und zog seine musikalische Vision unbeirrbar durch. Die Mühe hat sich gelohnt, denn mit dem neuen Album „Neverworld's End“ könnte den Symphonic Metallern nun endlich Erfolg auf breiter Front gelingen.

XANDRIA Neverworld’s End Napalm Rec./MV

01. A Prophecy Of Worlds To Fall 02. Valentine 03. Forevermore 05. Euphoria 04. Blood On My Hands 06. Soulcrusher 07. The Dream Is Still Alive 08. The Lost Elysion 09. Call Of The Wind 10. A Thousand Letters 11. Cursed 12. The Nomad's Crown 13. When The Mirror Cracks

hh. Bereits 1994 gründete Heubaum die Band, taufte sie kurz darauf Xandria und versuchte sich, inspiriert durch Gruppen wie Tiamat und Paradise Lost, einen Platz in der Gothic-Metal-Szene zu ergattern. Der Bekanntheitsgrad beschränkte sich jedoch nur auf das regionale Umfeld und so brach die Gruppe bereits drei Jahre nach Gründung wieder auseinander. 1999, Heubaum hatte inzwischen genügend neue Songs verfasst, stellte er wieder eine Band zusammen, die das neue Material als Demos aufnahm. Die Songs wurden ins Netz gestellt und innerhalb kurzer Zeit verzeichnete Xandria immensen Erfolg auf diversen MP3-Portalen. Die Plattenindustrie wurde auf die Bielefelder aufmerksam und 2002 unterzeichnete Xandria (nach weiteren Musikerwechseln) den ersten Vertrag. 2003 erschien das Debütalbum „Kill The Sun“, mit dem Xandria als Gäste von Subway To Sally, Tanzwut und ASP einige gelungene Shows bestritten. Bereits ein Jahr später kommt mit „Ravenheart“ das nächste Album auf den Markt, das zwar Kritiker durch die enge musikalische Nähe zu Nightwish nur bedingt überzeugen konnte, den Symphonic Metal Fans aber so gut gefiel, dass sie es in die deutschen Charts hievten. Im Anschluss tourten Xandria als Headliner und traten auch beim grössten asiatischen Open Air in Süd-Korea auf. Pausen gönnt sich die Truppe nicht, und so bringen sie nur ein Jahr nach „Ravenheart“ ihren dritten Longplayer unter dem Titel „India“

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heraus, der bis auf Platz 30 der deutschen Charts klettert. Xandria hat sich inzwischen bestens in der Szene etabliert und es folgen Headliner-Tourneen, die die Band bis nach Mexiko und Russland bringen. Nach dem Release von „Salomé - The Seventh Veil“ (2007) trennen sich die Wege von Sängerin Lisa Middelhauve und ihren Mitstreitern. Ihre Nachfolgerin Kerstin Bischoff gab daraufhin lediglich ein kurzes Gastspiel, bevor mit Manuela Kraller (exHaggard) 2010 die aktuelle Sängerin verpflichtet wurde. Damit scheint Marco Heubaum ein Glücksgriff gelungen zu sein, denn Manuela Kraller setzt sich auf dem neuen Xandria-Album „Neverworld's End“ bestens in Szene und glänzt neben hervorragendem gesanglichen Können mit schönen, eingängigen Melodien. Auf dem neuen Album präsentiert sich die Truppe eine Ecke härter und metallischer, gleichzeitig mit mehr Bombast und symphonischen Elementen. Die längere Pause hat dem Songwriting hörbar gut getan, jeder Track beweist hohe Qualität in den Arrangements und dem musikalischen Vortrag. Trotz des bombastischen Charakters weisen die Songs eine wohltuende Leichtigkeit und Eingängigkeit auf, was zum grossen Teil auch Manuela Krallers Verdienst ist. „Nerverworld's End“ darf zweifellos als das bislang beste Xandria-Album bewertet werden und hat das Zeug nun endlich für den grossen Durchbruch zu sorgen.


Hard/Heavy/Metal CD fehlt wegen der Wiederholung des Konzept des Vorgängeralbums das AhaErlebnis. Live soll die Show von Steel Panther genial sein (und da kann mal die hübschen Glam Rocker auch in natura begutachten), weswegen meine Empfehlung ist: Geht alle 80sHair-Metal-Party machen mit Steel Panther am 23. März 2012 im Plaza in Zürich.

Doppel-CD. Die ersten beiden CDs beinhalten die grössten Songs der deutschen Speed/Heavy/Fantasy-MetalFormation aus allen Phasen (alle

alten Metal Church mit tieferem Gesang. „Tormentor (Deliver Us)“ ist ein wahrer epischer DoomHammer, der schleppende Titelsong ist ein massiver MetalBrocken während „With Sword Held High“ mit tollen Hooklines überzeugt. Gebt dieser tollen Band eine Chance.

reichlich Gefühl, ob anmutig oder mit viel Biss, wird musiziert und gesungen. Abwechslungsreich, kurzweilig und überraschend vielseitig sind Attribute, die diese fantastische Veröffentlichung auszeichnen, die richtig Spass macht.

EKTOMORF

Army Of The Damned

The Acoustic

Napalm/Musikvertrieb

LONEWOLF

AFM Records/Musikvertrieb

ASPHYX Deathhammer Century Media / EMI

lg. Das holländische old-school Abrisskommando von Asphyx um den krassen Sänger Martin van Drunen (auch Hail Of Bullets, exPestilence, ex-Bolt Thrower) ist wieder da, und wie! „Deathhammer“, das neue Flächenbombardement einer der allerbesten Death Metal Band aller Zeiten killt ohne Ende und walzt alles nieder, was sich ihm in die Quere stellt mal sehr schnell und immer wieder im Mid-Tempo. Schon der Opener „Into The Timewaste“ lässt Grosses erahnen, doch richtig killen Asphyx dann mit dem Titelsong sowie den alles zermalmenden „Minefield“ und „Der Landser“ sowie dem eingängigen „We Doom You To Death“ (auch ein eingängiger Titel…..). Schliesslich weiss das Coverartwork auch zu gefallen. Dieses Album kann man getrost mit den Klassikern „The Rack“ sowie „Last On Earth“ auf eine Stufe stellen. Somit erscheint schon früh im Jahr 2012 das Death Metal Highlight, welches sehr schwer zu toppen sein wird (allenfalls durch Bolt Thrower, falls sie noch dieses Jahr aus den Pötten kommen). Also: Get what you deserve!

BLIND GUARDIAN Memories Of A Time To Come - Best Of EMI lg. Zum 25. Geburtstag lassen Blind Guardian einen umfangreichen Karriererückblick auf ihre grosse Fanschar los. Die Limited Edition kommt als sehr schönes 3 CD Digipack, die reguläre Version immerhin als

neu remixed) Bei vier Songs ("Valhalla", "Bard Song Forest", "Bard Song Hobbit" und "And Then There Was Silence") liegen sogar Neueinspielungen vor. Richtig interessant wird es mit der dritten CD: Da können die noch unter dem Namen Lucifer's Heritage (zwischen 1984 und 1987) aufgenommenen Demos gehört werden und es finden sich auch weitere Tracks, die bereits verstreut auf den 2007 Remasters erhältlich waren. Alles in allem ein sehr wertiges Package, das keine typische Best Of ist, sondern effektiv auch für die Fans mit den Neuaufnahmen und den restaurierten Demo-Tracks Perlen bereithält. Also hoch die blinden Gardinen.

SINISTER REALM The Crystal Eye Shadow Kingdom Records

lg. Haben Sinister Realm mit ihrem selbstbetitelten Erstling aus dem Jahre 2009 und ihrem genialen epischen PowerMetal/Doom bereits wie eine Bombe im metallischen Underground eingeschlagen, können die sympathischen Amis mit dem Nachfolger „The Crystal Eye“ sogar noch einen kleinen Zacken zulegen. Die Songs mit ihrer düsteren Grundstimmung, aber dennoch immer kraftvollen Ausgestaltung machen jedem richtigen Heavy Metaller grenzenlos Freude. Die Band erinnert irgendwie an eine Mischung zwischen Solitude Aeturnus, Judas Priest sowie

em. Trash Metal mit vielen Hardcore-Einflüssen rein akustisch zu interpretieren klingt spannend. Vor allem wenn die Prügelknaben von Ektomorf dieses Vorhaben versuchen umzusetzen. Auf ihrem letzten Album „Redemption“ fand überraschenderweise ein sehr melancholischer, semiakustischer Song Namens „Sea Of My Misery“ seinen Platz. Das neuste Werk ist somit die Weiterführung der Idee Ektomorf mal von der sanften Seite zu zeigen. Ihr Hammertrack „I Know Them“ eröffnet die Akustik-Scheibe. Der sonst schnelle und aggressive Song auf diese Weise zu hören mutet seltsam an. Und genau das ist es, was diese CD zu etwas Besonderem macht. Ektomorf fahren nicht gänzlich auf der ruhigen Schiene, sondern Sänger Zoltán Farkas schreit sich schon hie und da mal kräftig die Seele aus dem Leib. Man höre sich nur mal den grandiosen Titel „Be Free“ an, der eindeutig zeigt, dass die Ungarn ganz und gar nicht am verweichlichen sind. Neben fünf brandneuen, extra für dieses Album geschriebenen Kompositionen sind auch zwei Cover-Versionen zu hören: Lynyrd Skynyrds „Simple Man“ und „Folsom Prison Blues“ von Johnny Cash. „Redemption“, „Who Can I Trust“, „Stigmatized“, „I´m In Hate“ und das erwähnte „I Know Them“ sind die bereits bekannten Nummern von Ektomorf, die hier im neuen Soundgewand erscheinen. Diese zwölf Stücke zeigen die vier Herren von einer sehr kreativen und facettenreichen Seite. Mit

mv. True Metal aus Frankreich gibt's nicht gerade oft, mit Lonewolf konnte sich aber zumindest eine Band in den letzten Jahren im Underground etablieren und einen guten Ruf erarbeiten. Das bereits fünfte Lonewolf Album "Army Of The Damned" bietet dann auch wieder zahlreiche True Metal Hymnen (Songtitel wie "Hellbent For Metal" oder "The Last Defenders" sprechen eine klare Sprache), was vor allem Fans von Running Wild, Sabaton, Unrest und Grave Digger zum Jubeln und Headbangen bringen dürfte. Bei Running Wild bedient man sich teilweise dann auch etwas arg frech (hört euch mal "Cold" oder "Lonewolf" an), aber das gehört bei Lonewolf wohl einfach dazu. Einziges klares Manko ist immer noch der Gesang, welcher manchmal doch an die Grenzen des Erträglichen geht. Die hörbare Spielfreude, viele tolle Soli und eine sehr gute Produktion machen das aber wieder wett. Mit ex-Iron Maiden Sänger Blaze Bayley ist übrigens noch ein prominenter Gast vertreten. Die Scheibe macht Spass und das Material dürfte vor allem live in den Clubs gut abgehen.

SWALLOW THE SUN Emerald Forest And The Blackbird Spinefarm /Universal em. Wow, was für ein Meisterwerk! Die finnische Formation Swallow The Sun legt mit ihrem neusten Output die Messlatte gleich in mehreren Sparten sehr hoch. Die Melancholie und Dunkelheit des Doom Metal wird hier mit der Aggressivität des Melodic Death Metals und einem Hauch von

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CD Hard/Heavy/Metal

Kultstatus trifft auf Bandauflösung und Bandauflösung trifft auf Reunion. Die Ausnahmeband Helmet bastelt wieder weiter am Nimbus und beehrt Europa. Da gehört selbstverständlich Zürich auch dazu. cs. Man füttere die Google-Suchmaschine mit einer Begriffsportion Helmet und drücke unmittelbar danach den Enterknopf. Man warte daraufhin 0.26 Sekunden und erfreue sich schliesslich über satte 30.1 Millionen Einträge. Das es innert der Dauer eines Wimpernschlags derart viele sind, ist einerseits wunderbar, andererseits überrascht es aber nicht, gelten Helmet doch als New Yorker Hardcore-Legende. Helmet waren wohl die ersten, die sich getrauten, nicht nur Noise, Metal und Hardcore zu vermischen, sondern gleich

em. Wow, was für ein Meisterwerk! Die finnische Formation Swallow The Sun legt mit ihrem neusten Output die Messlatte gleich in mehreren Sparten sehr hoch. Die Melancholie und Dunkelheit des Doom Metal wird hier mit der Aggressivität des Melodic Death Metals und einem Hauch von Black Metal vermischt. Dazwischen sind auch Anleihen von progressiven und epischen Klängen zu vernehmen und das alles zusammen

harmoniert wunderbar. Der gleichnamige Opener „Emerald Forest And The Blackbird“, „Hearts Wide Shut“ oder das fantastische „April 14th“ sind herrliche Beispiele für das kreative Schaffen der Finnen. Für den nicht minder tollen Song „Cathedral Walls“ konnte übrigens NightwishSängerin Anette Olzon als Mitstreiterin gewonnen werden. Swallow The Sun bieten dem Hörer etwas, woran andere Bands kläglich scheitern, nämlich

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Live 14. März 2012 Zürich, Plaza noch eine Prise Jazz darüber zu streuen. Namhafte Produzenten, wie unter anderem Don Fury (eg. Sick Of It All) und Steve Albini (eg. Nirvana, Bush) nahmen die Ausnahmeband gerne unter ihren Flügel. Ebenso gerne kollaborierten Andy Wallace (eg. Faith No More) und Terry Date (eg. Pantera) mit ihnen. Ihrer Popularität zum Trotz lösten sich Helmet 1999, rund zehn Jahre nach der Gründung, auf,

ein höchst abwechslungsreiches Album, welches verschiedenste Stilelemente gekonnt miteinander verschmelzen lässt. Sänger Mikko Kotamäki hat auf „Emerald Forest And The Blackbird“ ganz klar seine persönliche Höchstleistung vollbracht. Von Growls und Gekeife bis hin zu warmem, klaren Gesang wird der ganze Facettenreichtum seiner Stimme ausgeschöpft. Von rasendschnellen Nummern bis zu balladesken Stücken, in denen akustische Gitarren dominieren, um dann wieder für einen schmetternden Zwischenpart unterbrochen zu werden, ist für jede Art von Gemütsstimmung das Passende dabei. Die insgesamt zehn Kompositionen werden jedoch stets von Attributen wie Schwermut, Tristesse und Beklemmtheit begleitet. Wer die Nordmänner von früheren Veröffentlichungen kennt, wird ein paar Hördurchgänge benötigen, bevor sämtliche Mauern niedergerissen werden können und sich das Album in seiner ganzen Anmut und mit Bombast

beschlossen dann aber 2004, zusammen wieder Musik zu machen wenn auch in einer anderen Formation. Diese ist kongenial, fürwahr! So oder so, Helmet bestreiten eine fünfwöchige Europatournee und es dürfte auf der Hand liegen, dass die Tickets nicht nur heiss begehrt sind, sondern Helmet im Anschluss einige Google-Einträge mehr aufzuweisen haben.

Genrebegründer Korn, Nu-Metal, gastieren inzwischen zwar regelmässig in der Schweiz, dennoch wird man nicht müde, sie zu sehen. Deren abwechslungsreiche Auftritte garantieren Hochgenüsse.

LIVE 19. März 2012 Zürich, Volkshaus cs. Ja, wir alle wissen, dass das Korn-Aushängeschild Jonathan Davis oft bis eigentlich immer mit einem von H.R. Giger modellierten Mikrofonständer auftritt. Ja, wir alle wissen, dass Davis über eine umfangreiche John-Wayne-GacySerienmörder-Devotionalienkollektion verfügt. Ja, wir alle wissen, dass der Frontmann gerne mit dem Dudelsackspiel entzückt. Ja, wir alle wissen, dass Korn zu den Mitgründern des Nu-Metal gehören. Ja, wir alle wissen, dass die Combo liebend gerne genreübergreifende Kollaborationen ins Feld führt. Ja, wir alle wissen, dass die US-amerikanische Erfolgsband mindestens einmal im Jahr Mutter Helvetia beehrt. Ja, wir alle wissen, dass dem Musikerkunterbunt selbst TV-Auftritte oder Musiksoundtracks nicht fremd sind. Doch auch wenn wir gut und gerne das Gefühl haben, Korn in- und auswendig zu kennen, so sind ihre Auftritte jedes Mal aufs Neue Hochgenüsse. Die Kalifornier sind inzwischen zwar (erfolgsverwöhnte) alte Hasen, doch die Erfahrung tut der Live-Spannung alles andere als einen Abbruch. Auf der Bühne präsentieren sich Korn vollends anders als in konservierter Form selbstredend im Positiven. Intensiv, abwechslungsreich und laut wirds jedes Mal. Hingehen und geniessen!


Hard/Heavy/Metal CD DIXIE WITCH Let It Roll Small Stone Records

hh. Ein fettes Pfund US-Kick-AssHardrock mit Stoner-/SouthernEinflüssen präsentiert das texanische Trio auf seinem vierten Longplayer. Dreckig, laut der Volume-Regler geht bis 11- und mitleidlos brettern die Boys ihre Songs in den Äther. Mit J.T. Smith hat die Band einen mehr als würdigen Ersatz für den langjährigen Axeman Clayton Mills gefunden, der 2009 das Handtuch warf. Besonders gesanglich aber auch musikalisch sind Parallelen zu Monster Magnet auszumachen, was ja nichts Schlechtes ist und für Fans von Wyndorf & Co als Empfehlung dient, „Let It Roll“ anzutesten. Sie werden das Album lieben. Hier

gibts sicher keine ausgefeilten und komplizierten musikalischen Arrangements, sondern das volle Brett in fettem und brachialem Sound genau zwischen die Augen. Wer also auf Southern Rock mit bis zum Anschlag aufgedrehten Verstärkern steht, bekommt hier die volle Ladung. Dass sich dabei auch mal ein vergleichsweise schwächerer Song in der Trackliste findet, tut dem Spass keinen Abbruch. Anspieltipps: Der Titelsong “Let It Roll” mit seinen massiven Southern-Roots,die Heavy-Walze “Sevens”, “Second Chance” und das treibende “Automatic Lady”. Wer Dixie Witch bislang nicht kannte, sollte das schleunigst nachholen. „Let It Roll“ ist der passende Sound-track für eine Party mit reichlich Booze und Bier, bei der im Hintergrund die Motoren von schweren Bikes und Muscle-Cars heulen. Pflicht: ne lange Matte und pralle Hupen, denn hier heisst es: Shake what you got, Baby!

MOSFET Deathlike Thrash'n'Roll Refused Rec/Nonstop ip. Der Name des Albums ist Programm: Mosfet aus Österreich machen tatsächlich

„Deathlike Thrash'n'Roll“, womit ein Mix aus Deathmetal, Thrash und Rock'n'Roll gemeint ist. Der Schwerpunkt liegt auf den beiden erstgenannten Richtungen, denn das Quintett fährt mit dem ganz dicken Panzer quer durch die Botanik und operiert ganz nach dem Motto „No Surrender“. Die meisten Songs kommen so auch schlüssig rüber, allerdings gibt es einige wenige Momente, wo man nicht so ganz nachvollziehen

kann, wohin der Panzer genau fahren will. Die eingeschleusten Blastparts lassen teilweise Ratlosigkeit darüber zurück, ob man aus einem Song nicht vielleicht besser zwei hätte machen sollen. Der Produzent Martin Zeller hat zusammen mit Dan Swanö und Tommy Vetterli ganze Arbeit geleistet, das

mittlerweile zweite Album der Österreicher klingt mächtig und hat jede Menge Schub. Das Highlight heisst „Rockaholic“, das mit einem abgespeckten ExodusRiffing am ehesten aus den 13 Tracks heraussticht und ein wirklich astreiner Song ist. Beim Rest bleibt leider manchmal ein „Naja...“ übrig, denn es ist schade, dass diese technisch sehr gute Band zu wenig Erinnerungswert in ihre Songs packt. Warum man den Inhalt seines Repertoires unbedingt in postpubertäre Titel wie „Tales Of A Diarrhoea Werewolf“, „Angel's Piss And Devil's Jism“ oder „Pigheaded Bitch“ stecken muss, kann man eventuell diskutieren. Muss man aber nicht und ob es der Karriere dient, darf man anzweifeln. Unter dem Strich bleibt eine handwerklich echt gut gemachte Platte, der es leider an „Aha!“ mangelt, die aber auf jeden Fall als ordentliche Abrissbirne für diplomierte Headbanger taugt.

PHARAO Bury The Light Cruz Del Sur lg. Tim Aymar (ex-Control Denied) und seine Jungs lassen dieser Tage ihr bereits viertes Album namens "Bury The Light" auf die


CD Hard/Heavy/Metal Menschheit los. Während "The Longest Night" (2006) voll einschlug und "Be Gone" (2008) das hohe Level des Progressive/Power-Metals typisch amerikanischer Prägung halten konnte, bin ich von "Bury the Light" etwas enttäuscht. Die Produktion ist nicht wahnsinnig differenziert und die einzelnen

mehrheitlich schnellen Songs hinterlassen auch nach mehrmaligen Durchläufen leider keinen bleiben Eindruck: Ausnahme sind da die Highlights „The Year Of The Blizzard“ und „Graveyard Of Empires“. Schade, denn da wäre bei dieser grundsätzlich tollen Band mehr dringelegen. Hoffentlich beim nächsten Mal.

PRETTY MAIDS It Comes Alive Maid in Switzerland Frontiers/Musikvertrieb

mv. Absolut cool - das vorliegende Live-Doppelalbum von Pretty Maids, eine der besten melodischen Metal Bands überhaupt, wurde ausgerechnet in der Schweiz mitgeschnitten (in der Z7 Konzertfabrik in Pratteln) und wirklich originell mit "Maid In Switzerland" betitelt. Die Band feiert ihr 30-jähriges Jubiläum und dieses absolut geniale Livedokument ist ein echt tolles Geschenk dazu an die treuen Fans der Band (es wird parallel auch eine DVD veröffentlicht). Das Album enthält ganze 21

Songs, der Sound ist fantastisch abgemischt, transparent und druckvoll, dazu die super Stimmung im Publikum gut hörbar und natürlich die Band selbst mit viel Leidenschaft und Biss. Ausnahmesänger Ronnie Atkins ist mehr als gut bei Stimme, während Mastermind Ken Hammer wie immer mit tollsten Riffs und Soli glänzt. Die Songauswahl ist ebenfalls nahezu perfekt, viele Klassiker die einfach nicht fehlen dürfen („Back to Back“, „Future World“, „Queen Of Dreams“, „Savage Heart“, „Yellow Rain“, „Red Hot & Heavy“ u.v.m.) bunt gemischt mit neueren Hammersongs und zukünftigen Klassikern wie "INVU", "Hell On High Heels" oder "Little Drops Of Heaven". Kurz, ein Ohrwurm jagt den nächsten, die Band peitscht sich durch ein Wahnsinns-Set mit Hits ohne Ende. Das Wichtigste bei einem Live-Album ist sicher die Atmosphäre und gute Stimmung im Publikum und die spürt man hier zu jeder Sekunde. Ich weiss jetzt schon, dass diese Killer Live-CD bei mir noch unzählige Male aus den Boxen dröhnen wird. Unterstützt diese grandiose

Band (welche seit Dekaden sträflich unterbewertet ist) und holt Euch dieses Juwel für die nächste Metal-Party.

STRANGEWAYS Age Of Reason Dangerous Dogs Records

ip. Strangeways gibt es seit den frühen 80ern und haben mit Besetzungswechseln und Unterbrüchen in ihrer Laufbahn insgesamt acht Studioalben veröffentlicht. Abgekürzt hiesse ihr gerade erschienenes Album „A.O.R.“, was exakt dem Stil entspricht, den die Engländer verfolgen. AOR wiederum bedeutet, als Fussnote für Szenefremde, „Adult Oriented Rock“, der von Bands wie


Hard/Heavy/Metal CD Boston, Journey, Foreigner oder auch Toto auf hohem Level gepflegt wird. Im Fall von „Age Of Reason“ möchte man allerdings gerne eine neue Untergruppierung eröffnen, die den Namen „Senior Oriented Rock“ bekommen könnte, denn was die eigentlich gestandenen Musiker hier aufgenommen haben, hat schlicht gar nichts mit den anderen erwähnten Bands zu tun. Wo die Grössen der Szene Klassiker wie „More Than A Feeling“, „Wheel In The Sky“, „Urgent“ oder das schmissige „Rosanna“ komponiert haben, um nur die bekanntesten Gassenhauer zu nennen, kommt einem bei „Age Of Reason“ das grosse Gähnen. Die Songs sind zwar alle für sich gekonnt geschrieben und gespielt, denn Strangeways besteht aus unbestritten exzellenten Musikern. Wenn man sich aber alleine an der Beats per Minute-Zahl dieses Albums orientiert, kommt man über das Schunkeln bei einer Rentner-Kaffeefahrt nicht heraus. Spätestens nach der dritten Nummer ist „Age Of Reason“ nur noch eines: Furchtbar öde. Natürlich besticht der Musikstil generell nicht durch Schnelligkeit, aber dies über zehn Songs lang (die übrigens teilweise mit über sechs Minuten schwer an der Geduld zerren) so in die Breite zu ziehen, hat eher etwas von Kaugummi an der Schuhsohle als von Hörvergnügen. Man muss trotzdem sagen, dass mit Terry Brock ein ausgezeichneter Sänger an Bord ist, die Platte top produziert ist und wer gerne im Kerzenlicht vor dem Kamin schmust, der ist mit „Age Of Reason“ gut bedient. Nach dem Schmusen kann man damit nämlich gut einschlafen.

STEELWING Zone Of Alienation Noise Art Records mv. Steelwing aus Schweden sind eine weitere sehr junge Truppe, die mit klassischem 80er Jahre geprägten Heavy Metal die Welt erobern wollen. Und die kurze Bandgeschichte kann sich wahrlich schon sehen lassen. Gegründet 2009, gewann man kurz darauf den Rock The Nation Wettbewerb, es

folgten 2010 das Debutalbum "Lord Of The Wasteland" sowie Support Tourneen für grosse Bands wie Accept, Sabaton und Blind Guardian. Und nun erscheint bereits das 2. Album "Zone Of Alienation", welches mit coolem PredatorArtwork sowie der klaren Old School-Produktion erneut totalen 80er Jahre Spirit versprüht und Fans von Bands wie Enforcer, White Wizzard, Skull Fist oder Cauldron begeistern wird. Songs wie das treibende "Solar Wind Riders", das Instrumental "They Came From The Skies" oder das überlange "Lunacy Rising"

sind dann auch voll im Geiste von Iron Maiden und der NWoBHM. Dazu gibt es mit "Breathless" noch ein absolutes Highlight für Fans von alten Accept und Pretty Maids. Sicher, einige Parts auf dem Album kommen manchmal doch sehr bekannt vor (die Melodie von "The Running Man" bedient sich zum Beispiel gar frech bei Running Wild), alles in allem ist dies aber eine tolle True Metal Scheibe, die lediglich noch ein klein wenig mehr

Abwechslung vetragen würde. Die Band wird sicher noch viel von sich hören lassen in Zukunft.

SOMBERAEON Broken Inverse Records

em. Das finnische Duo Somberaeon, bestehend aus Harri und Erno Jussila, begannen ihren musikalischen Werdegang Ende der neunziger Jahre als BlackMetal-Formation. Damals noch mit einem anderen Sänger. Heute zelebrieren sie Melodic Death Metal und haben ihr Erstlingswerk „Broken“ veröffentlicht. Der Opener „Disease Your Reward“ ist ein typischer Death-MetalBrocken, gefolgt von „Blame“. Dieser Track fällt durch geschickte Rhythmus- und Tempowechsel auf. Mal schleppend und beklemmend, dann wieder rasendschnell und diabolisch. „Gone“ besticht durch eine fast schon anmutige, hypnotische GitarrenGrundmelodie, die zu Anfang sanft den Einstieg bildet, sich dann steigert und schliesslich in einem gewaltigen Death-MetalGewitter entlädt um kurz darauf erneut von einem ruhigen Part abgelöst zu werden, der dann

wieder in schmetternde Klänge übergeht. Ein wahres Highlight auf „Broken“. Der Gleichnamige Titel beschert dem Hörer dann eine kleine Verschnaufpause durch seinen Midtempo-Charakter. Spätestens jetzt wird klar, dass die keifende Stimme von Harri zwar einwandfrei ist, aber nicht sehr variabel. Doch die Herren von Somberaeon versuchen das Manko geschickt zu umgehen. Es folgt „How Hollow“. Wieder ein beschwingtes Gitarren-Intro, das zu gefallen weiss und natürlich dann in wildes und brachiales Death-MetalGemetzel überläuft. Bei diesem Stück wird der enorm abwechslungsreiche Sound der Finnen endlich um Growls und verfremdete respektive verzerrte Stimmen erweitert, die dem ganzen Schwung verleihen und hervorragend in die Strukturen passen. „In Depths“ reiht sich mit seinem fidelen Gitarrenpart und hämmernden Grundgerüst nahtlos ein. „By Memories Slain“ ist einer der melodiösesten Track auf dem Album. Die fliessenden Gitarrenläufe setzen tolle Akzente. Das Schlusslicht „Tragedy Ex Machina“ fährt mit balladesken verträumten Klängen auf, die nach etwas mehr als einer Minute ihr Ende finden. Es wird noch mal kräftig reingehauen und dann folgt doch wieder ein warmes, emotionales und gefühlvolles Gitarrensolo, welches sich dann in den zerstörerischen Death-MetalSound einreiht und „Broken“ wunderbar abschliesst. Acht facettenreiche Kompositionen, die spannend anzuhören und kurzweilig sind. Alles in Allem ein äusserst gelungener Start.

Inserat OUTSIDER


CD Blues

Auf den Spuren von Janis

DANA FUCHS Bereits mit 19 Jahren tourte Dana in Amerika durch die Blues Clubs. Schon bald hatte sie mit ihrer Band diverse Shows ausverkauft und teilte sich die Bühnen mit Little Feat, Marianne Faithfull oder Etta James. Die erste eigene CD wurde 2003 veröffentlicht, und fortan wurden Dana`s Konzerte zahlreicher und erfolgreicher.

Sie erzählte Freunden und Familie sie würde nach New York gehen, um den Blues zu singen. Kurz darauf (mit 19 Jahren) fand sie sich in Manhattan's Lower East Side wieder, allein, desillusioniert und pleite. Der Suizid ihrer älteren Schwester Donna, die Danas erster und wichtigster musikalischer Mentor war, rüttelte sie wach. Dana riss sich zusammen und war fest entschlossen, den Durchbruch zu schaffen was ihr auch gelang. Auf Grund ihrer powervollen,Joplin-ähnlichen Stimme ergatterte sie die Rolle der Janis Joplin im Musical „Love,Janis“, setzt sich als Schauspielerin in Kinofilmen in Szene („Across The Universe“ und aktuell in „The Mortician“) und findet immer Zeit für ihre geliebte Hauptbeschäftigung, live auf den Bühnen dieser Welt zu rocken und bluesen. Inzwischen ist Dana Fuchs als Sängerin in der Oberliga angekommen, den Ritterschlag erhielt sie in den USA durch ihre Live-Zusammenarbeit mit Gov't Mule und auch Bluesrock-Superstar

PHILIP SAYCE Steamroller Provogue/Musikvertrieb

hh. Der ehemalige Jeff Healey und Melissa Etheridge Gitarrero legt sein viertes Soloalbum vor. Gehörte Sayce bislang eh schon zu den harten und mächtig rockenden Bluesern, legt er hier noch eine gewaltige Schippe drauf. Gleich der Opener und TitelTrack „Steamroller“ ist ein 10 Pfund schwerer Hammer in Sachen heavy Bluesrock und dazu noch ein verdammt geiler Song. Das kann man durchaus über alle zehn Songs des Albums sagen, Sayce überzeugt nicht nur als herausragender Gitarrist und

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Sänger, sondern hat im Gegensatz zu vielen seiner Mitbewerber das Zeug, spannende Songs zu schreiben und dabei klasse Hooklines aus dem Ärmel zu schütteln. Für Sayce steht der Song an erster Stelle und das hebt ihn aus der Masse der bluesrockenden Gitarristen heraus, für die ein Song meist nur Mittel ist, um möglichst viel Gitarrenshreddereien zu transportieren. Mit „Steamroller“ taucht Sayce zudem knietief in den psychedelischen Heavyrock der späten 60er ein und lässt Erinnerungen an Yardbirds, Hendrix und Cream aufkommen. Dass seine Vorbilder Jimmy Page, Hendrix und auch Clapton heissen, dringt dabei aus jeder „Rille“. Trotzdem ist Sayce kein Abklatsch besagter Götter, er hat in den vielen Jahren on the road seinen eigenen Stil gefunden, dem er moderne Rock- und Blueseinflüsse injiziert. Für Songs wie „Holding On“ und „Beautiful“ würde Lenny Kravitz heute wahrscheinlich auf Knien bis

Joe Bonamassa gehört zu ihren grossen Verehrern. Mit ihrer eigenen Band brennt sie ein intensives Feuerwerk ab, das seinesgleichen sucht. Mit ihrer unvergleichlichen rauen und druckvollen Stimme, sowie der energiegeladenen Show (sie wird deshalb auch „HurricaneDana“ genannt) nimmt sie in der internationalen Szene eine Sonderstellung ein, die gerade mal noch von Beth Hart erreichen werden kann. Wer also auf bluesgetränkten Rock mit Seele, Power und massiver Stimme abfährt, der sollte sich die attraktive Amerikanerin nicht entgehen lassen, wenn sie im Sounddock 14, Dietikon gastiert.

LIVE 23. März 2012 Dietikon, soundDock14

nach Lourdes rutschen. Fazit: „Steamroller“ ist ein hammergeiles Album, das mit jedem Hören wächst. Für den traditionellen Blues-/BluesrockFan mag das Werk über weite Strecken zu heavy ausgefallen sein. Trotzdem lohnt es sich auch für die, sich mit der Platte zu beschäftigen. Sie werden einige Songperlen entdecken, wie beispielsweise das Instrumental „Aberstwyth“. Für alle anderen

STAN WEBBs CHICKEN SHACK Stan's Blues Blues Boulevard

hh. Der britische Gitarrist gehört zu den Urgesteinen der weissen

europäischen Bluesszene und steht bereits seit 50 Jahren auf den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten. Er war u.a. bei Bands wie Savoy Brown und Canned Heat aktiv, sein Hauptprojekt allerdings bis heute ist Chicken Shack. Dass er dabei nie den grossen Durchbruch wie die Kollegen Eric Clapton, Jimmy Page oder Peter Green schaffte, lag vor allem an der anfänglich fehlenden persönlichen Identität als Gitarrist. Nichtsdestotrotz ist Stan Webb als eine legendäre Figur des britischen Bluesrocks in die Musikgeschichte eingegangen. Das hier vorliegende Live-Dokument wurde 2004 in England aufgenommen und beinhaltet elf Webb-Klassiker und Standards. Locker und routiniert fidelt er sich durch das Programm und wird dabei von einer ebenso routinierten Band, bestehend aus Gitarrist Gary Davis, Bassist Jim Rudge und Drummer Mick Jones unterstützt. Auch wenn das hier Dargebotene schon zig-Mal in ähnlicher Form gehört wurde, macht die Platte dennoch Spass und dürfte Bluesfans beispielsweise bei langen Autofahrten die Zeit versüssen.


Blues CD

2011 gingen unter dem Namen "Girls with Guitars" drei der heißesten Musikerinnen der heutigen Bluesszene gemeinsam auf Tour. Mit ihrem Streifzug durch die Clubs und Festivals auf beiden Seiten des Atlantiks hinterließen sie eine Welle der Begeisterung. Die erfreuliche Nachricht: Der Spaß geht weiter, die geballte Ladung Frauenpower kommt zum Blues Festival Basel!

GIRLS WITH GUITARS

Die aus Kansas City stammende Samantha Fish war zwar jüngstes Mitglied des letztjährigen "Girls with Guitars"-Trio, schnell rückte sie aber in den Mittelpunkt des Geschehens und hat im Laufe der Tour die Vorankündigung als neuer Stern am Blueshimmel glanzvoll bestätigt. Dani Wilde hat mittlerweile reichlich Caravan-Erfahrung gesammelt und ist 2012 schon zum dritten Mal dabei. Die zierliche Sängerin und Songwriterin aus dem englischen Brighton kombiniert die Intensität der "Queen of Soul" Aretha Franklin mit einem poppigeren Einschlag und begeistert auch mit einem ausgeprägt kantigem Gitarrenstil. Ebenfalls aus Brighton kommt der Neuzugang Victoria Smith, die die "Girls with Guitars" am Bass unterstützen wird. Sie gehört in Großbritannien zu den besten ihres Fachs und wird mit dem Blues Caravan erprobten Denis Palatin am Schlagzeug einen Grooveteppich der Spitzenklasse legen.

LIVE am

BLUES FESTIVAL BASEL Mittwoch, 28. März 2012 Basel, Volkshaus

31.März Dietikon, Sounddock14 BILLY BOY ARNOLD WITH THE GROUNDHOGS Blue And Lonesome Blues Boulevard

hh. Billy Boy Arnold aus Chicago , der als MundharmonikaVirtuose in den 50ern in den Gruppen von Otis Rush und Bo Diddley spielte, hatte als Solokünstler mit „I Wish You Would“ einen eigenen Hit. Dieser Titel wurde später von den Yardbirds gecovert. Zwar war Arnold in der amerikanischen Bluesszene besonders als Sessionmusiker beliebt, seine Solokarriere sollte jedoch nie so richtig in Schwung kommen. Dieses vom belgischen Blues Boulevard Label wiederveröffentlichte Album wurde in nur zwei Tagen 1977 in London aufgenommen. Unterstützt wurde Arnold dabei

von einer der damals besten britischen BluesrockFormationen The Groundhogs, die bis heute nicht nur in England einen legendären Status innehaben. Man kann die Zusammenarbeit auch aus heutiger Sicht als Glücksgriff bezeichnen, denn GroundhogsBandchef und Gitarrist Tony S. McPhee sorgte mit seiner Truppe für harte Ecken und Kanten, einen mächtigen Drive und eine satte Portion Rock. Ausserdem steuerte McPhee einige herausragende Soli bei. Die gelungene Fusion aus Chicago Blues und Londoner Bluesrock sorgte dafür, dass das damals einflussreiche und angesagte Magazin „Black Echoes“ das Album zur „Blues LP des Jahres“ kürte. Bis heute haben die enthaltenen fünfzehn Songs nichts von ihrer Faszination verloren und kommen frisch und in bestem Sound aus den Lautsprechern. Billy Boy Arnold beweist sich dabei nicht nur als herausragender Harpist, sondern auch als sehr guter Sänger. Das Album macht Spass, wird jeden Chicago-Blues-Fan begeistern und ausserdem für grosse Freude unter den GroundhogsFans, von denen es immer noch eine Menge gibt, sorgen. Sehr zu empfehlen!


Die Zukunft des Soul

VINTAGE TROUBLE VINTAGE TROUBLE The Bomb Shelter Sessions Irascible

01. Blues Hand Me Down 02. Still And Always Will 03. Nancy Lee 04. Gracefully 05. You Better Believe It 06. Not Alright By Me 07. Nobody Told Me 08. Jezzebella 09. Total Strangers 10. Run Outta You

Noch gelten sie als Geheimtipp, aber das wird sich sehr bald ändern. Denn das kalifornische Quartett wird als heissester Newcomer im Black -, Rock- wie auch im Mainstreambereich bewertet. Mit einer kräftigen Portion Rock vermischt transportieren sie den klassischen 60s-Soul der Gründerväter Otis Redding, Wilson Pickett oder James Brown ins Hier und Jetzt. Im Gespräch mit TRACKS zeigten sich die vier Musiker offen, herzlich, zuvorkommend und überaus sympathisch a real bunch of gentlemen! hh. Im Februar 2010 wurde die Band gegründet. Ty Taylor and Nalle Colt spielten bereits vorher zusammen in einer Truppe, die zwar auch Soulelemente aufwies, jedoch noch wesentlich stärker im Rock verwurzelt war. Ty: „als Musiker gehst du im Laufe der Zeit durch verschiedene Stadien und Stile, bevor du herausfindest, was du wirklich machen möchtest. Deshalb haben Nalle und ich diese Band verlassen und zusammen Songs geschrieben. „Blues Hand Me Down“ war einer der ersten von

Region. Sie spielten überall, wo es nur ging. Egal ob Kneipen oder irgendwelche Jam-Sessions, und oft stiegen sie auch spontan auf die Bühnen in Clubs, nachdem der gebuchte Act dort seine Show beendet hatte und liessen die Party andauern bis zum Morgengrauen. „Nach kurzer Zeit hatten wir vier feste Clubs in L.A., in denen wir jede Woche spielten,“ blickt Taylor zurück, „ so erreichten wir jede Woche um die 1500 Leute und wurden in der Szene immer bekannter.“ Bassist Rick ergänzt: „Wir waren die am

„Wir haben die Songs für die Bomb Shell Session Platte in 2 Tagen aufgenommen, in den Pausen dazwischen wurden noch ein paar Videos gemacht.”

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härtesten arbeitende Band in ganz L.A. Unsere Gigs dauerten immer drei Stunden und länger. Dadurch konnten wir ausprobieren, welche unserer Songs am besten funktionierten und

diesen neuen Songs. Wir haben in Nalle's Studio in Venice auch, welche Parts in den Songs bei den Leuten am besten Beach/Kalifornien an den Songs gearbeitet und wir brauchten ankamen. Viele Song-Ideen und Arrangements entstanden live bei einen Bassisten. Ich habe Rick (Barrio Dill), den ich von einigen diesen Gigs, denn wir hatten ja nicht genug feste Songs für diese früheren Sessions kannte, angerufen. Aber der war gerade auf stundenlangen Shows, wollten aber auch keine Covers spielen und dem Weg nach Nashville, wo er mal in die dortige Szene haben daher viel gejammt und improvisiert. Ausserdem hat uns reinschnuppern wollte. Zu dieser Zeit hatten wir schon so viele das gezwungen, möglichst schnell viele eigene Songs zu Songs geschrieben, dass Nalle und ich beschlossen, eine Band schreiben.“ Inzwischen, fügt Ty an, hätten sie soviel Songs, um zusammenzustellen. Ich kannte Richard (Danielson) von einigen damit drei bis vier CDs zu bestücken. Dass es sich bei der Masse Jam-Sessions, die damals oft nachts im berühmten Laurel an eigenen Liedern nicht durchweg um Jahrhundert-Songs Canyon über die Bühne gingen und fragte ihn, ob er bei uns handeln kann, bestätigt Taylor:“ Viele Songs stellen sich hinterher einsteigen will. Er wollte, und so hatten wir einen Drummer. Dann habe ich Rick nochmal in Nashville “Wir fühlen uns privilegiert, weil wir diese Arbeit, die wir lieben, angerufen, denn ich hatte ihm einmal versprochen, dass überhaupt machen dürfen.“ ich am liebsten immer nur mit ihm zusammenspielen würde und erzählte ihm, dass wir eine Band zusammengestellt im Live-Test als nicht stark genug heraus, die spielen wir heute hätten und ob er dabei sein will. Rick wusste, dass er für mich auch gar nicht mehr. Aber für uns war wichtig, permanent neue die No. 1 ist und kam aus Nashville zurück. Damit war Vintage Songs zu schreiben, um herauszufinden, wer wir als Band sind und Trouble geboren.“ was für uns am besten funktioniert.“ In nur drei Wochen schaffte sich die Truppe ein Live-Programm Bei dieser Arbeitseinstellung erstaunt es nicht, dass nach nur drei drauf und startete mit den ersten Konzerten in der Los Angeles Monaten des Bestehens Vintage Trouble ihr erstes Album


aufnahmen. „Ursprünglich sollten es Aufnahmen für ein Demo werden,“ sagt Nalle Colt, „wir haben die Songs für die “Bomb Shelter Sessions”-Platte in zwei Tagen aufgenommen, in den Pausen dazwischen wurden noch ein paar Videos gemacht. Und als wir fertig waren, klang das so gut, dass wir beschlossen, das gleich auf CD zu brennen.“ Diesen Live-Charakter und die Spontaneität, den die CD transportiert, ist der Band sehr wichtig, denn dadurch vermittelt die Truppe eine Menge Ehrlichkeit, Gefühl und eben: SOUL! Womit sich die Frage stellt, wieso eine relativ junge Band diese doch alte Musik spielt. „Weil wir einen schwarzen Sänger haben,“ lacht Drummer Danielson und Rick ergänzt: „Wir haben alle vorher jeder für sich verschiedene Musikstile ausprobiert und ich selbst habe dabei immer mehr die Wurzeln des Rock, also Blues, 50s Rock'n'Roll, Soul und die 60s Bands entdeckt und gemerkt, dass diese Musik mich am meisten berührt.“ Das Geheimnis des Vintage Trouble Sounds ist denn auch, dass es sich eben nicht um eine reine Soul-Band im klassischen Sinn handelt, sondern dass neben Soul die verschiedenen musikalischen Einflüsse der einzelnen Bandmitglieder, wie Classic- und Garage Rock, Blues und selbst Hip Hop durchschimmern. Das unterscheidet die Band von reinen Soul- oder R&B-Bands und macht sie auf natürlich Weise speziell und einzigartig oder wie es Danielson ausdrückt: „Vintage Trouble ist die Essenz aus den musikalischen Erfahrungen und Vorlieben eines jeden Einzelnen von uns. Und dass diese Chemie so gut funktioniert und harmoniert, macht mich unglaublich glücklich!“ Für Vintage Trouble stehen die Zeichen für

eine erfolgreiche Zukunft bestens. Dafür wird auch ihr Manager Doc McGhee, der ehemals und zum Teil noch immer Acts wie Kiss, Bon Jovi, Mink DeVille, Night Ranger, James Brown, Diana Ross, Hootie & the Blowfish, Scorpions, Mötley Crüe oder Skid Row betreut(e). Durch einen Tipp eines Freundes erfuhr er von Vintage Trouble und besuchte ein Konzert der Band. Nach dreissig Sekunden des ersten Songs war ihm das ungeheure Potential der Gruppe klar und direkt nach dem Gig wurde die Zusammenarbeit besiegelt. Seitdem ist das Quartett unablässig auf Tournee und hat die Grenzen der USA bereits weit hinter sich gelassen. Dabei ist es der Band egal, ob sie in Hallen oder kleinsten Clubs ihren schweisstreibenden Sound an den Mann/die Frau bringen, wobei Frontmann Taylor die kleinen Clubs nach wie vor am liebsten sind. Denn der direkte Kontakt mit dem Publikum ist für ihn sehr wichtig, wie auch die ganze Band eine enge Fannähe demonstriert. So gesehen im Zürcher Exil-Club, als sich die überaus sympathischen Musiker nach einer intensiven und kräftezehrenden Show völlig durchgeschwitzt und verausgabt direkt von der Bühne zum Merchandising Stand durchkämpften, um dort den Fans ausgiebig für gemeinsame Drinks, Talk und Autogramme zur Verfügung standen. Für Ty Taylor ist das allerdings nicht der Rede wert: „Das gehört zu unserem Job und den wollen wir so gut wie möglich machen. Ausserdem fühlen wir uns privilegiert, weil wir diese Arbeit, die wir lieben, überhaupt machen dürfen.“ Bleibt zu hoffen, dass sich Ty Taylor und seine Kumpel diese Bodenständigkeit bewahren, wenn es bald einmal auf die grossen Bühnen geht.

Fotostrecke: Vintage Trouble mit einem grandiosen Konzert im Zürcher Exile Club Am 6.12.2011 Fotos: Ian Keates

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„Ich melde mich nur noch selten zu Wort. Eigentlich nur noch dann, wenn ich wirklich etwas zu sagen habe“

pc. Diese Aussage von Thomas Earl Petty aus einem Interview widerspiegelt seinen Wandel: Man würde ihn zwar nicht als gesetzt bezeichnen, aber der ehemalige Rebell ist besonnen geworden und wählt seine Worte mit Bedacht. Auch und gerade, weil er sich das heute leisten kann. Denn Tom Petty blickt auf bewegte Jahre zurück. Schon als Jugendlicher habe er keinen Konflikt ausgelassen: „Ich war ständig aufmüpfig und hatte ein Problem mit Autoritäten“, erinnert sich Tom Petty. Kein Wunder schmeisst er mit 17 Jahren die Schule hin, um Musiker zu werden. Den Rebellenstatus verdient er sich auch deshalb, weil er bereit ist, seine Rechte gegenüber den Plattenfirmen zu verteidigen. Als 1979 sein damaliges Label von MCA an ABC Records verkauft werden soll, weigert sich Petty, dass seine Plattenverträge einfach so an die neue Besitzerin gehen. Zwei Jahre später, als seine Plattenfirma eine Art Superstar-Zuschlag erheben und ein neues Tom Petty-Album teurer verkaufen will als üblich, legt Petty erneut sein Veto ein und macht den Streit in der Presse öffentlich. Unter den Musikfans gewinnt er dadurch massenhaft Sympathien. Als Petty damit droht, das Album gar nicht erst beim

Label abzuliefern, oder es Eight Ninety-Eight (8.98$ wäre damals der reguläre Verkaufspreis gewesen) zu nennen, lenkt die Plattenfirma ein. Zu diesem Zeitpunkt surfen die Heartbreakers bereits auf einer grossen Erfolgswelle, denn mit „Damn The Torpedoes“ war 1979 der grosse Durchbruch gelungen. Natürlich bedienen die Heartbreakers auch so manches Rock'n'RollChliché. So wird die Band bei einer Einreise am Deutschen Zoll mit Drogen im Gepäck erwischt, 1985 bricht sich Tom Petty die Hand, weil er bei Aufnahmen so unzufrieden ist, dass er die Studiowand zertrümmert, für einen Gitarristen nicht unbedingt günstig. Doch die Musik bleibt der Dreh- und Angelpunkt. Tom Petty steigt bei den „Traveling Wilburys“ ein. Ein Projekt von Jeff Lynne, Bob Dylan, Roy Orbison und George Harrison, das eigentlich bloss zum Spass gegründet wurde. Aber der Erfolg ist gross und die Wilburys nehmen ein Album auf, allerdings findet das Projekt mit dem unerwarteten Tod von Roy Orbison ein Ende. Tom Petty hat aber in dieser Zeit genügend Kapazität, daneben noch sein Soloalbum „Full Moon Fever“ aufzunehmen. Wobei das Prädikat „Solo“ etwas täuscht. Fast sämtliche Heartbreakers waren an den

Aufnahmen beteiligt. Mehr oder weniger unbeeindruckt von sämtlichen neuen Strömungen in der Musikwelt, Hip Hop oder Grunge, überdauern Tom Petty & The Heartbreakers auch die 90er Jahre. Das Album „Into The Great Wide Open“ aus dem Jahre 1991 mit der gleichnamigen Single wird sogar einer der grössten Hits der Band überhaupt. Das Video ist noch heute ein echter Hingucker, Johnny Depp und Faye Dunaway geben sich dort ein Stelldichein. Auch im neuen Jahrtausend macht die Band von sich reden. In „The Last DJ“ rechnet Tom Petty 2002 mit dem Musik-Geschäft ab: “As we celebrate mediocrity / All the boys upstairs want to see / How much you'll pay for what you used to get for free“ Wir zelebrieren das Mittelmass und die Plattenbosse in der Chefetage testen, wie viel wir bezahlen für etwas, das früher umsonst war. Als er aber wenig später darauf angesprochen wurde, dass der Red Hot Chili Peppers Song „Dani California“ teilweise Ähnlichkeiten mit seinem 90er Hit „Mary Jane's Last Dance“ hatte, winkte Tom Petty nur ab: „Ich will hier niemandem böse Absichten unterstellen“, zudem gäbe es schon genug Prozesse auf der Welt, da müsse man nicht noch über Popmusik streiten. Nach dem neusten und sehr bluesig angehauchten Album „Mojo“ und nach der Tournee in den USA kommen Tom Petty & The Heartbreakers nun endlich wieder nach Europa. Dorthin, wo eigentlich alles begonnen hatte. Denn während die USA in den 70ern den ersten Release der Band völlig verschliefen, erkannten die Musikfans in Europa sofort: Hier ist ein zukünftiger Rockstar am Werk. Und sie sollen Recht behalten.

LIVE 24. Juni 2012 Zürich, Hallenstadion

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DELILAHS Greetings From Gardentown Subversive Records rp. Die Zuger Band The Delilahs haben eine turbulente Geschichte hinter sich. Hoffnungsträger wurde das ehemalige Frauentrio genannt. Sie durften Konzerte im Vorprogramm von Bands wie Stereophonics oder Maxïmo Park geben und bekamen viel Medienpräsenz. Immer wieder wurde dem Quartett um Sängerin und Gitarristin Muriel Rhyner der Durchbruch prophezeit. Irgendwie klappte es dann aber doch nicht. Vielleicht ging alles etwas zu schnell, vielleicht waren die Delilahs einfach etwas zu blauäugig? Ob es jetzt mit ihrem

folkpoppige Nummer «Mirrors»). Auch äussern sich die Delilahs im Song «Oh No, Not Again» kritisch zum Hype um sie. Die MedienAchterbahnfahrt hat ein Ende. Vielleicht gelingt der Band doch noch einmal der grosse Wurf (Vom Erfolg her und musikalisch)?

ANGRY BUDDHA Sagarmatha D.O.G. Productions

ELUVEITIE Helvetios Nuclear Blast / Warner

zweiten Longplayer «Greetings From Gardentown» nach der EP «...If We Don't Shout» (2008) und dem selbstbetitelten Debüt von 2009 klappt, ist fraglich. Auch wenn sie in der Aargauer Zeitung ausrufen: «Wir haben jetzt das Album geschaffen, das wir vor fünf Jahren schon gewollt hätten, und sind endlich dort angekommen, wo wir uns selber sein können.» In der Schweiz hat ihre durchaus reizvolle Mischung aus den Donnas, den Expressos, den Go Gos und den Motels wenig Chancen und im Ausland wartet ob der übermächtigen Konkurrenz niemand wirklich auf die Zuger Band. Im Vergleich zum Vorgänger ist «Greetings From Gardentown» weniger rau, hat ein Minus an Ecken und Kanten dafür etwas mehr Vielfalt (z.B. die

hug. Das ist lustig, weil verwirrend: Niemand käme auf die Idee, Buddha mit negativen Attributen zu verbinden. Ausser eben Angry Buddha aus der Schweiz. Das macht natürlich gwundrig: Wie klingt ein zorniger Buddha? Zumal die Band selbst ihre Musik grossspurig als Metalmantrajazzpunk bezeichnen, sich asiatisch-spirituelle FantasieBiografien zulegen und auf «Blood And Patchouli»-Tournee gehen. Eine spannende Ausgangslage. Die Musik auf «Sagarmatha», einem 7-Track-Minialbum, klingt dann aber, wenn man alles andere ausblendet, eher wie StandardRock mit Comedian-Qualitäten (Gwar und Green Jelly lassen grüssen). Der ist zwar ganz okay, hat aber entgegen der Selbstbeschreibung der Band weder meditative Wirkung noch tibetische Anleihen drin. Im Gegenteil fällt auf, dass das Englisch des Sängers besser sein dürfte. Immerhin handeln die Lyrics von allerlei spirituellen Verwirrungen. Aber hey: Mit «Sagarmatha» kann man vorzüglich Yoga-Fans ärgern. Am besten zieht man dazu eins von den coolen Band-T-Shirts an.

lg. Die einheimischen und mittlerweile weltweit erfolgreichen Pagan-MetalAbräumer von Eluveitie schlagen wieder mit einem neuen Werk zurück. Das fünfte Studioalbum der achtköpfigen, mit keltischen Instrumenten angereicherten Band um Mastermind Chrigel Glanzmann heisst "Helvetios" (phonetisch sehr nahe beim Bandnamen, dem etruskischen Namen für Helvetien) und kann durchs Band überzeugen. Die Musik von Eluveitie muss man sich als eine Mischung aus DeathMetal und keltischer Musik vorstellen, wobei beide Einflüsse als absolut gleichwertig zu qualifizieren sind. Den Gesang teilen sich Chrigel mit seinen Growls und Anna Murphy mit ihrer klaren und wunderschönen Stimme. Die Songs sind teilweise schnell gehalten („Home“, „Havoc“, „The Siege“), verkörpern die gute Mischung

aus allen Elementen („Helvetios“, „Luxtos“, „The Uprising“) oder sind dann wiederum sanft(er) und folkiger („A Rose For Epona“, „Scorched Earth“). Die Band bezeichnet ihren Stil selber als "Swiss Folk Metal". Die schweizerischen Elemente lassen sich dann vor allem in textlicher Hinsicht ausmachen: Es werden insbesondere die Helvetier ins Visier genommen. Helvetios befasst sich mit dem gallischen Krieg, in welchem die Helvetier um 58 v. Chr. von den Armeen von Julius Caear geschlagen worden sind. "Helvetios" ein in aller Hinsicht kompaktes und abwechslungsreiches Album bedeutet für Eluveitie einen grossen Sprung nach vorne, das die Band sicher in noch höhere Sphären bringen wird und auch näher zum Pagan-Metal Thron. Live ist das Ganze ein Spektakel sicher wieder bei Gelegenheit auch bei euch in der Nähe zu erleben (20. März 2012 im Z7 in Pratteln).


Gegen Strömungen kämpfen

PLÜSCH

Fünf Jahre sind ins Land gegangen, bevor sich die Berner Oberländer mit einem neuen Album zurück melden. Aber das Warten hat sich gelohnt, „Eile mit Weile“, so der treffende Titel, wartet mit einigen Überraschungen auf. Sänger Ritschi und Trommler Alexander Balajew (Bali) erläutern im TRACKS-Gespräch den Stand der Dinge.

hh. Schon beim ersten Hören der neuen Plüsch-CD fällt auf, im Vergleich zu den Vorgänger-Outputs wird hier spürbar erdiger, rockiger und roher gewerkelt. Der Grund dürfte sein, dass Plüsch zum ersten Mal die Produktion eines Albums ohne aussenstehenden Produzenten selbst übernommen haben. War das Zufall oder steckte hinter dem neuen Sound ein Plan? Bali klärt auf: „Etwas von beidem. Wir haben es schon mit Absicht roher und geradliniger machen wollen. Und weil wir ja alle Musiker und keine Produzenten sind und eben gern live spielen, haben wir auch live als Band aufgenommen. Wenn ein Song dann so funktioniert hat, haben wir die Aufnahme so gelassen wie sie ist.“ Für eine Popband wie Plüsch birgt eine solche Arbeitsweise allerdings auch Gefahren, denn heutzutage tun sich die Radiostationen schwer mit ungeschliffenen, nicht bis ins letzte glattpolierten Songs. Diese Erfahrung haben auch Plüsch mit der ersten Single aus „Eile mit Weile“ machen müssen. Dazu Ritschi: „Das haben wir auch mit einer vollen Breitseite gemerkt. Zum ersten Mal wurde eine Plüsch-Single nicht automatisch sofort bei den Radiosendern gespielt. Wir mussten kämpfen, dass sie überhaupt gespielt wurde. Nun langsam aber sicher, drei Monate nach Erscheinen, läuft sie bei den Sendern. Da kannst du noch so Plüsch heissen und noch so viele Radiohits gemacht haben, wenn du mit etwas Neuem kommst, das ein bisschen aus dem Rahmen fällt, kämpfst du plötzlich gegen die gleichen Strömungen wie alle anderen auch.“

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PLÜSCH Eile Mit Weile Sony

Auch wenn es eine bekannte Tatsache ist, dass nur noch glattgebügelte, dem (vermeintlichen) Massengeschmack entsprechend geformte Produktionen eine Chance auf Radiospielzeiten haben, bleibt es dennoch erschreckend, denn

dadurch wird das wichtigste der Musik, die Seele, dem Kommerz geopfert. Dass sich Plüsch diesen Gesetzen des Markts hinsichtlich des neuen Sounds entgegenstellen, macht sie nicht nur sympathisch, sondern es beinhaltet auch ein gewisses Kalkül. „Jetzt kommen auch Leute, die Plüsch nur von den Singles kannten, sich aber nicht besonders mit der Band beschäftigt haben und sagen: Hey, das klingt 1. Einzigartig 2. Gsichter vo dr Stadt aber interessant, da höre ich gern mal rein. Und das 3. 'S kennt ne kene so gnau ist etwas, das wir angestrebt haben. Wir haben früher 4. I verliere gärn die Musik gemacht, die wir wollten und heute machen 5. We's chli beidi wei 6. Wo füehrt das Nume hi wir auch die Musik, die wir wollen. Die passt zu 7. Woni frei bi gsi unserem Alter und zu unserer Einstellung. Unser 8. I vermisse di Publikum war zu Beginn von Plüsch sehr jung und ist 9. Sang- U klanglos 10. Dr Inner Souhund ja auch mit uns älter geworden,“ sagt Ritschi. Und 11. Tüfelskreis Bali ergänzt: „Das Risiko, das unsere Single weniger 12. Vergässe wirdi ni im Radio gespielt wird, sind wir bewusst 13. Popcornwestern eingegangen. Uns war es lieber, dass der Song vielleicht nicht einschlägt, als wenn die Leute gesagt hätten: Ja, ja der neue Plüsch-Song klingt halt wie immer.“ Aber die Plüsch-Fans müssen nicht befürchten, dass sich ihre Lieblinge heute in völlig anderem musikalischen “Zum ersten Mal wurde eine Plüsch-Single nicht Gewand zeigen. Plüsch ist automatisch sofort bei den Radiosendern gespielt” immer noch Plüsch und liefern auch mit dem neuen Album


tolle Popsongs, Balladen und Rocker mit schönen, eingängigen Refrains und Hooklines am Laufmeter, und auch die persönlichen, intelligenten Texte von Ritschi, die jeder Hörer je nach Lebenssituation auf sich selbst übertragen kann, sind geblieben. Nur kommen sie roher, direkter und erwachsener daher. So wie rohe Diamanten, zwar nicht so kalt funkelnd und glänzend wie ein geschliffener Stein, aber trotzdem von hohem Wert. Auch wenn sich eine gewissen Ernüchterung bei den Musikern ob der geringen Radio-Akzeptanz auf die erste Plüsch-Single nach fünfjähriger Pause zeigt, beirren lässt sich die Truppe davon nicht. Zudem ist die Band eine in sich gefestigte Einheit, alle Musiker kennen sich seit der Schulzeit und spielen seitdem in unveränderter Formation zusammen. Entschlüsse werden basisdemokratisch per Abstimmung gefasst. Das hat allerdings auch den Nachteil, dass es statt schneller Entscheidungen endlose Diskussionen gibt. „Das stimmt, darin sind wir Spezialisten absolute Weltklasse,“ lacht Bali. Dabei ist ein Entscheid in einer Fünfergruppe doch relativ schnell gefällt, die langen Diskussionen folgen stets hinterher, denn die „Gewinner“ wollen ihre „unterlegenen“ Kumpel schliesslich doch überzeugen. Aber das funktioniert bei Plüsch recht ordentlich, denn die Jungs wissen um die Stärken eines jeden Einzelnen und akzeptieren und respektieren sich in hohem Mass. Die Diskussionen um einen gemeinsamen Konsens waren aber auch ein Hauptgrund dafür, dass es von den ersten Proben bis zur Fertigstellung des neuen Albums satte zwei Jahre gedauert hat. Denn zum ersten Mal war kein Produzent als Schiedsrichter dabei, der letztendlich bestimmte, was gemacht wird. „Aber das war der einzig richtige Prozess für die Band,“ ist sich Ritschi sicher, „denn zum allerersten Mal haben wir ein Album, das alle gut finden und auf das alle stolz sind.“

LIVE 3. März Luzern Schüür 10. März Frauenfeld Eisenwerk 16. März Herisau Casino 17. März Solothurn Kofmehl 23. März Wetzikon Scala 24. März Murten Hotel Murten 31. März Schaffhausen Kammgarn 14. April Brig Zeughaus 21. April Baden Nordportal 27. April Zug Galvanikhalle 28. April Pratteln Z7 5. Mai Mels Altes Kino

DE LUCA Lueg vorus Prolog/Soundservice

hug. Man hätte meinen können, dass da eigentlich nichts schiefgehen kann: Luca Bochicchio aus Dübendorf war als Gitarrist der Dubby Conquerors schon mit Phenomden, Dodo und Lee Everton unterwegs, als Gast von Elijah hat er vor zwei Jahren, damals grad erst 20 Jahre alt, ordentlich die Bühne gerockt. Auf seinem eigenen Debüt aber klingt De Luca so lasch, als hätte er erst vorgestern angefangen, Reggae zu spielen: Überaus zaghaft und zurückhaltend beginnt das Album, so unsicher, dass sogar sein Italienisch bei «Bella Bionda» klingt, als hätte er selbiges in der Migros-Clubschule gelernt. Erst mit «Bauwahn», Song Nummer 5, kommt etwas Druck auf, mit «Italiano, Song Nummer 6, wird sogar sein Italienisch italienisch. Aber wie weit De Luca von der Selbstsicherheit und der Kraft von Phenomden und Elijah oder der samtenen Geschmeidigkeit von Lee Everton immer noch entfernt bleibt, zeigt sich mit Song Nummer 8, «Es Fäscht», der eigentlich Partymucke sein sollte: Hier wird De Luca von Gastsänger Don Caramelo kurzspitz an die Wand gefahren. Haben wir es hier mit einem klassischen Fall von Angst vor dem Studio zu tun? Anders lässt sich die krasse Diskrepanz zwischen seiner Bühnenpräsenz und seinem Album nicht erklären.

Grosses an: «Episch wie der Blick auf das offene Meer, ungezähmt wie ein wilder Fluss und erhaben wie ein glasklarer Bergsee.» Eingelöst werden diese Versprechungen aber nur selten. Die Vergleiche mit einem Fluss sind aber durchaus berechtigt. Bloss, dass die Songs von Joan And The Sailors mehr dahinplätschern wie ein ruhiges harmloses Flüsschen. Wenig Dynamik inmitten der Tristesse. Geringe Atmosphäre in den zu gleichförmig, schwermütig klingenden Songs. Nur zwei Songs lösen das gegebene Versprechen halbwegs ein. Der Auftakt « Silly Loving Lovesong For The Humble

Gentleman» und «Rain In My Chest». Gerade letzterer, der musikalisch an Thin White Rope mahnt, verfügt über die Dynamik, Kraft und Atmosphäre, die man in den anderen Songs vermisst. Mit «Mermaid» liegt die Band irgendwo am langatmigen Ende von Bands wie Siouxsie and the Banshees, PJ Harvey, Thin White Rope, Portishead und Björk (Gesang). « Silly Loving Lovesong For The Humble Gentleman» und «Rain In My Chest» lassen zu mindestens auf eine bessere Zukunft hoffen.

SCHWELLHEIM Nur Dini Seel One Drop

JOAN AND THE SAILORS Mermaid Little Jig Records rp. Joan And The Sailors ist eine siebenköpfige Luzerner Formation um die Sängerin und Gitarristin Joan Seiler. Mit «Mermaid» legt die Band ihr Debüt vor. Im Pressebeiblatt kündigen sie

hug. Mit etwas Verspätung schickt die Basler Grosscombo Schwellheim ihr Debüt «Nur dini Seel» an die Redaktion, aber das hören wir uns trotzdem gerne genauer

an. Denn Bands wie diese sind selten genug hierzulande: eine kunterbunt-fröhliche Mischung aus Mestizo, Ska, Pied-Noir-Sounds und Rap, die getragen wird von New Roots Reggae und nur ein Ziel verfolgt: Party! Dazu gibt's Betrachtungen zu den heiteren Seiten des Lebens in Basler Mundart. Gut gemacht. Noch nicht vollendet gut, aber bereits partytauglich. Ein paar coole Remixes gibt's übrigens auf www.schwellheim.com/kate gorie/musik/remix/ zu hören.

SYG BAAS Himmu Stärne Kontakt@baasklub.ch

hug. Erster Satz: Siehe Schwellheim. Zweiter Satz: Siehe Schwellheim. Syg Baas misstrauen der Einfachheit des Pop und noch mehr dem simplen Mundart-Radiopop. Deshalb demontieren sie dessen Strukturen, erweitern die daraus entstehenden Fragmente mit Splittern von Rock, Downbeat und durchaus auch Jazz und setzen alles neu zusammen in einer Weise, die das Publikum unverholen herausfordert. Bei Mundart bleibt man erfreulicherweise trotzdem. Die Dienstverweigerer aus Thun stellen sich damit in die Reihe hochkarätiger Bands wie Paul Potlatch (selig), Die Bürger von Calais (noch seliger) aus ihrer näheren geografischen Umgebung, wo solcherart Musik ja schon fast Tradition hat. Nicht zufällig rekrutieren sich die Mitglieder von Syg Baas aus ehemaligen Bands wie So Nicht, Undergod und Alboth!. Der Fall ist also klar: Reinhören!

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delilahs hh. Muriel Rhyner ist nicht nur Bassistin und Sängerin, sondern zugleich Autorin, Hauptkomponistin oder kurz gesagt: der Kopf der Band, auch wenn es um ManagementAngelegenheiten geht. Dieser stressige Job erfordert ein hohes Mass an Energie und Durchhaltewillen. Beides, wie sich im Gespräch mit TRACKS offenbart, hat die sympathische Musikerin zur Genüge. Bereits seit acht Jahren rockt sie zusammen mit Gitarristin Isabella Eder, in dieser doch relativ langen Zeit brachte es die Band allerdings erst auf zwei reguläre Alben. „Wir haben uns vor acht Jahren in der Schule kennengelernt und dann beschlossen, zusammen Musik zu machen. Bevor daraus aber eine Band geworden ist, hat es schon noch einige Zeit gedauert,“ erklärt Muriel, „dann haben wir ein Album aufgenommen, das aber durch Probleme mit unserem damaligen Management nicht veröffentlicht wurde bzw. erst vor eineinhalb Jahren rauskam, übrigens ohne dass wird das wussten. Dann haben wir noch eine EP rausgebracht und jetzt das neue Album.“ Die Schnellsten seien sie nicht und werden es auch wohl nicht werden, meint Muriel , was eben durch ihr enormes Arbeitspensum für und mit der Band bedingt ist. Ausserdem hat sie auch noch einen regulären Teilzeit-Job, denn allein von der Musik kann sie ihre Rechnungen nicht bezahlen. Dabei sah anfangs alles sehr vielversprechend aus. Um das GirlTrio wurde ein für hiesige Verhältnis mächtiger Hype gemacht, ein englischer Manager schaltete sich ein, die Delilahs avancierten zu DRS3-Lieblingen und absolvierten in kurzer Zeit mehr Konzerte im In- und Ausland, als eine „normale“ Schweizer Band in einem ganzen Leben hinbekommt. Die Ernüchterung folgte dann aber schnell, als sich ihr Manager Nigel Day zunehmend mehr in bandinterne Angelegenheiten einmischte. Über die tatsächlichen Gründe des Zerwürfnisses mit Nigel Day, das schlussendlich in einem Rechtsstreit endete, gab es bis anhin nur wilde Spekulationen und Gerüchte. Die Band selbst wollte sich dazu nicht äussern. Aber da die Zeit die meisten Wunden heilt, kann Muriel heute entspannter zurückblicken und bringt etwas Licht in den dunklen

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Mit dem neuen Album „Greetings From Gardentown“ legt die Trio ist mit Hinzunahme von Muriels Bruder Philipp an der einem Quartett gewachsen. Damit haben die Delilahs zwar ihr einen grossen Schritt nac

Karriere-Abschnitt. „Wir waren damals 17 oder 18 Jahre alt und bekamen plötzlich einen Managment-Vetrag. Wir waren sicher, dass das die Chance unseres Lebens ist. Mit Goodwill von unseren Eltern, die den Vertrag auch durchgelesen hatten, haben wir unterschrieben. Dann gings plötzlich los, dass er uns sagte, nachdem unsere Schlagzeugerin ausgestiegen war: Da nehmen wir irgendeine Engländerin als

Ersatz, euch kanns ja egal sein, mit wem ihr spielt. Und du, Muriel, gehst jetzt nach Berlin und da schreibt irgendwer mit dir zusammen neue Songs. Aber das war nicht das, was wir wollten. Wir haben immer viel Wert darauf gelegt, als Band echt zu sein und uns nicht von aussen reinreden zu lassen. Das war auch so mit unserem Manager, mit dem wir damals eng befreundet waren, vereinbart. Und dann kam das aber anders, wir haben


Frauenpower ungebrochen

DELILAHS Greetings From Gardentown Subversive Records

01. OH NO, NOT AGAIN 02. HEY LOVERS (IT'S TIME) 03. MELTING GAZE 04. HEROES IN HEELS 05. ENDS 06. SKIRT SONG 07. MIRRORS 08. COMA 09. HELL & BACK 10. COMING CLOSER 11. FOLLOW THE RAIN 12. LONG WAY TO GARDENTOWN

e Zuger Gruppe ihr neues Album vor. Das einstige GirlGitarre und Drummer Daniel Fischer inzwischen zu ren All-Girl-Exoten-Bonus verloren, musikalisch jedoch ch vorn gemacht.

gemerkt, dass er sich selbst gross machen wollte, auf Kosten von uns. Das hat dann nicht mehr gestimmt. Für mich ist Musik so wichtig, ich wollte nicht einfach nur berühmt werden, ich wollte Musik machen. Aber er wollte in erster Linie berühmt werden. Er hat dann auch noch behauptet, dass 70% der Songs von ihm verfasst wurden, was absolut nicht stimmte. Und als wir dann zu für uns wichtigen Sachen Nein sagten, ging der Ärger los.“ Der dann

aufgrund des Vertrags in einem Rechtsstreit endete, aus dem die Delilahs zwar mit einem blauen Auge herauskamen, der der Band jedoch verunmöglichte, das fertig aufgenommene erste Album zu veröffentlichen. Ein wesentlicher Grund, sich zu diesem ganzen damaligen Theater bedeckt zu halten, war auch der Mega-Hype um die Band. Dazu Muriel: „Ich kann jeden verstehen, der damals fand, die Band nervt, die können nichts und spielen

trotzdem beim Open Air St. Gallen auf der Hauptbühne. Aber ich konnte ja auch nichts dafür, dass DRS3 uns als die neue Rockhoffnung bezeichnet hat. Wir wollten einfach nur Musik machen. Es wurde unglaublich viel Zeit, Mühe und Geld wurde verschwendet, aber wir haben daraus unsere Lektion gelernt!“ Damit legen wir das Kapitel ad acta und wenden uns der Aktualität zu. Erstaunlich ist, dass sich Muriel und Isabella nach der Trennung von ihrer Schlagzeugerin Sonja Zimmerli und deren kurzzeitige Nachfolgerin Michaela Baldinger mit Daniel Fischer einen Mann als Drummer in die Band holten. Damit, und auch durch die zusätzliche Verpflichtung von Muriels Bruder Philipp an der Gitarre, war der Bonus, als reine Frauenband mehr Medienaufmerksamkeit zu erlangen, verspielt. „Für uns steht die Musik an erster Stelle, das Geschlecht war nie ein Thema. Wir sind durch Zufall eine Frauenband gewesen und das war cool. Wir haben jemanden gesucht, der zur Band passt. Und Daniel war der Einzige von Vielen, die wir ausprobiert haben, bei dem es auf Anhieb funktioniert hat. Er hat das Gespür für Rock'n'Roll, das alle anderen nicht hatten. Und die Besetzung, zwei Frauen und zwei Männer das ist ideal, könnte nicht besser sein. Und wir sind immer noch Frauenpower eigentlich mehr als je zuvor!“ Dieser Power ist auch auf dem neuen Album in jeder Note spürbar. Kommt dazu, dass Muriel als Songschreiberin vermehrt ein gutes Gefühl für catchy Melodien entwickelt hat und einige wirklich grossartige Hooklines mit Ohrwurmcharakter an den Start bringt. Sie ist als Autorin hörbar gereift und bringt eine grosse Portion Gefühl und Seele ein. Aus der HypeBand früherer Tage hat sich eine ernstzunehmende Rockband entwickelt, die inzwischen auch live mit Kraft und Können zu überzeugen weiss. Damit und dem durchweg gelungenen „Greetings From Garden Town“-Album im Gepäck, sowie dem grossen Herz für Rock'n'Roll und der Gewissheit, aus Niederlagen gestärkt hervorgehen zu können, zeigt der Weg für die Delilahs stetig nach oben. Und ein Ende der Strasse scheint noch lange nicht in Sicht, im Gegenteil es geht ja gerade erst los!

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DISGROOVE

Ohne Strom

Die Nordwestschweizer haben für ihr neues Album die E-Gitarren in die Ecke gestellt, sich mit drei Kumpel an Keyboards, Percussion und Gitarre verstärkt und aus den drei letzten Alben die besten Songs in neuem Soundgewand noch einmal eingespielt. Dann noch drei neue Songs draufgepackt und ab gehts in bester „unplugged“-Tradition. Für den echten Disgroove-Fan zwar eine Überraschung, aber sicher keine Abschreckung. Denn die akustischen Versionen überzeugen durchweg und funktionieren auch in dieser Form bestens, fast ist man versucht zu sagen: noch besser! Sie strahlen einen ruhigen, harmonischen Glanz aus, der durch die schönen Satzgesänge noch unterstrichen wird, ohne dass der Biss und die Seele der Originalversionen verloren geht. Mit „Best Redressed“ erschliessen sich Disgroove ein neues Territorium und werden damit denjenigen, die dem krachenden Rock'n'Roll

HENRIK BELDEN Barrique Barrel Nation

hug. Ob der Luzerner Singer/Songwriter mit dem Titel seines dritten Albums andeuten will, dass er reifer und ruhiger geworden ist? Quasi eine im Fass gereifte Ladung Klanggold? Kann schon sein. Denn Henrik hat weiter an seinen ruhigen, introvertierten Songs gefeilt und sich auf seine bestehende Band verlassen. So ist ein, wie soll man dem sagen: schönes Singer/Songwriter-Album entstanden, dessen Kraft in der Ruhe und Beschaulichkeit liegt, nicht aber (und das ist das Gute) im Herzschmerz. «Barrique Barrel» leuchtet zwar nicht stark heraus aus der Flut ähnlicher Alben, aber es ist grundsolide.

DIE AERONAUTEN Too Big To Fail Irascible hug. Wir gratulieren herzlich: Die Aeronauten feiern ihr 20-JahreJubiläum! Und schenken sich selber und der Welt keine Best-of (die hatten wir ja schon 2005),

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nicht viel abgewinnen können und die leiseren Töne bevorzugen ein schönes Stück Musik empfehlen. Am 17. März werden Disgroove im Rahmen ihrer Plattentaufe das neue Hörerlebnis live im SUD, Basel vorstellen. TRACKS wird dabei sein und den Jungs auf den Zahn fühlen. Was sie zu sagen haben, gibts dann in der nächsten Ausgabe.

sondern ein neues Album, dafür ein doppeltes: 12 korrekte Aeronauten-Rumpelsongs auf der einen und 14 zauberhaft verspielte Instrumentals auf der anderen CD, zusammengefasst unter dem programmatischen, weil ironischen Titel «Too Big To Fail». Dass es diese Band nun schon so langegibt, ist vor allem dem Aeronauten-Mastermind OlifrGuzMaurmann zu verdanken: Ein Maniac, der unbeirrt und in schon fast manischer Regelmässigkeit Songs schreibt, die die ganze Sache mit dem Leben und dem Weltschmerz nicht so ernst nehmen, dafür umso charmanter scheppern, rumpeln und kacheln. Für Aeronauten-Kenner ist dieses Werk also ein diskussionsloses

Muss. Für alle, die das knarrige Sextett noch nicht kennen: Reinhören! Zum Jubiläum ist die Band wieder mal auf grosser Tournee, Daten unter www.aeronauten.ch/html/konzert e.php. Und ach ja, falls man sich als Fan was wünschen dürfte zum Jubiläum, dann wäre das eine Wiederveröffentlichung der Alben

der Aeronauten-Vorgängerband Freds Freunde die sind damals nur als Tape erschienen.

WE INVENTED PARIS We Invented Paris Spectacular Spectacular

pc. Eine blubbernde und klingelnde Synti-Mischung schleicht sich perfid von hinten an und zieht einen sofort in das Hörerlebnis von We Invented Paris, das fast schon etwas Konzeptartiges hat. Schon nur, weil es mit einer „Ouverture“ beginnt und mit „Silence“ endet. Dazwischen gibt sich die Basler Band sanft und originell. Hat sich Zeit genommen für Streicher-Arrangements und ersetzt das Schlagzeug durch Klatschen und Stampfen („The Busker“). Immer wieder durchbrechen sie kurz ihr folkiges und akustisches Muster, in dem sie den Hörer im rechten Moment anstupsen. Zum Beispiel durch einen wabernden Elektro-Akkord. Erst mit zunehmendem Verlauf des Albums gibt es auch Popsongs, die im traditionellen Sinne

arrangiert sind. So glänzt „Iceberg“ mit E-Gitarren und Schlagzeug. Eine eingängige Nummer, allerdings fehlen ausgerechnet hier über weite Strecken die mehrstimmigen Refrains, die andere Songs so stark machen. Denn We Invented Paris' grosse Stärke ist die Mehrstimmigkeit. Nicht nur in den Refrains ist diese oft inspiriert von einer Atmosphäre, die fast so etwas wie kathedralenhaftes versprüht („Kyrie“). Es sind zwar leise und zurückhaltende Töne, die angestimmt werden, doch diese wollen viel Raum für sich beanspruchen. Neben dem gelungenen Songwriting ist es auch klanglich ein schönes Erlebnis. Viele Instrumente passen in die Kategorie „glockenhell“ und verleihen auch nachdenklichen Nummern einen Schuss Optimismus („Public Places“). Bei solchen Songs gerät man unweigerlich ins Schwelgen und Träumen, sie gehen zum Teil etwas in Richtung Coldplay, allerdings ohne unnötigen Pathos. Hier und da gibt es eine Nummer, die durch und durch gute Laune machen will. „Bubbletrees“, das etwas an „Hey Man (Now You're Really Living“ von Eels erinnert. Von der düsteren Sorte ist dann der Schluss des Albums. In den Songs „Nothing To Say“ und „More“ pfeffern die Elektrobeats, es weht ein Hauch von Depeche Mode, bis das Album mit dem letzten Track „Silcene“ einen besinnlichen Abschluss findet.


PSYCHOBITCH Psychobitch TBA

von Konstantin tut sein Weiteres. Klar ist, dass kaum Anfänger hinter Psychobitch stecken. Es handelt sich hier um (Ex-)Mitglieder gestandener Basler Grössen wie Zatrokrev, Slimboy und Toxic Guineapigs. Daumen hoch!!!

WEBBA Uswärts Sound Service

lg. Die Basler Boys von Psychobitch holzen auf ihrem Debut in knapp 25 Minuten 13 bemerkenswerte Punk/Hardcore Songs mit einem guten Schuss Metal à la Motörhead runter und wie! Diese Scheibe macht richtiggehend Spass und süchtig. Es macht gar keinen Sinn, hier einzelne Songs hervorzuheben, denn das Ding ist derart kompakt geraten und läuft auf konstant hohem Niveau durch, dass es eine wahre Freude ist, das ganze Album am Stück durchzuhören. Toll ist wirklich die metallische Schlagseite, die den Songs die genügende Härte verpasst. Der kaputte Gesang

hug. Webba hat's ja nicht so mit den Covern: Auf seinem Debüt «Deheim?» vor drei Jahren hielt er sich ein Schneckengehäuse ans Ohr, was aussah wie ein Gschpürschmi-Songwriter-Album. Jetzt steht er da imphotogeshopten Weltraumanzug und sieht aus, als wäre er grad dem Musical «Space Dream» entstiegen. Wo der

Berner doch reinen Hip Hop lebt. Aber hey: Der Mann hat Ideen! Auch was seine Musik betrifft: «Uswärts» verlässt die ausgetretenen Pfade des konventionellen Hip Hops, wie Webba ihn noch mit «Deheim?» zum Besten gab, und konzentriert sich rigoros auf Dubstep- und Drum&Bass. Obwohl die Idee ja bei weitem nicht neu ist, erstaunt es doch, dass hierzulande erst jetzt jemand diesen Bogen zu schlagen wagt. Aber Webba klingt gut, was er macht, ist spannend, quirlig und treibend, und sein Sprechgesang ist souverän. Ein guter Anfang. Als ausgezeichneter Hip-Hop-Produzent des vergangenen Jahres ist zu erwarten, dass Webba für sein nächstes Album das Tempo erhöht. Das würde dann richtig krachen.

DUB SPENCER & TRANCE HILL VS UMBERTO ECHO Too Big To Fail Echo Beach hug. Der bewährte Schweizer Instrumental-Fünfer hat sich für sein fünftes Album mit dem deutschen Chef-Knöpfedreher Umberto Echo zusammengetan

und einmal mehr allerlei quirlige Soundschnipsel und Klangideen zu astreinem Dub vermengt. Da gibt es nichts zu nörgeln: Wer Dub Spencer & Trance Hill vorher mochte, wird sie auch jetzt mögen. Wenn aber stimmen soll, was im Begleitschreiben des Labels Echo Beach steht, dass nämlich dieses Album gleichwertig bahnbrechend sei wie Massive AttackvsMad Professor und Scientist meets

Roots Radics und also quasi eine König-trifft-König-Audienz, dann müsste angemerkt werden, dass das so nicht ganz stimmt: Dazu wären dann doch ein paar zusätzliche und vor allem abgefahrene Deep-Dope-Ideen nötig gewesen. Ohne diesen Anspruch aber ist «Too Big To Fail» ein ordentliches Dub-Album.


Neubeginn statt Comeback

hh. Für ihren ersten Auftritt mit Steve Lee Nachfolger Nic Maeder überquerten Gotthard die Alpen. Grund waren die Swiss Awards in Zürich, eine willkommene Gelegenheit, den neuen Sänger einem grossen Publikum live zu präsentieren. Für TRACKS eine ebenso willkommene Gelegenheit, sich mit „BandGeschäftsführer“/Bassist Marc Lynn und Nic über den derzeitigen Stand der Dinge zu unterhalten.

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Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal mit neuem Frontmann vor grossem Publikum aufzutreten? Marc: Das ist so etwas wie ein Startschuss. Es ist zwar ein TV-Auftritt und kein richtiges Konzert. Aber für uns ist es sehr speziell, zum ersten Mal mit der neuen Band und einem neuen Song. Für die Leute ist es auch wohl speziell, zum ersten Mal unseren neuen Sänger sozusagen lebendig mit uns auf einer Bühne zu sehen. Der Grund, dass Gotthard sich in letzter Zeit in der Öffentlichkeit ziemlich bedeckt hält,

ist die Arbeit an eurem neuen Album. Wie weit seid ihr damit? Marc: Wir sind noch voll in der Produktion. Die Hälfte haben wir fertig und in den nächsten sechs Wochen sollte die Platte im Kasten sein. Wir sind sehr happy, wie die Arbeiten laufen. Die Stimmung ist sehr positiv und kreativ und wir gehen auch neue Wege bei den Aufnahmen. Wir wollten ein echtes Live-Feeling auf der neuen Platte haben, deshalb haben wir die Drums ohne Click-Track aufgenommen. (Anm. d.Redaktion: Click-Track ist ein

Metronom, dass bei den Aufnahmen dem Drummer als Taktgeber in die Kopfhörer gespielt wird, um zu verhindern, dass sich die Geschwindigkeit des Beats im Song verändert) Das macht die Aufnahmen zwar schwieriger und langwierig, aber dafür leben sie viel mehr. Dann haben wir unseren langjährigen Toningenieur Paul Lani dieses Mal als Co-Produzent dazu genommen. Das funktioniert sehr gut, wir sind alle hell begeistert. Es läuft sehr harmonisch, friedlich und vor allem kreativ und der neue Mann bringt Frische dazu. Nic ist ein sehr


Wir haben Sänger getestet, die haben nach einer Woche Proben schlapp gemacht - Flasche leer!

Ich denke oft an Steve als einen engen Freund, mit dem ich eine lange Zeit meines Lebens verbracht habe. Ich vermisse ihn heute mehr als Freund denn als Musiker.

kollegialer Mensch und das freut die Band sehr. Da ist jetzt wieder ein Team am Start, wo du die Zukunft siehst und das gibt neuen Elan. Das heisst aber nicht, dass man das Alte vergisst. Das soll man auch nicht, das war ein Teil unseres Lebens, aber es ist trotzdem schön zu sehen, dass das Leben mit der Band weitergeht. Wie ist das Gefühl für euch, mit einem neuen Sänger aufzunehmen? Marc: Die Aufnahmen selber sind eigentlich einfach. Als Nic zu uns vorsingen gekommen ist und wir Demos aufgenommen haben, hat er sich so reingeschafft, mit der Art wie er singt, was er singt und als Typ überhaupt, dass es uns vorgekommen ist, als würden wir uns schon länger kennen. Und das macht es einfach. Wir sind musikalisch nie an dem Punkt, dass wir uns wünschen: Ach, hätten wir doch noch den Steve. Nein, es ist cool mit Nic, ich bin sehr zufrieden. Es ist auch gut, dass Nic in der Stimme einen eigenen Charakter hat. Er kann die alten Songs singen, aber er klingt eigen. Wird das neue Album anders als die Vorgänger ausfallen? Marc: Nun, wir haben hart begonnen, sind dann softer geworden, um danach wieder härter zu werden. Aber schlussendlich sind wir immer eine Rockband geblieben, deshalb haben wir auch 20 Jahre überlebt. In den 90ern hat praktisch keine Radiostation Rock gespielt. Da mussten wir einen Weg finden, in dieser Zeit zu überleben. Aber wenn die die letzten Platten nimmst, da hörst du ganz klar, dass da eine Rockband am Werk ist. Natürlich sind wir keine Metal-Band, das waren wir auch nie. Aber wir sind auch keine Popband. Gotthard hat ein bisschen was von allem. Und so wird das neue Album auch mit Nic ein echtes Gotthard-Album sein. Nic, wie fühlst du dich, zum ersten Mal mit Gotthard vor einem grossen Publikum aufzutreten? Nic: Sehr gut. Wir sind ja nun schon seit April letzten Jahres zusammen am arbeiten, Songs schreiben, Demos machen und jetzt im Studio, dass es für uns alle gut ist, mal raus zu kommen und vor Publikum zu rocken. Es ist aufregend. Nic habt ihr als euren neuen Sänger aber erst im November vorgestellt. Marc: Wir hatten uns letzten Juli definitiv für Nic entschieden. Wir hatten eine Menge Sänger getestet, aber mit Nic lief alles automatisch und natürlich ab: der Spirit, das Songschreiben, die Kreativität und auch der Umgang miteinander. Es fühlte sich normal und ungezwungen an. Gab es bei euch nie die Überlegung, dass ihr mit einem schon bekannten Sänger im Ausland mehr Medienaufmerksamkeit bekommen würdet, um damit eurer neuen Platte einen zusätzlichen Push geben zu können? Marc: Ja und nein. Wir wollten sicher nicht sowas wie Ozzy Osborne & Gotthard oder Gotthard feat. Ozzy Osborne. Wir wollten wieder ein Team sein. Und jetzt nenn mir mal einen wirklich bekannten Sänger, der die stimmliche Kondition hat, die nächsten 10 oder 15 Jahre jeden Abend zu rocken. Da gibt es praktisch niemanden. Die meisten sind ausgebrannt , am saufen oder sonstwas, einfach abgefuckt. Wir suchten jemanden, der uns Energie gibt und dem wir Energie geben können. Für uns war es nicht wichtig, ob der neue Mann bekannt ist oder nicht. Wichtig war, will er wirklich den Job, hat er die Fähigkeit, die Kreativität, den Power und auch den Look. Wir haben Sänger getestet, die haben nach einer Woche Proben schlapp

gemacht, Flasche leer, wie Trappatoni sagt! Und Nic ist oft überkreativ, er hat immer eine Idee mehr, da muss man ihn manchmal stoppen. Aber das ist wichtiger kreativer Input. Wir hatten einige Sänger in engerer Wahl, die haben auf unsere Demos gesungen und wir haben dann mit Ja oder Nein entschieden. Und speziell bei den bekannten Sängern war es immer ein Nein! Wir brauchen keine Primadonna in der Band, die Band als solche ist die Primadonna. Nic, du hast keinen leichten Job angetreten. Steve Lee war nicht nur ein aussergewöhnlich guter Sänger, sondern auch als Mensch sehr beliebt. Denkst du darüber nach, ob du ihn ersetzen kannst? Nic: Für uns stellt sich nicht die Frage nach einem Ersatz für Steve, sondern wie man die Band weiterführen kann. Es ist jetzt ein neues Kapitel. Ich denke darüber nicht gross nach, wir sind viel zu sehr mit dem was wir jetzt tun beschäftigt. Wir wollen die beste Platte, die wir machen können, aufnehmen. Und all meine Energie fliesst da hinein, das ist mein momentaner Fokus. Natürlich ist der Druck da, aber den spürt jeder in der Band. Ich fühle nicht, dass der ganze Druck nur auf mir liegt. Wie waren die Reaktionen der Fans, nachdem du mit einem neuen Song als neuer Sänger vorgestellt wurdest? Nic: Erstaunlich. Ich habe von den Fans so viele persönliche Messages bekommen, das war unbeschreiblich. Sie haben mich willkommen geheissen, geschrieben, dass sie an mich glauben - es waren so viele schöne und positive Reaktionen, ich habe mich sehr, sehr glücklich gefühlt. Es war natürlich auch clever, einen Schweizer als neuen Sänger zu nehmen. Marc: Ja, aber das war ein Glücksfall. Wir haben nicht nach einem Schweizer Sänger gesucht, nur weil er Schweizer ist. Wir haben zwar davon geträumt, aber nicht wegen der Schweizer Fans, sondern weil es einfacher ist, mit jemandem zu arbeiten, der die gleiche Mentalität hat, der hier aufgewachsen ist. Und mit Nic sind wir in kurzer Zeit eng zusammen gewachse. Uns war es egal, wo er herkommt. Wir hatten befürchtet, dass wir mit einem neuen Sänger ein Drittel unserer Fans verlieren würden. Aber es waren nur sehr wenige, die sagten, dass sie sich so mit Steve verbunden fühlen, dass sie keinen anderen Sänger akzeptieren können. Aber vielleicht können sie das in ein paar Jahren. Aber generell haben wir für unseren Entschluss mit Nic weiterzumachen, von den Fans grosse Sympathie erhalten. Ich denke sehr oft an Steve, aber nicht mehr in Zusammenhang mit Musik. Wenn ich abends auf dem Balkon stehe und eine Zigarette rauche, dann denke ich oft an ihn als einen engen Freund, mit dem ich eine lange Zeit meines Lebens verbracht habe. Aber jetzt ist er nicht mehr da, ich vermisse ihn heute mehr als Freund denn als Musiker. Ich möchte nicht in der Vergangenheit leben, sondern in die Zukunft gehen und weiter Musik zu machen. Und da freue mich, das jetzt mit Nic zu tun. Was sind nun die nächsten Planungen? Marc: Im Mai soll das neue Album rauskommen, und dann gehen wir für ein paar Konzerte nach Südamerika, um die Band richtig einzuspielen und heiss zu machen. Im Sommer stehen einige grosse Open Airs an und im Herbst gehts dann auf Europa-Tournee mit einigen Schweizer Shows.

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Der Mann, dem die Stars vertrauen Zlatko Perica alias Slädu gilt als bester Session-Gitarrist des Landes. Egal ob Bligg, Gölä oder DJ Bobo, die erfolgreichsten Schweizer Acts vertrauen dem Saitenvirtuosen, wenn es auf die Bühne oder ins Studio geht. Jetzt will sich Slädu seinen eigenen Platz im Rampenlicht erkämpfen und bringt sein erstes Soloalbum an den Start.

hh. Im Alter von fünf Jahren kam der kleine Zlatko zusammen mit Möglichkeit, in die Rough-Mixe der einzelnen Songs reinzuhören. seiner Mutter aus Kroatien in die Schweiz. Sie wollte ihrem Sohn Generell lässt sich sagen, dass Slädu sehr songdienlich spielt, sich eine gute Zukunft bieten und unterstützte ihn mit allen Kräften in seiner Leidenschaft für die Musik und die Gitarre im Besonderen. Zlatko übte wie ein Besessener, acht bis zehn Stunden am Tag war die Regel. Und als aus dem kleinen Zlatko der erwachsene Slädu wurde, zog es ihn für ein Gitarrenstudium nach nach Los Angeles, das er mit dem „Degree Of Honors“ abschloss. Zurück in Europa bot Slädu seine Dienste anderen Bands an und tourte unter anderem mit den deutschen Tangerine Dream durch die Welt. Aber da es doch zu Hause immer am schönsten ist, zog es Slädu wieder zurück in die Schweiz. Hier sorgte er als Atmen und Glänzen und stellt Gitarrist für Gölä, DJ Bobo, sich in den Dienst der Musik SLADU 1 Wild And Restless (Marc Storace) Florian Ast und Bligg für den und nicht der Technik. Den Sladu 2 Heroes Out Of Stars (Gianni Pontillo) guten Ton und stieg schnell Gesang überlässt er Universal 3 We Can Fight For Our World (Marina Santelli) ausnahmslos seinen „Friends“, wegen seiner Vielseitigkeit und 4 Taking The Long Way Home (Gölä) 5 Last One Standing (Coco) die sich bestens und dabei seinem herausragenden 6 Higher Ground (Marina Santelli) jeweils in ihrer eigenen Art die Können zum Session-Gitarrist 7 Bienvenue En Suisse (Carlos Leal) No.1 des Landes auf. Egal ob Slädu-Songs zu eigen machen. 8 Dass Ich Dich Will (Marc-Robin) 9 Irgendwenn (Bligg) -Bonus Trackharter Rock, Pop oder Blues, Obwohl alle Gastsänger/innen 10 Rush Hour In San Francisco (Instrumental) Slädu zeigt sich in allen hervorragende Darbietungen 11 No Time (Gianni Pontillo) zeigen, sticht speziell ex-Pure Stilrichtungen versiert. 12 Loosen Up (Philipp Fankhauser) 13 Kiss The Sky (Gianni Pontillo) Inc/The Order Frontmann Aber da Ehrgeiz nun mal der 14 Open For Love (Marc Storace) Gianni Pontillo als einer der Vater des Erfolgs ist, und Slädu 15 For Womann (Instrumental) derzeit besten Rocksänger des eine Menge von beidem hat, Landes heraus. Er, den sich war es für ihn eine Herzensangelegenheit, sich viele Rockfans als Steve Lee Nachfolger bei Gotthard gewünscht hatten, ist denn auch gleich auf nicht nur den musikalischen Vorgaben seiner jeweiligen Chefs drei Songs vertreten. anzupassen, sondern endlich auch in eigener Regie, mit eigenen Musikalische Stilgrenzen gibt es nicht, es scheint als hätte Slädu Songs, als eigener Chef die eigene Musik unters Volk zu bringen. Und jeden Song auf seinen singenden Gast zugeschnitten, es gibt das hat er nun mit seiner ersten Solo-CD, schlicht „SLADU“ getauft, Fankhauser-Blues, Bligg- und Leal-Rap/HipHop, Storace/Pontillogeschafft. Dabei geht es dieses Mal anders herum, denn jetzt hat sich (Hard)Rock und Soulvolles von der Neuentdeckung Marina Santelli. Slädu die Dienste von zahlreichen seiner Musiker-Freunde erbeten, Der rote Faden, der die unterschiedlichen Stile zusammenhält, ist die ihm nur zur gern behilflich waren. Darunter sind u.a. Marc Slädus Gitarrenarbeit, der über weite Strecken die Liebe zu Gary Storace (Krokus), Gianni Pontillo (Pure Inc.), Carlos Leal, Gölä, Bligg Moore nicht abzustreiten ist. Und schlussendlich hat Slädu auch für und Philipp Fankhauser also das Beste, was Helvetia zu bieten hat. Gitarrenfetischisten noch zwei Schmankerln auf Lager, die beiden Und damit nicht genug, denn mit Ross Hogarth holte er sich einen Instrumentals „Rush Hour In San Franciso“ und „For Womann“ (kein der erfolgreichsten amerikanischen Produzenten ins Boot, der schon Tippfehler Slädu's Liebste heisst Ann) werden Liebhaber Acts wie Van Halen, John Fogerty, Mötley Crüe um nur einige zu nennen- den richtigen Schliff verpasste. In diesen Tagen, genau am 2. März, erscheint nun „SLADU“ und ab LIVE April geht es auf Tour. Als feste Gesangsunterstützung für alle Shows sind Gianni Pontillo und die Italienerin Marina Santelli dabei, aber 07.4. Zürich, Das Zelt weitere Freunde werden wechselnd auf die Bühne steigen. Für 14.4. Rubigen, Mühle Hunziken Überraschungen ist also gesorgt. Dass Slädu zudem eine exzellente 19.4. Zürich, Das Zelt Band aufbietet, in der Drummer Mylious Johnson (Pink) und Bassist 28.4. Lugano, Das Zelt Matteo Bassi (Laura Pausini) für den groovenden Teppich sorgen, versteht sich von selbst. 23.6. Langenthal, Das Zelt Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses war die Produktion des Albums noch nicht abgeschlossen. TRACKS bekam jedoch die

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13.7. Lenzerheide, Das Zelt ***wird fortgesetzt***



T he Beauty Of Gemina Die Schweizer Wave-Rock-Formation The Beauty Of Gemina haben im Januar ihren vierten Longplayer „Iscariot Blues“ veröffentlicht und schlagen damit ein neues Kapitel ihrer Karriere auf. Voriges Jahr hatte die Band um den charismatischen Sänger Michael Sele die Gelegenheit mit den Chartstürmern von Unheilig auf Tour zu gehen. Endlich erfreuen sich die Herren von The Beauty Of Gemina auch im eigenen Land zunehmender Beliebtheit.

THE BEAUTY OF GEMINA Iscariot Blues Universal

01 – Voices Of Winter 02 – Haddon Hall 03 – Badlands 04 – Golden Age 05 – Stairs 06 – Prophecy 07 – Dark Revolution 08 – June 2nd 09 – Seven-Day Wonder 10 – Last Night Home

LIVE 10. März 2012 Zürich, X-Tra

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Ein offenes Herz und unergründliche Sehnsucht em. Mit einem dermassen kommerziellen Act wie Unheilig auf Konzertreise zu gehen ist einerseits eine Riesenchance, kann aber auch kontraproduktiv sein. Michael Sele sieht das ganze sehr nüchtern: „Alles in Allem war die Tour sehr positiv für uns und wir konnten auf diversen Ebenen profitieren. Dabei zu sein bei einer so grossen und professionellen Produktion war unglaublich spannend und auch bereichernd. Vor all diesen Tausenden von Menschen aufzutreten und die eigenen Songs zu präsentieren forderten mich, die Band und unser ganzes Team wirklich jeden Abend aufs Neue. Durch den massiven Erfolg von Unheilig hat sich das Publikum natürlich verändert und viele seiner früheren Fans, haben sich teilweise von ihm abgewendet und sind den Konzerten fern geblieben. Das war für uns natürlich schade und bleibt ein kleiner Wermutstropfen.“ Das neue Werk von The Beauty Of Gemina hört auf den speziellen Namen „Iscariot Blues“. Das Wort Iscariot stammt vom hebräischen „Ischariot“ ab und ist der Beiname (nicht Nachname) des Apostels Judas. Ein recht ungewöhnlicher Albumtitel. Auf die Frage, was es mit der Überschrift „Iscariot Blues“ auf sich hat, erklärt Michael: „In den Texten auf „Iscariot Blues“ gehe ich unter anderem der Frage nach wie viel Einfluss das doch eigentlich recht praktische System der uneingeschränkten Vergebung und göttlichen Absolution auf unser Tun, unser Bewusstsein und unsere Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, hat. Diese Gedanken haben mich unter anderem auf die interessante Figur des Judas Iscariot gebracht.“ Auf der neuen Scheibe finden auch etwas untypische Klänge ihren Platz. Zum Beispiel im Song „Badlands“, der latent nach Country und Blues klingt. „Das ist eher zufällig passiert. Ich habe während des Songwriting-Prozesses immer wieder im Studio mit der akustischen Gitarre improvisiert und experimentiert. Der warme direkte Klang hat mich sehr inspiriert und somit war es naheliegend, dass die akustische Gitarre auf diesem Album einen grösseren Stellenwert einnimmt. Es war von Anfang an mein klares Ziel, ein Rockalbum zu machen, mit allen typischen tBoGZutaten. Bei „Badlands“ hat mich die Kombination der verschiedenen Soundelemente gereizt und der Song ist sicherlich in unserem Wave-Gotik-Kontext eher ungewöhnlich“, erklärt Michael die Entstehung dieses Titels. „Iscariot Blues“ ist in der Tat ein sehr rockiger Rundling geworden, der natürlich auch anmutige und dunkle Kompositionen beinhaltet. Musikalisch werden also teilweise neue Wege beschritten. Der sympathische Frontmann schildert es so: „Ich wollte auf

jeden Fall nach den drei Vorgängeralben, welche ich im Nachhinein wie eine Art Trilogie verstehe, diverse Strukturen aufbrechen und auch bewusst ein paar neue Elemente ausprobieren. Die Songs sind reduzierter, aufs Wesentliche beschränkt. Ich habe mich während dem ganzen Produktionsprozess immer wieder der Herausforderung gestellt, was ich noch weg lassen könnte, um die Essenz der Songs optimal erklingen zu lassen.“ Bei diesen Künstlern sind ohne Zweifel Perfektionisten am Werk. Trotzdem ist der Beruf des Musikers untrennbar mit der Persönlichkeit von Michael Sele verbunden. Der begnadete Liedermacher führt aus: „Ich versuche wirklich alles rauszukitzeln und in meine Tracks einfliessen zu lassen. Dennoch darf man nie vergessen, dass man als Songschreiber und Komponist auch ein Geschichtenerzähler und Erfinder ist. Die musikalischen Kreationen müssen nicht zwingend Spiegelbild der realen eigenen Situation sein. Ich bin auch weder ein depressiver Mensch noch habe ich den Hang zur ausgeprägten Melancholie. Dennoch ist in mir eine tiefe unergründliche Sehnsucht und in den oft dunklen und melancholischen Sounds der Wave- und Gothic-Musik öffnet sich mein Herz.“ Michael weiss auch um die Schattenseiten des Musiker-Daseins: „Mit meinem wachsenden Erfolg und der immer grösser werdenden Fangemeinde bin ich zunehmend eine öffentliche Person geworden und ich musste und muss lernen, damit richtig umzugehen, mich wenn nötig auch abzugrenzen, zu entscheiden, was ich von mir preisgebe und was ich bewusst zurückhalte. Es ist nicht immer einfach, die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden, ohne dadurch abweisend oder gar arrogant zu wirken. Gerade bei Fans muss man diesbezüglich eine gute Mischung finden. Ich habe grossen Respekt vor ihnen, doch kann es manchmal auch gefährlich werden, wenn ich merke, dass sie sich zu stark mit gewissen Songs oder Texten identifizieren und Rat und Hilfe für ihre persönlichen Probleme bei mir suchen. Im Rampenlicht zu stehen bereitet mir aber grundsätzlich sehr grosse Freude und ich habe das bewusst gewählt, natürlich macht es mehr Spass, wenn man bejubelt oder gelobt wird und schmerzt umso mehr, wenn man kritisiert oder ungerecht behandelt wird. Doch das gehört halt einfach auch dazu.“ Diese helvetischen Ausnahmekünstler und ihre dunkelschönen Klänge kann man am 10. März live im X-TRA in Zürich erleben. Wer sich verzaubern lassen möchte, ohne auf Groove zu verzichten, sollte sich das Datum rot in der Agenda markieren.

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CD Americana/Roots/Country LITTLE WILLIES For The Good Times EMI

LINDI ORTEGA Little Red Boots Last Gang Records Besonders in diesem Song präsentiert Ortega die vielen Facetten Ihrer Stimme, von gehaucht bis geschrien mey. Das Debut Album der umfassend und faszinierend. kanadischen Sängerin mit Nur Hammond Orgel und irisch-mexikanischen Wurzeln Akustik Gitarre begleiten Lindi überrascht positiv. Mit auf „Dying of Another Broken Singer/Songwriter und Heart“ und geben dem Song Alternative Country Raum und einen sehr speziellen Einflüssen besingt Lindi Touch. „All My Friends“ und Ortega in den Songs ihr „Fall Down Or Fly“ schneiden bewegtes Leben und weckt auch kritische Themen an, mit ihrer Stimme auf Anhieb immer auf eine eigene, die Aufmerksamkeit jedes persönliche Art verpackt, die Zuhörers. das sensible Wesen der „Little Lie“ als Starter des kanadischen Sängerin Albums sucht Einflüsse aus widerspiegeln. „Jimmy Dean“ dem Rockabilly und verbindet und vor allem „Black Fly“ sind diese mit der Stimme der in starke Country Songs, die jedem Song hervorragenden sowohl musikalisch als auch Lindi Ortega zu einem stimmlich überzeugen. Mit „So knackigen Alternative Country Sad“ endet das Album sehr Song. Weiter geht es mit ruhig und relaxed. Und einmal „When All the Stars Align“. mehr brilliert Lindi Ortega Immer steht die Stimme im wieder. Nur die schwebende Zentrum. Gekonnt wurden die Hammond Orgel und die Instrumente in den Song Gitarren unterstützen den gebettet, doch keinesfalls in Gesang. Zum Schluss kommen den Hintergrund gestellt. Drums und Bass dazu, bevor Drums, der unaufdringliche alles wieder auf die Bass und die RhythmusGrundstruktur zusammenfällt. Gitarre sind im Soundbild Ein wahres Wunderwerk zum perfekt eingesetzt und Abschluss. verstehen es immer wieder zu Nicht nur für Liebhaber des glänzen. In „I'm No Elvis Alternative Country ist Lindi Presley“ erklärt uns Lindi Ortega eine Entdeckung, Ortega auf fast schon sondern auch kindliche Art, dass sie nicht Singer/Songwriter- sowie mit dem Rock'n'Roll Superstar Rockabilly-Fans werden durch zu vergleichen sei. Toller die stimmliche Vielfalt der Groove, cooler Text, stimmlich Sängerin und die hohe Qualität sexy und ein cooles der Songs rundum begeistert Gitarrensolo runden diesen werden. Mit „Little Red Boots“ gelungenen Song ab. „Little gelingt Lindi Ortega ein Red Boots“ überrascht mit faszinierendes Debüt und aussergewöhnlich gleichzeitig gibt sie damit ein eingesetzten grosses Versprechen Begleitinstrumenten. hinsichtlich künftiger Werke.

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hug. Country: Schön, wenn man Freunde hat, Country und insbesondere Willie Nelson mag (nach ihm ist der Bandname orientiert), gerne in Bars spielt, aus New York stammt und eine von den Freunden Norah Jones heisst. So ist den Little Willies die Aufmerksamkeit des Publikums sicher. Auch auf ihrem zweiten Album spielen die fünf Freunde klassischen amerikanischen Country von Loretta Lynn über Kris Kristofferson und Willie Nelson bis Dolly Parton und Johnny Cash. Perlt heiter vor sich hin und stellt keinerlei Ansprüche an Nachhaltigkeit: Eine angenehm anzuhörende Fingerübung.

ERIC CHURCH Chief EMI Records Nashville

Gewand zu verpacken. Mit seinem unverkennbaren Sound versteht es Eric Church alte wie junge Country Fans zu begeistern. Das Intro zu „Creepin“ verspricht einen normalen Countrysong, bevor knackige Gitarren mit tollen Riffs den Song lancieren. Die Auflösung und der Übergang in ein tolles Solo betonen den Charakter dieses Songs. Das ist Country Musik von einem anderen Stern. Weiter geht es mit „Drink In My Hand“. Es rockt und groovt vom Feinsten. Was immer wieder heraussticht, sind die Texte von Eric Church. Er versteht es die Massen anzusprechen. „Like Jesus Does“ ist eine Ballade, die durch einen tollen Refrain besticht und sich in die Gehörgänge schleicht. „Homeboy“, seine aktuelle Single, ist eine Midtempo Song, der wieder durch die tollen Gitarrenparts auffällt. Die eigentliche Handschrift von Produzent Jay Joyce. „Country Music Jesus“ beginnt als Akustik-Song mit Gitarren-Intro, bevor sich Härte und Intensität mit rasanten Bluegrass-Parts duellieren. „Springsteen“ ist ein typischer Cruiser Song. Erinnerungen an früher als die Zeiten noch ein klein wenig anders waren. „Chief“ ist ein hervorragendes Album, das hoffentlich den Status des sympathischen amerikanischen Singer / Songwriter und Gitarristen ein wenig erhöht. Wer nach diesem Album noch nicht genug hat von Eric Church, der sollte sich „Carolina“ ebenfalls in seine Sammlung stellen.

TAYLOR SWIFT Speak Now World Tour Live Big Machine Records mey. Wem der Name Eric Church noch kein Begriff ist, der sollte jetzt diesen Bericht lesen. Sein neues Album „Chief“ fügt sich nahtlos an seine beiden Vorgänger an und die waren schlicht eine Sensation. Das Debutalbum „Sinners Like Me“ und der mit Gold ausgezeichnete Nachfolger „Carolina“ waren Meisterwerke der modernen Country Musik. Country Musik von einem Musiker, der es versteht ergreifende Themen in tolle Songs mit Melodie und Groove zu verpacken. Auch diese Mal verstand es Produzent Jay Joyce die elf Songs, vornehmlich aus der Feder von Eric Church stammend, in ein modernes

mey. Das Live Package Album (CD/DVD) der mit drei American Music Awards ausgezeichneten Künstlerin Taylor Swift zeigt in seiner Vielfältigkeit die Stärken der amerikanischen Sängerin aufs Beste. Das Album, das direkt auf Nummer 1 der USBillboardcharts gesprungen ist, ist vollgepackt mit 16 Songs auf


Americana/Roots/Country CD der CD sowie 18 Songs plus Bonustracks auf der DVD. Es beinhaltet alles was das Herz begehrt, und falls man Fan des Country-Pop Sternchens ist, auch höher schlagen lässt. Jeder Song wie besonders „Sparks Fly“ oder „Our Song ist durchgestylt und die LiveAtmosphäre der Konzertmitschnitte erinnert an Pop-Grössen wie Pink, Kyle M., Lady Gaga oder Shakira, nur das die Songs noch am Rande ein klein wenig nach Country tönen. Da wird aus Hunderten von Teenie Kehlen lauthals mitgesungen und gekreischt, man fühlt sich an einem Klassentreffen von zehntausend Mittelschülern, die ihr Idol anhimmeln. Nun zu den Songs: Die Qualität der Songs, ich betone Qualität der Songs, lässt keine Wünsche offen. Nur perlt alles so clean und propper aus den Lautsprechern, dass ich mich über jeden kleinsten Gefühlsausbruch eines Musikers in der Live-Band freuen würde. Aber das gibt es nicht. Da stimmt jedes Detail, kein Raum für Solos oder instrumentale Eskapaden. Alles baut sich nahtlos um das Produkt herum auf und das ist Taylor Swift, der Superstar. Songperlen wie „Drops of Jupiter“ von Train welken zu Pop-Nümmerchen oder der unvergessliche Song von Kim Carnes, „Bette Davis Eyes“, verliert sich im TeenieGekreische. Schade, denn die Gesangsqualitäten von Taylor Swift sind auch auf diesem Album vorzüglich. Die DVD zeigt einen Teil eines Konzertes in Chicago. Auch hier durchgestyltes Pop Theater, begleitet von Tausenden hysterischen meist weiblichen Fans. Da sitzt jede Bewegung, jeder laszive Schritt, und jeder Ton passt haargenau in den Song. Ein Erlebnis für alle, die diese Art von Konzerten lieben. Modernes Musik Entertainment auf höchster Stufe. Hier stimmt alles für das Auge und das Ohr…..nur leider nicht für das Herz.

Helden so ihre Fehlerchen haben „a natural politician he can't even smell the truth“ er ist ein Politiker von Natur aus er hat's nicht so mit der Wahrheit. Dazu ein kompakter Sound irgendwo zwischen Tom Petty und Shawn Mullins, in den Refrains typische zweistimmige Country-Gesänge. Der Musiker aus dem US-Bundesstaat Indiana erlaubt sich dabei aber immer wieder Abweichungen vom eigentlichen Konzept, sei es musikalisch oder was seine

Sounds angeht. Da gibt es Elektro-Einflüsse, James-BondGitarren oder einen gehörigen Schuss Psychedelic („Business Is Booming“), die das Album zu einer ganz angenehmen Session machen, insbesondere auch wegen Everetts tiefer und kantiger Stimme. Diese verleiht vor allem den düstern Song ein spezielles Flair („God Made You Mean“). Doch auch bei Uptempo-Nummern, wie „Angry Hostile Ugly“, funktioniert die düstere Schiene sehr gut, und sie sind vielleicht das, was ihn von anderen Acts aus dem gleichen Genre unterscheidet. Der ganz grosse Erfolg ist Jace Everett bisher allerdings vergönnt geblieben. Einzig sein Song „Bad Things“ von seinem Debutalbum schaffte damals es in die TV-Vampir-Serie „True Blood“ und sorgte für Aufmerksamkeit. Allerdings war das 2005 und mittlerweile ist auch schon das etwas länger her.

Gibson einen Bart, würde ihr drittes Album wahrscheinlich mehr Beachtung finden. Man würde, durchaus mit Begeisterung, Laura in eine Reihe stellen mit BeardoWeirdos wie Devendra Banhart, Iron andWine, Fleet Foxes und sicherlich auch Beirut auch wenn Letzterer zwar ohne Bart auskommt, aber genauso feinfühlige Hörner mit Hosianna-Harfen kombiniert. Ohne Bart bleibt aber nur das Herzliche. Beziehungsweise droht «La Grande» irgendwo im grossen Strom des AlternativeCountry verlorenzugehen. Was dieses Album aber nicht verdient hätte: Laura Gibson trifft inzwischen sehr präzise die Mitte zwischen Nerd und Lagerfeuerromantik, kombiniert verschiedenste KlingklangInstrumente, ist in den Texten lyrischer geworden und trägt die Songs mit ihrer eigenwilligen Stimme. So mögen wir das. Auch ohne Bart.

MADISON VIOLET The Good In Goodbye True North Records pc. Das Rhodes Piano klimpert ein Intro vor sich hin, ein Banjo erklingt, dazu ein sanfter Beat und die Stimmen von Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac Madison Violet sind ein Folkduo aus dem kanadischen Toronto. Stellenweise entwickeln sie Dixie Chicks-ähnliche Züge, wie im Opener „If I Could Love You“. Allerdings sind sie deutlich weniger poppig. In ihrer Heimat

werden sie regelmässig mit Auszeichnungen überhäuft, und „The Good In Goodbye“ ist schon das vierte Album, das die beiden Frauen vorlegen. Ihre Songs handeln von Liebe („Stuck In A Love“), Heimat und Whiskey. Es ist ein akustisch geprägter

Sound, der sich hervorragend für eine Autofahrt über Land eignet, weil die Songs zwar unspektakulär sind, aber einen unaufhaltsamen Drang zum Vorwärtsrollen haben, wie zum Beispiel „Home“ oder „Goin' Away“. Die Songs sind filigran und machen doch unglaublich gute Laune. Dabei wird durchaus auch so manches Klischee bedient, zum Beispiel die obligaten Slide-Gitarren. Das gehört sich für eine Country Platte, genau so wie die Banjos und fiedelnden Geigen im Titelsong „The Good In Goodbye“ und in „Cindy Cindy“ oder das Bluegrass-Feeling in „Emily“. Dann wiederum gibt es Songs, die deutlich aus dem Countrytypischen Schema fallen. So schlägt „Come As You Are“ eher Tom Petty-ähnliche Klänge an.

LAURA GIBSON La Grande City Slang/TBA

JACE EVERETT Mr. Good Times Humphead pc. Den Titel seines Albums will man Jace Everett nicht so recht abnehmen, wenn man das Albumcover betrachtet. Zu miesepetrig blickt Jace dafür in die Welt hinaus. Beim countryangehauchten Rock dagegen schon eher. Obwohl schon im Opener „Great American Hero“ klar gemacht wird, dass auch die

hug. Vielleicht muss das auch mal gesagt werden: Trüge Frau

Winner of

THE INTERNATIONAL COUNTRY MUSIC AWARD 2011 55


CD ReReleases THE KINKS In Mono CD Box Set Universal hh. Für viele Fans der 60s-Beat-Ära sowie Liebhaber des Brit-Pops waren die Kinks ähnlich wichtig wie The Who oder sogar die Beatles. Das mag für eingefleischte FabFour-Fans zwar wie ein Sakrileg klingen, hat dennoch durchaus seine Berechtigung, denn die Truppe um Bandchef Ray Davies hat nicht nur eine ganze Reihe Klassiker abgeliefert, sondern zeigte sich zu Beginn ihrer Karriere härter rockend als der Rest (der Song „You Really Got Me“, mit dem Van Halen später einen grossen Hit haben sollten, gilt wegen seines krachigen Gitarrenriffs als erster Hardrock-Song der Musikgeschichte) und ein paar Jahre später experimenteller und intellektueller als die Konkurrenz. Ray Davies galt in Britannien neben Lennon und McCartney als bester Songschreiber und mit seiner Truppe konnte er auch in den USA einige Hitsingles verbuchen. Der grosse Durchbruch im Amiland blieb den Kinks allerdings durch Ärger mit der amerikanischen Musikergewerkschaft verwehrt, denn

die belegte das Quartett zwischen `65 und `69 mit einem Auftrittsverbot. In Europa dagegen waren die Kinks bestens im Rennen und avancierten ja länger je mehr zu einer Band, die mit Konzeptalben und sozialkritischen Zwischentönen besonders die Kritiker begeisterten. Ende der 60er liess der Erfolg nach und erst mit dem Album „Low Budget“ konnten sie 1979 zumindest wieder in den USA bis auf Platz 11 der Charts klettern. Die Hassliebe der Brüder Davis sorgte für ständige Streitereien und erschwerte auf Dauer eine

SIMPLE MINDS X5 Box Set EMI

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konstante erfolgreiche Entwicklung der Gruppe, denn die Querelen setzten sich auch bei den Studioarbeiten fort. Zwar haben sich die Kinks nie offiziell aufgelöst, das letzte gemeinsame Album „Phobia“ hat inzwischen aber schon knapp zwanzig Jahre auf dem Buckel. In jüngster Zeit vermehren sich aber die Gerüchte, dass es zu einer Reunion kommen könnte. Die vorliegende Box beinhaltet die ersten sieben Studio-LPs aus den Jahren 1964-1969 („Kinks“, „Kinda Kinks“, The Kink Kontroversy“, „Face To Face“, „Something Else By The Kinks“, „The Village Green Preservation Society“, „Arthur“) plus 4 Eps (auf 1 CD) sowie 2 CDs für Sammler mit einigen bislang unveröffentlichten Tracks. Alle Songs wurden als Monoversionen remastert, was nur auf den ersten Blick befremdlich wirken mag. Denn nun kann man die Songs so hören, wie sie seinerzeit aufgenommen wurden und für die Ohren der Käufer gedacht waren, nämlich direkt und rau mit einer warmen Tiefe, die den digitalisierten Versionen abgeht. Hier wurde ein hervorragender Job gemacht, diese Monoversionen sind genau das, was diese Songs verlangen und was ihnen zusteht. Selbst mit heutigen Hörgewohnheiten wird der Stereoeffekt nicht vermisst im Gegenteil, satt und druckvoll donnern einige der besten Songs der Musikgeschichte aus den Boxen! Abgerundet wird das Werk mit einem 32seitigen informativen Booklet im Hardcover mit vielen raren Fotos. Auch wenn nicht gerade billig, ist diese Box jeden Rappen mehr als wert. Der Sound ist beeindruckend und trotz Monoversion (oder gerade deswegen) transparent und kräftig, die Aufmachung der Box, dem legendären britischen Dansette-Plattenspieler nachempfunden, ist liebevoll gemacht und schlussendlich gibt es stundenlang exzellentes Songmaterial mit Klassikern wie „You Really Got Me“, „Dandy“ „All Day And All Of The Night, „Lola“, „Sunny Afternoon“, „Waterloo Sunset“ und und und... Auch für Kinks-Fans, die bereits alles von ihren Heroes im Schrank haben, ist diese Box schon allein durch das neue Mastering ein unbedingtes Muss und unverzichtbar!

lg. Zur laufenden 5X5 Tour, auf welcher die Schotten um den charismatischen Sänger Jim Kerr je 5 Songs ihrer ersten 5 Alben spielen, gibt es das entsprechende Box Set.“X5“ beinhaltet neben den fünf ersten Alben in remasterter Fassung ("Life In A Day", "Real To Real Cacophony", "Empires And Dance", "Sons And Fascination/ Sisters Feelings Call" und "New Gold Dream (81, 82, 83, 84)") interessantes Bonusmaterial aus dieser Zeit. Alle fünf Alben der Rock/New Wave-Legende sind als LP-Replikas aufgemacht. Während die ersten beiden Alben noch als (Post-)Punk mit Roxy Music Schlagseite durchgehen, konnte man auf "Empires And Dance" bereits Einflüsse wie Kraftwerk erkennen. Allgegenwärtig war eine gehörige Portion Pathos oder Glam. "New Gold Dream" stellte dann die Weichen für die grosse

Mainstream-Karriere und hat mit den darauf enthaltenen Hits "Promised You A Miracle". "Glittering Prize" und "Someone Somewhere In Summertime" auch Bands wie zum Beispiel U2 auf "Unforgettable Fire" oder Big Country gehörig beeinflusst. Das Bonusmaterial besteht aus B-Sides, Remixes (in den 80ern nannte man das auch noch Maxiversion) und ein paar zuvor sehr schwer oder sogar nicht erhältliche Raritäten. X5 ist ein schön aufgemachtes musikhistorisches Dokument, das jedem 80s New Wave/Pop-Fan hiermit ans Herz gelegt sei. X5 ist zu einem sehr vernünftigen Preis erhältlich und stellt sowohl für den Einsteiger als auch für den Fan (aufgrund des tollen Bonusmaterials) ein absolutes Pflichtprogramm dar.


ReReleases CD U2 Achtung Baby Deluxe Edition Island/Universal

pc. Zwanzig Jahre ist es nun schon her seit dem Erscheinen von „Achtung Baby“. U2 sorgten damals nicht nur mit dem Album für eine unerwartete Wende in ihrem musikalischen Schaffen, sondern sorgten auch mit der dazugehörigen Zoo TV Tournee für neue Massstäbe, was den Aufwand der Inszenierung angeht. Nun kommt dieses Album also in einer Neuauflage. Selbstverständlich neu und digital gemastert. Und immerhin gingen die Soundengineers mit dem nötigen Respekt ans Werk, machten die Aufnahmen dicker und die Bässe fetter, und widerstanden der Versuchung, die Songs zu stark zu komprimieren, bloss weil „man“ das heutzutage halt so macht. Zum eigentlichen Album gibt es eine Bonus-Disc mit 14 BSides. Darunter finden sich einige Remixes von

altbekannten Songs wie „Even Better Than The Real Thing“ oder „Mysterious Ways“. Das sind aber eigentlich eher die schwächeren Titel, die Versionen sind nicht wahnsinnig originell und einen Disco-Beat unter einen Song zu ziehen und die Vocals etwas zu zerschnipseln, dass kann heute jeder selbst am Computer. Die deutlich interessanteren B-Sides sind deshalb die sogenannten Non-Album Tracks. Da sind zum einen die ganz unterhaltsamen Cover-Versionen von „Paint it Black“ (Rolling Stones) und „Fortunate Son“ (Creedence Clearwater), denen die Iren ihren unverkennbaren U2-Stempel aufgedrückt haben. Doch am stärksten ist die Bonus-Disc eindeutig am Anfang: das ElektroBeat angehauchte „Lady With The Spinning Head“, das damals die Rückseite von „One“ war, das etwas monotone aber treibende „Salomé“ (B-Side zu „Even Better Than The Real Thing) und der eingängige und bisher unveröffentlichte rockige 70-ies Abstecher „Blow Your House Down“. Wer also das Achtung Baby-Original von damals nicht in seiner Sammlung hat, für den ist diese Deluxe-Edition eigentlich ein Muss. Für die ganz angefressenen gibt es auch noch eine Super Deluxe Edition und eine UberEdition, die zusätzlich noch DVDs, bzw. sogar LPs enthalten. Diese sind allerdings ganz schön teuer. Wer allerdings sechs verschiedene Remix-Versionen von „Mysterious Ways“ braucht, wird auch gern dafür mehrere hundert Franken hinblättern.

PINK FLOYD The Wall Immersion/Experience Edition EMI

lg. 1979 veröffentlicht, ist "The Wall" das meistverkaufte Doppelalbum aller Zeiten (30 Millionen Exemplare) und das nach "The Dark Side Of The Moon" zweiterfolgreichste Album von Pink Floyd. 1982 wurde das Konzeptalbum mit Bob Geldof in der Hauptrolle verfilmt. Der von seiner Mutter behütete Pink, dessen Vater im Krieg gefallen ist, zieht eine imaginäre Mauer hoch, um sich von der Aussenwelt zu schützen. Dabei nehmen die Drogenfantasien des abhängigen Pinks überhand. Schliesslich wird die Mauer

RUSH Sector 1-3 Universal lg. Die kanadischen Prog-Giganten von Rush veröffentlichen drei separate Boxsets mit allen 15 Alben in der Zeit von 1974 bis 1989 (je 5 Alben plus eines davon auch als DVD im 5.1 Surround Sound Format). Die drei hübschen, aber schlichten Boxsets ergeben zusammengesetzt ein schönes Flightcase und werden zum vernünftigen Preis angeboten. Die einzelnen Alben sind als LPReplicas ausgestaltet. Bereits 1968 von Geddy Lee (Gesang, Bass) und Alex Lifeson (Git.) gegründet, ist das erste Album "Rush" dann 1974 erschienen. Schon auf dem Zweitling "Flight by Night" begannen Rush mit ihrer für die 70er typischen Mischung aus Hard- und Progressive Rock (wichtigste Alben aus den 70ern: die beiden Science-Fiction lastigen "2112" und "Hemispheres"). Ab 1980 fand ein Kurswechsel statt. Mit "Permanent Waves" (1980) und "Moving Pictures" (1981) haben Keyboardklänge Einzug gehalten.

eingerissen, Pink ist frei und kann ein neues Leben beginnen. Musikalisch kann das geniale Rock-Epos durch seine Tiefe, Düsterheit, Melancholie, Energie und auch durch die vielen Hits wie "In The Flesh?", "Another Brick In The Wall Pt. 1/2", "Mother", „Hey You“, "Comfortably Numb" oder "Run Like Hell" sowieso nicht genügend hochgelobt werden. Dazu kommt die generelle Bedeutung von „The Wall“ für Teenagers und junge Erwachsene in jener Zeit. Dieser Tage erhält das fast ausschliesslich von Roger Waters komponierte Album eine Würdigung durch Veröffentlichung der umfangreichen Immersion Edition, welche einen in die Welt von "The Wall" eintauchen lässt. Die CDs 1 und 2 beinhalten "The Wall" in remastered Fassung (mit druckvollerem und nuancenreicherem Sound). Die CDs 3 und 4 bestehen aus der Live-Aufnahme von "The Wall" namens "Is There Anybody Out There? The Wall Live 1980-81", welche ebenfalls remastered worden ist. Der heilige Gral dieses schön aufgemachten Boxsets (zwei Bücher, Postkarten, Poster, Schal, Bierdeckel (!) und verschiedene

Diese beiden Scheiben gelten auch als Einfluss und Wegbereiter für unzählige Bands und als Blaupausen von Rush. Wo wären wohl Bands wie Dream Theater, Threshold oder Arena um nur einige zu nennen ohne Rush zuvor gehört zu haben? Auch das darauffolgende und überragende Live-Album "Exit…Stage Left" ist absolut essentiell und stellt ein tolles Dokument von Rush auf ihrem kreativen Höhepunkt dar. Doch auch die weiteren 80er Jahre (in Sector 3 hier enthalten) haben tolle Alben von Rush hervorgebracht. "Signals" (1982), "Grace Under Pressure" (1984), das geniale, mit unzähligen Hits gespickte "Power Windows" (1985) und "Hold Your Fire" (1987) sind nach wie vor zeitlose aber mithin sehr technische Progressive Rock Scheiben. Für Einsteiger, Ahnungslose oder RushKomplettisten gilt hier mit Bezug auf Sector 1-3 nur eine Devise: Kaufen und Davonschweben!

Memorabilia) sind die CDs 5 und 6, welche die bisher unveröffentlichten Demos zu "The Wall" beinhalten. "The Wall Work In Progress" umfasst sowohl Demos von Roger Waters wie auch von der ganzen Band, welche die Entstehungsgeschichte des Meilensteins "The Wall" eindrucksvoll dokumentieren und dem Musikfan eine andere Sicht auf die bekannten Songs ermöglicht (sehr interessant beispielsweise die verschiedenen Versionen von "Another Brick In The Wall Pt. 1"). Sehr toll sind auch die Demos von David Gilmour für die Tracks "Comfortably Numb" (damals noch "The Doctor") und "Run Like Hell". Abgerundet wird diese empfehlenswerte Box durch eine DVD. Herzstück ist da eine sehenswerte Dokumentation namens „Behind The Wall“, in welcher alle Bandmitglieder und weitere für „The Wall“ wichtige Personen zu Wort kommen. Die schlankere Experience Edition kommt als 3CD mit "The Wall" (remastered) und einer Zusammenstellung der beiden oben vorgestellten Demo-CDs. Daneben gibt es für Vinylfreunde "The Wall" auch als schöne Doppel-LP.

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LIVE REVIEWS hh. The Answer sind besonders mit ihrem letzten Album „Revival“ in die Topliga des neuzeitlichen Hardrocks aufgestiegen und zählen zu den wohl am härtesten arbeitenden Bands überhaupt. Kaum von einer knapp zweijährigen Welttournee mit AC/DC zurück, bei der sie sogar Off-Days mit eigenen Clubkonzerten auffüllten, ging es mit dem Release ihrer neuen Albums schon wieder als Whitesnake-Support auf Tour (wo sie im Dezember auch in der Schweiz waren) und jetzt sind sie als Headliner auf europäischer Clubtournee. Bereits um 20.15h entert der Belfast-Vierer die Mascotte-Bühne. Der Club ist gut gefüllt und die Band wird mit grossem Bohei von den Fans begrüsst. Gitarrist Paul Mahon startet direkt mit dem Intro zu „New Day Rising“, Bass und Drums setzen ein und Frontmann Cormac Neeson stürmt mit wehender Matte ans Mikrofon. Schon nach 30 Sekunden hat der Mixer den Sound im Griff und der Iren-Rock donnert mächtig, druckvoll und für ein Trio + Sänger ungeheuer dicht und fett aus den Boxen. Vom ersten Ton an wird klar, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Volles Rohr, auf höchstem Energielevel rockt die Band ab und Neeson stellt eindrücklich unter Beweis, dass er einer der besten derzeitigen Rockshouter überhaupt ist . Er steht voll in der Tradition eines jungen Robert Plant und Paul Rodgers, ohne diese Vorbilder zu kopieren. Neeson hat seinen eigenen Stil gefunden und zusammen mit seiner charismatischen, kraftvollen und souveränen Bühnenpräsenz, sowie dem intensiven und soulvollen Gesangsstil gibt es nicht viele Mitbewerber weltweit, die dem Iren auch nur annähernd das Wasser reichen können. Auch die gesamte Band steht der Qualität ihres Frontmanns nicht nach, die unzähligen Konzerte rund um den Globus haben aus der Band eine in sich stimmige kompakte, hart rockende Einheit geformt. Das schnörkellose, direkte und massiv groovende Zusammenspiel von Bass und Drums ist dabei das Geheimnis der mächtigen Live-Power, hier wird

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THE ANSWER Zürich, Mascotte 21.1.2012

Fotos: Ian Keates

permanent songdienlich gestrafft und reduziert auf den Punkt gespielt, was jedem Song einen unglaublichen Drive verleiht. Dazu kommt die Klasse von Gitarrist Paul Mahon, der geilste Riffs aus dem Ärmel zaubert und es nie nötig hat, sich

mit seelenloser Flitzefinger-Shredderei in Szene zu setzen, bei Mahon hat jedes Solo einen stimmigen Aufbau ist eine Komposition für sich. Zudem holt er aus seinen Gibsons DEN(!) Ton raus (Gitarristen wissen, was ich meine). Und nicht zu vergessen, The Answer schreiben grandiose Songs, die sich mit feinsten Refrains direkt und unwiderruflich in den Gehörgängen der Fans festkrallen. Kein Wunder, dass ein grosser Teil des Publikums bei jedem Titel textsicher jede Zeile mitsang. Der Mascotte-Gig der Iren-Rocker war einmal mehr eine Lehrstunde in Sachen moderner Classic-Hardrock, intensiv und begeisternd vom ersten bis zum letzten Ton. Wohl aufgrund vertraglicher Vereinbarungen erfährt die Gruppe allerdings leider immer noch nicht die ihr gebührende Unterstützung in der Promotion ihres Schweizer Vertriebs, denn wie ist es sonst zu erklären, dass The Answer als eine der besten Gruppen in diesem Genre, die es derzeit auf dem Planeten gibt, immer noch in kleineren Clubs auftreten müssen, obwohl sie qualitativ die Grenzen eines Volkshaus schon lange überschritten haben. Aber was nicht ist, wird sicher noch werden The Answer gehört die Zukunft!


LIVE REVIEWS FOX Solothurn, Kofmehl 19.1.2012

Fotos: Daniel Strub

hh. Die Veröffentlichung seines ersten Albums feierte der ex-Shakra-Sänger Mark Fox mit einer Party im bestens gefüllten Kofmehl. Erstaunlich für ein HardrockKonzert, dass enorm viele Teenies im Publikum waren. Natürlich liess sich auch die rockende Prominenz nicht lumpen und so sah man u.a. Mitglieder von Krokus, The Force und QL. Pünktlich um 21h enterten die vier Musiker die Bühne und legten gleich mit einem fetten Rocker inkl. Mitgröhl-Chorus los. Das sorgte speziell unter erwähnten Teenies für sofortige Begeisterung und so war der Grundstein für gute und ausgelassene Stimmung gelegt. Wie zu erwarten, rockten sich Fox durch die Tracks ihres Debüt-Albums, mit „Bed's Are Burning“ von Midnight Oil kam dabei auch ein gelungenes Cover zum Einsatz. Die Band rockte solide, besonders zu erwähnen ist dabei der Drummer, der als Ersatz für den in den USA weilenden Reto Hirschi einen souveränen Job machte. Zusammen mit ex-Krokus Bassist Tony Castell lieferte er einen soliden Teppich. Auch wenn ein grosser Teil des Publikums jeden Song bejubelte, sollte sich die Band davon nicht blenden lassen. Denn bei genauer Betrachtung brachten Fox den Teppich nicht wirklich zum Fliegen. Das mag daran liegen, dass die Jungs nervös waren und bis auf Mark und Tony nicht unbedingt Routine auf grösseren Bühnen vorweisen können. Jedenfalls machte besonders Gitarrist Franky Fersino einen ziemlich angestrengten Eindruck, liess über weite Strecken die Lockerheit und Souveränität vermissen, was sich schlussendlich auch in seinem zwar soliden, jedoch nie virtuosen oder packendem Spiel niederschlug. Fersino hinterliess optisch wie musikalisch fast durchweg einen überforderten Eindruck und auch sein undefinierbarer (um nicht zu sagen: grottenschlechter), im gesamten Band-Vortrag völlig untergehender Sound liess jeglichen

Druck und Präsenz vermissen. Es fällt schwer zu glauben, dass dieser Gitarrist die Fox-CD eingespielt hat. Fox wären gut beraten, wenn sie sich mit einem zweiten Gitarristen verstärken würden. Dadurch käme mehr Drive und Dampf in den Vortrag, den Fersino allein nicht liefern kann. Mark Fox selbst gehört zwar auch nicht zu den grossen Shoutern der Rockszene, macht aber einen soliden Job und hat sich zu diversen ehemaligen Shakra-Live-Vorstellungen hörbar gesteigert. Ein bisschen mehr Entertainment und Publikumsansprache, die sich nicht nur auf „Hände in die Luft“ beschränkt und einen Zacken mehr „Rampensau“ könnten allerdings nicht schaden. Aber all diese Kritikpunkte gründen wohl darin, dass Fox eine noch sehr junge Band ist, die sich ihre Routine erst erarbeiten muss. Und dazu wird sie in nächster Zukunft Gelegenheit bekommen. Generell war das Konzert zwar keine Show (im Sinne des Wortes), hat jedoch (was ja das wichtigste ist) an diesem Abend für ein mehrheitlich begeistertes Publikum gesorgt. Darauf lässt sich aufbauen.

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KONZERTKALENDER 28.3. Luzern, Schüür

ELUVEI TIE, 6 9 CHAMBERS,

KRAFTCLUB

AL DI MEOLA GROUP

30.3. St. Gallen, Palace

FINNTROLL, RED SHAMROCK

19.4. Zürich, Abart

29.3. St. Gallen, Tonhalle

31.3. Buchs, Krempel

29.12. Winterthur, Eu lachhalle

LAMBCHOP

30.3. Basel, Stadtcasino

BRANDY BUTTLER

ELVIS COSTELLO

13.3. Zürich, Kaufleu ten

31.3. Zürich, Tonhalle

8.3. Zug, Chollerhalle

4.6. Zürich, Kongresshaus

LAURA PAUSINI

AMON DÜÜL II

BRUCE SPRINGSTEEN

ELVIS PRESLEY in Concert

10.4. Zürich, Hallen stadion

25.5. Zug, Chollerhalle

9.7. Zürich, Letzigrund

5.3. Zürich, Hallen stadion

11.4. Genf, Arena

ANIMALS AS LEADERS

BRYAN ADAMS

FIDDLER'S G REEN

LEECH

30.4. Zürich, Dynamo Werk 21

23.3. Zürich, Hallen stadion

20.4. Dietikon, Sounddock 14

30.3. Zürich, Abart

ANNA ROSSINELLI

CELTIC WOMAN

FRITTENBUD E

LI VE WI RE

17.3. Basel, Volkshaus

9.6. Zürich, Hallen stadion

4.5. Zürich, Abart

31.3. Magden, Rocknight

23.3. Rubigen, Mühle

C.H.

FUNNY VAN DAN NEN

1.6. Widen, Burkerts matt

31.3. Nidau, Kreuz

22.7. Klewenalp, Open Air

5.10. Zürich, Härterei

16.6. Monte Carasso, OpenAir

AYNSLEY LISTER

1.8. Rüschlikon, Park im Grüne

GOMEZ

9.+10.11. P ratteln, Z7

17.3. Dietikon, Sounddock 14

CHARLIE WI NSTON

12.4. Zürich, Abart

LMFAO

BAND OF GYPSIES: TARAF DE

27.3. Zürich, Kaufleu ten

GUNS N' ROSES

16.5. Bern, Festhalle

HAIDOUKS & KOCANI ORKESTAR

CHICK COREA & GARY BURTON

27.6. Basel, St. Jakobhalle

LOREENA McKENNITT

14.3. Zürich, Volkshaus

13.3. Luzern, KKL

(HED)P. E.

17.3. Zürich, Kongresshaus

BEATSTEAKES

CHI COLTRANE

29.3. Zürich, Abart

18.3. Genf, Theatre du Leman

12.3. Basel, Sommercasino

14.4. Zug, Chollerhalle

HEIDI HAPPY+GUS MacG REGOR

LOST PROPHETS

13.3. Aarau, K iff

COLDPLAY

3.3 Solothurn, Kulturm

14.5. Zürich, Komplex 457

14.3. Solothurn, Kofmehl

26.5. Zürich, Letzigrund

4.3. Thun, Mokka

LOS VAN VAN

16.3. Lausanne, Les Docks

COWBOYS FROM HELL

9.3. Münchenbuchsee, Bären

22.3. Zürich, Volkshaus

17.3. Winterthur, Salzhaus

30.3. Zug, Chollerhalle

21.3. Chur, W erkstatt

LOVEBUG S

18.3. Luzern, Schüür

CULCHA CANDELA

22.3. Düben dorf, Obere Mühle

26.4. Bern, ISC

BLACK DALIAH MURDER

16.3. Zürich, Komplex 457

23.3. Baar, Fil Rouge

27.4. Basel, Kuppel

8.8. Zürich, Dynamo

DANA FUCHS

24.3. Herzogenbuchsee

2.5. Zürich, Exile

BLACK STONE CHERRY

23.3. Dietikon, Sounddock 14

26.3. Frutigen, Rustico

4.5. Laus anne, Rouge City

3.3. Zürich, Dynamo

DANNY BRYANT'S REDEYE BAND

29.3. Basel, Parterre

5.5. St. Gallen, Grabenhalle

BLIGG

19.5. Dietikon, Sounddock 14

30.3. Nidau, Kreuz

LY NYRD SKYNYRD

16.3. Landquart, Forum

DELI LAHS

1.4. Wil, Gare de Lion

12.6. Winterthur, Eulachhalle

18.3. Zofingen, Stadtsaal

9.3. Aarburg, Moonwalker

5.4. Bern, La Capella

MADISON VI OLET

19.3. Herisau, Casino

16.3. Sursee, Kulturwerk 11 8

6.4. Luzern, La Madeleine

26.4. Dietikon, Sounddock 14

20.3. Amriswil, Pentorama

13.4. Crans-Montana, Caprices

INT. FESTIVAL OF COUNTRY M USIC

MADONNA

21.3. Bern, Bierhübeli

27.4. Winterthur, Gaswerk

REBA McEN TI RE, RICKY SCAGG S,

18.8. Zürich, Letzigrund

22.3. Pratteln, Z7

11.5. Brugg, Dampfschiff

ASLEEP AT THE WHEEL, LONESTAR

MARIA M ENA

23.3. Zürich, Volkshaus

DICK BRAVE & THE BACKBEATS

2.3. Zürich, Hallen stadion

24.3. Zürich, Volkshaus

BLINK 182

4.4. Zürich, Kaufleu ten

JAMES MORRISON

MARIT LARSEN

5.7. Zürich, Hallenstadion

5.4. Luzern, Schüür

21.3. Zürich, Hallen stadion

27.4. Zürich, Härterei

BLUES CARAVAN 2012

DIE AERONAUTEN

JOHNNY WINTER BAND

MARLON ROUDETTE

Samantha Fish, Cassie Taylor etc

16.3. Basel, Kaserne

17.3. Zug, Chollerhalle

28.4. Zürich, Kaufleu ten

29.3. Zug, Chollerhalle

DIE ÄRZTE

JUDAS PRI EST / THI N LIZZY

MAS SHAKE (feat. ROD-Die Ärzte)

31.3. Dietikon, Sounddock 14

11.6. Zürich, Hallen stadion

12.5. Fribourg, Forum

9.3. Solothurn, Kofmehl

BLUMENTOPF

DIE APOKALY PTISCHEN REITER

KI M WILDE

MICH AEL SCHENKER

30.5. Zürich, Abart

6.5. Zürich, Komplex 457

6.3. Zürich, Volkshaus

7.5. Zürich, Plaza

BOSS H OSS

DIETER M EIER

KOFI BAKERs Tribute to CREAM

MORTEN HARKET

15.3. Zürich, Volkshaus

17.3. Zürich, Kaufleu ten

27.4. Dietikon, Sounddock 14

2.5. Zürich, Volkshaus

BOY

DJ BOBO

KOOL SAVAS

MXPX ALLSTARS

24.3. Zürich, m4music

20.5. Zürich, Hallen stadion

6.4. Basel, Kaserne

5.4. Zürich, Abart

26.3. Basel, Kaserne

ED SHEERAN

KORN

NASHVILLE PUSSY

27.3. Bern, Bierhübeli

9.3. Zürich, Kaufleu ten

19.3. Zürich, Volkshaus

2.2. Luzern, Sedel


KONZERTKALENDER NEW KIDS ON THE BLOCK /

PLÜSCH

SHIRLEY GRIMES

24.3. Brig, Simplonhalle

BACKSTREET BOYS

3.3. Luzern, Schüür

9.3. Niederbipp, Räberstöckli

31.3. Zürich, Maag Halle

3.5. Genf, Arena

10.3. Frauenfeld, Eisenwerk

16.3. Zürich, Volkshaus

THE BEAUTY OF G EM INA

N GRANDJEAN

16.3. Herisau, Casino

17.3. Bern, National

10.3. Zürich, X-Tra

20.3. Bern, Ono

17.3. Solothurn, Kofmehl

23.3. Thun, Konzepthalle

THE JEZEBELS

21.3. Lausanne, Bleu Lézard

23.3. Wetzikon, Scala

30.3. Murten, Hotel Murten

14.3.. Zürich, Abart

22.3. Nyon, La Paranthese

24.3. Murten, Hotel Murten

31.3. Münchenbuchsee, Bären

PHENOMENAL HAN DCLAP BAND

23.3. St. Gallen, Oya

31.3. Schaffhausen, K ammgarn

13.4. Solothurn, Kulturm

6.3. Basel, Kaserne

24.3. Zürich, Papiersaal

14.4. Brig, Zeughaus

SILBERM OND

THE RASMUS

NIG HTWISH

21.4. Baden, Nordportal

19.12. Zürich, Hallenstadion

15.5. Zürich, Abart

24.4. Zürich, Hallenstadion

27.4. Zug, Galvanik

SIMPLE PLAN

THE RAVENERS feat. JESSE HOWE

NOEL GALLAGHER

28.4. Pratteln, Z7

28.4. Zürich, Komplex 457

3.3. Zug Chollerhalle

15.3. Zürich, Komplex 457

5.5. Mels, Altes Kino

SLÄDU & FRIENDS

THE STRAITS

OF MICE AND MEN

POLO HOFER & BAND

7.4. Zürich, Das Zelt

18.3. Zürich, X-Tra

20.5. Zürich, Dynamo

18.+19.3. Luzern, Stadtkeller

14.4. Rubigen, Mühle Hunziken

THE STRANG LERS

PAROV STELAR BAND

POPA CHUBBY

19.4. Zürich, Das Zelt

15.4. Zürich, Dynamo

3.3. Zürich, Kaufleuten

16.3. Solothurn, Kofmehl

28.4. Lugano, Das Zelt

THREE DOORS DOWN

PAUL McCARTNEY

PUDDLE OF MUD

23.6. Langenthal, Das Zelt

4.3. Winterthur, Eulachhalle

26.3. Zürich, Hallenstadion

6.6. Solothurn, Kofmehl

13.7. Lenzerheide, Das Zelt

TINDERSTICKS

PEGASUS

RANDY NEWMAN

13.9. Interlaken, Das Zelt

16.3. Zürich, Kaufleuten

3.3. Hunziken, Mühle

20.3. Zürich, Volkshaus

6.10. Winterthur, Das Zelt

TIZIANO FERRO

10.3. Wohlhusen, Winterfestival

RED

13.10. Aarau, Das Zelt

23.5. Zürich, Hallenstadion

15.3. Basel, Kaserne

26.4. Zürich, Abart

2.11. Horgen, Das Zelt

TOMATI TO SEXTET

17.3. Glarus, Holästei

RED HOT CHILI PEPPERS

17.11. Luzern, Das Zelt

21.3. Zürich, Volkshaus

23.3. Aarau, K iff

3.7. Bern, Stade de Suisse

31.12. Bern, Das Zelt

TOM PETTY & HEARTBREAKERS

29.3. Winterthur, Salzhaus

REDWOOD

SMOKIE

24.6. Zürich, Hallenstadion

30.3. St. Gallen, Grabenhalle

8.3. Baden, N ordportal

15.6. Dietikon, Sounddock 14

TOWER OF POWER

6.4. Lyss, Kufa

SAMY DELUXE

SNOWPEN AIR:

25.3. Zürich, Volkshaus

7.4. Jona, Zak

9.3. Luzern, Schüür

BRYAN ADAMS, KI M WILDE,

TRIO OF OZ

PHENOMDEN & SCRUCIALISTS

10.3. Solothurn, Kofmehl

POLO HOFER, KANDELBAUER

29.4. Zug, Chollerhalle

3.3. Schaffhausen, K ammgarn

SCOOTER

31.3. Kleine Scheidegg

TUSCON SONGS TOUR 2012

10.3. Zug, Galvanik

3.4. Zürich, Komplex 457

STEEL PANTHER

27.4. Zug, Chollerhalle

17.3. Lyss, Kufa

SEEED

24.3. Zürich, Plaza

YASHIN

PI NO DANIELE

19.11. Zürich, Hallenstadion

STRESS

4.4. Zürich, Dynamo Werk 21

16.5. Zürich, Kongresshaus

SETH LAKEMAN

9.3. Solothurn, Kofmehl

WI LCO

22.5. Genf, Theatre du Leman

5.5. Zug, Chollerhalle

10.3. Chur, Stadthalle

7.3. Zürich, Volkshaus

16.3. Lausanne, Metropol


KONZERT-TICKETS: je 1 x 2 Tickets für

SILBERMOND 19. Dezember 2012 Zürich, Hallenstadion

PINK FLOYD

TOM PETTY

“The Wall” Immersion Box

24. Juni 2012 Zürich, Hallenstadion

ELVIS COSTELLO 4. Juni 2012 Zürich, Kongresshaus

je 2 x 2 Tickets für

KORN 19. März 2012 Zürich, Volkshaus

THE STRANGLERS 15. April 2012 Zürich, Dynamo

DIE APOKALYPTISCHEN REITER 6. Mai 2012 Zürich, Komplex

MICHAEL SCHENKER 7. Mai 2012 Zürich, Plaza

NIGHTWISH 3 signierte SLÄDU & Friends CDs

3 x VAN HALEN “A Different Kind Of Truth” Deluxe Edition CD + DVD

Imaginaerum

Tischkalender 2012

Wunschartikel auf eine Postkarte schreiben und einsenden an: TRACKS -Wettbewerb-, Postfach 108, 4323 Wallbach oder eine E-Mail an: Info@tracks-magazin.ch ED SHEERAN Taschenagenda 2012

Die Gewinner werden ausgelost

Impressum Herausgeber:

Hanns Hanneken

Redaktionsanschrift: TRACKS Magazin Postfach 108 CH- 4323 Wallbach T +41 61 861 03 73 info@tracks-magazin.ch www.tracks-magazin.ch Erscheinungsweise: 2-monatlich (6 Ausgaben/Jahr) Auflage: 30'000 Verlag:

62

Friedrich Reinhardt Verlag Missionsstrasse 36 4012 Basel T +41 61 264 64 50 F +41 61 264 64 88

Chefredaktor:

Hanns Hanneken(hh)

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Philippe Chappuis (pc) Erika Moser (em) Inga Pulver (ip), Martin Eyer (mey) Regina Kuehni (rk) Christian Hug (hug) Michael Vaucher (mv) Robert Palli (rp) Cyril Schicker (cs) Sandro Pellegrini (sp) Laurent Giovanoli (lg) Ian Keates (Foto) Marketing:

Ana Garcia ana@garcia.net T +41 (0)76 390 75 55

Anzeigen:

Hanns Hanneken hanneken@tracks-magazin.ch T +41 61 861 03 73

Druck:

Reinhardt Druck Basel Missionsstrasse 36 4012 Basel T +41 61 264 64 64 F +41 61 264 64 65 druck@reinhardt.ch

Jede TRACKS-Ausgabe auch als E-Paper unter www.tracks-magazin.ch Check out TRACKS auf Facebook unter

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