Grußwort der Dekanin
Zum 26. Mal findet im November 2023 die studentische Ausstellung „Sichten 26“ des Fachbereichs Architektur statt, diesmal im 806qm. Das Leitthema ist der „rote Faden“, der die Studierenden durch ihr Studium leitet. Daher sind die Studierendenprojekte sowohl in der Ausstellung als auch im Katalog nach Semestern sortiert, um eine Weiterentwicklung im Laufe des Studiums darzustellen. Diese zwei Aspekte, d.h. der rote Faden, der durch das Studium leitet, sowie die Konzeption der Ausstellung nach einzelnen Semestern nehme ich zum Anlass für mein Vorwort.
Zunächst zum „roten Faden“, der durch das Studium leitet …
Der rote Faden des Bachelor- und Masterstudiums an der TU Darmstadt sind die „Ordnungen des Studiengangs“, die man sich als PDF auf der Seite des Studienbüros herunterladen kann. Diese Ordnungen sind das Resultat von langen (und manchmal auch hitzigen) Diskussionen im Ausschuss Lehre und Fachbereichsrat. In ihnen ist festgehalten, welche Lehrveranstaltung man in welchem Semester belegen sollte und wie diese aufeinander aufbauen bzw. sich ergänzen, damit man in der Regelstudienzeit durch das Studium kommt. Dieser rote Faden –in der Studienordnung in einer schlichten Tabelle veranschaulicht – ist hilfreich, um im Dickicht der Lehrveranstaltungen den Weg durch das Studium zu finden.
Solche Ordnungen, Lehrpläne oder „Curricula“ existieren schon um 1700 als man an den europäischen Akademien und
später dann im 19. Jahrhundert an den polytechnischen Schulen oder Technischen Hochschulen die Architektenausbildung nach und nach institutionalisierte. Ihnen gemeinsam ist die stetige Veränderung im Verlauf der Zeit, um sich an (hochschul-)politische Vorgaben, gesellschaftliche Veränderungen oder didaktische Neuerungen anzupassen. Auch an unserem Fachbereich, das zeigt der Blick auf die Webseite, existieren mehrere sich durchaus unterscheidende Studienordnungen parallel. Das heißt, der offizielle Studienleitfaden ist Voraussetzung, um das Studium mit den jeweiligen Leistungspunkten in Regelzeit zu bestehen, aber er ist auch Wandlungen unterworfen und damit sollte man ihn nicht als in Stein gemeißelt und alleinigen Weg durch das Studium ansehen. Stattdessen sollte man im Architekturstudium auch den eigenen Interessen und Veranlagungen Platz einräumen. Klar, ein Auslandssemester, ein Engagement in der Fachschaft oder im Sichten-Team, eine nebenberufliche Tätigkeit, ein Studienortwechsel oder eine nur aus Interesse belegte Lehrveranstaltung (vielleicht sogar an einem anderen Fachbereich) verlängern vermutlich das Studium, zugleich öffnen solche „Umwege“ den Blick auf neue Sichtweisen und prägen die Persönlichkeit.
Ich bin überzeugt, in vielen auf der Sichten Ausstellung gezeigten Arbeiten sind diese Erfahrungen und Eindrücke aus den vermeintlichen „Umwegen“ eingeschrieben.
Die Ordnung der Ausstellung nach Semestern …
Ausstellungen von Schülerarbeiten sind seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts üblich, damit sollte an den europäischen Akademien der Wettbewerb unter den Nachwuchstalenten belebt werden. Der Unterschied besteht darin, dass die Auswahl der gezeigten Arbeiten und auch die Art der Präsentation auf die damals noch durchgängig männlichen Professoren zurückgehen, während die Sichten-Ausstellung von einem Team aus Studierenden realisiert wird. Damals wurden ganz bewusst neben den Arbeiten der etablierten Künstler:innen und Architekten auch Schülerarbeiten ausgestellt. Die Gründe hierfür kann man dem Katalog der Ausstellung der Berliner Kunst- und Bauakademie entnehmen, hier heißt es 1804: „Ohne den stufenweise fortschreitenden Gang der Ausbildung des Genies von der ersten Entwicklung des Keims bis zur vollen Reife einer schönen, genußreichen Frucht in den verschiedenen Kunstprodukten wahrnehmen zu können, würde der aufmerksame Beobachter etwas Wesentliches in der Einrichtung einer akademischen Kunstausstellung zu vermissen glauben.“ (Vorrede im Ausstellungskatalog der Berliner Akademieausstellung 1804)
Nun, das Sichten-Team hatte bei der Entwicklung der Ausstellungsidee sicherlich nicht den „Geniegedanken“ und die „Fruchtmetapher“ im Kopf, aber hinter der Ordnung der Ausstellungsobjekte nach dem Semestersystem steht die Vorstellung einer schrittweisen Wissens-
aneignung, Kunstfertigkeit und praktischen Erfahrung im Verlauf des Studiums. Auf diese Ordnung bin ich sehr gespannt, denn sie ermöglicht ja quasi eine Visualisierung unseres Curriculums im Ausstellungsraum.
Nun zum Dank ….
Mein besonderer Dank gilt dem diesjährigen Sichten-Team, für die Konzeption und Organisation der Ausstellung, die sicherlich nicht einfache Sponsorensuche und die Herausgabe des Katalogs. Mein herzlicher Dank gilt Soh-young Choi, Anastasija Ekaterina Gorgonoska, Monja Kulla, Maike Oberle, Veronika Rikhter, Renée Suchantke, Tim Wagner, Hannah Watzke und Catharina Wesner für ihr Engagement.
Ich bin schon sehr gespannt auf die kreativen Entwürfe und klugen Ideen der Studierenden unseres Fachbereichs Architektur sowie das diesjährige Ausstellungsdesign. Das umfangreiche Begleitprogramm bietet uns allen die Möglichkeit, aus dem regulären Studien- und Lehralltag auszubrechen und uns stattdessen beim Bestaunen der Ausstellungsobjekte untereinander auszutauschen und gemeinsam zu feiern.
Ich freue mich auf „Sichten 26“ und bin schon jetzt ziemlich stolz auf Sie!
Oktober 2023
Christiane Salge
Grußwort Sichten 26
„Sichten“ ist eine seit 1997 jährlich wiederkehrende Ausstellung. Als sich neu bildendes Sichten-Team fragt man sich da – wo fangen wir an? Wie grenzen wir uns von den bisherigen Sichten ab? Gibt es überhaupt noch originelle Ideen oder wurde schon alles gemacht?
In der weiteren Auseinandersetzung mit der ursprünglichen Idee und älteren Ausführungen von Sichten fiel die Wahl dann auf den „roten Faden“. Sichten zeigt den studentischen Blickwinkel auf unsere eigenen studentischen Arbeiten – was könnte da naheliegender sein, als das Studium als Solches in der Ausstellung zu thematisieren?
Die Ausstellung ist in ihrer Strukturierung nach dem „roten Faden“ des Studienverlaufsplans nachempfunden. Sie bringt
die Erfahrung, ein Architekturstudium Semester nach Semester zu durchlaufen näher und zeigt die Entwicklung, die jeder Studierende im Laufe seines Studiums durchmacht, auf.
In Zusammenarbeit mit unseren Mitstudierenden präsentieren wir nicht nur die auserwählten Arbeiten der letzten beiden Semester in der Ausstellung und auch in diesem dazugehörigen Katalog, sondern auch die im Rahmen eines Stegreifs entstandenen grafisch aufgearbeiteten Eindrücke der Studierenden aus ihrem Studienalltag. November 2023
Sichten 26 Team
Fachgebiete des FB15
Fachgruppe A |
Historische Grundlagen
Prof.'in Dr. Franziska Lang
KlArch
Klassische Archäologie
Fachgruppe B | Gestaltung und Darstellen
Prof. Dr.-Ing. Oliver Tessmann
DDU
Digitales Gestalten – Digital Design Unit
Prof.'in Dr. Christiane Salge
AUK
Architektur- und Kunstgeschichte
Prof. Ariel Auslender
PLASTEN
Plastisches Gestalten
Prof. i. V. Dr. Dr. Hauke Horn
ATW
Architekturtheorie und -wissenschaft
Prof.'in Katharina Immekus
BILD
Bildnerisches Gestalten
Prof.'in Dr. Lisa Horstmann
W1
Mediävistische Bild- und Kulturwissenschaft
Hilde Diekamp
ZMG
Zeichnen . Malen . Graphik
Fachgruppe C | Konstruktion
Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Lorch
EUB
Entwerfen und Baugestaltung
Fachgruppe D | Gebäudeplanung
Prof.’in Dipl.-Ing. Elke Reichel
EUG
Entwerfen und Gebäudetypologie
Prof. Dipl.-Ing. M.Arch. Felix Waechter
EBK
Entwerfen und Baukonstruktion
Prof.'in Dipl.-Ing. ETH Johanna MeyerGrohbrügge
EUR
Entwerfen und Raumgestaltung
Prof. i. V. Dipl.-Ing. Martin Baur und Dipl.-Ing. Florian Latsch
EiK
Entwerfen und industrielle Methoden der Hochbaukonstruktion
Prof.'in i. V. Dipl.-Ing. Audrey Shimomura
EUW
Entwerfen und Wohnungsbau
Fachgruppe E | Stadtplanung
Prof. Dr.-Ing. Martin Knöll
UDP
Entwerfen und Stadtplanung – Urban
Design and Planning Unit
Fachgruppe F | Gebäudetechnik
Prof.'in Dipl.-Ing. M.Arch. Anett-Maud
Joppien
EGT
Entwerfen und Gebäudetechnologie
Prof.'in Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff
EST
Entwerfen und Stadtentwicklung
Prof. Christoph Kuhn
ENB
Entwerfen und Nachhaltiges Bauen
Prof. Dr.-Ing. Jörg Dettmar
E+F
Entwerfen und Freiraumplanung
Prof.'in Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff
Mundus Urbano
International Cooperation in Urban Development
Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann
TWE
Tragwerksentwicklung und Bauphysik
Inhaltsverzeichnis
BACHELOR OF SCIENCE
Semester r 1 und d 2
Stegreif #throwback x Sichten B.Sc. 1+2
Veruschka a Janouschkowetz
Amy y Thiele
Elisabeth h Walter
Entwurf I - Raumgestaltung I „Parasit“
Robert t Fritzel l | Tabea a Gies
Plastisches Gestalten I „Subtraktion“
Entwurf II - Entwerfen und Konstruieren II „Werkstatt“
Marlène e Souche e | Jonah h Wiemker
Pauline e Tonn n | Seraphin n Ernst
Saskia a Sulzer r | Jan n eber
Stegreif #throwback x Sichten
Jennifer r Riemenschneider r | M.Sc.
Entwurf V - Städtebau „Rhein-Main Daheim: Oberursel“
y | Friedmann n | Vogler
r | Rikhter r | Wagner
n | Figgen n | Hansen
Entwerfen und Konstruieren V „Faro Horizontal“
s Hansen n | Tom m Kolb
Semester r 6
Stegreif #throwback x Sichten B.Sc. 6
Cristina a Macovei i | izan M tes
e Ihle e | Veea Jös
Plastisches Gestalten II „Raumzeichnung“
Semester 3 und 4
Stegreif #throwback x Sichten B.Sc. 3+4
Renée Suchantke
Katharina a Höfle
Thesis: „Kraftwerk - centrale geothermica“
l Neumayer r
Thesis: „Agriculture Academy Potsdam“
Leon n von n Borck
„Kollektiv Verben“
n Figgen
Entwurf III - Gebäudelehre I und Wohnungsbau II
Entwurf IV - Entwerfen und Konstruieren IV
Alessa to | Yonas Olf
Moe R Werner
a Nasedy
WAHLFÄCHER B.SC. UND M.SC.
Wahlfach und Fachmodul 099
Stegreif #throwback x Sichten
Guilina Grasy | B.Sc. 6
Rico Bauer | B.Sc. 2
Wahlfach B
FGPG: „Terra Incognita“
Adamian | Akcay | Bozal | Janouschkowetz | Jonczyk
Burak | Diehl | Gerstner | Schlüssel | Wolf
Hama-Rashid | Puscas | Schumann | Crncevicmani
Helbig | Meusslin | Gdwedary | Hoffmann | Ziermann
FGPG: „Schinderei“
Benker
Marx | Makarcyk
Schneider | Kahl-Marburger
FGPG: „Spritzig“
Straub | Schinkel
Kulla | Watzke | Weber
ZMG: „Zeichnen | Malen“
Lea Celina Weckert
Amy Thiele
Hannah Lucius
Florian Weiss
Jannik Steinbrecher
Laetitia Hauser
Isabel Lore
Mihrap Özdemir
Helene Janz
Jonathan Rheiner
Zhengchi Cheng
Jonisa Kraja
Julia Pham
Wahlfach C
Anna Eppelmann | Franka Wolf „Passage du Pont-Neuf“
Wahlfach D „AKA_Stuhl - Freie Platzwahl“
Annika Meyer | Alvira Zorn
Valerie Hoffmann | Carlotta von der Brelie
Dominik Laspreyes | Julius Mayer
Anna Schönpflug | Laura Schürer
Simon Marx
Daniel Scheich
Gregor Callies
Iljas Al-Masri | Egzona Kryeziu
Niklas Peter | Alexander Schlüssel
Vanessa Diehl | Tabea Oberle
Anais Mahn | Gina Tetecher
Julie Eberle | Helene Janz
Wahlfach F „Form. Experiment. Tragwerk“
Yannik Binard | Lars Denig | Jakob Wolf
Jan Luca Müller | Jan Plomer
Julian Mendera | Joel Geier
MASTER OF SCIENCE
Stegreif #throwback x Sichten M.Sc.
Layla Abdel-Amid
Jürgen Springer
Manuela Krug | B.Sc. 1
Ines Kretz | B.Sc. 1
Jurij Reklin | B.Sc. 2
Yvonne Herbke
DDU: Entwurf „Print! Architecture“
Anna Eppelmann (Seminar)
EiK: Entwurf „Stadtlabor“
EiK: Entwurf „Pisé-Haus“
Lara Münscher
Friedrich von Bieberstein
EBK: Entwurf „Zauberberg - dem Gipfel entgegen“
Fabian Bachmann
Friedrich von Bieberstein
EBK: Entwurf „life on stage“
Carolin Schmitt
EUB: Entwurf „Sammlung DomnikAtelierhhaus“
Katharina Lore Meyer
EUB: Fachmodul C „AutoGrill - mobility hub“
Johannes Möslein | Clemens Ziermann
EUB: Entwurf „Kraftwerk - centrale geothermica“
EUG: Entwurf „DEPOT NOUVEAU Was uns lieb und teuer ist“
Céline Kulla
EUR: Entwurf „UNABREISSBAR“
EUW: Entwurf „Sub:Urban Villa“
Marleen Wenkow
EUW: Entwurf „WohnJoker Wiesbaden“
Fitore Delija
E+F: Fachmodul E „Landscape as Soundscape“
Sophie Zindler | Anna-Lisa Thorn
E+F: Entwurf „LebensadernKlimaanpassung im Herzen von Wiesbaden Biebrich“
Berischa | Dutschke | Unger
| Gerhard | Strobel
EST: Entwurf „Translation of Planning IdeasLearning From Barcelona’s Superblocks“
Oberle | Suchankte | Wolf
EST: Entwurf „Designing Resilience Singapur“
Abdel-Hamid | Grasy | Kulla |
Monserrat Darder | Watzke | Weber
EST: freier Entwurf „Zusammenspiel auf allen Ebenen - Nachhaltige Quartiersaufwertung Regensburg“
Beissner | Geilich | Meyer
UDP: Entwurf „Oberursel - integriertes Gestaltungskonzept“
Schubert | Schweitzer | Wolf
UDP: Entwurf „Western Harbour Bristol“
Grob | Lindholm | Möslein
Joraschky | Quanz | Zimmermann
EGT: Entwurf „Agritecture Academy Potsdam“
Tamara Germann
UDP: Entwurf „Haus und Hof & Co. Synergien auf dem Land“
Paul Metternich
SYMBIONT
Team: Robert Fritzel I Tabea Gies
Fachgebiet: Entwerfen und Raumgestaltung
Modul: Bachelor-Entwurf I - Raumgestaltung I
Thema des Entwurfs war die parasitäre Architektur. Wie auch ein Parasit sich an seinen Wirt haftet und von ihm profitiert, so sollte sich auch unser Entwurf als Struktur an den Gebäuden der Lichtwiese eingliedern oder anhaften. Ziel war es einen Ort des gemeinsamen Lebens an der Lichtwiese zu schaffen. Ob dieser versteckt oder exponiert liegt oder eine feste oder gar mobile Struktur enthält, wurde freigestellt. Wie der Titel unseres Entwurfs schon erahnen lässt, haben wir uns bei der parasitären
Architektur auf den Aspekt der Symbiose konzentriert. Unser Konzept der Symbiose drückt sich darin aus, dass wir uns an unseren Wirt, dem L5|06 Bauingenieurwesen Institutsgebäude 2, anpassen und auf ihn Rücksicht nehmen. Um uns mit dem Gebäude zu verbinden und sichtbar ein Teil von diesem zu werden, übernehmen wir die Fassadengestaltung und wachsen aus dieser heraus. Wir nehmen ihm ebenfalls für unsere Zwecke Raum weg, geben ihm im Gegenzug dafür aber auch neuen Raum hinzu. Diese neu entstandenen Räume im Bestandsgebäude sollen, nach einer kurzen Umfrage bei den dort arbeitenden Menschen, als weiterer, größerer Konferenzraum und als Entspannungs -/ und Rückzugsort genutzt werden.
ANSICHT SÜD
SCHNITT DETAIL
OST
MODELLFOTO INNENRAUM 1
VERTIEFUNG SCHLAFZIMMER
MODELLFOTO INNENRAUM 2
VERTIEFUNG GEWÄCHSHAUS
SUBTRAKTION
Fachgebiet: FGPG (Prof. Ariel Auslender)
Modul: Gestalten I - Plastisches Gestalten
Mit den Aufgaben im Bachelorstudiengang werden die Grundlagen des räumlichen Denkens vermittelt. Als Material für diese Übungen dient vornehmlich Ton, da er eine unmittelbare Umsetzung der Form ermöglicht und Veränderungen und Optimierungen erlaubt.
Im weiteren Verlauf werden mit Abformungen in Gips das Verhältnis von Positiv und Negativ sowie die Beziehung von Raum und Masse untersucht.
Der Bachelorstudiengang ist so gegliedert, dass die Studierenden nach einer kurzen Einführung in Material und Arbeitsweise Aufgaben gestellt bekommen, die nur durch den Einsatz von Elementen des Entwerfens zu lösen sind. Es wird also nicht das Nachmachen, sondern das eigenständige Konzipieren erwartet. Das Pendant aus Zeichnung und Modell (das Herauslesen des Dreidimensionalen aus 2D-Zeichnungen) ist stets Teil der Bacheloraufgabe.
KOMMUNIKATION ÜBER ALLE EBENEN
Team: Saskia Sulzer I Jan Weber
Fachgebiet: Entwerfen und Industrielle
Methoden der Hochbaukonstruktion
Modul: Bachelor-Entwurf II: Entwerfen und Konstruiren II
Aufgabe dieses Entwurfs im 2. Semester war es in einer Baulücke eine Holzwerkstatt, inklusive Wohnung für ein Schreinerpaar mit Kindern zu entwickeln. Der Fokus lag hierbei auf der Einpassung des Neubaus in den städtischen Kontext des Martinsviertels, sowie der Wechselwirkung zwischen Werkstatt und Wohnräumen.
Das Konzept basiert auf der Idee eines Split-Levels mit einem zentralen Treppenhaus. Dieses dient zur Erschließung, zum Warentransport und ermöglicht die Kommunikation zwischen der Familienwohnung und der Holzwerkstatt. Außerdem bietet die Lichtfuge kleine Showrooms die zur Straße hin ausgerichtet sind. Das Treppenhaus ist offen gestaltet, um einen fließenden Übergang zwischen den ver
schiedenen Split-Level-Etagen zu gewährleisten und Blickbeziehungen oder kurze Gespräche zu zulassen. Die Holzwerkstatt erschließt sich vom Erdgeschoss bis zur dritten Etage. Das Familienleben spielt sich von der vierten bis zur sechsten Etage ab. Die mittig angeordnete Wohn- und Küchenetage kann sowohl für gemeinsame Mittagspausen der Holzwerkstatt, als auch für Familienabende genutzt werden. Sie dient somit als Verbindung zwischen den Arbeits- und Wohnbereichen.
ANSICHT STRASSE
Team: Cristina Macovei I Tizian Mattes
Fachgebiet: Entwerfen und Industrielle
Methoden der Hochbaukonstruktion
Modul: Bachelor-Entwurf II: Entwerfen und Konstruiren II
Wohnen & Arbeiten, Neu & Alt, Massiv & Leicht, Offen & Geschlossen, Holz & Beton, Kontrast erzeugt Spannung. Kontrast & Verbindung. Die Schreierei-Werkstatt mit Wohneinheit im Martinsviertel beschäftigt sich tiefgründig mit solchen Gegensätzen, sellt diese in Kontrast und stellt Verbindungen her: die klassizistisch inspirierte Fassade spannt einen Bogen von den benachbarten Gründerzeit-Gebäuden zu einem monolitischen Beton-Neubau, welcher sich in die Baulücke einfügt. Die
Superposition der Straßenfassade führt von einem leicht und offen wirkenden Erdgeschoss mit Showroom über zwei massive Werkastattgeschosse zu einer Wohnetage. Im Gegensatz zur Straßenfassade wird bei der Süd-gerichteten Hoffassade keine Superposition genutzt. Dafür wird die mediterane Aura Lammellen-Verschattungen deutlicher ausgearbeitet. Die vertikale Treppenhausachse schafft eine permanente Verbindung zwischen Werkstatt und Wohnraum, welche aber nicht in der Privatsphäre der Bewohner eingreift. Mit vielen einzelnen Akzenten in der Einrichtung wird der Konstrast zwischen dem Baustoff des Gebäudes - Beton, und dem Werkstoff der Schreinerei - Holz, immer wieder in Verbindung gesetzt.
DETAIL BETONFERTIGTEILE
MODELLFOTO MOCK-UP
SKIZZEN BETONFERTIGTEILE
DETAIL LOGIA / TRANSPORTSCHACHT
DIE SYMBIOSE
Team: Charlotte Ihle I Vera Jöres
Fachgebiet: Entwerfen und Industrielle
Methoden der Hochbaukonstruktion
Modul: Bachelor-Entwurf II: Entwerfen und Konstruiren II
In der Baulücke der Barkhausstraße 14, soll ein Haus entstehen, welches gleichzeitig als Werkstatt einer Schreinerei und als Wohnhaus für eine fünfköpfige Familie dient.Es soll ein robustes Gebäude mit einer hohen innenräumlichen Qualität entstehen. Im Konzept verschmelzen Arbeit und Wohnen nahtlos miteinander. Die Kuben bieten gemütlichen Wohnraum, während die Galerien als Arbeitsflächen dienen. Eine einzigartige Symbiose zwischen beruflichen Anforderungen und familiärem Leben entsteht, da die Wohnkuben sich an die Arbeitsgeräte und den Arbeitsalltag anpassen. Es besteht eine direkte Sichtverbindung zwischen den Wohn- und dem Arbeitsraum. Durch Fenster in den Kuben, welche in den Arbeitsraum zeigen, könne die Kinder den Arbeitsalltag der Werkstatt
und ihren Eltern verfolgen. Gleichzeitig haben die Eltern die Möglichkeit zu arbeiten und dabei ihre Kinder beim Spielen im Blick behalten. Zusätzlich zur öffentlichen Haupterschließung außen, gibt es eine private Innenerschließung über Wendeltreppen, die ausschließlich von der Familie genutzt wird und auf die Dachterrasse führt. Die Werkstatt öffnet sich zur Straße hin und wird lediglich durch eine leichte Vorhangfassade aus Holz abgegrenzt. Diese Fassade verfügt über Aussparungen für Fenster und einen Kran, der den Handwerkern dabei hilft, schwere Hölzer zu transportieren und Gegenstände auf die richtige Galerie zu heben. Die Transparenz dieser Gestaltung ermöglicht es Passanten, am Arbeitsalltag teilzuhaben und sogar an Workshops aktiv teilzunehmen. Das Gebäude besteht aus massivem Beton, der in der Werkstatt sichtbar bleibt und in den Wohnkuben mit einer Holzverkleidung versehen wird. Diese Kombination aus Materialien betont die Funktionalität und Vielseitigkeit unseres Entwurfs.
INNENPERSPEKTIVE
MODELLFOTO
1. OBERGESCHOSS
RAUMZEICHNUNG
Fachgebiet: Plastisches Gestalten
Modul: Gestalten 2 - Plastisches Gestalten
Mit den Aufgaben im Bachelorstudiengang werden die Grundlagen des räumlichen Denkens vermittelt. Als Material für diese Übungen dient vornehmlich Ton, da er eine unmittelbare Umsetzung der Form ermöglicht und Veränderungen und Optimierungen erlaubt.
Im weiteren Verlauf werden mit Abformungen in Gips das Verhältnis von Positiv und Negativ sowie die Beziehung von Raum und Masse untersucht.
Der Bachelorstudiengang ist so gegliedert, dass die Studierenden nach einer kurzen Einführung in Material und Arbeitsweise Aufgaben gestellt bekommen, die nur durch den Einsatz von Elementen des Entwerfens zu lösen sind. Es wird also nicht das Nachmachen, sondern das eigenständige Konzipieren erwartet. Das Pendant aus Zeichnung und Modell (das Herauslesen des Dreidimensionalen aus 2D-Zeichnungen) ist stets Teil der Bacheloraufgabe.
AB HIER GEHT‘S BERGAUF!
Team: Amélie Storck I Hanna Wendt
Fachgebiet: Entwerfen und Gebäudetypologie
Modul: Bachelor-Entwurf III: Gebäudelehre I und Wohnungsbau II
Der Spagat zwischen Uni-Stress und Leben außerhalb des Campus stellt für viele Student:innen eine Herausforderung dar. Unser Ort des Zusammenkommens soll einen Rückzugsort von dem stressigen Lernalltag bieten. Oft kommt beim Studieren der beste Part zu kurz, neue eute kennenlernen und Partys feiern. Die unübersehbare Außentreppe lädt rund um die Uhr zum Verweilen ein. Ihr Aufstieg ermöglicht nicht nur ein Austreten aus dem Unialltag, sondern auch einen Überblick über den Campus. Die Treppen lassen sich auf ein 3x3 Raster legen, welches auch den Raum der restlichen Funktionen strukturiert. Neben den vielseitigen Treppenstufen bieten das Podest und ein individuell steckbarer Raum Platz für gemeinschaftliche Gestaltung. Ein simples Stecksystem ermöglicht
scheinbar unendlich Optionen, so kann eine Kinoleinwand zu einer Theaterkulisse werden und später zu einem Ausstellungsraum mit einer Finissage Party, mitten im Betondschungel der Lichtwiese. Für Getränke ist mit dem Zugang zur Bar vom Podest aus gesorgt, diese bleibt auch im Winter ein Ort für ein wohlverdientes Feierabendbier. Geschützt von der Öffentlichkeit des Außenraums befindet sich unterhalb der Treppe ein lockerer Lernort, ein Ort des Austauschs. Generell unterliegt das Gebäude dem Konzept von Studierenden für Studierende. Im Secondhandshop im EG haben Studierende die Möglichkeit Uniartikel zu erschwinglichem Preis zu erwerben. Die öffentlichen Räume innerhalb des Gebäudes definieren sich nicht durch Wandstellung, sondern durch das Spiel verschiedener Ebenen und Raumhöhen.
MODELLFOTOS
AUSSENATMOSPHÄRE
Team: Linus Schwarzer I Milla Zuber
Fachgebiet: Entwerfen und Gebäudetypologie
Modul: Bachelor-Entwurf III: Gebäudelehre I und Wohnungsbau II
Der Campus Lichtwiese ist tägliche Anlaufstelle vieler Studierender der TU-Darmstadt. Hier soll ein Ort des Austauschs und der Entspannung entstehen, gleichzeitig aber auch Möglichkeiten zum gemeinsamen Lernen angeboten werden. Das “Haus11“ als ein Treffpunkt für Studierende verschiedener Fachbereiche, soll die Chance bieten sich dem Unialltag zu entziehen und auch studiengangsextern Kontakte zu knüpfen.
Im Zentrum des Campus fügt sich der Baukörper selbstverständlich in die Umgebung ein und wird durch verschiedene Eingänge zugänglich gemacht. Die Wegeführung im Außenbereich setzt sich im Gebäude weiter fort und leitet Besucher:innen fast automatisch zum und durch das Haus11. Ein
mal angekommen kann sich hier zum Kaffeetrinken in das Bistro gesetzt, oder eines der vielfältigen Freizeitangebote im Sport-, Koch- und Kunstbereich wahrgenommen werden. Die flexiblen Flächen geben dem Gebäude eine besondere Qualität, denn diese werden je nach Bedarf geschlossen oder geöffnet. Durch Vorhänge und Falttüren können Bereiche im Innenraum variiert und durch Tore in der Fassade auch in den Außenraum erweitert werden. Die Wegeführung im Erdgeschoss verläuft um Kuben, die jeweils einer Nutzung zugehörig sind. Diese Kuben bilden ein Modul, bestehend aus einer raumhaltigen Wand, einem Lager plus flexibler Fläche und einer Treppe, die auf den Kubus führt. Dort gibt es die Möglichkeit sich zum Lernen oder Entspannen zurückziehen. Primär soll im Haus11 ein Treffpunk und Ort der Gemeinschaft entstehen, der individuell auf Bedürfnisse der Nutzer:innen eingeht und einen Gewinn für den Studienalltag darstellt.
LAGEPLAN
ANSICHT SÜD
ANSICHT WEST
ANSICHT NORD
Die geziegelte Künstlergemeinschaft
Team: Moe Rist | Verena Werner
Fachgebiet: Entwerfen und Baukonstruktion
Modul: Bachelor-Entwurf IV: Entwerfen und Konstruieren IV
Die Aufgabe „Atelier Haus“ entwickelte sich aus der historischen Bedeutung des Jugendstils für die Darmstädter Mathildenhöhe. Hier soll für eine Gruppe Künstler:innen ein idealer Ort zum Arbeiten und Wohnen geschaffen werden, an dem die Kunst mit dem alltäglichen Leben vereint werden kann.
Unseren Entwurf für die Künstlerkolonie haben wir dabei auf dem Grundstück des Hauses Ostermann verortet. Ursprünglich befand sich hier ein geziegelter Schuppen und eine Mauer, die entlang der gesamten Südseite des Grundstücks verläuft. Aus diesem Bestandsbau heraus hat sich unser Konzept entwickelt: Das Arbeiten mit dem Bestand und seiner gestaltungsprägenden Mauerziegel.
Aus dem Bestand heraus hat sich die Platzierung und Verbindung der einzelnen Ateliers auf dem Grundstück ergeben. Das Grundstück wird von einer kleineren Mauer umrahmt, die an das südliche Mauerstück anschließt. Betont wird dies durch die herausstehenden Kuben aus den Ateliergebäuden, bei denen es sich um private Nutzbereiche handelt. Das Element der Ziegel findet sich im gesamten Entwurf wieder. Somit bilden sie den Sockel der Gebäude, die Treppe im Tanzhaus und die Auffangbecken für das Regenwasser aus.
Diese Auffangbecken gehören zu unserem individuellen Entwässerungskonzept: Über ein aufgekantetes Alublech wird dasentlang des Dachüberstandes an die Gebäudeseiten geführt und über Wasserspeier aufgefangen. Zusätzlich schließt sich die freie Platzierung der Auffangbecken zusammen mit den freistehenden Ausstellungspodesten dem ungezwungenen Konzept der Freiraumgestaltung an. Diese zeichnet sich durch die offene Wegeführung aus, welche sich aus den Natursteinplatten ergibt, die um die Podeste herum in den Boden eingelassen sind. Durch Zuschläge sind die Steine dabei an das Erscheinungsbild der verwendeten Ziegel angepasst und greifen somit das Konzept in der Außenraumgestaltung erneut auf.
Ein weiteres markantes Merkmal findet sich in den zum Innenhof kragenden Vordächern der Ateliers. Diese werden durch eine schräge Stütze getragen. Aus dem Gestaltungselement dieser Strebe hat sich ein zusätzlich Möbilierungskonzept entwickelt: Das Element der Schräge dominiert die Gestaltung der Möbel und prägt dabei den Innenraum. Die Möbelstücke können ineinandergeschoben oder auch aufeinandergestellt werden, um aus dem minimierten Platz eine maximale Nutzung zu erhalten. Zusätzlich haben wir eine Steiltreppe aus der Form der Strebe entwickelt. Diese kann zum einen als Regal genutzt werden, zum anderen aber auch einen Zugang zur Decke der eingeschobenen Kuben bieten. Somit wird weiterer Stauraum geschaffen.
GRUNDRISS UND SÜDANSICHT
NORDANSICHT
VISUALISIERUNG
ANSICHT BILDHAUER
SCHNITT BILDHAUER
MÖBELKONZEPT
GRUNDRISS BILDHAUER
WESTANSICHT
Hinterlü�et
ENTWÄSSERUNGSKONZEPT
Entwässerungskonzept
Hinterlü�et
Entwässerungskonzept
DACHDETAILS
15. Holzschalung
Entwässerungskonzept
16. LaÇung
17. KonterlaÇung
18. WeichfaserplaÇe
19. Wärmedämmung/ Sparren
20. OSB-3 (Dampfsperre)
21. TraglaÇung/ InstallaÌonsebene
22. Innenverkleidung
23. Leibung
24. 3-fach Isolierglas
25. Fensterbank
26. vorgesetztes Mauerwerk
27. Betonsockel
28. Fußleiste
29. Gipsestrich
30. horizontale Abdichtung/ Sperrschicht
31. TriÇschalldämmung
32. PE-Folie
33. Fundament
34. Noppenbahn
35. Perimeterdämmung
36. KiesschüÇung BodenauÁau
1. Alublech
2. Wasserableitungskante
3. Entlü�ung
4. Insektenschutzgi�er
5. Firstblech
6. Holzschalung
7. Tragla�ung
8. Konterla�ung
9. Diffusionsoffene Abdichtung
10. Dachschalung
11. Wärmedämmung/ Sparren
12. OSB-3 (Dampfsperre)
13. Tragla�ung/Installa�onsebene
14. Innenverkleidung
Klimatischer Impuls -
Taunusgefühl für Oberursel
Team: Seyma Nur Atay | Saphira
Friedmann | Hanna Vogler
Fachgebiet: Entwerfen und Freiraumgestaltung
Modul: Bachelor-Entwurf V: Städtebau
Konzeptbeschriebung:
Die Analyse der Alt- und Innenstadt Oberursels zeigt umfangreiche klimatische Probleme, vor allem im Bereich von Hitzeinseln, Stark- regenereignissen und Grundwasserrückgang. Außerdem fällt an allen Plätzen in diesem Gebiet das nicht ausgeschöpfte Potenzial auf. Im Folgenden haben wir uns deswegen hauptsächlich auf diese Plätze zur Verbesserung des Klimas konzentriert. Unser Konzept „mehr Grün und Blau ins Grau“ beschreibt hierbei das Ziel, die positiven Eigenschaften des Taunus auf die Plätze in Oberursel zu bringen. Diese Eigenschaften lassen sich hierbei als „Taunusgefühl“ beschreiben, welches durch beispielsweise „Ruhe“, „Freiheit“, „frische Luft“, „kühlen Wind“, „Geborgenheit“, und „Erholung“, definiert werden kann. Anschließend wurde die Plätze welche sich besonders für die Umsetzung des Konzepts eignen und am meisten Potenzial, aber auch Bedarf an Änderung aufzeigen ausgewählt. Am entscheidendsten waren dabei Bleiche, Epinayplatz Rathausplatz, Marktplatz, Chopinplatz sowie Berlebachplatz. Der erste Fokus fällt dabei zunächst auf Bleiche und Epinayplatz. Dabei soll die Bleiche aufgrund der günstigen höheren Lage mit Wasserauffangbecken in Form von amphibischen Plätzen versehen werden.
Bei Regen füllen sich diese Becken stufenweise und können das Regenwasser sammeln und so erfahrbar machen. Über zwei Rinnen, welche oberirdisch durch die Straßen der Alt- und Innenstadt laufen und so schon für adiabate Kühlung sorgen, kann das Wasser abfließen und für die Pflanzenbewässerung sowie Brunnen, Regenräume usw. an den Plätzen nachhaltig genutzt werden. Sind die Becken leer, weisen sie unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten wie Sitzflächen, einen Skatepark oder auch Beete zum Gärtnern auf. Am Epinayplatz wird das Taunusgefühl auf skulpturale Art übersetzt, indem multifunktionale Baumskulpturen, dieses Gefühl durch Luftkühlung, Schattenspenden oder Luftreinigung imitieren.
Außerdem soll an diesem Platz ein besonders hoher dieses skulpturalen Bäume entstehen, welche als Aussichtsplattform dient und den direkten Blick in den Taunus und auf den Feldberg ermöglicht. Im Gegensatz zu diesem Baum sind die kleineren Bäume mobil und sollen in der Zukunft an den anderen zuvor genannten Plätzen für das Taunusgefühl und die Klimaverbesserung sorgen. So wandern diese von Platz zu Platz und zeigen dort jeweils das Potenzial und Anstöße für eine zukünftige Platzgestaltung.
KONZEPTFINDUNG - STIMMUNGSCOLLAGE - ENTWURFSIDEEN
MASTERPLAN
RINNSAL
VERTIEFUNG EPINAYPLATZ
EPINAYPLATZ
Handwerksstadt Oberursel
Team: Veronika Rikhter | Tim Wagner | Jan Plomer
Fachgebiet: Entwerfen und Stadtentwicklung
Modul: Bachelor-Entwurf V: Städtebau
Leitgedanke: Oberursel soll eine neue Identität als Handwerksstatt erhalten.
Das Handwerk stirbt langsam aus. Viele Betriebe haben große Probleme Nachwuchs zu finden. Zudem werden die Produkte immer teurer und die Investitionskosten junger Betriebe steigen. Wir möchten durch unser Konzept das Handwerk als Kulturgut erhalten, neuen Nachwuchs generieren und die Erzeugnisse für die breite Bevölkerung erschwinglich machen!
Oberursel hat bereits eine große Auswahl an traditionsreichen Handwerksbetrieben, zwei Berufsschulen und eine lange Geschichte, die mit dem Handwerk verbunden ist.
Außerdem bietet die Nähe zu Frankfurt und seiner Infrastruktur das Potential Oberursel als einen spezifischen, attraktiven Wirtschafts- und Wohnstandort auszubilden. Im direkten Umkreis finden sich alle handwerklich relevanten Berufsschulen und die benötigte Infrastruktur. Der Standort wird speziell für Handwerksbetriebe und junge Unternehmen, sowie Arbeitnehmer durch optimierte Vertriebswege und Unterstützungsprogramme attraktiver, während die Stadtgestaltung Handwerk zeigt, repräsentiert und dafür wirbt.
Eine Aktiengesellschaft, Möglichkeiten der gemeinsamen Forschung und Teilung der Investitionskosten schaffen den notwendigen wirtschaftlichen Vorteil Oberursels, während speziele Angebote wie Azubiund Handwerkerwohnungen auch den Arbeitnehmern zu Gute kommt.
Als Hauptmotiv wird es einen neuen „Weg des Handwerks“ entlang des Urselbachs geben, an welchem sich Betriebe, Läden und Werkstätten anordnen.
RAHMENPLAN
MASTERPLAN
VERTIEFUNG HAUS DES HANDWERKS
VERTIEFUNG WERKSTOFFHOF
DIE MÜHLEN OBERURSELS MAHLEN WIEDER
Team: Jonas Hansen I Alisya Adamian I
Malin Figgen
Fachgebiet: Entwerfen und Stadtentwicklung
Modul: Bachelor-Entwurf V: Städtebau
Die Resilienz Oberursels soll durch lokale Produktions- und Konsumkreisläufe gestärkt werden. Statt anonymen Verbrauch soll die Pflege und Reproduktion der eignen Lebenswelt in den Fokus gerückt werden. Die Sichtbarkeit und Vernetzung der lokalen Produzent:innen wird durch das genossenschaftlich organisierte Verteiler-Netzwerk, die witterungsunabhängige Markthalle mit Werkräumen und den Mitmach-Supermarkt gefördert. Raum für sozialen Wohnungsbau wird durch Nachverdichtung und Umnutzung des Leerstands generiert. Ein Angebot für vergünstigten Wohn- und Arbeitsraum auf Zeit soll potentiellen Produzent:innen einen Einblick in das Stadtleben ermöglichen und neue Bewohner:innen anziehen. Ein Synergieeffekt entsteht, da der Zusammenschluss der Produzent:innen deren Präsenz erweitert und somit auch vermehrt Besucher:innen anzieht. Produzent:innen und Produktionsstätten von nachhaltig und fair produzierten Gütern beleben das Stadtbild.
Das Mühlrad verteilt die Güter an diejenigen, die es aus zeitlichen oder gesundheitlichen Gründen zu keinem der Märkte schaffen. Oberursel wird zur Produktionsstätte für nachhaltige, fairtrade Produkte aus der Region. Der Knotenpunkt der produktiven Stadt Oberursel soll das, in den 70er Jahren erbaute, derzeit leerstehende Gebäude am Holzweg 8 werden.
Mittels einiger kleinerer und weniger größerer baulicher Maßnahmen soll im EG der Mühlenmarkt entstehen. Eine Aufstockung und Umnutzung der restlichen Geschosse sorgt für zusätzlichen Wohnraum in urbaner Lage. Vergrößerte Öffnungen ziehen den Stadtraum in das Gebäude.
Der Chopinplatz am Kopf des Holzweg 8 wird zum Treffpunkt.Eine Trinkhalle fasst den Platz und fördert Begegnungen. In der angrenzenden Holzweg-Passage 1 ensteht, neben der neuen Werkhallen zum produzieren und verkaufen, ein Café. Werkhallen und Café haben Zutritt zum attraktiven Innenhof, welcher ein gemeinschaftlich genutzter, lebendiger Ort werden soll.
ATMOSPHÄRE MÜHLENMARKT
ATMOSPHÄRE ALTSTADT
Feldbergstraße
EppsteinerStraße
Holzweg
Bachstraße
Bachstraße
Eckardstraße
Feldbergstraße
Holzweg
Ackergasse
Korfstraße Untere Hainstraße
Schlenkergasse
Hospitalstraße
Holzwegpassage
Henchenstraße
Kumeliusstraße
Feldbergstraße
Aufstockung
Aufstockung
Aufstockung
EXPERIMENTIERFELD
Aufstockung
Die Mühle Produktion
ATMOSPHÄRE MÜHLENCAFE
AXONOMETRIE AUFSTOCKUNG WOHNUNG
FARO DIAGONAL
Team: Jonas Hansen I Tom Kolb
Fachgebiet: Entwerfen und Baugestaltung
Modul: Bachelor Entwerfen und Konstruieren V
Im Rücken des Besuchers trohnt nur die mächtige Klippe, aus der filigran der aufgelöste faro diagonal ragt.
Gegenstand der Übung war eine Struktur am Rande der Klippe des Cap de Sa Mola auf Mallorca. Den Naturgewalten an diesem Ort trotzend, sollte sich der architektonische Entwurf massgebend aus der Konstruktion entwickeln. An der Westküste der Mittelmeerinsel Mallorca liegt das Cap de Sa Mola. An dieser etwa 100 Meter hohen Klippe soll eine neue Typo-
logie entstehen, die einerseits als Leuchtturm und somit als markanter Steuerpunkt für die Seefahrt fungiert, andererseits als Aussichtsplattform den Fels und das weite Meer erfahrbar macht. Die entworfene Struktur findet ihren Auftakt am Hochpunkt der Klippe, bevor sie durch einen, in den Fels geschlagenen, Tunnel zur Plattform hinabführt. Dieser Weg als Inszenierung und Raumerlebnis ziehen den Besucher tief in den Fels hinein, bevor er etwa 60 Meter über dem Meeresspiegel heraustritt und nun nichts als Meer sieht.
VISUALISIERUNG MEER
VISUALISIERUNG PLATTFORM
CENTRALE GEOTERMICA
Team: Daniel Neumayer
Fachgebiet: Entwerfen und Baugestaltung
Modul: Bachelor-Thesis (Hochbau): Centrale Geothermica
Ein Geothermal Kraftwerk soll in Sizilien am Fuße des Ätnas gebaut werden.
Geotermica | Das Kraftwerk Centrale Geotermica steht am Fuße des Ätna, nahe der sizilianischen Stadt Catania. Das Geothermiewerk treibt durch Tiefenbohrungen freigesetzten heißen Dampf der Vulkanlandschaft eine Turbinen-Generatoren Kombination an, welche elektrischen Strom erzeugt. Das Kraftwerk setzt sich aus einer Maschinenhalle, welche die Turbinen- und Generatoren Ebene bildet, den Bereichen für Kondensatoren und Transformatoren, sowie einem Bereich für Büros und Besuchern zusammen.
Kraftwerk | Wie lässt sich bei einem Kraftwerk der Bezug zum menschlichen Maßstab finden? Die Idee des Entwurf ist ein Kraftwerk, das sich zwischen Kultur- und Kunstlandschaft bewegt. Das Gebäude steht inmitten einer aktiven Vulkanlandschaft aus sich stetig überlagernden Gesteinsschichten. Dieser lebendigen, sich immerzu neu schichtenden Landschaft tritt ein kunstlandschaftliches Konglomerat aus massiven Blöcken gegenüber. Einige Blöcke sind begehbar, andere dienen als Stützen - archaisch, aber dennoch künstlich. Ein Zwischenspiel aus Masse und Dichte.
Um den Bezug zum menschlichen Maßstab zu finden basiert die Ordnung des Konglomerats auf einem kommensurablen Proportionssystem. Ein Dach aus Holz legt sich wie ein urtümliches Geflecht über die Blöcke. Durch das Dach werden die Blöcke zu Stützen und der Zwischenraum zur Halle. Das Dach domestiziert die Blöcke und schließt das Gebäude zu einem Ganzen ab.
Material | Typologie und Landschaft sind die entscheidenden Einflussfaktoren für die Wahl des Materials. Die Blöcke bestehen aus Stampfbeton. Dieser ermöglicht die natürlichen Materialien der unmittelbaren Umgebung effizient zu nutzen: Vulkanischer Tuff und Basalt. In einem vom Bauplatz naheliegenden Betonwerk lassen sich die Materialien mit geringen Aufwand zur Präfabrikation nutzen - autochthoner Beton. Durch seine hohe Belastbarkeit eignet er sich als das effizientestes Material für die mehr als hundert Jahre Lebensdauer eines Kraftwerks. Die Wahl des Stampfens leitet sich aus der Überlagerten Vulkanlandschaft ab.
1 Wand Stampfbeton
2 Ringanker
3 Hohlprofil / Entwässerung
4 Holzlatten 240 x 240mm
5 Biege Lattung
6 Bodenplatte Stahlbeton
7 Sonnenschutz Holzgeflecht
DETAIL
ANSICHT SÜD ANSICHT OST
TERRA INGOGNITA
Fachgebiet: Plastisches Gestalten
Modul: Wahlfach B - Plastisches Gestalten
Bei der Landschaftsgestaltung spielt der Ort eine zentrale Rolle. Es gilt eine Sensibilisierung für den Ort / die Landschaft / die Situation zu entwickeln, die Einmaligkeit einer besonderen Gegebenheit zu erkennen und in ein Objekt zu transformieren. Das besondere an Landart ist die absolute Verortung, die Einzigartigkeit und die Unmöglichkeit der Reproduktion.
Im Rahmen des Seminars werden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Landschaftsgestaltung mit Material, Topographie etc. untersucht und besprochen. Es
werden Ideen gesammelt, fotografiert, skizziert. Auf dieser Grundlage entsteht der Entwurf für das Landart-Objekt.
Durch Nachahmung einer Landschaft mit abgeformten Körperteilen findet eine Abstraktion und Transformation statt. Von der natürlichen Landschaft zur Körperlandschaft, abgeformt in Ton und Gips.
SCHINDEREI
Fachgebiet: Plastisches Gestalten
Modul: Wahlfach B - Plastisches Gestalten
Unter der Leitung von Prof. Ariel Auslender, M.Sc. Nina Christl und M.Sc. Jannis Protzmann beschäftigten sich die Studierenden mit der Herstellung von Formschindeln aus Fasermaterial.
Das Seminar fokussierte sich auf den kompletten Herstellungsprozess: von der Konzeption und Gestaltung über die Materialrezeptur (Papier+) und den Formen- und Werkzeugbau bis hin zum Pressvorgang, der Optimierung und schließlich der Installation an Wand oder Dach. Ziel war es, eine vorgegebene Fassaden- oder Dach-
fläche mit den reproduzierbaren Schindeln zu decken, wobei die konventionelle Schindeldeckung in eine raumgreifende, dreidimensionale Fassade umgewandelt werden sollte.
Das Fachgebiet Plastisches Gestalten legt seit 2012 einen Forschungsschwerpunkt auf das Bauen mit Papier, um Grundlagen für die Verwendung von Papier als nachwachsendes und recycelbares Baumaterial zu schaffen und beispielhafte Bauanwendungen zu entwickeln. Die im Seminar erzielten Forschungsergebnisse werden durch Ausstellungen und Kooperationen mit Industriepartnern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
BENEDIKT BENKER
SPRITZIG
Fachgebiet: Plastisches Gestalten
Modul: Wahlfach B - Plastisches Gestalten
Rückblick auf das Seminar: „Beton trifft Papier und Textil – Spritzbetonverfahren im Praxistest“ – Sommersemester 2023
Unter der Leitung von Prof. Ariel Auslender und Dipl.-Ing. Manuel Pfänder fand im Sommersemester 2023 ein faszinierendes Seminar statt, das sich mit der Herstellung von Betonobjekten durch das Spritzbetonverfahren befasste. Dabei wurde speziell auf die Verwendung von Schalungen aus Papier oder Textil eingegangen.
Im Verlauf des Seminars wurden die Stu-
dierenden angeregt, einzeln oder in Gruppen, ihre eigenen Betonobjekte zu entwerfen und zu erstellen. Die zentrale Herausforderung bestand darin, die geeignetsten Methoden zur Gestaltung und Konstruktion der Schalungen zu ergründen und zu meistern. Nach einer Reihe von einführenden Sitzungen wurden die Schalungen entworfen, angefertigt und schließlich mit Beton bespritzt.
ZEICHNEN I MALEN
Fachgebiet: Bildnerisches Gestalten & Zeichnen·Malen·Graphik
Modul: Wahlfach B - Bildnerisches Gestalten
Praktisches Erlernen der Grundlagen analogen Gestaltens (Zeichnen, Malen, Grafik, Collage, Fotografie) ist elementar und soll von Beginn an mit Sinn und Bewusstsein für Kunst und Architektur unterrichtet werden. Der künstlerisch geprägte Ausbildungsteil ist für die technisch-funktionale Komponente architektonischen Schaffens eine unabdingbare Ergänzung. Aufeinander aufbauende Aufgaben sollen den Studierenden deutlich machen, wie wichtig, erhellend, schön und in der Vertiefung auch schwierig, das Produzieren von Bildern sein kann.
In der Vermittlung von Bildnerischem Gestalten werden Fragestellungen thematisiert, die mit Wirkung, Duktus, Authentizität, Phantasie, Sensibilität, Formaten, Charakter, Material, Raum, Zwischenraum, Situationen, Natur, Figur, Dingen, Wiederholungen, Mustern, Relationen, Abstraktion und Atmosphäre zu tun haben. Teilbereiche der künstlerischen Darstellung werden in den Fokus gerückt, in Seminaren vertieft, ihnen wird Raum und damit Geltung verschafft.
Ziel der Lehre ist es, dass Studierende die Fähigkeit erlangen, bildnerisch ihre eigenen Ideen, besonders die, die im Zusammenhang mit einer Vorstellung von Architektur stehen, auszudrücken. Darüber hinaus sollen sie lernen, Dinge von einem
künstlerischen Standpunkt aus zu betrachten, so dass das Studium in diesem Fachgebiet ihnen insgesamt eine bleibende Erfahrung ist, aus der sie in ihrer Zukunft als praktizierende Architekten schöpfen können.
SEMINAR PASSAGE DU PONT NEUF
Team: Anna Eppelmann | Franka Wolf
Fachgebiet: Entwerfen und industrielle
Methoden der Hochbaukonstruktion
Modul: Wahlfach C Passage du Pont-Neuf
Am Ende der Rue Guénégaud, von den Kais kommend, befindet sich die Passage du Pont Neuf, eine Art schmaler, dunkler Korridor, der von der Rue Mazarine bis zur Rue de Seine verläuft. Diese Pas- sage ist höchstens dreißig Schritte lang und zwei Schritte breit. Sie ist mit abgenutzten, losen, gelblichen Fliesen gepflastert, die nie frei von beißender Feuchtigkeit sind. Die quadratischen Glasscheiben, die das Dach bilden, sind schwarz vor Dreck. An schönen Sommertagen, wenn die Straßen in der prallen Sonne brennen, fällt weißliches Licht von den schmutzigen Glasscheiben über dem Dach und zieht sich elendig durch die Passage. An trüben Wintertagen, an nebligen Morgen, wirft das Glas nichts als Dunkelheit auf die klebrigen Kacheln – eine besudelte und ekle Finsternis.
Auf der linken Seite befinden sich undurchsichtige, niedrige, schäbige Läden, aus denen ein kalter Luftzug kommt, als käme er aus einem Keller. Hier gibt es Händler für Spielzeug, Pappkartons, gebrauchte Bücher. Die in den Schaufenstern ausgestellten Waren sind mit Staub bedeckt und können wegen der herrschenden Dunkelheit nur undeutlich wahrgenommen werden. Die aus kleinen Glasscheiben bestehenden Schaufensterfronten lassen die Waren in einem eigentümlichen Grünreflex erstrahlen. Dahinter, hinter der Auslage in den Fenstern, ähneln
die düsteren Innenräume einer Reihe von düsteren, von fantastischen Formen belebten Höhlen.
Auf der rechten Seite erstreckt sich über die gesamte Länge der Passage eine Wand, an die die Ladenbesitzer der gegenüberliegenden Seite einige flache Schauschränke gestellt haben. Gegenstände ohne Namen, seit zwanzig Jahren vergessene Waren, sind dort auf dünnen Brettern ausgebreitet, die mit einer schrecklichen braunen Farbe gestrichen sind. In einem dieser Schauschränke hat sich ein Kunstschmuckhändler niedergelassen, der dort fünfzehn Sous-Ringe verkauft, die auf einem Kissen aus blauem Samt auf dem Boden eines Mahagonikastens fein säuberlich angeordnet sind. Über den verglasten Schauschränken erhebt sich die grob verputzte schwarze Wand, die aussieht, als sei sie mit Lepra bedeckt, und die mit Fehlstellen übersät ist.
Die Passage du Pont Neuf ist kein Ort für einen Spaziergang. Man nimmt sie, um eine Abkürzung zu nehmen, um ein paar Minuten zu gewinnen. Sie wird von geschäftigen Menschen durchquert, deren einziges Ziel es ist, schnell und geradeaus voranzukommen. Man sieht dort Lehrlinge in ihren Arbeitsschürzen, Arbeiterinnen, die ihre Arbeit nach Hause bringen, Personen beiderlei Geschlechts mit Paketen unter dem Arm. Es gibt auch alte Männer, die sich in der traurigen Dämmerung, die vom Glasdach herabfällt, vorwärts schleppen, und Scharen von kleinen Kindern, die nach der Schule in die Passage kommen, um mit ihren Füßen auf den
Ziegeln zu stampfen, während sie weiterlaufen.
Den ganzen Tag über ertönt das scharfe, eilige Geräusch der Schritte mit irritierender Unregelmäßigkeit auf dem Stein. Niemand spricht, niemand bleibt stehen, alle eilen mit gesenktem Kopf ihren Geschäften nach, gehen schnell hinaus, ohne einen einzigen Blick auf die Läden zu werfen. Die Händler beobachten mit einem Anflug von Sorge die Passanten, die wie durch ein Wunder vor ihren Fenstern stehen bleiben.
Die Passage wird nachts von drei Gasbrennern beleuchtet, die von schweren quadratischen Laternen umgeben sind. Diese Gasflammen, die vom Glasdach herabhängen, auf das sie fahlrote Lichtflecken werfen, werfen um sich herum Kreise von blassem Schimmer, der in manchen Momenten zu verschwinden scheint. Die Passage nimmt nun das unheimliche Aussehen einer wahren Mördergrube an. Große Schatten ziehen sich über die Fliesen, feuchte Luftzüge dringen von der Straße herein. Man könnte den Ort für eine unterirdische Kata- kombe halten, die von drei Grubenlampen undeutlich beleuchtet wird. Die Händler begnügen sich mit den schwachen Strahlen, die die Gasflammen auf ihre Fenster werfen, um überhaupt Licht zu haben. Im Innern ihrer Läden haben sie nur eine Lampe mit einem Schirm, die sie in die Ecke ihres Ladens stellen, und der Passant kann dann erkennen, was die Tiefen dieser Löcher, die tagsüber die Nacht beherbergen, enthalten.
In dieser schwärzlichen Reihe von Ladenfronten erstrahlen allein die Fenster eines Kartonagenherstellers: zwei Schieferlampen durchbohren den Schatten mit ihren gelben Flammen. Und auf der gegenüberliegenden Seite der Passage wirft eine Kerze, die in der Mitte eines Windglases steckt, glitzernde Sterne in die Schatulle mit falschem Schmuck. Die Händlerin döst im Hintergrund ihres Schauschrankes, die Hände unter ihrem Schal verborgen. Vor einigen Jahren befand sich gegenüber diesem Händler ein Geschäft, dessen flaschengrünes Gebälk aus allen Ritzen Feuchtigkeit ausdünstete. Auf dem Schild, das aus einem langen, schmalen Brett bestand, stand in schwarzen Lettern das Wort: MERCERY. Und auf einer der Glasscheiben der Tür stand in roter Schrift der Name einer Frau: Thérèse Raquin.
aus:
Emile Zola, Thérèse Raquin, 1867
Wahlfach D: AKA_Stuhl - Freie Platzwahl
Für das unter studentischer Mitwirkung umzusetzende Projekt des Lernorts Maschinenhalle am Campus Stadtmitte soll im Rahmen dieses Seminars der erste Realisierungsschritt erfolgen: Wir beginnen mit dem wohl wichtigsten Objekt des Lern- und Begegnungsortes und wollen dabei nicht nur überlegen, was ein Stuhl können muss sondern vor allem, was er alles sein kann. Dabei spielen nicht nur funktionale, ergonomische, technische und wirtschaftliche Aspekte eine Rolle, sondern auch ästhetische, kulturelle und soziale. Wir wollen uns dem Thema geschichtlich, konzeptionell und praktisch widmen. Jede:r große Designer:in und Architekt:in hat mindestens einen Stuhl
entworfen, der das jeweilige Verständnis von Gestaltung ausdrückt.
„Man könnte sagen, wenn wir einen Stuhl entwerfen, schaffen wir eine Gesellschaft und eine Stadt en miniature“, schrieb Peter Smithson 1986 über den Typus Architektenstuhl. „Es ist einfacher, einen Wolkenkratzer zu entwerfen als einen Stuhl.“, meinte hingegen Mies van der Rohe.
AKA_Flex: Annika Meyer| Alvira Zorn
AKA_Korb: Valerie Hoffmann | Carlotta von der Brelie
AKA_Sitzbox: Dominik Laspeyres | Julius Mayer
AKA_Swing: Anna Schönpflug | Laura Schürer
AKA_System ohne Lehne: Simon Marx
Bausteine: Daniel Scheich
Der Koffer: Gregor Callies
Mazui: Iljas Al-Masri | Egzona Kryeziu
R&L RahmenUndLehne: Niklas Peter | Alexander Schlüssel
Sattelhock: Vanessa Diehl | Tabea Oberle
Studio Chair: Anaïs Mahn | Gina Tetecher
wardrobe chair: Julie Eberle | Helene Janz
Polonceau Brücke
Team: Yannick Binard | Lars Denig | Jakob Wolf
Fachgebiet: Tragwerksentwicklung und Bauphysik
Modul: Wahlfach F Form. Experiment. Tragwerk
Im Rahmen des Seminars sollte eine Brücke mit einer Spannweite von 50 Metern entworfen werden. Form, Funktion, Konstruktionsweise und Umgebung waren frei wählbar und wir entschieden uns für einen zerklüfteten Fjord Norwegens.
Bereits in den wöchentlichen Treffen betrachteten wir verschiedene Brückentypen und Konstruktionsarten. Die Inspiration für unseren finalen Entwurf kam jedoch aus der Vorlesungreihe von Prof. Lorch, welcher einige Male über den Polonceau-Träger sprach.
Die bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte unterspannte Tragkonstruktion ermöglichte das Überspannen deutlich größerer Distanzen mit
geringeren Trägerquerschnitten. Eigentlich für die Dachkonstruktion von großen, stützenfreien Hallen entwickelt lies sich dieses Konzept sehr gut auf unseren Brückenentwurf anwenden.
Im Laufe der Ausarbeitung entschieden wir uns für die Variante, bei der alle Druckstäbe aus Holz ausgeführt wurden. Alle Zugstäbe sind als Stahlseile ausgeführt und ermöglichen so eine sehr filigrane Konstruktion.
Die benötigte statische Höhe der Hauptträger nutzen wir gleichzeitig als Absturzsicherung, wodurch die Brücke ebenfalls sehr schlank gehalten werden konnte. Die Zugbänder führen von den Ankerpunkten in einem einzigen Zugband unterhalb der Mitte zusammen. Auf diesem Band lasten die größten Zugkräfte und für das Funktionieren der Konstruktion ist es essentiell.
ANSICHT UND UNTERSICHT
VISUALISIERUNG
SCHNITT - FUSSPUNKTDETAIL - KNOTENDETAIL
Balanceakt
Team: Jan Luca Müller | Jan Plomer
Fachgebiet: Tragwerksentwicklung und Bauphysik
Modul: Wahlfach F Form. Experiment. Tragwerk
Ein möglichst leichtes und effizientes Tragwerk entwickeln, bei dem alle Bauteile optimal beansprucht werden. Genau das ist die Grundidee von sogenannten Tensegrity-Konstruktionen. Das Wort setzt sich aus „tension“ (Spannung) und „integrity“ (Zusammenhalt, Ganzheit) zusammen. Ein solches Tragwerkssystem stabilisiert sich durch eindeutige Zug- und Druckbauteile selbst.
Das Tragwerk unseres Entwurfes besteht aus fünf Druckstäben, deren Enden über 20 Stahlseile miteinander verbunden sind.
Die Abhängung der Laufebene erfolgt schräg, sodass anfallende Horizontallasten aufgenommen werden können. Der Druckstab in der Laufebene ermöglicht, die Unterspannung des gesamten Systems, wodurch die anderen Druckstäbe nun „schweben“. Auch hinsichtlich Nachhaltigkeitsaspekten kann eine solche Konstruktionsart punkten: Sie kann hohe Lasten mit sehr wenig Materialverbrauch aufnehmen. Außerdem ist Stahl einfach zu recyceln und das Holz der Laufebene nachwachsend und CO2 speichernd.
GRUNDRISS
RED BOWS
Team: Julian Mendera I Joel Geier
Fachgebiet: Tragwerksentwicklung und Bauphysik
Modul: Wahlfach F Form. Experiment. Tragwerk
Unter dem Semesterthema „Grenzen überschreiten“ sollte im Rahmen dieses Seminares eine Leichtbaukonstruktion in Form einer Brücke, oder eines Turmes entwickelt werden. Dabei sollte der Fokus vor allem auf die Tragwerksgestaltung gelegt werden, um diese so effizient wie möglich zu gestalten. Unsere Entscheidung fiel hierbei auf den Entwurf einer Brückenkonstruktion. Die Rahmenbedingungen dieser Konstruktion waren die Spannweite von 50 Metern. Im Laufe des Prozesses entwickelte sich der Gedanke eines Trägers, der den Kraftfluss durch seine Flexibilität, ähnlich einer Angelrute oder eines Jagdbogens, aufnimmt, und somit eine Reduzierung der Masse in der Konstruktionsweise des Trägers ermöglicht.
Dieser Ansatz unterstützt unser Projektziel, eine innovative Brückenkonstruktion zu entwickeln, die maximale Filigranität und minimalen Materialverbrauch kombiniert. Dies wird durch die Integration von Zugseilen und eingespannten Pylonen erreicht, um eine effiziente Lastabtragung zu ermöglichen. Ein zentraler Aspekt unseres Projekts ist die Verwendung von Feinkornbaustahl als Hauptmaterial für die Brückenkonstruktion. Feinkornbaustahl zeichnet sich durch seine hervorragende Festigkeit aus, Leichtigkeit und Haltbarkeit aus. Diese Materialeigenschaften ermöglichen es, die Masse der Brücke signifikant zu reduzieren, ohne dabei Kompromisse bei der strukturellen Integrität einzugehen. Durch den Einsatz von Feinkornbaustahl wird die Brücke zwar leichter, aber auch korrosionsanfälliger.
Ein zusätzlicher Korrosionsschutz in Form einer Beschichtung reduziert hierbei die Wartungskosten und verlängert ihre Lebensdauer.
GRUNDRISS
ISOMETRIEN
ANSICHT
PERSPEKTIVE
ISOMETRIEN
PERSPEKTIVE
ETeam: Thomas Breidert
Fachgebiet: Entwerfen und industrielle Methoden der Hochbaukonstruktion
Modul: Master-Entwurf (Hochbau): Stadtlabor
Das vom Abriss bedrohte ehemalige Gesundheitshaus aus den 60er Jahre soll im Rahmen des Entwurfes die dort schon vorhandene Zwischennutzungen, um eine Vielzahl weiterer ergänzt und in dauerhafte überführt werden.
|TOPOS Das Gebäude steht in der Münchner Maxvorstadt direkt an der Dachauer Straße. Der Solitär wird von allen Seiten parkähnlich von Bäumen umschlossen.
|MAßNAHMEN Mein Entwurf setzt sich aus drei Kernelementen zusammen. Die beiden Neubauten, welche den Blockrand vervollständigen und so die qualitativ hochwertig bestehenden Grünräume fasst. Den Laubengang, welcher die bestehende überdimensionierte innere Erschließung ablöst und so die horizontale Erschließungsfläche in den Außenraum legt, um von dort die privaten Ateliers, sowie Künstler:innenwohnungen zu bedienen.
Darüber hinaus bietet er Balkonfläche und lockert die starre Fassade des Bestandes auf. Die im Innenraum liegenden raumbildenden Regalsysteme beinhalten sämtliche Nutzungen und sind flexibel auf- und abbaubar um so auf die sich verändernden Platzansprüchen reagieren zu können.
|NUTZUNGEN Die neuen Gebäude entwickelten vier Platzsituationen, welche sich nach Öffentlichkeitsgrad und anschließenden Nutzungen definieren. Der Haupteingang, an dem sich die Quartiersbibliothek und die Amari Bar befindet bildet den Hauptplatz. Die grüne Oase im neu geschaffenen Innenhof an dem ein Restaurant und die Gästewohnungen angrenzen. Den Spielplatz mit Kindergarten, welcher den nötigen Schutz vor den vielen Straßen bietet und den Werkhof mit Zufahrtsstraße.
|KONSTRUKTION Um großflächige und aufwendige Maßnahmen zu verhindern, wurde die vertikale Erschließung sowie auch die Geschossigkeit vom Bestand übernommen. Lediglich die Brüstungen mussten zum Teil entfernt werden. Um konstruktiv aufwändige Fügungen zu vermeiden wurde das Zangenkonstruktionsprinzip für alle Maßnahmen gewählt und durch einen Vorhang und ein Wellblechdach ergänzt.
Gemeinsam ergibt es ein komplexes Zusammenspiel aus Konstruktion, Bestand und Nutzungen, welche wie ein Regal Platz für die diversen Bewohner:innen und ihren Anforderungen bietet und so ein ideales Arbeitsumfeld schafft.
GRUNDRISS REGELGESCHOSS
ANSICHTEN NORD-WEST UND SÜD-WEST
INNENRAUM PERSPEKTIVE
DETAIL AXONOMETRIE
S A M M L U N G.
S T I F T U N G D O M N I C K
Team: Katharina Lore Meyer
Fachgebiet: Entwerfen und Baugestaltung
Modul: Master-Entwurf (Hochbau): Sammlung Domnick - Atelierhaus
Aufgabe war die Erweiterung und Ergänzung der Sammlung Domnick, eine Kunstsammlung mitsamt Villa des Ehepaares Domnick auf der Oberensinger Höhe bei Stuttgart.
Frei gesetzt dominiert das monolithische Bestandsgebäude aus Beton die malerische Natur. Es steht als klare Form im Kontrast zur weichen Umgebung. Der Entwurf soll das System Weiterführen und Weiterdenken. Die Stärken des Bestandes wurden hierbei in seiner Setzung und der klaren Rasterung, welche sich entlang der Topographie abstuft, gesehen. Als Besucher erfährt man ein Entdecken der Räume, welche stets offen Ineinanderfließen.
Nach diesen Prinzipien erfolgen die Erweiterungen in der Ost-West-Achse, dabei bleibt die Sammlung als ‘Herz des Hauses’ zentral bestehen. Dies spiegelt sich auch in der Organisation der Funktionen, alle Gemeinschaftlich genutzten Räume befinden sich im alten Teil, die hinzugefügten Künstlerateliers mit ihren jeweiligen Wohnbereichen befinden sich in den neuen Teilen. Als verbindende Elemente sind die Aktionsräume, wie beispielsweise Kino, Theater, Seminarraum und Ausstellungsflächen im gesamten Gebäude angesiedelt.
Nach dem System des Altbaus wird auch auf diese neuen Funktionen reagiert; durch die Stufungen ergeben sich die Räume für die neuen Nutzungen. Die Rasterplatten beigleiten hier stets das Terrain.
Die Höhenentwicklung innerhalb des Gebäudes ergibt sich durch diese Abstufung und ein gleichbleibendes Dachniveau. Umhüllt von einer doppelschaligen Glasbausteinenfassade, hebt sich das Gebäude bei Nacht als Leuchtkörper von seiner Umgebung ab. Die transluzente Lichtdurchlässigkeit der Fassade bestimmt zusätzlich die Atmosphäre des Innenraumes. Hier wurde das stark überdimensionierte Betonraster und seiner gemauerter ‘Rasterfüllung’ übertragen in ein leichtes Holztragwerk.
An gezielten Stellen wird die verklärte Aussicht des Besuchers und der Künstler durch Öffnungen gelenkt. Dadurch wird der Ausblick gerahmt wie ein Bild.
AUSSENPERSPEKTIVE
ISOMETRIE
INNENPERSPEKTIVE
KÜNSTLERATELIERS
Will(an)kommen
HINKOMMEN, ANKOMMEN, REINKOMMEN
Team: Clara Eschmann | Niklas Gerhard | Kim Strobel
Fachgebiet: Entwerfen und Freiraumgestaltung
Modul: Master-Entwurf (Städtebau): Lebensadern – Klimaanpassung im Herzen von Wiesbaden Biebrich
Gesucht werden Entwürfe für die Klimaanpassung, Ansätze nachhaltiger Mobilität und Ideen zur Umnutzung von Gebäuden im Wiesbadener Stadtteil Biebrich. Soziale Prozesse und Mitwirkung bürgerschaftlicher Initiativen sollen Katalysator dieser städtischen Entwicklung sein.
Der Wiesbadener Stadtteil Biebrich liegt am Rhein und ist geprägt durch eine engagierte, multikulturelle Bevölkerung, die das vielfältige Nutzungsangebot und die zahlreichen freien Potentialflächen schätzt. Aufgrund der nahegelegenen Autobahnen und der gut ausgebauten ÖPNV-Strukturen ist das HINKOMMEN zum und im Quartier gewährleistet. Doch was nützt eine lebendige Mitte Biebrichs, wenn die Ankommenssituationen und die Repräsentation nach außen mangelhaft gestaltet sind? Das Ziel unseres Konzeptes ist es deshalb, Biebrichs Eingangsorte umzustrukturieren und eine einladende Geste zum REINKOMMEN zu schaffen. Damit ein Vorbeifahren durch die beiden flankierenden Hauptverkehrsstraßen (Äppelallee, Rheingaustraße) und ein Durchfahren des Gebietes (Rathausstraße, Straße der Republik) verhindert wird, sollen Sichtbezüge in die Innenstadt und Anhaltspunkte initiiert werden. Ausgehend vom derzeitigen Verkehrsaufkommen wurden Stadtteileingänge identifiziert, die sich an die jeweiligen Verkehrsteilnehmer und ihre Anforderungen richten. Diese werden durch drei Zugänge im Inneren ergänzt, um innerhalb das ANKOMMEN zu sichern.
Die 6 Handlungsräume folgen verschiedenen Leitideen, den Überthemen „bewegt, belebt, beatmet“ zugeordnet sind: Der ehemalige Industrieparkplatz und die R-K-Anlage ergänzen das derzeitige Mobilitätsangebot, bilden Knotenpunkte, die den Besucherverkehr nach außen verlagern und koordinieren das verkehrsbezogene Ankommen. Der Herzogsplatz und die Salizéstraße bieten freie Experimentierfläche, die das soziale Leben durch neue Nutzungen bereichern und Vorbeifahrende zum Halten veranlassen. Im Kontext der Wassernähe und des Schlossparks arbeiten das Rheinufer und die Armenruhstraße mit anziehenden Blickachsen, dienen der Naherholung und sollen einen Zugang zur Natur generieren.
Die Vision soll in sieben Jahren anhand von drei Bauphasen – Potentialsuche, Potentialumsetzung, Potentialsicherung –ausgehend vom Pilotprojekt „Herzogsplatz“ erreicht werden. Es wird erwartet, dass eine verbesserte Ankommenssituation zu einer verkehrsberuhigten Stadtatmosphäre, mehr Leben im Herzen Biebrichs und einem zukunftsfähigen Straßenraum führt.
Insgesamt schafft der Entwurf einladendere Stadtteilgänge sowie auf den Außenraum ausgeweitete Zugänge und heiß Bewohner und Besucher „Will(an)kommen“.
MASTERPLAN UND HANDLUNGSRÄUME
TRANSLATION OF PLANNING IDEAS:
LEARNING FROM BARCELONA’S SUPERBLOCKS
Team: Maike Oberle | Renée Suchantke | Franka Wolf
Fachgebiet: Entwerfen und Stadtentwicklung
Modul: Masrer-Entwurf (Städtebau): Nebojsa Camprag
The urban design studio "Translation of Planning Ideas: Learning from Barcelona’s Superblocks" emphasizes international perspective in dissemination and translation of planning ideas, along with the importance of local characteristics for their successful implementation. The completed workshop in Barcelona did first explore the planning idea of the superblocks, and highlighted the elements of sustainability and interdisciplinarity, as well as the importance of compromise and inclusion when dealing with different actors and stakeholders in the city. The critical knowledge gained in the workshop was going to be the starting point for the urban planning task of translating this planning idea into the specific context of Darmstadt's inner city. The urban design studio refers to the entire northern residential neighborhoods of Darmstadt. The boundaries of the Heinerblocks and their future serving function are justified by different analyses of the urban area of darmstadt. For example, the traffic space and user analysis shows that the Martinsviertel and Johannesviertel, are not compatible with the current volume of individual traffic.
The streets of the quarters lose their accessibility for the citizens and thus also their human scale.
The implementation of the blocks is intended to counteract this and even retroactively regenerate life in the public space. In order to counteract this phenomenon, we have developed a comprehensive traffic management system for the northern part of Darmstadt's residential neighborhoods. It is intended to be valid across the neighborhoods and not to make any street more valuable than others.
The starting point for this concept is a complete one-way street system for motorized traffic. This can access all areas of the Nordstadt via the Röhring, with entrances and exits alternating along the ring. All road layouts are designed in such a way that crossing is not possible in intersection situations. This is intended to prevent gothrough traffic that is a burden on the neighborhoods. Thus, entering the quarters should be interesting only for people with a concern. All streets are accessible for cyclists and pedestrians in both directions. In addition to optimizing flowing traffic, we also propose changes to the parking management system. The most important basis for the acceptance of the new traffic system is, however, the change in the habits of the citizens. For this, Darmstadt needs a fast, attractive, and, above all, safe connection of all key points for non-motorized traffic.
SYNTHESIS PLAN BEFORE IMPLEMENTING THE SUPERBLOCKS
SYNTHESIS PLAN WHILE IMPLEMENTING THE SUPERBLOCKS
CONCEPT PLAN
FURNITURE PRINCIPLES
STREET PAINT PRINCIPLES
VIKTORIASTRASSE
VISUALISATION
ZUSAMMENSPIEL AUF ALLEN EBENEN
NACHHALTIGE QUARTIERSAUFWERTUNG REGENSBURG
Team: Annika Beissner | Max Geilich | Katharina Meyer
Fachgebiet: Entwerfen und Stadtentwicklung
Modul: Master-Entwurf (Städtebau): freie Aufgabe
The design task presents us with the challenge of rethinking architecture with care, concentrating on the regeneration of spaces in need of transformation. The design proposal captures the existing and hidden treasures of the city and aims to create or enhance natural, cultural, energetic and social resources. By promoting new neighbourhoods that combine environmental and social dynamics, the proposal aims to address the vulnerability of inhabited neigh- bourhoods to climatic conditionsandtoimplementcountermeasures against them.
Through the sustainable redesign of the open spaces and a renovation that respects the building stock, the design aims to preserve the identity of the site, while at the same time building and achieving ecological resilience.
This creates a vibrant and resilient urban environment that allows residents to identify with their homeland and invites residents of neighboring areas to become part of the prosperous local life. This promotes social diversification and integrates the distinctive urban brands – the student and retirement or nursing home – into
the concept. The mixing represents a gain for the planning area and all adjacent areas. To this end, the different prosperous local life. This promotes social diversification and integrates the distinctive urban brands – the student and retirement or nursing home – into the concept. The mixing represents a gain for the planning area and all adjacent areas. To this end, the different needs of future users are also welcomed and taken into account. True to the motto inclusive instead of exclusive. The management of the social space and ecological potential via the platform and the watercourse has an attractive effect on its surroundings and combines an efficient development of the area, which is complexly built up by the gradient, with a development offer that permeates all ages and social classes. This participatory design promotes synergies, which brings with it the potential for the development of one's own facets via the planned areas. In this way, we expect to be a valuable enrichment for the residents, the neighborhood, the district and the city of Regensburg at all relevant levels of urban life.
GO WITH THE FLOW
Team: Carla Joraschky I Larissa Quanz I Hannah Zimmermann
Fachgebiet: Entwerfen und Stadtplanung
Modul: Master-Entwurf (Städtebau): Western Harbour Bristol
The goal of our project „go with the flow“ is to develop a resilient and innovative place that ties people together.Bristol is highly endangered by floods. It´s nonetheless important to build there to set an exemplary impulse for the rest of the city and with that improve the social situation, since Bristol is dealing with huge problems of segregation. As the site comes with a lot of treasured heritage considering the identity and culture that already exists is essential. Also many water and nature spaces aren´t ac-
cessible yet. Therefore we chose an educational and experimental approach on how to live in a flood risk zone. The concept’s approach focuses on adapting to the different water levels and allowing the water to rise and sink on site, instead of shutting and blocking it out completely. Different usages and functions such as housing, sports and work offers, especially ones related to water can now find new room on Spike Island and create a framework for a community to thrive. The projects aim is to showcase that not only the critical infrastructure is still functioning technically with rising water levels but also the community space is gaining quality because of the tangible experience with water.
AGRITECTURE ACADEMY
Team: Tamara Germann
Fachgebiet: Entwerfen und Gebäudetechnologie
Modul: Master-Entwurf Vertiefer
(Hochbau): Agritecture Academy Potsdam
Leitgedanke: Grenzen auflösen – Vereinigung von Leichtigkeit, Transparenz und Funktionalität ist gestaltprägend für das Gebäude. Der Entwurf wurde im diesjährigen Sommersemester vom Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie zur Einzelarbeit herausgegeben. Aus der Aufgaben- stellung heraus ergab sich die Zielsetzung mit der Agritecture Academy in Potsdam ein Zentrum für Forschung, Planung und Wissensvermittlung im Hinblick auf die praktische Umsetzung Urbaner Landwirtschaft entstehen zulassen. Für die Akademie stand ein Grundstück an einer für Garten- und Landschaftsbau historisch und international bedeutsamen Stelle in unmittelbarer Nähe des Schlossparks Sanssouci zur Verfügung.
Das Gebäude gliedert sich in verschiedene Schichten, welche jeweils eine eigene Funktion erfüllen. Die Gebäudehülle, bestehend aus fünf gezackten Fassadenflächen mit Glas-in-Glas-PV-Modulen, dient der Energie- gewinnung. Im Inneren sind Ober- und Untergeschoss über Galerien miteinander verbunden und bilden so die einzelnen Raumeinheiten aus. Die Lasten der Zwischendecke werden über das Haupttragwerk und dem Lehmring abgetragen. Der Lehmring dient außerdem zur Erschließung zwischen den verschiedenen Nutzungsbereichen und als thermisches Speichermedium. Das Atrium bietet Raum für verschiedene Anlässe und dient als Verbindungselement und Orientierungspunkt im Gebäude. Vertieft wurden das Energiekonzept und die Lichtplanung des Gebäudes. Die Lichtplanung wurde so konzipiert, dass eine hohe Variabilität für die Nutzung und leichte Anpassungen an unterschiedliche Siuationen bei Tag/ Nacht möglich sind.
HAUS UND HOF & CO
Team: Paul Metternich
Fachgebiet: Entwerfen und Nachhaltiges Bauen
Modul: Master-Entwurf (Hochbau): Haus und Hof & Co
Der Fokus der Aufgabenstellung liegt das Leben, Wohnen und Wirtschaften in einer Hofgemeinschaft zu verbinden: im Dreiseithof in Mellnau. Um die Hofgemeinschaft nach dem Umbau zusammenzuhalten, braucht es Möglichkeiten des Gemeinschaffens. Dafür wird die Landwirtschaft im Konzept der solidarischen Landwirtschaft aufgegriffen und die Felder sowie der Küchengarten bewirtschaftet. Zudem zieht eine Schreinerei im Erdgeschoss der Scheune ein und schafft Möglichkeiten für Bauworkshops und Ausbauten. Der zentrale Raum der Hofgemeinschaft ist der Kochund Essbereich. Für dessen Orienterung war die Südausrichtung mit Feldblick entscheidend. Über die Küche kann mit dem angrenzenden Seminarraum eine große Halle geschaffen werden. Die Wohnein-
heiten sind möglichst divers geplant. Im Wohnhaus schaffen neu gesetzte Türen mehr räumliche Flexibilität. Wohneinheiten mit gemeinschaftlichem Fokus finden sich im OG des ehemaligen Stalles. Diese sind um einen Wohnbereich angeordnet, der gleichzeitig die Erschließung aufnimmt sowie durch Galerien verschiedene Raumsituationen bietet. Im DG befinden sich zwei weitere Wohneinheiten mit mehr Rückzugsmöglichkeiten. Beim Umgang mit dem Bestand wurde darauf geachtet, dass Konzept durch wenige Eingriffe umzusetzen. Die größten Eingriffe sind im Stallanbau vorgenommen: die Decke herausgenommen, um eine hohe Halle und Blickbezüge zu schaffen. Des Weiteren werden hier die Fensteröffnungen vergrößert. Weitere neu gesetzte Fenster orientieren sich an der verspielten Fassade des Bestands. Das Fachwerk der Hofgebäude wird ertüchtigt und nach außen hin freigelegt. Weitere Eingriffe in Gebäudehülle und Außenraum sind durch eine neue Verkleidung mit Wellblech erkenntlich.
GEMEINSCHAFTLICHER ESSBEREICH
Danksagung Sichten 26
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns mit Rat und Tat bei der Organisation der Ausstellung Sichten 26 zur Seite standen. Ohne euch wären weder die Ausstellung, noch der Katalog zustande gekommen.
Unser besonderer Dank gilt:
alle Fachgebiete des Fachbereichs
Architektur der TU Darmstadt und deren
Mitarbeiter:innen
alle Studierenden des Fachbereichs
Team des 806qm
Jakob-Wilhelm-Mengler Stiftung
Druckerei Reinheimer
Vortragende der Pecha-Kucha-Nacht
Andrea Wittmann
Frank Metzger
Manuel Pfänder
Nina Kaußen
Friedrich von Bieberstein
Berthold Wurm
Claire Hilgert
Impressum
SICHTEN26
Ausstellung des FB Architektur der TU Darmstadt vom 20.11.-24.11.2023 im 806qm in Darmstadt
AUFLAGE
2023, 1. Auflage, 500 Exemplare
HERAUSGEBER
Sichten 26
Technische Universität Darmstadt
Fachbereich Architektur
El-Lissitzky-Straße 1
64287 Darmstadt
REDAKTION
Soh-young Choi
Anastasija Ekaterina Ǵorgonoska
Monja Céline Kulla
Maike Oberle
Veronika Rikhter
Renée Suchantke
Tim Wagner
Hannah Watzke
Catharina Wesner
GESTALTER:INNEN
Anastasija Ekaterina Ǵorgonoska
Veronika Rikhter
DRUCK
Ph. Reinheimer GmbH
Gagernstraße 7-9
64283 Darmstadt
ISBN 978-3-87820-175-5