03-04/09 | Nr. 407
Grenzenlos: Mit »Distance Learning« beschäftigt sich das EU-Projekt »ICTLEAP«, das unter anderem Studierenden in Palästina den Zugang zu Lehrveranstaltungen erleichtern soll.
Seite 3
Zukunftsweisend:
Skeptisch:
Als gemeinsames Promotionskolleg der Technischen Universität Dortmund sowie der Universitäten Bielefeld und Düsseldorf startet am 1. April das europaweit größte »Graduiertencluster für Industrielle Biotechnologie«.
Kreationismus: Die Fachgruppe Biologie und ihre Didaktik der TU Dortmund hat zu diesem Themenkomplex eine internationale Fachtagung an der Technischen Universität Dortmund organisiert.
Seite 7
Seite 4
BCI: Exzellente Lehre und Forschung Bayer stiftet Lehrstuhl für Apparatetechnik an der TU Dortmund.
D
ie neue Stiftungsprofessur wird in den ersten fünf Jahren mit 750.000 Euro von der Bayer AG finanziert und anschließend von der Technischen Universität Dortmund getragen. Bis zum Wintersemester 2009/10 soll sie im Rahmen einer internationalen Ausschreibung besetzt werden. „Mit dieser Professur kann die Technische Universität im Biound Chemieingenieurwesen nun das gesamte wissenschaftliche Spektrum abdecken – von der Grundlagenforschung über die Prozess- und Anlagentechnik bis hin zur apparativen Umsetzung“, sagte Rektorin Prof. Ursula Gather anlässlich der Unterzeichnung der Fördervereinbarung in Dortmund. „Die neue Bayer-Stiftungs-
professur passt damit optimal in das Profil der Fakultät, welche die größte ihrer Art in Europa ist.“ Dr. Wolfgang Plischke, im Vorstand der Bayer AG verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt, erläuterte: „Die Kooperation mit der TU Dortmund ist ein weiterer Schritt beim Ausbau unserer strategischen Exzellenz-Netzwerke mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Für ein Unternehmen wie Bayer, das auf Innovationen und Technologieführerschaft setzt, ist ein exzellent ausgebildeter Ingenieurnachwuchs von hoher Bedeutung.“ Die Apparatetechnik wird in Zukunft eine noch bedeutendere Rolle bei der Planung und beim Bau von chemischen Produktions-
Prof. Gabriele Sadowski, Dekanin der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen.Prof. Ursula Gather, Rektorin der TU Dortmund, Prof. Gerhard Schembecker, Fakultät Biound Chemieingenieurwesen Dr. Wolfgang Plischke, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, zuständig für Innovation, Technologie und Umwelt, Dr. Achim Noack, Geschäftsführer Bayer Technology Services (v.l.n.r.)
anlagen spielen. Modularisierte Anlagen, ein Schwerpunkt des neuen Lehrstuhls, sollen für mehr Flexibilität und damit für eine bessere Wirtschaftlichkeit sorgen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Mikroverfahrenstechnik, mit deren Hilfe Produktionsanlagen im Kleinstmaßstab entwickelt werden können.
Die neue Professur passt optimal ins Profil der Fakultät. Die TU Dortmund zählt neben der RWTH Aachen, der TH Karlsruhe, der Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Stuttgart zu den führenden Hochschulen für Bio- und Chemieingenieurwesen in Deutschland. In den vergangenen Jahren stammten mehr als 25 Prozent des Ingenieurnachwuchses der Bayer GmbH in Deutschland von der TU Dortmund. Für die Rekrutierung des Ingenieurnachwuches ist im Bayer-Konzern die Servicegesellschaft Bayer Technology Services zuständig. Sie bildet das technologische Rückgrat des Konzerns und steht für eine Vielzahl von Innovationen.
Die Apparatetechnik wird in Zukunft eine noch bedeutendere Rolle bei der Planung und beim Bau von chemischen Produktionsanlagen spielen (Foto: Bayer AG).
Der neue Bayer-Stiftungslehrstuhl ist auch ein Bestandteil des Engagements von Bayer für Bildung und Ausbildung. Das Unternehmen bildet traditionell in großem Umfang selbst aus und macht Schulabgänger ohne ausreichende Qualifikation fit für die Aufnahme einer Berufsausbildung. Über die »Bayer Science
& Education Foundation« fördert der Leverkusener Konzern zudem junge Menschen auf allen Etappen ihres persönlichen Bildungsweges. So unterstützt die Bayer-Stiftung innovative Schulprojekte und vergibt Stipendien an talentierte Schüler und Studierende. Hervorragende Forscher zeichnet sie mit wissenschaft-
»Research School Education and Capabilities«: Interdiszplinäre Doktorandenausbildung gestartet
I
n Anwesenheit von Dr. Michael Stückradt, Staatssekretär im NRW-Innovationsministerium, wurde am 20. März die »Research School Education and Capabilities«, ein gemeinsames Graduiertenkolleg der Universität Bielefeld und der TU Dortmund, eröffnet. Schwerpunkt der Forschungsschule ist es, eine empirische Bildungsforschung weiterzuentwickeln, die auf eine gerechte Gesellschaft zielt. Dazu wird ein innovatives interdisziplinäres Forschungs- und Ausbildungskonzept für strukturierte Promotionsstudien aufgebaut, das komplexe Prozesse von Bildung, Erziehung, Lernen und Kompetenzerwerb am Beispiel von Bildungsprozessen in der Gesellschaft, in den Familien, in Kindergärten und Schulen vernetzt
betrachtet. Die »Research School Education and Capabilities« ist eine von 17 Forschungsschulen, die herausragende Studierende schnell und systematisch zur Promotion führen sollen und mit Unterstützung des Landes seit dem Wintersemester 2008/2009 aufgebaut werden. Die Forschungsvorhaben beschäftigen sich zum Beispiel mit dem Einfluss der unterschiedlichen Familien beim Übergang von der Schule in den Beruf oder mit den Auswirkungen des Miteinanders der Kinder und Lehrkräfte auf das Sprachenlernen in Kindergarten und Grundschule. Für die methodisch statistischen Ausbildungszwecke wird im Rahmen der Forschungsschule eine gemeinsam konzi-
pierte Längsschnittstudie durchgeführt. Mit diesem zukunftsorientierten Ansatz will die Forschungsschule eine international führende Rolle in der empirischen Forschung zur Bildungsgerechtigkeit übernehmen. Zu diesem Zweck arbeitet die »Research School Education and Capabilities« mit vielfältigen Kooperationspartnern, zum Beispiel mit dem »MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung Berlin« oder der »Laborschule Bielefeld«, zusammen. Die Hoffnung, mit dieser Themenstellung attraktiv für exzellente deutsche und ausländische Studierende zu sein, hat sich erfüllt, wie Anzahl und Qualität der eingegangenen Bewerbungen um das monatliche Stipendium in Höhe von 1.300 Euro beweisen. Die Be-
www.tu-dortmund.de/unizet | redaktion.unizet@tu-dortmund.de
teiligung von 20 hochqualifizierten und hochangesehenen Wissenschaftlern aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen garantiert ein exzellentes Promotionsprogramm. Insgesamt bietet sie bis zu 50 Doktoranden eine breite hochschul- und professionsorientierte Berufsperspektive. Mit einem professionellen Assessmentverfahren sind bereits 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt worden und haben ihre Arbeit begonnen; die ersten Veranstaltungen des anspruchsvollen Studienprogramms wurden bereits durchgeführt Kontakt: Anne Meyer-Hannes, Ruf: 28219110, E-Mail: meyer-hannes@ifs.tudortmund.de
lichen Ehrenpreisen aus. Inhaltliche Schwerpunkte sind jeweils die Naturwissenschaften, Medizin und Technik. Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schembecker, Ruf: 755-2338, Infos: www.bayer. de und www.bayertechnology.com sowie www.tu-dortmund.de
Nach Redaktionsschluss Die Vorteile einer dezentralen Energieversorgung liegen auf der Hand: Die Nähe zum Endverbraucher ermöglicht verlustarme kurze Übertragungswege. Das Forschungsprojekt »SMEDEA« am Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik soll Wege und Standards erarbeiten, wie die gemessenen Daten von neuen elektronischen Zählern für die Steuerung und den wirtschaftlichen Betrieb vernetzter dezentraler Energieerzeuger genutzt werden können. NRWWirtschaftsministerin Christa Thoben überreichte am 30. März persönlich den Bewilligungsbescheid über eine Förderung in Höhe von 370.000 Euro.
Seite 2
unizet | Campus und Leben
03-04/09 | Nr. 407
Neue Öffnungszeiten zur Vorlesungszeit: Unibibliothek ist künftig auch am Sonntag für ihre Leserinnen und Leser da.
M
it dem Beginn der Vorlesungszeit stellt die Universitätsbibliothek ihre Öffnungszeiten um. Ab dem 14. April gelten folgende Zeiten: Zentralbibliothek: Montag bis Freitag von 7 bis 1 Uhr, Samstag/Sonntag von 9 bis 1 Uhr, Feiertage geschlossen. Nach einer Probephase von knapp eineinhalb Jahren mit einer durchgängigen 24-StundenÖffnung (außer an den Sonn- und Feiertagen) werden nun die nächtlichen Öffnungszeiten reduziert zugunsten der Öffnung am Sonntag. Die Grundlage für diese Entscheidung sind die nächtlichen Nutzungszahlen und das Feedback der Studierenden. Die konkreten Nutzungszahlen der Probephase zeigten, dass der Lesesaal bis in die späten Abendstunden sehr gut besucht war, die Nutzungszahlen der Nacht hingegen sanken drastisch ab. Im Durchschnitt saßen um 3 Uhr morgens 24 Nutzer und um 5 Uhr nur noch 15 Nutzer im Lesesaal. Besonders die zahl-
Aus dem NRWMinisterium Das Land hat mit den Universitäten und Fachhochschulen in staatlicher Trägerschaft in den Zielvereinbarungen für die Zeit von 2007 bis 2010 die Grundzüge für die leistungsbezogene Mittelverteilung vereinbart. Als leistungsbezogenes Budget wird eine halbe Milliarde Euro verteilt. Die Verteilung erfolgt getrennt nach Fachhochschulen und Universitäten. Berücksichtigt werden dabei die Absolventenzahl (Uni: 50 Prozent; FH 85 Prozent), die Drittmittelausgaben (Uni: 40 Prozent; FH: 15 Prozent) und bei den Universitäten mit weiteren 10 Prozent die Promotionsquote. Der maximale Verlust, den eine Hochschule in einem Haushaltsjahr tragen muss, ist auf 1,5 Prozent ihres Gesamtzuschusses aus Grund- und Leistungsbudget beschränkt. Rund 1,7 Milliarden Euro der laufenden Mittel, die die Hochschulen vom Land neben den Mieten für die Hochschulgebäude erhalten, sind als Grundbudget garantiert und bleiben für die gesamte Laufzeit der Zielvereinbarungen unverändert. „Dieses Anreizsystem ist nicht statisch und belohnt besondere Anstrengungen von Hochschulen“, sagte Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart.
Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart reiste am 22. März gemeinsam mit einer hochkarätig besetzten Delegation nach Moskau. Ziel war es, Kooperationen zwischen russischen und nordrhein-westfälischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen auszubauen. Auf dem Programm standen Gespräche mit führenden russischen Forschern und Wissenschaftspolitikern. Begleitet wurde der Minister von Prof. Ursula Gather, Rektorin der Technischen Universität Dortmund, von Prof. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen, von Prof. Elmar Weiler, Rektor der RuhrUniversität Bochum sowie von Prof. Johann-Dietrich Wörner, Vorsitzender des Vorstands des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Seit 2007 betreibt die Landesregierung als Kooperationsstelle die »Innovationsbrücke NRW – Russland« mit je einem Ansprechpartner in Moskau und in Nordrhein-Westfalen.
reichen Kommentare der Nutzerinnen und Nutzer im UB-Blog, bei der letzten Umfrage im Jahr 2008 und in persönlichen Gesprächen zeigten, dass die meisten Studierenden lieber sonntags in der Bibliothek arbeiten möchten, als tief in der Nacht. Mit den neuen Öffnungszeiten ändern sich auch die Servicezeiten im Ausleihzentrum. Ab dem 14. April sind die Ausleihe, Rückgabe, Anmeldung und Abholung von Fernleihen eine Stunde früher möglich. Die Servicezeiten enden in der Woche einheitlich um 19 Uhr. Der Dienstleistungsabend am Donnerstag entfällt. Die Öffnungszeiten des Ausleihzentrums im Überblick: Montag bis Freitag: 7 bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 16 Uhr, Sonntag geschlossen. Die Erweiterung der Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek wird durch einen Pforten- und Empfangsdienst ermöglicht, der die Aufsicht in den Bibliotheksräumen übernimmt. Diese Serviceverbesserung ist eine Maßnahme
zur qualitativen Verbesserung von Studium und Lehre. Die Bibliothek reagiert mit der Sonntagsöffnung auf die weiterhin hohe Nachfrage nach Lese- und Arbeitsplätzen und der Nutzung der Bibliothek als Lernort. Die Bibliothek wird täglich von über 3.000 Nutzern besucht. Auch für Bürger der Stadt Dortmund und der nahen und fernen Umgebung steht dieses Angebot zur Verfügung. Mit den neuen Öffnungszeiten von nun 122 Stunden in der Woche bleibt die Universitätsbibliothek Dortmund die Hochschulbibliothek mit den längsten Regelöffnungszeiten in NRW. Informationen zu den Nutzungsmöglichkeiten finden sich im UB-Blog: http://www.ub.uni-dortmund.de/ubblog/ nachts-wieder-schlafen-sonntags-indie-bibliothek. Kontakt: Norbert Gövert, Ruf: 755-4051, E-Mail: norbert.goevert@ub.tu-dortmund.de
Die Zukunft in einem Zug: Wissenschaftsausstellung macht in Dortmund Station
Liebe Leserinnen und Leser, blicken Sie mit mir heute einmal hinter die Kulissen der TU. Das vordergründige Bild kennen Sie ja: Hier agieren Wissenschaftler, Mitarbeiter der Administration und Studierende. Doch diese Akteure sind auf vielerlei Helfer angewiesen, die meist im Hintergrund bleiben. Sie sitzen nicht auf Podien, empfangen keine Preise und stehen selten in der Zeitung. Ich denke hier etwa an unsere Fahrer. Oder an Techniker, Gärtner und andere Handwerker. Ich meine auch Hausmeister, Pförtner, Nachtwächter und Raumpfleger. All die nicht zu vergessen, die für unser leibliches Wohl sorgen. Diese Menschen arbeiten meist im Verborgenen. Nur manchmal wird ihr Wirken besonders sichtbar: Erinnern Sie sich nur an die schweren Schäden, die der sturzartige Regen im Juli 2008 angerichtet hat. Dank dem Einsatz vieler Helfer sind die Spuren größtenteils beseitigt. Doch auch im Alltag sind diese Mitarbeiter unverzichtbar. Ohne sie würde keine Vorlesung pünktlich beginnen. Aufzüge würden stehen bleiben, der Campus verwildern. Kein Brief würde ankommen, kein Forschungsantrag kopiert werden. All diesen Akteuren möchte ich heute einmal besonders danken. Dafür, dass bei uns fast immer alles so reibungslos funktioniert. Ohne Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, könnte unsere Universität nicht so erfolgreich arbeiten. Danke!
W
ie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus? Wohin entwickeln sich Wissenschaft und Technik? Welche Zukunftstechnologien gibt es schon heute? Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich die Wissenschaftsausstellung »Expedition Zukunft«, die in einem Sonderzug von April bis November dieses Jahres durch Deutschland tourt. Mit zahlreichen Exponaten, interaktiven Installationen und spannenden Hintergrundinformationen können die Besucherinnen und Besucher in dem 300 Meter langen Ausstellungszug Forschung hautnah erleben. In zwölf Themenwagen werden – ausgehend von globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Energieverknappung und demografischer Entwicklung – aktuelle Forschungstrends dargestellt und langfristige Perspektiven für Mensch und Gesellschaft aufgezeigt. Die von der Max Planck Gesellschaft organisierte Ausstellung macht in 60 Städten Station. Am Dortmunder Hauptbahnhof hält der Zug vom 17. bis zum 19. Mai. Die Themenwagen sind wochentags von 9 Uhr bis 18 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Hintergrund des Projekts ist das 10. Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das sich 2009 unter dem Titel »Forschungsexpedition Deutschland« mit der Rolle von Wissenschaft und Forschung für die Gesellschaft auseinandersetzt. Seit dem Jahr 2000 bringen das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Initiative Wissenschaft, im Dialog (WiD) mit dem Wissenschaftsjahr, der Öffentlichkeit jährlich wechselnde Themen aus Forschung und Wissenschaft nahe.
Ehrendoktorwürde für Carl Djerassi Wissenschaftler wird erstmals für sein literarisches Werk geehrt.
C
arl Djerassi, Professor an der Stanford University und einer der höchstausgezeichneten Chemiker weltweit, wird am 23. April mit der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dortmund ausgezeichnet. Bekannt wurde Carl Djerassi vor allem als „Vater“ (oder wie er gerne sagt „Mutter“) der »Pille«. Der 1923 in Wien geborene Wissenschaftler hat nach seiner Flucht im Jahr 1938 in den Vereinigten Staaten eine rasante wissenschaftliche Karriere gemacht, die unter anderem durch zwanzig Ehrendoktorate internationale Anerkennung fand. Der Dortmunder Ehrendoktortitel ist dennoch eine Besonderheit: Es ist der erste für sein literarisches Werk. Vor genau zwanzig Jahren erschien der erste Roman Carl Djerassis, »Cantor`s Dilem-
ma«, mit dem er seine neue Karriere als viel beachteter Romancier, Dramatiker und Autobiograph begann. Das Genre, das er für sich begründete, nennt er „Science-in-Literature“. In seiner Prosa und seinen Theaterstücken stehen Forscher und wissenschaftliche Probleme im Mittelpunkt der Handlung und beweisen seine These, dass sich die Naturwissenschaften in einer gewissen Art von Kultur – Djerassi spricht von „Stammeskultur“ – vollziehen. Gleichzeitig geht es ihm darum, Fragen der Wissenschaft im öffentlichen Raum der Literatur zu thematisieren. Termin: 23. April, 17 Uhr, im Audimax der TU Dortmund
Ihre
Ursula Gather
Flyer mit Zahlen,Daten und Fakten Über 22.000 Menschen studieren an der TU Dortmund in 16 Fakultäten. Schon 1900 beantragte die Stadt die Errichtung einer Hochschule, 1966 wurde der Grundstein zur heutigen Universität gelegt – dies sind nur ein paar der Zahlen, Daten und Fakten, die man in dem neuen gleichnamigen Flyer nachlesen kann.Die Chronik gewährt einen Blick auf alle Ereignisse, die für die Technische Universität Dortmund von Bedeutung waren. Zu beziehen ist der Flyer ab sofort im Referat für Öffentlichkeitsarbeit unter der Rufnummer: 755-5524
03-04/09 | Nr. 407
unizet | Lernen und Lehren
Seite 3
Editionspreis ging an eine Kunststudentin
Dies und Das Die Fakultät für Mathematik der Technischen Universität Dortmund veranstaltete ihren 13. Schülerzirkel. Hier sollte an Mathematik interessierten Schülerinnen und Schülern der Oberstufe die Möglichkeit geboten werden, erste Einblicke in die Hochschulmathematik zu erhalten. Themen des Schülerzirkels waren diesmal »Das Volumen von Fässern« und »Geheime Botschaften«. Die Veranstaltungen fanden vom 9. bis 19. März an sechs Nachmittagen jeweils von 16.30 bis 18 Uhr statt.
Das Foto zeigt Professorin Bettina van Haaren mit der Kunststudentin Anne Bekker, die die diesjährige Gewinnerin des mit 1.000 Euro dotierten Editionspreis Kunst der TU Dortmund ist. Die Jury, besetzt mit Vertretern des Instituts für Kunst und Materielle Kultur und des Rektorats wählte aus der Fülle von eingereichten Arbeiten Anne Bekkers druckgraphische Reihe »mimicri« aus. Die Original-Grafiken dienen jetzt in limitierter Auflage dem Rektorat als wertvolles Gastgeschenk. Zusätzlich zierte ein Motiv bereits die Neujahrs-Grußkarte der Uni Dortmund. Wie der Titel bereits vermuten lässt, nimmt die Linolschnittarbeit »mimicri« Anleihe in der Natur. Dabei setzt die 23-jährige Studentin verschiedene pflanzliche und tierische Fragmente in Beziehung und kreiert neue, teilweise surreale und objekthafte Verbindungen. In der Kombination von pastellig zurückhaltender und aggressiver Farbgebung sowie im Prozess des experimentellen Schichtens der einzelnen Elemente mit matter Aquadruckfarbe, ahmt sie die Natur künstlich nach und entwickelt gleichzeitig neue Formen. Anne Bekker ist seit dem Jahr 2004 Studentin des Instituts für Kunst und Materielle Kultur der TU Dortmund. Ihre Interessenschwerpunkte liegen in der Malerei und Graphik sowie im interdisziplinären Arbeiten. In ihrer praktischen künstlerischen Tätigkeit konzentriert sich die Studentin auf eine Fragmentierung und Neuzusammensetzung der Welt. So führt sie in malerischen und graphischen Auseinandersetzungen natürliche und von Grund auf künstliche Objekte zusammen (Foto: rechts oben)
Die TU Dortmund begrüßt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) zur Vergabe von Studienplätzen und wird sich dem geplanten Verfahren anschließen. Der Vorschlag der HRK sieht u.a. vor, dass örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge zukünftig mit Hilfe eines dialogorientierten Serviceverfahrens vergeben werden. Bis die Infrastruktur für dieses Verfahren erstellt ist, schlägt die HRK eine Übergangslösung vor, die von Bundesministerin Prof. Annette Schavan, Vertretern der Kultusministerkonferenz sowie Hochschulleitern erarbeitet wurde. Die TU Dortmund sieht in der HRK-Initiative eine gute Ergänzung zu den bereits vor Ort getroffenen Maßnahmen. Schon jetzt hat die TU durch Optimierung interner Prozesse Bewerbungsverfahren zügig und reibungslos durchgeführt. Die bundesweit einheitlichen Terminvorgaben ermöglichen eine bessere Abstimmung und werden die Transparenz der Zulassungsverfahren weiter erhöhen. An der Beantwortung noch offener Detailfragen, insbesondere zu dem Verhältnis zwischen Internetbörse und universitätsinternen Bewerbungsverfahren wird sich die TU aktiv beteiligen. Hier besteht vor allem für komplexe Studiengänge mit mehreren Studienfächern noch Klärungsbedarf.
Uhde-Preis für drei Dortmunder Diplomanden Insgesamt sieben Diplomanden der TU Dortmund und der FH Dortmund sowie zwei Mitarbeiter der Uhde GmbH wurden am 12. März in einer Feierstunde mit dem HansUhde-Preis ausgezeichnet. Nach Grußworten von Klaus Schneiders, Vorsitzender der Uhde-Geschäftsführung, und Prof. Ursula Gather, TU-Rektorin, hielt Prof. Metin Tolan, TU-Prorektor für Forschung, den Festvortrag zum Thema »Geschüttelt nicht gerührt – James Bond und die Physik«. Von der Technischen Universität Dortmund konnten sich freuen: Dipl.-Ing. Katja Albers, Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen (Thema: Extraktion von Paclitaxel und Baccatin III aus dem Überstand einer Taxus-Zellkultur, Dipl.-Ing. Marius Erver, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik (Thema: Grundlagenbasierte Entwicklung einer Testsequenzsammlung zur visuellen Beurteilung der Darstellungsqualität digitaler Displaytechnologien, Dipl.-Inform. Robin D. Fink, Fakultät Informatik (Thema: Untersuchung hybrider Akteurskonstellationen mittels Computersimulation), Dipl.-Ing. Kai Nadler, Fakultät Maschinenbau, (Thema: Teilchenorientrierte Modellierung der Strömungsverhältnisse in einer Wälzkolbenvakuumpumpe). Die 1986 von Hans Uhde eingerichtete Stiftung verfügt mittlerweile über ein Vermögen von 1.000.000 Euro. Zweck der Stiftung, die von der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund betreut wird, ist die Förderung der Wissenschaft, Erziehung und Bildung. Dazu werden jährlich hervorragende Studien- und Schulleistungen durch die Verleihung einer Goldmedaille, eines Geldpreises und einer Urkunde ausgezeichnet (Foto rechts unten v.l.: Robin D. Fink, Ursula Gather, Marius Erver, Hans Uhde, Kai Nadler, Metin Tolan und Bodo Weidlich).
Mit »Distance Learning« Grenzen überwinden Wissenschaftler wollen kulturelle Unterschiede überwinden.
Die Forscher entwickeln Lernkonzepte für Studierenden in Palästina.
P
rofessor Andreas Liening, Inhaber des Lehrstuhls Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik an der TU Dortmund, veranstaltete vom 12. bis 15. Februar im Rahmen des EU-Projektes »ICT-LEAP« eine internationale Konferenz rund um das Thema Distance-Learning (Fernunterricht). Ziel der Konferenz ist es, die an die Situation in Palästina angepassten innovativen Lernkonzepte weiter zu entwickeln und deren endgültige Umsetzung zu koordinieren. Auf diese Weise soll den Studierenden in Palästina trotz der im Nahen Osten vorherrschenden Si-
tuation der Zugang zu Lehrveranstaltungen erleichtert bzw. ermöglicht werden. Das Kürzel »LEAP« steht somit nicht nur für »LEArning Pentagram« (wegen der fünf beteiligten Universitäten), sondern auch für das „Überwinden von Hürden“. Teilnehmer sind neben der TU Dortmund auch Universitäten aus Schweden, Jordanien und insbesondere aus den Palästinensischen Autonomiegebieten. Wenn von Palästina die Rede ist, denken viele Menschen direkt an die blutigen
Auseinandersetzungen, die diese Region seit Jahrzehnten erschüttern. Viele Studenten haben es dort gerade in diesen Tagen sehr schwer, die Universität zu erreichen. Doch wie ist es überhaupt möglich, unter solch schwierigen Bedingungen zu studieren? Diese Frage stellen sich neben jordanischen und palästinensischen Wissenschaftlern auch Forscher der schwedischen Universität Umeå und der TU Dortmund. Die europäischen Wissenschaftler teilen im Bereich der Lehre zum Glück nicht die Probleme ihrer palästinensischen Kollegen. Dennoch haben auch sie zum Teil mit erheblichen Hindernissen zu kämpfen. So leben die Studierenden der Universität Umeå über ganz Schweden verteilt. Vor allem in den Wintermonaten ist es deshalb für viele Studierende kaum möglich, regelmäßig zu den Lehrveranstaltungen zu erscheinen. An der TU Dortmund machte sich der Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik dagegen Gedanken, wie man auch Berufstätigen ein Studium ermöglichen kann. Die ideale Lösung für all diese Probleme bietet Fernunterricht via Internet.
Aufbau von Wissenschaftsnetzen sehr wichtig Der »Distance-Learning«-Ansatz der fünf beteiligten Universitäten ermöglicht jungen Menschen ein Studium in Nahost, so dass das Wort »LEAP« (überspringen) fast eine wortwörtliche Bedeutung bekommt. „Wir wollen aber nicht nur räumliche
Grenzen überwinden, sondern durch unseren Ansatz des vernetzten Lernens und den Aufbau von Wissensnetzwerken auch einen Beitrag zur Überwindung von kulturellen Unterschieden leisten und zur Verständigung beitragen“, erklärt Professor Liening zu den weiteren Zielen des Projekts. Mit neuen wissenschaftlichen Ansätzen zum »Distance-Learning« und den in Dortmund entwickelten wirtschaftsdidaktischen Konzepten zur Integration
von Neuen Medien in Lernprozessen leistet vor allem der Lehrstuhl von Professor Liening einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Vorhabens. (Fakultät) Kontakt: Prof. Dr. Andreas Liening, Lehrstuhl Wirtschaftswissenschaft und ihre Didaktik, , Ruf: 755-5260, E-Mail: andreas.liening.uni-dortmund.de, Infos: www. wiso.tu-dortmund.de/wd/de/content/ forschung/eLearning/ict-leap.html.
Info Das internationale Forschungsvorhaben »ICT-LEAP« widmet sich der Entwicklung und Umsetzung innovativer Lernarrangements auf Grundlage von Computer- und Netzwerktechnologien. Daher soll »ICT-LEAP« durch den integrativen Aufbau einer hard- und softwaretechnischen Infrastruktur, inhaltlicher Pilotveranstaltungen (im Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens) und deren prototypische Umsetzung in der Bildungspraxis einen Beitrag leisten, die oben angeführten Barrieren bzw. Restriktionen zu überwinden. Das übergeordnete Ziel besteht in der Bereitstellung eines möglichst offenen Zugangs nicht nur zu den Hochschulen der arabischen Partnerländer, sondern über die EU-Partner als Multiplikatoren auch zum internationalen Hochschulwesen. Das Forschungsprojekt »ICT-LEAP« wird im Rahmen des Bildungsprogramms »TEMPUS« der Europäischen Gemeinschaft im Zeitraum vom 1. September 2005 bis zum 31. August 2008 mit dem Geschäftszeichen »CD_JEP-32162-2004« gefördert. Die Förderung für das Forschungsprojekt wurde Mitte letzten Jahres noch einmal um ein Jahr (bis zum 31. August 2009 verlängert). Das Projekt wird in Kooperation von fünf internationalen Universitäten, dem namensgebenden »Learning Pentagram«, durchgeführt. Dazu zählen: die Universität Umeå, Schweden, die Universität Hebron, Palästinensische Autonomiegebiete, die Al-Quds Universität, Jerusalem, Palästinensische Autonomiegebiete, die Jordan University of Science and Technology, Jordanien sowie die Technische Universität Dortmund
Seite 4
unizet | Kultur und Gesellschaft
03-04/09 | Nr. 407
Studiengang Soziale Gerontologie: Abschied und Neubeginn zugleich
Gesunde Kinder: TU kooperiert mit Gesundheitsamt
D
I
er Studiengang, der seit 1998 Praktikerinnen und Praktikern aus der Altenpolitik und Altenarbeit mit einem Hochschulabschluss die Möglichkeit bot, ein Diplom in Sozialer Gerontologie zu erwerben, „schließt seine Tore“. Grund: die Umstellung auf gestufte Studiengänge mit den Abschlüssen Bachelor und Master im Rahmen des »Bologna-Prozesses«. Höhepunkt der Abschiedsveranstaltung am 12. März war die Diplom-Übergabe an die 18 Absolventinnen und Absolventen durch Armin Laschet, NRW-Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration. Allerdings bedeutet die Verabschiedung des weiterbildenden Diplomstudiengangs
nicht etwa das Ende des Dortmunder Modells. „Wir machen weiter, nur im anderen Gewand. Gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum bringen wir gerade den Masterstudiengang »Alternde Gesellschaften« auf den Weg. Unterstützt werden wir dabei von der Mercator-Stiftung in Essen“, so Prof. Gerhard Naegele. Der Start des neuen Masterstudiengangs, dessen Konzipierung im Rahmen des Kooperationsprojektes »Gesellschaftlicher Wandel und Zukunft des Alterns« entstand, ist zum Wintersemester 2010/2011 geplant. Das Dortmunder Modell unter der Leitung von Prof. Gerhard Naegele wurde damals mit dem Ziel eingeführt, „Innovationen in der praktischen Altenpolitik und
–arbeit über die Köpfe derjenigen zu bewirken, die die Praxis machen.“ Insgesamt hat der Studiengang fünf Durchläufe absolviert und fast 80 Studierende zum Abschluss als Diplom-Sozialgerontologe bzw. -Sozialgerontologin geführt. Die Absolventinnen und Absolventen sind heute bundesweit in unterschiedlichen Funktionen und Einrichtungen tätig, viele davon in leitenden Positionen. „Der Aufwand hat sich gelohnt“, so die Einschätzung der Absolventen und des Lehrpersonals. Dies sei nicht zuletzt der hervorragenden Unterstützung des Dortmunder Zentrums für Weiterbildung geschuldet. (Fakultät) Kontakt: Dr. Manuela Weidekamp-Maicher, Ruf: 755-2826
Die offiziellen Verabschiedung des berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiengangs »Soziale Gerontologie« fand am 12. März im Campus-Treff der TU Dortmund statt. Höhepunkt der Veranstaltung war die Diplom-Übergabe an die 18 Absolventinnen und Absolventen durch Armin Laschet, NRW-Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration (3. v. l.).
n einem Kooperationsprojekt untersuchen der Gesundheitsforscher Prof. Günter Eissing von der TU Dortmund und das Gesundheitsamt zurzeit die Veränderung der Gesundheit Dortmunder Kinder. Die Stadt und andere Träger wie die BKK Hoesch haben in den letzten Jahren viele Aktivitäten gestartet, damit Kinder in dieser Stadt gesund aufwachsen können. Ziel ist dabei vor allem, die körperliche Fitness zu verbessern und den Anteil übergewichtiger Kinder zu senken. Ob diese Aktivitäten erfolgreich sind, ist eine der Kernfragen des Projekts. In der Studie soll erfasst werden, ob Verbesserungen von Gesundheit und Fitness sichtbar werden. Weiterhin interessiert die Forscher, in welchem Alter Übergewicht bei Kindern entsteht. Bis April werden 500 dreijährige Kinder untersucht. Die Untersuchung entspricht weitgehend der Schuleingangsuntersuchung, zu der die Kinder drei Jahre später wieder kommen. Diese beiden Untersuchungen werden miteinander verknüpft, um die langfristige Entwicklung beurteilen zu können. Die Untersuchung besteht aus einem einfachen Motoriktest (seitwärts hüpfen), dem Messen von Körpergewicht und Körpergröße und einem kleinen Sprachtest. Die erste Untersuchung vor einem Jahr mit den damals Dreijährigen zeigte, dass der Anteil der übergewichtigen Kinder mit drei Jahren gegenüber dem Alter von einem Jahr bereits zugenommen hat. Zudem besitzt das soziale Umfeld in diesem Alter bereits einen Einfluss. Bei der jetzt gestarteten Untersuchung interessiert die Wissenschaftler nun, ob der Anteil übergewichtiger Kinder in Dortmund gestoppt werden konnte oder ob eine weitere Zunahme von Jahrgang zu Jahrgang auftritt. Wichtiger Unterstützer dieser Untersuchung ist die Betriebskrankenkasse Hoesch. Die BKK Hoesch leistet hiermit einen Beitrag zur
Dr. Renate Kensbock vom Gesundheitsamt und Moritz Fleck bei der Untersuchung im vergangenen Jahr
Prävention in Dortmund; nur durch die Förderung können die Personalkosten für die Durchführung der Untersuchung finanziert werden. Durch die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund wird die Anonymität sichergestellt. Die Eltern von Dreijährigen in Dortmund wurden in den letzten Tagen über die Untersuchung informiert. Die angeschriebenen Eltern werden gebeten, mit ihrem Kind zur Untersuchung zu kommen. Nur dann kann die Studie aussagekräftig sein. (Fakultät) Kontakt: Prof. Günter Eissing, Ruf: 7552805, E-Mail: eissing@fk14.tu-dortmund. de
Prof. Schulz-Zander ist Jurorin des Bildungsmedienpreises.
Experten diskutieren Kreationismus–
D
K
ie besten Bildungsmedien für Schulunterricht, privates Lernen, berufliche Bildung und Studium sind auf der Bildungsmesse »didacta« in Hannover am 11. Februar mit dem Deutschen Bildungsmedienpreis »digita 2009« ausgezeichnet worden. Aus rund 80 eingereichten Lernsystemen, Medienpaketen, Computerprogrammen und Online-Angeboten wählte die Jury die zwölf Gewinner des »digita 2009«. Die Jury, der Professorin Renate Schulz-Zander vom Institut für Schulentwicklungsforschung (Foto) angehört, setzt sich aus Wissenschaftlern, Fachleuten aus Bildung und Wirtschaft sowie Publizisten zusammen. Träger des Deutschen BildungsmedienPreises sind das IBI – Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft an der TU Berlin, die Zeitschrift »bild der wissenschaft« und die Stiftung Lesen. Schirmherrin des »digita 2009« ist die Niedersächsische Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann. Der »digita« im Bereich Studium ging an das Produkt »e-Xplore Technical English« (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Sprachenzentrum). Der »Dynamic Power Trainer« (imc information multimedia communication AG, Saarbrücken) – ein Produkt zur Gestaltung von E-Learning-Kursen – wurde mit dem »digita« in der Kategorie Didaktische Werkzeuge ausgezeichnet. In der Kategorie Organisationsmanagement ging der Preis an »edunite« (ascaion AG, Zürich-Neerach), ein Online-Portal für Schulen, das Planungs-, Kommunikations- und Verwaltungswerkzeuge zur
Verfügung stellt. Den Sonderpreis verlieh die Jury dieses Jahr an Zukunft@Bphil, die Education-Projekte der Berliner Philharmoniker (Schott Music GmbH & Co. KG, Mainz). Das Produkt »Wikis im Fachunterricht« (Markus Märkl, Klaus Himpsl, Claudia Summer) wurde mit dem INTELFörderpreis ausgezeichnet. (Institut) Kontakt: Prof. Renate Schulz-Zander. Ruf: 755-5502, E-Mail: renate.schulz-zander@tu-dortmund.de, Infos: http://www. digita.de/)
Die Ablehnung der Evolutionstheorie ist kein rein US-amerikanisches Problem. reationismus – die Ablehnung zentraler wissenschaftlicher Grundaussagen der Evolutionstheorie – ist kein rein US-amerikanisches Problem. Auch in den europäischen Ländern lässt sich zunehmend Skepsis gegenüber der Evolutions- und der Wissenschaftstheorie nachweisen. Die Fachgruppe Biologie und ihre Didaktik an der TU Dortmund hat, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), zu diesem Themenkomplex eine internationale Fachtagung organisiert. In Dortmund diskutierten am 20. Februar Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und sieben verschiedenen europäischen Ländern den wissenschaftlichen Bedeutungsrahmen der Evolutionstheorie und ihre gesellschaftliche Akzeptanz sowie die daraus resultierende Wissenschaftsfeindlichkeit. Alle Vortragenden, zu ihnen zählen unter anderem der Wissenschaftstheoretiker Prof. Gerhard Vollmer, der Wissenschaftshistoriker Prof. Thomas Junker, der Evolutionsbiologe Prof. Ralf Sommer und der Politikwissenschaftler Prof. Werner Patzelt, sind ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet und darüber hinaus auf dem Gebiet des Tagungsthemas bereits in Erscheinung getreten. Den Auftakt bei der Tagung machte die EU-Politikerin Anne Brasseur aus Luxenburg, die maßgeblich verantwortlich ist für den Bericht im Europarat: „Über die Gefahren des Kreationismus in der Bildung in Europa“. Moderiert wurde die Tagung von dem Ethnologen Prof. Dr. Christoph
Antweiler. Der Experte für Evolutionsdidaktik ist national wie international ein gern gesehener Gastredner bei der fächerübergreifenden Annäherung an die wissenschaftsskeptischen Einstellung der jungen Generation. Eigene Untersuchungen an der Technischen Universität Dortmund und an der Hacettepe Universität in Ankara belegen die hohe Skepsis von Lehramtsstudierenden an den beiden Universitäten und damit auch die Ablehnung von Wissenschaft. So haben Grafs Untersuchungen gezeigt, dass in Deutschland jeder siebte Lehramts-
student die Evolution nicht akzeptiert. Mit der Ablehnung der Evolution geht auch eine Ablehnung der Wissenschaft als sinnvolles Erkenntnisinstrument einher. (Fakultät) Kontakt: Prof. Dittmar Graf, Fachgruppe Biologie und Didaktik der Biologie, Ruf: 755-6527 Initiator Prof. Dittmar Graf
03-04/09 | Nr. 407
unizet | Kultur und Gesellschaft
Nachwuchssorgen an deutschen Hochschulen Forscherteam untersucht den Zusammenhang zwischen Kinderlosigkeit und Beschäftigungsbedingungen.
I
m Jahr 2004 hatten an nordrhein-westfälischen Hochschulen 74 Prozent des wissenschaftlichen Mittelbaus keine Kinder. Dies fand ein Dortmunder Forscherteam um Prof. Sigrid Metz-Göckel in einer Studie über Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in NRW heraus. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt »Wissen- oder Elternschaft?« untersuchen die Wissenschaftlerinnen nun den Zusammenhang zwischen Kinderlosigkeit und Beschäftigungsbedingungen an deutschen Hochschulen in acht Bundesländern. Im Vergleich zu Ländern wie Frankreich oder Schweden ist die Geburtenrate bei Personen mit einer Hochschulbildung in Deutschland sehr niedrig. Dies betrifft in ganz besonderem Maße Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Hochschulen. Und das trifft nicht nur auf Frauen zu, sondern auch Männer haben zunehmend keine Kinder. Wegen der oftmals schwierigen Beschäftigungsverhältnisse – befristete Verträge oder Teilzeit – im wissenschaftlichen Mittelbau rechnet das Team mit einer weiteren Zunahme der Kinderlosigkeit in dieser Statuspassage. Die Daten zu den Eltern bzw. Kinderlosen werden ermittelt auf der Basis von etwa 85.000 Beschäftigten aus acht Bundesländern.
Auch Männer sind betroffen. Im Unterschied zu anderen Erhebungsverfahren wie des Sozioökonomischen Panels (SOEP) und des Mikrozensus stützt das Forscherteam seine Aussagen nicht auf Stichproben, sondern auf eine Vollerhebung. Möglich gemacht hat dies eine außergewöhnliche Kooperation mit den Landesämtern für Besoldung und Versorgung von acht ausgewählten
Bundesländern. Dem Projekt wurden die anonymisierten Personal- und Kinderdaten des wissenschaftlichen Personals für 2006 (sowie ältere Vergleichsjahre) für eine Analyse bereitgestellt. Dieser Zugang war aufgrund der föderalistischen Struktur in den Ländern aufwändig und langwierig, da auf die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben geachtet werden musste. Mittlerweile liegen dem Forschungsteam alle Personaldaten vor, und zwar des gesamten wissenschaftlichen Personals der Universitäten und Fachhochschulen der Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen, differenziert nach Status und Geschlecht. Damit können erstmalig äußerst präzise Zahlen über Eltern und Kinderlose an den Hochschulen vorgelegt werden.
Kinder. Es werden Datensätze aus unterschiedlichen Jahren herangezogen, um Entwicklungsverläufe aufzuzeigen. Die präzise Ermittlung der Kinder und ihre Zuordnung zu Eltern bestimmter Berufsgruppen ist – kaum zu glauben – für die demografische Forschung in Deutschland ein großes Problem. Die amtliche Hochschulpersonalstatistik enthält bisher keine Daten zu den Kindern, diese fallen lediglich bei den Landesämtern für Besoldung an. Da mit der Tarifumstellung die Kinder nicht mehr erfasst werden, wird es künftig umso
schwieriger, präzise Angaben über Kinder von Beschäftigten an Hochschulen zu erhalten. Für politische Intentionen und Interventionen zugunsten familienfreundlicher Hochschulen stelle die unzureichende Datenlage zu den Eltern eine merkwürdige Schieflage dar, so Sigrid Metz-Göckel. Die Untersuchung »Wissen- oder Elternschaft? Kinderlosigkeit und Beschäftigungsbedingungen an Hochschulen in Deutschland« wird unter der Leitung von Prof. Sigrid Metz-Göckel am Hochschuldidaktischen Zentrum durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie dem europäischen Sozialfonds (ESF) im Programm »Frauen an die Spitze« mit einer Laufzeit bis November dieses Jahres finanziert. Das Projekt knüpft an Ergebnisse aus der Studie »Junge Elternschaft und Wissenschaftskarriere« an, das im HWPProgramm von Nordrhein-Westfalen und der Technischen Universität Dortmund gefördert wurde und sich auf die Universitäten in Nordrhein-Westfalen beschränkt hat. Buchveröffentlichung: Sigrid MetzGöckel/Christina Möller/Nicole Auferkorte-Michaelis: »Wissenschaft als Lebensform – Eltern unerwünscht? Kinderlosigkeit und Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Personals aller nordrhein-westfälischen Universitäten«, Barbara Budrich Verlag Opladen 2009 http:// www.budrich-verlag.de/pages/details. php?ID=174 (HDZ)
Forschungsfragen sind: Wie hoch ist die tatsächliche Kinderlosigkeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an bundesdeutschen Hochschulen? Welche Unterschiede zeichnen sich ab zwischen den Geschlechtern, den Statusgruppen, den Hochschultypen und Altersgruppen? Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Zusammenhänge zwischen Beschäftigung (Umfang und Dauer), Hochschultyp (Universität oder Fachhochschule), Statusgruppe (wissenschaftlicher Mittelbau oder Professor/innen), Geschlecht, Alter und Kinderlosigkeit bzw. Anzahl der
Kontakt: Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, EMail: sigrid.metz-goeckel@tu-dortmund. de, Christina Möller, Ruf: 755-5537 oder 22632376
Seite 5
Dies und Das Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät hat Dr. Ute Fischer am 28. Januar die Lehrbefugnis für das Fach Soziologie erteilt. Dr. Ursula Reinermann (Fakultät 12) feiert am 1. Mai ihr 40jähriges Dienstjubliläum. Vom 3. bis 11. Februar war Prof. Jun Yamana von der Gakugei-Universität Tokyo zu Gast am Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft von Prof. Lothar Wigger. Während seines Aufenthaltes veranstaltete er ein Kompaktseminar mit dem Titel »Bildung und Erziehung in Japan heute«, das die Studierenden zu einer vergleichenden Perspektive aktueller Erziehungsprobleme in Deutschland und Japan anregte. Im Rahmen seines öffentlichen Vortrags »Erziehungsräume in Japan« beeindruckte Prof. Yamana die Anwesenden mit seiner historischsystematischen Darstellung des Modernisierungsprozesses japanischer Erziehung am Beispiel der räumlichen Gestaltung des Schulunterrichts. Sein auf Foucaults Theorie gestützter anspruchsvoller und zugleich anschaulicher Vortrag war für Professoren und Studierende gleichermaßen anregend. Neben dem Vergleich deutscher und japanischer Erziehung und der Geschichte der deutschen Reformpädagogik sind Kinder- und Jugendbücher ein weiterer Forschungsschwerpunkt des japanischen Wissenschaftlers. Insofern waren die Arbeitsstelle für materialgebundene experimentelle Spielpädagogik der Fakultät 12 sowie die Kinder- und Jugendbuchsammlung der Unibibliothek von großem Interesse für den japanischen Gast. Insgesamt boten die Veranstaltungen und die vielen wissenschaftlichen Gespräche für alle Beteiligten die Möglichkeit über den „Tellerrand“ der eigenen (Fach-) Kultur hinaus zu blicken. (Fakultät
Rehabilitationswissenschaften: Neuer Stipendienpreis fördert künftig Theorie-Praxis-Bezug, und Studie begutachtet Städtische Einrichtungen.
D
ie engere Verzahnung von Theorie und Praxis ist seit langem das Ziel der erfolgreichen Kooperation zwischen der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der TU Dortmund und der »Evangelischen Stiftung Volmarstein«. Ein weiterer Baustein dieser Zusammenarbeit wird der neue von beiden Partnern ausgelobte »Volmarstein Stipendienpreis« sein, mit dem herausragende Leistungen der Studierenden honoriert werden. Diese neue Form der Zusammenarbeit startete am 16. Februar mit der offiziellen Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch den Vorstand der »Evangelischen Stiftung Volmarstein« sowie durch die Leitung der TU Dortmund, vertreten durch die Dekanin der Fakultät »Rehabilitationswissenschaften«, Prof. Elisabeth Wacker. Angelehnt an das Motto der Technischen Universität Dortmund »Mensch und Technik« entsteht eine Kooperation zweier bedeutender Einrichtungen, die Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung unterstützen: Die TU Dortmund bringt sich über ihre Fakultät Rehabilitationswissenschaften als Wissenschaftspartner ins Spiel – sie ist europaweit die größte Fakultät, die sich ganz den Fragen der Pädagogik und Rehabilitation für diesen Personenkreis widmet. Die »Evangelische Stiftung Volmarstein« widmet sich seit 1904 dem „Dienst am Nächsten“. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Orthopädische Klinik Volmarstein, das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe, stationäre, teilstationäre und ambulante Angebote der Behindertenhilfe für Kinder, erwachsene und alte Menschen in
Ein besonderer Baustein der Kooperation soll künftig der »Volmarstein Stipendienpreis« sein. Dieser wird an Studierende der Fakultät vergeben, um herausragende Studierende im Forschungsgebiet der Rehabilitationstechnologie oder verwandten Gebieten zu fördern. Dabei können auch Studienleistungen gewürdigt werden, welche in Kooperation mit der »Evangelischen Stiftung Volmarstein« entstanden sind. Bei diesen Leistungen steht im Vordergrund, Forschung und Praxis für alltagsrelevante, technologie-
Pfarrer Jürgen Dittrich, Vorstandssprecher der Evangelischen Stiftung Volmarstein (vorne links) und Reha-Dekanin Prof. Elisabeth Wacker (vorne rechts) unterzeichneten den Kooperationsvertrag. Student Roland Breker und Prodekan Prof. Christian Bühler (stehend v. l.) freuen sich auf die Zusammenarbeit mit der Stiftung.
Wetter, Hagen, dem Ennepe-Ruhr-Kreis und in Mecklenburg-Vorpommern, eine Förderschule für behinderte Kinder, das »Berufsbildungswerk« und das »WernerRichard-Berufskolleg«, die Werkstatt für behinderte Menschen in Wetter und Hagen-Berchum, das Forschungsinstitut Technologie und Behinderung, die Ambulanten Dienste und Beratungsstellen, die integrative Rehabilitationsmedizin sowie die Martinskirchengemeinde.
Wie es um die Barrierefreiheit öffentlicher Gebäude bestellt ist, hat die TU Dortmund in einer breit angelegten Studie untersucht. Dazu wurden über hundert öffentliche Gebäude in sieben nordrhein-westfälischen Städten unter die Lupe genommen, darunter rund zwanzig Verwaltungsgebäude, Schulen, Sport- und Freizeitstätten in Dortmund. Methodik und Ergebnisse der Studie für den Bereich der Stadt Dortmund stellten Prof. Christian Bühler und Architekt Martin Philippi im Februar gemeinsam mit Stadtdirektor Ullrich Sierau und der städtischen Behindertenbeauftragten Christiane Vollmer beim Ortstermin an drei der untersuchten Gebäude vor. Ullrich Sierau: „Die Untersuchung bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und auch schon einiges erreicht haben. Sie zeigt uns aber auch, wo wir noch besser werden müssen und gibt uns dazu Vorschläge an die Hand.“
nahe Fragestellungen zu verbinden und kritisch zu reflektieren. Der neue Stipendienpreis wird daher für besondere Leistungen bei der Überführung von theoretischen Konzepten und wissenschaftlichen Denkansätzen in angewandte Rehabilitation vergeben, welche der Förderung und Entwicklung eines selbstbestimmten Lebensstils mit hoher Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen dienen. Dafür sind Reflektionen in folgenden Bereichen denkbar: Ersten: Wie das Leben von Menschen mit Behinderungen durch
technische Hilfen erleichtert, verschönert, angenehmer gemacht werden kann. Zweitens: Analyse und Beachtung von Wohlfühlgewohnheiten, Bedürfnissen und Wünschen von Menschen mit Behinderungen. Drittens: Selbstverwirklichung und Lifestyle durch Unterstützung mit Rehabilitationstechnik, universellem Design und Barrierefreiheit. (Fakultät) Kontakt:Daniela de Wall-Kaplan, Ruf: 755-2891, E-Mail: daniela.dewall@tudortmund.de
Seite 6
Dies und Das 25 Jahre im Dienst: Marika Giebel (Lehrstuhl Biomaterialien) am 1. April, Klaus-Dieter Heinrich (Institut für Roboterforschung) am 9. April, Thomas Reinsch (ITMC) am 7. März, Petra Schlager (ITMC), am 1. Januar und Dr. Manfred Thibud (ITMC) am 15. März Das Institut für Umformtechnik und Leichtbau richtete am 12. März einen Workshop zum Thema »Impulsumformung« aus. Es handelte sich dabei bereits um die 8. Veranstaltung in einer Reihe von nationalen und internationalen Workshops und Konferenzen. In diesem Jahr wurden insbesondere erste Ergebnisse aus dem DFG-Paketantrag »Methodenplanung für quasi-statisch-dynamisch kombinierte Umformprozesse« vorgestellt und mit thematisch passenden Vorträgen anderer Universitäten und Unternehmen ergänzt. Ab dem 3. Februar ist der Humboldt -preisträger Prof. Thomas J. Weiler von der Vanderbilt University in Nashville (USA) an der Fakultät Physik zu Gast. Weiler, der im Jahr 2008 den Humboldt-Preis für seine entscheidenden Beiträge zum Verständnis der starken Wechselwirkung zwischen den Quarks im Atomkern und seine Forschungen auf dem Gebiet der Astroteilchen- und Neutrinophysik erhielt, plant in Dortmund neue Arbeiten in Kooperation mit den Forschungsgruppen von Prof. Heinrich Päs, Prof. Ewald Reya und Prof. Wolfgang Rhode. Dr. Arnd Jenne und sein Team von der Fakultät Raumplanung konnten sich im Hochschulwettbewerb zum Wissenschaftsjahr 2009 mit ihrem Projekt »Immobilie-vor-Ort« einen Platz unter den besten 15 Projektideen sichern und freuen sich nun über 10.000 Euro. Unter dem Oberthema »Alltagstauglich?« hat das Team vom Fachgebiet Gewerbeplanung ein Projekt auf die Beine gestellt, dass Schüler der gymnasialen Oberstufe an das Thema »Immobilien- und Stadtentwicklung« heranführen soll. Kontakt: Dr. Arnd Jenne, Ruf: 755-7845
Die TU trauert um Dr. rer. nat. Walter H. R. Ehrenstein, der nach schwerer Krankheit am 30. Januar dieses Jahres im Alter von 58 Jahren verstarb. Dr. Ehrenstein hat seine wissenschaftliche Tätigkeit am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung im Jahre 1985 in der Abteilung »Sinnesund Neurophysiologie« begonnen. Sein Interesse galt den Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Wahrnehmung und ihrer Bedeutung für die berufliche Arbeit. Daneben hatte er ein ausgeprägtes Interesse an Fragen der Wissenschaftsgeschichte. Der Vorstand der Forschungsgesellschaft für Arbeitsphysiologie und Arbeitsschutz, der Direktor, der Betriebsrat und die Belegschaft des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung sowie die TU Dortmund werden ihn als Menschen und Wissenschaftler vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
unizet | Natur und Technik
03-04/09 | Nr. 407
»Patent-Ticket«: Busse und Bahnen für Ältere Mit öffentliche Verkehrsmitteln den Alltag selbstbestimmt gestalten
B
usse und Bahnen für Ältere – mehr als nur Barrierefreiheit. Dies war das Thema einer Fachtagung, die am 12. März am Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung (VPL) von Prof. Christian Holz-Rau ausgerichtet wurde. Anlass war der Abschluss des Forschungsprojektes »Das PatenTicket – Modellhafte Mobilitätsdienstleistungen für ältere Menschen durch Empfehlungsmarketing im ÖPNV«. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist für ältere Menschen ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des selbstbestimmten Alltags. Gleichzeitig sind Ältere eine relevante Zielgruppe für Verkehrsunternehmen. Aber welche Bedürfnisse haben Ältere und mit welchen Konzepten kann ihnen der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert werden, thematisierte Christian Holz-Rau zum Auftakt die Bedürfnisse älterer Menschen im Hinblick auf Mobilität und Erreichbarkeit.
wurden Herausforde-rungen und Konsequenzen des demographischen Wandels sowie mehr als 20 gute Beispiele aus ganz Europa zur Mobilität Älterer mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewertet. Anschließend wurde das Projekt »Das PatenTicket – Modellhafte Mobilitätsdienstleistungen für ältere Menschen durch Empfehlungsmarketing im ÖPNV« vorgestellt. Stammkundinnen und Stammkunden ab 60 Jahre suchten sich ein ÖPNV-unerfahrenes, mindestens 60 Jahre altes »Patenkind« und unterstützten es drei Monate lang bei der ÖPNV-Nutzung. Die Evaluation des Projektes zeigte eine überraschende Erfolgsquote: Rund 30 Prozent der »Patenkinder« hatten inzwischen eine Seni-
oren-Jahreskarte abonniert, ein weiteres Drittel nutzt Busse und Bahnen häufiger als zuvor. Birgit Kasper von der TU Dortmund, Steffi Schubert von bkforschung und Jürgen Toepsch von den Kölner Verkehrsbetrieben stellten das Projektdesign und die Ergebnisse zur Diskussion. Johanna Balthesen und Bianca Kaczor vom Kreisverwaltungsreferat Mobilitätsmanagement in München präsentierten die aktuelle Strategie des Direktmarketings für ältere Menschen. Auf diesem Weg soll die Ressourcen sparende Mobilität älterer Menschen gefördert und die gesellschaftliche Teilhabe unterstützt werden. Inhaltlich besteht eine Orientierung am Konzept der Mobilitätsberatung
für Neubürgerinnen und Neubürger, das sich bereits bewährt hat. Das »Bärenticket« ist ein Konzept des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, das der Zielgruppe der Älteren zur Sicherung der Mobilität dient. Heinz Hauschildt und Reinhard Merkel berichteten über die inzwischen gewonnenen Erfahrungswerte. Welche Aspekte haben sich bewährt und welche könnten weiterentwickelt werden – sowohl im Hinblick auf die Verkehrsmittelnutzung der Älteren als auch im Hinblick auf betriebswirtschaftliche Ergebnisse. (Fakultät) Kontakt: Birgit Kasper, Ruf: 755-4822, EMail: Birgit.Kasper@tu-dortmund.de
Nicht nur für Seniorinnen und Senioren ein Problem: schlecht leserliche und unübersichtliche Schalter und Fahrpläne
ÖPNV ist für Ältere sehr wichtig. In verschiedenen Forschungsprojekten der vergangenen Jahre wurden am Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung Untersuchungen zur Mobilität Älterer oder zum Thema ÖPNV und Daseinsvorsorge durchgeführt. Aus den Ergebnissen können zielgruppenspezifische Ansätze abgeleitet werden. Matthias Fiedler von Rupprecht Consult – Forschung & Beratung GmbH berichtete von Forschungsergebnissen aus dem Projektkontext »Older People and Public Transport – Challenges and Chances of an Ageing Society«. Für die European Metropolitan Transport Authorities (EMTA)
Fachtagung zu innovativen Zerspanungsprozessen
Klimagerechte Architektur: Abschied von Helmut Müller
M
D
it der Veranstaltung »Innovative Zerspanung: Prozess – Simulation – Optimierung« setzte das Institut für Spanende Fertigung (ISF) am 10. und 11. März die Tagungsreihe »Fachgespräch zwischen Industrie und Hochschule« fort. Die Tagung widmete sich den Fragen und Problemstellungen zu Prozessen und Werkzeugen, Maschinen und dem informationstechnischen Umfeld. Das ISF verpflichtet sich mit der Veranstaltung in besonderer Weise dem Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Industrie und Hochschule. Außerdem wurde im Rahmen der Tagung die »Otto-Kienzle-Gedenkmünze« der »Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik« (WGP), die höchste nationale Auszeichnung auf dem Gebiet der Fertigungstechnik, verliehen. Die Fachvorträge der Tagung, in denen neben Vertretern der Hochschule insbeson-
dere Werkzeug- und Maschinenhersteller sowie Anwender zu Wort kamen, zeigten aktuelle Potenziale für den Werkzeugund Formenbau, die Luft- und Raumfahrtindustrie sowie für die Automobilindustrie auf. Außerdem gaben die Referenten neue Strategien und Entwicklungen in den Bereichen der Bearbeitung moderner Stähle, Leichtbau- und Verbundwerkstoffe wieder und beschrieben die Notwendigkeiten der Simulation und Optimierung zur Gestaltung sicherer Fertigungsprozesse. Umfangreiche praktische Vorführungen im Versuchsfeld rundeten die Tagung ab. Die zweitägige Veranstaltung bot ausreichende Gelegenheiten für Diskussionen sowie den Austausch von Wissen und Erfahrung. (Institut) Kontakt: Jens Rautenberg, Institut für Spanende Fertigung, Ruf: 755-5814, EMail: rautenberg@isf.de, Infos: www.isf. de/veranstaltungen/2009_tagung
en Lehrstuhl »Klimagerechte Architektur« hatte Prof. Helmut Müller 16 Jahre lang inne. Die Fakultät würdigte ihn in einer Feierstunde am 18. Februar anlässlich seines Ausscheidens aus dem Universitätsdienst für sein großes Engagement in Forschung und Lehre und seine Verdienste im internationalen Kontext. Prof. Müller selbst wies in seinem Abschiedsvortrag zum Thema »Entwicklungen in der klimagerechten Architektur« ein letztes Mal in seiner Funktion als Universitätsprofessor auf die Bedeutung des energieeffizienten Bauens im Blick auf die globale Zukunft hin. Schon Ende der 70er Jahre waren Energieeffizienz und Lichttechnik Schwerpunkte in Prof. Müllers beruflichem Leben. Nach seinem Architekturstudium an der TH Hannover und der Universität Stuttgart sowie dem folgenden DAADStipendium in London kehrte er zur Promotion nach Stuttgart zurück und wurde dort 1981 mit dem Dissertationspreis ausgezeichnet. Seine Mitarbeit bei einem renommierten Kölner Unternehmen für gebäudetechnische Gesamtplanung seit 1979 galten u.a. bereits den Themen Lichttechnik und rationelle Energieverwendung. Zehn Jahre hatte Helmut Müller eine Professur am Fachbereich Architektur der Fachhochschule Köln im Lehrgebiet Baustofflehre/-technologie inne und gründete und leitete darüber hinaus dort das Institut für Licht- und Bautechnik (ILB). 1993 übernahm Prof. Müller den neu eingerichteten Lehrstuhl »Klimagerechte Architektur« der Fakultät Bauwesen. Als besonders reizvoll, so Prof. Müller, habe er seine Tätigkeit innerhalb des Dortmunder »Modells Bauwesen« empfunden, da gerade die Aufgabe der klimagerechten Architektur nur in enger Kooperation von
Architekten und Ingenieuren gelöst werden könne. Kooperation spielte für Prof. Müller eine große Rolle. So pflegte er in der Forschung die Zusammenarbeit mit Universitäten in Europa und Afrika. In der Lehre entstand – gemeinsam mit der Fakultät Elektroingenieurwesen – der Studienschwerpunkt »Integration erneuerbarer Energien in Gebäuden« und eine Vernetzung mit sechs europäischen Universitäten. Im Rahmen des EU-Projektes »PREA – Promoting Renwable Energies in Africa« wurden in Zusammenarbeit mit vier europäischen Partnern an drei Partneruniversitäten des südlichen Afrikas die Masterkurse »Integration of Renewable Energies in Buildings« eingeführt. International von herausragender Bedeutung waren Kooperationen mit den Fakultäten der Universität Dar es Salaam (Tanzania) und der Semyung-Universität Seoul (SüdKorea). Die Studierenden werde er besonders vermissen, sagte Prof. Müller bei seinem Abschied. Ihm werde ihr Elan, ihr Interesse und das gemeinsame Besprechen der Problemstellungen fehlen. Dieses Kompliment gaben die Studierenden ihm zurück (Fakultät)
03-04/09 | Nr. 407
unizet | Natur und Technik
Seite 7
In 80 Tagen durch Deutschland: Dortmunder Wissenschaftler errechnen optimale Route.
Forschungsprojekt zur Sicherheit von Stromnetzen gestartet
R
S
ainer Zietlow hat mit einem erdgasbetriebenen VW Caddy schon den ganzen Globus umrundet sowie den Himalaya überquert – und es damit in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Inzwischen ist der Auto-Abenteurer zu seiner nächsten großen Fahrt aufgebrochen; in 80 Tagen will er allen 800 deutschen Erdgas-Tankstellen einen Besuch abstatten. Insgesamt ca. 18.000 Kilometer muss er dazu hinter sich bringen. Wie der Abenteurer diese Strecke mit möglichst niedrigem Erdgasverbrauch bewältigen kann, hatte ein Forschungsteam der Technischen Universität Dortmund zuvor herausgefunden. Wie die Forscher die optimale Route berechnet haben und wie der Abenteurer bislang damit gefahren ist, erläuterten sie am 16. Februar bei ihrem Zwischenstopp in Dortmund. Das Ziel für das Team vom Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik von Prof. Uwe Clausen war klar: mit möglichst wenigen gefahrenen Kilometern die 800 Tankstellen in ganz Deutschland anzusteuern. Dabei achteten die Wissenschaftler auch darauf, dass sie Strecken auswählten, auf denen Rainer Zietlow und sein Beifahrer, der Fotograf Franz Janusiewicz, einen möglichst niedrigem Erdgasverbrauch erreichen könnten. „Bei einer Strecke mit mehr als 800 Stationen ist dies ein schweres Optimierungsproblem“, verriet der Projekt-Koordinator an der TU Dortmund, Sascha Wohlgemuth. Den Wissenschaftlern ist es jedoch mit Hilfe verschiedener Verfahren gelungen, einen möglichst effizienten Tourenplan zu erstellen. „Dieser kommt der verbrauchsoptimalen Strecke zwischen allen Tankstellen sehr nahe“, so Prof. Uwe Clausen. Zur Lösung wurde ein
Doktorandenkolleg stärkt Informatik. Die »Informatik-Ruhr«, ein Zusammenschluss der Informatiker der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen veranstalteten am 9. und 10. März erstmals ein gemeinsames Doktorandenkolleg. Mit dieser Veranstaltung stellten die drei Hochschulen der »Universitätsallianz Metropole Ruhr« die Weichen für eine noch intensivere forschungsorientierte Kooperation. Wichtiges Ziel des Doktorandenkollegs war die Bildung eines persönlichen Netzwerkes zwischen den Nachwuchswissenschaftlern. Den Doktorandinnen und Doktoranden der »Informatik Ruhr« steht nun eine Plattform zur Verfügung, die den wissenschaftlichen Austausch über die engeren fachlichen Grenzen der Teildisziplinen der Informatik hinaus ermöglicht. Außerdem bot das Kolleg eine ausgezeichnete Gelegenheit, um Informationen zu Karrierewegen in Wirtschaft und Wissenschaft vorzustellen und persönliche Perspektiven für die Zeit nach der Promotion zu diskutieren. 28 Doktorandinnen und Doktoranden beteiligten sich an diesem ersten Kolleg. Der Erfahrungsaustausch unter den Doktorandinnen und Doktoranden wurde ergänzt durch eingeladene Referenten aus der Praxis. „Diese Veranstaltung ist ein weiterer maßgeblicher Schritt zur Vernetzung der Informatikbereiche im Ruhrgebiet“, betonte Tagungsleiter Prof. Gernot A. Fink von der Fakultät für Informatik der TU Dortmund. „Für unsere Promovierenden bietet diese Form des themenübergreifenden Erfahrungsaustausches eine Quelle für neue Ideen und eine Möglichkeit, persönliche Kontakte zu knüpfen.“ (Jesse) Kontakt: Dr. Norbert Jesse, Fakultät nformatik, Ruf: 755-6221, E-Mail: norbert.jesse@udo.edu.de
Erfolgreiche Zusammenarbeit: Auto-Abenteurer Rainer Zietlow und Prof. Uwe Clausen von der TU Dortmund.
diskretes Optimierungsmodell entwickelt und mittels mathematischer Verfahren gelöst. Das Erdgasauto, ein VW Passat mit 150 PS, wird während seiner Marathonfahrt auch das einzige Erdgasfeld Deutschlands im Münsterland besuchen und bei einem Autofahrer Station ma-
chen, der mit seinem privaten ErdgasFahrzeug bereits über 400.000 Kilometer zurückgelegt hat. Kontakt: Prof. Uwe Clausen, Ruf: 7556335, Sascha Wohlgemuth, Ruf: 7557335
chwerwiegende Störungen in den elektrischen Übertragungsnetzen verursachen oftmals großflächige Stromausfälle, wie beispielsweise die europaweite Störung im November 2006. Das Anfang 2009 gestartete Forschungsprojekt »ICOEUR« (Intelligent Coordination of Operation and Emergency Control of EU and Russian Power Grids) will in den nächsten drei Jahren wesentliche Anwendungen für Technologien zur Verbesserung des Betriebs und der Sicherheit großer elektrischer Energietransportnetze weiterentwickeln. Der Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft an der Technischen Universität Dortmund arbeitet als Konsortialführer mit 22 Partnern aus der Europäischen Union und Russland zusammen. Das Team um Lehrstuhlinhaber Prof. Christian Rehtanz ist dabei an fünf von sechs Arbeitspaketen beteiligt und kümmert sich um Projektmanagement und Koordination. Die Aufgabe des Projektleiters übernimmt Lehrstuhl-Mitarbeiter Ulf Häger. Zweimal jährlich kommen die Projekt-Partner zusammen, das Abschlusstreffen im Dezember 2011 wird in Dortmund stattfinden. Die internationale Kopplung von elektrischen Energietransportnetzen bietet eine Reihe von Vorteilen bei der Betriebssicherheit, bei der Integration von erneuerbaren Energien oder auch für den Energiehandel. Aus diesen Gründen wurde das europäische Verbundnetz (UCTE) seit seiner Einführung im Jahr 1951 ständig erweitert. Um Netze dieser Größenordnung störungsfrei betreiben zu können, sind innovative Verfahren und Technologien notwendig, die im Rahmen von »ICOEUR« weiterentwickelt werden
sollen. In diesem Zusammenhang ist einer der Forschungsschwerpunkte die Weiterentwicklung einer dynamischen »Weitbereichsmessung«, basierend auf zeitsynchronisierten Zeigermessungen im Hinblick auf die Erfassung und Detektion gefährlicher Netzzustände. Hierbei erfolgt die Messung von Strom und Spannung an entfernten Orten zeitsynchronisiert durch ein GPS-Satellitensignal. Ein weiteres Forschungsthema ist die Entwicklung von innovativen Schutzsystemen, die mit Hilfe der dynamischen Weitbereichsmessung im Störungsfall automatische Gegenmaßnahmen einleiten. So könnte beispielsweise eine gezielte Netztrennung zwischen zwei Systembereichen eine Ausbreitung einer Störung von einem gestörten Netzbereich in einen ungestörten Netzbereich verhindern. Die Basis für dieses Europäisch-Russische Forschungsprojekt bildet eine gemeinsame politische Entscheidung, die wissenschaftliche und technische Kooperation zu stärken. Im Energiebereich wurden zwei Themengebiete ausgewählt, zum einen elektrische Transportnetze und zum anderen Biomasse zur Kraft-WärmeKopplung. Die Ausschreibung wurde im Jahr 2008 veröffentlicht, und die eingereichten Angebote wurden sowohl von der Europäischen Kommission als auch von der Russischen Behörde für Wissenschaft und Forschung, »FASI«, begutachtet. Das »ICOEUR«-Projekt wurde als das beste Angebot sowohl auf russischer als auch auf EU-Seite bewertet. Kontakt: Ulf Häger, LS für Energiesysteme und Energiewirtschaft, Ruf: 9700-981, EMail: ulf.haeger@tu-dortmund.de
Promotion auf international höchstem Niveau Europaweit größtes Graduiertencluster für Industrielle Biotechnologie gestartet
D
ie Technische Universität Dortmund verbucht erneut einen Erfolg in einem zukunftsweisenden Forschungsgebiet: Am 1. April startet das »Graduiertencluster für Industrielle Biotechnologie« als gemeinsames Promotionskolleg der TU Dortmund und der Universitäten Bielefeld und Düsseldorf. Das europaweit größte Doktorandenprogramm auf diesem Forschungsfeld ist eingebettet in das NRW-Netzwerk »CLIB2021« Cluster Industrielle Biotechnologie“. Sprecherhochschule der einzigartigen Doktorandenausbildung ist die TU Dortmund. Das bis Dezember 2012 laufende Programm ermöglicht insgesamt 84 Nachwuchswissenschaftlern – 28 davon in Dortmund – eine Promotion auf international höchstem Niveau. Mit 4,1 Millionen Euro fördert das nordrheinwestfälische Innovationsministerium das 7,2 Millionen Euro teure Programm. Die restlichen Mittel setzen sich aus Eigenanteilen der Hochschulen und Beiträgen der im »CLIB2021« organisierten Biotechnologie-Unternehmen zusammen.
International erstklassig „Mit dem neuen Graduiertencluster sind die TU Dortmund und ihre beiden Partnerhochschulen international erste Adressen für hochqualifizierten Forschungsnachwuchs in der industriellen Biotechnologie“, freut sich TU-Rektorin Prof. Ursula Gather. Und Prof. Gerhard Schembecker, Sprecher des neuen Promotionskollegs betont, dass vor allem die enge Verzahnung mit der industriellen Praxis ein Alleinstellungsmerkmal der neuen Graduiertenausbildung darstellt. „Die Ausrichtung der Forschung auf in-
dustrierelevante Fragestellungen und die Einbindung von Unternehmen in die Ausbildung sind integrale Bestandteile des Promotionsstudiums“, sagt der Inhaber des Lehrstuhls für Anlagen- und Prozesstechnik der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund. In Dortmund arbeiten die Bio- und Chemieingenieure mit so renommierten Partnern wie Bayer oder Evonik zusammen. Aber auch kleine Hightech-Unternehmen aus dem Umfeld der TU Dortmund, wie beispielsweise die Wittener »bitop AG« oder die im BioMedizinZentrumDortmund (BMZ) beheimatete »InterMed Discovery GmbH«, stehen auf der Liste der Kooperationspartner. Die Hochschulen profitieren hier von den Kontakten im Netzwerk »CLIB2021«, das die chemische Industrie,
junge biotechnologische Unternehmen sowie wissenschaftliche Institute aus NRW vereint und vom Bundesforschungsministerium mit 20 Millionen Euro gefördert wird. Die Auswahl der 84 Teilnehmer des Promotionsstudiengangs erfolgt im Rahmen einer internationalen Ausschreibung, für die sich hochqualifizierte Studierende unter anderem aus den Bereichen Chemie, Biologie, Verfahrenstechnik oder Medizin bewerben können. Gefördert werden die Nachwuchsforscher mit einem monatlichen Stipendium in Höhe von 1.500 Euro. Thematisch stützt sich das Cluster auf vier Technologiebereiche: Im Bereich »Polyomics« beschäftigt sich das Forschungsprogramm mit der Frage, wie Prozesse innerhalb der Zelle so beeinflusst werden können, dass sie gezielt gewünschte Produkte generieren. Im
Rahmen des Bereichs »Expression« wird untersucht, wie diese Produkte durch die Zellwände transportiert und so beispielsweise als neue Katalysatoren oder Enzyme genutzt werden können. Im dritten Bereich, der »Biokatalyse«, wird versucht, diese in den Zellen hergestellten Produkte – oder aber gleich die ganze Zelle – für neue chemische Reaktionen zu nutzen, um zum Beispiel aus nachwachsenden Rohstoffen Vorprodukte für Kunststoffe herzustellen. Aufgabe des Bereichs »Aufarbeitung« ist es schließlich, geeignete Verfahren zu erarbeiten, um Nebenprodukte oder Verunreinigungen, die bei den biochemischen Reaktionen entstehen, abzutrennen. (Fakultät) Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schembecker, Ruf: 755-2339
Wissenschaftlicher Nachwuchs: Promotion auf international höchstem Niveau bietet das neue Graduiertencluster.
Seite 8
unizet | Wissenschaft und Praxis
03-04/09 | Nr. 407
Motiviert, kompetent – chancenlos? Gründungsneigung ist bei Migrantinnen deutlicher größer als die Gründungsquote.
D
er Wunsch nach Selbstständigkeit ist bei Frauen mit Migrationshintergrund stark ausgeprägt. Trotzdem ist die Gründungsquote von Migrantinnen nach wie vor deutlich geringer als deren Gründungsneigung. Derzeit wird nur jedes vierte Unternehmen von Frauen gegründet. Bei Migrantinnen ist die Quote noch einmal um ein Drittel geringer. Gründe dafür sucht zurzeit ein Forscherteam der TU Dortmund. Im Rahmen der internationalen Tagung »Motiviert, kompetent – chancenlos?«, auf der die Resultate des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekts »Unternehmensgründungen durch Migrantinnen« präsentiert wurden, stellte das Team ebenfalls seine Ergebnisse vor. Gerade der Migrationshintergrund bringt unternehmerische Vorteile mit sich, wie beispielsweise sprachliche und kulturelle Kompetenzen. Obwohl also Existenzgründungen durch Migrantinnen sowohl für die wirtschaftliche Entwicklung des Standortes Deutschland als auch für die Integration von Migrantinnen von großer Bedeutung sind, gibt es auf die Frage nach den Ursachen dieser Gründungszurückhaltung nur wenige gesicherte Erkenntnisse. An dieser Stelle setzt das Projekt »Unternehmensgründungen durch Migrantinnen« an, das von der Technischen Universität Dortmund in Zusammenarbeit mit der WWU Münster, der Stiftung Zentrum für Türkeistudien an der Universität Duisburg-Essen, der gaus gmbh – medien
bildung politikberatung Dortmund sowie der Unique-Gesellschaft für Arbeitsgestaltung, Personal- und Organisationsentwicklung mbH Berlin, durchgeführt wird. Seit Oktober 2006 wird das Projekt vom BMBF im Themenschwerpunkt »Power für Gründerinnen – Maßnahmen zur Mobilisierung des Gründungspotenzials von Frauen« gefördert. Ziel ist die Unterstützung von Gründerinnen mit Migrationshintergrund. Um die Probleme bei Existenzgründerinnen und die Wirkung des Migrationshintergrundes für das Gründungspotenzial und den faktischen Gründungsverlauf von Unternehmen zu analysieren, wurden mehr als 300 Gründerinnen befragt. Dabei wurden neben sozialen und kulturellen insbesondere auch geschlechtsspezifische Unterschiede berücksichtigt. Im Fokus standen dabei Migrantinnen türkischer und polnischer Herkunft in den Regionen Berlin und Ruhrgebiet. Darüber hinaus begleitete und beriet das Forscherteam mehr als ein Dutzend konkreter Gründungsvorhaben von Frauen mit Migrationshintergrund
300 Gründerinnen wurden vom Forscherteam befragt Existenzgründungen von Migrantinnen und Migranten prägen die Dortmunder Münsterstraße. Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen der Tagung »Motiviert, kompetent – chancenlos?« der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Im Austausch mit den „Betroffenen“ wurden die unterschiedlichen Facetten des Gründungsgeschehens diskutiert. Dabei stand die Frage
Die Macher vom »Der Vorleser« danken Architektur-Archiv.
A
ls Kate Winslet den Oscar für ihre Hauptrolle in der Verfilmung von Bernhard Schlinks Roman »Der Vorleser« entgegennahm, dachte sie wohl nicht mehr an ein kleines, aber feines Archiv an der TU Dortmund, das ihre große Bühne mit ausgestattet hatte. Doch was wäre die größte Schauspielkunst einer Filmdiva, wenn nicht das entsprechende Filmset für eine passende Atmosphäre sorgen würde? Das dachten sich auch die Macher des »Vorlesers«, und als es darauf ankam, eine typische Wiederaufbauatmosphäre zu schaffen, da konnten sie gar nicht umhin, das A:AI um entsprechende Leihgaben anzufragen. Denn dieses Archiv ist auf Architekten- und Ingenieursnachlässe der Nachkriegszeit spezialisiert. Wenn auch als Prophet im eigenen Lande noch weithin unerkannt, so schallt sein Ruf doch bis nach Hollywood – und so kam die unausweichliche Anfrage nach Fotografien von typischen Wiederaufbausituation ins Haus. Das A:AI gibt es seit 1995 an der Fakultät Bauwesen, es wird dort vom Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur mitbetreut, verfügt aber über keinerlei eigene Ausstattung. Im Laufe seiner kurzen Geschichte konnte es bereits über 40 Nachlässe akquirieren, Nachlässe, die sonst nicht selten auf der Müllhalde gelandet wären, da sich kein weiteres Spezialarchiv in Nordrhein-Westfalen um sie gekümmert hätte. Und das nicht, weil sie bedeutungslos gewesen wären: zu den Beständen zählen etwa der Nachlass des zweifachen Fakultätsgründers an der TU Dortmund, Harald Deilmann, ebenso wie der seines Ingenieurkollegen Stefan Polonyi. Architekten des frühen 20. Jahrhunderts wie Hans Junghanns finden sich hier ebenso wie aktuelle Größen, etwa der Dortmunder City-Ring-Preisträger Eckhard Gerber. In jüngster Zeit ist es gelungen, eine breite Allianz zur Unterstützung
dieses Archivs aufzubauen, darunter die Landesregierung NRW, die Stadt Dortmund, die Stiftung Deutscher Architekten, die bereits ein Graduiertenkolleg zur Erforschung der Bestände finanziert, und weitere Institutionen. Allein, es fehlt nach wie vor an Räumen, um das kostbare Archivgut zu lagern, und an Personal, um es zu katalogisieren und wissenschaftlich zu bearbeiten. Wie prekär die Situation in der Architekturüberlieferung im Lande ist, zeigt das Unglück des Kölner Stadtarchivs: es ist die einzige Sammlung in NRW, die über einen vergleichbaren Umfang von Architekturnachlässen verfügt. Wenn auch die Zukunft des A:AI in NRW noch ungewiss ist, so hat es sich nun doch schon seinen Platz in der hall of fame Hollywoods erobert. Wer das im Kino erleben möchte, besuche den „Vorlesers“ und warte auf den Abspann, in dem dem Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW gedankt wird. Die wahren Kenner der Filmszene diskutieren noch heute, ob Kate Winslet den Oscar ihrer Schauspielkunst oder dem unvergleichlichen Filmset verdankt. (Fakultät) Nicht die Rollen von Cannes, aber dafür jede Menge Pläne in Pappe. (Foto: Annette Bohn)
im Mittelpunkt, mit welchen Konzepten und mit welchen Instrumenten die Gründungsberatung zu einer Erhöhung der Gründungsquote von Frauen mit Migrationshintergrund beitragen kann. Dr. Ute Fischer von der TU Dortmund ging in dem Zusammenhang auf die Rolle von Beratern und Beraterinnen im Gründungsprozess ein. Sie verdeutlichte, dass eine fallspezifische Beratung einem zielgruppenspezifischen Beratungsansatz vorzuziehen sei. Die beiden Arbeits-
wissenschaftler Georg Ciesinger (gaus gmbh, Dortmund) und Dr. Rüdiger Klatt (TU Dortmund) erklärten, dass es inzwischen erfolgreich erprobte Instrumente zur Beratung von Gründerinnen mit Migrationshintergrund gibt. Im Rahmen des Projektes wurde zum Beispiel ein »Gründungs-Wiki« entwickelt, in dem sich Gründerinnen über ihre Erfahrungen austauschen können, sowie ein Instrument zur Selbstbeurteilung der Gründungskompetenzen, mit besonderer Berücksichtigung interkultureller Kompetenzen. Zugleich
Wiso-Tagung: Netzwerke im Mittelstand als Strategie
E
ine Strategie mittelständischer Unternehmen ist der Zusammenschluss zu einem Netzwerk oder einer Supply Chain mit gleichberechtigten, autonomen Partnern. Hierdurch können sie den Großen der Branche im Wettbewerb auf Augenhöhe begegnen, ohne die Vorzüge des Mittelstandes aufzugeben. Das funktioniert in einem turbulenten Branchenumfeld aber nur dann, wenn sich die Partner aufeinander abstimmen. Doch wie bekommt man die beteiligten Mittelständler unter einen Hut, wenn sie ihre Selbstständigkeit bewahren und möglichst wenige vertrauliche Informationen preisgeben wollen? Am Lehrstuhl für Produktion und Logistik von Prof. Ralf Gössinger wurde ein neuer Ansatz erforscht, der dieses Problem aufbauend auf zwei Grundideen löst. Stimmen die beteiligten Netzwerkpartner sich nicht ab, dann ergibt sich anstelle eines geschlossenen Miteinanders ein ungeordnetes Nebeneinander, aus dem extrem nervöse logistische Prozesse resultieren: Maschinen müssen häufig umgerüstet, Material muss häufig aus- und eingelagert sowie transportiert werden, Sicherheitsbestände müssen erhöht werden, und die Zulieferer müssen auf Zuruf reagieren. Um Nervosität zu vermeiden und Netzwerksynergien voll zu erschließen, ist ein mittelfristiger unternehmensübergreifender Kapazitätsabgleich erforderlich. In seinem Lösungsansatz für die Balance zwischen Autonomie und Abhängigkeit setzt Ralf Gössinger genau an diesem Kapazitätsabgleich an. Die zur Nachfrageerfüllung erforderliche Kapazität wird aus zwei Quellen gespeist. Län-
gerfristig von den Beteiligten freigehaltene Kapazität bildet einen Kapazitätspool, aus dem die erwartete Nachfrage erfüllt wird. Für Nachfrage, die über die Erwartungen hinausgeht, kann kurzfristig bei den Partnern Kapazität reserviert werden. Anreize zur Kapazitätsreservierung erhalten die Netzwerkunternehmungen durch einen dynamischen Preismechanismus, der sich an der Nachfrage- und Auslastungssituation, der Fristigkeit der Reservierung und der tatsächlichen Nutzung der freigehaltenen Kapazität orientiert. Die Forscher erhielten für ihren Ansatz auf internationalen und nationalen Tagungen eine äußerst positive Resonanz. Ein Aufsatz dazu wird in der angesehenen Fachzeitschrift »International Journal of Production Economics« in diesem Jahr erscheinen. Das Management von Produktions- und Logistikprozessen in Netzwerken mittelständischer Unternehmungen ist auch eines der zentralen Themen der Tagung »Supply Chain Management im Mittelstand« der WiSoFakultät, die vom 18. bis 19. Juni Wissenschaftler und Praktiker zusammenführt. Die Tagung will Wege aufzeigen, wie mittelständische Unternehmen ihre Lieferketten besser gestalten können. Dazu werden namhafte Referenten aus Theorie und Praxis erwartet, unter anderem der „Produktions-Papst“ Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Wildemann (TU München) und der frühere Stanford-Professor Dr. Ulrich W. Thonemann (Uni Köln). Kontakt:Prof. Ralf Gössinger, Ruf: 7553224, E-Mail: Ralf.Goessinger@tu-dortmund.de
gingen sie auf ein häufig zu erkennendes Missverhältnis zwischen tatsächlichen Gründungsvoraussetzungen und selbst gesetzten Gründungszielen der angehenden Unternehmensgründerinnen ein. „Ein Grund für die überdurchschnittlich hohe Gründungsneigung ist eine häufig gefühlte oder real vorhandene doppelte Diskriminierung in der Arbeitswelt, nämlich als Frau sowie als Migrantin. Die Migrantinnen sehen infolgedessen keine Chancen auf beruflichem Erfolg an ihrem Arbeitsplatz und gehen deshalb in die Selbständigkeit“, so Klatt. Der Forscher verdeutlichte weiter, dass die außergewöhnlich hohe Gründungsneigung eigentlich eine gute Voraussetzung für Gründungserfolg sei, dass aber eine schlecht vorbereitete „Selbständigkeit um jeden Preis“ das Risiko des Scheiterns erhöhe. Eine, die sich getraut hat, ist Anca Renn (kleines Foto). Die Rumänin lebt in Gelsenkirchen und berät Unternehmen bei ihren Geschäften mit ihrem Heimatland. (Unizet) Kontakt: Dr. Rüdiger Klatt, Lehrstuhl für Soziologie, insbesondere Arbeitssoziologie, Ruf: 477-37930, E-Mail: ruediger. klatt@tu-dortmund.de, Dr. Ute Fischer, Lehrstuhl für Soziologie, insbesondere Arbeitssoziologie, Ruf: 755-3294,E-Mail: ute.fischer@tu-dortmund.de
Impressum Herausgeber: Technische Universität Dortmund, 44221 Dortmund (Referat für Öffentlichkeitsarbeit) Chefredaktion: Angelika Willers (Wi), Ruf: 7555449, E-Mail: redaktion.unizet@tudortmund.de Layout: Angelika Willers Weitere Mitarbeit: Sylvia Ebbes (Vertrieb), Jürgen Huhn (Fotos), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz) Internet: www.tu-dortmund.de/unizet Basisgestaltung: grimm.design, Düsseldorf ISSN: 1439-1198 unizet erscheint neun Mal im Jahr während der Vorlesungszeit.