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Ehrung
Rückblick
Präzision
Für sein großes Engagement für die Wissenschaft wurde Matthias Kleiner nun mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Die Übergabe erfolgte durch Bundesbildungsministerin Annette Schavan.
2010 war das ganze Ruhrgebiet voller Kultur: Die TU Dortmund hielt sich dabei nicht zurück. unizet sprach mit Klaus-Peter Busse, dem TU-Kulturhauptstadtbeauftragten, über die verschiedenen Projekte.
Die Herstellung kleinster mikromechanischer Strukturen gelingt mit der neuen RöntgentiefenLithographie-Strahllinie der Anlage DELTA. Konzipiert und gebaut hat sie Daniela Lietz im Rahmen ihrer Dissertation.
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Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis für Gabriele Sadowski Chemieingenieurin freut sich über den angesehensten deutschen Forschungspreis
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rof. Gabriele Sadowski, Inhaberin des Lehrstuhls für Thermodynamik der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund, erhält den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, den angesehensten deutschen Forschungspreis. Die Auszeichnung bedeutet für die Wissenschaftlerin nicht nur höchstes internationales Renommee, sondern ist auch mit einem bedeutenden Preisgeld in Höhe von 2,5 Millionen Euro verbunden. Die Chemieingenieurin kann diese Mittel in einem Zeitraum von bis zu sieben Jahren nach eigenen Vorstellungen für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Projekte verwenden. TU-Rektorin Prof. Ursula Gather gratulierte der neuen Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträgerin: »Diese Auszeichnung würdigt die außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen von Gabriele Sadowski auf dem Gebiet der Thermodynamik, die auch seit Jahren durch die äußerst erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln belegt wird.« Nach dem jetzigen DFG-Präsidenten und Leiter des Instituts für Umformtechnik und Leichtbau, Prof. Matthias Kleiner (1997), und Prof. Ilme Schlichting, die zum Zeitpunkt der Auszeichnung 2002 am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie forschte, ist Prof. Sadowski die dritte Dortmunder Wissenschaftlerin, der diese Auszeichnung zuteil wurde.
Hauptforschungsgebiet von Prof. Gabriele Sadowski ist die Messung und Berechnung von physikalischen Eigenschaften komplexer Stoffgemische. Solche Gemische spielen z.B. bei der Produktion von Kunststoffen, Arzneimitteln, Kosmetika oder in der Biotechnologie eine wichtige Rolle. Hierbei müssen die gewünschten Stoffe nach ihrer Herstellung in der Regel von anderen, teilweise sogar giftigen Stoffen abgetrennt und zu fertigen Produkten verarbeitet werden. Dies kostet viel zusätzliche Energie, oft sogar mehr als die Herstellung selbst. Daher hat Gabriele Sadowski mit ihrer Arbeitsgruppe in den vergangenen Jahren wissenschaftliche Methoden entwickelt, um die Eigenschaften solcher Stoffe und ihr Trennverhalten messen und am Computer berechnen zu können. Ihre Forschungsergebnisse tragen damit wesentlich dazu bei, industrielle Produktionsverfahren effektiver und kostengünstiger zu gestalten, Energie zu sparen und trotzdem bessere Reinheiten und Produkteigenschaften zu erzielen.
Fachausschusses Thermodynamik, des deutschen Expertenforums auf dem Gebiet der Stoffdaten-Thermodynamik. 2009 wurde sie als ordentliches Mitglied in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste berufen. Gabriele Sadowski ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. (unizet)
Der Leibniz-Preis Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet jährlich bis zu zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Leistungen mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis aus. Es ist der höchstdotierte Förderpreis in Deutschland. Ziel ist es, Spitzenforscherinnen und -forscher bei ihrer Arbeit zu unterstützen und ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Gabriele Sadowski freut sich über die Anerkennung und das damit verbundene Preisgeld.
Zur Person Prof. Dr. Gabriele Sadowski wurde 1964 in Kleinmachnow bei Berlin geboren. Nach dem Chemie-Studium an der TH LeunaMerseburg, wo sie 1991 promoviert wur-
de, arbeitete sie zunächst für kurze Zeit als wissenschaftliche Angestellte am Institut für Wasser-, Boden und Lufthygiene (BGA). 1992 kehrte sie dann als Assistentin an die TU Berlin, Fachgebiet Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik, zurück in die Wissenschaft.
Hier habilitierte sie sich 2000 zum Thema Thermodynamik der Polymerlösungen. 2001 erfolgte der Ruf auf den Lehrstuhl Thermodynamik an der Technischen Universität Dortmund. Sie ist Mitglied in zahlreichen Organisationen sowie eine der beiden Vorsitzenden des ProcessNet-
Akademische Jahresfeier 2010: Ehrennadel für Jochen Opländer und Guido Baranowski
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raditionell feiert die TU Dortmund am 16. Dezember den Jahrestag ihrer Gründung. In diesem Jahr stand die Feier ganz im Zeichen der Kulturhauptstadt RUHR.2010. Mit Dr. h.c. Fritz Pleitgen, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH und Ehrendoktor der Fakultät Kulturwissenschaften, konnte die TU Dortmund einen Festredner gewinnen, der in seinem Vortrag Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel exklusiv für die Gäste der Jahresfeier ein Resümee des Kulturhauptstadtjahres zog und einen Ausblick in die kulturelle Zukunft der Region wagte. Seine Eindrücke des Jahres präsentierte der international bekannte Fotograf Manfred Vollmer in der Ausstellung Ruhr.2010. Das große Universitätsorchester unter der Leitung
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von Prof. Werner Seiss sorgte für einen brillanten Rahmen. Im Mittelpunkt der Jahresfeier stehen stets Ehrungen und Preisverleihungen. Mit der Verleihung der Ehrennadel an Dr. Jochen Opländer, Stifter und Vorsitzender des Kuratoriums der Wilo-Stiftung und Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der WILO SE, und an Guido Baranowski, Vorsitzender der Geschäftsführung des TechnologieZentrumDortmund (TZDO), zeichnete die TU Dortmund einen langjährigen Unterstützer und Förderer sowie ihren nächsten und besten Nachbarn aus. Zusätzlich wurden die Martin-Schmeißer-Medaille, die Jahrgangsbestenpreise, gestiftet von der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund, die Dissertationspreise sowie die Lehrpreise vergeben. (unizet) Mehr dazu auf Seite 3
Mit der Förderung von bis zu 2,5 Millionen Euro sollen die Preisträgerinnen und Preisträger von administrativen Aufgaben entlastet werden und die Möglichkeit erhalten, besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu beschäftigen.
Liebe Leserinnen und Leser, nach einem bunten und aufregenden Jahr 2010 sagen wir Danke für Ihre Lesertreue. Auch im Jahr 2011 wollen wir Sie wieder mit spannenden Projekten, Geschichten und Neuigkeiten vom Campus versorgen. Das unizetTeam wünscht Ihnen allen einen guten Start ins neue Jahr.
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Bundesverdienstkreuz für Matthias Kleiner Thomas Marcinczyk wurde – mit großer Mehrheit – erneut zum Schwerbehindertenvertreter gewählt. Seine Stellvertreter sind Edgar Döring (Dez. 6) und Katrin Stroop (Universitätsbibliothek). Kontakt: Ruf: 755-3465, Mail: schwerbehindertenvertretung@verwaltung.tu-dortmund.de Stress ist ein Thema, das Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen betrifft, sei es Schule, Studium, Beziehungen, im Beruf oder eben gerade ohne Arbeit. Dabei ist der Übergang von positivem, anspornendem Stress hin zu Überlastung mit der Konsequenz von körperlichen Reaktionen und psychischer Belastung oft fließend. Die achtwöchige Stressbewältigungsgruppe der Psychologischen Beratung hat zum Ziel, dass die Teilnehmer ihr eigenes Stresserleben und ihre Stressreaktionen besser verstehen lernen und schließlich Wege finden dem entgegen zu steuern. Maximale Teilnehmerzahl: 8, Termin: freitags, 15 Uhr bis 16:30 Uhr (14. Januar bis 4. März), Anmeldung: psychologische-beratung@tu-dortmund.de Die Universitätsverwaltung schafft zum 1. Februar neue Kopier- und Druckstationen an. Die neuen Geräte sind leistungsstärker als bisher und auch der Preis für das öffentliche Kopieren wird gesenkt. Sogar Farbkopien können an allen Geräten erzeugt werden. Der Nachteil: Mit den neuen Geräten gibt es auch neue Karten. Die bisherigen Karten aus Plastik (Schomäcker MultifunctionalCard) und Pappe (Kopierkarte Security) können dann nicht mehr genutzt werden. Informationen zu den neuen Druck- und Kopierstationen sowie zum Umgang mit den alten Kopierkarten sind im Intranet der TU Dortmund zu finden. Außerdem werden alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen via Mail über das neue Abrechnungsverfahren und das Handling der neuen Funktionen informiert. Kontakt: kopieren@tudortmund.de Die neue mundo ist da. Passend zum NRW/Wissenschaftsjahr 2011 widmet sich das aktuelle Wissenschaftsmagazin der TU Dortmund dem Thema Gesundheit, mit der sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf unterschiedliche Weise befassen. So ist es Oliver Kayser gelungen, den in der Cannabis-Pflanze enthaltenen Wirkstoff THC kostengünstig und ohne großen Aufwand im Labor herzustellen. Herbert Waldmann untersucht bioaktive Naturstoffe, um natürlichen Vorbildern im Kampf gegen Krankheiten auf die Spur zu kommen. Michael Spiteller fand in kleinen Pilzen Mikroorganismen, die möglicherweise Wirkstoffe gegen schwere Krankheiten herstellen können. Mathias Christmann entdeckte eine Möglichkeit, die AntiTumor-Verbindung Englerin A aus dem Öl der Katzenminze zu synthetisieren. Sven Rahmann sucht nach Proteinen, die für bestimmte Erbkrankheiten verantwortlich sind. Renate Walthes untersucht die cerebrale Sehbeeinträchtigung von Kindern. Die Verbesserung von Analyse- und Alarmsystemen für Intensivstationen steht im Mittelpunkt von Roland Frieds Arbeit. Sebastian Wibbeling möchte die organisatorischen und 13/10 logistischen Prozesse im KrankenGesundheit haus optimieren, ohne dass die Patientenv e rs o rgu n g leidet. Um Optimierung geht es auch Wolfram E. Richter, dem geistigen Vater des Gesundheitsfonds. Der heimliche Reformer
Die cerebrale Störung
Die Natur als Vorbild
Der geistige Vater des Gesundheitsfonds möchte die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen optimieren Seite 22
Wenn Kinder Farben, Formen und Gesichter nicht erkennen können, kann die Ursache im Hirn liegen Seite 28
Um Menschen zu helfen, orientieren sich Dortmunder Forscher an der Natur und helfen damit der Medizin Seite 40
Ehre für DFG-Präsident und Institutsleiter Umformtechnik und Leichtbau
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rof. Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Leiter des Insituts für Umformtechnik und Leichtbau der Technischen Universität Dortmund, ist mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Die Verleihung nahm Bundesbildungsministerin Prof. Annette Schavan im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Max-Liebermann-Haus in Berlin vor. Kleiner erhält diese Auszeichnung für sein großes Engagement für die deutsche Wissenschaft.
tät Dortmund, war 2000 bis 2002 Dekan der Fakultät Maschinenbau und ist dort seit September 2004 Leiter des neu gegründeten Instituts für Umformtechnik und Leichtbau. Im Jahr 1997 erhielt Matthias Kleiner den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Seit 2002 war Matthias
Kleiner Mitglied des Senats, Hauptausschusses und Bewilligungsausschusses für die Allgemeine Forschungsförderung, seit 2005 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2007 wurde Kleiner zum Präsident der DFG gewählt und 2009 in seinem Amt bestätigt. (unizet)
Bundesbildungsministerin Prof. Annette Schavan zeichnete Prof. Matthias Kleiner in Berlin mit dem Bundesverdienstkreuz aus.
Anerkennung für wichtige Verdienste
Liebe Leserinnen und Leser, im Namen des ganzen Rektorats möchte ich an dieser Stelle Danke sagen! Danke an unsere Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne sie wären die vielen Erfolge der TU Dortmund in 2010 nicht möglich gewesen. Danke sage ich auch den vielen Förderern und Freunden der Universität, in Stadt und Region, national und international. Es ist gut, so starke Partner an unserer Seite zu wissen.
TU-Rektorin Prof. Ursula Gather beglückwünschte den DFG-Präsidenten zu dieser Ehrung: »Das Bundesverdienstkreuz ist eine Anerkennung der wichtigen Verdienste, mit denen Matthias Kleiner in den vergangenen fünf Jahren als Präsident maßgeblich zur Entwicklung der deutschen Forschungslandschaft beigetragen hat.« Matthias Kleiner wurde 1955 in Recklinghausen geboren. Er ist verheiratet mit der Pfarrerin Christine Burkhardt-Kleiner und hat drei Kinder. Sein Fachgebiet ist die Produktionstechnik. Nach einem Maschinenbaustudium an der Universität Dortmund wurde Matthias Kleiner dort im Januar 1987 zum Doktor-Ingenieur bei Professor Eberhard von Finckenstein promoviert und habilitierte sich während seiner Zeit als Oberingenieur im Oktober 1991 für das Fach Umformtechnik. Von 1994 bis 1998 baute Kleiner als Universitätsprofessor den Lehrstuhl Konstruktion und Fertigung an der neu gegründeten Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus auf. Im September 1998 übernahm er den Lehrstuhl für Umformtechnik an der Universi-
Ich freue mich sehr darauf, in 2011 mit allen Mitgliedern, Freunden und Angehörigen weiter an der Zukunft unserer Universität zu arbeiten. Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr 2011! Vor allem Gesundheit, Glück und dass Ihre Pläne in Erfüllung gehen. Herzlich Ihre Ursula Gather
TU Dortmund informierte Beschäftigte über PCB-Situation auf dem Campus Süd
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m 15. Dezember hatte Albrecht Ehlers, Kanzler der Technischen Universität Dortmund, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von der PCB-Belastung in den Geschossbauten IV und V betroffen sind, zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Mit der Veranstaltung wollte die TU-Leitung die Betroffenen umfassend über die Belastungssituation und die getroffenen Maßnahmen informieren. Hierzu gehörten auch die Ergebnisse der im Auftrag der TU durch das Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin der RWTH Aachen durchgeführten Blutuntersuchung. »Viele heutige Anregungen aus den Reihen der Kolleginnen und Kollegen«, so der TU Kanzler, »werden wir aufgreifen und umsetzen.« Die anwesenden rund 200 Betroffenen begrüßten im Gegenzug den offenen Kommunikationsstil, den die Hochschulleitung seit geraumer Zeit im Umgang mit dem Thema PCB pflegt. Dr. Thomas Schettgen vom Aachener Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin stellte ausführlich die Ergebnisse der Blutuntersuchung von 34 TUMitarbeitern vor, die über lange Jahre in den betroffenen Geschossbauten gearbeitet haben. Das Hauptergebnis: Die Werte sind zwar erhöht, liegen aber nur gering über dem Durchschnittswert der Gesamtbevölkerung. Gesunde Personen können bei weiterer Durchführung der individuellen Präventionsmaßnahmen bis zur Fertigstellung der Ersatzbauten in den betroffenen Gebäuden weiter arbeiten, so der Umweltmediziner. Bis 2013
wird der Bau- und Liegenschaftsbetrieb auf dem TU-Gelände neue Gebäude errichten. Bis dahin, versprach der Kanzler, werde die TU-Leitung alle Möglichkeiten Betroffen sind die Geschossbauten IV und V.
zum bestmöglichen Schutz der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschöpfen. Als erste Maßnahme werden weiterhin für alle schwangeren und
stillenden Kolleginnen Ersatzbüros bereitgestellt. Desweiteren bot der Kanzler allen Betroffenen eine kostenlose, anonyme Blutuntersuchung an. Auch aus dem Auditorium kamen Anregungen, die die Verwaltung umsetzen will. So soll durch weitere Messungen und Proben ermittelt werden, ob durch Bücher in Bibliotheken, Filter in Lüftungsanlagen oder bei der PC-Betreuung die Gefahr einer erhöhten PCB-Belastung besteht. Auch die Nassreinigungsfrequenz soll, wo immer machbar und sinnvoll, auf eine möglichst tägliche Reinigung umgestellt werden. Zusätzlich will die Universitätsleitung dafür Sorge tragen, die Mitarbeiterinnen der Reinigungsfirmen besser in den durchzuführenden Reinigungsmaßnahmen zu schulen. (Ole Lünnemann)
In den Geschossbauten IV und V auf dem Campus Süd gibt es erhöhte PCB-Konzentrationen in der Raumluft. Das PCB stammt überwiegend aus Fugendichtungsmassen, die in den 70er Jahren gerade in öffentlichen Gebäuden verbaut wurden. In den anderen Gebäuden der TU Dortmund wurden diese Quellen im Zuge der Sanierungen der letzten Jahre entfernt. Mitte 2013 werden zwei Ersatzneubauten fertig gestellt sein. Bis dahin müssen die Präventionsmaßnahmen - regelmäßige Lüftung Ihres Arbeitsplatzes und die Unterstützung der Reinigungskräfte - weiter durchgeführt werden. Jeder Mitarbeiter, der in den betroffenen Gebäuden arbeitet oder gearbeitet hat, kann einmal im Jahr sein Blut untersuchen lassen, selbstverständlich anonym und kostenfrei. Durch diese Analyse lässt sich feststellen, ob die persönliche PCB-Belastung über den Durchschnittswerten liegt, zu- oder abnimmt und ob eventuell weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. PCB kann für Personen mit geschwächtem Immunsystem zur Gesundheitsgefahr werden. Auch die Gesundheit von ungeborenem und jungem Leben ist potentiell stärker durch PCB gefährdet, für Schwangere und Stillende gelten daher besondere Vorsichtsmaßnahmen. Daher bietet die TU diesen Personengruppen auf jeden Fall Ausweichbüros an. Für Studierende, die sich nur wenige Stunden in der Woche in den Seminarräumen in GB IV und V aufhalten, besteht keine Gesundheitsgefahr durch die PCB-Belastung. Schwangere, Stillende oder Studierende mit Erkrankungen des Immunsystems sollten jedoch vorsichtshalber den Aufenthalt in diesen Gebäuden vermeiden. Für eine individuelle Beratung steht Studierenden der Betriebsärztliche Dienst in den wöchentlichen Sprechstunden zur Verfügung. Infos: im Intranet unter www.tu-dortmund.de/pcb, Kontakt: Claudia Hannappel, Referat 7: Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz, Mail: hannappel@verwaltung.tu-dortmund.de
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Fortsetzung: Akademische Jahresfeier am 16. Dezember Ehrennadel für Förderer und Engagierte
M Eingeleitet wurde die Akademische Jahresfeier mit einer Ausstellung des Fotografen Manfred Vollmer. Der Essener Fotojournalist und Folkwang-Preisträger von 1970 hat das Ruhrgebiet während des Kulturhauptstadtjahres 2010 mit ganz eigenen Augen wahrgenommen und präsentierte besondere Aufnahmen nun in seiner Ausstellung Ruhr.2010 im Foyer des Audimax. Eröffnet wurde die Ausstellung von Prof. Klaus-Peter Busse. Das große Universitätsorchester unter der Leitung von Prof. Werner Seiss sorgte für einen brillanten musikalischen Rahmen.
Mit Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH und Ehrendoktor der Fakultät Kulturwissenschaften, hatte die TU Dortmund einen Festredner gewonnen, der in seinem Vortrag Wandel durch Kultur - Kultur durch Wandel exklusiv für die Gäste der Jahresfeier ein Resümee des Kulturhauptstadtjahres zog und einen Ausblick in die kulturelle Zukunft der Region wagte.
it der Ehrennadel für Dr. Jochen Opländer (Foto oben) zeichnete die Technische Universität Dortmund einen ihrer großen Förderer und Ratgeber aus. Der erfolgreiche Unternehmer, der das Dortmunder Familienunternehmen Wilo zu einem der weltweit führenden Hersteller von Pumpensystemen für die Heizungstechnik entwickelt hat, fördert und unterstützt seit Jahren mit der von ihm ins Leben gerufenen WILO Stiftung begabte Studierende an der TU mit Stipendien. Auch für andere Projekte, wie das Internationale Begegnungszentrum, hat sich Dr. Jochen Opländer sehr eingesetzt. Der Geschäftsführer des TechnologieZentrumDortmund, Guido Baranowski (Foto unten), »der beste Nachbar der TU«, wie ihn TU-Rektorin Prof. Ursula Gather in ihrer Dankesrede bezeichnete, erhielt die Ehrennadel für sein langjähriges Engagement und die Unterstützung beim Forschungs- und Technologietransfer zwischen Universität und Wirtschaft. Zusätzlich honoriert die TU mit der Auszeichnung auch den Einsatz Baranowskis für die Gründungsberatung angehender Unternehmer. Auch viele Studierende, Absolventen und Mitarbeiter der TU hat er so dabei unterstützt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und gute Ideen aus der Wissenschaft wirtschaftlich nutzbar zu machen. (unizet)
Lehrpreise für besonderes Engagement
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it den Lehrpreisen würdigt die TU Dortmund das besondere Engagement auf dem Gebiet der Lehre und dokumentiert die fundamentale Bedeutung der Lehre an der Technischen Universität. Der Lehrpreis 2010 ging an Prof. Stephan Starischka (Foto unten links) von der Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften, der von der Fachschaft
Martin-Schmeißer-Medaille
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ie Martin-Schmeißer-Medaille 2010 für hervorragende Abschlussarbeiten mit internationalem Bezug erhielt Vanessa Borsky, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Anglis-
tik und Amerikanistik. Vanessa Borsky, geboren im Juli 1978 in Hessisch Lichtenau, absolvierte zunächst von 2004 bis 2008 ihr Bachelor- und anschließend ihr Masterstudium in Angewandter Kultur- und Literaturwissenschaft an der TU Dortmund, das sie 2009 mit der hervorragenden Note 1,0 abschloss. Die Auszeichnung erhält Vanessa Borsky für ihre Masterarbeit, in der sie anhand von literarischen Texten, die im südlichen Afrika nach der Kolonialzeit entstanden sind, die Darstellung von weißen Farmersfrauen in Siedlerkolonien untersuchte. Die Preisträgerin erhielt neben der Medaille ein Preisgeld von 2.000 Euro. (unizet)
Erstes Treffen von Stiftern und Stipendiaten an der TU
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um ersten Mal empfing die Technische Universität Dortmund am 16. Dezember ihre Stipendiaten und Stifter im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ). Der Empfang ermöglichte den Stiftern – neben einigen Privatleuten überwiegend namhafte Unternehmen aus der Region – den Kontakt zu leistungsstarken Studierenden, die durch ihre Stipendien unterstützt werden. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Soroptimist-Förderpreis an Rebecca Doherty von der Fakultät für Informatik verliehen. Mit der Auszeichnung und einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro würdigt der Soroptimist International-Club Dortmund die Leistungen der Informatik-Lehramt-Studentin, die innerhalb von sechs Semestern das Bachelorstudium abschloss und damit die erste Studentin ihres Jahrgangs war, die in ihrem Kernfach den Bachelorgrad erRebecca Doherty (r.) und Cornelia Weinand halten hat. (unizet)
Sport nominiert wurde. Den Preis erhielt der Sportwissenschaftler für sein herausragendes Engagement am Institut für Sport und Sportwissenschaften, das sich besonders dadurch auszeichnet, dass es sportwissenschaftliche Theorien mit dem Schulsport verknüpft und so den Bezug zur Praxis in besonderem Maße herstellt. In der Kategorie Fachschaften wurde die Fachschaft der Fakultät Rehabilitationswissenschaften (Foto oben) ausgezeichnet. »Die Fachschaft«, so Prof. Walter Grünzweig, Prorektor für Studium, »überzeugt mit vielseitigem
Engagement innerhalb der ganzen Fakultät und prägt die Entwicklung der Lehre entscheidend mit. Sie hat sich hierbei als ein verlässlicher kritischer-konstruktiver Partner der Fakultät erwiesen«. (unizet)
Jahrgangsbestenpreise und Dissertationspreise
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it 17 Jahrgangsbestenpreisen ehrte die TU Dortmund die erfolgreichsten Absolventen jeder Fakultät, wobei der Preis der Fakultät für Mathematik geteilt wurde. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld von 500 Euro, das von der Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Dortmund e.V. zur Verfügung gestellt wird. Außerdem wurden die Dissertationspreise verliehen. Damit würdigt die TU Dortmund die besten Promotionen jeder Fakultät mit bis zu 1.500 Euro. Jahrgangsbestenpreise (Foto oben): Dipl.-Math. Matthias Neumann-Brosig (Fakultät für Mathematik), Dipl.-Math. Michael Jürgens (Fakultät für Mathematik), Dipl.-Phys. Daniel Stanek (Fakultät Physik), M. Sc. Thomas Zöller (Fakultät Chemie), Dipl.-Inf. Nils Morten Kriege (Fakultät für Informatik), Dipl.-Stat. Ann Cathrice George (Fakultät Statistik), Dipl.-Ing. Sebastian Heitmann (Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen), Dipl.Ing. Christian Pixberg (Fakultät Maschinenbau), Dipl.-Ing. Falk-Moritz Schaefer (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik), Dipl.-Ing. Annika Tebbe (Fakultät Raumplanung), Dipl.-Ing. Jens Heinrich (Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen), Dipl.-Kfm. Colin Doert (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Dipl.-Päd. Stephan Jarsinski (Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie), Dipl.-Reha.-Päd. Ulla Grube (Fakultät Rehabilitationswissenschaf-
ten), Raphael Bolinger (Fakultät Humanwissenschaften und Theologie), M. Ed. Amal Gamgoum (Fakultät Kulturwissenschaften), M. Ed. Yves Cloos (Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften) Dissertationspreise (Foto unten): Dr. rer. nat. Dominik Göddeke (Fakultät für Mathematik), Dr. rer. nat. Felix Lehmkühler (Fakultät Physik), Dr. rer. nat. Ljuba Iovkova-Berends (Fakultät Chemie), Dr. rer. nat. Paul Lokuciejewski (Fakultät für Informatik), Dr. rer. nat. Björn Bornkamp (Fakultät Statistik), Dr.-Ing. Sebastian Lohse (Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen), Dr.-Ing. Felix Kahleyß (Fakultät Maschinenbau), Dr.-Ing. Sven Ex-
nowski (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik), Dr.-Ing. Christian Wilhelm Lindner (Fakultät Raumplanung), Dr.-Ing. Alexandra Christiane Diana Hill (Fakultät Raumplanung), Dr.-Ing. Isabel Strohmann (Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen), Dr. rer. pol. Yiquan Gu (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Dr. phil. Stefan Brall (Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie), Dr. phil. Birgit Rothenberg (Fakultät Rehabilitationswissenschaften), Dr. phil. Ljubica Lozo (Fakultät Humanwissenschaften und Theologie), Dr. phil. Morten Kansteiner (Fakultät Kulturwissenschaften), Dr. phil. Esther Serwe-Pandrick (Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften) (unizet)
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DieDerDas Dr. Ulrich Pröll (Sozialforschungsstelle) hat am 7. Dezember sein 25-jähriges Arbeitsjubiläum gefeiert. Sarah Jeske, Musikstudentin an der TU Dortmund, hat sich beim CD-Wettbewerb Barock-Star 2010 des Instrumentenherstellers Azumi gegen mehr als 150 Bewerber aus Deutschland, Österreich, Holland und der Schweiz durchgesetzt. Mit dem 2. Satz aus der Sonate in E-Dur von Johann Sebastian Bach und Basso Continuo überzeugte die im zweiten Studienjahr an der TU Dortmund studierende Musikerin die Jury und das Publikum im Internet. Gemeinsam mit James Peters, ebenfalls Musikstudent an der TU Dortmund, und ihrem Lehrer Howard Cohen, reiste Sarah Jeske im November nach Weilburg an der Lahn, um im dortigen Barockschloss das Stück noch einmal für die Gewinner-CD aufzunehmen. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, in dem Musikerinnen und Musiker aus Howard Cohens Klasse bei diesem Wettbewerb zu den Gewinnern gehören.
Auszeichnungen für besondere Leistungen in den Rehabilitationswissenschaften
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ür ihre Leistungen sind Lis Marie Diehl und Nils Vortmeier von der Fakultät Rehabilitationswissenschaften ausgezeichnet worden. Am 30. November nahm die Absolventin den Lotte-Kaliski-Preis der Fakultät für ihre herausragende Diplomarbeit und ihr soziales Engagement für Menschen mit Behinderungen entgegen. Nils Vortmeier, Informatikstudent mit Nebenfach Rehabilitationstechnologie, erhielt den Stipendienpreis der Evangelischen Stiftung Volmarstein. Im Rahmen der Absolven-
FLÄCHEN: Lehrende Künstler stellen im U aus
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achdem sich im Kulturhauptstadtjahr vor allem Studierende mit eigenen Beiträgen in der Hochschuletage des Dortmunder U präsentiert haben, beziehen nun erstmals diejenigen im Campus Stadt Station, von denen der Nachwuchs lernt. Unter dem Titel FLÄCHEN stellen die am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft Lehrenden vom 4. Februar bis 18. März gemeinsam aus. Ursula Bertram (Installation, Video), Felix
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tenfeier wurden gestern auch die ersten Masterstudierenden verabschiedet. Der Lotte-Kaliski-Preis wird jährlich vergeben und ehrt Studierende, die sich neben der wissenschaftlichen Arbeit in universitären und rehabilitationspädagogischen Zusammenhängen sozial engagieren. Lis Marie Diehl hat sich in ihrer Diplomarbeit (Betreuung: Prof. Irmgard Merkt und Dr. Eva Krebber-Steinberger) mit der Kulturarbeit mit und für Menschen mit Behinderung beschäftigt. Sie ging und geht der Frage nach, wie musikalische und andere künstlerische Projekte mit Menschen mit Behinderung konzipiert und umgesetzt werden können. Mit diesem Thema hat sie sich auch während ihres Studiums intensiv beschäftigt und arbeitet nun im Lehrgebiet Musikerziehung und Musiktherapie in Rehabilitation und Behinderung an der TU. Nils Vortmeier studierte Informatik mit Nebenfach Rehabilitationstechnologie. In seinem Bachelorstudium widmete er sich intensiv dem Theorie-PraxisTransfer zwischen Mensch und Technik. Gemeinsam mit zwölf anderen hat er im Wintersemester 2009/2010 am ersten interdisziplinären Projekt zwischen Rehabilitationswissenschaften und Informatik (Projektleitung: Prof. Christian Bühler) teilgenommen und daran mitgearbeitet, die E-Learning-Software eXe-
Dobbert (Fotografie), Christian Freudenberger (Malerei), Bettina van Haaren (Malerei, Zeichnung) und Jan Kolata (Malerei) vertreten die Disziplinen der künstlerischen Lehre. Im Fokus sollen dabei nicht nur die Diversität und Spannbreite der künstlerischen Arbeiten stehen, sondern auch ihre Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte. FLÄCHEN wird am 4. Februar um 18.30 Uhr in der Hochschuletage des Dortmunder U eröffnet. (age)
Learning barrierefreier zu gestalten. Mit einer finanziellen Hilfe zu den Studienbeiträgen unterstützt die Evangelische Stiftung Volmarstein den Preisträger für ein Semester und bietet praxisorientierte Unterstützung im Kreis der VolmarsteinStipendiaten an.(age)
Kulturhauptstadt an der TU: Ein Blick zurück unizet sprach mit dem TU-Kulturhauptstadtbeauftragten Prof. Klaus-Peter Busse ren. Und mit diesen Beauftragten haben wir uns regelmäßig getroffen und ihnen das Projekt vorgestellt. Im Laufe der Zeit haben die Fakultäten dann ihre Beiträge entwickelt. Die Arbeit mit den Fakultäten entwickelt sich weiter, weil das Interesse sehr groß ist.
Das ganze Ruhrgebiet war im Jahr 2010 voller Kultur: Es gab große und kleine Projekte an jedem Ort. Die Technische Universität Dortmund hielt sich dabei nicht zurück, ganz im Gegenteil: Sie hatte sogar ein eigenes Logo für »ihr« Kulturhauptstadtjahr: kultur 2010.
Bei welchem Projekt wurde denn am meisten umgeworfen?
unizet: Wie sehen Sie das Jahr der Kulturhauptstadt im Rückblick? Klaus-Peter Busse: Wir hatten alle Spaß, an den unterschiedlichsten Veranstaltungen teilzunehmen. Es gab großartige Höhepunkte. Die TU hat sich mit übergreifenden Veranstaltungen an dem A40Stilleben und mit einer fulminanten Ausstellung zu ihren Wissenschaftskulturen auf unserem neuen Campus Stadt im Dortmunder U beteiligt. Unser zentrales Anliegen war es, der hochschulinternen, aber auch der externen Öffentlichkeit anschaulich machen, dass die TU und die in ihr vertretenen Wissenschaften Kultur untersuchen und erzeugen. Sehr wichtig waren daher auch die vielen Veranstaltungen, die die Fakultäten und Lehrstühle unserer Hochschule im Jahr 2010 zu Fragen der Kultur in unserer Region entwickelt haben. Hier zeigte sich eine große Vielfalt von Ansätzen: Es fand in allen möglichen Bereichen etwas statt, was mit der Kulturhauptstadt zu tun hatte. Darüber hinaus gab es eine Sommerakademie, die von der UAMR und vom Wissenschafsportal am KWI durchgeführt wurde. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass diese Veranstaltung fortgesetzt wird. Die damit verbundene Zusammenführung der Ruhrgebietshochschulen und anderer wissenschaftlicher Einrichtungen hat heute sogar einen Namen: WMR heißt Wissenschaft Metropole Ruhr. Durch die Zusammenarbeit in den vielen Projekten haben sich Kollegen aus ganz verschiedenen Bereichen kennen gelernt – diese Kontakte wären ohne die Kulturhauptstadt 2010 wahrscheinlich gar nicht zustande gekommen. Dieser Nebeneffekt wird sicherlich nachhaltig
Bei allem, was mit dem U zu tun hatte. Dies ist nachvollziehbar, weil das U selbst nach wie vor in einem Entwicklungsprozess steckt. Hier sind alle Beteiligten aufgerufen, gemeinsam an der Entwicklung der Identität dieses Hauses mitzuwirken. Dies ist eine sehr wichtige Aufgabe für die Stadt und für die Region, weil das U einzigartig ist und kulturelle Funktionen übernehmen wird, für die es keinen anderen Standort gibt. Alle sprechen zum Ende des Jahres von der Nachhaltigkeit dieses Kulturprojekts. Wie geht es an der Technischen Universität Dortmund weiter?
wirken. Ich glaube, dass ich in meinem Arbeitsbereich diese Anknüpfungspunkte ohne das Kulturhauptstadtjahr gar nicht gefunden hätte.
Alle Fakultäten haben sich an der Kulturhauptstadt 2010 beteiligt – wie haben Sie es geschafft, eine ganze Universität in das Konzept einzubringen?
Wir haben die Fakultäten schon sehr früh – im Frühling 2009 – gebeten, in ihren einzelnen Bereichen Fakultätsbeauftragte für das Kulturhauptstadtjahr zu nominie-
Neu erschienen In der Reihe Dortmunder Schriften zur Kunst sind im Rahmen der Eröffnung des Dortmunder U, des Zentrums für Kunst und Kreativität im Ruhrgebiet, und im Rahmen des auslaufenden Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 zwei neue Publikationen erschienen. Das Buch Hans Breder/Ana Mendieta: A Relationship in Documents in den Intermedia-Studien der Schriftenreihe dokumentiert den Briefwechsel zwischen Ana Mendieta und Hans Breder. Dies ist ein besonders aufwändig gestaltetes Buch mit Faksimiles der Briefe der jungen Künstlerin, das es sogar in einer limitierten Auflage mit einer signierten Fotografie gibt. Hans Breder hat sein Archiv der TU Dortmund übertragen. Das Museum Ostwall im Dortmunder U verwaltet diesen Nachlass mit wichtigen Dokumenten zur Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Band zeigt eine Sicht auf das Kunstgeschehen New Yorks in den frühen 70er und 80er Jahren. Das Buch Blickfelder: Kunst unterrichten setzt Untersuchungen zu den Bildumgangsspielen fort und bietet ein fachdidaktisches Vermittlungsmodell für das künstlerische Arbeiten in Schulen, an gesellschaftlichen Vermittlungsorten und im Rahmen der kulturellen Bildung.
Wir werden versuchen, Forschungsprojekte und Veranstaltungen zu kulturellen Themen, die es natürlich auch im Jahr 2011 und darüber hinaus natürlich geben wird, weiterhin in ihrer Präsentation zu vernetzen. Dazu wird die Homepage TU | Kultur fortgesetzt werden. Wir haben die Planungen zur Bespielung der Hochschuletage im U für das Jahr 2011 beinahe abgeschlossen. Dort entsteht ein spannendes Programm, das Kunst, Kultur und Wissenschaft weiter miteinander vernetzen und die Wissenschaftskulturen der TU Dortmund in die Öffentlichkeit tragen wird. Wir freuen uns auch auf die vielen kleinen Veranstaltungen, die unsere Fakultäten auf den Campus Stadt bringen werden: Lesungen, Präsentationen, Workshops. Gleichzeitig befassen wir uns aber auch mit dem endgültigen Ausbau der Hochschuletage: Langfristig werden dort Büros und ein Seminarraum entstehen.
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unizet | Kultur und Gesellschaft
Gesucht: Die beste Schule Regionalteams des Schulpreises koordinierten sich an der TU Dortmund
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Teams wollen gute Schulen entdecken und begleiten Am 10. Dezember hat an der Technischen Universität Dortmund eine Koordinierungskonferenz der Regionalteams des Schulpreises stattgefunden. Gastgeberin war Prof. Silvia-Iris Beutel, Leiterin des Instituts für Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik (Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie) an der TU Dortmund. Die vier Regionalteams haben es sich zur Aufgabe gemacht, gute Schulen zu entdecken und sie auf dem Weg der Bewerbung zu begleiten. Sie leisten damit einen substanziellen Beitrag dazu, dass aus dem Schulwettbewerb ein praxiswirksames Instrument der Schulentwicklung und ein Beitrag zur Verbesserung der Schulqualität im deutschen Bildungswesen werden. Professionelle Schulentwicklung regional fördern – das war das
führenden Wettbewerb von Zonta International zu beteiligen, der jährlich zwölf Stipendien in Höhe von je 5.000 US-Dollar auslobt. (unizet) Gratulierten der Preisträgerin: Gabriele Brübach, Vizepräsidentin Zonta Club Dortmund (l.), Dr. Susanne Peters, Zonta Club Dortmund(r.) und Prof. Andreas Hoffjan. Foto: Zonta
Der Preis ist mit 750 Euro dotiert und eröffnet der Dortmunder Preisträgerin die Chance, sich unter anderem am weiter-
Literatur von der Ruhr: Preisverleihung im IBZ Gute Schulen – die sucht die Robert-Bosch-Stiftung.
Thema der Dortmunder Konferenz, die Entscheidungen für die nächsten Wettbewerbsjahre getroffen hat. Die gemeinsamen Ziele werden in variantenreicher Vielfalt auf unterschiedlichen Wegen
verfolgt. Die Arbeit der Regionalteams soll von Seiten der Bosch-Stiftung weiter ausgebaut werden. Die TU Dortmund ist dabei. (Silvia-Iris Beutel/ Jan von der Gathen)
Familie und Beruf: Zwischen Wickeltisch und Whiteboard
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pielen, füttern, Seminare vorbereiten, wickeln, Hausarbeiten lesen und das eigene Forschungsprojekt vorantreiben – Familie und Beruf lassen sich nicht immer leicht miteinander vereinbaren. Gerade berufstätige Männer scheinen sich noch zu scheuen, sich nach der Geburt erst einmal dem Nachwuchs zu widmen: Nur 21 Prozent, so die aktuellen Zahlen von 2008, gehen in Deutschland in Elternzeit.
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as Ruhrgebiet als Lebensraum - wie lässt sich dies literarisch verarbeiten? Im Wettbewerb Literatur von der Ruhr wurden junge Autorinnen und Autoren gesucht, die sich mit dem Ruhrgebiet als Poesie, als wandelbare und sich wandelnde Welt auseinandersetzten. Die besten Nachwuchsautoren wurden am 15. Dezember im Internationalen Begegnungszentrum geehrt. Ins Leben gerufen wurde der Wettbewerb von dem Literaturwissenschaftler Oliver Ruf. Im Rahmen eines Hochschulseminars am Institut für deutsche Sprache und Literatur der TU Dortmund gab er Studenten und Studentinnen verschiedener Fachrichtungen, unter anderem der Literatur- und Kulturwissenschaften sowie der Journalistik, die Möglichkeit, selbst einen Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr im Ruhrgebiet zu leisten und einen Schreibwettbewerb zu planen und zu realisieren. Ein großer Teil der Einsendungen stammt von Autorinnen und Autoren aus der
»Es war die richtige und eine gute Entscheidung. Ich weiß jetzt viel realistischer, was zu Hause alles anfällt«, blickt Prof. Frank Lobigs zurück, der am Institut für Journalistik (ij) beschäftigt ist und im Sommersemester 2010 in Elternzeit gegangen ist. Als »Vollzeitpapa« versorgte er den im Sommer 2009 geborenen Sohn Devid rund um die Uhr, spielte mit ihm,
Region, zumeist von Studierenden der TU, aber auch aus Berlin, Hamburg, Hildesheim oder Bad Segeberg. Einige der Beitragenden sind bereits literarisch bekannt(er), andere gänzlich unbekannt. Bis Ende April konnten die angehenden Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihre Manuskripte am Institut für deutsche Sprache und Literatur einreichen. Dann war es die Aufgabe der Jury, die sich aus renommierten Schriftstellern, Verlegern, Literaturwissenschaftlern und Literaturkritikern zusammensetzte, die Einsendungen zu begutachten. Letztendlich entschied sich die Jury für Thomas Preyer mit Kopfkohle (1. Platz), Tobias Sommer (2. Platz, Lichtblicke oder Der Geschmack des farblosen Wassers) und Daniel Böhm (3. Platz, #Hinterkopfprogramm#). Ein Sonderpreis ging an Merjam Wakili (du). Eine Auswahl der Beiträge wird in Buchform erscheinen. (unizet) Kontakt: Oliver Ruf, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Tel. 755-2922, Mail: oliver.ruf@tu-dortmund.de
Klimpern auf neuen Tasten
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – auch für Frank Lobigs und viele Kollegen ein Thema.
Die TU Dortmund fördert die bessere Vereinbarkeit von Familie, Studium und Beruf. »Die Beschäftigten sind zufriedener und konzentrierter, wenn der Arbeitgeber sie als Familien unterstützt«, weiß Jeannette Kratz, die als Projektmanagerin des audit familiengerechte hochschule mit den Belangen von Familien an der TU betraut ist. Neben Betreuungseinrichtungen finden Eltern und Familien an der TU auch Anlaufstellen für alle Fragen: Das Campus Familienbüro unterstützt bei der Suche nach Betreuungsangeboten, vermittelt Kontakte zur Beratung und gibt Hinweise auf familienorientierte Angebote. Das Familienzentrum, das derzeit in Planung ist, will zudem Angebote zur Förderung und Unterstützung von Familien bereitstellen. Regelmäßig findet auch ein Elterntreff statt, der es ermöglicht, sich mit anderen Eltern an der TU auszutauschen. Kontakt
Jane M. Klausman Award für WiSo-Studentin tolz auf den Jane M. Klausman Women in Business Award ist die Dortmunder WiSo-Studentin Andrea Schroer. Für ihr exzellentes Studium wurde sie mit dem Preis gewürdigt, den der Zonta Club Dortmund in diesem Jahr erstmalig verlieh und der junge Wirtschafts-Studentinnen bei ihrer Karriere fördern soll. Andrea Schroer studiert im fünften Semester Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und beschäftigt sich u.a. mit Produktion und Logistik. Überreicht wurde der Preis durch Gabriele Brübach, Vizepräsidentin des Zonta Club Dortmund, die Laudatio hielt Prof. Andreas Hoffjan vom Lehrstuhl für Unternehmensführung und Controlling.
ie Robert-Bosch-Stiftung, eine der großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland, setzt mit dem Deutschen Schulpreis in der Bildungslandschaft in jedem Jahr einen wichtigen Akzent. Seit vier Jahren wird der mit insgesamt 230.000 Euro ausgelobte Preis in Kooperation mit der ARD und dem Magazin stern vergeben. Erste Gewinnerin war die Grundschule Kleine Kielstraße in Dortmund.
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wickelte ihn, brachte ihn ins Bett. Am Institut war für diese Zeit ebenfalls eine gute Lösung gefunden worden: In der Elternzeit ging das Gehalt von Frank Lobigs direkt an das Institut, so dass die Dienstbezüge verfügbar waren, um die Lehre zu ersetzen. Sein Kollege Holger Wormer, Professor für Wissenschaftsjournalismus am Institut für Journalistik, hat bei seinen Töchtern, drei Jahre und ein Jahr alt, nach langem Zögern auf eine mögliche kürzere Auszeit verzichtet. »Zwei Monate Elternzeit hätten bedeutet, dass die Arbeit liegen geblieben wäre. Ich hätte alles nacharbeiten müssen – das hätte nichts gebracht.« Was ihm damals gefehlt hätte, seien gute Modelle gewesen, um ihm den Ausstieg auf Zeit zu erleichtern. Und im Arbeitsalltag hat er beobachtet: »Wenn Sie einen dienstlichen Termin wegen eines anderen Termins absagen, wird das sofort akzeptiert. Wenn Sie einen Termin absagen, weil sie sich um die Kinder
kümmern müssen, stößt das gelegentlich noch auf leichtes Unverständnis.« Ansonsten bewältigt die Familie den Alltag vor allem durch gute Organisation: Die Wohnung liegt im Kreuzviertel, zur Kindertagesstätte für die Mädchen sind es nur ein paar Minuten zu Fuß, zur U-BahnStation in Richtung Uni auch. »Als Hochschullehrer hat man natürlich das Privileg, dass man vergleichsweise flexibel ist«, weiß Wormer, aber auch: »Man muss sich schon aufeinander abstimmen.« Das steht auch Frank Lobigs noch bevor, spätestens dann, wenn auch seine Frau wieder voll arbeitet. »Zu unserem großen Glück haben wir jedoch ab März für David einen Platz in der schönen neuen Campus-KiTa von HoKiDo.« Mit der Beratung und Unterstützung durch Stadt und Universität ist Frank Lobigs sehr zufrieden. Beste Voraussetzungen also, um auch in Zukunft Whiteboard und Wickeltisch, Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren zu können. (age)
Endlich sind sie da: Nach langem Warten hat das Institut für Musik und Musikwissenschaft jetzt elf neue Steinway-Klaviere in Empfang genommen. Die Anschaffung war nötig geworden, nachdem das schwere Unwetter im Sommer 2008 den Keller des Instituts überschwemmt und eine Reihe von Instrumenten in den dortigen Übungsräumen unbespielbar gemacht hatte. »Das Land Nordrhein-Westfalen hat uns einen großzügigen Betrag zur Verfügung gestellt, und das ist ein großes Glück«, freut sich Dekan Prof. Günther Rötter. Die neuen Pianos sollen nun in den Unterrichtsräumen den Studierenden zur Verfügung stehen.
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Vor allem für Unternehmen interessant Neue DELTA-Apparatur ist einzige Röntgentiefen-Lithographie-Strahllinie in NRW
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ie Herstellung kleinster mikromechanischer Strukturen gelingt mit der neuen Röntgentiefen-Lithographie-Strahllinie der Dortmunder Elektronenspeicherring-Anlage DELTA der Technischen Universität Dortmund. Wissenschaftlich konzipiert und gebaut hat sie Dr. Daniela Lietz, Mitarbeiterin am Lehrstuhl Experimentelle Physik I der Fakultät Physik der TU Dortmund, im Rahmen ihrer Dissertation. Die neue Strahllinie ist besonders für die Industrie interessant: Sie ist die einzige Möglichkeit in NRW, kleinste Zahnräder und andere mechanische Bauteile mit einer Höhe von bis zu mehreren Millimetern in höchster Präzision durch dieses Verfahren herzustellen.
Synchrotronstrahlen »belichtet«. Hierbei zeigt die Röntgentiefen-Lithographie einen weiteren Vorteil gegenüber anderen Verfahren: Sie benötigt nur kurze Belichtungszeiten, entsprechend viele Wafer lassen sich in kürzester Zeit belichten. Anschließend werden bei der »Entwicklung« die unbelichteten Teile herausgelöst. Durch Galvanisierung entsteht jetzt im weiteren Produktionsprozess eine Metallform, die durch Kunststoffabformung vervielfältigt werden kann.
Kommerzielle Nutzung erwünscht
Arbeiten im Mikrometerbereich wird effizienter Mikromechanische Systeme werden in immer mehr Bereichen angewendet. In der Medizin beispielsweise ermöglichen sie kleinere Geräte in Diagnostik und Therapie, in der Fahrzeugtechnik sorgen kleinste Sensoren im Airbag für optimalen Insassenschutz und es lassen sich mit ihnen Mini-Festplatten auf kleinstem Raum realisieren. Doch die Herstellung der Bauteile stellt höchste Ansprüche an das Fertigungsverfahren, denn im Mikrometerbereich lässt sich mit mechani-
Dr. Daniela Lietz mit einem belichteten und entwickelten Wafer
schen Werkzeugen nichts mehr ausrichten. Wenn es darum geht, hochpräzise senkrechte Strukturen bei Materialien mit Schichtdicken von bis zu mehreren Millimetern zu realisieren, dann ist dies nur mit der Röntgentiefen-Lithographie mög-
Forum Transportlogistik traf sich in Dortmund
lich. Andere lithographische Verfahren, wie wir sie beispielsweise aus der Herstellung von Mikrochips kennen, können nur wenige Mikrometer tief im Material Strukturen realisieren. Wegen der hohen Eindringtiefe, ihrer extremen Bündelung und nahezu parallelen Ausrichtung können Synchrotronstrahlen dagegen quasi
Blick zurück: Elektrotechnik und Informationstechnik
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(v.l.) Leander Kling (Mercareon GmbH), Gerd Gutermann (Rewe-Informations-Systeme GmbH), Boudewijn Brosens (Vanderlande Industries B.V.), Helge Erhardt-Caspers (TNT Express GmbH); Gunter van Deun (Egemin Automation), Simon Deymann, Prof. Uwe Clausen (beide TU Dortmund, Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik) und Dr . Joachim Wessels (Deutsche Post DHL)
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um Thema Effizienz in logistischen Anlagen hatte Prof. Uwe Clausen, Inhaber des Lehrstuhls Verkehrssysteme und -logistik der TU Dortmund und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, zum Expertenaustausch am 18. November in den Rudolf-Chaudoire-Pavillon eingeladen. Das Fazit: Für Forschung und Praxis gibt es noch reichlich zu tun, was über 70 Teilnehmer und Vortragende von Deutsche Post DHL, Egemin, Rewe, TNT und Vanderlande bestätigten. Die aktuelle Konjunkturtendenz der deutschen Logistikwirtschaft ist wieder aufwärts gerichtet. Die Transportleistung in Deutschland erreicht bereits in vielen Bereichen das Niveau des Jahres 2007 und im Herbstgeschäft ist der Laderaum knapp. Bei knappen Ressourcen und steigenden Sendungsmengen rücken entlang der Supply Chain damit vor allem die logistischen Anlagen und die Schnittstelle Rampe wieder in den Fokus der Dienstleister und Verlader. Dr. Wessels als Bereichsvorstand der Deutsche Post DHL berichtete über Effi-
zienzsteigerungen durch eine optimierte Hoflogistik im wachsenden Paketgeschäft. Auch Rewe optimiert bereits mit einem Zeitfenster-Management-System die Organisation der Schnittstelle Rampe und reduziert die Wartezeiten der LKW. Weitere Vorträge zu innovativen technischen Lösungen und bestmöglicher Organisation und die anschließende Diskussion zeigten, dass in der Hoflogistik noch ein wesentlicher Beitrag zur Effizienzsteigerung der logistischen Anlagen liegt. Das Forum Transportlogistik ist eine Veranstaltung zum Wissensaustausch zwischen Vertretern der verladenden und transportierenden Wirtschaft, Anbietern von Softwaresystemen für die Logistik sowie der Forschung. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung durch den Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik der TU Dortmund bereits zum fünften Mal organisiert. (Fakultät) Kontakt: Prof. Dr. Uwe Clausen, Mail: uwe. clausen@tu-dortmund.de
exakt senkrecht sehr tief ins Material eindringen. Der eigentliche Produktionsablauf bei der Röntgentiefen-Lithographie verläuft ähnlich wie bei anderen lithografischen Verfahren: Eine Maske wird wie ein Fotonegativ auf eine mit röntgenempfindlichem Material beschichtete Siliciumscheibe – den Wafer – gelegt und mit
m 10. Dezember begrüßte die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik knapp 250 Gäste zur Akademischen Jahresfeier. Die Festveranstaltung begann mit einem Grußwort des Prorektors für Finanzen Prof. Uwe Schwiegelshohn. Dekan und Gastgeber Prof. Christian Wietfeld konnte in seinem Jahresrückblick auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2010 schauen. So erhielten in diesem Jahr neben den Diplomerstmalig auch Bachelorabsolventen ihr Abschlusszeugnis. »Für weiteren Nachwuchs ist auch bestens gesorgt, denn wir können uns über 20 Prozent mehr Ersteinschreibungen in unsere beiden Bachelor-Studiengänge gegenüber dem Vorjahr freuen«, so Wietfeld. Er betonte darüber hinaus, dass die Fakultät in einem nationalen Hochschulranking zur Spitzengruppe gehöre. Auch im Bereich Forschung zeigt sich ein dynamisches Wachstum: So ist die Fakultät an einem neu eingerichteten Sonderforschungsbereich, verschiedenen DFG-Projekten, dem Kompetenzzentrum für Infrastruktur und Netze NRW – Elektromobilität und an zahlreichen Industrieprojekten beteiligt.
In Nordrhein-Westfalen bietet jetzt die neue Strahllinie bei DELTA, der Synchrotronstrahlenquelle der Technischen Universität Dortmund, landesweit die einzige Möglichkeit, kleinste mikromechanische Strukturen mittels der RöntgentiefenLithographie herzustellen. Diese Möglichkeit steht vor allem Unternehmen aus der Region zur Verfügung. Denn während die anderen DELTA-Beamlines weitestgehend Forschungszwecken dienen, wurde die Röntgentiefen-Lithographie-Strahllinie explizit gebaut, um Industriepartnern die kommerzielle Nutzung dieses Verfahrens zu ermöglichen. Kontakt: Dr. Daniela Lietz, Experimentelle Physik I, Tel. 755-3506
Scientific Committee hochrangig besetzt
Im Anschluss referierten Prof. Johanna Myrzik und Prof. Christian Wöhler in den Festvorträgen zu Energieeffizienz als Klimaretter? bzw. Unfallfrei dank Bildanalyse – Themen aus ihren jeweiligen Arbeitsgebieten. Danach rückten die Leistungen der Studierenden und Absolventen in den Vordergrund. Die Bachelor-Förderpreise, gestiftet von der Firma Research IN Motion (RIM), gingen an drei Studierende, die die ersten vier Semester mit hervorragenden Leistungen absolviert haben und waren mit jeweils 500 Euro dotiert. 43 Absolventen der Elektrotechnik und 16 Absolventen der Informationstechnik erhielten ihre Diplomurkunde. 17 Masterabsolventen haben den internationalen Studiengang Automation & Robotics erfolgreich abgeschlossen. 17 Bachelor-Absolventen und ein Berufsbildungsingenieur konnten sich ebenfalls über den Abschluss freuen. Die abschließende Fakultätsparty nutzten Absolventen, deren Familien sowie die Angehörigen der Fakultät, um das vergangene Jahr und die Erfolge noch einmal gebührend zu feiern. (Fakultät)
Neu im Amt: Prof. Uwe Clausen
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ls bedeutsames Gremium des EffizienzCluster LogistikRuhr hat das Scientific Committee am 23. November in Mülheim/Ruhr seine konstituierende Sitzung abgehalten und die ersten künftigen Aktivitäten festgelegt. Das Scientific Committee formiert sich zum einen aus anerkannten Persönlichkeiten, die die am EffizienzCluster LogistikRuhr beteiligten Forschungs- und Bildungsunternehmen repräsentieren, zum anderen aus international renommierten Wissenschaftlern ausländischer Hochschulen und Forschungsinstitute. Das Scientific Committee ist für die wissenschaftliche Begleitung der Gesamtstrategie des EffizienzCluster LogistikRuhr verantwortlich. »Zu den zentralen Aufgaben für das Scientific Committee gehören das Besetzen einer visionären Rolle bei der Entwicklung neuer Projektideen sowie die tatkräftige Förderung der Nachhaltigkeit für den gesamten Spitzencluster«, betonte Prof. Uwe Clausen, neu gewählter Vorsitzender des Scientific Committee und Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, bei der Zusammenkunft in den Räumlichkeiten der EffizienzCluster Management GmbH. (unizet)
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Feier am Lehrstuhl Baubetrieb und Bauprozessmanagement
Dortmunder Nachwuchs: Zwei Wissenschaftler von der TU in das Junge Kolleg berufen
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in der Tradition des Dortmunder Modells Bauwesen in den Jahren 1994 bis 2005 zurück. Ein Resümee der letzten fünf Jahre zog Prof. Mike Gralla in seiner Rede.
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Der Jubilar Prof. em. Udo Blecken blickte in seiner Rede auf Forschung und Lehre
Und auch ein Blick in die Zukunft wurde geworfen: Der Richter am Bundesgerichtshof Stefan Leupertz wird in den nächsten Jahren als Honorarprofessor mit seiner Expertise im Bereich Baurecht den Lehrstuhl und die Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen verstärken. Er hielt im Rahmen der Veranstaltung seine Antrittsvorlesung. (Lehrstuhl)
leich drei Anlässe zum Feiern gab es für den Lehrstuhl für Baubetrieb und Bauprozessmanagement am 3. Dezember: den 70. Geburtstag von Prof. em. Udo Blecken, die Ernennung von Stefan Leupertz zum Honorarprofessor für Baurecht sowie die fünfjährige Tätigkeit von Prof. Mike Gralla als Inhaber des Lehrstuhls. Das Grußwort auf der Akademischen Feier im Rudolf Chaudoire-Pavillon sprach TU-Kanzler Albrecht Ehlers.
Feierten gemeinsam: Kanzler Albrecht Ehlers, Honorarprofessor Stefan Leuperts, Prof. em. Udo Blecken und Prof. Mike Gralla
r. Sonja Herres-Pawlis und Dr. Stefan Raunser sind zwei von fünfzehn neuen Mitgliedern des Jungen Kollegs der nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Für die jungen Spitzenwissenschaftler ist die Berufung in die Nachwuchsschmiede der Akademie eine hohe Auszeichnung. Nach Dr. Wim Marten (2007) und Dr. Kai P. Schmidt (2009) sind damit jetzt zwei weitere Dortmunder Wissenschaftler Mitglieder des Kollegs, in das seit der Gründung 2007 insgesamt 50 Kollegiaten berufen wurden. Die Neumitglieder erhalten bis zu vier Jahre lang ein jährliches Stipendium in Höhe von 10.000 Euro sowie eine intensive fachliche Begleitung. Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Jungen Kolleg sind zusätzlich zur Promotion herausragende wissenschaftliche Leistungen an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung in NordrheinWestfalen. Die neuen Mitglieder dürfen bei Ihrer Aufnahme nicht älter als 36 Jahre sein und noch keine unbefristete Hochschullehrerstelle innehaben. Dr. Sonja Herres-Pawlis arbeitet als Liebig-Stipendiatin an ihrer Habilitation. Sie studierte Chemie (Diplom 2002) in Paderborn und Montpellier (Frankreich) und wurde in Paderborn (Abschluss 2005) über die bioanorganische Sauerstoffaktivierung mit Kupferkomplexen von polyfunktionellen Bisguanidinliganden promoviert. Anschließend arbeitete sie als Postdoktorandin im Department of Chemistry der Universität Stanford an theoretischen und experimentellen Stu-
Größter Teilchendetektor ist fertig TU-Physiker gespannt auf Daten von IceCube
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ach knapp sechs Jahren Bauzeit wurde am 18. Dezember das Neutrino-Teleskop IceCube fertiggestellt. Auch der Physiker Prof. Wolfgang Rhode und sein Team schauen gespannt in Richtung Pol: Seit über zehn Jahren haben sie an den Vorbereitungen und dem Bau des weltweit größten 279 Millionen Dollar teuren Teilchendetektors mitgearbeitet und reisten hierzu zehnmal an den Südpol.
IceCube verfügt über mehr als 5.000 Digital-Optische Module IceCube ist im tiefen Eis unter der USamerikanischen Amundsen-Scott-Station am geographischen Südpol installiert. Höchstsensitive Lichtsensoren in einem Kubikkilometer Eis sollen die Spuren von Neutrinos aus dem Weltall auffangen, um durch diese Himmelsboten Informationen über weit entfernte Galaxien zu erhalten. Neutrinos werden oft als Geisterteilchen bezeichnet, da sie große Mengen Materie unbeobachtbar durchdringen können. Mit IceCube sollen schwache blaue Lichtblitze registriert werden, die von Teilchen im klaren Eis des Südpols ausgelöst werden. Kommen diese Lichtblitze von unten, zeigen sie an, dass das Teilchen – ein Neutrino – die Erde durchdrungen haben muss. Hierzu verfügt IceCube über mehr als 5.000 Digital-Optische-Module, an deren Entwicklung die Physiker der TU Dortmund gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen von der Ruhr-Universität Bochum gearbeitet haben. Jedes dieser Module besteht aus einem hochempfindlichen Lichtverstärker und Elektronik zur Registrierung und Verarbeitung der Lichtblitze, die in ihrer Komplexität etwa einem Laptop entspricht.
Jetzt warten natürlich auch die Dortmunder Physiker mit Spannung auf die Daten von IceCube, denn von deren Auswertung erhoffen sich die Wissenschaftler Antwort auf zentrale Fragen aus Astrophysik, Kosmologie und Teilchenphysik:
Wie funktionieren die größten Teilchenschleudern im Universum? Wie haben sich Sterne und Galaxien entwickelt und gibt es im Kosmos exotische Teilchen, die auf der Erde nicht erzeugt werden können? (unizet)
Prof. Wolfgang Rhode mit einem Lichtverstärker, der in IceCube verwendet wird.
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Dr. Stefan Raunser und Dr. Sonja Herres-Pawlis.
dien zur Sauerstoffaktivierung und an der Universität Paderborn. 2008 erhielt sie den Forschungspreis der Universität Paderborn für das Projekt Theoretische Analyse der Lactid-Polymerisation in einer virtualisierten Grid-Umgebung. Diese Arbeit wurde im Rahmen des interdisziplinären BMBF-Projekts Molecular Simulation Grid – MoSGrid fortgesetzt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Polymerisationskatalyse und der Aktivierung kleiner Moleküle für ressourcenschonende, nachhaltige Prozesse. Dr. Stefan Raunser leitet eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe für molekulare Elektronenmikroskopie am Max-PlanckInstitut für molekulare Physiologie in Dortmund. Er studierte Biologie (Diplom
und Staatsexamen 2000) und Chemie (Staatsexamen 2000) in Mainz und Nottingham (England). Nach dem Diplom beschäftigte er sich am Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt am Main im Rahmen einer Doktorarbeit mit der funktionellen und strukturellen Analyse von Glutamattransportern und wurde in Frankfurt am Main (Abschluss 2004) promoviert. Anschließend arbeitete er als Postdoktorand an der Harvard Medical School in Boston, USA, an der Strukturauflösung makromolekularer Proteinkomplexe mit Hilfe der Kryoelektronenmikroskopie. Sein Forschungsgebiet sind die molekularen Grundlagen der Cholesterinsynthese und -homöostase sowie die molekulare Interaktion von Aktin und Myosin im humanen Muskel. (unizet)
BioTrends-Konferenz: neue Wirkstoffe aus Naturprodukten
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it über 100 Besuchern und Referenten aus der ganzen Welt konnte sich die dritte Fachkonferenz Biotrends, die am 1. Dezember im Harenberg City-Center stattfand, international etablieren. Die Tagung wird organisiert durch ChemBioTec, der von der Technischen Universität Dortmund und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Kompetenz- und Koordinierungsplattform, die Forschung und Entwicklung von Projekten auf dem Gebiet nachhaltiger (Bio-)Produktionsprozesse
in umweltgerechte, innovative Produkte und Prozesse bündelt und begleitet. In diesem Jahr stellte die Veranstaltung die Grenzen der kombinatorischen Biosynthese für die Herstellung von Wirkstoffen aus Naturprodukten in Zusammenhang mit den neuesten genetischen bzw. biotechnologischen Methoden. Dabei diskutierten junge und renommierte Wissenschaftler aus allen Regionen der Welt die Möglichkeiten neuer Ansätze und bauten Kooperationen auf regionaler und globaler Ebene auf bzw. aus. (unizet)
Die Konferenz wurde in diesem Jahr gemeinsam mit Prof. Oliver Kayser (Lehrstuhl Technische Biochemie, 3. v.l.) von der TU Dortmund geplant und umgesetzt. Die Veranstaltung wurde mit Grußworten von Oberbürgermeister Ullrich Sierau (r.), Dr. Doris Schnabel (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2. v.l.) und Dr. HansChristian Schäfer (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, 4. v.l.) eröffnet. Im Bild vorne rechts: Dr. Frank Eiden, Executive Director von ChemBioTec.
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»Keine gute Schule ohne gute Leitung« Die Dortmunder Akademie für Pädagogische Führungskräfte (DAPF) feierte ihren fünften Geburtstag
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ynamisches Wachstum über die zurückliegenden Jahre, eine Vielzahl von Weiterbildungsangeboten für pädagogische Führungskräfte, eine Reihe von maßgeschneiderten Projekten für öffentliche Auftraggeber aus ganz Deutschland, außerdem Forschung, die Erstellung eigener Konzepte und Publikationen: Die Dortmunder Akademie für Pädagogische Führungskräfte (DAPF) der TU Dortmund, die am 14. Dezember ihren fünften Geburtstag beging, hatte allen Grund zu feiern und einen Moment innezuhalten, um eine Bilanz der überaus erfolgreichen Gründungsphase zu ziehen.
Von anderen Weiterbildungseinrichtungen unterscheidet sich die DAPF gleich durch mehrere Punkte: Neben einer Vielzahl von interessanten und erfolgreichen Weiterbildungsprojekten führt die DAPF auch praxisrelevante Forschungsprojekte durch, wie z.B. zur Wirkung neuer Leitungskonzepte auf die Qualität von Schulen. Darüber hinaus hat sie eigene Konzepte entwickelt und erprobt diese, wie z.B. ein neues und umfangreiches Qualitätsmanagementkonzept für berufsbildende Schulen und ein eigenständiges Führungskonzept, bei dem es um die Aufteilung der Aufgaben der Schulleitungsperson mit kooperativer Verantwortung auf Führungspersonen der »mittleren Ebene« geht (Konzept der konfluenten Leitung).
Ziel: Führungskräfte qualifizieren Prof. Hans-Günter Rolff, wissenschaftlicher Leiter und Initiator der DAPF sowie zuvor langjähriger Leiter des Instituts für Schulentwicklungsforschung, fasst zusammen: »Keine gute Schule ohne gute Schulleitung. Deshalb muss alles getan werden, um die Schulleitungen zu stärken.« Die DAPF, eine Gründung des Zentrums für Weiterbildung und des Instituts für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund, sieht ihre Hauptaufgabe in der Förderung und Qualifizierung aller Führungskräfte in allen schulischen Bereichen und Ebenen. Dafür bietet sie eine Vielzahl unterschiedlicher Weiterbildungsveranstaltungen an, vom eintägigen Seminar bis hin zu berufsbegleitenden Zertifikatsstudiengängen. Allein vier Studiengruppen mit Zertifikatsabschluss befinden sich aktuell in der Durchführung, z.B. zur Qualifizierung im Qualitätsmanagement, zur Begleitung von Schulentwicklungsprozessen und zur professionellen Unterrichtsentwicklung. Im September hat die DAPF bereits ihren vierten Kongress mit über 500 Teilnehmern durchgeführt, bei dem die neue NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann
Masterstudiengang in Planung Dr. Jörg Teichert, Geschäftsführer der DAPF (l.), Prof. Dr. Hans-Günter Rolff, Wissenschaftlicher Leiter der DAPF und Vorsitzender des Akademierats (r.) mit Wissenschaftliche Mitarbeitern der DAPF
mit einem längeren Grußwort zu Gast war. Außerdem gibt es regelmäßig Zukunftswerkstätten, ein umfangreiches halbjährliches Seminarprogramm, die Erstellung eines Methoden-»Werkzeugkastens« und eine Buchreihe. Hinzu kommen umfangreiche Projekte für institutionelle Auftraggeber. So ist bzw. war die DAPF sowohl in einem größeren Projekt für das NRW-Ministerium für Schule und Weiterbildung tätig als auch für die Bildungsbehörden in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, für die Städte Krefeld und Dortmund und sogar international für die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens. Auch hier liegen meist berufsbegleitende Angebote mit Abschluss »Universitäts-Zertifikat« zugrunde. Beispielsweise müssen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens alle angehenden Schulleiter den
Zertifikatskurs der DAPF absolvieren und bestehen, um das Amt übernehmen zu können, ähnliches gilt für Bremen. Ein weiterer wichtiger Auftraggeber und Partner ist die Unfallkasse NRW. DAPF-Geschäftsführer Dr. Jörg Teichert betont, dass diese Aufgabenvielfalt nur deshalb so erfolgreich bewältigt werden könne, weil die DAPF ein kompetentes und bestens eingespieltes Team an Mitarbeitern habe. Ein entscheidender Pluspunkt der DAPF ist ihr Dozentenstamm, dem professionelle und erfahrene Trainerinnen und Trainer aus ganz Deutschland angehören, wie z.B. Hochschullehrer, langjährige Schulleiter, freie Trainer und Mitarbeiter von Bildungsbehörden. Institutioneller Partner der DAPF ist die Schulleitungsvereinigung NRW – eine Kooperation, von der beide Seiten profitieren.
Und auch die Perspektiven sind gut. Als nächstes steht ein weiterbildender Masterstudiengang Pädagogische Führung und Management auf dem Programm, und es gibt bereits weitere sich konkretisierende Projekte, sowohl neue Zertifikatsstudien als auch maßgeschneiderte Angebote für institutionelle Auftraggeber. Den Worten von zwei ehemaligen Teilnehmern zu ihren jeweiligen DAPF-Kursen ist nichts hinzuzufügen: »Eine intensive Lern-Zeit mit Freude am Lernen. Dozentenpersönlichkeiten, die ich durchweg spannend fand, bei denen ich Neues gelernt habe, die in ihrer Vielfalt eine solide Basis gegeben haben, auf der ich zunehmend selbstbewusster handeln kann. Fazit: Eine finanzielle Investition mit einer sehr hohen (geistigen, beruflichen) Rendite.«
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Ab 2. Februar: Hochschultage an der TU
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ie Schulzeit ist bald vorbei – und wie geht’s weiter? Soll ich studieren? Was interessiert mich und welche Fächer werden wo angeboten? Wie läuft so eine Vorlesung oder ein Seminar eigentlich ab? Und: Kann ich mir das alles überhaupt leisten? Im Rahmen der landesweiten Woche der Studienorientierung öffnen die drei Hochschulen in Dortmund vom 2. bis 4. Februar ihre Türen zu den ersten Dortmunder Hochschultagen, um diese und viele andere Fragen zu beantworten. Schülerinnen und Schüler können sich ab dem 17. Januar anmelden. An der TU können sie sich an drei Tagen über das breit gefächerte Studienangebot informieren, speziell für sie konzipierte Vorlesungen besuchen und in »echten« Seminaren in den Lehrbetrieb an einer Uni hineinschnuppern. Die Fakultäten der TU beteiligen sich mit Vorträgen, Workshops und Sprechstunden an dem Programm. Wer sich schon ein Studienfach ausgesucht hat oder wer noch unschlüssig ist, kann sich hier schlau machen, was angehende Maschinenbauer lernen, wie man Grundschülern Mathematik beibringen kann, wozu Wirtschaftswissenschaftler Statistiken brauchen oder auch, was die Überalterung unserer Gesellschaft damit zu tun hat, wie unsere Städte in Zukunft geplant werden müssen. Auch die Allgemeine Studienberatung und das Referat Internationales, in der TU zuständig für alle Fragen rund um das Studium im Ausland, stehen mit Informationen auf dem Campus bereit. Das komplette Programm der Dortmunder Hochschultage ist online unter www.hochschultage.dortmund.de zu finden. Hier können sich Interessierte auch zu den einzelnen Veranstaltungen anmelden. Kontakt: Allgemeine Studienberatung, Tel. 755-2345, Mail: zib@tudortmund.de
Kontakt: Dr. Jörg Teichert, Mail: joerg.teichert@tu-dortmund.de, http://www.dapf. tu-dortmund.de
Der Club of Excellence öffnet Türen und Chancen: Nutzen muss man sie selbst
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er Club of Excellence ist der Türöffner, der Summer: Er vermittelt Chancen, aber die Tür aufdrücken, um die Chancen zu nutzen, muss man schon selber!« Davon ist Léon Vallée, Personalreferent bei der Benteler Automobiltechnik GmbH in Paderborn, überzeugt. Beim Start der dritten Generation des Club of Excellence (CoE) der Technischen Universität Dortmund bei der ThyssenKrupp AG in Essen be-
richtete er von seinen Erfahrungen. Der Club of Excellence dient der Förderung besonders begabter und engagierter Studierender aus den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften. Im direkten Austausch mit Partnerunternehmen aus der Region können Studierende im Rahmen von Workshops, Praktika und Studienabschlussarbeiten ihre fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen weiterentwickeln und so auch ihr
Die Teilnehmer der dritten Generation des Club of Excellence (Foto: Helge Döring)
persönliches und berufliches Netzwerk erweitern. Nachdem die Studierenden ihre Vorstellungen der Gestaltung ihrer CoE-Mitgliedschaft erarbeitet und präsentiert hatten, stellten sich drei der mittlerweile zahlreichen Partnerunternehmen vor. Zuletzt schilderte Léon Vallée seine Erfolgsgeschichte: Selbst vor zwei Jahren noch CoE-Mitglied nutzte er sein Netzwerk,
um bei einigen Partnerunternehmen als Werksstudent und Praktikant tätig zu sein, seine Diplomarbeit zu schreiben und letztlich als Mitarbeiter übernommen zu werden. Trotz der großen Vorteile des CoE appellierte er an die Eigeninitiative der Studierenden: Denn nur durch aktives Engagement könnten sich die Studierenden präsentieren und so die vorgeprägten Pfade gehen. Der zweite Tag der Startveranstaltung diente dem intensiven Kennenlernen der Teilnehmer untereinander: Im Rahmen einiger Teamübungen mussten die Studierenden Köpfchen und Koordination einsetzen, um die gegnerischen Teams zu schlagen. Im Anschluss ging es jedoch wieder um das Miteinander und in kleinen Planungsteams wurden die Grundsteine für eine gewinnbringende und interessante Mitgliedschaft im CoE gelegt. Das erste Event steht auch bereits an: eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit aktuellen CoElern, Alumni und Unternehmensvertretern, bei der die Themen Austausch und Netzwerken großgeschrieben werden. Die CoE-Familie wächst also weiter und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die die Unternehmensvertreter freuen sich auf die zukünftigen Veranstaltungen. (Bianca Welscher) Kontakt: Bianca Welscher, Tel. 755-3786, Mail: bianca.welscher@tu-dortmund.de oder Helge Döring, Tel. 755-2927, E-Mail: helge.doering@tu-dortmund.de
Impressum Herausgeber Technische Universität Dortmund, 44221 Dortmund (Referat Hochschulkommunikation) Chefredakteurin Angelika Willers (Wi), Ruf: (0231) 755-5449, Mail: angelika.willers@tu-dortmund.de Layout: Angelika Willers Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Silvia-Iris Beutel, Jan von der Gathen, Alexandra Gehrhardt (age), Ole Lünnemann (Ole), Oliver Ruf, Bianca Welscher Weitere Mitarbeit Sylvia Ebbes (Vertrieb), Jürgen Huhn (Fotos), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz) Internet www.tu-dortmund.de/unizet Basisgestaltung grimm.design, Düsseldorf unizet erscheint neun Mal im Jahr während der Vorlesungszeit. ISSN 1439-1198