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Mercator stiftet 22 Millionen Die Stiftung Mercator hat gemeinsam mit der UAMR das Mercator Research Center Ruhr gegründet. Mit dem Center soll die strategische Kooperation der drei Ruhrgebietsuniversitäten gestärkt werden. Insgesamt fördert die Stiftung Mercator das Projekt mit 22 Millionen Euro.

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Wilder Westen im Web? Brauchen wir einen neuen Ethik-Kodex für Online-Journalismus? Dieser und anderen Fragen rund um die neuen Medien widmete sich die Auftaktveranstaltung des neuen MediaAcT-Projektes am Erich-Brost-Institut.

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Physik sichert sich ersten Platz Im jüngsten Ranking von CHE und Die Zeit gaben die Dortmunder Physik-Studierenden ihrem Bachelor-Studiengang Bestnoten und setzten ihn damit auf Platz 1 der Rangliste.

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Albrecht Ehlers wird neuer Kanzler der TU Dortmund Der akademische Senat bestätigte am 6. März den Vorschlag des Hochschulrates.

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ie Technische Universität Dortmund hat einen neuen Kanzler: Der akademische Senat bestätigte am 6. März mit sehr großer Mehrheit die am Vorabend erfolgte einstimmige Wahl von Albrecht Ehlers durch den Hochschulrat. Albrecht Ehlers wird sein neues Amt zum 1. Mai antreten.

Gratulation: Prof. Manfred Bayer (Vorsitzender des Senats), Prof. Ursula Gather (Rektorin) und Prof. Ernst Rank (Vorsitzende des Hochschulrates) (v.l.) beglückwunschen Albrecht Ehlers (2. v. r.) im Anschluss an die Senatssitzung.

In Dortmund überzeugte der Kandidat die Findungskommission, den Hochschulrat und den Senat durch seine fundierte Führungs- und Organisationserfahrung in großen Verwaltungseinheiten. Gastvorlesungen unter anderem an der TU Dortmund und der TU Berlin, die Vorstandstätigkeit und Mitarbeit in Verwaltungsräten und Kuratorien von Freundesgesellschaften großer deutscher Universitäten sowie beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft belegen Affinität und langjähriges Interesse an der Hochschularbeit. Der Vorsitzende des TU-Hochschulrates, Prof. Ernst Rank, hieß Albrecht Ehlers herzlich willkommen: »Ich bin sehr froh, dass die TU Dortmund einen so qualifizierten und erfahrenen Kandidaten gewinnen konnte. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.« Der neue Kanzler seinerseits: »Die TU Dortmund soll auf guten Rankingplatzierungen die ›Hochschule der Wahl‹ sein. Dazu bedarf es einer nachhaltigen Sicherung der Ressourcen sowie der optimalen Unterstützung von Forschung und Lehre durch die Verwaltung! Ich freue mich darauf, an diesem Ziel mitarbeiten zu können.« (Unizet)

Langjährige Erfahrung im Topmanagment Mit Albrecht Ehlers steht zukünftig ein Kanzler an der Spitze der Universitätsverwaltung, der langjährige Erfahrung im Topmanagement großer internationaler Unternehmen mitbringt. Als Mitglied des Konzernvorstandes der Hochtief AG in Essen und zuvor der Glunz AG in Hamm war er unter anderem für den Unternehmensbereich Services, die Unternehmenszentrale, das Versicherungsgeschäft sowie die konzernweite Personalarbeit verantwortlich. Albrecht Ehlers war in beiden Unternehmen zugleich Arbeitsdirektor und Mitglied in Aufsichts- und Beiräten verschiedener Unternehmen. Der 52-jährige Prädikatsjurist erhielt nach seinem Studium in Münster 1988 die Zulassung zum Rechtsanwalt und qualifizierte sich weiter zum Fachanwalt für Arbeitsrecht. Albrecht Ehlers war lange Zeit Mitglied

Hornhaut auf den Ohren? Musikhören stört Schülerinnen und Schüler nicht bei den Schularbeiten – sofern es ihre Lieblingsmusik ist!

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elche Eltern kennen das nicht: Während die Kinder über ihren Schulaufgaben brüten, dudelt im gleichen Raum der MP3-Player, bimmeln Handy-Töne und dröhnen harte Rhythmen über youtube. Und das alles gleichzeitig! Kein Problem: Solange es sich um die Lieblingsmusik der Schülerinnen und Schüler handelt, wirkt sich dieser Lärmteppich nicht nachteilig auf deren Lernfähigkeit aus. Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen Prof. Günther Rötter, Lars Hartmann und Erhard Strauss vom Institut für Musik und Musikwissenschaftlen der TU Dortmund. Mehr als 88 Schülerinnen und Schüler hat das Forschungsteam über mehrere Wochen hinweg einem Konzentrationstest unterzogen. Und das Ergebnis? Ob mit oder ohne Musik: Die Konzentration

und Verhandlungsführer verschiedener Tarif- und Schlichtungskommissionen und besitzt Expertise im Bereich der Einführung von ERP-Systemen sowie im Facility Management.

der Probanden war immer gleich. Eltern, Lehrer und Pädagogen können nach Ansicht der Forscher das Hörverbot lockern und der Angewohnheit ihrer Kinder, bei den Hausaufgaben Musik zu hören, mit Gelassenheit begegnen. Grund für dieses überraschende Ergebnis könne die Allgegenwart der Musik in der Umwelt der Jugendlichen sein. Musik werde von den jugendlichen Konsumenten noch nicht einmal als Hintergrundmusik wahrgenommen, so Prof. Günther Rötter. Und der Musikpsychologe Prof. Klaus-Ernst Behne spricht in diesem Zusammenhang provokant von der »Hornhaut auf den Ohren« vieler Jugendlicher. Bereits in den 1990er Jahren gab es Studien zu diesem Thema, so Günther Rötter: »Man konnte nicht nachweisen, dass Mu-

sik einen positiven Effekt hatte. Eine andere Studie fand sogar schädliche Effekte der Hintergrundmusik bei Hausarbeiten heraus: die Lernleistung sank. Insgesamt fanden sich somit widersprüchliche Ergebnisse.« Durch den enormen technischen Fortschritt im Bereich der Medien der 2000er Jahre, stellte sich die Frage für Günther Rötter und sein Team erneut. Die Musikwissenschaftler konfrontierten daher die Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren abwechselnd zum einen mit einem Ausschnitt aus einem Intelligenztest, zum anderen mit einem Konzentrationstest. So musste eine Gruppe Jugendlicher jeweils einen Test mit Musik und – zur Kontrolle - ohne Musik lösen. Bei einer anderen Gruppe geschah dies umgekehrt. Die Versuchsgruppen waren so gewählt worden, dass ihre Leistung annähernd homogen waren.

www.tu-dortmund.de/unizet | redaktion.unizet@tu-dortmund.de

Noch bevor die Tests an der Schule durchgeführt wurden, gingen die Verantwortlichen davon aus, dass das Hören der eigenen Musik, also der Lieblingsmusik, während der Bearbeitung der Testaufgaben Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit und somit die Lernleistung bei Schülerinnen und Schülern hat. Es bestand die Annahme, dass sogar das Hören der eigenen Musik beim Lösen mathematischer Aufgaben und Aufgaben zum Testen der Intelligenz sich positiv auf die Effizienz, die Leistung und Konzentration auswirkt: jedenfalls gemessen an den in einem vorgegebenen Zeitraum von 25 Minuten bearbeiteten und richtig gelösten Testaufgaben. (Willers) Kontakt: Prof. Dr. Günther Rötter, Tel. (0231) 755-4100, E-Mail: guenther.roetter@tu-dortmund.de

Campusfest 2010! Am Samstag, dem 19. Juni, findet von zehn bis 16 Uhr das diesjährige Campusfest statt. Das Fest ist, wie auch in den vergangenen Jahren, in verschiedene Aktionsflächen unterteilt. Unter campusfest.tu-dortmund.de gibt es daher nicht nur erste Informationen über die bisher vorgesehenen Veranstaltungen, sondern auch die Möglichkeit, eigene Veranstaltungen gemeinsam mit dem Team zu planen. Anmeldeschluss für diese Beiträge ist der 15. April.


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Stiftung Mercator investiert 22 Millionen Euro Stiftung und Universitätsallianz Metropole Ruhr gründen Mercator Research Center Ruhr (MERCUR).

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ie Stiftung Mercator hat gemeinsam mit der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) das Mercator Research Center Ruhr gegründet. Mit dem Center soll die strategische Kooperation der TU Dortmund mit der RuhrUniversität Bochum und der Universität Duisburg-Essen gestärkt werden. Direktor des neuen Centers, das im März dieses Jahres seine Tätigkeit aufgenommen hat, ist der Historiker Prof. Winfried Schulze, ehemaliger Vorsitzender des Wissenschaftsrats. Die Stiftung Mercator stellt für einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt 22 Millionen Euro zur Verfügung. MERCUR ist damit eines der bislang größten Projekte privater Wissenschaftsförderung im Ruhrgebiet.

22 Millionen Euro in fünf Jahren »Nur in einer strategischen Kooperation hat die Wissenschaftsregion Ruhr als exzellenter Akteur im globalen Wettbewerb eine Zukunft«, so Dr. Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator. »Das Center fördert sowohl die Zusammenarbeit als auch den Ausbau verteilter Forschungsschwerpunkte innerhalb der drei Universitäten. Auf diese Weise beflügelt es den Kooperationsgedanken und trägt damit dazu bei, die wissenschaftliche Qualität in der UAMR nachhaltig zu steigern. Das neue Center soll zu einem Modellfall für Hochschulkooperationen werden«, so Lorentz. Die Geschäftsstelle des Mercator Research Centers Ruhr wird ihren Sitz in Essen haben. Der Direktor Prof. Winfried Schulze: »Für die beteiligten

Universitäten des Ruhrgebiets ergibt sich mit dem Center sowohl eine bemerkenswerte Möglichkeit der eigenen wissenschaftlichen Profilbildung als auch der Stärkung ihrer Zusammenarbeit. Die Universitätsallianz Metropole Ruhr erhält damit einen starken inhaltlichen Impuls. Für die Wissenschaftler der Universitäten ergeben sich neue Möglichkeiten der Entwicklung von Forschungsprojekten, die die Attraktivität des Ruhrgebiets als Wissenschaftsstandort deutlich erhöhen werden.«

Mittel aus vier verschiedenen Förderlinien beantragen Die Rektoren der drei Universitäten, Prof. Elmar Weiler (Ruhr-Universität Bochum),

Prof. Ursula Gather (Technische Universität Dortmund) und Prof. Ulrich Radtke (Universität Duisburg-Essen), sind sich einig: »Das Center stärkt die Wissenschaft in der Universitätsallianz Metropole Ruhr und macht sie attraktiver für internationale Berufungen. Es unterstützt unseren langfristigen Strategieprozess, die Kooperation der UAMR-Universitäten weiter zu intensivieren und zugleich die unterschiedlichen Profile noch stärker herauszuarbeiten.« Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UAMR-Universitäten können zukünftig über ihre jeweiligen Rektorate in vier verschiedenen Förderlinien Mittel beantragen: Projektförderung: Förderung von Forschungsvorhaben, die entweder zu einer

Info Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden. Die Universitätsallianz UAMR wurde 2007 durch die drei Nachbaruniversitäten, die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen gegründet, um die Leistungen der drei Partner zu stärken, gezielt auszubauen und gemeinsam Forschungs- und Lehrschwerpunkte weiterzuentwickeln. Übergeordnete Vision ist die Etablierung der Universitätsallianz Metropole Ruhr als exzellenter Standort in der nationalen und internationalen Wissenschaftsund Studienlandschaft.

Preisträgerin und Preisträger mit den Laudatoren beim Uhde-Preis 2010

Nach Grußworten von Dr. Michael Thiemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Uhde GmbH, und Professor Wilhelm Schwick, Rektor der Fachhochschule Dortmund, hielt Prof.Hans-Gerd Lipinski von der Fachhochschule Dortmund den Festvortrag zum Thema »Vom

Dies und Das Renate Schlep aus der Universitätsbibliothek konnte am 1. April ihr 40jähriges Arbeitsjubiläum feiern.

Personenförderung: Förderung von Freisemestern einzelner Hochschullehrer der UAMR-Universitäten. Die Hochschullehrer werden für bis zu einem Jahr von ihren akademischen und administrativen Verpflichtungen freigestellt, um in dieser Zeit an ihrer Universität ein besonderes Forschungsprojekt durchzuführen, eine Buchpublikation fertigzustellen oder eine neue Lehrveranstaltung zu konzipieren. Anschubförderung: Punktuelle, schnelle Unterstützungsmaßnahmen für Nachwuchswissenschaftler, die Aufstockung von Mittelzusagen bei strategischen Berufungsverhandlungen, die Anschaffung besonderer Geräte oder die Einladung von Gastwissenschaftlern. Die Förderentscheidungen werden grundsätzlich von einem wissenschaftlichen Beirat getroffen. Der Beirat besteht aus einer multidisziplinär zusammengesetzten Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die keine direkte Verbindung zu den UAMR-Universitäten haben und damit eine unabhängige, wissenschaftsgeleitete und qualitätsorientierte Entscheidungsfindung garantieren.

Was macht eigentlich ... Candan Bayram-Neumann?

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Strukturförderung: Förderung von neuen interuniversitären Zentren zwischen den UAMR-Universitäten, die die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre verbessern.

Infos: www.mercur-research.de

Hans-Uhde-Stiftung zeichnet Diplomarbeiten aus

echs Diplomanden und eine Diplomandin von Technischer Universität und Fachhochschule Dortmund sowie zwei Mitarbeiter der Uhde GmbH wurden am 18. März dieses Jahres in einer besonderen Feierstunde mit dem Hans-Uhde-Preis ausgezeichnet.

intensiveren Kooperation der UAMR-Universitäten führen oder die unterschiedlichen wissenschaftlichen Schwerpunktsetzungen der UAMR-Universitäten gezielt ausbauen.

Menschen zum Molekül – Bildverarbeitung für die Biomedizin«. Im Anschluss daran erhielten Sonja Hermes (BCI), Andreas Hankel (Elektrotechnik und Informationstechnik), Timon Kelter (Informatik) und Richard Ostwald (Maschinenbau) von der Technischen Universität Dortmund sowie Christopher Kirsch, Daniel Phaosricharoe, Christoph Schemmann von der FH Dortmund ihre Auszeichnungen durch den Stifter Hans Uhde. Bereits zum elften Mal wurden mit Dr. Helmut Gehrke und Georg Schulz von der Uhde GmbH in Dortmund Mitarbeiter ausgezeichnet. Die 1986 von Hans Uhde eingerichtete Stiftung verfügt mittlerweile über ein Vermögen von einer Million Euro. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Wissenschaft, Erziehung und Bildung. Dazu werden jährlich hervorragende Studien- und Schulleistungen durch die Verleihung einer Goldmedaille, eines Geldpreises und einer Urkunde ausgezeichnet. (Unizet)

eben der traditionellen Presseund Öffentlichkeitsarbeit setzt die TU Dortmund auch auf ein modernes Marketingkonzept. Und genau ein solches soll Candan Bayram-Neumann als Referentin für Marketing entwickeln. Erst vor zehn Wochen wurde die 33-jährige Marketing-Fachfrau für diese Aufgabe eingesetzt, und schon jetzt ist ihr Gesicht vielen Universitätsangehörigen bekannt. Denn um ein Marketingkonzept entwickeln zu können, muss sie zunächst erst einmal den Ist-Zustand der bestehenden Marketingaktivitäten ermitteln. Eine Aufgabe, bei der sie sehr viel Unterstützung durch die Universitätsangehörigen erfährt. In Gesprächen mit den einzelnen Verantwortlichen lässt sich Candan Bayram-Neumann die Arbeits- und Themenbereiche der TU erläutern. Sie nimmt auf, verarbeitet das Gehörte, und macht sich so mit den unterschiedlichen Facetten der Hochschule vertraut. »Dass dies in so kurzer Zeit möglich war, liegt an der Offenheit, mit der mir die Menschen auf

diesem Campus begegnen«, freut sich die junge Diplom-Kauffrau. Aus ihrer Berufserfahrung weiß sie, wie wichtig diese erste Bestandsanalyse für eine strategische Marketingplanung ist. Denn auch die TU Dortmund muss nicht nur um ihre Kunden, das heißt um potenzielle Studierende werben, sondern auch um kluge Köpfe aus Wissenschaft und Forschung, um Mittel- bzw. Geldgeber und um Kooperationspartner aus der Praxis. Gelernt hat Candan Bayram-Neumann ihr Handwerkszeug an der Universität Paderborn. Zunächst zog es die DiplomKauffrau in die Wirtschaft, wo sie sie unter anderem die Planung und Durchführung verschiedener Marketingaktivitäten koordinierte. Sehr früh führte sie ihre berufliche Laufbahn in die Welt der Wissenschaft. Als Marketing- und Kommunikationsexpertin arbeitete sie mehrere Jahre bei einem Beratungsunternehmen, das unter anderem auch für die ESA tätig war. Lebenswissenschaften, Nanotechnologie, Materialwissenschaften, Biotechnologie oder Biomedizin waren für sie nicht länger leere Worthülsen, sondern Begriffe, die sich nach und nach mit Inhalt füllten. Für Candan BayramNeumann stand schnell fest: »Es ist viel spannender, Forschung zu vermarkten als irgendein anderes Produkt.« Dass sie als Forschungsfan ihre Begeisterung und ihre langjährige Erfahrung nun für die TU Dortmund einbringen kann, freut sie daher sehr. (Willers) Kontakt: Candan Bayram, Tel. 755-4811

Liebe Leserinnen und Leser, die Bewilligung des EffizienzClusters – LogistikRuhr im Januar hat es noch einmal eindrucksvoll unterstrichen: Das Ruhrgebiet ist eine der global bedeutenden Logistik- und Verkehrsmetropolen. In kaum einem anderen Ballungsraum werden täglich mehr Waren transportiert, benutzen mehr Menschen Autos, Busse, Bahnen und Fahrräder, um sich zwischen den Städten der Ruhrregion zu bewegen. Mit fast 25.000 Studierenden sowie 3.346 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trägt auch die TU Dortmund dazu bei, dass sich die Räder von Zügen, PKW und LKW im Ruhrgebiet kräftig drehen. Nicht zu vergessen: das Technologiezentrum, der Technologiepark und die FH Dortmund, wo weitere 9.500 Menschen arbeiten. Es ist daher sehr nötig, dass in Sachen Verkehr und Logistik nicht nur in der Forschung viel bei uns passiert. So hat sich mit dem dreispurigen Ausbau der A 40 im Bereich der Schnettkerbrücke die Erreichbarkeit der TU bereits verbessert. Es gibt nun eine Abfahrt, die direkt zu uns auf den Campus führt und dort den Weg durch Wohngebiete erspart. Wenn im nächsten Jahr die Abfahrt Barop auch von Osten her geöffnet wird, rückt die TU näher an die Stadt heran. Aber auch in absoluter Campusnähe tut sich Einiges. Mit dem Bau des neuen Straßenzuges Vogelpothsweg gibt es bald wieder die direkte Verbindung zwischen Campus Nord und Campus Süd. Eine Erleichterung vor allem für diejenigen, die auf ihrem Weg zwischen den beiden Campushälften auf zwei oder vier Räder angewiesen sind. Auch für die H-Bahn existieren Ausbauplanungen – was angesichts schon bald deutlich steigender Studierendenzahlen von Vorteil ist. Allerdings gibt es nach wie vor einige wirkliche Defizite: So leiden Studierende und Mitarbeiter weiter unter der schlechten S-Bahn-Verbindung und häufigen Verspätungen der S1. Zudem ist das weitere Schicksal der Universitätsstraße ungeklärt. Die bisherige Planung, diese Straße nicht mit der neuen Verkehrsführung im Bereich Gardenkamp/Vogelpothsweg zu verbinden, ist sicher – sowohl ökologisch als auch aus Effizienzgründen – nicht die beste Lösung. Gut, dass es in der Stadt eine Initiative gibt, diese Planung zu ändern, um die Universitätsstraße doch an die neue Verkehrsführung anzuschließen. Ebenso ist zu hoffen, dass verschiedene konzertierte Aktionen zu größerer Verlässlichkeit der S1-Linie führen. Beides würde alle freuen, die darauf angewiesen sind, tagtäglich sicher und pünktlich zum Lernen, Lehren und Forschen an die TU Dortmund zu kommen. Herzlich Ihre

Ursula Gather


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Martina Stackelbeck ist neue Gleichstellungsbeauftragte

Wissenschaftswege im Weitwinkel: Erstes Forum für Postdocs fand Anklang.

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ie TU Dortmund hat eine neue Gleichstellungsbeauftragte: Bei den Gremienwahlen Ende Januar wurde Martina Stackelbeck gewählt, am 25. Februar präsentierte sie sich auf der Personalversammlung den nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Martina Stackelbeck übernimmt damit das Amt von Dr. Ute Zimmermann, die von 2002 bis 2010 Gleichstellungsbeauftragte der TU war. Ute Zimmermann wird auch in Zukunft für die TU Dortmund tätig sein – und zwar als Leiterin der Abteilung Chancengleichheit, Familie und Vielfalt.

as erste Karriereforum Wissenschaftswege im Weitwinkel an der Technischen Universität Dortmund fand großen Anklang. Das Konzept des Karriereforums ist neu: Erstmals wurde für die Zielgruppe der Postdocs im Ruhrgebiet ein Mix aus spannenden Vorträgen, kleinen Themenrunden und face-toface Kontaktgesprächen angeboten. Die Themen reichten von EU-Forschungsfördermöglichkeiten für Postdocs über Publikationsstrategien bis hin zu Möglichkeiten der Existenzgründung. Insgesamt 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten mit hochkarätigen Experten wie beispielsweise dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Prof. Matthias Kleiner, oder der Präsidentin der Deutschen Universität für Weiterbildung, Prof. Ada Pellert. Auch Unternehmen und Forschungsfördereinrichtungen beteiligten sich am Karriereforum: Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, die ThyssenKrupp AG oder die Alexander von Humboldt-Stiftung boten den Teilnehmern individuelle Karriereberatung.

Martina Stackelbeck wurde 1959 geboren. Die TU Dortmund kennt sie be­ reits seit ihrer Studienzeit – an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftli­chen Fakultät machte sie ihren Abschluss als Diplom-Volkswirtin. Seit 1987 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sozialforschungsstelle Dort­mund – zuletzt war sie in der Kooperationsstelle Wissenschaft – Arbeits­welt tätig. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehört unter anderem die For­schung zu Organisationskultur, Personal- und Organisationsentwicklung, Konflikteskalationen und Mobbing am Arbeitsplatz sowie zum Wandel von Arbeit und zu Geschlechterfragen in der Arbeitswelt. Martina Stackelbeck ist verheiratet und hat vier Kinder.

Studieren im Ausland? Dieser Traum lässt sich mit dem Akademischen Auslandsamt erfüllen.

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Ermöglicht werden die Stipendien durch die Mitgliedschaft der TU Dortmund beim International Student Exchange Program (ISEP), dem European Consortium of Innovative Universities (ECIU) sowie durch 14 bilaterale Vereinbarungen zwischen der TU Dortmund und U.S.-amerikanischen Universitäten, zwei Vereinbarungen mehr als im Vorjahr. Im USA-Programm wird jedes Jahr eine ähnliche Zahl von amerikanischen und deutschen Studierenden ausgetauscht – wobei die amerikanischen Studierenden ihre Studiengebühren an ihrer Heimathochschule bezahlen und dadurch Dortmunder Studierenden ein gebührenfreies Studium in den USA ermöglichen. Da die tuitions in den USA wesentlich höher sind als in Deutschland, liegt der Gesamtwert der Stipendien allein für die US-amerikanischen Hochschulen bei über 850.000 Dollar.

Zahlreiche Netzwerke ebnen den Weg. Dazu kommen noch die Studierenden, die dank der Mitgliedschaft der TU Dortmund in internationalen Netzwerken wie ISEP oder ECIU den Weg ins Ausland wagen können. Eine große Nachfrage gab es in diesem Jahr nach Studienplätzen in Asien aber auch lateinamerikanische Länder waren sehr gefragt. Eine der Stipendiatinnen ist Veronika Lieber, Studentin der Rehabilitationspädagogik: »Ich freue

Das Karriereforum ist ein Modul des Nachwuchsförderprogramms ScienceCareerNet Ruhr (SCN Ruhr) (s. auch Artikel zu mentoring3 auf dieser Seite unten)

und will die bestehende Kooperation der im Ruhrgebiet ansässigen Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen ausbauen, den High Potential Nachwuchs im Ruhrgebiet unterstützen und einen Beitrag zur Stärkung der Wissenschaftsregion Ruhr leisten. Das Karriereforum findet einmal jährlich statt. (Kamp) Kontakt: Daniela Kamp, Tel. 755-7124 Infos: www.scn-ruhr.de/karriereforum

High Potential: Forum will wissenschaftlichen Nachwuchs im Ruhrgebiet fördern.

»Das große Interesse der Teilnehmenden sowie die positiven Rückmeldungen zeigen, dass der wissenschaftliche Nachwuchs diese Unterstützung gerne annimmt, um die eigene Karriere gezielter planen zu können«, resümiert Projektleiterin Dr. Ute Zimmermann das Karriereforum. »Endlich wird auf die Bedürfnisse der Postdocs eingegangen und wissenschaftliche Nachwuchsförderung im Ruhrgebiet in konkreten Pro-

Kontakt: Martina Stackelbeck, Emil-Figge-Str. 66, Raum E 15 a, Tel. 755-2603, E-Mail: martina.stackelbeck@tu-dortmund.de

in Auslandssemester in den USA, Mexiko, Brasilien oder Malaysia – diesen Traum können über 70 Studierende der TU Dortmund im kommenden Jahr in die Tat umsetzen. Studierende aller Fakultäten hatten die Möglichkeit, sich in den letzten Monaten für ein Stipendium zu bewerben.

grammen umgesetzt. Hierbei wird dem Standort Ruhrgebiet besondere Beachtung geschenkt. Wir zeigen den Postdocs greifbare Möglichkeiten einer Karriere im Ruhrgebiet auf, um diesen Standort für High Potentials attraktiver zu machen.«

mich darauf, endlich das Abenteuer Japan antreten zu dürfen!« »Die Rekordbewerberzahl von 114 interessierten Studierenden im November vergangenen Jahres zeigt, wie attraktiv die Austauschprogramme der TU sind«, so Dr. Barbara Schneider, Leiterin des Akademischen Auslandsamts. »In Kooperation mit der Amerikanistik konnten wir in diesem Jahr außerdem so vielen Studierenden ein Stipendium ermöglichen wie noch nie.« Das Besondere an diesen Programmen ist, dass für jeden deutschen Studierenden ein Studierender der Partneruniversität nach Dortmund kommen kann – daher sind die Stipendiaten direkte Botschafter der Stadt und der Hochschule. Außerdem tragen die Studierenden, die für einen Gastauf-

enthalt an die TU kommen, zum Internationalisierungsprozess der Universität bei.

Rekordzahlen im November Das Akademische Auslandsamt wird im nächsten Jahr Studierende in folgende Länder schicken können: USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Südafrika, Australien, China, Japan, Malaysia, Taiwan und Korea. Die Bewerbungsfrist für Australien ist immer der 15. Mai, für alle anderen Ziele (ERASMUS ausgeschlossen) ist immer der 1. November der Stichtag. (Hope) Kontakt: Laura Hope, Tel. 755-4728 Info: www.aaa.tu-dortmund.de

Ob USA, Kanada, Mexiko, Australien oder Korea: Ein Auslandssemester erweitert den Horizont.

Fünf Jahre mentoring³! Erfolg für Frauenförderung

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as mentoring³-Programm im Rahmen der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) feiert dieses Jahr sein fünfjähriges Bestehen. Seit dem Jahr 2005 konnte mentoring³ knapp 200 hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen, davon über 50 Ingenieurinnen, ein Karriereförderungsprogramm anbieten, und regelmäßigen Evaluationen zeigen den Erfolg des Programms. Zur Universitätsallianz Metropole Ruhr gehören die Ruhr-Universität Bochum, welche im Rahmen von mentoring³ die Naturwissenschaften betreut, die Universität Duisburg-Essen, welche die Geistes-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften betreut und die TU Dortmund, welche das Programm für alle Ingenieurwissenschaftlerinnen koordiniert. Langfristiges Ziel des Programms ist es, den Frauenanteil in der Wissenschaft zu erhöhen. Generell ist der Frauenanteil in der Wissenschaft über alle Fächer hinweg gering, ganz besonders niedrig aber in den Ingenieurwissenschaften. Auch hier sinkt mit erhöhter Qualifikation der Frauenanteil, und die auseinander klaffende Schere zwischen Männern und Frauen wird größer. Um den besonderen Bedarfen des Ingenieurwissenschaftsnachwuchses zu begegnen, wird an der TU Dortmund für jede neue Mentoringlinie ein neues, maßgeschneidertes Begleitprogramm für die Teilnehmerinnen konzipiert und unter ihrer aktiven Beteiligung umgesetzt. Die Mentoringzeit mit einem erfahrenen Professor zur Karriereförderung für Nachwuchsführungskräfte wird durch ein Rahmenangebot ergänzt. Dadurch können die Mentees dreifach profitieren. Es gibt erstens eine 18-monatige Mentoring-Beziehung mit einer erfahrenen Spitzenführungskraft aus Wissenschaft und Forschung, zwei-

tens Netzwerktreffen mit attraktiven Gesprächspartnern (z. B. zu Drittmitteleinwerbung oder Publikationsstrategien) und Wochenendseminare (z. B. als Berufungstraining) und drittens Vernetzung und Austausch zu Karriere- und Forschungsfragen mit (Post-) Doktorandinnen aus der Ruhrregion Seitdem das Programm im Jahr 2005 startete, hat sich einiges verändert. So ist das Programm im Jahr 2009 in die UAMR und dem Dach des Föderprogramms ScienceCareerNetRuhr (SCNR) implementiert worden. Ebenfalls in 2009 wurde die Zielgruppe der Doktorandinnen um die Zielgruppe der bereits promovierten Wissenschaftlerinnen erweitert und das Rahmenprogramm hier in Dortmund ausgebaut, z.B. werden zusätzlich Exkursionen und das jährliches Netzwerktreffen WomentourING angeboten. Es wird spannend sein, zu sehen, was sich auch in Zukunft ändern wird. (Haghanipour) Kontakt: Bahar Haghanipour, mentoringhoch3@tu-dortmund.de Info: www.scn-ruhr.de/mentoring Mehr Frauen in die Wissenschaft holen


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Abschied und Neubeginn: Das IFS begrüßt Nele Mc Elvany und verabschiedet Renate Schulz-Zander.

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ls neue Professorin durfte das Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) an der TU Dortmund zum 1. Januar dieses Jahres Nele Mc Elvany begrüßen. Aufgrund der guten Evaluation, insbesondere der hohen Drittmittelstärke, besetzt die junge Wissenschaftlerin die neu geschaffene W3-Professur für Empirische Bildungsforschung am Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS). Lesekompetenz, Kompetenzen von Lehrkräften (Schwerpunkt diagnostische Fähigkeiten) und Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund stellen neben der Durchführung zahlreicher Projekte die Fachgebiete von Nele Mc Elvany dar.

Aktiv in Forschung und Lehre Die Professorin Mc Elvany wird am Institut für Schulentwicklungsforschung ne-

ben der Forschung auch in der Lehre aktiv sein. Im Sommersemester 2010 bietet sie unter anderem ein Methodenseminar zur empirischen Bildungsforschung und, ihrem Fachgebiet entsprechend, eines zur Lesekompetenzentwicklung und -förderung an. Für ein Projekt zu ihrem dritten Schwerpunkt Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, den sie am IFS noch vertiefen und ausbauen möchte, wird ein DFG-Antrag zur Bedeutung des Einbezugs der Muttersprache für den Wortschatzerwerb im Deutschen erarbeitet; ein Seminar hierzu ist ebenfalls geplant. Und wie fühlt sie sich mit ihrem ›besonderen Interesse‹ am Thema Bildung im IFS aufgehoben? »Da ich Forschung und Lehre gleichermaßen mag, freue ich mich sehr, jetzt in der TU Dortmund angekommen zu sein, weil ich hier beides machen kann«, sagt die 33-Jährige aufgeräumt. Und die (Vor-)Freude ist wechselseitig; die Mitarbeiter des IFS, allen voran Institutsleiter Prof. Wilfried Bos, hießen die neue Professorin am Institut herzlich willkommen.

Schwerpunkte in Lehre und Forschung setzte die Professorin in den Feldern Medien und Informationstechnologien (IKT) in Bildung, Erziehung und Unterricht, dem Lernen und Lehren mit digitalen Medien sowie der Schulentwicklungsforschung.

National und International Renate Schulz Zander gilt als ›Pionierin‹ auf dem Gebiet; so forschte sie bereits 1986 – zu einer Zeit, in der, wie es TURektorin Prof. Ursula Gather in ihrer Festrede pointiert formulierte, »die meisten Leute einen Computer gerade ein- und ausschalten konnten«, – über den Einsatz von Programmiersprachen im Unterricht. Renate Schulz-Zander leistete national und international wichtige Beiträge zur Forschung und machte so auch das IFS zu einer Institution auf dem Gebiet. (Treffon)

Verabschiedet wurde im Februar hingegen Prof. Renate Schulz-Zander. 18 Jahre lang war die Professorin für Informationsund Kommunikationstechnologische Bildung am Institut für Schulentwicklungsforschung eine feste Größe. Wie sehr sie die Wissenschaft in dieser Zeit mit ihrer Forschung bereichert hat, fasste ihr Kollege Prof. Heinz Günter Holtappels bei der Verabschiedungsfeier griffig zusammen: »Wo digitale Medien in der Lehre zum Einsatz kommen, ist meist der Name Renate Schulz-Zander mit im Spiel.«

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ie ersten Studierenden haben im Sommersemester 2008 erfolgreich ihr Bachelor-Studium Rehabilitationspädagogik abgeschlossen. Was aus ihnen geworden ist, wollte die Fakultät Rehabilitationswissenschaften wissen und befragte im vergangenen Wintersemester alle 200 Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Verbleib. 82 Personen füllten den online-Fragebogen aus. Entgegen der häufig geübten Kritik, dass der Reha-Bachelor nicht berufstauglich sei, stellte sich in der online-Befragung heraus, dass über die Hälfte der Absol-

venten direkt ins Berufsleben eingestiegen sind, davon haben wiederum 55 Prozent sogar eine unbefristete Anstellung. Die andere Hälfte der Absolventen dagegen streben das Masterstudium an. Die Befragung ergab weiterhin, dass sich die Absolventen je zur Hälfte für den Einstieg ins Berufsleben bzw. für eine Weiterqualifizierung an der TU Dortmund entschieden haben. Kaum einer von ihnen verweilte lange in der ›Praktikumsmühle‹. Zwar gab ca. ein Drittel der Befragten an, nach Studienabschluss ein Praktikum gemacht zu haben, aber nur bei wenigen

TU-Editionspreis für Stefan Gutsche

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er Editionspreis Kunst der TU Dortmund geht in diesem Jahr an Stefan Gutsche. Der 27jährige Kunststudierende erhält die Auszeichnung, die seit 2004 verliehen wird, für seine Reihe VER[NICHTORT]UNG::DX2. Die vier Grafiken der Reihe sind in Mischtechnik auf der Grundlage von Mehrfachbelichtungen auf cross-entwickeltem 35 mm Diapositivfilm entstanden. In limitierter Auflage werden die Grafiken hochrangigen Gästen und Freunden der Universität als Gastgeschenk überreicht. Stefan Gutsche, 1982 in Werne geboren, studierte von 2002 bis 2005 Psychologie und Englisch und von 2005 bis 2009 Kunst für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen an der TU Dortmund. Während des Kunststudiums lagen seine Schwerpunkte in den Bereichen konzeptuelles, interdisziplinäres Arbeiten, Fotografie, Grafik und Malerei. 2009 zählte Gutsche zu den Mitgründern der Ateliergemeinschaft [salon]atelier in Dortmund. Zur Zeit ist Gutsche Referendar am Viktoria-Gymnasium in Essen.

Reha-Soziologin als Fellow ans Münchener MPI berufen

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Keine Generation Praktikum: Reha-BachelorAbsolventinnen gehen in Beruf oder Master

Über die Hälfte der Studierenden, die den Reha-Bachelor in der Tasche haben, steigt direkt ins Berufsleben ein.

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folgte darauf noch ein weiteres. Die beruflichen Bereiche und Einrichtungen, in denen die Absolventen beschäftigt sind, variieren je nach gewähltem Studienschwerpunkt: Bei Absolventen mit Schwerpunkt Sprachtherapie wurden am häufigsten die sprachtherapeutischen Praxen genannt, aber auch ein Akutkrankenhaus und eine integrative Kindertagesstätte wurden angegeben. Weniger als ein Viertel der befragten SprachtherapieAbsolventen schlossen nach dem Bachelor einen Master an (davon die meisten den Master der klinischen Linguistik an der Uni Bielefeld). Bei den ehemaligen Studierenden des Schwerpunkts Psychosoziale Rehabilitation (PSR) ist der Anteil derer, die als Studierende an der Uni bleiben wesentlich höher: Mehr als die Hälfte gaben an, einen Master zu studieren – hauptsächlich den fakultätseigenen Master Rehabilitationswissenschaften, aber auch spezialisierte Masterstudiengänge wie Musiktherapie (HdK Berlin), Casemanagement (FH Frankfurt) oder Public Health (Sheffield, UK) wurden genannt. Als Tätigkeitsfelder gaben die PSR-Absolventinnen und -Absolventen zum Beispiel Betreutes Wohnen, berufliche Rehabilitation, Kinder- und Jugendpsychiatrie und Motopädie an. Die Kurzbefragung an der Fakultät Rehabilitationswissenschaften gibt einen wichtigen Einblick in die Wege nach dem Bachelor und macht optimistisch: Sie bestätigt die aktuellen Ergebnisse der umfangreichen Bachelor-Absolventenbefragung des Internationalen Hochschulforschungszentrums (Incher) Kassel, die zeigen, dass die Chancen zum Berufsstart mit BA-Abschluss gut und nicht niedriger sind als mit einem Diplom. (Fakultät)

ls Fellow am Münchner MaxPlanck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht kann die Rehabilitationssoziologin Prof. Elisabeth Wacker nun ein Forschungsteam zusammenstellen. Ihrer Forschergruppe stehen gut eine Million Euro zur Verfügung, um mehr Wissen zum Wandel der Sozialsysteme und zur Teilhabe bei Behinderung zu generieren. Insbesondere will man Strukturen, Maßnahmen und Wirkungen von Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsentwicklung in nationaler und internationaler Perspektive auf die Spur kommen. Neben der inhaltlichen Ausrichtung an Teilhabe und Systemwandel liegt Elisabeth Wacker auch die Nachwuchsförde-

rung am Herzen. Von der Forschungsarbeit profitieren knapp zehn Prozent der Bevölkerung. Aktuelle Anlässe sind die Beteiligung von Menschen mit Behinderung bei der Menschen- und Bürgerrechtsdebatte. Statt der traditionell eher krankheits- und defizitorientierten Perspektive wird das Team vor allem die Kompetenzen von Menschen mit Behinderung beachten. Gesellschaftliche Teilhabe anstelle von Adaptation nach dem klassischen Integrationsmodell (wird bei Grundlegung, Konzept und Umsetzung im Blickpunkt sein, sagt die erfahrene Rehabilitationsforscherin. Konkretisiert wird das Forschungsanliegen in einem Matrixmodell, nach dem die Post Docs, Docs und Stipendiaten in vier Teilprojekten zusammenwirken werden. Die transdisziplinäre Aufgabenstellung wird zusätzlich angegangen mit Unterstützung internationaler Experten, die für Forschungsaufenthalte, aber auch für Workshops und Tagungen gewonnen werden können. (Fakultät) Kontakt: Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Tel. 755-4553, E-Mail: Elisabeth.Wacker@tudortmund.de

Honorarprofessur für Mathilde Kersting

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athilde Kersting vom Forschungsinstitut für Kinderernährung wurde von der TU-Rektorin Prof. Ursula Gather auf Antrag der Fakultät Chemie der Titel Honorarprofessorin verliehen. Mathilde Kersting ist der TU seit vielen Jahren eng verbunden und in der Fachgruppe Biologie in der Lehre tätig. Nach dem Studium der Haushaltsund Ernährungswissenschaften an der Universität Bonn wurde sie 1975 zum Dr. troph. promoviert. Seit 1975 hat sie die Leitung der Arbeitsgruppe Ernährungsverhalten am Forschungsinstitut für Kinderernährung inne, seit 2008 ist sie wissenschaftliche Geschäftsführerin des Insituts. 2000 erfolgte die Habilitation an der TU Dortmund. Das zentrale Forschungsprojekt von Mathilde Kersting ist bis heute die DONALD Studie (Dortmund

Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) zur Ernährung und Gesundheit - mit mehr als 1.200 Dortmunder Kindern. Ihr neuestes Forschungsvorhaben Previkids = Präventionsernährung für Kinder in NRW führt sie gemeinsam mit der Fachgruppe Biologie und dem Lehrstuhl für Marketing durch. (unizet)


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unizet  |  Kultur und Gesellschaft

Elektrobunker Hörde: Kunst führt in eine andere Welt:

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ennen Sie dieses Gefühl? Sie gehen in einen ungewöhnlichen Raum und müssen ihren Standpunkt völlig neu einordnen. Nehmen sie einmal an, sie gingen in einen Raum, der unter Tage ist. Alles Alltägliche bleibt außen vor und man fühlt sich wie in einer anderen Dimension. Umgeben von verschiedenen Klängen und Lichtquellen laufen Sie durch diesen nahezu labyrinthartigen Raum. All dies ließ sich in einem Bunker in DortmundHörde mit Hilfe der durch Laura Skrzypczak und Nikola Ramhorst gestalteten Führung nachvollziehen. Vorbereitung wurde diese Führung im Rahmen eines Kunstseminars bei Dr. Jürgen Stiller. Dort hatte Peter Simon eine Licht- und Klanginstallation unter dem Titel Elektrobunker erstellt, die einen dazu bewegt, den Alltag für kurze Zeit zu vergessen und in eine andere Welt abzutauchen. Peter Simon stellt den Besuchern seiner Licht- und Klanginstallation frei, was sie für Empfindungen und Reaktionen auf sein Kunstwerk zeigen. Sie sollen völlig unvoreingenommen den durch ihn ausgestalteten Raum auf sich wirken lassen. Um dies zu verwirklichen, ließen die Veranstalterinnen die Besucher der Führung zunächst ohne jegliche Vorinformationen den Bunker betreten. Ziel der Führung war es, dem des Künstlers entsprechend, dass die Besucher eigene Eindrücke sammeln, die dann anschließend durch eine kreative Aufgabe und ein mit Hintergrundinformationen angereichertem Gesprächs ergänzt wurden. Der Bunker in der Tullstraße diente zur Zeit des zweiten Weltkriegs zum Schutz vor Bombenangriffen. Während des Krieges befanden sich dort Personen, die von Furcht und Unsicherheit über Leben und Tod geprägt waren. Später, in den 90er Jahren baute man einige Bunker zu Diskotheken um und gab ihnen somit eine neue Bedeutung. Bevor die Bunkerführung durchgeführt wurde, hatten die bei-

Martin Geck in Leipzig: Nach Günther Grass und vor Heide Simonis durfte Musikprofessor Martin Geck (Foto links) am 20. März auf dem berühmtem Blauen Sofa der Leipziger Messe Platz nehmen und mit René Aguigah plaudern. Martin Geck war eingeladen worden, um sein neues Buch zu präsentieren, das er anlässlich des Schumann-Gedenkjahres 2010 über den berühmten Musiker verfasst hat. Martin Geck erzählt den faszinierenden Lebensweg dieses Universalgeists der Romantik. Schumann war ein leidenschaftlicher Tonpoet und ein kühner musikalischer Vordenker, der »Sinnlichkeit und Intellektualität, Realismus und Traumverlorenheit genial zu vereinen wusste«. Um dessen Genialität zu verdeutlichen, sang Martin Geck – sehr zur Freude des Publikums – auch eine Passage aus dem Werk des berühmten Musikers. Am Abend hielt Martin Geck dann noch eine Lesung im Leipziger Schumann-Haus.

Gemeinsam einsam: Wissenssoziologische Tagung zum Geburtstag von Ronald Hitzler

L Der Elektrobunker in Hörde ließ die Besucherinnen und Besucher den Alltag vergessen.

den Studentinnen Bedenken, wie wohl Personen verschiedener Generationen auf die Verbindung des aus historischer Sicht zwangsläufig mit Krieg assoziierten Raumes und deren Ausgetaltung mit discoähnlichen Elementen reagieren würden. Besonders die Reaktionen der Personen, die zur Zeit des zweiten Weltkriegs lebten, war überraschend. Ein Besucher, der den zweiten Weltkrieg miterlebt hatte, sagte, dass er zwar ständig an Krieg denken musste, als er den Bunker betrat, jedoch die Ausgestaltung durch technoähnliche Musik und Elemente der Discoszene keineswegs als verwerflich empfand. Im Gegenteil: Er fand es sogar schön, dass der Raum durch diese Umfunktionierung eine neue, positive Bedeutung erhalten hat. (Ramhorst)

eistung, Globalisierung, Individualisierung – aber auch Einsamkeit: Um aktuelle Formen und Ausprägungen der Gesellschaft drehte sich die Tagung Gemeinsam einsam am 4. und 5. März. Anlass für dieses wissenssoziologische Kolloquium war der sechzigste Geburtstag von Prof. Ronald Hitzler, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie. Rund 80 Soziologinnen und Soziologen aus dem deutschsprachigen Raum nahmen an der Tagung in der DASA teil. Dort diskutierten namhafte Vertreter des Fachs die »dominanten Existenzformen der Gegenwartskultur«. Mit Ulrich Beck – dem Doktorvater Hitzlers – hielt auch ei-

ner der bekanntesten deutschen Soziologen der Gegenwart einen Vortrag. Ronald Hitzler wurde am 4. März 1950 im badenwürttembergischen Königsbronn geboren. Hitzler studierte von 1974 bis 1978 Soziologie, Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Konstanz. Im Juni 1987 promovierte er zum Dr. rer. pol. an der Universität Bamberg. Im April 1995 folgte die Habilitation in Soziologie an der Freien Universität Berlin. Seit 1997 ist Ronald Hitzler Professor für Allgemeine Soziologie an der TU Dortmund. Die »Modernisierung als Handlungsproblem« ist der Rahmen seiner Forschungsarbeiten. Häufig untersucht Hitzler Szenen und

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it Reflexionen über Konjunkturen der Hochschuldidaktik verabschiedete sich am 4. März Prof. Johannes Wildt, langjähriger Leiter des Hochschuldidaktischen Zentrums (HDZ) und einer der renommiertesten deut-

schen Hochschuldidaktik-Wissenschaftler, aus dem aktiven Dienst. Die Verabschiedung fand im Rahmen der vierten Dortmund Spring School for Academic Staff Developers (DOSS) statt, die verschiedene Aspekte fachbezogener und

Internationaler Journalismus beschäftigt sich mit Medienverantwortung und Medientransparenz.

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Das Internet vergisst nichts. Brauchen wir einen neuen Ethik-Kodex für Online-Journalismus? Oder sogar Cyber-Ombudsmen? Und wie sollten Fernsehsender und Zeitungen mit Material zum Beispiel über Demonstrationen im Iran umgehen, das eine unbekannte Quelle auf der Internetplattform youtube eingestellt hat? Mit diesen Fragen beschäftigten sich auch Elmar Theveßen (stellvertr. ZDF-Chefredakteur), Mercedes Bunz (Redakteurin Media and Technology beim Guardian, London), Yavuz Baydar (Ombudsmann der Tageszeitung Sabah, Istanbul) und Klaus Meier (Professor am Institut für Journalistik der TU Dortmund) im Rahmen der Podiumsdiskussion Wildwest im WWW? Der digitale

Umbruch als medienethischer Problemfall. Und mit diesen Fragen werden sich in den kommenden dreieinhalb Jahren auch 13 Forscherteams aus ost- und westeuropäischen Ländern sowie der arabischen Welt auseinandersetzen. Media Accountability and Transparency in Europ (MediaAcT) heißt das Projekt, das im Februar mit der international besetzten Diskussionsrunde und einem viertägigen Kickoffmeeting gestartet ist. Die Europäische Union fördert das Projekt mit rund 1,5 Millionen Euro im 7. Forschungsrahmenprogramm. MediaAcT ist das einzige von einer deutschen Einrichtung koordinierte Projekt mit Medienbezug, das in diesem Rahmenprogramm unterstützt wird.

Ethische Herausforderungen »Traditionelle Instrumente der Medienselbstkontrolle – wie etwa der Deutsche Presserat – sind nicht mehr in der Lage, den ethischen Herausforderungen durch das Internet zu begegnen«, sagt Journalistikprofessorin Susanne Fengler, die das Projekt als Geschäftsführerin des Erich-Brost-Instituts koordiniert. In einer breit angelegten Studie will das internationale Forscherteam daher herausfinden, wo etablierte Formen der Medienselbstkontrolle funktionieren und wo sich Innovationen im Netz entwickelt haben. »Wir wollen ein europäisches Netzwerk für

Events – beispielsweise die Loveparade oder den Weltjugendtag. (Bolsinger) In Feierlaune: Ronald Hitzler (Mitte vorn)

Johannes Wildt: Abschied auf der DOSS 2010

Wild West-Manieren im Web: as Internet vergisst nichts. Diese Erfahrung musste zumindest ein junger Niederländer auf Jobsuche machen. Ein Interview, das er acht Jahre zuvor gegeben hatte, ließ sich bei Google finden – und wurde für ihn zum Einstellungshindernis. Die Zeitung weigerte sich, das Interview zu löschen und der Mann wandte sich an den Presserat. »Doch der wusste nicht, was zu tun ist – man kannte sich mit Online nicht aus«, berichtete der niederländische Journalistik-Professor Huub Evers Ende Februar bei einer Podiumsdiskussion im Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus.

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media blogger initiieren und auf die policy maker in diesem Bereich einwirken«, sagt Fengler. Wie stark ethische Fragen auch die Medien selbst beschäftigen, zeigt das Beispiel des ZDF. Das Internet stelle ihn und seine Kollegen vor echte Herausforderungen zum Beispiel, was die Glaubwürdigkeit von Video-Material aus dem Internet angehe, berichtete Podiumsteilnehmer Theveßen. Sein Sender

fachübergreifender Hochschuldidaktik beleuchtete. Johannes Wildt wurde 1945 in Naumburg/Wolffshagen geboren. Er studierte Psychologie und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Innsbruck, Münster und Bielefeld, er promovierte an der Universität Bielefeld. Nach Stationen als wissenschaftlicher Angestellter der Hochschul-Informations-System GmbH, Hannover, den Interdisziplinären Zentren für Hochschuldidaktik der Universitäten Hamburg ist er seit 1997 als Hochschullehrer am Hochschul-didaktischen Zentrum. (Unizet) Johannes Wildt (l.) und Prof. Wilfried Müller, Rektor der Universität Bremen

will nun auf die neuen Entwicklungen reagieren. „Wir denken darüber nach, einen Ombudsmann zu installieren“, sagte Theveßen. Immer wieder würden sich Zuschauerinnen und Zuschauer mit Fragen und Kritik melden. Ein weiteres Beispiel also für die MediaAcT-Forscher. (Katharina Heimeier) Infos: www.mediaact.eu

Expertinnen und Experten aus den 13 Ländern kamen ins Erich-Brost-Institut.

Dies undDas Prof. Ernstpeter Maurer ist zum Dekan der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie ernannt worden. Angelika Conrad (WiSo) feierte am 1. April ihr 25jähriges Arbeitsjubiläum. Volker Grabow (Sport und Sportwissenschaften) konnte am 4. Februar sein 25jähriges Dienstjubiläum begehen. Dr. Klaus Heikrodt (BCI) wurde am 9. Februar die Honorarprofessur verliehen. Prof. Udo Vorholt (Politikwissenschaften) beging am 1. Februar sein 25jähriges Dienstjubläum.


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unizet  |  Natur und Technik

Konferenz: Unsere Städte müssen schöner werden

EigenArt als Chance? Mittelstädte müssen sich strategisch positionieren.

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und ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland lebt in Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern. Dennoch orientiert sich die Stadtforschung meist auf Metropolen und Großstädte. 80 Gäste aus Planungspraxis und Forschung folgten daher der Einladung des Fachgebiets Stadt- und Regionalplanung der Fakultät Raumplanung, am 25. März unter dem Motto EigenART als Chance? Strategische Positionierungen von Mittelstädten Charakter Problemlagen und Optionen dieses Stadttyps auszuloten. Aus sehr unterschiedlichen Perspektiven beleuchtete eine Reihe von Beiträgen mittelstädtische Lebensqualität und Wahrnehmung, die Funktion von Mittelstädten und ihre stadtregionale Einbindung, aber auch mittelstädtische

Planungs- und Gestaltungskultur vor allem für Innenstädte, öffentliche Räume und Standorte der Kulturwirtschaft. Gerade der letzte Aspekt ist im Kulturhauptstadtjahr 2010 von besonderem Interesse. Mittelstädte zeichnen sich vor allem durch eine besonders hohe Wohnzufriedenheit aus und sind tatsächlich überwiegend kleine Mittelstädte bis 50.000 Einwohner. Beiträge, die sich auf die Suche nach typischen Mustern begaben, machten aber vor allem deutlich, dass es die Mittelstadt nicht gibt. Je nach Fragestellung, etwa die Zufriedenheit mit Einzelhandelsangeboten und sozialen Einrichtungen oder die Betrachtung von Zu- und Abwanderungsprozessen, nä-

Aschersleben: Baukulturelle Qualitäten und identitätsstiftende öffentliche Räume als Ausgangspunkt für die Stärkung von Wohnen und Versorgungsangeboten in Mittelstädten (Foto: Nina Overhageböck)

hern sich Mittelstädte an die Situation in Klein- oder Großstädten an. Großen Einfluss zeigt hier die Lage von Mittelstädten als Teil eines Ballungsraumes mit benachbarten Groß- und Mittelstädten oder als solitäres Mittelzentrum mit regionalen Arbeitsmarkt-, Ausbildungs- und Versorgungsfunktionen. Eine zusätzliche Pfadabhängigkeit besteht durch die innere Struktur und Gestalt von Mittelstädten etwa als polyzentrales Nebeneinander ehemals eigenständiger Gemeinden oder gewachsener Stadtraum mit historischer Bausubstanz.

Demografischer Wandel macht Städten zu schaffen. Mittelstädte sind wie alle Städte von Anpassungsproblemen des demografischen Wandels bei dramatisch knappen finanziellen Ressourcen betroffen. Die Beiträge arbeiteten als mittelstadttypische Potenziale übereinstimmend die Überschaubarkeit der Stadtstruktur, eine für Planungsprozesse wichtige Akteurs- und Bürgernähe sowie die Kontinuität von Netzwerken heraus. Mittelstädte sollten dies gezielt einsetzen, um bei unterschiedlichen Startbedingungen die eigene Identität und ein spezifisches Profil zu entwickeln, und nicht der Versuchung erliegen, Entwicklungsstrategien von Großstädten nachzuahmen, so die abschließende Podiumsdiskussion. Mit dem regen Diskussionsaustausch der Tagung zog das Fachgebiet Stadt- und Regionalplanung eine fruchtbare Zwischenbilanz über den seit mehreren Jahren aufgebauten Forschungsschwerpunkt Klein- und Mittelstadtforschung. (Beilein) Kontakt: Prof. Dr. Sabine Baumgart, Tel. 755-2259, E-Mail: sabine.baumgart@tudortmund.de

Ist Bodeneigentum noch zeitgemäß? Internationale Konferenz für Raumplanung

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igentum verpflichtet, so sagt das deutsche Grundgesetz. Doch wie weit geht diese Pflicht? Immobilienmärkte gehören zu den umsatzstärksten Wirtschaftzweigen weltweit. Dennoch halten viele Menschen die Bodenspekulation für unmoralisch. Jeder will ein Einfamilienhaus im Grünen besitzen, gleichwohl machen wir uns Sorgen um Umweltschutz und Klimawandel. Mit diesen und ähnlichen Widersprüchen beschäftigte sich die 4. Internationale Konferenz für Raumplanung und Eigentumsrechte, die vom 10. bis 12. Februar an der TU Dortmund durchgeführt wurde. Die International Association on Planning, Law, and Property Rights wurde in Mexico City im Jahr 2003 am Rande der Weltkonferenz der Planungsschulen gegründet. Die Vereinigung bietet Juristen, Immobilienökonomen, Stadtplanern und Raumsoziologen die Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch über Planungsrecht und Bodeneigentum. Gewiss ist das Planungsrecht immer in ein nationales Rechtssystem eingebettet und weist nationale Besonderheiten auf. Dennoch gibt es eine Vielzahl ähnlicher Probleme und Fragestellungen, für die ein internationaler Vergleich lohnend ist. Das gilt etwa für die Frage, ab welcher Eingriffsintensität eine räumliche Planung als Enteignung anzusehen ist. Der U.S. Supreme Court hat hierzu ebenso detaillierte Fallentscheidungen getroffen wie das deutsche Bundesverfassungsgericht oder der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Beim Vergleichen der Fallentscheidungen wird deutlich, dass

räumliche Pläne nicht nur in die Rechte der Bodeneigentümer eingreifen. Solche Pläne verschaffen den Eigentümern auch Vorteile, denn eine geordnete Bebauung oder gut ausgebaute Infrastruktur steigern den Grundstückswert. Im internationalen Vergleich wird auch deutlich, dass das „Bündel von Rechten“, das Eigentum genannt wird, in verschiedenen Ländern ganz unterschiedlich ausgestaltet ist. Was genau ist mit „Bodeneigentum“ gemeint? In manchen Ländern gehört das Grundwasser dazu, in anderen Ländern (etwa Deutschland) aber nicht. Manche Systeme gehen davon aus, dass Baurechte erst aufgrund städtebaulicher Pläne erworben werden, andere Systeme erkennen eine ursprüngliche Baufreiheit des Bodeneigentümers an. Warum werden Hartz-IV-Empfänger nur dann unterstützt, wenn sie zuvor ihre Immobilien verkauft haben? Gerade im Europäischen Jahr der Armut ist die Eigentumsfrage drängend. Mehr als 120 Wissenschaftler aus aller Welt setzen ihren Dialog über heikle Themen fort, dazu gehören kontroversielle Erinnerungsorte in Tel Aviv ebenso wie Bürgerzorn gegen planerische Schranken für Privateigentum in den USA. In über 90 Fachvorträgen diskutieren Experten zu diesen und ähnlichen Themen. Die dreitägige Konferenz gab den Gästen aus Nord- und Südamerika, Australien, Asien, Afrika und Europa darüber hinaus die Gelegenheit, Dortmund und das Ruhrgebiet näher kennen zu lernen. Begleitend zu der Konferenz zeigte der Lehrstuhl für Bodenpolitik,

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Kein schöner Anblick: Manche Fassade im Ruhrgebiet ärgert die Bürgerinnen und Bürger.

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nsere Städte werden von Jahr zu Jahr hässlicher. Gleichzeitig verliert die Stadt durch den dramatischen Rückgang des Einzelhandels an Lebensqualität. Das noch in den 1960er Jahren spürbar pulsierende Leben der Stadt erlischt mehr und mehr. Und während in Fachzirkeln noch darüber nachgedacht wird, ob und was man vereinzelt verbessern könnte, wehrt sich der Bürger landauf, landab in politischen Bürgerbegehren gegen die Veränderung seiner Stadt. Erstmals seit Jahrzehnten trafen prominente Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Medien und Kultur zusammen, um über das Erscheinungsbild unserer Städte zu diskutieren. Organisiert wurde die Konferenz, die vom 11. bis 13. März in Düsseldorf stattfand, von den Professoren Christoph Mäckler und Wolfgang Sonne vom Institut für Stadtbaukunst an der Fakultät Bauwesen. Eingeführt wurde die Konferenz durch Lutz Lienenkämper, Bauminister des Landes NordrheinWestfalen und TU-Rektorin Prof. Ursula Gather. Die Schirmherrschaft hatte Dr. Petra Roth, Präsidentin des Deutschen Städtetages. Auf der Konferenz sollten die entscheidenden Herausforderungen des Städtebaus zur Sprache kommen und konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Revitalisierung der Stadt erarbeitet werden. Ergebnis der Konferenz war ein Abschlusscommunique mit einem konkreten Maßnahmenkatalog. Die Themen und Maßnahmen sollen in den Rahmen der nationalen Stadtentwicklungspolitik der Bundesregierung ebenso Eingang

finden wie in die Bestrebungen der Länder, Kommunen und Fachverbände. Denn Deutschlands Städte stehen vor großen aktuellen Herausforderungen: Als Wirtschaftsstandorte sollen sie durch qualitätvolle urbane Umgebung zur Belebung der Konjunktur beitragen; als Migrationsorte sollen sie den sozialen Zusammenhalt in kultureller Vielfalt befördern; zum globalen Klimaschutz müssen sie durch Energieeffizienz und Nachhaltigkeit einen entscheidenden Beitrag leisten. Doch wieder einmal droht – wie schon im reduktionistischen Verständnis des Funktionalismus – eine isolierte Betrachtungsweise dieser einzelnen Bereiche der Stadtentwicklung, die zu kontraproduktiven Ergebnissen führen wird. Im technikgläubigen Innovationsdrang – unterlegt mit dem moralischen Impetus des ökologischen Katastrophenszenarios – drohen die komplexen Zusammenhänge der Stadt missachtet und vor allem die räumlich-gestalterischen Qualitäten und die historisch-traditionellen Identitäten unserer Städte ignoriert zu werden. Nach Kriegs- und Wiederaufbauzerstörungen droht heute eine dritte Welle der Stadtzerstörung: Eine vor allem nur ökonomisch, sozial, politisch, verkehrstechnisch und ökologisch ausgerichtete Stadtplanung zerstört die Qualitäten der Stadt und damit deren Identität, denen vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle zukommt. (Fakultät) Kontakt: Prof. Christoph Mäckler, Tel. 755-2075, Prof. Wolfgang Sonne, Tel. 7554198

TU-Forscher für Gründungskonzept ausgezeichnet

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Eine geordnete Bebauung und eine gute Infrastruktur steigern den Grundstückwert.

Bodenmanagement und kommunales Vermessungswesen die Ausstellung Bilder der Bodenpolitik von Prof. Benjamin Davy. Die Fakultät Raumplanung, die nun seit 40 Jahren Raumplanerinnen und Raumplaner ausbildet, ist stolz, auf diese Weise die TU Dortmund als Ort internationalen Wissenschaftsdiskurses zu etablieren. (Fakultät) Infos: www.plpr2010.tu-dortmund.de

ine Forschergruppe des Lehrstuhls für Regelungssystemtechnik der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik wird seit Januar dieses Jahres durch das Programm EXIST-Forschungstransfer der Bundesregierung unterstützt. Die Gruppe um Prof. Torsten Bertram, René Franke, Michael Schulte und Dr. Daniel Schauten erhält einen Zuschuss in Höhe von 444.328 Euro. Mit der Förderung, die zunächst bis zum 30. Juni 2011 läuft und danach um weitere 18 Monate verlängert werden kann, ist es für die Wissenschaftler möglich, auf der Basis von ersten, sehr vielversprechenden Forschungsergebnissen marktfähige Produkte zu entwickeln, eine Unternehmensgründung vorzubereiten und zusätzliches betriebswirtschaftliches Know-how in das Gründerteam zu integrieren. Das Team verfolgt das Ziel, ein optisches Messverfahren zur Oberflächenbegutachtung von Kraftfahrzeugen zu vermarkten. EXIST-Forschungstransfer ist Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung und unterstützt technologisch besonders aufwändige Gründungsvorhaben aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Seit 2008 wurden darin be-

reits 15 Millionen Euro bereitgestellt. In der aktuell laufenden Runde wurde zum 30. Juni 2009 die neue Rekordzahl von 56 Antragsskizzen bundesweit eingereicht. Zwölf Anträge im Gesamtwert von etwa vier Millionen Euro wurden daraus für eine Förderung vorgeschlagen. Zwei erfolgreiche Anträge kommen aus den Dortmunder Forschungseinrichtungen. Die Umsetzung neuer Forschungsergebnisse in marktgängige Innovationen ist ein wesentlicher Treiber von wirtschaftlichem Wachstum. Hierzu bedarf es besonderen unternehmerischen Mutes, um den Schritt in den Markt zu wagen. »Der Erfolg von EXIST-Forschungstransfer zeigt, dass diese Maßnahme gebraucht wird und wir hier eine große Lücke schließen«, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Der nächste Stichtag für Anträge bei EXIST-Forschungstransfer ist der 30. Juni. Die Transferstelle der Technischen Universität Dortmund koordiniert im Rahmen ihres Netzwerks Gründungen aus der Wissenschaft in Dortmund und Region (G-DUR) Anträge der Dortmunder Wissenschaftler. (Transfer) Kontakt: René Franke, Tel. 755-4622, E-Mail: rene.franke@tu-dortmund.de


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TeachING-LearnING.EU: neue Impulse für die Lehre

EuroBioRef: ein Konzept der Zukunft

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ie TU Dortmund kann jetzt neue Impulse in der Lehre setzen. Im Rahmen der gemeinsamen Initiative Bologna – Zukunft der Lehre von der Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung: wird TeachING-LearnING.EU gefördert, ein Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für das Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften, das die Ausbildung von Ingenieuren verbessern wird. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Technischen Universität Dortmund mit der RWTH Aachen und der Ruhr-Universität Bochum, in dem die Kompetenzen forschungsstarker ingenieurwissenschaftlicher Fakultäten mit denen dreier bundesweit anerkannter hochschuldidaktischer Zentren optimal gebündelt werden. An allen drei Partnerhochschulen wird das Projekt mit insgesamt 1,5 Millionen Euro unterstützt. Ziel ist es, die Qualität ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge nachhaltig zu verbessern, dabei europäische Hochschulstandorte als Benchmark zu nutzen und die gewonnenen Erkenntnisse nutzbar zu machen. In die Konzeption des Vorhabens waren die Dortmunder Fakultäten Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Bio- und Chemieingenieurwesen maßgeblich eingebunden. Mitglied des Vorstandes von TeachING-LearnING.EU ist Prof. Erman Tekkaya, Leiter des Instituts für Umformtechnik und Leichtbau der TU Dortmund,

der das Projekt in Dortmund gemeinsam mit dem Leiter des Hochschuldidaktischen Zentrums der TU Dortmund, Prof. Johannes Wildt, und Thorsten Jungmann vom Lehrstuhl für Fabrikorganisation initiiert hat. TeachING-LearnING.EU verfolgt hierzu neue Ansätze in den Bereichen Forschung, Dienstleistung und Vernetzung: Die Forschungsfelder fokussieren Bereiche der auf die Ingenieurwissenschaften bezogenen Hochschuldidaktik, wie die Curriculumentwicklung, studierendenzentrierte Lehr-Lern-Konzepte und kompetenzorientierte Forschungsformate. Die Dienstleistungsfelder beinhalten Services von hochschuldidaktischer Weiterbildung über die Beratung von Lehrenden und Studierenden bis zur Konzeption eines Promotionskollegs. Besondere Bedeutung kommt der Vernetzung der Beteiligten zu: Studierende, Lehrende, Unternehmen und Politik. Durch strategische Instrumente wie eine neu zu gründende Communitiy of Practice oder ein Internetportal, das auch Mobilitätsplattform für Studierende sein wird, sowie die Ausschreibung von finanziellen Mitteln zur Erforschung innovativer LehrLern-Konzepte, wird das Kompetenz- und Dienstleistungszentrum seine Arbeit in der Fachgemeinschaft verankern. Das Zentrum wird an der TU Dortmund organisatorisch an das Hochschuldidaktische Zentrum angeschlossen. (Unizet)

Eine europaweit koordinierte, effektivierte und intergrierte Prozesskette der Biomassenumwandlung vom Rohstoff Biomasse bis hin zu den fertigen biobasierten Produkten – das ist das Ziel des europäischen Großforschungsprojekts EuroBioRef, das jetzt mit 23 Millionen Euro durch das siebte EU-Forschungsrahmenprogramm gefördert wird. Zu den insgesamt 28 Partnern aus 14 Ländern zählen der Lehrstuhl Fluidverfahrenstechnik der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund unter der Leitung von Prof. Andrzej Górak sowie die Firma Process Design Center GmbH aus Dortmund unter der Leitung von Dr. Axel Gottschalk. In den nächsten vier Jahren will das Projektkonsortium von der Université Lille, Frankreich, koordiniert die Fragmentierung der europäischen Biomasseindustrie überwinden. Durch die Kombination von großen und kleinen (bio-)chemischen Unternehmen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die in unterschiedlichen Bereichen der Biomasseumwandlung aktiv sind entstehen neue Synergien, welche die Grundlage für Kosteneinsparungen und verbesserte Methoden darstellen. Die groß angelegte Forschung, Erprobung, Optimierung und Demonstration von Prozessen zur Herstellung unterschiedlicher Produkte wird sowohl für große als auch für kleine Produktionseinheiten ausgelegt, die in

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verschiedenen Regionen Europas flexibel eingesetzt werden können. Dieser Ansatz wird die Energie- und Ressourceneffizienz erheblich erhöhen. Dabei wird vor allem die Produktion von Flugbenzin und einer Vielzahl an chemischen Produkten optimiert werden.

Die Ziele von EuroBioRef sind dabei ehrgeizig: Durch optimierte Reaktionen, erhöhte Trennleistung, Einsparungen bei den Investitionskosten, verbesserte Anlage- und Rohstoffflexibilität sowie reduzierte Produktionszeiten und effiziente Logistik soll die Wirtschaftlichkeit um etwa 30 Prozent gesteigert und der Energieverbrauch um 30 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus sollen einige Produktionsabfälle ganz vermieden werden. (Fakultät)

Physik belegt ersten Platz beim Ranking Die Studierenden gaben Bestnoten für den Bachelor-Studiengang.

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ute Forschung und Lehre sind in der Physik untrennbar verbunden. Diese Zweigleisigkeit zeige den Studierenden sofort ihre Perspektiven auf und wecke bei ihnen den Wunsch, am Ende an der vordersten Front der Forschung mitzuarbeiten, so Prof. Metin Tolan, Prorektor für Forschung und Physiker. Und genau diese Kombination ist es, die bei den Studierenden gut ankommt. Im jüngsten Ranking von CHE und Die Zeit gaben sie ihrem Bachelor-Studiengang Bestnoten und setzten ihn damit auf Platz 1. Für die Studiensituation insgesamt, für Betreuung, Laborausstattung, Zitationen und Forschungsreputation gaben sie vier von fünf möglichen grünen Punkten und machten den Studiengang

damit in diesen Kategorien zum Spitzenreiter. Ein beachtliches Ergebnis – denn auch naturwissenschaftliche TraditionsUnis wie die Uni Heidelberg oder die ETH Zürich sind im Ranking vertreten.

Lehre: Erfolgsmodell Integrierter Kurs Für die Begeisterung der Studierenden gibt es für Metin Tolan zwei Gründe: Zum einen sei es die Lehre, die auf den »integrierten Kurs« setze. Hier bringen zwei Professoren in einer Veranstaltung das zusammen, was zusammengehört: Experiment und Theorie. Ein aufwändiges, aber

dafür umso effektiveres Verfahren, das die erste Professoren-Generation bereits vor vielen Jahren eingeführt habe und an dem die zweite Generation festhalte, erklärt Metin Tolan und schmunzelt: »Die Akzeptanz dieses Erfolgsmodells machen wir bei Berufungsgesprächen quasi zur Voraussetzung.« Die starke Fokussierung der Ausbildung, die dieser »integrierte Kurs« mit sich bringt, ermöglicht ein besonders effektives Studium, das viele nach nur neun Semestern abschließen. »Die Diplome könnten wir eigentlich schon im dritten Semester schreiben, ab da gibt es keine Studienabbrecher mehr«, freut sich Metin Tolan. Zum anderen seien aber auch die Forschungsbedingungen exzellent. So konnte die Physik in der

Experimente spielen in der Physik eine große Rolle, denn sie machen die Theorie lebendig. Britta Zöhl bereitet die Versuchsaufbauten für die Vorlesungen. Hier baut sie einen Versuch auf, der den Studierenden im dritten Semester zeigen soll, wie ein Linse funktioniert.

Kategorie Laborausstattung im Vergleich zum vergangenen Ranking stark zulegen. Kein Wunder – die Fakultät Physik hat herausragende Versuchsanlagen: Unter anderem finden sich auf dem Dortmunder Campus die Synchrotronstrahlungsquelle DELTA, die einzige Quelle dieser Art an einer Universität in Deutschland, das Interdisziplinäres Zentrum für Magnetische Resonanz (IZMR), ein Rechnercluster für Grid-Computing in der Teilchenphysik und Laserlabors für optische Spektroskopie unter extremen Bedingungen.

Forschung: Exzellente Rahmenbedingungen Ursprünglich war die Fakultät Physik der Technischen Universität Dortmund bei der Veröffentlichung des Rankings im Mai vergangenen Jahres zusammen mit zwei anderen Physikfakultäten auf dem Spitzenplatz. Nun ist die Dortmunder Physik allerdings allein auf Platz eins gelandet. Ursache für diese Änderung ist eine neue Bewertungsmethode bei den wissenschaftlichen Veröffentlichungen einer Fakultät. Während in der ursprünglichen Form des Rankings diese Veröffentlichungen einfach nur gezählt wurden, wird in der neuen Variante darauf geachtet, wie häufig andere Fachkollegen die Veröffentlichungen zitieren – hier haben die Dortmunder Physikerinnen und Physiker offenbar eine wesentlich bessere Reputation als die Kollegen an anderen Hochschulen. An der Fakultät Physik ist man aber nicht nur an exzellenter Wissenschaft und akademischen Spitzenleistungen interessiert: Auch ein breites Publikum soll für die Physik begeistert werden. Mit ihrer Vorlesungsreihe Zwischen Brötchen und Borussia lockt die Fakultät an vielen Samstagen zahlreiche Interessierte Menschen auf den Campus. (Willers)

Dies und Das Diamanten und die bislang wenig erforschten Quanteneigenschaften in ihren optischen Zentren stehen im Mittelpunkt der deutsch-japanischen Forschergruppe Quantum Computing in Isotopically Engineered Diamond, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt bewilligt hat. An der TU Dortmund ist Prof. Dieter Suter (Foto) vom Lehrstuhl Experimentelle Physik III an der neuen Forschungsgruppe beteiligt. Gemeinsam mit seinen Kollegen in Stuttgart, Garching, Tsukuba und Ibaraki will er auf diese Weise die Herstellung von Prozessoren für Quanteninformation vorantreiben. Suter arbeitet dabei an einem zentralen Problem, das bei allen Quantenrechnern auftritt: Die Quanteninformation ist sehr labil und eine Fehlerkontrolle schwierig. Mit ihren Forschungen wollen er und sein Team die logischen Operationen so optimieren, dass die Rechnung auch das korrekte Resultat liefert. Über die Personalmittel für eine WissenschaftlerStelle hinaus stehen den Dortmunder Physikern in den nächsten drei Jahren Sachmittel von insgesamt rund 250.000 Euro zur Verfügung. Kontakt: Prof. Dr. Dieter Suter, Ruf: 755-3512, E-mail: Dieter.Suter@physik.tu-dortmund.de 180 Multiplikatoren aus Ministerien, Schulämtern und Studienseminaren aus ganz NRW waren Gäste der zweiten PIK AS – Multiplikatorentagung, die am 2. März, im Mathematikgebäude der TU Dortmund stattfand. Ziel des auf drei Jahre angelegten und von der Deutsche Telekom Stiftung und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung geförderten Projekts PIK AS ist die Unterstützung von Lehrkräften und Lehrerfortbildern bei der Einführung des neuen Mathematiklehrplans von 2008 für die nordrheinwestfälischen Grundschulen. Nach den neuen Vorgaben kommt es in den ersten Schuljahren nicht nur darauf an, Basiswissen wie das Einmaleins zu erwerben, sondern es geht vor allem auch um die Entwicklung von Problemlösefähigkeit. Auf der Multiplikatorentagung veranschaulichten Vorträge, Workshops und Präsentationen verschiedenee Unterrichtskonzepte und -materialien, die das erforschende und entdeckende Lernen und Lehren in der Grundschule fördern.

Dies und Das Prof. Susanne Frank von der Fakultät Raumplanung ist vom Kuratorium der (ARL) Akademie für Raumforschung und Landesplanung für die Amtszeit 2010 bis 2013 zum Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats berufen worden.

PD Dr. Mathilde Kersting (Chemie) wurde zum 10. Februar zur Honorarprofessorin ernannt. Prof. Christa Reicher wurde zum 1. April vom Fakultätsrat Raumplanung zur Dekanin gewählt. Der Mathematik-Fakultätsrat hat Prof. Stefan Turek als Dekan, Prof. Ben Schweizer als Prodekan und Studiendekan sowie Prof. Susanne Prediger als Prodekanin für Lehramt und Struktur gewählt. Dr. Doris Schmedding (Informatik) hatte am 31. März 25jähriges Arbeitsjubiläum.


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unizet  |  Wissenschaft und Praxis

Risikomanagement: weit mehr als eine lästige Pflicht! Liebe Leserinnen und Leser, bei der Veröffentlichung dieses Artikels in der Februar-unizet hatten wir leider den unredigierten Text übernommen. Wir bitten um Entschuldigung! Hier nun die korrekte Fassung.

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isikomanagement ist nicht erst seit der Bankenkrise ein hoch aktuelles Themengebiet. Seit über zehn Jahren existieren in vielen Ländern gesetzliche Regelungen wie in Deutschland das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) oder in den USA der Sarbanes-Oxley Act (SOX), die Unternehmen vorschreiben, ein geeignetes Risikomanagement zu betreiben. Dass die Vorschrift und die gesetzeskonforme Durchführung allein nicht ausreichen, um Risiken zu erkennen und begegnen zu können, ist durch die aktuell noch andauernde Krise mehr als deutlich geworden. Risikomanagement wird von Unternehmen mehr als lästige Pflicht empfunden denn als hilfreiches Mittel, um sich auf Krisen vorbereiten bzw. ihnen aus dem Weg gehen zu können. Seit einigen Jahren beschäftigt sich der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät deshalb mit der adäquaten Ausgestaltung von Risikomanagement-Informationssystemen. Nur ein Informationssystem, das auf die Bedürfnisse von Unternehmen angepasst ist, das wenig bis keine Mehrarbeit erfordert und das hilfreiche Informationen liefert, die im unternehmerischen Alltag Verwendung finden können, wird auf Dauer gepflegt und genutzt werden. Erster Höhepunkt in der Forschungstätigkeit des Lehrstuhls im Bereich Risikomanagement war 2008 die Dissertation von Dr. Markus Siepermann zur Berücksichtigung von Risikokosten im internen Rechnungswesen. Anders als in den meisten anderen Publikationen dieses Bereichs betrachtet die mit den Dissertationspreisen der TU Dortmund und der WiSo-Fakultät ausgezeichnete Dissertation das Risikomanagement aus einer operativen Sicht. Sie entwickelt die klassische Kostenrechnung zu einer Risikokostenrech-

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Von der Trainee zur stellvertretenden Leiterin: Susanne Linnebach studierte Raumplanung

nung weiter, die Unternehmen über einen einheitlichen Bewertungsmaßstab darüber Aufschluss gibt, welche Bereiche in welcher Höhe risikobehaftet sind und wo eine verstärkte Aufmerksamkeit notwendig ist. Der Vorteil der Vorgehensweise liegt auf der Hand: Die Kostenrechnung ist ein Informationssystem, das in jedem Unternehmen vorhanden ist. Dieses lässt sich nun leicht um die Risikokostenrechnung erweitern, ohne dass bestehende Strukturen geändert werden müssen. Aufbauend auf den Erkenntnissen der Dissertation hat der Wirtschaftsinformatik Lehrstuhl von Prof. Dr. Richard Lackes in einem weiteren Schritt bestehende Risikomanagement-Informationssysteme auf ihre Eignung für ein nachhaltiges Risikomanagement hin untersucht. Das Ergebnis war zum Teil erschreckend: Viele Systeme decken lediglich die grundlegendsten gesetzlichen Dokumentationspflichten ab, ohne einen Mehrwert für das einsetzenden Unternehmen zu generieren. Andere wiederum sind aufgrund ihrer Komplexität und wegen der fehlenden Usability kaum zu bedienen und schrecken die Benutzer ab, auch wenn sie hilfreiche Informationen bereitstellen können. Zur Zeit arbeitet der Wirtschaftsinformatik Lehrstuhl deshalb an der Entwicklung eines Prototypen eines Risikomanagement-Informationssystems, der sowohl einfach zu bedienen ist und sich in die bestehende IT-Infrastruktur von Unternehmen problemlos integrieren lässt, als auch die vorhandenen Daten der bestehenden Informationssysteme nutzen kann und durch die Berücksichtigung des Risikoaspekts neben der Erfüllung gesetzlicher Vorschriften einen Mehrwert für Unternehmen generiert. Für die Durchführung dieses Projektes werden sowohl Absolventen mit betriebswirtschaftlichen und informationstechnischen Kenntnissen gesucht, als auch studentische Hilfskräfte, die bei der Umsetzung mitarbeiten können. (Siepermann) Kontakt: Dr. Markus Siepermann, Ruf: 755-3159, markus.siepermann@tu-dortmund.de

Susanne Linnebach liebt das Brückstraßenviertel und das bunte Treiben in dieser Fußgängermeile.

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tädte für ihre Bewohnerinnen und Bewohner lebens- und liebenswert zu gestalten: Dieses Ziel hatte Susanne Linnebach 1995 bewogen, Raumplanung zu studieren, und als stellvertretende Leiterin der Abteilung für Stadterneuerung verfolgt sie es heute mit großem Engagement. Dabei hielt es sie nach ihrem Studium zunächst an der Fakultät, wo sie am Lehrstuhl von Prof. Ruth Becker das Thema aus feministischer Sicht betrachtete. Doch schnell merkte sie, dass die Praxis sie weit mehr reizte als die Theorie und ging als Trainee zur Stadt Dortmund. Dass sie schon kurz darauf eine Stelle in der Abteilung für Stadterneuerung bekam, verdankt sie ihrer Eigeninitiative. In dieser Abteilung, in der sie ihre Vision von zukunftsfähigen Lebensräumen am besten realisieren kann, wollte sie unbedingt arbeiten. Und so fragte sie, ob man sie nicht behalten wolle. Man wollte und übertrug ihr schon wenige Jahre später die stellvertretende Abteilungsleitung. Gerade mal vier Jahre hatte sie Zeit, sich in diese Position einzuarbeiten, da musste sie für ihren erkrankten Chef einsprin-

Autonome Flugroboter TU gewinnt den zweiten Wettbewerb hightech.NRW

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as Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW hat inzwischen die Gewinner des zweiten Wettbewerbs hightech.NRW bekannt gegeben. Prof. Christian Wietfeld vom Lehrstuhl für Kommunikationsnetze gehört als Koordinator des Projektes Avionic Digital Service Platform, kurz AVIGLE, dazu. Mit AVIGLE wird eine multifunktionale, avionische – fliegende – Serviceplattform erforscht. Diese Plattform wird den potenziellen Anwendern mit Hilfe von autonomen Flugrobotern, so genannten Micro Unmanned Aerial Vehicles (MUAV), neuartige Dienste bieten, und diese mit erheblichen Kosten- und Qualitätsvorteilen.

Dreidimensional und in Echtzeit Autonome Flugroboter stehen im Mittelpunkt des Projekts. AVIGLE ermöglicht einerseits die effiziente 3D-Erfassung und Virtualisierung von Einzelgebäuden, Siedlungen und ganzen Regionen in Quasi-Echtzeit. So können beispielsweise eine flächendeckende Solarpotenzialanalyse von ganzen Stadtteilen durchgeführt oder neue Anwendungsfelder in der

Unterhaltungsindustrie erschlossen werden. Andererseits adressiert das AVIGLEProjekt die temporäre Ergänzung von Funknetzen bei Großveranstaltungen, Netzausfällen oder Rettungseinsätzen durch fliegende Funkstationen. In dem hoch interdisziplinären Forschungsprojekt wird die TU Dortmund mit den Universitäten RWTH Aachen und WWU Münster, den Forschungsinstituten Fraunhofer IMS (Duisburg) und IMST (Kamp-Lintfort) sowie den Hightech-Unternehmen aus NRW Aerowest (Dortmund), mimoon (Duisburg), rmh new media (Köln), microdrones (Siegen) und Schübeler Antriebssysteme (Paderborn) zusammenarbeiten. Der Wettbewerb hightech.NRW fördert branchenübergreifend neue Hightechprojekte – vorausgesetzt, diese bauen auf international herausragender Spitzenforschung auf und schlagen eine Innovationsbrücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Bis zu 170 Millionen Euro stellt das Innovationsministerium bis 2013 in drei Wettbewerbsrunden zur Verfügung. Der Wettbewerb richtet sich an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. An der zweiten Wettbewerbsrunde beteiligten sich mehr als 149 Antragssteller. (Unizet)

gen und die kommissarische Leitung übernehmen. Mit ihren 25 Kolleginnen und Kollegen bewältigt die junge Raumplanerin tagtäglich eine breite Palette von unterschiedlichsten Aufgaben. So betreut sie den Stadtumbau der Rheinischen Straße und der Hörder Innenstadt, beides Stadtteile mit zahlreichen städtebaulichen und sozialen Problemen. Sie gibt Hilfe zur Selbsthilfe, in dem sie Netzwerke aufbaut und die Beratung kleiner und mittelständischer Betriebe bei der Ansiedlung organisiert. Große Energie steckt Susanne Linnebach derzeit in den Umbau des Dortmunder U zu einem Zentrum für Kunst und Kreativität. Ihre Aufgabe ist es, in diesem denkmalgeschützten Gebäude einen Messebau-Standard herzustellen und gleichzeitig darauf zu achten, dass der Kostenrahmen nicht gesprengt wird. Kein leichtes Unterfangen, sagt sie: »Der U-Turm soll durch den Dortmunder Filmemacher Prof. Adolf Winkelmann medial in Szene gesetzt werden.« Vorgesehen ist, dass die Besucher bereits im Entree des großen Gebäudes von einer komplexen Bildwelt empfangen werden, die sich

in Präsentationstechniken bis in die Vertikale der Architektur fortsetzt. Die vier Außenwände des Turms sollen in großformatige LED-Projektionsflächen für Bild- und Klangpräsentionen verwandelt werden. Wie sie es schafft, diese Visionen real werden zu lassen? Mit planerischer Weitsicht und Disziplin. Das hat sie schließlich an der TU Dortmund gelernt. Durch das Projektstudium fühlt sie sich bestens auf die Praxis vorbereitet: »Um interdisziplinäre Problemstellungen bearbeiten zu können, wurden wir nicht nur an die Themenfelder der Stadt-, Landes- und Regionalplanung herangeführt, sondern auch mit den Aspekten der Soziologie, des Umweltschutzes, der Volkswirtschaft oder der Statistik konfrontiert.« Und wie es mit dem Dortmunder U gelingen kann, die Stadt zu einem lohnenswerten Ziel für Besucherinnen und Besucher zu machen, hat sie ebenfalls an der Technischen Universität Dortmund gelernt. In ihrer Diplomarbeit, die Prof. Klaus Kunzmann betreut hat, beschäftigte sie sich mit dem Thema Freizeitwirtschaft in RheinRuhr. (Willers)

Neues Förderprogramm: Science to Business Pre-Seed:

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as Land Nordrhein-Westfalen hat ein neues Förderprogramm für Gründungen und Verwertung von Spitzenforschung aus NRW-Hochschulen aufgelegt: Anträge mit einem Fördervolumen von bis zu 300.000 Euro können bis 28. Juni 2010 eingereicht werden! Die Transferstelle der Technischen Universität hilft bei der Konzeption von Projektskizzen. Am 22. März dieses Jahres wurde zum dritten Mal der Wettbewerb Science to Business PreSeed ausgerufen. Der Wettbewerb soll es den Hochschulen in NRW ermöglichen, aus exzellenten Forschungsergebnissen Prototypen zu entwickeln, innovative Ideen und Erfindungen voranzutreiben und diese in Kooperation mit der Wirtschaft oder durch Gründung neuer Unternehmen umzusetzen. Der Wettbewerb setzt zu einem Zeitpunkt an, zu dem vielversprechende Forschungsergebnisse und darauf basierende Verwertungs- oder Gründungskonzepte vorliegen. Die Gewinner erhalten die Möglichkeit, ihre Innovations- oder Gründungskonzepte unter Nutzung der Hochschulinfrastruktur weiterzuentwickeln und die Marktreife vorzubereiten. (Transferstelle) Kontakt: Arjeta Gashi Tel. 755-2446, EMail: gashi@verwaltung.tu-dortmund.de

Info Patent-Scout ist ein Projekt des POWeR-Verbundes mit den Universitäten Münster, Dortmund, Bielefeld und Paderborn sowie den Fachhochschulen Münster, Dortmund, Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe.

Impressum Herausgeber: Technische Universität Dortmund, 44221 Dortmund (Referat für Öffentlichkeitsarbeit) Chefredaktion: Angelika Willers (Wi), Ruf: (0231) 755-5449, E-Mail: redaktion.unizet@tu-dortmund.de Weitere Mitarbeit: Stephanie Bolsinger (SBo), Sylvia Ebbes (Vertrieb), Jürgen Huhn (Fotos), JohnSebastian Komander (jsk), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz), Internet: www.tu-dortmund.de/unizet Basisgestaltung: grimm.design, Düsseldorf ISSN: 1439-1198 unizet erscheint neun Mal im Jahr während der Vorlesungszeit.


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