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Fortbewegung der Zukunft?
Unterricht der Zukunft?
Sponsoren der Zukunft?
Auf dem 4. DortmunderAutoTag der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik wurden viele automobile Trends der nächsten Jahre, wie die hier gezeigte »Stormtanksäule« von RWE, schon jetzt vorgestellt.
Wie können Lehrerfortbildungen so gestaltet werden, dass sie den Transfer von Innovation im Bildungssystem erfolgreich unterstützen? Diese Frage stellt sich das Kooperationsprojekt »LIMa«, an dem Lehrerinnen und Lehrer aus 20 NRW-Grundschulen teilnehmen werden.
Passen Sponsor und Verein zusammen? Hier hakte der Lehrstuhl Dienstleistungsmanagement nach– und kürte einen Deutschen Meister zum zweiten Mal.
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Gefahr von Schimmelpilzen TU Dortmund will Lebensmittel sicherer machen.
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twa ein Viertel der weltweit produzierten Lebens- und Futtermittel enthalten sogenannte Mykotoxine, also Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen, die Getreidepflanzen im Feld und Erntegut befallen. Diese sind bereits in geringen Mengen gesundheitsschädigend für Mensch und Tier: Mykotoxine können das zentrale Nervensystem angreifen, krebserregend und erbgutschädigend sein – besonders kritisch ist die Tatsache, dass einige dieser Stoffe das Immunsystem schädigen können. Eine Forschergruppe unter der Führung der TU Dortmund nimmt sich nun dieser Gefahr an und untersucht den gesamten Herstellungsprozess von Nahrungsmitteln von der Ernte über die Verarbeitung bis hin zum Konsumenten. Ziel des Vorhabens ist es, einen Leitfaden zu entwickeln, der helfen soll, die Kontaminationen durch die toxikologisch bedenklichen Mykotoxine in Lebens- und Futtermitteln zu minimieren. Die Prof. Michael Spiteller Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro erhält das Verbundprojekt im Rahmen des Wettbewerbs »Ernährung.NRW«. Projektkoordinator ist Prof. Michael Spiteller vom Institut
für Umweltforschung (INFU) an der Technischen Universität Dortmund. Zusammen mit den Verbundpartnern der Universitäten Bonn (INRES, Phytomedizin, Prof. H. Dehne) und Münster (Institut für Lebensmittelchemie, Prof. H.-U. Humpf) sowie des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (Prof. G. H. Degen) und Arbeitsgruppen aus Mühlenbetrieben und Tierfutterherstellern wird die Mykotoxinbelastung in Lebens- und Futtermitteln repräsentativ für NRW erfasst, um das bisher noch weitgehend ungelöste Problem im Verarbeitungsprozess von Lebens- und Futtermitteln in den Griff zu bekommen.
Ziel des Projektes: mykotoxinarme Systeme Beginnend mit dem korrekten Anbau, der passenden Lagerung und der nachfolgenden Verarbeitung wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möglichst mykotoxinarme Produktionssysteme entwickeln, um die schädlichen Schimmelpilz-Rückstände in Nahrungsmitteln zu minimieren. Der derzeitige Ansatz der Forschung - die Fokussierung auf einzelne Mykotoxine - ist unzureichend, weil er nicht den zahlreichen und ver-
schiedenartigen Stoffwechselprodukten von Schimmelpilzen gerecht wird. Hier will das Projekt ansetzen und sich mittels Multimykotoxinanalytik möglichst breit mit den Giften in Nahrungsmitteln auseinandersetzen. Das INFU gilt als Spezialist auf diesem Forschungsgebiet, da es schon seit Jahren Untersuchungen von organischen Kontaminanten in Wasser und Boden sowie Pflanzen durchführt. Zum Projektabschluss soll ein Leitfaden entwickelt werden, der dazu beitragen soll, die Kontamination von Lebens- und Futtermitteln mit Mykotoxinen nachhaltig zu begrenzen. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer NordrheinWestfalen und Wirtschaftpartnern sollen nach Abschluss des Projektes daraus Vermeidungsstrategien entwickelt werden, um die Kontamination mit den gefährlichen Stoffen in Lebens- und Futtermitteln einzudämmen. Ziel ist es, die Bildung von Mykotoxinen in Nahrungs- und Futtermitteln so gering
wie möglich zu halten, um sowohl einen effektiven Schutz der Tiere als auch der Verbraucher zu gewährleisten. Aber nicht nur gesundheitsgefährdende Aspekte stehen im Fokus der Forschung. Da gerade in den vergangenen Jahren die Preise für landwirtschaftliche Ernteerzeugnisse enorm gestiegen sind, aber auch großen weltmarktabhängigen Schwankungen unterworfen sind, ist auch der wirtschaftliche Faktor von großer Bedeutung. Qualitätseinbußen durch Schimmelpilzbelastungen und Mykotoxin-Grenzwertüberschreitungen sind ernstzunehmende wirtschaftliche Risiken, die das Verbundprojekt in den Griff bekommen
Erste Gelder für bauliche Maßnahmen fließen: 106 Millionen für die Sanierung an der TU Dortmund
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is zum Jahr 2020 wird das Innovationsministerium NRW insgesamt acht Milliarden Euro in die Modernisierung der Hochschulen investieren. Mit diesem Modernisierungsprogramm möchte das Land seine Hochschulen auf die doppelten Abiturjahrgänge ab dem Jahr 2013 vorbereiten und den Modernisierungs- und Sanierungsstau vollständig auflösen, so Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. Die entsprechenden Vereinbarungen wurden am 17. September in Bochum unterzeichnet. So wird die TU Dortmund in der ersten Stufe, die den Zeitraum von 2009 bis 2015 umfasst, 106 Millionen Euro erhalten. In der zweiten Stufe werden bis zum Jahr 2020 weitere Gelder fließen. Gelder, die die 40 Jahre alte Technische Universität dringend benötigt und die zunächst in den
Bau vier neuer Gebäude fließen werden. Die unterzeichnete Vereinbarung enthält die konkreten Baumaßnahmen, Zeitpläne sowie den Kostenrahmen der Modernisierungen und Sanierungen. Der Sanierungsstau an der TU Dortmund beziffert sich auf 488 Millionen Euro. Für die erste Stufe des Modernisierungsprogramms wurden daher 282 Millionen Euro beantragt.
schossbauten IV und V sowie die Sanierung kleinerer Gebäude auf dem Campus Süd realisiert. Nach jahrzehntelanger intensiver Nutzung zeigen die älteren Gebäude der TU Dortmund inzwischen deutliche Mängel, bestätigt auch Baudezernent Thomas Quill: „Die Instandsetzung bzw. der Bau neuer Gebäude duldet unter anderem
„Auch wenn wir uns ebenso wie die anderen Hochschulen mehr finanzielle Unterstützung erhofft hatten, freuen wir uns natürlich über die erste Investition von 106 Millionen Euro“, so TU-Rektorin Prof. Dr. Ursula Gather. Mit dieser Summe werden die dringend erforderlichen Ersatzbauten für das Chemie-/Physikgebäude (Foto) auf dem Campus Nord, für die Ge-
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wegen der veralteten Bausubstanz, der PCB-Belastung sowie des mangelhaften Brandschutzes keinen Aufschub.“ Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten für das neue Chemie- bzw. Physikgebäude an der Otto-Hahn-Straße auf dem Campus Nord, das bereits Ende 2011 bezugsfertig sein soll. Als Baubeginn für die drei weiteren geplanten Ersatzneubauten ist das Jahr 2011 angesetzt. (Wi)
will. Wirtschaftliche und gesundheitliche Aspekte der Mykotoxinbelastung gehen dabei Hand in Hand. Das Projekt könnte in Zukunft nachhaltig dazu beitragen, die Produktion von Lebens- und Futtermitteln sicherer zu machen, damit die Einkommen der Landwirte und Nahrungsmittelproduzenten zu stabilisieren und zugleich die Gefährdung von Mensch und Tier durch SchimmelpilzSchadstoffe zu minimieren. (Fakultät) Kontakt: Prof. Michael Spiteller, Ruf: 7554080, E-Mail: Spiteller@infu.tu-dortmund.de.
Quo Vadis TU Dortmund Vor gut einem Jahr hat das amtierende Rektorat seine Arbeit aufgenommen: Zeit für eine Standortbestimmung, Zeit für einen Gedankenaustausch über den Weg, den die TU Dortmund in Zukunft nehmen soll. Gemeinsam mit ihren Rektoratskollegen lädt Rektorin Prof. Ursula Gather deshalb herzlich zu ihrem hochschulinternen Vortrag »Quo Vadis TU Dortmund« sowie zur anschließenden Diskussion ein. Termin der Veranstaltung ist der 3. November, 17.30 bis 19.30 Uhr. Der Veranstaltungsort wird in Kürze bekannt gegeben. Um einen geeigneten Hörsaal zu finden, sollten sich Interessierte per E-Mail bei Elke Engel (engel@verwaltung.tu-dortmund.de) für den Vortrag »Quo Vadis TU Dortmund« anmelden.
unizet | Campus und Leben
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Was macht eigentlich Thomas Tölch? Ehemaliger Personalratsvorsitzender ist jetzt Herr über fast eine Millionen Briefe jährlich.
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cht Jahre hat er sich als Personalratsvorsitzender an der TU Dortmund für die Interessen der Nichtwissenschaftlerinnen und Nichtwissenschaftler eingesetzt. Zum 24. März dieses Jahres hat er den Posten an seinen Nachfolger Ludger Bertram übergeben. Was aber macht Thomas Tölch jetzt? Das haben uns viele gefragt, und hier ist die Antwort.
Post nicht pünktlich geliefert oder eine Fahrer seine Tour vergessen würde.“ Damit dies erst gar nicht passiert, gilt es, die einzelnen Arbeitsprozesse minutiös aufeinander abzustimmen. Und da der Arbeitsaufwand eher zu- als abnimmt, denkt er ständig über neue Möglichkeiten nach, Zeit und Wege zu sparen. Wie effizient gearbeitet wird, weiß er aus seiner jahrelangen Erfahrung als „Multitasker“. Schließlich hat er parallel zu seiner Personalratsarbeit an der Fernuni Hagen gleich zwei Studiengänge erfolgreich abgeschlossen. Und so ganz nebenbei promoviert er an der TU Dortmund über den »Bologna-Prozess«.
Alle, die ihn vermissen, können beruhigt sein. Er ist immer noch im Personalrat aktiv, nur nicht mehr als sein Vorsitzender. „Ich brauchte einfach mal wieder eine neue Herausforderung“, schmunzelt Thomas Tölch. Und die hat er als Leiter der Abteilung 4.1 »Organisation, Organisationsentwicklung, Innerer Dienst« im Dezernat 4 bekommen. Thomas Tölch und sein 25-köpfiges Team haben viele unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen.
Briefe, Pakete, Kopien und Skripte Dass die »unizet« pünktlich auf dem gesamten Campus ausliegt, ist beispielsweise ihr Verdienst. Und auch, dass der Postversand und die Vervielfältigungen reibungslos über die Bühne gehen. Jedes Jahr wandern 920.000 Briefe und 25.000 Pakete, 283.000 Kopien und 13.000 Skripte durch ihre Hände. Der zusätzlich eingerichtete Service, nämlich das
Monika Richter (Dezernat 3.2) wurde zur Verwaltungsamtsrätin befördert. Thomas Tölch (Dezernat 4.1) wurde zum Verwaltungsamtsrat befördert.
Thomas Tölch bietet zusammen mit seinem Team viele verschiedene Dienstleistungen an.
Einscannen von Belegen und Klausuren, wird von der Zentralverwaltung und den Fakultäten gut angenommen. Neben diesen beiden Dienstleistungen verantwortet Thomas Tölch auch den Zentralen Fahrdienst. Rund 250 Stunden ist jeder der fünf Fahrer mit den neun Fahrzeugen
im Monat unterwegs. Wie ein Leiter diese vielschichtigen Aufgaben unter einen Hut bekommt? „Das Tagesgeschäft läuft fast allein, da die Kollegen langjährige Erfahrung haben“, erklärt Thomas Tölch und lacht: „Wir arbeiten diskret im Hintergrund und fallen erst auf, wenn die
Starteten schon im August: Neue Azubis an der TU
Petra Kahl (Dezernat 5) wurde zur Verwaltungsinspektorin ernannt.
Ramin Yahyapour zum CIO der TU ernannt Prof. Dr. Ing. Ramin Yahyapour, Leiter des IT- und Medien Centrums, ist zum Chief Information Officer (CIO) der Technischen Universität Dortmund ernannt worden. In dieser neu geschaffenen Positionen berät er die Rektorin bei der strategischen und operativen Entwicklung der Informationstechnologie an der TU. Ziel des neuen CIO ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Universität in Forschung und Lehre durch Optimierung der IT-Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Prof. Ramin Yahyapour, geboren 1972 in Dortmund, ist seit April 2009 als Professor für Angewandte Information und Informationstechnik als Leiter des IT und Medien Centrums berufen worden Kontakt: Prof. Dr. Ramin Yahyapour, Ruf: 755-2346, E-Mail: ramin.yahyapour@tu-dortmund.de
Die 35 neuen Auszubildenden und ihre Ausbilder, gemeinsam als TU-Logo.
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m August dieses Jahres haben wieder viele junge Frauen und Männer ihre Berufsausbildung an der TU begonnen: Für die Technische Universität Dortmund ist es eine gesellschaftliche Verpflichtung, nicht nur als wissenschaftliche Bildungs- oder Weiterbildungsstätte zu dienen, sondern auch als Arbeitgeber und Ausbildungsstelle einen Beitrag zur Förderung junger Menschen zu leisten. In diesem Jahr dürfen sich 35 Azubis freuen, einen Ausbildungsplatz an der TU Dortmund erhalten zu haben, darunter erstmalig eine gehörlose junge Frau. Offizieller Start für die neuen Auszubildenden war der 3. August. Die neuen Auszubildenden arbeiten in den folgenden Berufen: neun Chemielaborant/innen, eine Mediengestalterin Digital und Print, zwei Fachangestellte Medien- und Informationsdienst, acht Industriemechaniker/innen, ein Modellbauer, eine Bauzeichnerin, zwei Elektroniker/innen für Geräte und Systeme, vier Kauffrauen für Bürokommunikation, vier Medienge-
stalter/innen Bild und Ton, ein technischer Zeichner sowie zwei Zerspanungsmechaniker/innen. Neben dem Studium bildet die TU jährlich in unterschiedlichen Berufen aus, und die Ausbildungsmöglichkeiten sind sehr facettenreich. Es gibt sowohl Berufe mit überwiegender Büro- und Verwaltungstätigkeit (z. B. Kauffrau/mann für Bürokommunikation, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste etc.) als auch Berufe in denen Kreativität (z. B. Mediengestalter) oder handwerkliches Können (z. B. Modellbauer, Industrie- und Zerspanungsmechaniker oder Elektroniker für Geräte und Systeme etc.) gefragt sind. Die praktische Ausbildung findet in der Verwaltung, in Fakultäten oder Werkstätten statt und wird durch den theoretischen Berufsschulunterricht ergänzt. Je nach Ausbildungsberuf findet der Unterricht zweimal wöchentlich oder im Blockunterricht statt. Zusätzlich bietet die TU Dortmund einen internen Unterricht sowie eine eingehende Vorbereitung auf die Zwischenund Abschlussprüfung an. (unizet)
Wie Verwaltung und Hochschule funktionieren, hat Thomas Tölch von der Pike auf gelernt. Die theoretischen Grundlagen holte er sich während seines Studiums zum Diplom-Verwaltungswirt an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung. Die praktische Seite einer Verwaltung lernte er anschließend in seiner mehrjährigen Tätigkeit als Sachbearbeiter im Jugend- und Sozialamt der Stadt Dortmund kennen. Seit 1996 arbeitet Thomas Tölch an der TU Dortmund, zunächst als Sachbearbeiter in der Abteilung Nebengebiete des Personaldezernats und bis zu seinem Wechsel im Jahre 2002 zum Personalrat als stellvertretender Abteilungsleiter. (Wi) Kontakt: Thomas Tölch, Ruf: 755-4866.
2008-Nachlese: Jahrbuch der TU erschienen Die Zahlen und Fakten im neu erschienenen Jahrbuch geben einen Eindruck von der Entwicklung der TU Dortmund in 2008. Zusätzlich bietet das Jahrbuch auch einen interessanten Rückblick auf die Ereignisse in Forschung und Lehre sowie auf das Campusleben an unserer Hochschule. Forschung, Studium, Menschen, Dialog, Campus, Zahlen–Daten–Fakten und Personalia lauten die Kapitel des Jahrbuchs, das nicht nur chronologisch, sondern auch thematisch geordnet ist. Dabei zeigt das Jahrbuch, wie abwechslungsreich und spannend 2008 für die TU Dortmund war. Es begann im Januar mit der Präsentation des neuen apfelgrünen TU-Logos, das der Technischen Universität ein frisches neues Gesicht nach außen gab. Und das Jahr endete mit erfolgreichen Projektbewilligungen wie zum Beispiel der Beteiligung der Fakultät Maschinenbau an ihrem dritten Transregio/ Sonderforschungsbereich, die die erfreuliche Forschungsbilanz der TU Dortmund in 2008 illustrieren. Dazwischen lädt das Jahrbuch zu einem Streifzug durch das vielseitige Campusleben an der TU Dortmund: Wissenschaft und Studium prägen dieses Leben genau so wie Feierstunden und Tagungen, internationaler Austausch und der Dialog mit der Öffentlichkeit. Das Jahrbuch kann im Referat für Öffentlichkeitsarbeit bestellt werden. Kontakt: Sylvia Ebbes, Ruf: 755-5448. E-Mail: sylvia. ebbes@tu-dortmund.de
Liebe Leserinnen und Leser, das neue akademische Jahr beginnt sportlich: Die zukünftigen Erstsemester gehen in den Endspurt, denn noch bis zum 9. Oktober kann man sich für zulassungsfreie Studienfächer einschreiben. Einige haben sich Zeit gelassen, sich für das Fach ihrer Wahl zu immatrikulieren. Andere satteln um, nachdem sie in einem NC-Fach endgültig keinen Platz bekommen haben, während manche noch auf ihr Glück im laufenden Nachrückverfahren hoffen. Der Endspurt ist jedes Jahr spannend, doch in diesem Jahr ist er es ganz besonders: Diesmal geht es um die Frage, ob die TU Dortmund die Ziele des Hochschulpakts 2020 erreichen wird. In diesem Programm haben sich die Hochschulen verpflichtet, zusätzliche Studienplätze zu schaffen. Im neuen Wintersemester sollen an der TU Dortmund knapp 4300 Studienanfänger ihr Studium aufnehmen – das sind rund 700 mehr als im vergangenen Jahr und rund 200 mehr als im Spitzenjahr 2005. Wenn diese Zielzahl erfüllt wird, erhält die Universität vom Land NRW eine Prämie von 10 Millionen Euro für die Lehre. Unsere Universität hat im Vorfeld große Anstrengungen unternommen, um das Ziel zu erreichen: Die Fakultäten haben in zehn Fächern, in denen die Studienplätze begrenzt sind, die Aufnahmekapazität erhöht. Hier ist ein Angebot von 800 zusätzlichen Plätzen entstanden, etwa 15 Plätze mehr in Angewandten Sprachwissenschaften, 40 mehr im Maschinenbau, je 100 mehr in Rehabilitationspädagogik sowie in Architektur und Städtebau oder 200 mehr in Wirtschaftswissenschaften. Die Nachfrage nach diesen Plätzen war zum Teil sehr groß. In den Rehabilitationswissenschaften wurden gleich alle Studienplätze in der ersten Runde besetzt. Auch die Plätze der BachelorStudiengänge Chemische Biologie, Logistik und Wirtschaftsingenieurwesen waren schnell gefüllt. Inzwischen ist bereits mehr als die Hälfte der Zusatzplätze vergeben. Insgesamt hatten sich Ende September bereits rund 3900 Studienanfänger an der TU Dortmund eingeschrieben. 3900 neue Mitglieder der TU, die ich schon jetzt alle sehr herzlich willkommen heißen möchte! Feuern Sie nun mit mir die Endspurtler an. Gemessen wird die sportliche Leistung der Erstsemester dann – wie schon Tradition – im Fußballstadion von Borussia Dortmund, im Signal Iduna Park. Ich würde mich sehr darüber freuen, am 19. Oktober mehr als 4300 neue Studierende dort begrüßen zu können. Das wäre nicht nur ein großer Erfolg für den Hochschulpakt, sondern auch ein neuer Rekord für Dortmunds allergrößten Hörsaal. Herzlichst, Ihre
Ursula Gather
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unizet | Lernen und Lehren
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Innovationen im Unterricht Projekt untersucht Erfolgsfaktoren und Möglichkeiten der Lehrerfortbildung
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ie können Lehrerfortbildungen so gestaltet werden, dass sie den Transfer von Innovation im Bildungssystem erfolgreich unterstützen? Diese Frage steht im Zentrum des Kooperationsprojekts »LIMa« der TU Dortmund und der Bergischen Universität Wuppertal. Lehrerinnen und Lehrer aus 20 nordrhein-westfälischen Grundschulen werden an dem dreijährigen Projekt teilnehmen, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 390.000 Euro gefördert wird, wovon 158.000 Euro auf den Standort Dortmund entfallen.
Zaubertinte und Muschelpalast – Experimentieren in der Chemie: Zu Beginn und zum Ende der diesjährigen Sommerferien konnten jeweils 30 chemieinteressierte Schülerinnen und Schüler der über 30 Patenschulen der Fakultät Chemie unter der Aufsicht von Studierenden selbstständig experimentieren und so einen Einblick in die Welt der Chemie erhalten. Die Mitarbeiter des Lehrstuhls Didaktik der Chemie I unter der Leitung von Prof. Bernd Ralle, stellen seit 1999 jedes Jahr eine Auswahl an möglichst spannenden Themenblöcken für das zweitägige Schülerpraktikum zusammen, aus denen die Schülerinnen und Schüler jeweils zwei inhaltliche Schwerpunkte frei auswählen können. Die Schülerinnen und Schüler stellten in Kleingruppen Seife her, bestimmten den Fettgehalt einer Tafel Schokolade, analysierten die unterschiedlichen Bestandteile von Cola und einer Aspirintablette, forschten wie Kriminalbeamte nach Blutspuren, erzeugten Strom aus Zitronen, stellten eigenhändig Lidschatten her; sie verbrannten selber hergestellte Wunderkerzen und züchteten Kristalle. Während des Praktikums wurden zunächst die von den Betreuern vorbereiteten Experimente durchgeführt, mögliche Versuchsveränderungen an den vorgeschlagenen Experimenten diskutiert oder „neue“, von den Schülern gewünschte Experimente, organisiert. Mithilfe der Betreuer von der Uni konnten die Schüler auch den theoretischen Hintergründen der Experimente nachgehen, Fragen stellen und eigene Ideen entwickeln. Kontakt: Sarah Uhren, Fakultät Chemie, Ruf: 755-4618, E-Mail: sarah.uhren@tu-dortmund.de
Internationale Studierende lernen in der Sommerpause
Einführungen verlaufen häufig langsam. »Gestaltung von Lehrerfortbildungen zur Unterstützung von Innovationen: Eine Interventionsstudie zur Einführung neuer Lehrpläne für den Mathematikunterricht der Grundschule«, kurz LIMa, lautet der offizielle Titel des Kooperationsprojektes. Jetzt nahm das Team um die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Cornelia Gräsel vom Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Bergischen Universität Wuppertal und den Mathematikdidaktiker Prof. Dr. Christoph Selter vom Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts der TU Dortmund seine Arbeit auf. Die Forschungsarbeit setzt an einem wichtigen Punkt an, denn die Einführung neuer Lehrpläne und die Verbreitung anderer Innovationen
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9 Studierende aus den USA, Mexiko, HongKong, Brasilien, Serbien, Frankreich, der Ukraine und Argentinien nehmen in der zweiten Hälfte des Sommersemesters 2009 am International Summer Program der TU Dortmund teil. Sie belegen Kurse in Bio- und Chemieingenieurwesen, Automation und Robotik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und in den Kulturwissenschaften. Während an ihren Heimatuniversitäten schon die vorlesungsfreie Zeit begonnen hat, sammeln sie von Anfang Juni bis Ende Juli gemeinsam mit Dortmunder Kommilitonen Credit-Punkte in englischsprachigen Veranstaltungen. Während und nach der Vorlesungszeit kann außerdem ein kleines Forschungsprojekt durchgeführt werden. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen einen In-
tensivkurs Deutsch sowie eine kulturwissenschaftliche Veranstaltung, die ihnen Kultur und Politik in Deutschland näher bringt. Das internationale Sommerprogramm der TU Dortmund findet innerhalb der regulären Vorlesungszeit statt, so dass die internationalen Studierenden in das Campusleben in Dortmund integriert sind. Ein umfassendes Freizeit- und Exkursionsprogramm rundet ihren Aufenthalt im Ruhrgebiet ab. Organisiert wird das Programm vom Akademischen Auslandsamt, der Fakultät BCI und der Amerikanistik. (AAA) Kontakt: Silke Viol (AAA), Ruf: 755-4727, E-Mail: silke.viol@tu-dortmund.de. Heiko Brandt (BCI), Ruf: 755-5124. Johanna Feier (Amerikanistik), Ruf: 755-7927.
im Bildungssystem verlaufen häufig sehr langsam und stockend. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die Gründe für diese Innovationsträgheit sehr vielfältig sind. Innovationen verbreiten sich oft nicht von selbst, sondern sollten im Transfer begleitet und gezielt unterstützt werden. Im Zentrum des Projekts LIMa steht nun die Frage, wie Lehrerfortbildungen so gestaltet werden können, dass sie den erfolgreichen Transfer von Innovation im Bildungssystem unterstützen. Anhand des zum Schuljahr 2008/09 eingeführten neuen Lehrplans für den Mathematikunterricht in der Grundschule in NordrheinWestfalen wird diese Fragestellung un-
RuhrCampus hoch 3: Überall studieren in Metropole Ruhr ie TU Dortmund macht es, gemeinsam mit den anderen beide Hochschulen der »Universitätsallianz Metropole Ruhr« (UAMR), ihren Studierenden künftig noch leichter: Wer an einer der Allianzhochschulen eingeschrieben ist, kann sich dank neuer Regelungen einfacher für Veranstaltungen der beiden anderen anmelden und sich die dort erbrachten Leistungen an der eigenen Uni anerkennen lassen.
Zusammen auf dem TU-Campus: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Summer Programm.
Auch Lehrer sollten in Fortbildungen über das Studium hinaus die „Schulbank drücken“.
Darauf hat sich Prof. Walter Grünzweig, Prorektor für Studium an der TU, mit den Rektoraten der anderen beiden UAMRHochschulen (Bochum und Duisburg-Essen verständigt. Studierende, die an einer der UAMR-Hochschulen eingeschrieben sind, werden an den Partneruniversitäten in allen Belangen wie Zweithörerinnen bzw. Zweithörer behandelt, müssen aber keine zusätzliche Zweithörergebühr zahlen. Durch die vereinfachten Zulassungsund Anerkennungsregelungen sollen sich die Lehrangebote der drei Standorte noch besser ergänzen und der Austausch zwischen den Universitäten verstärkt wer-
den. „Es geht um die Entwicklung eines von allen drei Partneruniversitäten gestalteten gemeinsamen Bildungsraums Ruhr“, so die Prorektoren für Lehre der drei Ruhrgebiets-Universitäten. Leistungen, die an einer Partneruniversität erbracht worden sind, können dank der neuen vereinfachten Regelungen leichter anerkannt werden. Über die Anerkennung von prüfungsrelevanten Leistungen entscheiden die Fakultäten, an denen der Studienabschluss erworben wird. Die internationale Attraktivität der Ruhr-Region als Hochschulstandort wird gefördert und die Internationalisierungsstrategien der UAMR-Hochschulen werden unterstützt. Internationale Studierende, die über das ERASMUS- oder andere Austauschprogramme an eine der UAMRHochschulen kommen, erhalten Zugang zu allen im Rahmen ihres Studiums wählbaren Lehrveranstaltungen der Universitätsallianz. (unizet) Kontakt: Prof. Dr. Walter Grünzweig, Ruf: 755-7571, E-Mail: prorektor_studium@ verwaltung.tu-dortmund.de
Stellten zusammen die Weichen für eine noch bessere Kooperation (v. l.): Prof. Franz Bosbach (Universität Duisburg-Essen), Prof. Uta Wilkens (Ruhr-Universität Bochum), Prof. Walter Grünzweig (Technische Universität Dortmund).
tersucht. Im Rahmen des Projekts sollen in einem Prä-Post-Follow-up Design drei Versionen einer mehrphasigen Fortbildung zur Einführung des Lehrplans verglichen werden: Eine fachdidaktisch orientierte Version der Fortbildung, eine Fortbildung, die vor allem die Kooperation der Lehrkräfte stimuliert und eine Version der Fortbildung, die beide Merkmale miteinander kombiniert. Zusätzlich werden noch zwei Vergleichsgruppen untersucht. (Fakultät) Kontakt: Prof. Christoph Selter, Ruf: 7555140/2947, E-Mail: Christoph.Selter@ math.uni-dortmund.de
Alltagstauglich: Schüler und Schülerinnen erleben Stadtplanung Als einer der Gewinner des Hochschulwettbewerbs „Alltagstauglich?“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung veranstaltet das Fachgebiet Immobilienentwicklung der Fakultät Raumplanung die Schülerexkursion „Immobilie-vor-Ort“. Im Rahmen dieser Veranstaltung hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Stadtplanung hautnah zu erleben. Während der Exkursionen wurden ihnen Einblicke in die tägliche Arbeit an der Universität sowie in die Praxis von Stadtplanern, Immobilienentwicklern und Wirtschaftsförderern gegeben. Die Veranstaltung bestand aus Vorträgen von Beschäftigten des Fachgebiets Immobilienentwicklung sowie dem Besuch einer Großimmobilie im Ruhrgebiet, wie z.B. dem IKEA Logistiklager in Dortmund. Im Anschluss führten die Schülerinnen und Schülern ein Planspiel durch, in welchem die Teilnehmenden verschiedene Rollen einnehmen und einen Planungsprozess durchspielen konnten. Die ersten Termine von Immobilievor-Ort fanden bereits im Juni mit Besuchen des IKEA Logistiklagers in Dortmund und des CityForums in Duisburg statt. Teilnehmer war der Erdkunde-Grundkurs der zwölften Klasse des Stadtgymnasiums Dortmund. Weitere Termine zu den Themenfeldern Einzelhandel und Bürostandorte schlossen sich am 2. und 9. September an. Immobilie-vor-Ort wird kostenlos, inklusive Verpflegung und Bustransfer, angeboten. Teilnehmen können alle Kurse der gymnasialen Oberstufe im Ruhrgebiet. (Fakultät) Infos: www.immobilie-vor-ort.com
unizet | Kultur und Gesellschaft
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Je älter, je dicker
Reinhard-SeltenPreis für TUWissenschaftler
Längsschnittstudie zum Übergewicht bei Kindern
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ast Food und Cola statt Obst und Gemüse: Die Folgen »moderner Ernährungsweisen« sind bereits bei Kindern deutlich zu sehen – mehr und mehr von ihnen leiden unter Übergewicht und Adipositas. Doch wo liegen die Ursachen? Wie hängen Sie beispielsweise mit dem sozialen Status und dem Körpergewicht der Eltern zusammen? Der Entwicklung von Übergewicht auf der Spur hat der Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Günter Eissing von der Technischen Universität Dortmund zusammen mit der BKK Hoesch, dem Gesundheitsamt und dem Fachbereich Statistik der Stadt 439 Dortmunder Kinder im Alter von drei Jahren unter die Lupe genommen. Genauer gesagt, hat er sie vermessen. Oftmals mitverantwortlich für die Gewichtszunahme: ungesundes, fettiges Essen.
den die Testpersonen im Rahmen der Schuleignungsuntersuchung noch einmal begutachtet. Eine Beobachtung des BMI von Testpersonen über einen Zeitraum von sechs Jahren ist bisher einmalig. Bereits die ersten Ergebnisse zeigen: Je älter die Kinder, desto dicker. Der BMI bei der Geburt ist mit den Werten vor 15 Jahren vergleichbar. Prof. Dr. Günter Eissing kann für die Altersspanne vom ersten zum dritten Lebensjahr eine deutliche Zunahme der Kinder mit Übergewicht feststellen. Im Alter von drei Jahren sind 18 Prozent der Jungen und acht Prozent der Mädchen als übergewichtig einzustufen. Acht Prozent der Jungen und drei Prozent der Mädchen gelten bereits als adipös. Aus anderen Studien weiß man,
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dass die Zahl der übergewichtigen Kinder bis zum Alter von sechs Jahren nochmals steigen wird. Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Dortmund, der BKK Hoesch und vor allem dem Fachbereich Statistik der Stadt Dortmund ermöglichte Prof. Eissing die genaue Abbildung der sozialräumlichen Verteilung in der Stichprobe der Kinder. Die im Sozialbericht der Stadt gebildeten Sozialcluster werden exakt widergespiegelt. Ihnen liegen unter anderem die Einkommensverhältnisse, Arbeitslosigkeit und das Bildungsniveau zugrunde. Cluster 1 bildet dabei die stabilsten und Cluster 5 die sozial benachteiligsten Sozialräume ab. Prof. Dr. Günter Eissing stellte deutlich mehr Kinder mit Übergewicht und Adipositas im Sozial-
Mit drei Jahren: 25 Prozent der Jungen übergewichtig Aus Körpergröße und Gewicht hat Prof. Eissing den sogenannten Body Mass Index (BMI) errechnet, die Werte mit den Daten aus der Geburtsurkunde und dem ärztliche Untersuchungsheft verglichen und festgestellt: bereits nach den ersten drei Lebensjahren sind 25 Prozent der Jungen und zwölf Prozent der Mädchen übergewichtig bzw. adipös. Die Ergebnisse sind nur der erste Teil einer einzigartigen Längsschnittuntersuchung zur BMI-Entwicklung an einer Stichprobe Dortmunder Kinder. In drei Jahren wer-
cluster fünf als in den Clustern eins bis drei fest. Auch weisen Kinder übergewichtiger Eltern einen signifikant höheren BMI als Kinder normalgewichtiger Eltern auf. Ein bedeutsames Ergebnis der Untersuchung des zweiten Jahrgangs ist, dass der Anteil übergewichtiger Dreijähriger nicht mehr zugenommen, sondern deutlich abgenommen hat: Es sind z.B. nicht mehr 22 Prozent der Jungen übergewichtig, sondern jetzt 18; der Anteil der adipösen Jungen hat sich von elf auf acht Prozent verringert. Die gibt die Hoffnung, dass sich das gesellschaftliche Problem des Übergewichts nicht weiter verstärkt. Aus den Ergebnissen lassen sich Faktoren herausarbeiten, die die Entwicklung von Übergewicht beeinflussen. Im Gegensatz zum Sozialraum und dem Gewicht der Eltern haben sich beispielsweise die sprachliche und motorische Fitness nicht als Einflussfaktor herausgestellt. Dass sich das Übergewicht innerhalb eines Jahres verringert hat, ist für Dr. Hildegard Kratz, Gesundheitsamt Dortmund und Gesamtprojektleiterin von »Dortmunder Kinder. Besser essen. Mehr bewegen« ein Erfolg. Dennoch sind die Zahlen aber nach wie vor viel zu hoch und Präventionsprogramme sind weiterhin notwendig. Uwe Gehrig, Vorstand der BKK Hoesch, sieht durchaus gute Möglichkeiten, mit gezielten Präventionsprogrammen und einer Verbesserung der Vorsorge die Zunahme von Übergewicht weiter einzuschränken. (Fakultät)
Jan Heufer (Foto), Assistent am Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der TU Dortmund und Doktorand der Ruhr Graduate School in Economics, ist der Reinhard-Selten-Preis 2009 verliehen worden. Die Auszeichnung vergibt der Verein für Socialpolitik, die Vereinigung deutschsprachiger Ökonomen, jährlich auf seiner Jahrestagung als »Young Author Best Paper Award«. Der mit 3000 Euro dotierte Preis wurde Jan Heufer zur Hälfte für seine Arbeit »Stochastic Revealed Preference and Rationalizability« zuerkannt. (Fakultät)
Kontakt: Prof. Günther Eissing, Ruf: 7552805
JERO: Interdisziplinäre Zeitschrift für Bildungsforschung
TU meets Theater: ein Brückenschlag zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur
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m 28.September 2009 ist das erste Heft des Journal for Educational Research Online (JERO) erschienen. JERO ist eine im Open Access publizierte Online-Zeitschrift für Bildungsforschung, die von einem internationalen Kreis von Wissenschaftlern herausgegeben wird. Prof. Dr. Wilfried Bos vom Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) der TU Dortmund hat gemeinsam mit Prof. Dr. Cornelia Gräsel von der Universität Wuppertal die Schriftleitung inne. Heft 1 ist unter www.j-e-r-o.com als PDFDownload verfügbar. Die erste Ausgabe befasst sich im Schwerpunkt mit längsschnittlichen Forschungsstudien im Bildungsbereich. JERO versteht sich als ein internationales und interdisziplinäres Forum für die Diskussion bildungswissenschaftlicher The-
men und Fragestellungen. Die Zeitschrift veröffentlicht wissenschaftliche Arbeiten von internationaler Relevanz zu Theorien, Methodik und zu empirischen Studien der Bildungsforschung. Ziel des Journals ist es dabei, die verschiedenen an Fragen der Bildungsforschung beteiligten Disziplinen einzubeziehen und ihnen mit JERO ein Forum für den interdisziplinären Austausch zu geben. So werden Beiträge aus verschiedenen Disziplinen wie der Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Politologie u.a. veröffentlicht. Bei der Zeitschrift können empirische und theoretische Beiträge, z.B. ein kritisches Review, eingereicht werden. Das wichtigste Kriterium für die Annahme eines Manuskripts ist dessen wissenschaftliche Qualität. Alle Aufsätze, die in dem Journal publiziert werden, haben einen rigorosen Review-Prozess durchlaufen: eingereichte Aufsätze werden zunächst durch die Herausgeber gesichtet, anschließend werden die ausgewählten Texte anonymisiert und von mindestens zwei anonymen Gutachtern begutachtet. Auf diese Weise wird die wissenschaftliche Relevanz und Qualität der Beiträge gewährleistet. Zum internationalen Herausgeberkreis des Journal for Educational Research Online zählen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich, Luxemburg, Belgien, Großbritannien und Australien. Die internationale Ausrichtung der Zeitschrift wird auch darin deutlich, dass Deutsch und Englisch gleichberechtigte Publikationssprachen sind. Interessierte Leserinnen und Leser können sich auf der Website eintragen und erhalten zu jeder neuen Ausgabe der Zeitschrift die Inhaltsangabe per E-Mail zugeschickt. (IfS) Infos: www.j-e-r-o.com.
m Rahmen der Veranstaltung »Brückenschlag Studium und Beruf« des Lehrstuhls »Wirtschaftswissenschaft und Ökonomische Bildung« von Prof. Dr. Andreas Liening wurde im vergangenen Sommersemester eine Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur geschlagen. Durch die Kooperation mit dem Ballett Dortmund, die von Prof. Liening und der Marketingleiterin des Theater Dortmunds, Anette Rosenbauer, initiiert wurde, erhielten die Studierenden faszinierende Einblicke in die Arbeit des Balletts und konnten gleichzeitig ihre theoretischen wirtschaftlichen Kenntnisse praktisch umsetzen.
de die »Brückenschlag zwischen Studium und Beruf«-Projektphase durch einen Mitarbeiter des Balletts, der in ausgewählten Seminarsitzungen über die Ballettarbeit, die Zielsetzung des Balletts und ihr Selbstverständnis als kulturelle Einrichtung berichtete. Zusätzlich erhielten die Teilnehmer des Seminars die Möglichkeit, die Vorführung „in the mood“ zu besuchen. Verknüpft war dieser Besuch mit einer Backstageführung, bei der die Studierenden zusätzlich spannende Einblicke hinter den Kulissen erhielten. Ein weiteres Highlight des Seminars waren zwei Körperspracheschulungen am Ballett, bei denen die begeisterten Stu-
Ziel des Seminars, das maßgeblich von der Lehrbeauftragten und einer Mitarbeiterin des Lehrstuhls Wirtschaftswissenschaft und Ökonomische Bildung, Yvonne Liening und Gerburg Emmerich, konzipiert, geleitet und in direkter Kooperation mit dem Referenten für Marketing des Dortmunder Balletts, Stefan Kriegl, sowie dem Manager des Dortmunder Balletts, Tobias Ehinger, realisiert wurde, war es, dass die Teilnehmenden selbstständig und eigenverantwortlich einen an Studierende der TU Dortmund gerichteten Flyer für die Ballettvorführung »Carmen« entwerfen sollten. Die Arbeit der Studierenden, die in drei Gruppen eingeteilt wurden, reichte von der Texterstellung für den Flyer über Layoutfragen und Beauftragung eines Graphikers bis hin zur Finanzierung der Flyer mit Hilfe von Sponsoren, so dass sie ihre Fähigkeiten in vielen Bereichen unter Beweis stellen mussten (u.a. Marketing). Eine zusätzliche Hürde stellte die Tatsache dar, dass zum Zeitpunkt der Flyererstellung die Probenarbeit für Carmen noch nicht begonnen hatte. Somit mussten die Studierenden flexibel agieren und Improvisationstalent beweisen. Hier sind deutliche Parallelen zum unternehmerischen Alltag erkennbar. Unterstützt wur-
Szenenbild aus der Spielzeit 2008/2009: »In the mood« mit Monica Fotescu-Uta und Mark Radjapov. Für die neue Spielzeit haben Studierende Flyer entworfen. Foto: Enrico Nawrath
dierenden viele Ausdrucksmöglichkeiten ihres Körpers kennenlernten, die sie später sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben nutzen können. Die Ergebnisse des Seminars werden die Studierenden in den ersten Wochen des neuen Semesters präsentieren, indem sie die erstellten Flyer an der Universität verteilen und somit Studierende an der TU Dortmund zu einer »Carmen«-Vorführung im Herbst diesen Jahres einladen. Auch dieser Ballettbesuch wird den Studierenden die Möglichkeit bieten, Einblicke hinter die Kulissen eines Balletts zu erhalten. (Fakultät)
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unizet | Kultur und Gesellschaft
Wie gut passen Verein und Sponsor? Der VfL Wolfsburg wird auch in der Kategorie „Sponsor-Fit“ Deutscher Meister.
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Insgesamt untersuchten die Dortmunder Wissenschaftler alle 18 Bundesligavereine der vergangenen Saison und befragten fast 3.400 Fans, wie gut Verein und Trikotsponsor zusammenpassen. Daraus entwickelte das Forscherteam um Jun.-Prof. David Woisetschläger ein Ranking, das den Sponsor-Fit in Prozent angibt. Unter Sponsor-Fit versteht man das »Zueinanderpassen« von Sponsor und Gesponsortem. Da ist es nicht verwunderlich, dass VW und Wolfsburg in den Augen der Fans auf Platz 1 landeten (83,6 Prozent). Zweiter wurden in der Untersuchung Eintracht Frankfurt mit seinem Trikotsponsor »Fraport« (65,5 Prozent). Platz Drei belegte Borussia Dortmund zusammen mit der Marke »evonik« (63,9 Prozent) – auch hier wieder ein regionaler Sponsor. Gerade die Sponsoren aus der Region, mit denen sich die Fans identifizieren können, entschie-
Nicht nur der BVB-Dress wurde untersucht: Dr. Christof Backhaus, Dr. Manuel Michaelis und Jun.-Prof. David Woisetschläger (v. l.) nahmen sich auch die Trikotsponsoren der anderen Bundesligavereine vor.
den das Ranking für sich. Andere wichtige Faktoren für eine gute Platzierung in der Sponsor-Fit-Tabelle sind die glaubhafte Ernsthaftigkeit des Sponsors, die Langfristigkeit des Engagements sowie die Autonomiewahrung gegenüber dem Management des Vereins.
Überraschendes Ergebnis Ein Ergebnis der Untersuchung überraschte die Wissenschaftler der TU Dortmund: die finanzielle Höhe des Engagements hatte keinen signifikanten Einfluss
Im Fokus bei Mathe 2000: Mathematische Frühförderung
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m 19. Oktober fand an der TU Dortmund das Symposium Mathe 2000 statt. »Mathematische Frühförderung und Anfangsunterricht« lautete der Titel der bundesweit größten Fortbildungsveranstaltung für Mathematik in der Grundschule. Zu der alljährlich im Herbst stattfinden Tagung konnte Prof. Erich Wittmann im Audimax über 600 Lehrerinnen und Lehrer, aber auch viele Erzieherinnen und Erzieher begrüßen. Diese kamen nicht nur aus NRW, sondern aus 14 Bundesländern und sogar aus Belgien, Österreich und der Schweiz nach Dortmund. Zwar war es schon das 19. Symposium, das im Rahmen des Projekts »Mathe 2000« an der TU Dortmund stattfand, doch war es sicherlich das erste Mal, dass das gesamte Auditorium Maximum im Chor sang, denn es war Prof. Dr. Erich Wittmann, dem die Tagungsgemeinde mit einem »Happy Birthday« zum 70. Geburtstag gratulierte. Den ersten Hauptvortrag hielt Prof. Anna Susanne Steinweg von der Universität Bamberg. Steinweg betonte, dass Mathematiklernen schon lange vor der Grundschule beginnt und rief dazu auf, die Kinder von Anfang an
E-Learning-Expertin berichtete am IfS über neueste Forschung r. Niki Davis, Professorin von der University of Canterbury College of Education in Neuseeland, war auf Einladung von Professor Dr. Renate Schulz-Zander im August am Institut für Schulentwicklungsforschung. Niki Davis ist international anerkannt für ihre Forschungen auf den Gebieten Informationstechnologien in der Bildung und ELearning. Ihr Vortrag war dem Thema »The Co-Evolution of Information Technology and Education – It has to be Taught!« gewidmet. Der Besuch galt dem Austausch von Forschungen und Entwicklungen im Bereich digitaler Medien und E-Learning in der Schule und Lehrerausbildung und der Planung von Forschungskooperationen. Auf großes Interesse ist die webge-
W und der VfL Wolfsburg: das passt wie die Faust aufs Auge, oder der Ball in den Winkel. Denn ohne den Volkswagen Konzern würde es die Stadt und damit den Verein gar nicht geben. Das wissen auch die Fans des VfL und bescherten ihrem Verein einen erneuten Meisterschaftsgewinn: diesmal in der Kategorie »Sponsor-Fit«. Ein Team des Lehrstuhls Dienstleistungsmanagement hat herausgefunden, dass der Trikotsponsor VW und der Verein VfL Wolfsburg am besten zusammen passen. Damit lassen die Wölfe Frankfurt und Dortmund hinter sich. Die rote Laterne geht an Bochum.
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stützte Lernumgebung »e-teaching plus: situiertes Lernen mit Unterrichtsvideos« gestoßen. Diese wurde am Lehrstuhl von Prof. Schulz-Zander basierend auf den Ergebnissen von Fallstudien an deutschen Schulen im Rahmen der internationalen IEA-Studie SITES M2 für die Lehrerausbildung entwickelt und wird seit einigen Jahren in der Lehre eingesetzt (www.eteachingplus.de). Diesbezügliche Forschungskooperationen sind mit Prof. Niki Davis und Prof. Nancy Law von der University of Hong Kong in Planung. (ifs) Kontakt: Prof. Renate Schulz-Zander, EMail: schulz-zander@ifs.uni-dortmund. de. Birgit Eickelmann, E-Mail: eickelmann@ifs.uni-dortmund.de
Prof. Renate Schulz-Zander (l.) begrüßte Dr. Niki Davis (r.) an der TU Dortmund.
auf die Meinung der Fans zum Verein und Trikotsponsor. Das half der Kombination aus VfL Bochum und Trikotsponsor »Kik« leider auch nicht mehr: Nur magere 18,5 Prozent sprangen in der TU-Studie für die beiden heraus. Das bedeutete den letzten Platz. Scheinbar haben die Verantwortlichen aber aus der Vergangenheit gelernt: Die Bochumer laufen in dieser Saison mit einem neuen Trikot-Sponsor auf der Brust auf. (jsk) Kontakt: Jun.-Prof. David Woisetschläger, Ruf: 755-4611, E-Mail: david. woisetschlaeger@tu-dor tmund.de. Infos: www.wiso.tu-dortmund.de/dlm
Bundeskongress in Dortmund: Experten diskutierten über Soziale Arbeit
mit „wachen Augen“ zu begleiten. Anschließend hatten die Teilnehmer die Gelegenheit in 15 Workshops zu verschiedenen Themen mehr über mathematische Frühförderung und Anfangsunterrichts zu erfahren, Material auszuprobieren und neue Methoden kennenzulernen. Dabei war sicherlich der Workshop von Prof. Dr. Shinya Yamamoto und Prof. Hiroyuki Sasa aus Japan zu den „Bamboo Numbers“ ein besonderes Highlight. Den zweiten Hauptvortrag mit dem Titel »Für ein Recht der Kinder auf gemeinsames Lernen« hielt Prof. Christoph Selter, einer der Leiter des Projekts »Mathe 2000«. Insgesamt wurde in den Vorträgen und Workshops deutlich, dass mathematische Frühförderung schon vor der Schule beginnen sollte und ein wichtiger Punkt in der Lernbiographie der Kinder ist, der die enge Zusammenarbeit von Kindergarten und Grundschule erfordert. Selter dankte abschließend allen Organisatoren, Vortragenden und Teilnehmern für die gelungene Veranstaltung, bevor er einen Ausblick auf das 20. Symposium gab. Dieses wird am 18. September 2010 unter dem Oberthema »Produktives Üben« stattfinden. (Fakultät)
Nicht nur fachliche Vorträge: In 15 Workshops konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Material ausprobieren und neue Methoden kennenlernen.
Hielten einführende Worte bei der Auftaktveranstaltung zum 7. Bundeskongress im Opernhaus: Prof. Gaby Flösser, TU-Rektorin Prof. Ursula Gather, Prof. Axel Groenemeyer, NRW-Minister Armin Laschet, Stadtdirektor Ullrich Sierau und FH-Rektor Prof. Wilhelm Schwick (v.l.)
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erechtigkeit, Verantwortung, Sicherheit: so lautete das Motto des 7. Bundeskongress Soziale Arbeit, der am 24. September im Operhaus Dortmund eröffnet wurde und zwei Tage lang an der TU und FH Dortmund stattfand. Zu diesen Leitmotiven wollte und will sich die Soziale Arbeit für die Zukunft positionieren und einen Beitrag zu Programmen, Strategien und Maßnahmen der Bewältigung sozialer Risiken und Unsicherheiten leisten. Auf dem Bundeskongress diskutierten deshalb Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Praxis und Politik über Möglichkeiten und Chancen der Sozialen Arbeit. Mit dem Titel thematisierte der Kongress die Leistungen der Sozialen Arbeit für die
Gesellschaft und fragte kritisch an, welche Möglichkeiten einer sozial gerechten Gestaltung dieser Gesellschaft bestehen. Aufgegriffen wurde das Thema in FachSymposien und sozialpolitischen Foren. Darüber hinaus wurde in einem Plenum der Austausch mit politisch Handelnden gesucht und in über 80 Arbeitsgruppen der Bezug zu einzelnen Handlungsfeldern hergestellt. Ein kulturelles Programm rundet die Veranstaltung ab. Die Begrüßungsreden zum Auftakt der Veranstaltung hielten TU-Rektorin Prof. Ursula Gather, FH-Rektor Prof. Wilhelm Schwick, Stadtdirektor Ullrich Sierau und NRW-Minister Armin Laschet (Generationen, Familie, Frauen und Integration). Die ersten Fachvorträge des 7. Bundeskon-
gress Soziale Arbeit wurden von den Organisatoren Prof. Gaby Flösser und Prof. Axel Groenemeyer gehalten. Der Kongress wurde initiiert vom Initiativkreis Bundeskongress Soziale Arbeit, dem Vertreterinnen und Vertreter von Hochschulen, Verbänden und der sozialpädagogischen Praxis angehören. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Dortmunder Airport 21, dem Verlag Barbara Budrich, dem Pullmann Hotel Dortmund und der Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund. (unizet) Kontakt: Prof.Gaby Flösser,Ruf:755- 2880, E-Mail: gfloesser@fk12-tu-dortmund.de. Infos: www.bundeskongress-sozialearbeit.de
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unizet | Natur und Technik
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Einfache Erklärung für mysteriöse Beobachtungen Dortmunder und Bochumer Forscher analysieren Schockfront um sterbende Sterne.
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ehrere astronomische Experimente haben in jüngster Zeit mysteriöse Komponenten von Elementarteilchen im Universum gemessen. Doch der Ursprung der Elektronen und Positronen verblieb bislang im Dunkeln. Ist wirklich, wie einige Physiker spekulieren, dunkle Materie die Ursache für diese Strahlung? Ein internationales Astrophysikerteam um die Bochumer Juniorprofessorin Julia Becker und den Dortmunder Physiker Professor Wolfgang Rhode haben jetzt eine einfache Erklärung gefunden: Gigantische Sterne, mindestens fünzehnmal so schwer wie unsere Sonne, senden bei ihrem Tod in einer finalen Explosion die Elementarteilchen aus. Der auf Basis dieser Theorie berechnete Fluss an Elektronen und Positronen stimmt mit dem in den astronomischen Experimenten beobachteten und bislang rätselhaften Signal überein. Wie sie die Beobachtungen mit ihrer Theorie der schweren Sternexplosionen erklären, erläutert die sechsköpfige Gruppe von internationalen Forschern in der aktuellen Ausgabe von Physical Review Letters.
ne besitzen. Ein sterbender Stern mit hoher Masse schleudert die meiste Materie, Plasma genannt, in einer finalen Explosion von sich. Die Folge ist, dass das ausgestoßene Plasma unausweichlich auf die den Stern umgebende Materie zuläuft – den sog. Sternenwind. Dieser bildet sich um die massiven Sterne, da sie schon in einem früheren Stadium einen Teil ihrer Hülle abgeben, bevor sie in der letzten Explosion vergehen.
Elektronen und Positronen aus schweren Sternexplosionen
In mehreren astronomischen Experimenten wurde kürzlich von der Beobachtung einer mysteriösen Komponente von Elektronen und Positronen aus dem
Universum berichtet. Die Quellen dieser Elementarteilchen kann von den Experimenten selbst nicht identifiziert werden: Kosmische Magnetfelder lenken sie von ihren Bahnen ab und verwischen ihre Spur. Seit der Veröffentlichung der Messungen wurden viele Versuche unternommen, den Ursprung dieser Teilchenstrahlung zu erklären. Unter anderem wurde die These aufgestellt, ein solches Signal sei einzig durch die so genannte
»Zukunft braucht Herkunft« lautet der Titel des Städtebaulichen Kolloquiums im Wintersemester 2009/10 an der Fakultät Raumplanung. Die Veranstaltung will mit einem höchst aktuellen Thema eine Brücke zwischen Hochschule, Forschung und Planungspraxis in den Kommunen schlagen und damit das Bewusstsein im Umgang mit dem baulichen Erbe unserer Städte stärken. Die Kolloquiumsreihe startet am 27. Oktober und umfasst zwei weitere Veranstaltungen (am 8. Dezember und 9. Januar). Kontakt: Ruf: 755-2241, E-Mail: stb. rp@uni-dortmund.de. Infos: www. raumplanung.tu-dortmund.de/stb
Dipl.-Chem. Stefan Wetzel hat im Rahmen des Wissenschaftsforums Chemie 2009 den diesjährigen KlausGrohe-Preis für Medizinische Chemie erhalten. Der Chemiker, der 2009 an der TU Dortmund promoviert, erhielt die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine herausragende Doktorarbeit, die an der Schnittstelle zwischen Chemie, Biologie und Informatik angesiedelt ist.
Elementarteilchen aus dem Universum
Neue Methode: Rohrumformung ausgezeichnet
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ie Jury des NoAE Innovations-Wettbewerbs hat das an der TU entwickelte Verfahren des Inkrementellen Rohrumformens als eine der 30 innovativsten Ideen aus 380 Einreichungen ausgewählt. Die Neuentwicklung, für die schon ein Patent angemeldet wurde, ermöglicht es erstmals in einem Vorgang, Rohre dreidimensional zu biegen und gleichzeitig ihren Querschnitt zu verändern. NoAE ist ein Expertennetzwerk für die Automobil- und Zulieferindustrie mit Das Projektteam: Daniel Staupendahl, Matthias Hermes und Bastian Kurze. (v. l.)
dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobil- und Zulieferindustrie zu stärken. Das Inkrementelle Rohrumformen basiert auf einer Verfahrenskombination von einem Drück- und einem Freiformbiegeprozess für Rohre. Bei diesem Prozess wird ein Stahlrohr durch ein umlaufendes Werkzeugsystem geschoben, wobei eine Querschnittsverjüngung des Rohres realisiert wird. Gleichzeitig wird der Werkstoff durch diesen Prozessschritt »weich gemacht« – lokal plastifiziert. So können in einer Maschine über unterschiedliche Querschnittsgeometrien über die Rohrlängsachse hinaus auch variable gebogene Rohre hergestellt werden. Diese neue Flexibilität ermöglicht die maßgeschneiderte Fertigung auch von hochfesten für die spätere Belastung angepassten Stahlrohren in einem Arbeitsgang. (Hoelker) Kontakt: Dipl.-Ing. Matthias Hermes, Ruf: 755-2669, E-Mail: matthias.hermes@iul. tu-dortmund.de
dunkle Materie erklärbar – eine Materieart, deren Ursprung bisher noch völlig unbekannt ist. „Aber die Natur hat vielleicht eine viel einfachere Erklärung für die beobachteten Teilchen“, sagt Julia Becker, die mit einem Forscherteam von Instituten aus Deutschland, den USA und Schweden zusammenarbeitet. Das Team erklärt die Teilchenstrahlung mit Explosionen von gigantischen Sternen, die mehr als das 15-fache der Masse unserer Son-
„Bei der Kollision der schnellen Materie aus der finalen Explosion mit dem Plasma früherer Ausstoßungen entstehen dann sog. Schockfronten, ähnlich wie man sie etwa auch bei Überschallflugzeugen beobachten kann“, erklärt der Dortmunder Astrophysiker Wolfgang Rhode: „Fliegt ein Flugzeug schneller als der Schall, wird die das Flugzeug umgebende Luft mit einer Geschwindigkeit nach außen gedrängt, die die Schallgeschwindigkeit überschreitet. Es kommt zum Überschallknall, der sich in Form einer Schockfront ausbreitet.“ Als Schockfront bezeichnet man die sprunghafte Änderung der Dichte des Mediums an sich – dort, wo das Flugzeug die Materie wegschiebt, entsteht eine hohe Dichte, während auf der anderen Seite des Schocks die niedrige Dichte der ungestörten Atmosphäre herrscht. Genau
dasselbe geschieht, wenn ein Plasma mit hoher Geschwindigkeit in ein langsameres Plasma gedrückt wird, wie es bei den Explosionen der gigantischen Sternen der Fall ist.Wie nun in den Schockfronten der schweren Sternexplosionen Elektronen und Positronen beschleunigt werden, erklären die Forscher in ihrem Artikel: Indem sich das Plasma seinen Weg durch den Sternenwind bahnt, entstehen zwei unterschiedliche Regionen, in welchen sich jeweils unterschiedliche Schocks bilden. Auf fast der gesamten Oberfläche sind die Magnetfelder des Sterns senkrecht zu der Geschwindigkeit der Schockfront ausgerichtet. Hier entsteht ein niederenergetisches Signal von Elektronen und Positronen. Gleichzeitig ist das Magnetfeld an den Polen des ehemals rotierenden Sterns parallel zur Geschwindigkeit des Schocks ausgerichtet. Hierdurch wird hochenergetische Elektronenstrahlung erzeugt. Beide Komponenten sind in dem beobachteten Spektrum der Elektronen und Positronen sichtbar und die Messungen können mit dem Modell des Forscherteams hervorragend erklärt werden. „Für die dunkle Materie heißt das, dass sie Elektronen und Positronen nicht in gleichem Maße produziert wie die Riesensterne und dass man sie daher an anderer Stelle suchen muss“, folgert Dr. Becker. (unizet) Kontakt: Prof. Dr. Dr. Wolfgang Rhode, Experimentelle Physik V, Ruf: 755-3550, EMail: wolfgang.rhode@tu-dortmund.de
40 Jahre Bio- und Chemieingenieurwesen: Stetiger Wandel und eine Umbenennung
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ie Verfahren zur Herstellung von Chemikalien, Materialien und Kraftstoffen haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Mittlerweile spielt neben der Chemie auch die industrielle Biotechnologie eine herausragende Rolle bei der Entwicklung von nachhaltigen Produktionsprozessen, die Energie und Rohstoffe sparen und die Umwelt schützen. Hierzu sind theoretische und praktische Kenntnisse der Chemie, der Biologie und des Ingenieurwesens – angefangen von der Grundlagenforschung bis hin zu industriellen Anwendungen - unabdingbar. Diese sich ändernden Anforderungen der Industrie haben maßgeblich die Entwicklung der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund geprägt. Nach der Gründung als Fachbereich Chemietechnik vor 40 Jahren wurde die sehr erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiet der Chemietechnik in den letzten Jahren um die industrielle Biotechnologie erweitert. Konsequenterweise erfolgte 2003 die Umbenennung in »Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen« (BCI). Im Hinblick auf die anstehenden strukturellen Änderungen wurden bereits im Vorfeld neue Professuren im Bereich »Bioverfahrenstechnik« (1989) und »Technische Mikrobiologie« (1990) eingerichtet. Die weiteren industriellen Entwicklungen gaben Anlass zur Berufung zusätzlicher Professuren auf den Gebieten »Biotechnik« (2004), »Technische Biochemie« (2006) sowie »Biomaterialien und Polymerwissenschaften« (2007). 2009 stiftete die BAYER AG zusätzlich eine Professur »Apparatetechnik«, die das Spektrum der von der Fakultät angebotenen Forschung und Lehre abrundet. Die Fakultät besitzt somit Know-how auf den Gebieten Chemie (Technische Chemie, Polymerchemie), Biotechnologie (Genetic and Metabolic Engineering, Mikrobiologie, Biokatalyse) und Ingenieurwissenschaften (Thermodynamik, Strömungsmechanik, mecha-
Die Professorenschaft der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen
nische und thermische Trennverfahren, Bioverfahrenstechnik, Prozessregelung und Anlagenbetrieb) und baut dieses weiter zielstrebig aus. Entwicklung und Verbesserung von sicheren, Umwelt und Ressourcen schonenden und effektiven stoffwandelnden Prozessen auf der Grundlage einer engen Verzahnung von Natur- und Ingenieurwissenschaften. Das Leitmotiv bezieht sich sowohl auf die Forschung als auch die Lehre der Fakultät. So nahm die Fakultät im Jahre 2003 zusätzlich zum Studiengang Chemieingenieurwesen den Studiengang Bioingenieurwesen in ihr Angebot auf. Die ersten Studierenden dieses stark nachgefragten Studienganges erreichten 2007 ihren Diplomabschluss. Zum Wintersemester 2007/08 wurden beide Studiengänge auf das Bachelorsystem umgestellt. Bereits ein Jahr später wurde das englischsprachige Masterprogramm »Process Systems Engineering« als eine Vertiefung des Master-Studiengangs Chemieingenieurwesen eingeführt. Der 2007 begonnene Master-Studiengang »Polymerwissenschaften« rundet das Angebot der Fakultät ab. Mit zur Zeit ca.
1.000 eingeschriebenen Studierenden ist die Fakultät die größte ihrer Art in Europa. Besonders in den letzten Jahren war die Fakultät sehr erfolgreich bei der Einwerbung von Forschungsmitteln auf nationaler und internationaler Ebene. Hierzu gehören unter anderem der »Cluster Industrielle Biotechnologie CLIB« (2,3 Millionen Euro), die »Graduiertenschule Industrielle Biotechnologie« (2,25 Millionen Euro), die »F3 Factory« (2,12 Millionen Euro), »ChemBioTech« (1,2 Millionen Euro) sowie die Technologieplattformen »Biocatalysis« und »Downstream processing« (insgesamt 3,5 Mio. Euro). Die an Studierende und Lehrende der Fakultät BCI in der Vergangenheit vergebenen Preise und Auszeichnungen zeugen von der hohen Qualität der in der Fakultät geleisteten Arbeit sowie der nationalen und internationalen Sichtbarkeit der Fakultät. Hierzu zählt auch das 2009 vom FTMV verliehene Gütesiegel, durch das der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen die Einhaltung anerkannter Standards in Lehre und Forschung bescheinigt wird. Mit Stolz schauen wir auf unsere 40jährige Vergangenheit zurück und blicken sehr zuversichtlich auf die Herausforderungen der Zukunft. (Sadowski)
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50 Jahre und immer noch modern: Das Dortmunder Gesundheitshaus
SPRING feierte 25-jähriges Bestehen mit Festkolloquium
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eim Forum Stadtbaukultur Dortmund am 31. August 2009, gleichzeitig Jubiläumsveranstaltung »50 Jahre Gesundheitshaus Dortmund«, wollte die Mehrheit der Anwesenden nur das Eine: dass dieses architektonische und künstlerische Juwel der Stadt erhalten bleibe und möglichst weiterhin auch als Gesundheitshaus dienen könne. Prof. Dr. Wolfgang Sonne von der TU Dortmund hatte den Vortragsabend zusammen mit dem BDA Dortmund im Rahmen des Forums Stadtbaukultur organisiert. Die Veranstaltung fand bemerkenswerte Resonanz: Rund 150 Gäste, Dortmunder Bürger und Fachleuchte aus ganz NRW, drängten in den Hörsaal des Gesundheitshauses. Dr. Sonja Hnilica und Dr. Markus Jager, Mitarbeiter der TU, hatten eine Ausstellung über die Geschichte und die architektonischen Besonderheiten des Hauses vorbereitet, die im Anschluss an das Forum Stadtbaukultur offiziell eröffnet wurde. Die Ausstellung kann noch bis zum 16. Oktober im Gesundheitshaus (Hövelstraße 8) besichtigt werden. Der Clou: Das Haus selbst wird zum Ausstellungsgegenstand; Erklärungstafeln lassen die Besucher auf Entdeckungsreise gehen.
ziger Jahre Bauten umging. Nicht selten erstrahlten dabei Bauten, die vormals schmuddelig erschienen oder gar abrissbedroht waren, nach einer behutsamen Restaurierung in so schönem Glanze, dass sie gar zum städtischen Markenzeichen werden konnten wie etwa der Kölner Gürzenich. Ein gewisser Pflegerückstand ist auch dem Gesundheitshaus momentan nicht abzusprechen. Doch dass das alles mit angemessenen Mitteln leicht und denkmalgerecht behoben werden kann, legte Prof. Karl-Heinz Winkens von der FH Potsdam dar. Seine vorbildliche Renovierung des Hauses Hardenberg in Berlin, ebenfalls ein schwungvoller Bürobau Das Treppenhaus mit seinen Wandkunstwerken ist das Herzstück des Gesundheitshauses (Foto: Günther Wertz“
der späten fünfziger Jahre, zeigte, dass selbst die alten Fenster mit ihren feinen Profilen geschickt den neuen Anforderungen angepasst werden können - und dass dabei nicht nur das Haus sein Gesicht bewahrt, sondern auch noch der Geldbeutel geschont wird. „Dieses schwungvolle Treppenhaus, diese Mosaiken, das sind auch meine, die möchte ich auch in Zukunft sehen können,“ meinte etwa ein Dortmunder Bürger aus dem Publikum - und traf damit genau die Idee, die damals die Stadtoberen hatten, als sie der Öffentlichkeit ein solch einladendes Haus hinstellen ließen. Öffentliches Bauen, das war damals - zumindest beim Gesundheitshaus - der Anspruch, auf höchstem künstlerischen Niveau einladende Räume für städtische Institutionen in zentraler Lage zu errichten: Bürgernähe pur. So waren sich am Ende tatsächlich die meisten einig, Architekten, Historiker, Denkmalpfleger, Bürger, Fachleute und Laien: Dass dieses Haus in seiner architektonischen und künstlerischen Qualität erhalten werden sollte. Denn eine Stadt wie Dortmund sollte es sich leisten, seinen wertvollsten öffentlichen Bau der Wiederaufbauzeit in der Innenstadt zu erhalten. Und noch schöner wäre es, wenn das Gesundheitsamt den ihm auf den Leib geschneiderten Bau auch weiterhin nutzen könnte – was eine erneute politische Diskussion erforderlich machte. Dies böte die Chance, dass Dortmund ein weiteres Markenzeichen sozialen und bürgernahen Engagements im Zentrum erhalten würde. (Fakultät)
In ihrem Vortrag stellte Hnilica dar, wie sehr das Haus vom Gedanken der Gesundheit durchdrungen ist: lichte Räume und heitere Farben sollen das Wohlbefinden befördern, Kunstwerke stellen die Gesundheit dar, und selbst die Fassade ist hygienisch mit Mosaiksteinchen belegt, zum „Abchamponieren, wie man es vom Autowaschen her gewöhnt ist“ - so seinerzeit stolz der Architekt Will Schwarz, der u.a. auch den Fernsehturm Florian entworfen hat. Dr. Kerstin Wittmann-Englert von der TU Berlin zeigte Beispiele, wie man andernorts mit fünf-
or 25 Jahren wurde der Studiengang SPRING an der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund gegründet – der älteste Masterstudiengang der Hochschule und der erste in englischer Sprache. SPRING steht für »Spatial Planning for Regions in Growing Economies«: ein zweijähriges Programm, bei dem Raumplaner aus Entwicklungsländern zunächst ein Jahr in Dortmund, anschließend an einer der vier Partneruniversitäten in Asien, Afrika oder Lateinamerika studieren. Unter den rund 100 Gästen waren zahlreiche Teilnehmer aus dem Ausland – ehemalige SPRINGStudenten ebenso wie Vertreter der Partneruniversitäten in Ghana, Tansania, Chile und den Philippinen. Nachdem der Leiter der SPRING-Studiengangs, Prof. Dr. Einhard-Schmidt-Kallert, die Veranstaltung eröffnet hatte, überbrachte – neben anderen Grußworten – auch Birgit Elsing vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, ihre Glückwünsche. Die Festrede, bei der es um die Grundlagen einer Ökonomie für das 21. Jahrhundert ging, hielt Prof. Dr. Manfred Max-Neef, Träger des Alternativen Nobelpreises und Professor an der
Kontakt: Prof. Einhard Schmidt-Kallert, Ruf: 755-3267, E-Mail: einhard. s ch m i d t - ka l le r t @ t u - d o r t m u n d .d e. Infos: www.spring.tu-dortmund.de
Kontakt: Prof. Wolfgang Sonne, Ruf: 7554197, E-Mail: wolfgang.sonne@tu-dortmund.de
Mit Elektromobilität und Assistenzsystemen Autos fit für die Zukunft machen
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Dem trug auch Prof. Dr. Prof. h.c. Torsten Bertram, Initiator des DortmunderAutoTags in seiner Begrüßung Rechnung. Er betonte, dass in den nächsten Jahren beziehungsweise bei den nächsten Fahrzeuggenerationen grundsätzlich zwei Trends zu beobachten sein werden: erstens leichtere und kleinere Fahrzeuge und zweitens effizientere Antriebssysteme. Dabei wird vor allem die „Well-to-wheel“Analyse eine wichtige Rolle spielen. Fachleute bezeichnen damit die Primärenergie-Ausnutzung für den Weg vom Start zum Ziel. Gerade in westlichen Ländern wird dieser Weg häufig mit dem eigenen Auto zurückgelegt. Mobilität ist daher auch immer ein typisches Merkmal einer wohlhabenden Gesellschaft. Es besteht also ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Wirtschaftskraft und der Automobildichte einer Region. Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dortmund stellt sich den Änderungen im Bereich der individuellen Mobilität. Den vielen Vorteilen der individuellen Mobilität gegenüber stehen jedoch auch Nachteile: Die sich daraus ergeben-
Vorausgegangen war der Jubiläumsfeier eine internationale Fachtagung. Das Thema lautete »Stadt-Land Beziehungen im Wandel – Migration als Chance für die Armutsbekämpfung?«. (Fakultät)
Vertreter der beteiligten Hochschulen waren zum 25-jährigen Jubiläum von SPING zu Gast in Dortmund. Die Festrede hielt Prof. Dr. Manfred Max-Neef aus Chile (7. v. l).
Vierter DortmunderAutoTag zeigte Innovationen ufladen anstatt volltanken: so wird die Zukunft aussehen. Den Stecker in die Ladestation und schon bekommt das Fahrzeug die nötige Energie – über das Stromnetz. Auf dem 4. DortmunderAutoTag, organisiert von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Dortmund in Zusammenarbeit mit der IHK zu Dortmund, wurden dieser und viele andere automobile Trends der nächsten Jahre schon jetzt vorgestellt. Ressourcenschonung und effizientere Autos standen dabei im Mittelpunkt.
SPRING-Partneruniversität in Valdivia/ Chile. Am Nachmittag informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über aktuelle städtebauliche Projekte und Entwicklungen in Dortmund: Eine Busexkursion führte zum Phönixsee-Gelände, zur Kokerei Hansa, zur Stadtkrone Ost und ins Kreuzviertel. Den Ausklang der Jubiläumsfeier bildete am Abend eine Brauereibesichtigung und ein Empfang in einem traditionellen Dortmunder Restaurant. Die Veranstaltung wurde finanziell unterstützt durch das Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW, die Wirtschaftsförderung Dortmund, die Martin-Schmeißer Stiftung, die Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund, die Fakultät Raumplanung und die Sparkasse Dortmund.
AutoTags wurden einzelne Aspekte aus den genannten Themenbereichen weiter analysiert, detaillierter ausgeführt und anschaulich demonstriert.
Die Initiatoren freuten sich über eine gelungene vierte Auflage des DortmunderAutoTags: Prof. Torsten Bertram, Prof. Stephan Frei (beide TU Dortmund), Stefan Schreiber (IHK) und Lothar Schneider (AutoCluster.NRW) (v. l.)
den zentralen Fragen sind zum einen der Verbrauch an fossilen Energieträgern und zum anderen der CO2-Ausstoß. Neben den technischen Maßnahmen wird auch ein verändertes Mobilitätsverhalten nötig sein. Beispielsweise ist die Vermeidung energieintensiver oder die Verlagerung auf weniger energieintensive Transportmittel ein zukünftiger Weg zur Lösung der Umweltprobleme und schwindenden Erdölressourcen sein, die die individuelle Mobilität begleiten.
Nicht nur Theorie beim AutoTag: RWE stellte »Stromtanksäule« vor. In Dortmund ging es aber nicht nur um die graue Theorie, auch praktische Anwendungen neuer Techniken wurden den Besuchern vorgestellt. So konnte man sich genau anschauen, wie das »Betanken« an der Steckdose funktioniert. Zu diesem Zweck hatte die RWE AG eine
ihrer Ladestation für Elektroautos mitgebracht. IHK-Geschäftsführer Stefan Schreiber wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es in Dortmund bereits eine Stromtankstelle und 20 zugelassene Elektrofahrzeuge gibt und ergänzte: „Noch bis Ende dieses Monats sollen weitere zehn Ladestationen von den Energieversorgern RWE und DEW21 errichtet werden.“ Darüber freute sich auch Prof. Torsten Bertram, Inhaber des Lehrstuhls für Regelungssystemtechnik: „Das ist ein weiterer Schritt für die Elektromobilität aus einer Nische heraus auf dem Weg zu einem Massenmarkt.“ Eine Million Elektrofahrzeuge bundesweit, 250.000 davon allein in NRW, sollen bis zum Jahr 2020 auf deutschen Straßen rollen. So sind weitere Forschungen und Entwicklungen, insbesondere bei den Fahrzeugen, den Batterien, der Infrastruktur, dem elektrischen Versorgungsnetz und dem Kommunikationsnetz notwendig. Im Rahmen des Dortmunder-
Industrielle Entwicklung und universitäre Forschung reichen sich also erneut die Hand – auch dazu trug der 4. DortmunderAutoTag bei. Ressourceneinsparung, Emissionsreduzierung, Sicherheit, Komfort und Individualisierung der Kraftfahrzeuge sind Anforderungen in der Automobilindustrie, die für eine hohe Innovationsdynamik sorgen. Außerdem wächst der Automobilmarkt auf Grund des weiterhin steigenden Bedürfnisses nach individueller Mobilität und der weltwirtschaftlichen Veränderungen kontinuierlich. Bei den Wachstumsfaktoren nehmen elektrische und elektronische Systeme eine dominante Rolle ein. Insbesondere mit dem Elektromobil und den Fahrerassistenzsystemen sind die technischen Innovationen im Wesentlichen durch die Möglichkeiten der Elektro- und Informationstechnik geprägt. Elektrik, Elektronik und Informationsverarbeitung agieren hier als Schlüsseltechnologien. Dadurch vollzieht sich ein Wandel der individuellen Mobilität, an dem auch die Elektround Informationstechniker der Technischen Universität Dortmund im Rahmen zahlreicher Kooperationsprojekte mit Automobilherstellern und Zulieferern beteiligt sind. (Fakultät/unizet) Kontakt: Prof. Dr. Prof. h.c. Torsten Bertram, Ruf: 755-2761. Infos: http://www. rst.e-technik.tu-dortmund.de
Wilga Buß (Fakultät Chemie) feierte am 1. September ihr 40-jähriges Arbeitsjubiläum. Marko Kremer (Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik) feierte am 31. Juli Jubiläum. Heike Rapp (Fakultät) Informatik feierte am 1. August ihr 25-jähriges Arbeitsjubiläum.
70. Geburtstag von Altrektor Paul Velsinger Mit einem Blumenstrauß gratulierten die TU Dortmund und die Fakultät Raumplanung ihrem ehemaligen Rektor und Lehrstuhlinhaber Prof. Paul Velsinger am 17. September zum 70. Geburtstag. Velsinger, der auf ein vielschichtiges Arbeitsleben an der Technischen Universität zurückblicken kann, war seit 1971 Mitglied der Fakultät Raumplanung. Mehr als elf Jahre, nämlich von 1978 bis 1990, wirkte er als Rektor der TU Dortmund.
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unizet | Wissenschaft und Praxis
Forschung: Studium und Beruf unter einen Hut bringen
BLUEfolders holt Sonderpreis bei Gründungswettbewerb
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ie das Studieren neben dem Beruf in Zukunft besser gelingen kann und wie Unis berufstätige Studierende besser unterstützen können, wollen die TU Dortmund, die Universität Duisburg-Essen (Prof. Michael Kerres) und die Universität Oldenburg (Prof. Anke Hanft) gemeinsam herausfinden. Das vom BMBF finanzierte Projekt mit dem Titel »Studium für Berufstätige« ist an der TU Dortmund am Zentrum für Weiterbildung (ZfW) angesiedelt und wird von Prof. Uwe Wilkesmann geleitet. Immer mehr so genannte »nicht traditionell« Studierende stellen sich der Herausforderung, ein komplettes Studium parallel zum teil- oder vollzeitlichen Beruf oder Job zu absolvieren. Ebenso kommen immer mehr Berufstätige zur Weiterbildung an die Uni zurück. Wie kann die Universität auf die Nachfrage der berufstätigen Studierenden reagieren? Dieser Frage wollen die drei Universitäten in ihrem gemeinsamen Projekt nachgehen und untersuchen, welche besonderen Anforderungen diese Studenten an die Universitäten stellen und wie Studienangebote besser an den wachsenden Trend angepasst werden können. Zu diesem Zweck wird Anfang des Wintersemesters in den Fakultäten Maschinenbau, Erziehungswissenschaften und Soziologie sowie in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der TU und entsprechenden Fakultäten an den anderen beiden Unis eine schriftliche Befragung unter Studierenden in verschiedenen
Studienphasen durchgeführt. Die Befragung findet in ausgewählten Veranstaltungen statt. Darin geht es u. a. um ihre Erwartungen an die Studienbedingungen sowie die Studienmotivation. Auch Erwartungen an didaktische Konzepte, Studiumsaufbau und -organisation, mediale Lernmöglichkeiten und administrative Bedingungen werden abgefragt. Da die Ergebnisse dieser Umfrage in neue Konzepte einfließen werden, können Studierende mit der Beteiligung an dieser Umfrage die Studiensituation zukünftiger Studierender mit beeinflussen. Die Ergebnisse werden anschließend mit der tatsächlichen Situation an den drei Hochschulen verglichen und Erfolgsfaktoren und Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet, wie eine stärkere Verknüpfung von grundständiger Lehre und Weiterbildung gelingen kann. Außerdem arbeitet das Projekt derzeit an einer internationalen Vergleichsstudie, in der untersucht wird, was Hochschulen in Finnland, Kanada und Großbritannien zur Vereinbarkeit von Studium und Beruf an innovativen Ideen entwickelt haben und ob diese Ansätze möglicherweise auf Deutschland übertragbar sind. Im Anschluss an die Analyse der Ergebnisse haben sich die Wissenschaftler zum Ziel gesetzt, in einem Pilot innovative Studienangebote für die spezielle Zielgruppe der nichttraditionell Studierenden zu entwickeln und praktisch zu erproben. (ZfW)
ie Gewinner des start2grow-Wettbewerbs Informationstechnologien stehen fest: von einer eLearningPlattform, über einen Online-Supermarkt bis zur Outdoor-Navigationslösung für Handys - die Preisträger konnten die Jury mit einfallsreichen und wirtschaftlich fundierten neuen Geschäftsideen überzeugen. Die besten Businesspläne aus Phase 2 des IT-Wettbewerbs wurden mit Geld- und Sachpreisen belohnt. Das Rennen im start2grow-Gründungswettbewerb Informationstechnologien machte in diesem Jahr die Lernplattform Cobocards, ein virtueller Karteikartentrainer, der kollaborativ genutzt werden kann. Die Gründer Jamil Soufan, Ali Yildirim und Tamim Swaid aus Aachen übertrugen das bewährte Lernen mit Karteikarten in die digitale Welt, so dass mit der Methode auch auf einer eLearning-Plattform über große Distanzen zusammen gelernt werden kann. Per SMS benachrichtigt das System den Nutzer über den optimalen Zeitpunkt für Wiederholungen der Lerninhalte. Die Gründer können sich über ein Preisgeld in Höhe von 25.000
Euro freuen. Der mit 5.000 Euro dotierte Sonderpreis »Innovative Logistik« ging an BLUEfolders, eine Software für effizientes Dateimanagement und flexible Datenorganisation. BLUEfolders ist eine Ausgründung aus der Fakultät Informatik der TU Dortmund, die durch G-DUR an der Transferstelle begleitet wird. Starthilfe bekommen sie durch das »EXISTGründerstipendium«, welches die Finanzierung in der Frühphase der Gründung übernimmt. „In der Informationstechnologie sind noch längst nicht alle Konzepte und Ideen umgesetzt“, davon ist Jörg Dannenberg, Teamleiter der start2grow-Wettbewerbe, überzeugt. In den Projekten der Preisträger werde deutlich, welche Vielfalt und Innovationskraft in dem jungen Wirtschaftszweig stecke. „Der Wettbewerb zeigt, dass IT-Spezialisten an der Lösung vielfältiger Aufgaben und Fragestellungen arbeiten und dass es sich lohnt, diesen Bereich aktiv zu fördern. (unizet) Infos: www.g-dur-online.de
Strahlende Gesichter: die Gewinner des diesjährigen start2grow-Gründungswettbewerbs.
Infos: www.zfw.tu-dortmund.de/wilkesmann
08-10/09 | Nr. 411
Prof. Uwe Wilkesmann hat im Rahmen seiner Adjunct Professur am Knowledge Management Research Center der Hong Kong Polytechnic University dort zusammen mit Dr. Maximiliane Wilkesmann ein Seminar zum Thema »Organizational, motivational, and intercultural aspects of knowledge management« im Rahmen einer Summer School gehalten.
Das Team der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen hat den 4. ChemCar-Wettbewerb der kreativen jungen Verfahrensingenieure im Verein Deutscher Ingenieure gewonnen. Ziel des Wettbewerbes ist, ein Auto zu bauen, das allein angetrieben durch eine chemische Reaktion eine ganz bestimmte Strecke fährt. Die Strecke wird kurz vor dem Rennen bekannt gegeben, die Teams dürfen nur durch Änderungen an der chemischen Reaktion die Fahrstrecke beeinflussen.
Summer School als Auftakt: TU Dortmund intensiviert Kooperation mit Afrika Besuch im Stadion und Busfahrt durch das Sauerland zeigten Dortmund und seine Umgebung von der besten Seite.
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ervorragende Studierende aus Ghana und Kenia waren einen halben Sommermonat zu Gast an der TU Dortmund. In Form einer Summer School boten die beiden Fakultäten Rehabilitationswissenschaften und Raumplanung den 14 handverlesenen Gästen wissenschaftliche Erkenntnisse und das Training von Schlüsselqualifikationen. Im Wettbewerb zum Stipendienprogramm für begabte Studierende aus Schwellen- und Entwicklungsländern des Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen konnten die beiden Fakultäten mit ihrem gemeinsamen Antrag punkten.
Bestehende Kooperationen intensivieren Nun steht knapp eine Viertel Million Euro zur Verfügung für Summerschools und zusätzliche Gaststipendien in den Jahren 2009 bis 2011. Damit ist der Weg offen,
bestehende Kooperationen mit afrikanischen Hochschulen und ihre besonders begabten Studierenden zu intensivieren. Den Auftakt bildete die Dortmunder »Summer School« 2009. Die je sieben Studierenden aus Ghana und Kenia - alle Jahrgangsbeste in ihren afrikanischen Heimatuniversitäten - erlebten nicht nur »trockene Wissenschaft« in vielen verschiedenen Workshops, sondern auch Fußball hautnah – mit einer ausgiebigen Führung im schönsten Stadion der Welt (TIMES) und dem vom BVB gesponserten Besuch eines Bundesligaspiels. Bei der Exkursion zu einer Brauerei und einer Bergwerksbesichtigung machten sie eine Reise in die Vergangenheit des Ruhrgebiets. Seine Zukunft konnten sie in der Universität und ihrer Umgebung aufnehmen. Die Begegnung von Westund Ostafrika auf dem Dortmunder Campus war ein gelungenes Experiment. Die Raumplaner aus Ghana, die in Schlüsselpositionen eine wichtige Rolle in den Dezentralisierungsprozessen ihrer Heimatländer spielen, nahmen Kenntnisse im
Bereich Gesundheitssysteme und -förderung, soziale und berufliche Förderung, Prävention und Rehabilitation mit, die ihr Planungswissen bereichern. Sie sind sich sicher, dass sie als Akteure mit Koordinierungsfunktionen zwischen politischen Entscheidungsträgern und Zielgruppen auf lokaler Ebene nun noch bewusster und erfolgreicher agieren können. Ihre fachliche Kompetenz bezogen auf Individuelle Förderung, Sozialstrukturentwicklung und –nutzung und Förderung gesellschaftlicher Teilhabe konnte die Fakultät Rehabilitationswissenschaften einbringen. Damit war sie nicht nur für die angehenden kenianischen Lehrerinnen und Lehrer ein idealer Partner. Ergänzt wurde das Fachspezifische durch Angebote im Bereich der Schlüsselqualifikationen: Den Umgang mit Verschiedenheit (Diversity Management) lehrten die Rehabilitationswissenschaften ebenso wie – unterstützt durch die Sozialforschungsstelle der Universität – die Grundlagen des Qualitätsmanagement. In die wesentlichen Umstände von Konfliktmanagement führte die Raumplanung ein und bot
Strategien zur Konfliktbewältigung an. Die jungen Akademikerinnen und Akademiker erwartete somit eine umfassende Kompetenzschulung. Sie gingen aber auch »ins Feld«: Besuchten eine Essener Schule, schauten hinter die Kulissen der Dortmunder Verwaltung und diskutierten mit Abgeordneten im Düsseldorfer Landtag über sozialen Wohnungsbau. Ein Highlight – da waren sich alles Gäste einig – war ein Ausflug ins Sauerland. Gesponsert durch ein Dortmunder Busunternehmen konnten die jungen Afrikanerinnen und Afrikaner nicht nur einen VIP-Bus nutzen und aus komfortabler Warte den Blick aus dem Ballungsraum in die bergige Landschaft genießen. Sondern sie verbrachten auch einen ganzen Tag in einer Einrichtung der Behindertenhilfe. Alle waren tief beeindruckt von den Leistungen zur schulischen Qualifikation und beruflichen Eingliederung des deutschen Rehabilitationssystems.
Summerschool legt Grundstein für rege Partnerschaft.
machen“. Zwei weitere Sommerschulen sind schon für 2010 und 2011 vorgesehen. Einzelstipendien sind ebenfalls im Fördervolumen enthalten. Entwicklungszusammenarbeit durch Begegnung und Dialog, aber auch Aufbau von Kompetenz im Umgang mit verschiedenen Kulturen, so ist die Idee, die Basis für weitere Kooperationen in Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung bilden soll. Die jungen Gäste sind – das ist deutlich geworden – begeistert vom Engagement der TU Dortmund für Afrika. Sie bringen ihre kulturellen Kompetenzen und Sichtweisen mit in den Austausch ein, und sie wissen, Fachwissen und Schlüsselqualifikationen in Europa zu erwerben, ist für sie ein wichtiger und zukunftsweisender Weg. Am liebsten – so melden die zukünftigen Führungskräfte zurück – möchten sie wiederkommen. (unizet) Kontakt: Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Ruf: 755-4553. Prof. Dr. Einhard Schmidt-Kallert, Ruf: 755-3267.
Prof. Elisabeth Wacker (l.) und Prof. Einhard Schmidt-Kallert (r.) holten die afrikanischen Studierenden nach Dortmund.
Was sie aber – so die einhellige Rückmeldung der jungen akademischen Hoffnungsträger ihrer Länder – auch aus ihrem Aufenthalt mitbringen ist die Begeisterung dafür, dass es offensichtlich gelingen kann, in einer Metropolregion mit wirtschaftlicher Prägung Lebensqualität für die Bevölkerung, Erholungsräume und soziale Versorgung und Sicherheit zu bieten: Das nehmen sie mit als ihr Zunftsziel in ihre Herkunftsländer. Die Summerschool »Bildung, Planung und Kompetenzaufbau« legt den Grundstein einer sich rege entwickelnden Partnerschaft zwischen der TU Dortmund und den zum Teil jungen Universitäten des Global South. Das Ziel des NRW-Stipendienprogramms, mehr Zusammenarbeit mit Afrika, nachhaltiger Wissensaustausch und Bestenförderung, soll „Schule
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