engelsloge n°25

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März – Mai 2015

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BAYERISCHE STAATSOPER

KÖRPERKUNST

BallettFestwoche 2015 Choreographien von Richard Siegal, Martin Schläpfer, Marius Petipa /Alexei Ratmansky, Russell Maliphant, ...

DER SÄNGER‒DENKER Christian Gerhaher singt Schubert. Zwei große Lied-Zyklen mit dem herausragendsten Lied-Interpreten der Gegenwart

UNGELOGEN: PINOCCHIO Die Kinderoper über den beliebtesten Lügner der Welt feiert im Juni Premiere

WENN LUST UND LIEBE LEIDEN SCHAFFT Neuinszenierung von Alban Bergs Oper Lulu


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EDITORIAL / INHALT

Liebe Leserinnen und Leser,

om 18. bis zum 26. April wird das Nationaltheater zum Tanztheater: Die diesjährige BallettFestwoche zeigt die Kunstform Tanz in ihrer größtmöglichen Ausdruckskraft. Dafür sorgen Arbeiten der heute wichtigsten Choreographen wie Richard Siegal oder Martin Schläpfer. Auch nach der BallettFestwoche wird auf der Bühne des Nationaltheaters weitergetanzt, unter anderem die berühmten Cranko-Abende Onegin und Romeo und Julia.

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Neben Alban Bergs Lulu, unserer nächsten, großen Premiere, die sich mit der Liebe und der Lust einer der komplexesten und zerstörerischsten Frauenfiguren der Opernliteratur auseinandersetzt, verdient die Schubert-Reihe Christian Gerhaher singt Schubert mit den Lied-Zyklen Winterreise und Die schöne Müllerin größte Aufmerksamkeit. In einer Matinee sowie an zwei Abenden können wir Christian Gerhaher, den zweifellos bedeutendsten Lied-Interpreten der Gegenwart, in seiner Kunst erleben. Ein seltener Wegweiser für alles, was klassische Musik in unserer heutigen Zeit bedeutet und bedeuten kann. Oper ist wie alle Kunst nur dann relevant, wenn sie die Gegenwart reflektiert und in die Zukunft weist. Gerade deshalb freue ich mich über die diesjährige Produktion unseres Opernstudios: Die jungen Sängerinnen und Sänger bringen Gioachino Rossinis Komödie Le Comte Ory in der Regie von Marcus H. Rosenmüller auf die Bühne des Cuvilliés-Theaters; eine weitere Investition in die Zukunft hat mit der Kinderoper Pinocchio von Pierangelo Valtinoni in der Reithalle Premiere.

Inhalt März bis Mai 2015 · · · · BALLETT · · ·

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PORTRAIT ALS TRIPTYCHON Richard Siegal im Gespräch über drei seiner Choreographien bei der BallettFestwoche 2015

· · · · BALLETT · · ·

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ZAHLENMAGIE? TANZMANIE! 7, Martin Schläpfers Choreographie zu Mahlers 7. Symphonie, zu Gast im Nationaltheater

· · · · HIGHLIGHTS

12 HÖHEPUNKTE IM FRÜHJAHR · · · · GUT GEFRAGT

14 MARCUS H. ROSENMÜLLER · · · · STECKBRIEF

16 ROMEO UND JULIA Die bekannteste Liebesgeschichte der Welt in der Choreographie von John Cranko · · · · LIED · · ·

18 DER WEGWEISER Christian Gerhaher im Gespräch über Franz Schuberts Lied-Zyklen Winterreise und Die schöne Müllerin · · · · OPER

22 EINE OBSESSION, „GESCHAFFEN, UNHEIL ANZUSTIFTEN“ Zur Premiere von Alban Bergs Lulu in der Inszenierung von Dmitri Tcherniakov · · · · CAMPUS

Viel Freude an der Vielfalt unserer Kunst und bei der Lektüre!

24 ALLES LÜGE Axel Ranisch inszeniert Pierangelo Valtinonis Pinocchio

Nikolaus Bachler

· · · · SERVICE

26 SERVICE / IMPRESSUM Intendant der Bayerischen Staatsoper

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27 SPIELPLAN MÄRZ BIS MAI SPIELPLAN OPERNFESTSPIELE 28 SAALPLÄNE / OPERNRÄTSEL · · · · LETZTE SEITE

30 BALLETTLEXIKON


BALLETT

PORTRAIT ALS TRIPTYCHON Richard Siegal garantiert außergewöhnliche Choreographien. Die BallettFestwoche 2015 vereint drei davon an einem Abend: die Münchner Premiere von Metric Dozen, die Wiederaufnahme von Unitxt sowie eine Uraufführung. Die engelsloge sprach mit dem Choreographen über Portrait Richard Siegal.

BEDIENT SICH STÄNDIG VISUELLER INFORMATIONEN: DER CHOREOGRAPH RICHARD SIEGAL BEI DER ARBEIT IM BALLETTSAAL

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Seit Unitxt, das in der Spielzeit 2012/13 beim Bayerischen Staatsballett entstand, haben Sie am Ballet National de Marseille, mit der GöteborgsOperans Danskompani und zuletzt am Hessischen Staatsballett choreographiert. Im April wird Ihre erste Retrospektive als Auftakt der BallettFestwoche 2015 gezeigt. Wie weit sind die Ideen für Ihren Ballettabend schon voran geschritten? Da es ein dreiteiliger Ballettabend mit einem neuen Stück ist, das gerahmt wird von den bereits existierenden Unitxt und Metric Dozen, ist mein neues Stück in gewissem Maße durch das Wesen und die Anliegen der beiden anderen bestimmt. Allerdings bin ich im Moment versessen darauf, meine künstlerischen Entscheidungen mit den Gegebenheiten vor Ort in Bezug zu setzen.


PAS DE DEUX AUS RICHARD SIEGALS UNITXT.

Welche Gegebenheiten sind das? Ich habe mich bisher mit den mir vorhandenen Ressourcen auseinandergesetzt – also dem Raum Nationaltheater, den Tänzern und deren Kompetenzen. Die Arbeit mit einer großen Gruppe wie der Compagnie des Bayerischen Staatsballetts ermöglicht mir die Beschäftigung mit den Funktionsweisen einer Gruppe. Bisher konnte ich dies nur in Arbeiten wie ©oPirates oder Civic Mimic mit Amateuren und dem in den Performances partizipierenden Publikum erproben. Gruppenprozesse sind wesentlich für Ihre Arbeitsweise. Diese wird zudem aus einem Geflecht aus Kollaborationen, das sich aus Ihrer 2005 gegründeten interdisziplinären n° 25

Plattform The Bakery speist, geprägt. Bei Unitxt haben Sie mit dem Industriedesigner Konstantin Grcic kooperiert, bei Metric Dozen mit dem Musiker Lorenzo Bianchi Hoesch und dem Lichtdesigner Gilles Gentner. Wer ist diesmal mit dabei? Die Kollaboration mit Konstantin wollte ich unbedingt weiterführen! Wir haben noch so viele Ideen von unserer ersten Zusammenarbeit bei Unitxt. Damals entschieden wir uns, mit Möglichkeiten der Wahrnehmung zu experimentieren. Wir kreierten diskrete, fast unsichtbare Objekte, die sich maximal auf das Potential der Bewegung auswirkten. Diesmal wollen wir andere Aspekte des Verhältnisses von Körper und Material angehen. Bei einem Industriedesigner wie Konstantin koppeln sich die entworfenen Objekte 5


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BALLETT

an den Körper. Ihn interessiert deren Interaktion. Zugleich besitzen Objekte auch ein Eigenleben. Dahin entwickeln sich unsere Ideen gerade. Alexandra Bertraut als Kostümbildnerin wird unsere Arbeit komplettieren. Ungewöhnlicherweise kommt diesmal die Musik als letztes – bei Unitxt und Metric Dozen gab sie den Impuls und strukturierte den Entwicklungsprozess.

für mich das Vorhaben, jene Entscheidungen zu treffen und aus einer unendlichen Zahl an Möglichkeiten auszuwählen. Wie lässt sich diese Methode ganz konkret in einer Choreographie anwenden? Indem ich den Tänzern einen möglichst großen Handlungsspielraum gebe und mit einem „If/Then“-Prozess beginne, der zwangsläufig miteinschließt, dass sie in diesem Fall ihre eigene Geste entwickeln müssen. Oder ich beginne andersherum und gebe ihnen eine Geste vor. Dadurch kreiere ich in einer zentralen Position als einzig Handelnder eine idealisierte Version eines komplexen „If/Then“-Systems, das eine Gruppe im gemeinsamen Prozess nicht unbedingt entwikkeln würde.

Sie erwähnten gerade, MÖGLICHST GROSSER HANDLUNGSSPIELRAUM: RICHARD SIEGALS METRIC DOZEN. dass einer Ihrer Ausgangspunkte für Ihr neues Stück die ComAm liebsten würde ich pagnie des Bayerischen die Tänzer sich selbst casten lassen. Staatsballetts selbst Es interessiert mich, was Menschen war. Wie haben Sie die für sich selbst wählen. Tänzer für Ihren BallettRICHARD SIEGAL abend ausgewählt? Wie eine Auswahl getroffen wird, scheint manchmal sehr beliebig. Am liebsten würde ich die Tänzer sich selbst casten lassen. Es interessiert mich, was Menschen für sich selbst wählen. Darin spiegelt sich ihre Persönlichkeit Hintergrund Ihrer Methode ist, dass Sie den wider. Zugleich kann ich sehen, in welchem Bezug sie zu meinem Tänzern durch die „If/Then“-Methode eine choreographischen Material stehen. Da es diesmal drei verschieAutorenrolle zukommen lassen wollten. dene Stücke sind, musste ich die Auswahl zudem so treffen, dass Es ist eine künstlerische Haltung, hinter der die Fragen stehen: Was es nicht zu viele Überschneidungen gibt, um die Stücke parallel proist überhaupt wichtig genug, um es auf die Bühne zu bringen? Was ben zu können. Es ist ein großes Puzzle! interessiert am Tanz, was an der Musik? Ich will diese Fragen gar nicht direkt beantworten. Ich nehme gerne die Position des BeobEines Ihrer ständigen Forschungsprojekte ist die achters ein und lasse es geschehen. Das was passiert, beantwortet choreographische Methode „If/Then“, die auf einer mir diese Fragen von selbst. Denn es geht um die Funktionsweisen Programmiersprache beruhend mit Aktions- und Reakvon Aufmerksamkeit und um Reaktionen, die ausgelöst werden tionsschemata menschliches Verhalten auslotet. Keines über eine bestimmte Kopplung von musikalischen und tänzerischen der drei Stücke, die bei Portrait Richard Siegal zu sehen Ereignissen. Um das Erwartbare und Unerwartete. sein werden, sind mit dieser Methode choreographiert. Das Gespräch führte Miriam Althammer Fließt sie dennoch als künstlerische Haltung mit ein? Es bleibt abzuwarten, welche Rolle die „If/Then“-Methode in meiner neuen Kreation spielt. Gewiss zeigt dieses Denken jedoch, wie ich Stücke kreiere. Wesentlicher Punkt meiner Forschung rund um die PORTRAIT RICHARD SIEGAL „If/Then“-Methode ist die Frage, wie Entscheidungen getroffen RICHARD SIEGAL werden und wie sich diese in meinen Choreographien sichtbar maSa., 18.04.2015, 19:00 Uhr (Premiere Preisgr. H) chen lassen. Wir bedienen uns ständig visueller Informationen, die So., 19.04.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) Fr., 08.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) bestimmt sind durch Mechaniken der Aufmerksamkeit. „If/Then“ Di., 26.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 19.03.2015 kreiert eine Struktur, die nicht immer sichtbar ist und dennoch mit Sa., 30.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 23.03.2015 Fr., 12.06.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 04.04.2015 der Aufmerksamkeit der Zuschauer interagiert. Dabei geht es um Nationaltheater ein anderes ästhetisches Verständnis davon, wie Tänzer organisiert Preisgruppe H: ab 58,30 € bis 100,86 € werden. Mit der Entscheidung, was ich auf die Bühne bringe, Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 € Preisgruppe F: ab 41,50 € bis 69,50 € möchte ich sensibel umgehen, denn alles übermittelt Ideen, jede Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht Geste enthält Informationen. Der Akt des Choreographierens ist

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BALLETT

ZAHLENMAGIE? TANZMANIE!

7

7, das ist Martin Schläpfers atemberaubende Choreographie zur 7. Symphonie von Gustav Mahler. Während der BallettFestwoche 2015 ist dieses zentrale Werk des Tanzensembles „Ballett am Rhein“ und seines Chefchoreographen Schläpfer in einem Gastspiel zu erleben.

SUCHTE GUSTAV MAHLER UND FAND SICH: DER CHOREOGRAPH MARTIN SCHLÄPFER.

eit 2009 leitet der aus der Schweiz stammende und mit zahlreichen Preisen – darunter der Prix Benois de la Danse, der Theaterpreis DER FAUST, der Schweizer Tanzpreis und der Taglioni-European Ballet Award – ausgezeichnete Martin Schläpfer das Ballett am Rhein und hat seinen eigenen choreographischen Stil inzwischen in über 50 Werken zu einer eigenen, zeitgemäßen Tanzkunst verdichtet. Im intensiven Hineinhören in die Musik, im Zusammenspiel der verschiedenen Tänzer untereinander und auf dem Fundament der klassischen „danse d’école“, die er permanenten Metamorphosen unterzieht, schreibt Martin Schläpfer das, was er mit dem Tanz sagen möchte, in einer psychologisch vertieften und durch individuellen Ausdruck belebten Bewegungsfindung, seinen Tänzern geradezu in die Körper hinein – eine Arbeitsweise, die vielen seiner Werke ihre glühende Magie verleiht und auf zutiefst berührende Weise vom In-der-Welt-Sein spricht.

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Dies gilt auch für sein 2013 uraufgeführtes abendfüllendes Ballett „7“ zu Gustav Mahlers 7. Symphonie: Tänzer in schweren Stiefeln und dunklen Mänteln kommen wie von einer langen Reise in einer Welt an, die vielleicht eine neue Heimat werden könnte. Musik und Tanz verbinden sich zu einem Psychogramm getriebener Existenzen. Ein Getriebener war auch der Komponist Gustav Mahler, wie seine Frau Alma in ihren Erinnerungen berichtet: „Mahler litt es nirgends lange, überall war er gehetzt und ruhelos“ und „oft sagte er: Ich bin dreifach heimatlos: als Böhme unter den Österreichern, als Österreicher unter den Deutschen und als Jude in der ganzen Welt. Überall ist man Eindringling, nirgends ‚erwünscht‘.“ In seinen Kompositionen suchte Mahler immer wieder einen künstlerischen Ausweg aus seinem existentiellen Dilemma, standen seine Lebens- und Kunstwirklichkeit doch in einem engen Bestimmungsverhältnis zueinander. 9


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BALLETT

Seit 1841

MARTIN SCHLÄPFERS CHOREOGRAPHIE DES BALLETTS „7“ IST RESULTAT INTENSIVEN HINEINHÖRENS IN GUSTAV MAHLERS MUSIK UND DAS VERSTEHEN EINER ÄUSSERST ZERRISSENEN KÜNSTLERSEELE.

Leben und Werk des bedeutenden Symphonikers gäben genug Stoff für einen Ballettabend. Doch Martin Schläpfer geht mit „7“ andere Wege, folgt seiner seit vielen Jahren immer weiter entwikkelten und immer wieder neu akzentuierten Dramaturgie einer collagenhaften Verknüpfung unterschiedlichster Bilder: Gegensätze gehen organisch ineinander über und lassen so auf der Bühne eine ganz eigene Energie entstehen; Ausschnitte von Welt können einer Art Logik des Traums folgend, aber auch hart aufeinander prallen. Wie Mahler in seiner Musik viele „Musiksprachen“ spricht, Tonfälle aus einer akustischen Umgebung aufnimmt und verarbeitet – vom Naturlaut über Volkslieder, Signale, Zitate und Anklänge an andere Kunstmusik –, so spricht auch Martin Schläpfers Choreographie viele Bewegungssprachen und lässt hochemotionale, gestische und in ihrem erzählerischen Duktus durchaus konkrete Bilder auf reine Tanzszenen treffen. Die Formen des klassischen Balletts werden dabei nicht nur für unsere heutige Zeit weitergedacht, sondern zugleich auch zu einer Chiffre für eine Grazie, die ihre Schönheit aus dem Wissen um ihre Begrenztheit bezieht. Die Suche nach Heimat bildet die Grundierung zu einem Stück, das sich immer mehr zu einem Tanz auf dem Vulkan verdichtet. Mit einer „Reise nach Jerusalem“ dreht sich das existenzielle Spiel der Ausgrenzung in die Raserei. Was bleibt ist eine Tänzerin im Spitzenschuh – das fragile Bild einer Ballerina über dem Abgrund.

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Westfalen nach München. Als Hausorchester der Deutschen Oper am Rhein und mit vielfältigen eigenen Konzertreihen in der Tonhalle pflegen die Düsseldorfer Symphoniker erfolgreich alle Bereiche des Repertoires. Das Ballett am Rhein ist die Tanzcompagnie der Deutschen Oper am Rhein. 47 Tänzerinnen und Tänzer sind in dem ausschließlich aus Solistinnen und Solisten bestehenden Ensemble vertreten, das neben den Werken Martin Schläpfers und zahlreichen Uraufführungen ein vielfältiges Repertoire pflegt – darunter Werke von George Balanchine, Kurt Jooss, Antony Tudor, Frederick Ashton, Jerome Robbins, Merce Cunningham, Hans van Manen, Twyla Tharp, Mats Ek, Jiří Kylián, Nils Christe und Amanda Miller. Gastspiele führten das Ensemble u.a. nach Paris, Amsterdam, Barcelona, ins Festspielhaus St. Pölten und ins Royal Opera House Muscat im Oman. Im Juni folgen Auftritte im Stanislawski- und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater Moskau.

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Ehrliche Lautsprecher


atjanas Brief soll für Peter Tschaikowsky den entscheidenden Ausschlag gegeben haben, aus Alexander Puschkins Roman Eugen Onegin eine Oper zu schreiben. Der Komponist legte vor allem Wert auf die poetischen Zwischentöne der Erzählung, weshalb er auf die Bezeichnung „Oper“ verzichtete und stattdessen den Untertitel „Lyrische Szenen“ wählte. In sieben Bildern wird die Geschichte eines Außenseiters behandelt, der die Menschen, die ihn lieben, allen voran Tatjana, arrogant abweist. Sein Verhalten gipfelt schließlich in dem Mord an seinem Freund Lenski. Die Bayerische Staatsoper bietet die Möglichkeit diesem Stoff auf zwei verschiedene Weisen zu begegnen: Der Regisseur Krzysztof Warlikowski findet in seiner Operninszenierung einen neuen Erklärungsansatz für die ambivalente Haltung Onegins in dessen intensiver Beziehung zu Lenski. Warlikowski sieht – auch im Wissen um Tschaikowskys eigene Biografie – in Onegin eine Figur, die sich im Umfeld einer nach Gleichheit und Konvention strebenden Gesellschaft nicht zu sich bekennen kann. Die zweite Interpretation zeigt das Bayerische Staatsballett mit der Choreographie von John Cranko, die 1965 zu Musik von Tschaikowsky, u.a. Fragmente seiner Klavierkompositionen, der Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia sowie der Symphonischen Dichtung Francesca da Rimini, entstand. Sie zeigt wie sich Tatjana vom Teenager zur reifen Frau entwickelt und sich schließlich zwischen Pflicht und Leidenschaft entscheiden muss.

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EUGEN ONEGIN PETER I. TSCHAIKOWSKY Sa., 02.05.2015, Di., 05.05.2015, Sa., 09.05.2015, jeweils 19:00 Uhr Mi., 13.05.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. I) EXKL: VVK AB 06.03.2015 Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 € bis 114,30 €

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LA FORZA DEL DESTINO GIUSEPPE VERDI Mo., 04.05.2015, Do., 07.05.2015, jeweils 19:00 Uhr So., 10.05.2015, 16:00 Uhr (Preisgr. M) Nationaltheater Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

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DER GELBE KLANG / SPIRAL PASS / KONZERT FÜR VIOLINE UND ORCHESTER MICHAEL SIMON / RUSSELL MALIPHANT / ASZURE BARTON KOMPONISTEN: FRANK ZAPPA / MUKUL / MASON BATES Do., 23.04.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) Di., 19.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 12.03.2015 Nationaltheater Preisgruppe F: ab 41,50 € bis 69,50 €

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er Dreiteiler Der gelbe Klang verlangt dem Ballettbesucher Phantasie und auch Neugier ab, stellt er doch drei ganz unterschiedliche visuelle Konzepte gegeneinander. Michael Simon ist den synästhetischen Ideen des russischen Malers Wassily Kandinsky auf der Spur, indem er dessen Bilderwelten in seine eigenen übersetzt. Heraus kommt ein malerisches Bildertheater – bunt, grell und poetisch – das die Tänzer des Staatsballetts in Bewegung bringen. Russell Maliphant lässt seine Bilder durch minimale Bewegung und magisches Licht entstehen und Aszure Barton, die junge Kanadierin, die zum ersten Mal in Deutschland arbeitete, entwirft riesige offene pastellfarbene Räume, in die die Tänzer ihre neoklassischen Muster zeichnen. Daneben kreieren die Kompositionen eigene (Klang-)räume: Frank Zappa, Mukul Patel und Mason Bates liefern gelbe und andere Klänge für diesen ungewöhnlichen Abend.

Der gelbe Klang: Ballett-Dreiteiler inspiriert von den Farbexplosionen Kandinskys

(jeweils Preisgr. M)

deraufnahme erwartet sie mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann – das Münchner "OpernTraumpaar" aus Il trovatore, Don Carlo oder Lohengrin.

FARB‒ UND KLANGRAUSCH

ich, die Heimatlose, Verwaiste, treibt ein unerbittliches Schicksal fort vom Haus meiner Kindheit und fremden Gestaden zu“, singt Donna Leonora in der zweiten Szene des ersten Aktes. Von diesem Schicksal erzählt Martin Kušej in seiner Inszenierung von Verdis La forza del destino, nach Rusalka und Macbeth seine dritte Produktion an der Bayerischen Staatsoper. Während sich im Verlauf der Handlung ein tragischer Zufall an den anderen reiht, erzählt die Beziehung zwischen der betenden Donna Leonora und dem impulsiven Don Alvaro gleichzeitig auch von den Konsequenzen eines manipulativen Umgangs mit dem Schicksalsbegriff durch Institutionen wie Kirche und Staat. In der Figur der Donna Leonora macht Kušej den Unterschied zwischen dem Glauben an eine Institution und einem selbstbestimmten Glauben an Gott, wie er auch in Verdis Biografie zu finden ist, deutlich. In dieser Wie-

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Anja Harteros und Jonas Kaufmann in La forza del destino

TRAUM‒SCHICKSAL

Nachgefragt – die engelslogen-Rubrik mit Blick hinter die Kulissen. Haben auch Sie eine Frage an die Redaktion? Dann schreiben Sie uns an engelsloge@staatsoper.de und vielleicht finden Sie Ihre Antwort in der nächsten Ausgabe.

Was machen Tänzer eigentlich tagsüber? Der Tagesablauf von Tänzern gestaltet sich ähnlich dem von Hochleistungs- und Spitzensportlern, ohne den Topleistungen nicht möglich wären. Die Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts beginnen ihren Arbeits- und Probentag an fünf Tagen in der Woche um 9 Uhr mit dem individuellen Aufwärmen im Studio. Eine Stunde später beginnt das 75-minütigeTraining, zuerst mit der so genannten Stange, dann den Sprüngen in der Mitte. Um 11.30 Uhr – nach 15 Minuten Pause – beginnen die Proben in zwei Abschnitten: zuerst von 11.30 bis 14 Uhr und dann von 15 bis 17.30 Uhr oder 18 bis 20.30 Uhr. Findet abends eine Vorstellung statt, ist der Probenzeitraum kürzer. Denn dann kommen die Tänzer vor 23 Uhr nicht nach Hause, da sie sich im Theater noch umziehen, duschen und abschminken müssen. Geprobt werden drei bis fünf verschiedene Ballette pro Tag.

Nachgefragt

ONEGIN PETER I. TSCHAIKOWSKY / JOHN CRANKO Do., 05.03.2015, Fr., 13.03.2015, Do., 19.03.2015, Fr., 27.03.2015, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G) So., 14.06.2015, 15:00 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 07.04.2015 So., 14.06.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 07.04.2015 Mi., 01.07.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 21.03.2015 Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 € Preisgruppe F: ab 41,50 € bis 69,50 €

LE COMTE ORY (OPERNSTUDIO 2015) GIOACHINO ROSSINI So., 12.04.2015, 19,00 Uhr (Premiere; Preisgr. CE) Fr., 17.04.2015, So., 19.04.2015, jeweils 19:00 Uhr (Preisgr. CE) Do., 18.06.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. CE) EXKL: VVK AB 11.04.2015 So., 21.06.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. CE) EXKL: VVK AB 14.04.2015 Cuvilliés-Theater Preisgruppe CE: ab 26,94 € bis 51,58 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

brillanter Situationskomik, die schonungslos bis heute gültige Moralvorstellungen zu Liebe und Treue hinterfragt. Inszeniert wird die diesjährige Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper von dem bekannten bayerischen Filmund Nockherberg-Singspiel-Regisseur Marcus H. Rosenmüller, der mit Le Comte Ory sein Operndebüt gibt.

Wie würden Sie die berühmte Geschichte um Eugen Onegin gerne erleben? Als Ballett oder als Oper? In der zeitlos klassischen Choreographie von John Cranko oder in der aufwühlenden Regie von Krzysztof Warlikowski? So oder so? Sie haben die Wahl – und Sie treffen immer die richtige.

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L’ELISIR D’AMORE GAETANO DONIZETTI Fr.,10.04.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. I) So., 12.04.2015, Mi., 15.04.2015, jeweils 19:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 € bis 114,30 €

zen kann. Mit ansprechender Figurenführung und viel Liebe zum Detail schafft er Bilder und Farben, die von einer Welt erzählen, in der alles möglich scheint, wenn man nur daran glaubt. Unter der Musikalischen Leitung von Asher Fisch sind Ailyn Pérez als Adina, Matthew Polenzani als Nemorino, Mario Cassi als Belcore und Ambrogio Maestri als Dulcamara zu erleben.

LIEBER GETANZT ODER GESUNGEN?

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ür den jungen Ory, Bruder im Geiste Don Govannis, ist die Liebe vor allem eins: ein Spiel. Und so verwundert es nicht, dass es der berüchtigte Verführer diesmal auf die unnahbare Adèle abgesehen hat. Diese hat geschworen, ein enthaltsames Leben zu führen, und will von Liebe nichts wissen. Doch lange kann sie dem betörenden Werben Orys nicht widerstehen. Adèle und mit ihr alle anderen Figuren der Oper entdecken die Lust am Verführt-Werden. Schon bald stellt sich allerdings die Frage, ob in der Liebe tatsächlich jedes Mittel recht ist. Gioacchino Rossinis letzte Komödie Le Comte Ory ist eine frivole Farce voller temporeicher Musiknummern und

Mit Tempo, Witz und musikalischer Präzision setzt das Opernstudio Rossinis Le Comte Ory in Szene

BRILLANTE VERFÜHRUNG

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laube ist alles. So wird ein Schluck Bordeaux zum Liebeselixier und der schüchterne, verliebte Nemorino zum selbstbewussten Mann, der am Ende genau das bekommt, was er will, nämlich Adina. Auch der Geschäftsmann und Schwindler Dulcamara ist einigermaßen verwundert von den positiven Konsequenzen seines Betrugs, als ein ganzes Dorf mit einem Mal wie aus einem Dornröschenschlaf wieder zum Leben erwacht. Gaetano Donizetti zeichnet mit L’elisir d’amore das Bild einer liebeshungrigen Gesellschaft, die sich auf einen Zauber einlässt und dadurch erlöst wird. Die Inszenierung von David Bösch folgt dieser Idee und ist ein Bekenntnis zum Glauben, der Berge verset-

Manchmal hilft ein Bordeaux als Aphrodisiakum: L’elisir d’amore

ZU SCHÜCHTERN FÜR DIE LIEBE?

HIGHLIGHTS / NACHGEFRAGT

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atjanas Brief soll für Peter Tschaikowsky den entscheidenden Ausschlag gegeben haben, aus Alexander Puschkins Roman Eugen Onegin eine Oper zu schreiben. Der Komponist legte vor allem Wert auf die poetischen Zwischentöne der Erzählung, weshalb er auf die Bezeichnung „Oper“ verzichtete und stattdessen den Untertitel „Lyrische Szenen“ wählte. In sieben Bildern wird die Geschichte eines Außenseiters behandelt, der die Menschen, die ihn lieben, allen voran Tatjana, arrogant abweist. Sein Verhalten gipfelt schließlich in dem Mord an seinem Freund Lenski. Die Bayerische Staatsoper bietet die Möglichkeit diesem Stoff auf zwei verschiedene Weisen zu begegnen: Der Regisseur Krzysztof Warlikowski findet in seiner Operninszenierung einen neuen Erklärungsansatz für die ambivalente Haltung Onegins in dessen intensiver Beziehung zu Lenski. Warlikowski sieht – auch im Wissen um Tschaikowskys eigene Biografie – in Onegin eine Figur, die sich im Umfeld einer nach Gleichheit und Konvention strebenden Gesellschaft nicht zu sich bekennen kann. Die zweite Interpretation zeigt das Bayerische Staatsballett mit der Choreographie von John Cranko, die 1965 zu Musik von Tschaikowsky, u.a. Fragmente seiner Klavierkompositionen, der Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia sowie der Symphonischen Dichtung Francesca da Rimini, entstand. Sie zeigt wie sich Tatjana vom Teenager zur reifen Frau entwickelt und sich schließlich zwischen Pflicht und Leidenschaft entscheiden muss.

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LA FORZA DEL DESTINO GIUSEPPE VERDI Mo., 04.05.2015, Do., 07.05.2015, jeweils 19:00 Uhr So., 10.05.2015, 16:00 Uhr (Preisgr. M) Nationaltheater Preisgruppe M: ab 133,34 € bis 218,46 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

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DER GELBE KLANG / SPIRAL PASS / KONZERT FÜR VIOLINE UND ORCHESTER MICHAEL SIMON / RUSSELL MALIPHANT / ASZURE BARTON KOMPONISTEN: FRANK ZAPPA / MUKUL / MASON BATES Do., 23.04.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) Di., 19.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 12.03.2015 Nationaltheater Preisgruppe F: ab 41,50 € bis 69,50 €

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er Dreiteiler Der gelbe Klang verlangt dem Ballettbesucher Phantasie und auch Neugier ab, stellt er doch drei ganz unterschiedliche visuelle Konzepte gegeneinander. Michael Simon ist den synästhetischen Ideen des russischen Malers Wassily Kandinsky auf der Spur, indem er dessen Bilderwelten in seine eigenen übersetzt. Heraus kommt ein malerisches Bildertheater – bunt, grell und poetisch – das die Tänzer des Staatsballetts in Bewegung bringen. Russell Maliphant lässt seine Bilder durch minimale Bewegung und magisches Licht entstehen und Aszure Barton, die junge Kanadierin, die zum ersten Mal in Deutschland arbeitete, entwirft riesige offene pastellfarbene Räume, in die die Tänzer ihre neoklassischen Muster zeichnen. Daneben kreieren die Kompositionen eigene (Klang-)räume: Frank Zappa, Mukul Patel und Mason Bates liefern gelbe und andere Klänge für diesen ungewöhnlichen Abend.

Der gelbe Klang: Ballett-Dreiteiler inspiriert von den Farbexplosionen Kandinskys

(jeweils Preisgr. M)

deraufnahme erwartet sie mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann – das Münchner "OpernTraumpaar" aus Il trovatore, Don Carlo oder Lohengrin.

FARB‒ UND KLANGRAUSCH

ich, die Heimatlose, Verwaiste, treibt ein unerbittliches Schicksal fort vom Haus meiner Kindheit und fremden Gestaden zu“, singt Donna Leonora in der zweiten Szene des ersten Aktes. Von diesem Schicksal erzählt Martin Kušej in seiner Inszenierung von Verdis La forza del destino, nach Rusalka und Macbeth seine dritte Produktion an der Bayerischen Staatsoper. Während sich im Verlauf der Handlung ein tragischer Zufall an den anderen reiht, erzählt die Beziehung zwischen der betenden Donna Leonora und dem impulsiven Don Alvaro gleichzeitig auch von den Konsequenzen eines manipulativen Umgangs mit dem Schicksalsbegriff durch Institutionen wie Kirche und Staat. In der Figur der Donna Leonora macht Kušej den Unterschied zwischen dem Glauben an eine Institution und einem selbstbestimmten Glauben an Gott, wie er auch in Verdis Biografie zu finden ist, deutlich. In dieser Wie-

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Anja Harteros und Jonas Kaufmann in La forza del destino

TRAUM‒SCHICKSAL

Nachgefragt – die engelslogen-Rubrik mit Blick hinter die Kulissen. Haben auch Sie eine Frage an die Redaktion? Dann schreiben Sie uns an engelsloge@staatsoper.de und vielleicht finden Sie Ihre Antwort in der nächsten Ausgabe.

Was machen Tänzer eigentlich tagsüber? Der Tagesablauf von Tänzern gestaltet sich ähnlich dem von Hochleistungs- und Spitzensportlern, ohne den Topleistungen nicht möglich wären. Die Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts beginnen ihren Arbeits- und Probentag an fünf Tagen in der Woche um 9 Uhr mit dem individuellen Aufwärmen im Studio. Eine Stunde später beginnt das 75-minütigeTraining, zuerst mit der so genannten Stange, dann den Sprüngen in der Mitte. Um 11.30 Uhr – nach 15 Minuten Pause – beginnen die Proben in zwei Abschnitten: zuerst von 11.30 bis 14 Uhr und dann von 15 bis 17.30 Uhr oder 18 bis 20.30 Uhr. Findet abends eine Vorstellung statt, ist der Probenzeitraum kürzer. Denn dann kommen die Tänzer vor 23 Uhr nicht nach Hause, da sie sich im Theater noch umziehen, duschen und abschminken müssen. Geprobt werden drei bis fünf verschiedene Ballette pro Tag.

Nachgefragt

ONEGIN PETER I. TSCHAIKOWSKY / JOHN CRANKO Do., 05.03.2015, Fr., 13.03.2015, Do., 19.03.2015, Fr., 27.03.2015, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G) So., 14.06.2015, 15:00 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 07.04.2015 So., 14.06.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 07.04.2015 Mi., 01.07.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 21.03.2015 Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 € Preisgruppe F: ab 41,50 € bis 69,50 €

LE COMTE ORY (OPERNSTUDIO 2015) GIOACHINO ROSSINI So., 12.04.2015, 19,00 Uhr (Premiere; Preisgr. CE) Fr., 17.04.2015, So., 19.04.2015, jeweils 19:00 Uhr (Preisgr. CE) Do., 18.06.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. CE) EXKL: VVK AB 11.04.2015 So., 21.06.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. CE) EXKL: VVK AB 14.04.2015 Cuvilliés-Theater Preisgruppe CE: ab 26,94 € bis 51,58 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum

brillanter Situationskomik, die schonungslos bis heute gültige Moralvorstellungen zu Liebe und Treue hinterfragt. Inszeniert wird die diesjährige Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper von dem bekannten bayerischen Filmund Nockherberg-Singspiel-Regisseur Marcus H. Rosenmüller, der mit Le Comte Ory sein Operndebüt gibt.

Wie würden Sie die berühmte Geschichte um Eugen Onegin gerne erleben? Als Ballett oder als Oper? In der zeitlos klassischen Choreographie von John Cranko oder in der aufwühlenden Regie von Krzysztof Warlikowski? So oder so? Sie haben die Wahl – und Sie treffen immer die richtige.

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(jeweils Preisgr. I)

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

L’ELISIR D’AMORE GAETANO DONIZETTI Fr.,10.04.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. I) So., 12.04.2015, Mi., 15.04.2015, jeweils 19:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,02 € bis 114,30 €

zen kann. Mit ansprechender Figurenführung und viel Liebe zum Detail schafft er Bilder und Farben, die von einer Welt erzählen, in der alles möglich scheint, wenn man nur daran glaubt. Unter der Musikalischen Leitung von Asher Fisch sind Ailyn Pérez als Adina, Matthew Polenzani als Nemorino, Mario Cassi als Belcore und Ambrogio Maestri als Dulcamara zu erleben.

LIEBER GETANZT ODER GESUNGEN?

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ür den jungen Ory, Bruder im Geiste Don Govannis, ist die Liebe vor allem eins: ein Spiel. Und so verwundert es nicht, dass es der berüchtigte Verführer diesmal auf die unnahbare Adèle abgesehen hat. Diese hat geschworen, ein enthaltsames Leben zu führen, und will von Liebe nichts wissen. Doch lange kann sie dem betörenden Werben Orys nicht widerstehen. Adèle und mit ihr alle anderen Figuren der Oper entdecken die Lust am Verführt-Werden. Schon bald stellt sich allerdings die Frage, ob in der Liebe tatsächlich jedes Mittel recht ist. Gioacchino Rossinis letzte Komödie Le Comte Ory ist eine frivole Farce voller temporeicher Musiknummern und

Mit Tempo, Witz und musikalischer Präzision setzt das Opernstudio Rossinis Le Comte Ory in Szene

BRILLANTE VERFÜHRUNG

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laube ist alles. So wird ein Schluck Bordeaux zum Liebeselixier und der schüchterne, verliebte Nemorino zum selbstbewussten Mann, der am Ende genau das bekommt, was er will, nämlich Adina. Auch der Geschäftsmann und Schwindler Dulcamara ist einigermaßen verwundert von den positiven Konsequenzen seines Betrugs, als ein ganzes Dorf mit einem Mal wie aus einem Dornröschenschlaf wieder zum Leben erwacht. Gaetano Donizetti zeichnet mit L’elisir d’amore das Bild einer liebeshungrigen Gesellschaft, die sich auf einen Zauber einlässt und dadurch erlöst wird. Die Inszenierung von David Bösch folgt dieser Idee und ist ein Bekenntnis zum Glauben, der Berge verset-

Manchmal hilft ein Bordeaux als Aphrodisiakum: L’elisir d’amore

ZU SCHÜCHTERN FÜR DIE LIEBE?

HIGHLIGHTS / NACHGEFRAGT

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GUT GEFRAGT

MARCUS H. ROSENMÜLLER Marcus H. Rosenmüller, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Mit seinem Film Wer früher stirbt, ist länger tot, gelang dem Regisseur 2006 eine hinreißende Heimatkomödie für die er unter anderen den Bayerischen Filmpreis erhielt. Seither drehte er insgesamt zehn Kinofilme. Seit 2013 inszeniert er das traditionelle NockherbergSingspiel in München. Mit Gioacchino Rossinis Le Comte Ory führt Rosenmüller nun erstmals Regie bei einer Oper. Premiere der Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper ist am 12. April 2015 im Cuvilliés-Theater. Herr Rosenmüller, an der Bayerischen Staatsoper inszenieren Sie derzeit Ihre erste Oper. Haben Sie es schon bereut, sich darauf eingelassen zu haben? Nein, bisher noch nicht. Was ist das Komische an Rossinis Komischer Oper Le Comte Ory? Ich denke, es ist das sich wiederholende Scheitern der Hauptfigur. Und dann einfach Rossinis Sicht auf die Dinge; da gibt die Musik den Figuren eben nicht das Tragische, sondern das Ironische, das Leichte und Komische. Welche sind Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede zwischen der Regiearbeit an der Oper und am Filmset? Beim Filmdreh kann man das Buch mit dem Autor erarbeiten. Mitunter hat man das Buch selbst geschrieben und bei den Proben mit den Darstellern die Möglichkeit, noch etwas zu ändern. Selbstverständlich kann man auch durch die Kamera, durch Einstellungsgrößen und durch Fahrten Szenen dramaturgisch fokussieren – was in der Oper höchstens durch die Lichtgestaltung und Inszenierung möglich ist. Die Musik beim Film wird ad hoc komponiert und spielt eine unterstützende Rolle. Die Regie ist meines Erachtens beim Film viel präsenter. Bei der Oper hat sie eine unterstützende Rolle. Die Oper wird von der Musik getragen. Ich versuche, das Spiel in die Musik fließen zu lassen. Wer ist eitler: Filmschauspieler oder Opernsänger? Das ist einfach zu beantworten: der Eine halt ... Können Sie Noten lesen? Ja, aber nur sehr langsam. Oder aber auch schnell, dann aber falsch. Das in Ihren Ohren unangenehmste Geräusch? Schreie eines jungen Marders, der nicht mehr vom Hausdach runterkommt.

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Welche ist Ihre Lieblingsoper? Tatsächlich gerade Le Comte Ory. Und es würde mich sogar reizen, diese in ein paar Jahren nochmal zu inszenieren. Sagen Sie jetzt bitte nicht: „Das müssen Sie sie selbst fragen!“ Also: Was sagen Schauspieler und Sänger über Sie? Vor allem, dass ich kein Schauspieler und auch kein Sänger bin. Was würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen? Meine Familie und meine Freunde, dann noch ein paar Unbekannte, von denen ich weiß, dass sie freundlich gesinnt sind und eines Tages Familie oder Freunde werden. Eine Erfindung, die Sie gern gemacht hätten? Das Fahrrad. Was bereuen Sie? Noch immer kein Musikinstrument anständig erlernt zu haben. Beschreiben Sie Bayern mit drei Wörtern! Südlich von Thüringen. Ihr liebstes Wort auf Bayrisch? Tschüß. Wenn Sie nicht Regisseur geworden wären, was dann? Fußballprofi (leider halt in der Kreisklasse). Der beste Film, der je gedreht wurde? Es gibt viele beste Filme, aber momentan mein Favorit: Die Reifeprüfung.

Und das Schönste? Vogelgezwitscher im Frühling.

Was raten Sie angehenden Regisseuren? Erst einmal das Handwerk lernen, und wenn man das dann beherrscht, darf man der Phantasie folgen.

Sie haben in Ihren Filmen ein Faible dafür, Themen aus den Augen von Kindern zu betrachten. Wie schafft man es als Erwachsener, diese Perspektive einzunehmen? Hm, vielleicht indem man versucht, nochmals die großen und kleinen Fragen zu stellen, ohne gleich die Antworten parat zu haben, und indem man naiv an die Themen herangeht. Ich glaube, Kinder glauben an das Gute am Ende. Ich auch.

Wie oft werden Sie sich Ihre Le Comte Ory-Inszenierung nach der Premiere noch anschauen? So oft es geht, da es eben meine erste ist und bestimmt noch nicht alles passen wird. Ich denke, es wäre wichtig für mich, die Vorstellung mit ein wenig Abstand zu sehen, um zu begreifen, was ich da umgesetzt habe. Die Fragen stellte: Katja Schönherr n°25


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STECKBRIEF STECKBRIEF

ROMEO UND JULIA Choreograph John Cranko

Komponist Sergej Prokofjew)

Libretto William Shakespeare

Genre Handlungsballett

Uraufführung 26. Juli 1958 mit dem Ballett der Mailänder Scala im Teatro Verde auf der Isola di San Giorgio Maggiore in Venedig

Uraufführung der Fassung letzter Hand 2. Dezember 1962 beim Stuttgarter Ballett im Großen Haus der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart

Münchner Erstaufführung 12. November 1968 beim Ballett der Bayerischen Staatsoper im Nationaltheater München

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Inhalt Two households, both alike in dignity,/ In fair Verona, where we lay our scene,/ From ancient grudge break to new mutiny,/ Where civil blood makes civil hands unclean./ From forth the fatal loins of these two foes/ A pair of starr-cross’d lovers take their life; /.../ For never was a story of more woe/ Than this of Juliet and her Romeo. Romeo und Julia gehören zwei tödlich verfeindeten veronesischen Familien an. Die Liebe trifft beide wie ein Blitz. Doch diese Liebe ist „unsternbedroht“ und endet allzu früh mit dem Tod.

Entstehung Mit 31 Jahren schuf John Cranko, südafrikanischer Choreograph mit künstlerischer Heimat in London, die Ur-Fassung seines Balletts Romeo und Julia für das Ballett der Mailänder Scala. Carla Fracci war 1958 seine erste Julia. Gut eineinhalb Jahre nach seiner Berufung als Ballettdirektor nach Stuttgart brachte er dort 1962 eine von Grund auf erneuerte Fassung heraus, deren Erfolg nur als sensationell bezeichnet werden konnte. Marcia Haydée und Ray Barra waren die „starr-cross’d“ lovers. Die Premiere katapultierte das Stuttgarter Ballett auf die Landkarte der international zu beachtenden Compagnien und legte die Basis für das, was später als das „Stuttgarter Ballettwunder“ in die Geschichte einging. 1967 bot Staatsintendant Günther Rennert John Cranko die Leitung des Balletts der Bayerischen Staatsoper an; Cranko wurde Chefchoreograph in München, neben seiner Arbeit in Stuttgart, und präsentierte als erste abendfüllende Premiere 1968 seinen Romeo. Münchens ebenso energische wie leidenschaftliche und hochintelligente Primaballerina Konstanze Vernon tanzte die Julia. Bühnenbild und Kostüme von Jürgen Rose entsprachen wörtlich der Stuttgarter Fassung. Bis heute, seit fast siebenundvierzig Jahren also, überzeugt nicht nur die Choreographie, sondern auch diese Ausstattung noch jede neue Generation von Tänzern und Publikum.

Choreographie Vielleicht macht kein Vergleich die epochale Leistung John Crankos deutlicher als der mit der aktuellsten Premiere des Bayerischen Staatsballetts. Mit Paquita wird uns die – von der Weltpresse zwischen New York und Moskau enthusiastisch gefeierte – Rekonstruktion eines Hauptwerkes des 19. Jahrhundert vor Augen geführt. Ihr Hauptmerkmal ist die radikale Trennung von Tanz und die Handlung transportierender mimischen Aktion. Und diese Pantomime ereignet sich außerdem in einer artifiziellen, für uns heute wunderbar witzig wirkenden Sprache, die meilenweit entfernt ist von jeglicher realistischen Gestik. Auch John Crankos Julia spricht in Gesten. Aber sie tut das in der Art, wie sich ein „normaler“ Mensch bewegt, wenn er weint, lacht, bittet, verzweifelt, liebt. Und immer bildet die Choreographie eine Einheit aus klar erkennbarer dramatischer Handlung und formvollendetem Tanz. Diese Entwicklung der Verschmelzung von Tanz und Drama, die mit dem sowjetischen Ballett der Nach-Petipa-Ära begonnen hat, fand in Crankos Romeo und Julia ihren ersten Höhepunkt.

ROMEO UND JULIA SERGEJ PROKOFJEW / JOHN CRANKO Mi., 01.04.2015, Mi., 08.04.2015, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G) Mo., 06.04.2015, So., 03.05.2015, jeweils 18:00 Uhr (jeweils Preisgr. G) Do., 28.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 21.03.2015 Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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LIED

DER WEGWEISER: CHRISTIAN GERHAHER SINGT SCHUBERT Er ist der herausragende Lied-Interpret der Gegenwart: Christian Gerhaher. Kongenial begleitet von Gerold Huber (Klavier) präsentiert der singuläre Künstler die beiden großen Liederzyklen Winterreise und Die schöne Müllerin. Eine einführende Matinee mit dem Bariton bietet zudem Einblick in Text und Musik dieser zwei Zyklen. Vorab sprach Gerhaher mit der engelsloge über das Programm.

WEGWEISER DER LIEDINTERPRETATION UNSERER ZEIT: CHRISTIAN GERHAHER, BARITON (LINKS) HIER MIT SEINEM LIED-BEGLEITER GEROLD HUBER, KLAVIER (RECHTS).

Herr Gerhaher, seit wann singen Sie die beiden großen Lied-Zyklen von Schubert? Seit 16 Jahren. Wie hat sich in dieser Zeit Ihr Verhältnis dazu verändert? Die Winterreise war anfangs etwas sehr Wichtiges für mich; dann 18

habe ich mich innerlich davon immer mehr halb-distanziert, weil ich nicht wusste, wie ich mit den Erwartungen des Publikums und auch des Feuilletons, die ich gespürt habe, umgehen soll. Ich wollte diese Erwartungen nicht einfach erfüllen, weil ich das Gefühl hatte, hier wird ein existentielles Vollbad gewünscht, das man nach eineinhalb Stunden wieder ganz beglückt verlassen kann. n°25


Wollten Sie lieber den Zuhörer todtraurig entlassen? Nein, nein. Ich wollte nur nicht, dass man dem einfach so glücklich entsteigen kann, weil man sich eineinhalb Stunden darin ergeben hat, dass hier angeblich einer eine Reise zum Tod bestreitet. Irgendwie war mir das unangenehm, ich kann nicht sagen warum. Ich habe ja sonst keine Vorbehalte gegen düstere Inhalte. Wahrscheinlich habe ich eines gespürt: Die immer wieder nachzulesende und erwartend formulierte Aussicht auf eine Reise, die mit dem Tod endet, also mit dem Leiermann als Stellvertreter des Todes. Das war mir suspekt. Und ich weiß auch warum: Weil ich nicht glaube, dass es das ist. Mittlerweile habe ich wieder eine sehr glückliche Beziehung zur Winterreise. Wie kam die zustande? Die Lösung war für mich folgende: Ich habe mit ein paar Erwartungshaltungen abgeschlossen, die ich argumentativ gut ausräumen kann. Dadurch habe ich eines der wichtigsten Kunstwerke für mich in einer selbstständigen Gestalt. Ich finde, dass die Winterreise sehr häufig als erzählerischer Zyklus verstanden wird, als eine echte Reise im wörtlichen Sinn. Doch das ist sie nur in einer Hinsicht, nämlich in der der biographisch nachvollziehbaren Situation von Wilhelm Müller, dem Textdichter, als der während der Befreiungskriege in Brüssel stationiert war, sich dort näher mit einer jüdischen

Bürgersgattin eingelassen hat und dann im Winter unehrenhaft aus der Armee entlassen wurde und nach Berlin zurückkehrte. So klar verbürgt, wie ich das jetzt erzähle, ist das alles nicht, aber ex negativo ist es als ziemlich wahrscheinlich zu rekonstruieren. Was zunächst noch nichts mit Schuberts Musik zu tun hat. Natürlich nicht, aber bei so einem bedeutenden Zyklus sind halt immer zwei dabei. Nun ist es so, dass meiner Meinung nach diese Reise Müllers in den Liedern Schuberts überhaupt keine Erzählrolle spielt. Allenfalls kann man die beiden äußeren Lieder, Gute Nacht und den Leiermann, als Eckpunkte eines Resümees verstehen. Ansonsten ist dieser Zyklus nur als Bilderbogen zu verstehen. Es ist bei Schubert häufig der Fall, dass Lieder eine starke optische Vorstellung vermitteln können. Bei Die schöne Müllerin ist das auch so, dort aber wirklich in einem erzählerischen Zusammenhang. Sozusagen, auf eine griffige Kurzformel gebracht: Die Winterreise ist nicht die Reise eines Einzelnen in den Tod, sondern ein Bilderbogen innerer Zustände. Und zwar ein Bilderbogen der verschiedenen Zustände eines Menschen, der sich in einer extremen, zugegebenen, Krise befindet. Allerdings eines Menschen, so sehe ich es, der keineswegs mit dem

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Leben abgeschlossen hat, sondern nur mit den Bildern des Todes spielt. Und zwar zynisch, extrem sarkastisch aufgeladen. Daneben ist immer das Bild desjenigen präsent, der sich aus der Gesellschaft ausgeschlossen fühlt, dies vielleicht auch tatsächlich ist, und dieses Ausgestoßensein mit beißendem Sarkasmus verbalisiert. Zum Beispiel im Lied Im Dorfe, wo er an einem Dorf vorbeigeht, es ist Winter, es ist kalt, und im Dorf schlafen die zufriedenen, satten Menschen in ihren Betten. Er ist gehässig, allerdings nicht frei von Neid. Und Letzteres bedeutet für mich, dass er noch einen gehörigen Lebenswillen hat. Oder im Wirtshaus, der anderen Verkörperung des Todesgedankens, wird auch ein Spiel getrieben, indem er eine im Grunde blasphemische Aussage macht und sich mit den Eltern Jesu Christi vergleicht, die auch zur Herberge kommen und nicht eingelassen werden. In seinem Sarkasmus überhöht er das noch, indem der das Wirtshaus gar nicht als Wirtshaus nimmt, sondern indem er den Gottesacker als Wirtshaus, das ihn nicht aufnehmen möchte. Also nicht einmal begraben werden darf er in seinem Selbstmitleid. Dabei fällt mir auf, dass diejenigen melodischen Phrasen, die sich auf die Gegenwart beziehen, worin er also sein Ängste und Gehässigkeiten beschreibt, keine Melodien sind, die mit dem typischen Schubert´schen Melos irgendwie zu tun haben. Es sind Gesten, die melodiös-destruktiv etwas klar machen, nämlich die innere Verfassung des Protagonisten, wenn er an seine gegenwärtige Situation denkt. Er kann nicht in der Gegenwart glücklich sein, er projiziert sein Glück, das er in Händen zu halten versucht, nur auf die Vergangenheit und die Zukunft.

Würden Sie sagen, dass Ihre momentane Interpretation die beste ist, die Sie je gemacht haben, oder gab es schon früher einmal den Moment, an dem Sie sagen konnten, ja, jetzt habe ich einen Punkt erwischt? Bei der Winterreise habe ich das schon einmal erreicht, und zwar damals, als ich sie aufgenommen habe. Damals war ich sehr jung, hatte gerade meine Frau kennengelernt, war völlig fern von jedem Weltschmerz. Allerdings war ich noch der Meinung, dass man so einen Weltschmerz utilitaristisch suchen muss, um eine möglichst authentische Aufführung herzustellen. Das ist mir im Nachhinein nicht peinlich, das ist fast so etwas wie ein Privileg der Jugend, das ich Gott sei Dank hinter mir lassen konnte. Ich nahm also die Winterreise zusammen mit Gerold Huber auf, war selbst überglücklich – und ich glaube, es ist eine sehr gute Aufnahme geworden. Mit Die schöne Müllerin war es ein bisschen anders. Ich bin schon der Meinung, dass ich interpretatorisch immer besser geworden bin und immer mehr den vielen Ideen, die ich mit diesem Werk speziell verbinde, nahe gekommen bin. Ich bin also interpretatorisch auf einem ständigen Aufwärtstrend gewesen, und doch muss ich sagen, dass es mir früher leichter gefallen ist, dieses Werk zu singen als heute. Ich bin vielleicht nicht mehr taufrisch genug, um die fast jungfräuliche Helligkeit und Schlichtheit, die ich für diesen Zyklus als technische Grundeinstellung für richtig halte, ganz durchzuhalten. Aber meine Ideen zu Die schöne Müllerin sind am Überlaufen. Da kann ich mich gar nicht mehr halten.

Und das verstörte Schuberts Zeitgenossen. Die wollten die Winterreise so rezipieren, wie sie es gewohnt waren, alle anderen Schubert-Lieder zu rezipieren, nämlich wie bei Mozart mit einem Grundkonsens an melodiösem Zusammenhang. Der ist in der Winterreise aber nicht mehr gegeben. Interessant ist dabei zu beobachten, dass Ihre Interpretation über die Jahre immer bohrender wirkte. Ich habe tatsächlich dafür Gott sei Dank einen Weg gefunden, der mich selbst befriedigt, nämlich die Expressivität, die in diesem Werk drinsteckt und auch raus muss, nicht darzustellen mit einer übertriebenen Geste, indem man versucht, so etwas wie Schluchzer oder Selbstmitleid durch rhythmische Freiheiten darzustellen. Es geht in der Winterreise noch viel weniger als in anderen Werken Schuberts, sich über rhythmische Freiheiten einem Interpretationsziel anzunähern. Es geht nur so, indem man die unterschiedliche Behandlung des Melos nachzugestalten und natürlich die verschiedenen hochexpressiven Gegensätze farblich gegeneinander abzugrenzen versucht.

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OPER

EINE OBSESSION, „GESCHAFFEN, UNHEIL ANZUSTIFTEN“ Lulu: Kindfrau, Femme fatale oder Hure die „von der Liebe nicht leben kann, weil ihr Leben die Liebe ist“ ? Gedanken zur mit Spannung erwarteten, von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko und Regisseur Dmitri Tcherniakov erarbeiteten Neuinszenierung von Alban Bergs zweiter Oper Lulu. mitri Tcherniakov hat vor wenigen Jahren bereits Wozzeck, die erste Oper von Alban Berg, inszeniert – es war die erste Produktion, die dieses Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts am Moskauer Bolschoi-Theater vorgestellt hat (und seit der Uraufführung 1925 erst die vierte in Russland überhaupt). In dieser Interpretation hat er die Geschichte von den „armen Leuten“, der ausgenutzten Kreatur, suggestiv umgedeutet und als Parabel über den Ennui einer modernen Stadtgesellschaft erzählt: von Menschen, die unfähig geworden sind, ungefiltert und direkt miteinander zu kommunizieren, und die nur noch in Rollenspielen echte Gefühle entwickeln und austauschen können.

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Nun wendet er sich Alban Bergs zweitem, unvollendet gebliebenem Musiktheaterwerk zu: Lulu. Auch dies ist die Vertonung

BÜHNENBILDMODELL ZUR NEUINSZENIERUNG LULU.

eines Schauspieltextes, zu dem sich der Komponist das Libretto selbst eingerichtet hat: Das zweiteilige Drama Lulu von Frank Wedekind, bestehend aus den Teilen Der Erdgeist und Die Büchse der Pandora, hat Berg kongenial verdichtet und sich damit eine streng symmetrische Form geschaffen, die er in seiner Musik aufgreift. Bei aller Konstruktion – natürlich gründet sich Bergs Partitur auf eine einzige Zwölftonreihe – ist diese Musik von großer dramatischer Unmittelbarkeit. Allerdings hat Berg sie nicht bis ins letzte Detail fertiggestellt. Der 3. Akt ist nur in einem Particell, einer Art kompositorischen Kurzschrift, überliefert; erst Ende der 1970er Jahre hat der österreichische Komponist Friedrich Cerha diesen Teil orchestriert. Doch nur in seiner ganzen Ausdehnung erschließt sich die Symmetrie von Steigerung, Peripetie und Niedergang des Dramas um Lulu. Daher haben sich Dmitri Tcherniakov und Kirill Petrenko ohne zu zögern für diese vervollständigte Fassung entschieden.


Im Labyrinth der Emotionen Auch Lulu ist, wie Wozzeck, eine Oper über fatale Beziehungen zwischen Menschen, über Leidenschaften, die sich ins Krankhafte steigern und tödlich enden. Der Regisseur stellt dabei die Beziehung zwischen Lulu und Dr. Schön ins Zentrum seiner Interpretation. Lulu, die Kindfrau und Femme fatale zugleich ist, und ihr wesentlich älterer Ersatzvater und Dauerliebhaber – an einer Stelle wird er als „Gewaltmensch“ bezeichnet – sind gedanklich aufeinander fixiert. „Wenn ich einem Menschen auf der Welt angehöre, gehöre ich Ihnen“, sagt Lulu. Dr. Schön zwingt sich, sie so weit von sich zu halten wie möglich: „Ich muss endlich zur Ruhe kommen“ – natürlich vergebens. „Sie wissen zu gut, dass Sie zu schwach sind, um sich von mir loszureißen“, konstatiert Lulu. Diese Beziehung ist so ausweglos wie zerstörerisch. Beide können nicht miteinander leben, aber auch nicht ohne einander existieren. Und beide wissen, dass eine „Erfüllung“ nach bürgerlichen Maßstäben, in einer gesellschaftlich sanktionierten Ehe, für sie zur Katastrophe führen muss. Daher versuchen sie fortwährend, voneinander loszukommen: Dr. Schön verheiratet Lulu erst mit dem alten Medizinalrat, dann mit dem Maler, in der Hoffnung, damit ihre Anziehungskraft auf ihn zu neutralisieren; Lulu provoziert Dr. Schön wiederum mit unzähligen Verehrern, die sie sich ständig in der Nähe hält. Doch sie können ihrer Ehe nicht ausweichen. Mag sich auch vieles durch die Heirat ändern, „nur Gottlob eines nicht!“, sagt Lulu: „Deine Liebe zu mir.“ Und diese Liebe endet tödlich – letztlich für beide. Lulu erschießt ihren Mann, und sie selbst wird im letzten trostlosen Bild der Oper von dem durch denselben Sänger wie Dr. Schön zu verkörpernden Jack (eine Anspielung auf den berüchtigten Jack the Ripper) ermordet. Die Geschichte einer doppelten Obsession also, die sich in den Dutzenden Kammern oder Zellen der gläsernen, durchscheinenden Bühnenbildkonstruktion durch andere Paare vervielfältigt widerspiegelt. Lichteffekte erlauben Durchblicke genauso wie sie mit Blendung das Erkennen erschweren; die Wege von einem Kabinett zum benachbarten sind oft labyrinthisch verschlungen. Die scheinbare Klarheit des Raumes entpuppt sich als höchst komplexe Verschachtelung: Sinnbild für das Dickicht der Emotionen, das Berg in seiner Musik zum Klingen bringt.

Malte Krasting

LULU ALBAN BERG Mo., 25.05.2015, 18:00 Uhr (Premiere; Preisgr. L) EXKL: VVK AB 18.03.2015 Fr., 29.05.2015, 18:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 21.03.2015 Mi., 03.06.2015, 18:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 27.03.2015 Sa., 06.06.2015, 18:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 30.03.2015 Mi., 10.06.2015, 18:00 Uhr (Preisgr. K) EXKL: VVK AB 02.04.2015 Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,22 € bis 184,86 € Preisgruppe K: ab 85,18 € bis 150,14 €

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CAMPUS

ALLES LÜGE Der Filmemacher Axel Ranisch inszeniert Pierangelo Valtinonis Kinderoper Pinocchio. Weil jeder dabei gleich an die Unwahrheit denkt, hat die engelsloge den phantasievollen Regisseur gebeten, ganz ehrlich und ungelogen eine Geschichte über das Lügen zu schreiben. Ob die nun wahr ist? Hm... DER WAHRHEIT AUF DER SPUR: REGISSEUR AXEL RANISCH (LINKS) IN VORBEREITUNG ZU PINOCCHIO.

ie Erinnerung schreibt ihre eigenen Wahrheiten – oder Lügen? Geschichten, die man immer wieder erzählt, entwickeln ein Eigenleben. Sie werden vom Erzähler verdichtet, aufgepeppt, versüßt. Hier und da schummeln sich aus dramaturgischen Gründen kleine unbedeutende Wahrheitsverzerrungen ein, die einem selbst nach mehrmaligem Erzählen vollkommen glaubwürdig erscheinen. Manchmal aber wird man von Personen, die vermeintlich dabei gewesen sein wollen, auf die eine oder andere Verdrehung hingewiesen. Oft genug bricht dann ein Gelächter auf Kosten des Erzählers aus, der all seine Glaubwürdigkeit verliert. Aber warum? Ist man ein Lügner, nur weil man es versteht eine Geschichte zu erzählen?

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Zentraler Bestandteil des Films war die Fernsehshow an sich. Leider ist so etwas nicht ganz preiswert. Wir hatten 1700 Euro zur Verfügung. Davon baute mein Szenenbildner mit viel Fantasie, Geduld und Spucke eine Bühne mit der schönsten Showtreppe, die das deutsche Fernsehen jemals gesehen hat und mein Kameramann lieh drei extra starke Projektoren aus. Das Ganze hätte fantastisch, professionell und beeindruckend ausgesehen, wenn, ja wenn es nicht gänzlich anders gekommen wäre.

Kaum zu glauben

Wenn ich nach meiner schlimmsten Dreherfahrung gefragt werde, erzähle ich immer folgende Geschichte. Und ich verspreche, dass sie wahr ist und ich kreuze meine Finger und schwöre es bei der Liebe meiner Eltern, den zehn Geboten, der Katze meiner ältesten Schwester und der Seelen aller von ihr gefressenen Mäuse. Die Geschichte ist wahr, zu 100 Prozent, so wie ich es schreibe.

Es war der Tag vor Drehbeginn, ich kam gut gelaunt mit meinem Lieblingsschauspieler Heiko Pinkowski ins Studio. Heiko sollte in „Miss Bildung“ alle männlichen Rollen spielen, also auch den Moderator. Ich fragte meinen Szenenbildner, ob man die prunkvolle Bühne schon betreten dürfe. Er gab sein Einverständnis und so nahm das Schicksal seinen Lauf.

Ich war ein junger, äußerst attraktiver Filmstudent an der Filmhochschule „Markus Wolf“ in Babelsberg und fieberte dem Drehbeginn meines ersten „richtigen“ Films entgegen. Ich hatte mit meinen 20 Lenzen zwar schon fünf Dutzend Kurzfilme auf dem Kerbholz, noch nie aber hatte einer dieser Filme Geld gekostet. Mein Professor Rosa von Praunheim hatte mir in einer Vorbesprechung des Drehbuchs noch einige liebevolle Worte mit auf den Weg gegeben: „Axel, schreib alles um! Dein Drehbuch ist Kacke und viel zu aufwändig. Normalerweise machst du aus Scheiße Gold, diesmal ist es umgekehrt.“

Nun muss man wissen, dass Heiko und ich zwar überaus attraktiv, aber auch von ausladend barocker Statur waren. So stiegen fünf Zentner Lebendgewicht mit königlicher Anmut die Showtreppe hinab, die immerhin für 16 Missen bestimmt war. Kaum erreichten wir die letzte Stufe knackte es im Gebälk. Die gesamte Konstruktion gab ein lautes, wehleidiges Schnaufen von sich und Heiko versank innerhalb von Sekunden neben mir in der Bühne. Einen Augenschlag später gaben auch die Bretter unter meinen Füßen nach und ich rauschte zu Heiko in die Tiefe. Seltsamerweise war das Erste was ich verspürte Erleichterung. Vielleicht hatte mein Professor mit seiner Kritik ja Recht. Doch dann kam der Schmerz und mit ihm fegte ich alle Selbstzweifel beiseite.

Ich küsste Rosa für seinen weisen Rat und änderte nichts. Ich fand meine Geschichte nämlich brillant. Sie handelte von der hübschen Akademikerin Steffi, die sich bei einer großen Fernsehshow um den Titel „Miss Bildung“ bewirbt, weil sie das deutsche Bildungssystem verändern möchte. Dabei gerät sie in die Mühlen der Medienma24

schinerie und muss begreifen, dass sich jedermann für ihre Titten, aber niemand für ihre Botschaft interessiert.

Ganz ehrlich jetzt Nach einem Krisengespräch mit dem Präsidenten der Hochschule bekamen wir die Chance bis zum nächsten Morgen die Bühne wien°25


der aufzubauen. Sie sollte Punkt 7 Uhr einem Belastungstest unterzogen werden, dem nicht einmal das Blaue Wunder von Dresden standgehalten hätte. Um 2.30 Uhr stand die Bühne. Einige Blessuren hatte sie davon getragen, aber ins richtige Licht gesetzt erstrahlte sie charakterstark und schöner noch, als am Morgen.

schwunden. Jemand hatte versäumt, das Studio abzuschließen. Für die meisten von uns war es die größte Katastrophe seit 20 Stunden. Die Bühne überstand tatsächlich den Härtetest. Drei handelsübliche „Billo“-Beamer konnten innerhalb der nächsten drei Stunden aufgetrieben werden. Das bildästhetische Konzept war zwar dahin, dafür aber wurde mit einer kleinen, zweistündigen Verspätung die erste Klappe meines Films geschlagen.

Einige Wochen zuvor hatte mir mein Vater sein „altes“ Auto geschenkt. Es war ein großer, weißer Kombi, keine sechs Jahre alt. Ein perfektes Filmauto mit viel Platz zum Verstauen. Ich packte das ganze Bauteam in meinen schönen Wagen und setzte einen jeden vor seiner Haustür ab. In Kreuzberg war noch immer die Hölle los. Gegen 4 Uhr war schließlich auch ich auf der Zielgeraden in mein Bett. Ein leiser Regen klopfte monoton gegen die Windschutzscheibe. Ich steckte mir einen Kaugummi in den Mund und drehte laut Musik auf. Zwecklos. Ich sah in der Ferne die Ampel auf rot springen, nahm den Fuß vom Gas und schlief ein.

Heikos miserable Laune, weil er trotz ausgekugelter Schulter zum ersten Drehtag erscheinen musste, verflog nicht. Die Projektoren waren zu schwach, um gegen das Licht der Scheinwerfer anzukommen, die ihrerseits schon so weit herunter gedimmt waren, dass die Bühne aussah wie die traurigste Raubkopie einer Casting-Show vom Offenen Kanal. Die Produktionsleitung hatte vergessen, Brötchen zu schmieren und Sitzgelegenheiten für die Missen zu organisieren, die bald darauf missgünstig wurden und den Drehort verließen.

Wovon ich träumte, während mein „neues“ Auto die Mitte der Fahrbahn verließ und gemütlich die parkenden Fahrzeuge am rechten Fahrbahnrand ansteuerte, weiß ich nicht mehr. Die ersten beiden Kollisionen aber muss ich mit ins Traumland genommen haben. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich erst durch den Zusammenstoß mit einem alten VW T3 wieder zu Bewusstsein gelangte. Als ich die Augen öffnete, stand mir eine begeisterte Gruppe bierseliger Teenager gegenüber, die meinen Stunt abfeierten wie eine Darbietung im Striplokal: „Krrraaaasssss, Alter! Geil, geil, geil! Kannste dit noch mal machen?“

Wider Erwartend wurde mein erster „richtiger“ Film, um in den Worten meines Professors zu bleiben, „scheiße“ und das, obwohl ich das Desaster der großen Fernsehshow im Schnitt auf gerade mal 70 Sekunden zusammenkürzte. Die KFZ-Versicherung kündigte meinem Vater nachdem wir den Schaden meldeten, musste aber die Kosten übernehmen. Ich wurde zu drei Monaten Fahrverbot, einer Strafe von 2500 Euro und neun Punkten verurteilt. Was also bleibt vom 1. Mai 2006?

In Krisensituationen ist meine Familie fantastisch. Während ich um 5 Uhr in der Gefangenensammelstelle Kreuzberg zwischen achtzig 1.-Mai-Steinewerfern saß und auf den Amtsarzt wartete, klingelte ich mit zittriger Hand und weinerlicher Stimme meine Eltern aus dem Bett. Mein Vater reagierte ruhig und sachlich, versprach mir, sich um die Beseitigung des Autoschrotts zu kümmern und bot mir an, mich in die Hochschule zu fahren. Zwischen den vielen wütenden, jungen Männern saß auch eine pitschnasse, in aufwändige Stoffe gehüllte Braut. Beide sahen wir uns an und erkannten einander als traurige Außerirdische in einer Welt voller Gewalt.

Eine verflucht gute Geschichte, die ich immer wieder gern erzähle und die sich genau so zugetragen hat, wie ich es geschrieben habe. Ich schwöre! Axel Ranisch PINOCCHIO PIERANGELO VALTINONI Fr., 05.06.2015, 18:00 Uhr Sa., 06.06.2015, 11:00 Uhr Sa., 06.06.2015, 18:00 Uhr So., 07.06.2015, 15:00 Uhr Di., 09.06.2015, 17:00 Uhr Mi., 10.06.2015, 17:00 Uhr Reithalle Preise: Erw. 24,70 € / Kinder 13,50 €

Als mein Papa mich an der HFF absetzte, drückte er mich fest an sich und wünschte mir Kraft für den Dreh. Ich lächelte dankbar. Nicht lang. Als wir uns allesamt um 7 Uhr zur sicherheitstechnischen Abnahme der Bühne trafen, waren alle drei Projektoren ver-

Oper

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Klosterhof I due Foscari, Giuseppe Verdi

10. St. Galler Festspiele 19. Juni bis 3. Juli 2015 www.stgaller-festspiele.ch Tickets +41 (0)71 242 06 06

Kathedrale Schweigerose, Jonathan Lunn

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IMPRESSUM / SERVICE

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DIE SCHNELLSTEN OPERN-TICKETS IN MÜNCHEN:

Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de

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Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Redaktion Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert (verantwortliche Redakteurin, V.i.S.d.P.) Bayerische Staatsoper: Laura Schieferle Christoph Koch Bettina Wagner-Bergelt (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D–80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign

DEN VORGEZOGENEN VORVERKAUF GIBT ES NUR BEI SÜDDEUTSCHE ZEITUNG TICKETS:

Fotos Titel, Seiten 4, 5, 12/13, 18, 16/17, 21/22: Wilfried Hösl Seite 6: JC Verchère Seiten 8, 9, 10, 11: Gert Weigelt Seite 12 (Opernstudio): Hendrik Schneider S. 14: lieblingsfilm Seite 24: Nikola Ziegler Seite 30: Daniel Stolle

Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de

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Bayerische Staatsoper: Dr. Imogen Lenhart Telefon +49 (0)89-2185 1006 imogen.lenhart@staatsoper.de Redaktionsschluss: 16. Februar 2015

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Druck pva, Druck und Medien-Dienstleistungen GmbH Industriestraße 15, D – 76829 Landau/Pfalz

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Karten für alle Veranstaltungen und weitergehende Informationen erhalten Sie in unserer Verkaufsstelle, kommen Sie doch persönlich vorbei: SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr

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SPIELPLÄNE — MÄRZ BIS MAI 2015 / OPERNFESTSPIELE 2015

März OPER 03 Di La Cenerentola ROSSINI 06 Fr Die Walküre WAGNER 07 Sa La Cenerentola ROSSINI 08 So Siegfried WAGNER 11 Mi Das Rheingold WAGNER 14 Sa Die Walküre WAGNER 15 So Die Entführung aus dem Serail MOZART 16 Mo Siegfried WAGNER 17 Di Die Entführung aus dem Serail MOZART 20 Fr Götterdämmerung WAGNER 21 Sa Die Entführung aus dem Serail MOZART 22 So Das Rheingold WAGNER 23 Mo Die Walküre WAGNER 26 Do Siegfried WAGNER 28 Sa Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH 29 So Götterdämmerung WAGNER 31 Di Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH BALLETT 05 Do Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY 10 Di Artifact II/ The Exiles/ Zugvögel FORSYTHE/ LIMÓN/ KYLIÁN / BACH / SCHÖNBERG / HAUBRICH / RAVEL 13 Fr Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY 19 Do Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY 27 Fr Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY KONZERT 19 Do Passionskonzert Allerheiligen Hofkirche

BALLETT 01 Mi Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 06 Mo Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 08 Mi Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 13 Mo Ballett extra: Proben zur Uraufführung von Richard Siegal Probenhaus, Platzl 7 BallettFestwoche 18.04. bis 26.04.2015 18 Sa Portrait Richard Siegal SIEGAL / BIANCHI HOESCH / CAGE / NICOLAI Premiere 19 So Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung / Junior Company 19 So Portrait Richard Siegal SIEGAL / BIANCHI HOESCH / CAGE / NICOLAI 20 Mo Ballett extra: 25 Jahre Staatsballett Probenhaus, Platzl 7 21 Di Gastspiel Ballett am Rhein SCHLÄPFER / MAHLER 22 Mi Gastspiel Ballett am Rhein SCHLÄPFER / MAHLER 23 Do Der gelbe Klang SIMON/ MALIPHANT / BARTON / ZAPPA / MUKUL / BATES 24 Fr Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY/ LIGETI 25 Sa Paquita RATMANSKY / PETIPA / DELDEVEZ / MINKUS

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Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt. Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen. Weitere Informationen und Karten erhalten Sie in unserer Vorverkaufsstelle: SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München Öffnungszeiten: Montag bis Donerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr

KONZERT 13 Mo 5. Akademiekonzert

CUBA AMIGA Erwin Schrott & Friends 23. Juli (Preisgr. F) Nationaltheater Festspiel-Kinderchor-Konzert MÜLLER, BOSAREVA, MAYER, BRITTEN 25. Juli (Preisgr. CB) Cuvilliés-Theater Festspiel-Kammerkonzert auf historischen Instrumenten LACHNER, BURGMÜLLER, KAHN, REINECKE 27. Juli (Preis: 42 €) Alte Pinakothek Kammerkonzert VI HAYDN, DVOŘÁK, BRAHMS 28. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater LIEDERABENDE Pavol Breslik 30. Juni (Preisgr. PEE) Prinregententheater Edita Gruberova 03. Juli (Preisgr. F) Anne Schwanewilms 19. Juli (Preisgr. PEE) Prinzregententheater

OPER FÜR ALLE dank BMW München Festspiel-Konzert DVOŘÁK, MUSSORGSKY, STRAWINSKY 18. Juli Marstallplatz Manon Lescaut PUCCINI 31. Juli Max-Joseph-Platz UNICREDIT FESTSPIEL-NACHT 04. Juli Fünf Höfe, HVB Forum, Filiale Altstadt der Hypo Vereinsbank, Kardinal-Faulhaber-Straße, u.a. FESTSPIEL-GOTTESDIENST 28. Juni St. Michael, Neuhauser Straße Partner der Festspiel-Werkstatt

Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt. Alle Preise inkl. System- und VVKGebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen. Weitere Informationen und Karten erhalten Sie in unserer Vorverkaufsstelle SZ-ServiceZentrum in der Fürstenfelder Straße 7. Kaufi ngers traße

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Kammerkonzert V WEBERN, SCHUBERT, BRAHMS 22. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater

Jonas Kaufmann 20. Juli (Preisgr. F)

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Festspiel-Barockkonzert BIBER, MUFFAT, SCHMELZER 13. Juli (Preis: 42 €) Alte Pinakothek Kammerkonzert IV CERNAVCA, SCHUBERT, ONSLOW 15. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés- Theater Festspiel-Konzert der Münchner Hofkantorei MONTEVERDI 19. Juli (Preisgr. AU) Allerheiligen Hofkirche

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Roberto Devereux DONIZETTI Mit Edita Gruberova Alexey Dolgov und Franco Vassallo 10., 15. Juli (Preisgr. L) Tristan und Isolde WAGNER Mit Peter Seiffert, René Pape und Waltraud Meier 08., 12. Juli (Preisgr. L) Die Sache Makropulos JANÁČEK Mit Nadja Michael und Pavel Černoch 02. Juli (Preisgr. K) Die schweigsame Frau STRAUSS Mit Franz Hawlata und Brenda Rae 05., 09. Juli (Preisgr. K) BALLETT Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY 01. Juli (Preisgr. G) Paquita RATMANSKY / PETIPA / DELDEVEZ / MINKUS 04. Juli (Preisgr. G) Ein Sommernachtstraum NEUMEIER / MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI 07. Juli (Preisgr. G) Das Triadische Ballett / Le Sacre du printemps SCHLEMMER / BOHNER / WIGMAN / HESPOS / STRAWINSKY 10., 11., 12. Juli (Preisgr. PEE) FESTSPIELKONZERTE Kammerkonzert I Munich Opera Horns & Friends Unter der Leitung von Richard Whilds 24. Juni (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Kammerkonzert II BRAHMS, CERHA, DEBUSSY, SAINT-SAËNS 03. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Kammerkonzert III SCHUMANN, MOZART, JANÁČEK 10. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater Festspielkonzert Opernstudio 12. Juli (Preisgr. CE) Cuvilliés-Theater

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FESTSPIELPREMIEREN Pelléas et Mélisande DEBUSSY 28. Juni, 01., 07. Juli 04. Juli auch als Live Stream Mit Elena Tsallagova, Elliot Madore Prinzregententheater Arabella STRAUSS Mit Anja Harteros und Thomas J. Mayer 06., 11., 14., 17. Juli OPER Don Carlo VERDI Mit René Pape, Ramón Vargas und Anja Harteros 24., 27., 30. Juli (Preisgr. M) Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY Mit Anna Netrebko und Mariusz Kwiecien 26., 29. Juli (Preisgr. K) Elektra STRAUSS Mit Waltraud Meier, Evelyn Herlitzius und Adrianne Pieczonka 16., 19. Juli (Preisgr. K) Lucia di Lammermoor DONIZETTI Mit Diana Damrau und Pavol Breslik 22., 25. Juli (Preisgr. M) Madama Butterfly PUCCINI Mit Kristine Opolais und Joseph Calleja 13. Juli (Preisgr. L) Manon Lescaut PUCCINI Mit Kristine Opolais und Jonas Kaufmann 28., 31. Juli (Preisgr. S) Norma BELLINI Mit Massimo Giordano und Sondra Radvanovsky 29. Juni (Preisgr. K) L’Orfeo MONTEVERDI Mit Christian Gerhaher und Anna Bonitatibus 18., 21., 23. Juli (Preisgr. PA) Prinzregententheater

26 So Les Ballets Russes FOKINE/ NIJINSKA/ KOHLER/ RIMSKI-KORSAKOW/ POULENC/ TSCHAIKOWSKY

OPER 02 Sa Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY 04 Mo La forza del destino VERDI 05 Di Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY 07 Do La forza del destino VERDI 09 Sa Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY 10 So La forza del destino VERDI BALLETT 03 So Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW 08 Fr Portrait Richard Siegal SIEGAL / BIANCHI HOESCH / CAGE / NICOLAI KONZERT 05 Di 2. Kammerkonzert der Orchesterakademie Schloss Fürstenried 08 Fr 2. Kammerkonzert der Orchesterakademie Allerheiligen Hofkirche

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Partner der Opernfestspiele

26 So Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung / Junior Company

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Götterdämmerung WAGNER Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH Götterdämmerung WAGNER Roberto Devereux DONIZETTI L’elisir d’amore DONIZETTI

14 Di 5. Akademiekonzert 26 So 5. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche LIED 25 Sa Christian Gerhaher singt Schubert Einführung 27 Mo Christian Gerhaher singt Schubert 30 Do Christian Gerhaher singt Schubert

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April OPER 02 Do 04 Sa 05 So 07 Di 10 Fr

11 Sa Roberto Devereux DONIZETTI 12 So L’elisir d’amore DONIZETTI 12 So Le Comte Ory ROSSINI Premiere 15 Mi L’elisir d’amore DONIZETTI 17 Fr Robert Devereux DONIZETTI 17 Fr Le Comte Ory ROSSINI 19 So Le Comte Ory ROSSINI

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SAALPLÄNE / OPERN‒RÄTSEL

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2. Rang ProszeniumsLoge

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Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: M. Rößner-Teupke (Lösung: 5)


CUVILLIÉS-THEATER

3. Rang

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2. Rang Mittelloge

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Ballettlexikon

K gezeichnet von Daniel Stolle

ynamik (von dynamis: griechisch Kraft): die Kraft, die un- oder wenig beschleunigte Körper in Bewegung versetzt; im Tanz die sensible musikalische Abstufung unterschiedlicher Geschwindigkeiten – gleitend oder abrupt. Eine hohe Dynamik zu haben, bedeutet für eine Tänzerin oder einen Tänzer, eine Pose, eine Position oder auch eine gedehnte Bewegung auf die Spitze zu treiben, um sie dann unvermittelt, überraschend oder für das ungeübte Auge kaum wahrnehmbar zu verändern, zu stoppen oder zu beschleunigen. Im Tanz sind Dynamik und die damit einhergehende Phrasierung das Tüpfelchen auf dem i, das die Qualität der Interpretation durch den/die TänzerIn ausmacht.

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n°25


DIE KUNST IST ES, DIE DINGE AUCH MAL ANDERS ZU SEHEN

Die preisgekrönte Musikabteilung bei LUDWIG BECK - aktuell mit über 120.000 Titeln aus Klassik, Jazz, Weltmusik und Hörbüchern. Am Münchner Marienplatz.

Philippe Jaroussky Green - Mélodies de Paul Verlaine Mit diesem Album begibt sich Philippe Jaroussky auf eine musikalische Entdeckungsreise in die Zeit des „Fin de Siècle”. Die Lyrik Paul Verlaines hat zahlreiche Komponisten zu reizvollen Liedern inspiriert. Mit dabei sind Quatuor Ebène, Nathalie Stutzmann und der Pianist Jérôme Ducros.

Erato 2564616695

2 CD € 19,95

Diana Damrau Fiamma del Belcanto

Sol Gabetta / Bertrand Chamayou The Chopin Album

Diana Damrau ist phänomenal vielseitig. Ihre intensive Bühnenpräsenz und die kompromisslose Hingabe an die jeweilige Rolle sind bereits legendär. Der Titel des neuen Albums scheint zukunftsweisend zu sein, denn sie entwickelt sich immer mehr zur Belcanto-Spezialistin.

Unerhört produktiv ist die argentinische Cellistin Sol Gabetta. Trotzdem klingt ihr Cellospiel immer frisch und inspiriert. Zumal dann, wenn sie mit einem ebenbürtigen Partner wie Bertrand Chamayou am Klavier zusammentrifft. Ein singulärer Genuss!

Erato 2564616674

Sony Classical 88843093012

CD € 17,95

CD € 17,95

Sonya Yoncheva Paris, mon amour

Martin Stadtfeld Schumann

Sonya Yoncheva überraschte mehrfach als Einspringerin für Anna Netrebko und Kristīne Opolais mit einer luxuriös und süffig klingenden, wohlausgeglichenen Sopranstimme. Ihre Stimmfarbe hat einen hohen Wiedererkennungswert. Vielversprechend!

Martin Stadtfeld hat sich vor allem als Bach-Interpret einen Namen gemacht. Doch er kann auch anders. Schumanns romantisches und einziges Klavierkonzert erklingt bei ihm voller Emphase. Ergänzt wird das Programm durch die anrührenden „Kinderszenen”.

Sony Classical 88875017202

Sony Classical 88875057912

CD € 17,95

Mit Werken von Ravel und Gershwin zeichnet Simone Dinnerstein auf ihrer neuen CD die wechselseitigen Einflüsse der Beziehung zwischen Frankreich und den USA nach, ergänzt durch ein Klavierkonzert, das Philip Lasser eigens für die Pianistin komponiert hat.

Fachübergreifendes Denken und interdisziplinäre in den Sokolov AlbrechtZusammenarbeit Mayer Nemanja Radulović The Salzburg Recital Lost and Found Journey East Bereichen Rechtsberatung, WirtSokolovs Debüt bei der DeutDer populäre Oboen-Solist der Noch ein Teufelsgeiger? Nein, schaftsprüfung, Steuerberatung schen Grammophon hätte Berliner Philharmoniker hat in eher ein passionierter Vollblutnicht gelungener ausfallen und Deutschlands Musikarchiven musiker, der geradezu birst vor Family Office charakterikönnen. Den Glücklichen, die Ausdruckskraft und Gestaltungsgestöbert und längst vergessewillen. Jedes Konzert so zu ne Werke für sein Instrument seinem Vortrag bei den Salz- sieren den Beratungsansatz zutage gefördert, die damit spielen, als wär’s sein letztes, burger Festspielen 2014 ihren Münchner Dornröschenschlaf Kanzlei beendas ist seine Devise. Und so lauschen durften, wurde ein der den werden, denn sie sind es spielt er auch. einzigartiger Abend beschert. wert, gehört werden. am zuSiegestor.

Sony Classical 88875032452

DG 4794342

Simone Dinnerstein Broadway – Lafayette

CD € 17,95

Bestell-Service für CDs/DVDs: musik@ludwigbeck.de LUDWIG BECK Marienplatz 11 • 80331 München Preise gültig bis 30.04.2015

2 CD € 23,95

DG 4792942

CD € 17,95

DG 4793361

CD € 17,95

PETERS, SCHÖNBERGER & PARTNER Sie möchten immer über die Neuheiten und Empfehlungen aus unserer Musikabteilung auf dem Laufenden bleiben? Schackstraße 2, 80539 München RECHTSANWÄLTE Dann besuchen Sie unsere Website und registrieren Sie sich Tel.: +49 89 38172- 0 WIRTSCHAFTSPRÜFER für unseren monatlichen Email-Newsletter unter: psp@psp.eu, www.psp.eu STEUERBERATER stories.ludwigbeck.de

CD € 17,95

J. S. Bach Oboensonaten Ramón Ortega Quero Der zweifache ECHO-Preisträger und Gewinner mehrerer Wettbewerbe debütiert bei seinem neuen Label Berlin Classics mit der Oboen-Fassung von Bachs Flötensonaten sowie einigen persönlichen Bearbeitungen von Werken des großen Thomaskantors.

Berlin Classics 0300648BC

CD € 17,95

Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.

ECHO AUSGEZEICHNET


DIE KUNST IST ES, DIE DINGE AUCH MAL ANDERS ZU SEHEN

Fachübergreifendes Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Bereichen Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office charakterisieren den Beratungsansatz der Münchner Kanzlei am Siegestor.

PETERS, SCHÖNBERGER & PARTNER RECHTSANWÄLTE WIRTSCHAFTSPRÜFER STEUERBERATER

Schackstraße 2, 80539 München Tel.: +49 89 38172- 0 psp@psp.eu, www.psp.eu

Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.


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