engelsloge n°46

Page 1

n°46

Dezember 2020 bis März 2021

BAYERISCHE STAATSOPER

30 JAHRE BAYERISCHES STAATSBALLETT PARADIGMA

Der dreiteilige Ballettabend feiert kurz vor Weihnachten Premiere

200 PROZENT OPER

Antonello Manacorda dirigiert die Neuproduktion von Der Freischütz

SOMMER, NICHT HERBST

Barrie Kosky inszeniert einen neuen Rosenkavalier


Unverbindliche Darstellung aus Sicht des Illustrators

BERE

ÜBER VERK

ITS

50 %

AU F T

WOHNEN, WO MÜNCHEN AM SCHÖNSTEN IST DIREKT AN DER FLUSSLANDSCHAFT DER WÜRM GELEGEN EDITION AW18 MÜNCHEN-OBERMENZING An der Würm 18 Moderne Mehrfamilien-Villen mit nur 10 eleganten Wohnungen von ca. 69 − 213 m2, ab ca. 748.900 Euro Provisionsfrei, direkt vom Bauträger

H-I-M HOCHWERTIGE IMMOBILIEN MÜNCHEN www.him-villenbau.de · Tel. 089 600 88 700


EDITORIAL / INHALT

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

30

Jahre ist es her, dass das Bayerische Staatsballett unter Konstanze Vernon als künstlerisch unabhängige Sparte gegründet wurde. Heute zählt das von Igor Zelensky geleitete Ensemble zu den international führenden Compagnien und präsentiert kurz vor Weihnachten einen neuen dreiteiligen ­Ballettabend: Paradigma.

Dezember 2020 bis März 2021

Fast 50 Jahre stand Otto Schenks Inszenierung von Der Rosen­ kavalier auf dem Spielplan der Bayerischen Staatsoper. Eine Le­ benszeit, die sich der Regisseur unserer Neuproduktion für seine ­Lesart der Strauss-Oper nicht wünscht: „Nostalgie und Theater sind schlechte Bettgenossen“, meint der für seine präzise Figu­ renzeichnung bekannte Barrie Kosky. In seinen Inszenierungen spielt der Australier immer wieder mit unterschiedlichen Epo­ chen, theatralischen Sprachen und Stilen.

····

····

Die aktuelle Covid-19-Pandemie stellt uns als Theater vor enorme Herausforderungen. Wir tun unser Möglichstes, Ihnen weiterhin die Vielfalt unseres künstlerischen Schaffens darzubieten, bitten Sie aber um Verständnis, wenn es zu Änderungen im Spielplan kommt. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der engelsloge – und bleiben Sie gesund.

OPER

8 IM WANDEL DER ZEIT Barrie Koskys Neuinszenierung von Der Rosenkavalier ····

STECKBRIEF

10 JUDITH: КONZERT FÜR ORCHESTER / HERZOG BLAUBARTS BURG ····

Das dritte Jubiläum greift zurück ins 19. Jahrhundert: 1821 wurde in Berlin Der Freischütz von Carl Maria von Weber uraufgeführt. 200 Jahre später, im kommenden Februar, präsentiert Dmitri Tcherniakov seine Deutung dieses Werkes, das als Inbegriff der deutschen romantischen Oper gilt. Die musikalische Leitung hat ­Antonello Manacorda. Lesen Sie das Interview mit dem italieni­ schen Dirigenten in dieser engelsloge.

OPER

4 GENIAL UNHEIMLICH Im Gespräch mit Antonello Manacorda

HIGHLIGHTS

12 HÖHEPUNКTE IM WINTER ····

BALLETT

14 OHNE AUFBRUCH KEINE ZUKUNFT 30 Jahre Bayerisches Staatsballett mit Paradigma ····

SERVICE

16 SERVICE / IMPRESSUM / BESTELLSCHEIN 17 SPIELPLAN JANUAR BIS MÄRZ 2021 / ­OPERNRÄTSEL ····

UNSER TIPP

18 THEMENКONZERTE Ausgewählte Vorträge und Musik an außergewöhnlichen Orten

Nikolaus Bachler Intendant der Bayerischen Staatsoper

RIEDEL GLAS KUFSTEIN SCHAUGLASHÜTTE •SHOP • OUTLET

Weissachstraße 28 · 6330 Kufstein · www.riedel.com Tel.: +43 (0)5372 - 64896-901 · shopkufstein@riedel.com

n° 46


OPER

GENIAL U ­ NHEIMLICH Antonello Manacorda dirigiert die Neuproduktion Der Freischütz von Carl Maria von Weber. Premiere ist Anfang Februar. Ein Gespräch mit dem in Turin geborenen Dirigenten über Angst und Verzweiflung, die beiden ersten Takte der Ouvertüre und das Repertoire seiner Seele. Herr Manacorda, 200 Jahre nach seiner Uraufführung – wie steht der Freischütz heute in der Welt? Es ist unglaublich spannend, diese Oper einzustudieren, zumal mit einem Regisseur wie Dmitri Tcherniakov. Wenn man versteht, was diese Gespenster, diese Dunkelheit, diese Angst und der Teu­ 4

fel, was das für uns heute bedeuten kann, dann hat man es mit einer der aktuellsten Geschichten überhaupt zu tun. Der Frei­ schütz ist die Auseinandersetzung mit allen Aspekten des Men­ schen: dem Dunklen, dem Sonnigen, der Verzeihung, der Liebe, der Hoffnung. Der Freischütz ist 200 Prozent Oper. n° 46


Lina ballerina clip Weißgold und Diamanten.

Haute Joaillerie, place Vendôme seit 1906

MÜNCHEN - Maximilianstraße 10 www.vancleefarpels.com - +49 89 2300 0720


›››

OPER

Das Werk gilt als In­ lich die italienische und auch begriff der deutschen die französische Operntradi­ ­romantischen Oper. tion. Das war die Art, Oper zu Es ist irreführend, dass der machen. Ich interpretiere also Frei­schütz als D I E deutsche den Freischütz aus der Per­ Oper bezeichnet wird. Ich wür­ spektive vor seiner Zeit und de eher sagen, er ist die ers­ nicht mit der Schwere und ANTONELLO MANACORDA DIRIGIERTE BEREITS DIE NEUPRODUKTION ALCESTE AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER. te wirklich deutsche Oper. Mit der Opulenz, mit denen man dem Freischütz hatten die später die Romantik spielte. Deutschen nach so vielen Jah­ ren italienischer Oper endlich etwas „Eigenes“ in der Hand. End­ Gehen Sie als Dirigent mit einem geschlossenen lich gab es einen Komponisten wie Weber, der ein großes Stück musikalischen Bild in die Probenarbeit oder geschrieben hatte, mit Themen, die sehr populär in der Zeit der entwickeln Sie das mit dem Orchester und den Romantik waren. Das Publikum konnte sich leichter mit dem Ge­ Sängerinnen und Sängern zusammen? schehen auf der Bühne iden­tifizieren, als das in einer BelcantoBeides. Ich lese die Partitur und versuche, die Sprache des Kom­ oder Mozartoper möglich war. ponisten zu verstehen. Gleichzeitig ist mir die Auseinanderset­ zung mit dem Regisseur besonders wichtig. Dann formen wir die Sie haben es schon erwähnt, im Freischütz Produktion mit dem Material und den Mitteln, die wir zur Verfü­ tauchen viele Elemente auf, die uns heute gung haben: den Sängern, dem Orchester, der Partitur und dem ­beschäftigen: Angst, Verzweiflung, Konzept des Regisseurs. Die musikalische Interpretation entwi­ ­Verunsicherung. Was kann Musik in unserer ckelt sich sehr während der Probenphase. Es ist schon vorge­ Zeit leisten, um solchen Themen zu begegnen? kommen, dass ich die Tempi mancher Nummern in zwei unter­ Die universelle Sprache der Musik hat die Kraft, wie ein Brennglas schiedlichen Inszenierungen völlig verschieden dirigiert habe. in unserem Leben zu sein, und lässt uns bestimmter Gefühle viel bewusster werden. Musik zeigt uns auf sehr wilde Weise, woraus Wie gut kennen Sie die Sängerinnen und Sänger, wir gemacht sind, woher wir kommen und wohin wir gehen. mit denen Sie arbeiten werden – ihre Stärken, ihre Schwächen? „Auf die Ouvertüre bilde ich mir etwas ein“, Ich kenne nicht alle Sänger persönlich, aber doch sehr viele. Es ist schrieb Carl Maria von Weber selbst, „wer zu eine perfekte Besetzung für den Freischütz 2021. Die Stärken und Schwächen kommen interessanterweise erst in der Endpha­ hören versteht, wird die ganze Oper in nuce darin se von Proben ans Licht. Denn so lange man im Probenraum ar­ finden.“ Wie ist das für Sie? beitet, kann man alles behaupten oder versuchen, aber wenn es Die Ouvertüre zählt zum Besten, was Musik zu bieten hat. Sie auf die Bühne geht, mit dem Orchester statt Klavierbegleitung, präsentiert alle zentralen Motive und Elemente, denen wir im dann geschieht das Wichtigste. Verlauf der Oper begegnen werden – die ganze Atmosphäre der Geschichte. Es beginnt mit einem ganz leisen Ton, gefolgt von Wie reagieren Sie auf die veränderte Akustik einem enormen Crescendo. In nur zwei Takten beschreibt Weber des Zuschauersaales, der ja wahrscheinlich das Unheimlichste überhaupt. Genial, absolut genial. nicht gefüllt sein kann, wie gewohnt? Ich war bereits im September für eine Serie Così fan tutte in Mün­ Die Biografie auf Ihrer Homepage beginnt mit chen. Diese Erfahrung hilft mir. Die Besetzung ist wegen der Ab­ dem Satz: „Ein Italiener mit starker Affinität zum stände zwischen den Musikern kleiner und das Orchester im Par­ deutschen Repertoire“. Woher kommt dieses kett optisch und akustisch präsenter. Man muss sich sehr Hingezogensein? bemühen, die richtige Lautstärke zu treffen, damit die Sänger Ich war sehr lange als Konzertmeister für Claudio Abbado tätig, gut zu hören sind. Es wird auf jeden Fall sehr interessant, denn mit dem ich zwei Orchester gegründet habe. Abbado hat mein wir werden einen musikalisch schlankeren und unkonventionelle­ musikalisches Bewusstsein aktiviert. Mein Repertoire, das Reper­ ren Freischütz haben. toire meiner Seele, ist das mitteleuropäisch-deutsche, im Grunde Interview: Detlef Eberhard Abbados Repertoire. Alles über diese Musik habe ich von ihm ge­ lernt. Und wenn man als Konzertmeister ein neues Orchester for­ DER FREISCHÜTZ men muss, gibt es nichts Besseres, als Haydn und Mozart. Das ist CARL MARIA VON WEBER die Basis der gesamten Musik, die danach kam, und das habe ich So., 07.02.2021,18:00 Uhr Premiere (Preisgr. S) VVK AB 07.12.2020 * Jahre lang gespielt. Deshalb fühlte es sich völlig organisch an, als Mi., 10.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. M) VVK AB 10.12.2020 * Sa., 13.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. M) VVK AB 12.12.2020 * AUCH IM LIVE-STREAM Nikolaus Bachler anrief und fragte, ob ich die Neuproduktion des Mi., 17.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. M) VVK AB 17.12.2020 * Freischütz leiten wolle. Mo., 22.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. M) VVK AB 22.12.2020 * Was bedeutet das für Ihren Zugang zum ­Freischütz? Wenn ich beginne, ein Stück zu lernen, frage ich mich immer: Was klang dem Komponisten in den Ohren, was hatte er im Bewusst­ sein? Bei Weber waren das natürlich Belcanto und Mozart, natür­ 6

Do., 25.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. M) VVK AB 24.12.2020 * Nationaltheater Preisgruppe M: ab 133,84 € bis 218,96 € Preisgruppe S: ab 162,96 € bis 274,96 €  *Ohne Gewähr. Coronabedingte Änderungen finden Sie unter www.staatsoper.de Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

n° 46


OSTERFESTSPIELE SALZBURG 2021 CHRISTIAN THIELEMANN SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN

27. März — 5. April

GIACOMO PUCCINI

TURANDOT

Christian Thielemann Sächsische Staatskapelle Dresden Anna Netrebko • Yusif Eyvazov • Golda Schultz

Unter der Leitung von Sir Antonio Pappano • Christian Thielemann Sir András Schiff • Philippe Herreweghe

KARTEN Tel. +43/662/80 45-361 karten@ofs-sbg.at

K ARTEN EINZEL ZT JET LICH ! ERHÄLT

osterfestspiele-salzburg.at

Foto: © shutterstock • Design: Pratter

KONZERTE


OPER

IM WANDEL DER ZEIT Seine Arbeiten sprühen vor Witz und Ironie, er liebt das Unterhaltungstheater und lässt sich von Tradition nicht einschüchtern. Barrie Kosky ist wie geschaffen für die ­erste Neuinszenierung des Rosenkavalier seit fast fünfzig Jahren.

DIE ZEIT IST EIN ZENTRALES THEMA IN RICHARD STRAUSS’ OPER DER ROSENKAVALIER – BÜHNENBILDENTWURF FÜR DIE NEUPRODUKTION VON RUFUS DIDWISZUS

„N

ostalgie und Theater sind schlechte Bettgenos­ sen“, sagt Barrie Kosky. Die Otto-Schenk-Ins­ zenierung des Rosenkavalier war über fünfund­ vierzig Jahre im Repertoire der Bayerischen Staats­ oper und wurde seit ihrer mittlerweile ­legendären Premiere unter Carlos Kleiber 1972 bis zur letzten ­Aufführung 2018 unter Kirill Petrenko 195 Mal gespielt. Die Vor­ stellung, dass eine seiner eigenen Inszenierungen ein halbes Jahrhundert irgendwo auf dem Spielplan steht, findet Kosky ­jedoch eher erschreckend als schmeichelhaft. „Theater muss sich verändern.“ Deshalb scheint es jetzt auch der richtige Zeit­ punkt, diese Oper, die gerade in München eine lange Tradition hat, neu zu hinterfragen. Eine Oper, in der doch ein großes Stück

8

Nostalgie und Sentimentalität mitschwingt, jedoch eingebettet in ein artifizielles Konstrukt, weit entfernt von jeglichem Realis­ mus, wie Kosky findet. Es sei kein historisches Rokoko, das man auf der Bühne sieht, sondern eine von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal erfundene künstliche Welt. Man könne dieses Stück aber dennoch (oder gerade deshalb) nicht komplett ins 21. Jahrhundert verschieben und alles darin zeitgenössisch präsen­ tieren. Barrie Kosky spielt in seinen Inszenierungen immer mit einem Mix aus unterschiedlichen Zeiten, theatralischen Sprachen und Sti­ len, deswegen will er auch beim Rosenkavalier „die Widersprüche zelebrieren und nicht verstecken“.


MIT DEM ROSENKAVALIER INSZENIERT BARRIE KOSKY NACH DIE SCHWEIGSAME FRAU SEINE ZWEITE STRAUSS-OPER FÜR DIE BAYERISCHE STAATSOPER.

„ Es geht ums Erinnern und Vergessen. Woran darf man denken und was streicht man besser aus dem Gedächtnis?

Und Widersprüche gebe es viele in diesem Stück. Aber dadurch werde es für einen Regisseur erst interessant. Auch wenn Kosky den Rosenkavalier für eine der zehn am schwierigsten zu inszenierenden Opern hält: „Man braucht ein gutes Handwerkszeug, da szenisch so viel passiert und es so viele Figuren gibt, die alle individuell geführt und koordiniert werden müssen.“

tigkeit mitschwingt, die insbesondere in einigen Interpretationen der Nachkriegs­ zeit durch ein viel zu großes Pathos zuge­ deckt sei. Wenn die Marschallin melancho­ lisch wird, dann seien dies „Wolken an einem Sommertag, nicht Wolken im Herbst“, und Kosky ist über­ zeugt, dass Marlis Petersen in der Münchner Neuproduktion ge­ nau diese Mischung aus Nostalgie und Lebenslust ideal verkör­ pern wird.

Strauss und Hofmannsthal hatten ihr Werk als Hommage an Mo­ zart verstanden, indem sie ein stilisiertes 18. Jahrhundert auf der Bühne zeigten. „In der DNA des Stücks liegt jedoch auch eini­ ges von französischer Operette und Boulevardkomödie“, so Kos­ ky, „und Strauss war extrem eifersüchtig auf Franz Lehár, da dieser so erfolgreich war mit seinen Operetten.“ Etwas Ähnliches schwebte dem Komponisten und seinem Librettisten auch mit dem Rosenkavalier vor, nämlich der Versuch einer Unterhaltungs­ komödie, in die sich aber eine postwagnersche Klangsprache und die Psychologie der Jahrhundertwende mischen. Eigentlich ein Stück der Gegensätze und Kontraste. „The most fake opera ever written“, bringt es Kosky nicht ohne Ironie auf den Punkt, wenn er das zu Beginn des 20. Jahrhunderts entworfene Rokoko-Ambi­ ente à la Mozart als reine Phantasiewelt beschreibt, die er nun in seiner eigenen Phantasie weiterdenkt.

Immer noch Party-Girl Gerade die Zeit, jenes „sonderbar Ding“, ist eines der zentralen Themen der Oper, das sich insbesondere in der Figur der Mar­ schallin manifestiert. Für Kosky ein wunderbarer Ansatzpunkt für seine Inszenierung: „Es geht ums Erinnern und Vergessen. Woran darf man denken und was streicht man besser aus dem Gedächtnis?“ Und da sind wir wieder bei der Nostalgie. Ja, die Marschallin habe ihre melancholischen Momente. „Aber sie ist im­ mer noch ein bisschen Party-Girl, voller Lebensfreude. Und Octa­ vian war sicher nicht ihr letzter Lover.“ Deshalb will Kosky am Ende des Stücks auch keine Tristesse aufkommen lassen, kein sentimentales Entsagen, sondern einen durchaus optimisti­ schen, vielleicht sogar heiteren Blick in die Zukunft. „Wir sehen hier nicht die Frau der Vier letzten Lieder, sondern vielmehr eine Frau wie Hanna Glawari in der Lustigen Witwe.“ Darum ist Barrie Koskys Lieblingsaufnahme auch diejenige unter Erich Kleiber – „also Papa Kleiber, nicht der Sohn!“ – , da dort eine gewisse Leich­ n° 46

Ein kompliziertes Werk Die Inszenierungen von Barrie Kosky sprühen vor Ideenreichtum, Witz, Ironie und einer präzisen Figurenzeichnung. Seine Liebe zum Unterhaltungstheater, zur sogenannten leichten Muse, zur Operette zwischen Franz Lehár, Jacques Offenbach und Paul Ab­ raham wird auch in seine Lesart des Rosenkavalier mit einfließen. Vielleicht hat er auch gerade als Australier eine andere, unbefan­ genere Sicht auf ein Stück, dem doch eine so große Tradition anhaftet, nicht zuletzt in München. „Diesen ganzen Ballast der Vergangenheit habe ich nicht, und es interessiert mich nicht, was vorher gemacht wurde.“ Einem so komplizierten Werk wie dem Rosenkavalier müsse man sich aus einer subjektiven Perspektive nähern und genau herausfinden, welche Aspekte einen daran in­ teressieren. Bei ihm ist es diese Mischung aus einem Blick in die Vergangenheit und künstlerischen Ausdrucksmitteln der aufkei­ menden Moderne. Ein artifizielles Spiel mit Zeiten und Epochen, das war es schon bei Strauss und Hofmannsthal und das wird es nun auch in Barrie Koskys Neuinszenierung sein. Er hofft nicht, dass es sie in fünfzig Jahren noch gibt. Florian Heurich DER ROSENKAVALIER RICHARD STRAUSS Do., 18.03.2021, 18:00 Uhr Premiere (Preisgr. U) EXKL. VVK AB 11.01.2021* So., 21.03.2021, 17:00 Uhr (Preisgr. T) EXKL. VVK AB 14.01.2021* AUCH IM LIVE-STREAM Mi., 24.03.2021, 18:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL. VVK AB 18.01.2021* So., 28.03.2021, 17:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL. VVK AB 21.01.2021* Mi., 31.03.2021, 18:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL. VVK AB 25.01.2021* Sa., 03.04.2021, 17:00 Uhr (Preisgr. S) EXKL. VVK AB 27.01.2021* Nationaltheater Preisgruppe S: ab 162,96 € bis 274,96 € Preisgruppe T: ab 168,56 € bis 298,48 € Preisgruppe U: ab 207,76 € bis 330,96 € *Aufgrund der aktuellen Pandemie-Entwicklung kann der vorgezogene Vorverkauf kurzfristig abgesagt werden. Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

9


STECKBRIEF

JUDITH КONZERT FÜR ORCHESTER/ HERZOG BLAUBARTS BURG

BÉLA BARTÓK (1881 – 1945) Konzert für Orchester in fünf Sätzen – 1944 Oper in einem Akt – 1918 Libretto von Béla Balázs Uraufführung Konzert für Orchester am 1. Dezember 1944 in der Boston Symphony Hall Uraufführung Herzog Blaubarts Burg am 24. Mai 1918 im Königlichen Opernhaus Budapest

WIE BEI DER PREMIERE WERDEN AUCH IM MÄRZ NINA STEMME ALS JUDITH UND JOHN LUNDGREN ALS HERZOG BLAUBART ZU ERLEBEN SEIN.

10


Darum geht’s: Frauenmörder von Undercover-Ermittlerin gejagt! Judith (ver-)folgt Herzog Blaubart auf dessen Burg. Sie vermutet in dem Mann einen Frauenmörder. Widerwillig gibt er ihr die Schlüssel zu sieben Türen. Dahinter verbergen sich Folterkammer, Waffen­ kammer, Schätze, ein verwunschener Garten und überall Blut! Hin­ ter der siebten Türe: Blaubarts frühere Frauen. Judith befreit sie und ist selbst eine von ihnen.

Regie: Zwei Werke von Béla Bartók – Ein Opern-Thriller von Regisseurin Katie Mitchell. Kommissarin Anna Barlow (alias Judith) arbeitet an Fällen von ver­ missten Frauen, die alle zuvor in London als High-Class Escorts ge­ arbeitet haben. Zu Bartóks Konzert für Orchester erlebt der Zu­ schauer als Film einen Krimi, der ihn und die Kommissarin an den Tatort und in die Oper Herzog Blaubarts Burg führt.

Musik: 100 Minuten Hitchcock-­ Spannung Zwei zentrale Werke des Komponisten Béla Bartók an einem Abend! Das frühe Werk Herzog Blaubarts Burg (komponiert 1911 in Ungarn) und das späte Konzert für Orchester, 1943 im Exil in den USA entstanden, sind eng miteinander verwoben. Hoch­ intensive, kontrastreiche Musik, die oft volksliedhafte Ele­ ­ mente symphonisch verar­ beitet. Am Pult: Oksana Lyniv – „the rising star“ un­ter den Diri­gentinnen.

JUDITH: KONZERT FÜR ORCHESTER / HERZOG BLAUBARTS BURG BÉLA BARTÓK Fr., 05.03.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. I) EXKL. VVK AB 29.12.2020* Mo., 08.03.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. I) EXKL. VVK AB 31.12.2020* Do., 11.03.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. I) EXKL. VVK AB 04.01.2021* Nationaltheater Preisgruppe I: ab 65,52 € bis 114,80 € *Aufgrund der aktuellen Pandemie-Entwicklung kann der vorgezogene Vorverkauf kurzfristig abgesagt werden. Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

n° 46

11


Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

KAMMERKONZERTE 3. KAMMERKONZERT QUINTETTSYMPHONIE So., 17.01.2021, 11:00 Uhr (Preisgr. AS) 4. KAMMERKONZERT A FRIDAY NIGHT So., 28.02.2021, 11:00 Uhr (Preisgr. AS) 5. KAMMERKONZERT BRASS JUNKIES So., 18.04.2021, 11:00 Uhr (Preisgr. AS) 6. KAMMERKONZERT OPERCUSSION GOES PARIS So., 16.05.2021, 11:00 Uhr Uraufführung (Preisgr. AS) Allerheiligen Hofkirche Preisgruppe AS: ab 20,72 € bis 29,68 €

u Beginn des neuen Jahres stehen gleich zwei Kammerkonzerte mit Musikerinnen und Musikern des Bayerischen Staatsorchesters auf dem Programm. Zunächst ertönt in der Allerheiligen Hofkirche der Abend „Quintettsymphonie“. Anton Bruckners einziges Streichquintett hat die weltumspannende Dimension einer Symphonie, ist aber genuin kammermusikalisch gestaltet: eine einzigartige Musik, höchst selten zu erleben. Vorweg entführt Leoš Janáčeks erstes Streichquartett in die von Begehren und Eifersucht aufgeladene Stimmung von Leo Tolstois Erzählung Kreutzersonate. Im Februar folgt dann A Friday Night, betitelt nach dem gleichnamigen Werk des Jazzmusikers Daniel Schnyder, gewidmet einem Trio der besonderen Art: Klarinette, Cello und Klavier.  Eröffnet wird der Abend mit Hermann Zilchers  Variationen für diese Besetzung. Berthold Goldschmidts Duo Dialogue with Cordelia gibt einen Vorgeschmack auf Shakespeares Drama Lear, das in der Opernversion von Aribert Reimann im Mai in einer Neuinszenierung auf die Bühne des Nationaltheaters zurückkehrt. Den Abend beschließt in gewisser Weise der „Erfinder“ dieser besonderen instrumentalen Kombination, Johannes Brahms, mit seinem berückend schönen Klarinettentrio a-Moll.

Für die Wiederaufnahme der Inszenierung von Calixto Bieto wird Anja Kampe nach ihrem Triumph mit dem Rollendebüt als Marie in Alban Bergs Wozzeck im Oktober einmal mehr als Leonore auf der Bühne des Nationaltheaters

omm,  Hoffnung,  lass  den  letzten  Stern  der Müden nicht erbleichen!“ Ehe in Beethovens einziger Oper Freiheit und Liebe triumphieren, haben Leonore und Florestan tiefe Täler zu durchschreiten. Zeitlos wie zeitgemäß erscheint die Leonore-Arie aus dem ersten Akt, in der Beethoven die Verwandlung von Wut und Enttäuschung in Optimismus und Hoffnung so wunderbar in Töne gesetzt hat.

„K

Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Markus Stenz.

zu erleben sein. „Paraderolle“ erscheint angesichts der darstellerischen und sängerischen Bandbreite, die die Bayerische Kammersängerin in München und weltweit bereits gezeigt hat, beinahe müßig – fest steht, dass das Münchner Publikum die Leonore der Premierenserie auch in dieser Partie fest ins Herz geschlossen hat. An ihrer Seite gibt Klaus Florian Vogt den Florestan, auch er damit in einer der Partien, mit denen in München neben seinen Triumphen als Wagner-Tenor große Erfolge verbunden sind.

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

* Ohne Gewähr. Coronabedingte Änderungen finden Sie unter www.staatsoper.de

FIDELIO LUDWIG VAN BEETHOVEN Di., 26.01.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. L) Fr., 29.01.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. L) Mo., 01.02.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. L) VVK AB 01.12.2020 * Fr., 05.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. L) VVK AB 05.12.2020 * Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,72 € bis 185,36 €

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

* Ohne Gewähr. Coronabedingte Änderungen finden Sie unter www.staatsoper.de ** Aufgrund der aktuellen Pandemie-Entwicklung kann der vorgezogene Vorverkauf kurzfristig abgesagt werden.

SCHWANENSEE PETER I. TSCHAIKOWSKY Do., 03.12.2020, So., 06.12.20, Mi., 06.01.2021, jeweils 19.30 Uhr (jeweils Preisgr. H) So., 06.12.2020, Mi., 06.01.2021, jeweils 15:00 Uhr (jeweils Preisgr. G) Sa., 02.01.2021, Mo., 04.01.2021, jeweils 19:00 Uhr (jeweils Preisgr. H) Mo., 08.02.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. H) VVK AB 08.12.2020* Mo., 15.02.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. H) VVK AB 15.12.2020* So., 14.03.2021, 18:00 Uhr (Preisgr. H) EXKL. VVK AB 07.01.2021** Di., 16.03.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. H) EXKL. VVK AB 11.01.2021** Do., 22.04.2021 19:30 Uhr (Preisgr. H) EXKL. VVK AB 15.02.2021** Nationaltheater Preisgruppe G: ab 47,60 € bis 81,20 € Preisgruppe H: ab 58,80 € bis 101,36 €

Unter der Leitung von Markus Stenz singen Anja Kampe und Klaus Florian Vogt in Beethovens Fidelio.

ZEITLOS UND ZEITGEMÄSS

Und so fehlen natürlich weder der legendäre Tanz der vier kleinen Schwäne noch die 32 virtuosen Fouettés der Primaballerina. Dass die Schwanenschar pandemiebedingt von Ballettmeister Thomas Mayr etwas dezimiert werden musste, fällt da kaum ins Gewicht: Der Faszination und Kraft dieses Ballettmärchens und der kongenialen Komposition von Peter I. Tschaikowsky, live vom Bayerischen Staatsorchester gespielt, kann sich kaum ein Zuschauer entziehen.

s gilt als das Ballett aller Ballette: Schwanensee. Seit dieser Spielzeit steht es nach fast 11-jähriger Pause beim Bayerischen Staatsballett endlich wieder auf dem Spielplan: Ganz klassisch, mit einer Schar weißer Schwäne, einem bösen Zauberer und den malerischen Liebes-Pas-dedeux von Odette/Odile und Prinz Siegfried, die sicherlich zu den bedeutendsten der Ballettgeschichte gehören. Choreograph Ray Barra hat sich in seiner 1995 für das Münchner Ensemble kreierten Fassung eng an der klassischen St. Petersburger Vorlage von Marius Petipa und Lew Iwanow orientiert.

E

Schwanensee in der klassischen Choreographie von Ray Barra auf Peter I. Tschaikowskys Musik

Anton Bruckner bei den Kammerkonzerten

Z

WENN EIN BALLETT GESCHICHTE SCHREIBT

EINE SELTENE GELEGENHEIT

HIGHLIGHTS


12 / 13

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

*Ohne Gewähr. Coronabedingte Änderungen finden Sie unter www.staatsoper.de

RUSALKA ANTONÍN DVOŘÁK Di., 16.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. K) VVK AB 16.12.2020 * Fr., 19.02.2021, 19:00 Uhr (Preisgr. K) VVK AB 19.12.2020 * Nationaltheater Preisgruppe K: ab 85,68 € bis 150,64 €

Martin Kušejs bildstarke Inszenierung hat seit der Premiere nichts von ihrer Eindringlichkeit verloren. Wasser allenthalben! Die Rusalka ist gefangen im Keller ihres väterlichen Wassermanns – und auch der Prinz ist unfähig, die ersehnte Menschlichkeit aufzubringen. Wie schon in der Premiere verkörpern Kristine Opolais die Nixe und Günther Groissböck den Wassermann: packend, anrührend, spannungsgeladen, gefühlund gewaltvoll zugleich. Ein echter Opernthriller! Es dirigiert James Gaffigan.

ntfliehen  will  sie  ihrer  Herkunft,  die  Nixe,  die sich im Wasser gefangen sieht und von ihrer Liebe zum Prinzen träumt. Mensch will sie werden. Sie besingt den Mond – sein Licht möge sie sehnsuchtsvoll mit dem Prinzen verbinden. Doch  was  bei  Antonín  Dvořák  auf  den  ersten  Blick im Gewand des Märchens verhandelt wird, entpuppt sich schnell als symbolistischer Blick in die Abgründe körperlicher Begierden, die allein über Macht ausgelebt werden können.

E

Kristine Opolais in Dvořáks Rusalka

WASSERWESEN

Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme übernimmt Marco Armiliato.

Die Regie von Hans Neuenfels spielt die grundsätzliche Frage nach dem Humanum in einer Welt voll innerer Zerstörung und äußerlicher Gewalt durch, leidet mit den liebenden Figuren und muss doch die Endlichkeit allen Lebens akzeptieren. Giacomo Puccinis Musik kann auch nur  für  den  Moment  der  Aufführung  etwas  Trost  bereithalten.  Die  Titelfigur  ist  eine  der  vielen  Frauenfiguren,  denen  der  Komponist  zur Unsterblichkeit verholfen hat. Freuen wir uns auf Sonya Yoncheva als Manon Lescaut. An ihrer Seite ist Stefano La Colla als Des Grieux zu erleben.

insam und verlassen ist Manon Lescaut am Ende der Oper, nachdem sie sich erst nicht zwischen dem armen Studenten Des Grieux und dem älteren und reichen Geronte entscheiden konnte, dann in die Mühlen der Eifersucht des Alten geriet und schließlich zu Verbannung bestraft wurde. Allein Des Grieux ist ihr gefolgt und kann sie dennoch nicht retten. In einsamer Agonie fragt sich die Titelfigur, ob irgendetwas von ihrem Schmerz und  ihrer Schönheit Bestand haben werde. Puccini zeichnet Manon als eine scheinbar selbstbewusste Frau, die vom Verlangen nach Luxus getrieben den Reichtum wahren Gefühlen vorzieht.

E

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

MANON LESCAUT GIACOMO PUCCINI Sa., 16.01.2021, Di., 19.01.2021, Mo., 25.01.2021 jeweils 19:00 Uhr Fr., 22.01.2021, 19:30 Uhr (Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,72 € bis 185,36 €

(jeweils Preisgr. L)

Puccini hat sie unsterblich gemacht, die Titelfigur seiner Oper Manon Lescaut. In der Inszenierung von Hans Neuenfels singt Sonya Yoncheva die leidgeprüfte Schönheit und Stefano La Colla den Des Grieux.

LEIDEN MIT DEN LIEBENDEN

n° 46


BALLETT

OHNE ­AUFBRUCH KEINE ZUКUNFT Am 20. Dezember 2020 feiert ein neuer Ballettabend mit drei Werken P ­ remiere. Sein Titel Paradigma verweist zugleich auf das Jubiläum, das die Compagnie in dieser Spielzeit begeht: 30 Jahre Bayerisches Staatsballett. Denn auch die bei Paradigma gezeigten Werke stehen exemplarisch für die außergewöhnliche Vielfalt und die Vielseitigkeit des Repertoires der Münchner Compagnie.

J

edes Jubiläum markiert nicht einfach ein abgeschlos­ senes Geschehen. Es verweist sowohl auf Gewesenes als auch auf Zukünftiges und umfasst somit all das, wofür eine Institution steht. Die Ballettpremiere Para­ digma greift diese Idee auf und präsentiert sowohl Motive aus der Vergangenheit als auch Ideen für die Zukunft. Auch mit den weiteren Produktionen der Spielzeit 2020/21 erin­ nert die Compagnie an ihre Anfänge vor 30 Jahren.

14

Zwar reicht die Geschichte des künstlerischen Tanzes in München bis zu den höfischen Festen im 16. Jahrhundert zurück. In jener Epoche wurden nicht zuletzt auch die Grundsteine für das klas­ sische Ballett gelegt, das im 19. Jahrhundert seine erste Hoch­ blüte erlebte. Aber das aktuelle Jubiläum bezieht sich eher auf einen administrativen Akt, als der Ministerrat im Februar 1989 die Gründung des Bayerischen Staatsballetts zum Beginn der Spielzeit 1990/91 beschloss. Damit wurde für das Staatsballett


aus kulturpolitischer Sicht eine sehr bedeutende Passage ge­ schaffen. Von nun an war es an der Bayerischen Staatsoper eine eigenständige und künstlerisch unabhängige Sparte. Treibende Kraft war in dieser Zeit Konstanze Vernon, die in den 1960er und 1970er Jahren als eine Ikone nicht nur der bayeri­ schen Ballettszene galt. Viele Münchnerinnen und Münchner erin­ nern sich bis heute an ihre einzigartige Präsenz, Energie und Strahlkraft auf der Bühne. Für Vernon stand fest: Das Ballett in der Landeshauptstadt hatte nur eine Zukunft, wenn es neben den Klassikern auch neue Ausdrucksformen wagen und für das künst­ lerische Tun selber Verantwortung tragen würde. Für diese Auf­ gaben galt es die nötigen Ressourcen zu schaffen und das Staats­ ballett organisatorisch und finanziell auf eigene Beine zu stellen.

Ein enormer Qualitätsschub Auf dieser Vision von Konstanze Vernon fußten alle Aktivitäten des Bayerischen Staatsballetts. Künstlerisch resultierte daraus ein enormer Qualitätsschub. So konnten begehrte Cho­reo­gra­ phinnen und Choreographen wie Hans van Manen, John Neumei­ er, Jiřì Kylián, Mats Ek, Ohad Naharin, Lucinda Childs, Twyla Tharp oder Angelin Preljocaj für Produktionen gewonnen werden. Nach der Direktionszeit von Konstanze Vernon prägte Ivan Liška von 1998 bis 2016 das Renommee der Compagnie. Er wurde dafür, nebst seinem Wirken als Tänzer, sogar mit dem Deutschen Tanz­ preis ausgezeichnet. Seine Nachfolge trat im Sommer 2016 Igor Zelensky an, der nun gemeinsam mit internationalen Top-Tänze­ rinnen und -Tänzern die erfolgreiche Geschichte des Bayerischen Staatsballetts fortschreibt. In der aktuellen Jubiläumsspielzeit wurden mit Giselle und Schwa­ nensee zwei Klassiker auf das Programm gesetzt, die zu den Kon­ stanten im Spielplan des Bayerischen Staatsballetts gehören und in all den Jahren zahlreichen Stars aus der Tanzwelt Paraderollen geboten haben. Mit dem dreiteiligen Ballettabend Paradigma ­ kommen wieder jüngere choreographische Stimmen zum Zug, die sich auf ihre je eigene Weise mit den historischen Bezügen beschäftigen. n° 46

Gezeigt wird die energiegeladene Choreographie Bedroom Folk der israelischen Choreographin Sharon Eyal. Hier strukturiert der Puls der mitreißenden elektronischen Musik ein faszinierendes Bühnengeschehen, das aus einem unerschöpflichen Fundus an tänzerischen Bewegungen zu bestehen scheint. Die Produktion löste bei ihrer Uraufführung 2015 im Nederlands Dans Theater I richtige Begeisterungsstürme aus. Als zweites Stück ist das ­neoklassisch inspirierte Ballett With a Chance of Rain des Briten Liam Scarlett angesetzt. Scarlett reagiert choreographisch auf die Kompositionen, indem er unterschiedlichste emotionale Zu­ stände entstehen lässt. Übersetzt wird die Musik dabei in eine fließende und sehr organisch wirkende Struktur mit kleinen er­ zählerischen Momenten. Neben diesen beiden Werken arbeitet das Bayerische Staatsballett derzeit auch an Wayne McGreogors S­ unyata, an Broken Fall von Russel Maliphant und an einer Neu­ kreation des 34-jährigen Hoffnungsträgers Philippe Kratz. All diese Werke stehen für die Vielfalt, Vielseitigkeit und Exzellenz, für die das Bayerische Staatsballett bekannt ist. An welchem Abend genau welches dieser drei letztgenannten Werke gezeigt wird, ist derzeit noch in der Schwebe, vergrößert aber im Gegen­ zug den Überraschungseffekt für alle Beteiligten. Sicher jedoch ist: Ein Aufbruch in die Zukunft findet mit jedem getanzten Schritt statt. Annette Baumann, Serge Honegger

PARADIGMA SHARON EYAL, LIAM SCARLETT, N.N. * So., 20.12.2020, 19:00 Uhr Premiere, Uraufführung (Preisgr. I) Di., 22.12.2020, Sa., 09.01.2021, Do., 14.01.2021, Fr., 15.01.2021, Mo., 18.01.2021, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. H) Nationaltheater Preisgruppe H: ab 58,80 € bis 101,36 € Preisgruppe I: ab 65,52 € bis 114,80 € *Ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten. Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

15


SERVICE / IMPRESSUM

DIE SCHNELLSTEN OPERNTICKETS IN MÜNCHEN

Impressum Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Texte (verantwortlich) Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert Bayerische Staatsoper: Eva Bergmann Christoph Koch Annette Baumann (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D – 80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Cover: Michael Slobodian S. 4: Nikolaj Lund S. 6, 9, 10/11, 12/13, 18: Wilfried Hösl S.8: Rufus Didwiszus (Bühnenbildentwurf) S. 12: Serghei Gherciu (Schwanensee) S. 14/15: Serghei Gherciu (Spartacus), Wilfried Hösl (Paquita, Anna Karenina, Für die Kinder von gestern, heute und morgen, La Fille mal gardée), Thomas Kirchgraber (Don Quijote), Day Kol (Zugvögel), Charles Tandy (Don Quijote, Alice im Wunderland, La Bayadère, La Sylphide), Sabine Toepfer (Giselle) Druck Weiss-Druck GmbH & Co. KG Hans-Georg-Weiss-Straße 7, 52156 Monschau Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Olivia Wörndl Telefon +49 (0)89-2185 1040 olivia.woerndl@staatsoper.de Textschluss: 17.11.2020

Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters im Nationaltheater erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalterverkauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets.* Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht.

DEN VORGEZOGENEN VORVERKAUF GIBT ES NUR BEI SÜDDEUTSCHE ZEITUNG TICKETS

ße

tra

rS

e ling

nd

Se

r nge era Ob

Ro se ns tr.

tr. rS lde fe en en rst ab Fü gr er rb Fä

Marienplatz

Ri n Ro s e

r de

m

e rst Di en

Weins tr.

Kauf inger straß e

r.

Weitergehende Informationen erhalten Sie in unserer Verkaufsstelle, kommen Sie doch persönlich vorbei: Donnerstag 10:00 bis 18:00 Uhr Freitag 10:00 bis 16:00 Uhr sowie an den Samstagen im Advent 05.12., 12.12. und 19.12.20 jeweils von 10:00 bis 16:00 Uhr

kt ar

ntal

* Aufgrund der aktuellen Pandemie-Entwicklung kann für die im Februar 2021 ­stattfindenden Vorstellungen leider kein vorgezogener Vorverkauf stattfinden. Wir bitten um Verständnis.

Julia Frohwitter Botschafterin des Bayerischen Staatsorchesters

#

Bestellschein Bitte füllen Sie den Bestellschein aus und schicken Sie diesen in einem Briefkuvert an folgende Adresse: Süddeutsche Zeitung Tickets SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 D–80331 München oder senden Sie ihn als Fax an: +49 (89) 2183-8645 oder schicken Sie Ihre Bestellung inkl. aller Bestellscheinangaben per Email an: opernkarten@sz-tickets.de Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter sz.de/datenschutz. Ich zahle mit Kreditkarte Visa

Name

Straße und Hausnummer

Postleitzahl und Stadt

Telefon Telefax

E-Mail

Kreditkartennummer

Kreditkarteninhaber

gültig bis

Vorstellungsdatum

Vorstellung

Anzahl

Kategorie

Alternative Kategorie

Vorstellungsdatum

Vorstellung

Anzahl

Kategorie

Alternative Kategorie

Vorstellungsdatum

Vorstellung

Anzahl

Kategorie

Alternative Kategorie

Eurocard/Mastercard

Versand 4,90 € Bearbeitungsgebühr 2,00 €/Ticket Schriftliche Bestellungen werden nach dem ­ Schalterverkauf bearbeitet

Datum

Unterschrift

Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Einzelplätze. Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst höheren Kategorie. Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst niedrigeren Kategorie. Falls alle Sitzplätze ausverkauft sind, akzeptiere ich auch Stehplätze, Hörer- und Partiturplätze.


SPIELPLAN – JANUAR BIS MÄRZ 2021 / OPERNRÄTSEL

Januar 2021 OPER

Fr 01 Die Zauberflöte MOZART So 03 Die Fledermaus STRAUSS Di 05 Die Fledermaus STRAUSS Do 07 Die Fledermaus STRAUSS So 10 Un ballo in maschera VERDI Mi 13 Un ballo in maschera VERDI Sa 16 Manon Lescaut PUCCINI So 17 Un ballo in maschera VERDI Di 19 Manon Lescaut PUCCINI Fr 22 Manon Lescaut PUCCINI Mo 25 Manon Lescaut PUCCINI Di 26 Fidelio BEETHOVEN Fr 29 Fidelio BEETHOVEN So 31 Rigoletto VERDI KONZERT Mo 11 3. Akademiekonzert MEHTA Di 12 3. Akademiekonzert MEHTA So 17 3. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche Fr 29 1. Themenkonzert ESO Supernova So 31 2. Themenkonzert Brainlab BALLETT Sa 02 Schwanensee BARRA / PETIPA / IWANOW Mo 04 Schwanensee BARRA / PETIPA / IWANOW Mi 06 Schwanensee BARRA / PETIPA / IWANOW Sa 09 Paradigma EYAL / SCARLETT / N.N. Do 14 Paradigma EYAL / SCARLETT / N.N. Fr 15 Paradigma EYAL / SCARLETT / N.N. Mo 18 Paradigma EYAL / SCARLETT / N.N. Sa 23 Giselle CORALLI / PERROT / PETIPA So 24 Giselle CORALLI / PERROT / PETIPA Sa 30 Giselle CORALLI / PERROT / PETIPA EXTRA So 31 Premierenmatinee zu Der Freischütz

Februar 2021 OPER Mo 01 Fidelio BEETHOVEN

Mi 03 Rigoletto VERDI Fr 05 Fidelio BEETHOVEN Sa 06 Rigoletto VERDO So 07 Der Freischütz VON WEBER Premiere Di 09 Rigoletto VERDI Mi 10 Der Freischütz VON WEBER Sa 13 Der Freischütz VON WEBER Di 16 Rusalka DVOŘÁK Mi 17 Der Freischütz VON WEBER Fr 19 Rusalka DVOŘÁK Mo 22 Der Freischütz VON WEBER Do 25 Der Freischütz VON WEBER So 28 Tannhäuser WAGNER BALLETT Mo 08 Schwanensee BARRA / PETIPA / IWANOW Sa 13 Ballett Extra: 30Jahre Bayerisches Staatsballett Königssaal im Nationaltheater Mo 15 Schwanensee BARRA / PETIPA / IWANOW KONZERT Mi 03 3. Themenkonzert Ort wird noch bekannt gegeben Fr 05 4. Themenkonzert Technikum Sa 20 4. Akademiekonzert PETRENKO So 21 4. Akademiekonzert PETRENKO So 28 4. Kammerkonzert Allerheiligen Hofkirche

März 2021 OPER Fr 05 Judith: Konzert für Orchester BARTÓK / Herzog Blaubarts Burg BARTÓK Sa 06 Tannhäuser WAGNER Mo 08 Judith: Konzert für Orchester BARTÓK / Herzog Blaubarts Burg BARTÓK Mi 10 Tannhäuser WAGNER Do 11 Judith: Konzert für Orchester / Herzog Blaubarts Burg BARTÓK Sa 13 Tannhäuser WAGNER Mi 17 Lucia di Lammermoor DONIZETTI

Do 18 Der Rosenkavalier STRAUSS Premiere Sa 20 Lucia di Lammermoor DONIZETTI So 21 Der Rosenkavalier STRAUSS Di 23 Lucia di Lammermoor DONIZETTI Mi 24 Der Rosenkavalier STRAUSS Fr 26 Lucia di Lammermoor DONIZETTI So 28 Der Rosenkavalier STRAUSS Mo 29 Parsifal WAGNER Mi 31 Der Rosenkavalier STRAUSS BALLETT Mo 01 Spartacus GRIGOROVICH So 07 Spartacus GRIGOROVICH So 14 Schwanensee BARRA / PETIPA / IWANOW Di 16 Schwanensee BARRA / PETIPA / IWANOW Fr 19 Coppélia PETIT Sa 27 Spartacus GRIGOROVICH  KONZERT So 14 Porträtkonzert DARIA PROSZEK, ­THEODORE PLATT Fr 19 Passionskonzert Allerheiligen Hofkirche

EXTRA

So 07 Premierenmatinee zu Der Rosenkavalier Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater statt. Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebüh­ren zzgl. Bear­­bei­­tungs- und V ­ ersandgebühren bei schriftlicher Bestellung. Aufgrund der aktuellen Situation kann es immer wieder zu Abweichungen im Spielplan ­kommen. Unter www.staatsoper.de halten wir Sie über mögliche Änderungen auf dem Laufenden. Hinweise zu Ihrem Besuch finden Sie unter www.staatsoper.de/besuch.

101x147_mowo21_engelsloge.qxp_115 22.10.20 09:40 Seite 1

DAS OPERN-RÄTSEL PREISFRAGE

© James McDonald

Wie oft wurde Otto Schenks Rosenkavalier in München gespielt?

MOZARTWOCHE 2021

Beantworten Sie die Frage, und gewinnen Sie ein Menü „Oper in drei Akten“ der Dallmayr Theatergastronomie im LUDWIG ZWEI Restaurant.

Wir verwenden Ihre Daten nur zur Abwicklung dieses Gewinnspiels und zur Ermittlung der Gewinner. Zur Zustellung des Gewinns können Ihre Daten an die Staatsoper sowie an den Preisstifter weitergegeben werden. Eine Weitergabe an sonstige Dritte erfolgt nicht. Wir veröffent­lichen Ihre Daten in der darauffolgenden Engels­ loge. Wenn Sie dies nicht möchten, können Sie der Veröffentlichung per E-Mail an opernraetsel@sz-tickets.de ­widersprechen. Weiteres zum Datenschutz finden Sie unter sz.de/datenschutz. Einsendeschluss: 30.12.2020. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Stefan Hilscher, Dr. Karl Ulrich.

INTENDANT ROL ANDO VILL A ZÓN

WIENER PHILHARMONIKER DANIEL BARENBOIM, ALAIN ALTINOGLU U. A.

MARTHA ARGERICH & DANIEL BARENBOIM KLAVIER ZU VIER HÄNDEN

MOZART MOVES!

MAGDALENA KOŽENÁ, REGINALDO OLIVEIRA, SHANE WOODBORNE, TÄNZER DES SALZBURGER LANDESTHEATERS U. A.

SIR ANDRÁS SCHIFF CAPPELLA ANDREA BARCA

... und vieles mehr: www.mozartwoche.at

© Schloss Elmau

Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer ­Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: OPERNRÄTSEL, Hultschiner Straße 8, 81677 München

DO 21. – SO 31. JÄNNER

+43-662-87 31 54 | tickets@mozarteum.at

Ein Abend in der Bayerischen Staatsoper – wie könnte man ihn besser umrah­ men als im Dallmayr Theaterrestaurant, das seit dieser Spielzeit in neuem Glanz erstrahlt? Mit dem Menü „Oper in drei Akten“ beginnen Sie den Abend schon vor der Vorstellung mit einer Vorspeise. Während der Pause servieren wir die Hauptspeise und nach der Vorstellung versüßen wir Ihnen den Abend mit ­einem Dessert – alles selbstverständlich frisch zubereitet von den Maest­ ros der Dallmayr Küche. Eine Flasche Weißwein und Wasser für 2 Personen ist ­inklusive. Die Kunst zu genießen und die Kunst genießen – beides harmoniert im Dallmayr Theaterrestaurant einfach perfekt. Wir freuen uns über Ihren ­Besuch im neuen LUDWIG ZWEI Restaurant.


UNSER TIPP

AUS – KO NZERTE DI E TH EM EN N M USEU MS ... EN HN IC ZE HE TETE ORTE DES DEUTSC UN ERWAR ZENTRU M VERKEH RS SEI ES DAS

... OD ER DI E ALTE PI NAKO TH EK, WO DI M IT M EISTER E M USIK IN DI WERKEN DE ALOG TR IT T R MALEREI .

The menk� zerte 2021 Der wendende Punkt

Vorträge und Konzerte in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft

„N

un wird sich alles, alles wenden“, hat vor gut 200 Jahren Ludwig Uhland gedichtet: „Nun, armes Herze, sei nicht bang!“ – ein Hoffnungsruf zum Frühling. Hoffnung hat die Menschheit heute nötig wie lange nicht mehr. Das Thema der Spiel­ zeit 2020/21 Der wendende Punkt, weit vor Ausbruch der Pande­ mie formuliert, ist ebenfalls drängender und jedenfalls konkre­ ter geworden als vor Jahresfrist erdacht. Aber dass Kunst und Wissenschaft zusammenwirken können und müssen, das ist schon seit Beginn der Themenkonzert-Reihe die Überzeugung von Max-Planck-Gesellschaft und Bayerischer Staats­oper, die diese Reihe gemeinsam veranstalten. Was sind die Wendepunkte in der Erforschung unserer Welt? Von der ­Frage, wie unser Universum entstanden ist (Urprall statt Urknall)

über die Kraft von Innovationen und das nötige Neudenken über die Art und Weise, wie die Menschen zusammenleben und mit der Welt umgehen, berichten Wissenschaftlerinnen und Wis­ senschaftler verschiedener Max-Planck-Institute. Mitglieder des Staatsorchesters nehmen sich beim musikalischen Part der Abende vor, die vier Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts zu präsentieren, von denen in dieser Saison Opern zur Premiere gelangen sollen (oder sollten): Walter Braunfels, Aribert Reimann, Luca Francesconi und Miroslav Srnka – Künstler, die auf ihre ­Umwelt reagieren, mit Neugier und mit Skepsis und immer mit einer starken eigenen Handschrift. Auch neue Orte werden auf­ gesucht: das Werksviertel etwa als sich formierender Kultur­ knotenpunkt und die Zentrale von Brainlab rund um den Tower des ehemaligen Flughafens Riem in der Münchner Messestadt. Vier Abende mit vielen Anregungen.

1. THEMENKONZERT

2. THEMENKONZERT

3. THEMENKONZERT

4. THEMENKONZERT

URPRALL STATT­URKNALL – WAS GESCHAH WIRKLICH VOR 13,8 MILLIARDEN JAHREN? Vortrag: DR. ANNA IJJAS Musik: MIROSLAV SRNKA, W. A. MOZART Fr., 29.01.2021, 19:00 Uhr ESO Supernova (Karl-Schwarzschild-Str. 2 85748 Garching)

INNOVATIONEN Vortrag: PROF. DR. ­DIETMAR HARHOFF Musik: BÉLA BARTÓK, ALBAN BERG, LUCA FRANCESCONI, FRANZ SCHUBERT/ARIBERT REIMANN, ROBERT SCHUMANN/ARIBERT REIMANN So., 31.01.2021, 19:00 Uhr Brainlab (Olof-Palme-Str. 9, 81829 München)

DER KLIMAWANDEL AUS GEOWISSEN­SCHAFTLICHER SICHT Vortrag: PROF. DR. G ­ ERALD HAUG Musik: WALTER B ­ RAUNFELS, ALEXANDER VON ZEMLINSKY Mi., 03.02.2021, 19:00 Uhr Ort wird noch bekannt gegeben

DER WENDENDE UND DER WANDELNDE PUNKT: ALTER, RENTE, DEMOGRAPHIE Vortrag: PROF. DR. AXEL BÖRSCH-SUPAN Musik: LUCA FRANCESCONI, CLAUDIO ESTAY (URAUFFÜHRUNG EINES AUFTRAGSWERKES) ARVO PÄRT, BOB BECKER Fr., 05.02.2021, 19:00 Uhr Technikum (Speicherstraße 26, 81671 München)

Preis je Konzert: 29,68 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

18

n° 46


Hören mit Genuss Diese Saison lässt nichts zu wünschen übrig, wenn es um große Künstler und spannende musikalische Entdeckungen geht: Angefangen bei Khatia Buniatishvili über Elīna Garanča bis zu Rolando Villazón. Von Jonas Kaufmanns Weihnachtsalbum „It’s Christmas!“ bis hin zur Liedersammlung „El Nour“ der ägytpischen

Sopranistin Fatma Said. Und nicht zu vergessen: die Welt-Ersteinspielung eines Cellokonzerts von Julius Klengel durch Raphaela Gromes oder auch Daniil Trifonovs elektrisierende Interpretationen von Strawinsky und Prokofjew. Das Suchen hat ein Ende, die Zeit des Findens hat begonnen. Hörgenuss für jeden Geschmack.

DIANA DAMRAU Tudor Queens ERATO CD € 17,95

FATMA SAID El Nour WARNER Classics CD € 17,95

PHILIPPE JAROUSSKY La Vanita del Mondo ERATO CD € 17,95

ROLANDO VILLAZÓN & XAVIER DE MAISTRE Serenata Latina Deutsche Grammophon CD € 17,95

DANIIL TRIFONOV Silver Age Deutsche Grammophon 2 CDs € 19,95

ELĪNA GARANČA & MALCOLM MARTINEAU Schumann/Brahms: Lieder Deutsche Grammophon CD € 17,95

KHATIA BUNIATISHVILI Labyrinth SONY Classical CD € 17,95

JONAS KAUFMANN It’s Christmas SONY Classical CD € 17,95

IGOR LEVIT Encounter SONY Classical CD € 17,95

REGULA MÜHLEMANN Mozart Arias II SONY Classical CD € 17,95

RAPHAELA GROMES Klengel/Schumann: Romantic Cello Concertos SONY Classical CD € 17,95

10 HÖRBIOGRAFIEN GROSSER KOMPONISTEN BR-KLASSIK 38 CDs Box-Set € 119,95 (erhältlich ab 20.11.2020)

Bestell-Service für CDs/DVDs: musik@ludwigbeck.de Marienplatz 11 • 80331 München


GEMEINSAM NEUES ANSTOSSEN

Sie geben den Ton an. Mit Takt und viel Fingerspitzengefühl bringt unser interdisziplinäres Ensemble für Sie Kompositionen aus Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office auf die Bühne. Schnelle Tempi und schwierige Passagen werden ebenso souverän gemeistert wie anspruchsvolle Soli.

PETERS, SCHÖNBERGER & PARTNER RECHTSANWÄLTE WIRTSCHAFTSPRÜFER STEUERBERATER

Schackstraße 2, 80539 München Tel.: +49 89 38172- 0 psp@psp.eu, www.psp.eu

Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.