engelsloge n° 42

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Mai bis Juli 2019

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BAYERISCHE STAATSOPER

SALOME Marlis Petersen bei den Münchner Opernfestspielen

KUSS DES TODES

Generalmusikdirektor Kirill Petrenko dirigiert die Neuproduktion von Richard Strauss' Salome

KRAFT DER LIEBE

Dorothea Röschmann singt Alceste von Christoph Willibald Gluck – Premiere im Mai

TANZ AUF SCHNEE

Nanine Linnings Choreographie DUO im Rahmen der Festspiel-Werkstatt


Unverbindliche Darstellung aus Sicht des Illustrators

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EDITORIAL / INHALT

Inhalt

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ls man Richard Strauss vorschlug, aus dem Schauspiel ­Salome von Oscar Wilde eine Oper zu machen, erwiderte er: „Bin schon am Komponieren.“ Das Ergebnis, wir wissen es heute, sollte ein Meilenstein der Musikgeschichte werden. Am Beginn der diesjährigen Opernfestspiele steht eine Neuins­ zenierung des epochalen Werkes, die Generalmusikdirektor Kirill Petrenko dirigieren wird. Marlis Petersen singt die Titelpartie und gibt in Krzysztof Warlikowskis Produktion ihr Rollendebüt. Zuvor, im Mai, präsentiert sich auch Dorothea Röschmann in ei­ ner neuen Rolle: Alceste, in der gleichnamigen Oper von Chris­ toph Willibald Gluck. Sidi Larbi Cherkaoui, in München bekannt durch Les Indes galantes von Jean-Philippe Rameau, inszenziert das Stück. Wie die Sopranistin der Zusammenarbeit mit einem Choreographen entgegenblickt, lesen Sie in dieser engelsloge.

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Schließlich möchte ich Sie bitten, sich zwei Termine in den Ka­ lender einzutragen: die beiden Abende Oper für alle mit Kirill ­Petrenko! Am Samstag, 6. Juli, können wir dank unserem Partner BMW München die Neuproduktion Salome auf den Max-JosephPlatz übertragen. Und am 20. Juli heißt es: vom Broadway auf den Marstallplatz. An diesem Abend singen Golda Schultz und Thomas Hampson Werke von George Gershwin und Auszüge aus Broadway-Musicals. Seien Sie dabei! Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und inspirierende Opern­festspiele 2019

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OPER

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HIGHLIGHTS

14 HÖHEPUNKTE IM SOMMER ····

STECKBRIEF

16 ANDREA CHÉNIER FESTSPIEL-WERKSTATT

18 WOZU EIN MENSCH FÄHIG IST Zeitgenössisches Musiktheater in der Festspiel-Werkstatt ····

GUT GEFRAGT

24 NANINE LINNING ····

SERVICE

26 SPIELPLAN MAI – JUNI 2019 FESTSPIELPLAN JUNI – JULI 2019 ····

UNSER TIPP

27 EVA UND ADAM Musiktheater mit jungen Geflüchteten sowie Münchner ­Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund ····

SERVICE

28 SERVICE / IMPRESSUM 29 SAALPLAN / OPERNRÄTSEL LETZTE SEITE

30 OPERNLEXIKON

Nikolaus Bachler Intendant der Bayerischen Staatsoper 07.02.19

10 IHR SCHWERSTER KAMPF Dorothea Röschmann singt Alceste von Christoph Willibald Gluck

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OPER

4 MÄDCHEN IN RAGE Kirill Petrenko dirigiert die Neuproduktion von Richard Strauss' Salome, Marlis Petersen singt die Titelpartie

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Gut gefragt haben wir Nanine Linning. Die niederländische Cho­ reographin arbeitet erstmals mit dem Bayerischen Staatsballett, das mit DUO bei der Festspiel-Werkstatt auftreten wird.

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Mai bis Juli 2019

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OPER

MÄDCHEN IN RAGE Sie will den Kopf des Jochanaan und was sie will, das kriegt sie auch: Salome. In seiner Neuinszenierung der Oper von Richard Strauss greift Krzysztof Warlikowski das Motiv des Endzeitlichen auf, das dem Stoff seit jeher anhaftet. Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko gibt Marlis Petersen ihr Debüt als tanzende Femme fatale.

IN DER ROLLE VON FRAUEN, DIE MÄNNERN ZUM VERHÄNGNIS WERDEN, HAT SIE ERFAHRUNG: MARLIS PETERSEN ALS ALBAN BERGS LULU IN DER INSZENIERUNG VON DIMITRI TSCHERNIAKOV.

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alome. Dafür, dass es sie vielleicht gar nicht gegeben hat, ist sie eine erstaunlich einflussreiche Gestalt geworden. In den frühesten Quellen erscheint sie als namenlose Tochter der Herodias. Diese Herodias, die ihren ersten Mann für dessen Bruder verlassen hat und nun Gattin des Tetrarchen Herodes ist, fühlt sich vom Pro­ pheten Jochanaan beleidigt. Der prangert mit strengem Moral­ anspruch ihr sündiges, ehebrecherisches Leben an. Nach da­ maligem Verständnis wohl zu Recht. Umso größer ihr Ver­lang­en, den tugendhaften Mahner und Künder neuer Zeiten, in denen die Sünde keinen Platz mehr haben wird, aus dem Weg zu räumen. Dafür benutzt sie ihre Tochter. Denn auf diese hat Herodes, ihr Stiefvater, ein Auge geworfen, und um sie tanzen zu sehen, verspricht er, ihr einen beliebigen Wunsch zu erfüllen. Dieser wird zum Todesurteil für den Propheten.

Tondichtungen zur Meisterschaft gereifte Kunst des orches­ tralen Geflechts das perfekte Projekt gefunden. Als Strauss zur Jahreswende 1902/03 in Berlin eine der ersten deutsch­ sprach­igen Aufführungen des Stücks besuchte, mit der großen Gertrud Eysoldt in der Titelpartie, und ein anderer Zuschauer ihm emp­fahl, daraus eine Oper zu machen, konnte er antworten: „Bin schon beim Komponieren.“ Salomes Entwicklung vom jugendlichen Mädchen zu einer selbst­bewussten, am Ende allerdings toten Frau im Laufe von knapp anderthalb Stunden, das Erwachen ihres Begehrens und die Pervertierung ihrer Leidenschaft ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die Handlung zu lesen.

Die Blicke des Stiefvaters

Die diesjährige Festspielpremiere im Nationaltheater inszeniert Krzysztof Warlikowski, der damit nach der Frau ohne Schatten seine zweite Strauss-Produktion an der Bayerischen Staatsoper erarbeitet, natürlich wieder mit seinem Team um Małgorzata Szczęśniak (Bühne und Kostüme), Felice Ross (Licht) und Claude Bardouil (Choreographie) – eine Theaterfamilie, die Intendant Nikolaus Bachler als „die letzten Bohémiens des Theaters“ be­ zeichnet. Warlikowski beschreibt die Handlung: „Wir haben es hier mit einer Geschichte nach der Bibel zu tun, die sich in einer einzigen Nacht ab­ spielt. Der Schauplatz ändert sich nicht, die Zeit ändert sich nicht. Es gibt alle Einheiten einer klassischen Tragödie. Salome ist ein Mädchen in Rage. Sie kommt ganz auf­geregt auf die Bühne, weil sie die Blicke ihres Stiefvaters nicht mehr aushält. Die unterschwellige Sexualität in ihrer Familie erträgt sie nicht mehr. Sie erträgt die fal­ sche Beziehung zwi­ schen ihrer Mutter und ihrem Stiefvater nicht, der seine Lust auf die Stieftochter ganz offen MARLIS PETERSEN WÄHREND PROBEN zeigt. Und ihre Mutter ignoriert und AN DER BAYERISCHEN STAATSOPER verdrängt das alles.“

Einen Namen gibt dem Mädchen erst der Geschichtsschreiber Flavius Josephus um 75 n. Chr., der aber wiederum nichts von Tanz und Intrige weiß. Im Ganzen handelt es sich wahrscheinlich eher um eine Art „urban legend“, ein antikes Schauermärchen, als um eine historische Begebenheit. Auch wenn dieses natürlich einen Wendepunkt in der Geschichte markiert, denn aus dieser Zeit geht tatsächlich eine neue Weltreligion hervor. Die jüdi­ sche Prinzessin wird zum Schluss­ stein einer Mär­tyrer­legende. „Allein, was tut’s“, wie Strauss die ermat­ tete Tetrarchen­ tochter kurz vor Ende des Stückes singen lässt. Knapp zwei Jahrtausende später steigt Salome zu einer der wichtigsten Frauen­fi­guren in Kunst und Literatur und schließlich auch in der Musik auf.

Oscar Wilde hat seine Salomé 1891/92 geschrieben, auf Franzö­sisch, passend zu einem Sujet, das vom Fin de siècle nicht zu trennen ist. Überhaupt war vor allem bei französischen Künstlern im späten 19. Jahrhundert die Faszination für die ­Gestalt der Salome neu erwacht. Gustave Flaubert behandelte die Ge­ schich­ te in seiner Er­zählung Héro­diade (1877), in der die junge Frau – recht nahe an den Quellen – von ihrer Mutter im Zwist mit ihrem zweiten Mann um den lästigen Propheten instru­men­talisiert wird. Auch die Bildende Kunst entdeckte Salome und befeuerte ihre neuzeit­liche Popularität, Bilder von Henri Regnault und be­ sonders Gustave Moreau zeugen davon. All diese Mythos-Vari­ anten tragen den Stempel der Endzeit auf­gedrückt, den Geruch des Morbiden, den inneren Gegensatz von Verdruss und Ner­ vosität. So ist es auch in Wildes Schauspiel. Was der irische Dich­ ter hinzufügt, ist der Dualismus von Askese und Begehren, von Fanatismus und Desinteresse, vor allem von Liebe und ihrer Per­ vertierung. Das Wesentliche: Bei ihm wird Salome zur trei­benden Kraft. Sie will ausbrechen aus der ver­achteten Hof­ge­sellschaft, sie will den radikalen Prediger sehen, und als sie ihn sich nicht lebendig einverleiben kann – er ver­weigert ihr so­gar, sie auch nur anzublicken –, verlangt sie, wo­möglich in einer grund­sätz­ lichen Erkenntnis über die Liebe, seinen Kopf zu küssen. Richard Strauss hat gleich beim ersten Lesen des Schauspiel­ textes im Frühjahr 1902 erkannt, welches musikalische Potential darin steckt: Die Fülle an Motiven, mit denen Oscar Wilde sein Drama angereichert hat, seine genau kalkulierten Bilder und Metaphern wie Mondscheibe, Blicke, Blut, Windhauch, Vogel­ schwingen, erfor­dern geradezu eine farbenreiche, leitmotiv­ artige Umsetzung in Töne. Nach zwei noch verstolperten Geh­ versuchen im Gefilde der Oper hatte er hier für seine in acht

Die persönlichen Konflikte sind dabei nicht zu lösen von der politischen Situation: Sie sind das Resultat einer Gesellschaft im Endstadium ihrer Existenz. Reich und dekadent, gelangweilt bis zur Verzweiflung, die Zeichen der Zeit nicht erkennend, so prä­ sentiert sich das einander inzwischen spinnefeinde Herr­scher­paar. Die Spannungen in seinem Reich Judäa (das gar nicht so groß ist: „Tetrarch“, wörtlich Vierfürst, heißt nicht, dass er vier­facher, sondern nur Viertelfürst ist und einen entsprechenden Teilstaat regiert) scheinen Herodes nicht weiter anzugehen. Verschiedene religiöse Strö­ mungen bekämpfen sich unter- und gegeneinander. Das Stück ist ein ständiger Machtkampf, auch wenn die Menschen stets anein­ ander vorbeireden. Für Krzystof Warlikowski erschöpft sich die Beschäftigung mit einem Kunstwerk nicht mit den entstehungsgeschichtlichen Um­ständen und den immanenten Beziehungen der Figuren. Zu einem Kunstwerk gehört in seiner Sicht auch, wie sich die Nach­ welt zu ihm verhält, was sie daraus macht. Die Rezeption schreibt sich in das Stück mit ein: „Es ist nicht nur wichtig, was im Kunstwerk selbst steckt, sei es nun Oscar Wilde oder Richard Strauss, sondern auch der ganze Kontext, den das Christentum und die Geschichte des 20. Jahrhunderts diesem Stoff hinzu­ fügen.“ In seinen Inszenierungen schürft er nach diesen Schich­ ten, macht sie in manchmal verstörenden, beunruhigenden Paral­lelhandlungen sichtbar. Er spinnt Sinnfäden zu einem Be­ deu­tungsgeflecht. Räume, die scheinbar ganz andere Zeiten und 5


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OPER

ko ielen Kirill ünPechtrneen r Opernfestsp bei den M

he et sich ein Fest“ – was ­Goet „ … und jedermann erwart ­ The des ude fre Vor die , hat seinem Faust vorangestellt ers ond end, das gilt ganz bes aterbesuchers beschreib spiele, und zumal, wenn der est f für die Münchner Opern­ n Staatsoper so direktor der Bayerische Generalmusik­ n an mer. Gleich neun Abende präsent ist wie diesen Som ­ Vor n alle n ebe n ­ rt und dirigie führt er den Taktstock h auc me alo S ­ ion t ­ duk pro Neu stellungen der Festspiele­ llo, der ersten Neuinszeni Ote von en ung ühr Auff zwei a Anj t (mi mierenbesetzung rung dieser Spielzeit, in Pre der an y inle F ­ und Gerald Har teros, Jonas Kaufmann istdiskutier ten Opernin­ me der e ein mt Spitze) – bestim ll son. Außerdem leitet Kiri terpretationen dieser Sai am , rg nbe Nür von ger istersin ­Petrenko zweimal Die Me chluss am letzten Tag der abs son Sai zum und i 27. Jul ner Petrenko in den Münch Spielzeit. Neunmal Kirill ­ (sie alle für r unter auch Ope Opernfestspielen 2019, dar t. Fes ein arten uns he Kasten auf S. 8)! Wir erw

Welten darstellen, als das Libretto vorschlägt, machen Wider­ sprüche der Entstehungszeit sichtbar und verdeutlichen, dass im Stück auch viel von dem aufgehoben ist, was damals noch Zukunft war. „Seine Aufführungen sind aus einem Guss, in einem Klima, sie erschaffen eine suggestive Welt, die alles aufsaugt – Theater als kollektives Erlebnis, als Austausch von Energie zwischen Bühne und Parkett“, beschreibt die Theaterjournalistin Renate Klett: „Das hat, wenn es gelingt, eine große Faszination, gibt es doch dem Theater zurück, was des Theaters ist: Emo­ tionalität, Sinnlichkeit, Verführungskraft.“

Im Publikum: Mahler, Puccini, Schönberg Die österreichische Erstaufführung von Salome in Graz ist ein Schlüsselmoment der Theatergeschichte. Denn nicht nur die europäische Musikprominenz versammelte sich in der steiri­ schen Metropole, Gustav Mahler mit seiner Frau Alma, der ­­Bühnen­bildner Alfred Roller, Adele Strauß, die Witwe des Wal­ zerkönigs, Giacomo Puccini, Arnold Schönberg, Alban Berg, Alexander Zemlinsky, Wilhelm Kienzl, sondern womöglich (so hat er es selbst später jedenfalls behauptet) auch ein noch junger Mann namens Adolf Hitler. Der Blick auf das Werk nach der von 6

Krzysztof Warlik owski

Regie

Krzysztof Warlikowski, geboren im polnischen Stettin, ge­ hört zu den bedeutendsten Theaterregisseuren der Ge­ genwart. Nach seinem Regiedebüt 1992 inszenierte er zu­ nächst am Theater TR Warszawa Stücke von ­Shakespeare, Euripides, Sarah Kane, Hanoch Levin und Tony Kushner. Seit 2008 ist er Künstlerischer Leiter des Nowy Teatr in War­ schau. Mit diesem Ensemble schuf er Inszenierungen wie (A)pollonia, Koniec/Das Ende, Afrika­nische Erzählungen, ­Kabaret warszawski und Die Franzosen. Er inszenierte u. a. Don Carlo, Wozzeck und Pendereckis Ubu Rex an der War­ schauer Staatsoper, Iphigénie en Tauride, Die Sache Makro­ pulos, ­Szymanowskis Król ­Roger, Parsifal und Herzog Blau­ barts Burg/Die menschliche Stimme an der Opéra national de Paris sowie Médée, ­Macbeth, Lulu und Don Giovanni am Théâtre La Monnaie in Brüssel. Am Royal Opera House Lon­ don brachte er Aus einem Totenhaus auf die Bühne. Seine erste Regiearbeit an der Bayerischen Staatsoper war Eu­ gen Onegin 2007. Es folgten Die Frau ohne Schatten, die erste Neupro­duktion unter der musikalischen Leitung von General­musikdirektor Kirill ­Petrenko, und Die Gezeichne­ ten als Festspielpremiere 2017.

Hitler ausgelösten Katastrophe muss sich notwendigerweise verän­dern. Hatte die satirische Darstellung der um ihre Religion strei­tenden Juden per se etwas Frivoles, zumal in einem Land, das von jeher eine schwierige Beziehung zu seiner jüdischen Be­ völ­ker­ung hatte, sind diese Momente in der Rückschau noch­mals komplexer. Krzysztof Warlikowski und sein Team verlegen das Geschehen in die Zeit des Faschismus und der Judenverfolgung, in einer Pha­ se, in der sich eine gutbürgerliche und kulturell assimilierte Familie vielleicht noch einbilden konnte, der Spuk könne an ihnen vorübergehen, wenn man sich nur zurückzieht und nicht weiter auffällig benimmt – schließlich hat man sich ja nichts zuschulden kommen lassen, mehr noch, sich als tragendes Mitglied der Gesellschaft bewiesen. Die vielen Anzeichen dafür, dass sich etwas grundlegend geändert hat, werden ignoriert. Dass alles, was einmal recht (und Recht) war, nun nicht mehr gilt, sondern ins Gegenteil verkehrt ist, davor verschließt man allzu lang die Augen. Wie fast immer in Warlikowskis Arbeiten spielen Filme als Inspiration für Setting, Atmosphäre und emotionale Temperatur eine wichtige Rolle. Zwei Beispiele: Der Garten der Finzi Contini n° 42


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OPER

(Vittorio De Sica, 1970, nach dem Roman von Giorgio Bassani) er­zählt die Geschichte einer norditalienischen Familie und ihrer Freunde, die in der parkumsäumten Villa den Kopf in den Sand stecken, bis am Ende doch die Geheimpolizei kommt; Monsieur Klein (Joseph Losey, 1976, mit Alain Delon in der Titelrolle) spielt – mit teils surrealen Zügen – um einen Kunsthändler im deutsch besetzten Paris, dem peu à peu ein gleichnamiger Jude seine Identität unterschiebt: Er, der bis dahin noch unter Preis Bilder von Anbietern gekauft hat, die das Land verlassen müssen und dringend Bargeld benötigen, gerät nun in eben deren Zwangs­ lage, der hartherzige Profiteur zum Opfer seiner eigenen Profit­ sucht. In Krzysztof Warlikowskis Salome-Interpretation finden wir uns in einer Villa wie jener der Finzi-Continis, die sich hinter ihren Türen vor der Barbarei draußen verborgen haben, unter Menschen also, deren Schicksal sich in jeder Minute wenden kann. Das hysterische Verhalten fast aller Figuren wird dadurch unmittelbar glaubhaft und nachvollziehbar, ebenso wie die Frei­ setzung latenter Unterwerfungs- und Zerstö­ rungs­ mecha­ nis­ men. Eine vielversprechende Sängerbesetzung wird diese Figu­ ren darstellen, allen voran Marlis Petersen, die ihre erste Salome

interpretieren wird. Wolfgang Ablinger-Sperrhacke wird, nach Wenzel in der Verkauften Braut und Franz I. in Karl V., als Herodes zum dritten Mal in dieser Spielzeit an einer Premiere auf der Bühne des Nationaltheaters mitwirken, Michaela Schuster singt die Herodias und Wolfgang Koch den Propheten Jochanaan. Wie schon bei Warlikowskis Inszenierung von Strauss’ Frau ohne Schatten leitet Generalmusikdirektor Kirill Petrenko das musi­ka­ lische Geschehen. SALOME RICHARD STRAUSS R K AU F T AU S V E19:00 Do., 27.06.2019, Uhr F T (Preisgr. S) Premiere E R K AUUhr AU S V20:00 T Di., 02.07.2019, L) AU F(Preisgr. K R E V S AU20:00 Sa., 06.07.2019, Uhr (Preisgr. M) auch Oper für alle und im Live-Stream T F U A K R Mi., 10.07.2019, Uhr (Preisgr. L) AU S V E19:00 Sa., 05.10.2019, 20:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 13.07.2019 Mi., 09.10.2019, 20:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 13.07.2019 So., 13.10.2019, 20:00 Uhr (Preisgr. L) EXKL: VVK AB 13.07.2019 Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,72 € bis 185,36 € Preisgruppe M: ab 133,84 € bis 218,96 € Preisgruppe S: ab 162,96 € bis 274,96 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

Liederabend Marlis Petersen D

Oper für alle m it Kirill Petr enko

VOL. I: SALOME – dank BMW München – live Am 6. Juli wird die Salome-Vorstellung eph-Platz über tragen: ein -Jos auf eine Videoleinwand auf dem Max spielzeit. Und wer es Fest der light fast schon traditionelles High sich trotzdem freuen, denn die nicht nach München schafft, kann am auf STAATSOPER.TV Inszenierung gibt es auch als Live-Stre VOL. 2: FESTSPIELKONZERT am 20. Juli das Bayerische Vor beeindruckender Kulisse spielen rchester ATTACCA ein Pro­ Staatsorchester und das Jugendo Broadway auf den Marstall­ gramm mit amerikanischer Musik. Vom rke und Songs von George platz – im Gepäck sind Orchesterwe y and Bess), Leonard Bernstein Gershwin (An American in Paris, Porg Porter, Stephen Sondheim und (West Side Story, On the Town), Cole enko zeigt damit eine ganz Rodgers and Hammerstein. Kirill Petr bte Seite seiner musikali­ erle n selte andere, in München bislang er ein großer Fan von Gershwin schen Leidenschaft. Tatsächlich ist inn seiner Laufbahn mit gro­ und Bernstein und hat schon am Beg Dazu hat er sich zwei Sänger ßer Lust Musical-Programme dirigiert. g versprechen: Golda Schultz, eingeladen, die authentischen Swin jetzt international gefragte einst Mitglied des Opernstudios und r der großen Baritone der eine , pson Sopranistin, und Thomas Ham rtoire. Ein Programm, wie Welt und ein Experte für dieses Repe mer time“ – und auch dieser gemacht für eine entspannte „Sum über tragen. Abend wird live auf STAATSOPER.TV

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reimal zur „Sängerin des Jahres“ gewählt zu wer­ den, das ist ziemlich einzigar tig unter den Sängerin­ nen unserer Zeit. Marlis Petersen ist das Kunststück gelungen, 2004, 2010 und 2015 – und wenn mal nicht, dann landet sie doch, auch wieder bei der jüngsten Umfrage 2018, stets auf einem der vordersten Plätze. Sie singt ein irres Repertoire vom frühen Barock bis zur neuesten Moderne, von Belcanto bis Expressionismus, in München kürzlich eine dämonische Lulu und eine be­ rückende Missa solemnis (und bei Premierenfeiern auch mal Jazz und Swing mit einer kleinen Band). Für diese Sängerin scheint es keine Grenzen zu geben, und gerade darum überschreitet sie sie so gerne. Mit ihrem aktuellen Liederprogramm befasst sie sich, gemeinsam mit dem Pianisten Camillo Radicke, mit der Welt auf der anderen Seite unserer Wahrnehmung. ­Anderswelt hat sie es genannt. Es handelt von Natur­ geistern und Elementarwesen, von Elfen, Nixen und dem Wassernöck. Kaum bekannte Lieder von berühm­ ten Komponisten, mit Texten, die einen erschauern ­lassen, und Klängen, die den Blick in andere Dimen­ sionen eröffnen. Die Musik ist von Carl Loewe, Johan­ nes Brahms, Max Reger, Nikolai Medtner, Hugo Wolf, ­Alexander Zemlinsk y, Franz Schreker und vielen ande­ ren, zu hören gibt es das alles am Mittwoch, 24. Juli im Prinzregententheater.

LIEDERABEND MARLIS PETERSEN & CAMILLO RADICKE DIMENSIONEN: ANDERSWELT Mi., 24.07.2018, 20:00 Uhr (Preisgr. PEE) Prinzregententheater Preisgruppe PEE: ab 24,08 € bis 56,56 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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OPER

IHR SCHWERSTER КAMPF Um den König vor dem Tod zu retten, bietet seine Gattin sich selbst als Opfer an. Mit seiner Oper Alceste hat Christoph Willibald Gluck dieser mythologischen Heldin ein musikalisches Denkmal komponiert. Dorothea Röschmann singt in der Neuproduktion erstmals die Titelpartie. Die Sopranistin im Gespräch über Skrupel, Entschlossenheit und die Kraft der Liebe.

Mit der Neuproduktion an der Bayerischen Staatsoper geben Sie Ihr Debüt als Alceste. Welchen Stellenwert hat diese Partie im Rahmen Ihrer Entwicklung als ­Sängerin? Was reizt Sie an der Rolle? Alceste ist eine sehr komplexe Figur. Ihre Gestaltung bedarf gro­ ßer Erfahrung im behutsamen Aufbau der dramatischen Ent­ wicklung einer Rolle. Da diese Geschichte in der geplanten Selbst­ aufopferung für einen anderen Menschen kulminiert, … … Königin Alceste ist bereit, für ihren Mann ­Admète zu sterben … … muss man ganz in den Charakter einsteigen und die wunderbar dramatisch geschriebenen Rezitative eindringlich gestalten. Ich bin sehr gespannt auf diese Produktion, weil die Thematik und ihre Umsetzung eine große Herausforderung darstellen. Die Zer­ rissenheit Alcestes, ihre Zweifel und dann diese überwältigende Entschlossenheit, für ihren Gatten in den Tod zu gehen – das zeugt von einer beeindruckenden seelischen Kraft, die in ihr wohl bis zu diesem Zeitpunkt geschlummert hat. Gluck hat diese Frau großartig porträtiert, fein abschattiert in den unterschiedlichen

Arien und den dramatisch ausgeloteten Rezitativen. Das ist für eine Sängerin und Darstellerin eine fantastische Herausforde­ rung und eine Aufgabe, auf die ich mich sehr freue! Wie bewegen Sie sich auf ein Rollendebüt zu, was tun Sie dafür? Die Vorbereitung auf eine neue Rolle geht durch verschiedene Phasen und findet auf unterschiedlichen Ebenen statt. Schon die erste Auseinandersetzung mit der Musik und dem Libretto er­ gibt eine emotionale Bindung an die Figur. Durch das intensive Studium der Partie und des Textes dringe ich dann immer tiefer in die Materie ein. Trotzdem versuche ich, zu Beginn der Proben wie ein offenes Buch zu sein und alles, was ich für die Rolle in mir gespeichert habe, zur Verfügung zu stellen – für den Weg, den ich nicht kenne und den der Regisseur und der Dirigent mit mir zusammen gehen. Und was kann solch ein Prozess mit Ihnen machen? Was das diesmal mit mir machen wird? Ich weiß es nicht. Aber es ist spannend. Ich habe von allen großen Frauengestalten in der


Opernliteratur immer auch persönlich gelernt – von ihren Stär­ ken, ihren Schwächen und den Tiefpunkten, aber auch von die­ sem großartigen Über-sich-hinauswachsen, das ich sehr berüh­ rend finde. Ob Pamina, die Gräfin im Figaro, die Marschallin oder Scarlattis Griselda, sie alle verbindet die Liebe, für die sie große Opfer bringen. Sie haben einmal gesagt: „Das Leben hat ver­­schie­ dene Stationen. Man hat Narben, ist b ­ ereichert oder ­verletzt worden, war mit Leben und Tod kon­­frontiert. Das möchte ich in meinem Singen, in meinen Rollen mitteilen.“ Welche ­Möglichkeiten bietet Ihnen hierfür die Partie der ­Alceste? Alceste wird mit einer gnadenlosen Extremsituation konfron­ tiert – dem Tod. Sie droht, ihren geliebten Mann zu verlieren und muss erkennen, dass keine der ihr nahestehenden Personen die Hilfe anbietet, die sie bräuchte: sich für Admète als O ­ pfer an­ zubieten. Dies zwingt Alceste zu einer Entscheidung. In dieser ­Situation beschließt sie ganz spontan, aus ihrer Emo­tion heraus, für ihren Mann in den Tod zu gehen. n° 42

Erst nach dieser Entscheidung kommen ihre Zweifel. Genau! Die Kinder, die jetzt ohne ihre Mutter aufwachsen wer­ den, der Mann, den sie nie mehr sehen wird. Das sind ­Konflikte und Fragen, die einem als Ausführende ganz schön an die Nieren gehen, und wo man als Darstellerin an seine Grenzen geführt wird. Welch größere Herausforderung gibt es als Krankheit und Tod? Alles andere im Leben wird dadurch relativiert. Deshalb sind diese Themen im Musiktheater und Lied auch so zeitlos, und ­darum kann eine Geschichte, die vor rund 250 Jahren uraufge­ führt wurde, die Menschen immer noch berühren. Alceste opfert sich für Admète aus selbstloser ­Liebe. Ein Gefühl, das es in dieser ultimativen ­Ausformung nur in einem klassischen Stoff gibt? Alceste will für ihren Mann sterben, weil es für sie in der Situation keine Alternative zu geben scheint. Die Selbstaufopferung der Liebe wegen kommt in der Opernliteratur immer wieder vor – Senta im Fliegenden Holländer, Elisabeth im Tannhäuser oder im Fidelio die Leonore. Aber in Alceste steht der Entschluss am An­ fang der Oper, und wir erleben all ihre Konflikte und Ängste, 11


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OPER

ALCESTE WIRD INSZENIERT VON DEM CHOREOGRAPHEN SIDI LARBI CHERKAOUI. WIE SCHON BEI JEAN-PHILIPPE RAMEAUS LES INDES GALANTES VOR ZWEI JAHREN, WIRKT SEINE TANZCOMPANY EASTMAN (BILD) MIT.

nachdem sie sich entschieden hat. Das heißt nicht, dass sie einen Rückzieher macht. Aber wir werden Zeuge ihrer Skrupel und wie sie sich immer wieder selbst aus dem Sumpf der Ängste heraus­ zieht. Eine kämpferische Frau! Dieses Sich-opfern erfordert sehr viel Mut. Und sie ist dabei ganz allein. Wird sich Alceste in dieser Situation, in der sie auf niemand anderen bauen kann, der Tiefe ihrer Liebe zu Admète überhaupt erst bewusst? Ich glaube schon, dass die Entscheidung über Leben und Tod die extremste Prüfung für eine Liebe ist. Definitiv wächst Alceste in dieser Situation über sich hinaus und kämpft den schwersten Kampf für diese Liebe. Charles Castronovo singt König Admète, ­Alcestes ­Gatten. Er nennt Glucks Musik eine sehr noble, kultivierte Art zu singen, eine Art Balsam für die Stimme. Wie ist das für Sie? Die Musik von Gluck ist wunderbar zu singen und sehr abwechs­ lungsreich in ihren Anforderungen. Ich freue mich besonders auf die Rezitative und „kleinen Arien“, die sehr reizvoll sind. Alceste wird von dem Choreographen Sidi Larbi ­Cherkaoui inszeniert, der mit Rameaus Les Indes ­galantes vor zwei Jahren einen großen Erfolg an der Bayerischen Staatsoper feiern konnte. Er sagt: „Wenn ich Opernsänger sehe, fühle ich, dass sie ­tanzen.“ Tanzen Sie die Alceste innerlich? Auf die Zusammenarbeit mit einem Choreographen für eine Operninszenierung bin ich tatsächlich sehr gespannt. Ich singe zwar die Musik, aber Musik ist immer auch Tanz, und so bewege ich mich auch innerlich immer zu der Musik und „tanze“. Sie haben den Ruf einer differenzierten Darstellerin mit großer Bühnenpräsenz und sind zudem mit einem Schauspieler verheiratet. Wie fördern Sie den dar­ 12

stellerischen Ausdruck zutage? Kann Ihr Mann hier auch eine Art Sparringspartner sein, mit dem Sie sich darüber auseinandersetzen? Ich versuche stets, mich in eine Figur einzugraben und ihre Emo­ tionalität auszuloten. Das bedingt dann auch den darstelleri­ schen Ausdruck. Mein Mann kann sich leider oft erst eine Auffüh­ rung anschauen. Danach befrage ich ihn natürlich intensiv, und er gibt mir dann auch, immer diskret, klare Antworten. „Diese Götter, unsere einzige Hoffnung“, sagt ­Alceste zu Beginn. Worauf bauen Sie im Leben, was gibt Ihnen Hoffnung und Zuversicht? Ich baue auf die Kraft der Liebe und ihr heilendes Element. Liebe versetzt Berge und ist die größte Kraft, die ich kenne. Zugleich fühlt Alceste sich den Göttern und ­deren ­Willkür ausgeliefert. Ist Ihnen dieses ­Gefühl ­vertraut? Ohnmacht und Ausgeliefertsein ist ein furchtbares und zerstö­ rerisches Gefühl, das einem alle Lebenskraft raubt. Ich glaube an die eigenen Kräfte, die jeder in sich trägt, und daran, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. In diesem Sinne handelt auch Alceste, indem sie nicht passiv in Lethargie und Trauer versinkt, sondern dem Schicksal trotzt. Chapeau und Hochachtung!

Das Gespräch führte Detlef Eberhard. ALCESTE CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK So., 26.05.2019, 18:00 Uhr (Preisgr. M) Premiere Mi., 29.05.2019, Sa., 01.06.2019, Do., 06.06.2019, jeweils 19:00 Uhr (jeweils Preisgr. L) Mo., 10.06.2019, 18:00 Uhr (Preisgr. L) Do., 13.06.2019, Do., 18.07.2019, jeweils 19:00 Uhr Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,72 € bis 185,36 € Preisgruppe M: ab 133,84 € bis 218,96 €

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Bei Yuka Oishi wird es transzendent: Für ihre Version von Igor Strawinskys Le sacre du prin­ temps choreographierte sie ein Solo, das als Hommage an den berühmten Vaslav Nijinksy im Sommer 2018 uraufgeführt wurde und nun mit Sergei Polunin im Rahmen von À Jour zu sehen sein wird. Die musikalische Radikalität, die durch die inhaltliche Ebene eines tanz­eks­ tatischen Opfers noch verstärkt wird, fängt Yuka Oishi durch eine tiefe Menschlichkeit wie­ der auf.

Ganz anders zu werden verspricht die Choreographie von Edwaard Liang. Der Choreograph und künstlerische Leiter des BalletMet in Ohio war zunächst Tänzer am New York City Ballet und am Nederlands Dans Theatre und setzt die Erfahrungen, die er als Solist gemacht hat, in seinen eigenen choreographischen Arbeiten nun wirkungsvoll um. Seine Sprache ist größ­ tenteils neoklassisch und von einer sensiblen Innerlichkeit gezeichnet. Für das Bayerische Staatsballett wird er zum zweiten Satz aus Franz Schuberts Streichquartett Der Tod und das Mädchen choreographieren und damit einem Jahrhunderte alten Sujet nachspüren.

m Cuvilliés­Theater bringen Musiker des Bayerischen Staatsorchesters Kammermu­ sik aus vier Jahrhunderten Musikgeschichte zum Erklingen. Das Programm des 4. Kam­ merkonzertes zum Beispiel beginnt mit der Arpeggione­Sonate Franz Schuberts, die der Komponist für das heute nahezu vergessene sechssaitige Instrument komponierte. Ein spä­ tes Opus im Schaffen Robert Schumanns stellen Märchenerzählungen für Klarinette, Viola und Klavier dar, die im Rahmen einer letzten kreativen Schaffensphase entstanden. Wer mit

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dem Namen Arnold Schönberg lediglich atonale Musik verbindet, darf dessen frühes Streich­ sextett Verklärte Nacht kennenlernen, das in seiner durchkomponierten Form in geheimnis­ vollen, spätromantischen Klängen schwelgt. Auch das 5. Kammerkonzert ist besonders her­ vorzuheben: Dass der Klavierpart bei Haydns Klaviertrio Nr. 45 deutlich anspruchsvoller als bei seinen bisherigen Werken der Gattung ausfiel, lag an der Widmung des Trios an die Pianistin Therese Jansen­Bartolozzi, deren Trauzeu­ ge Haydn war. In die emotionale Extreme gehen

Mit den Festspiel-Кammerkonzerten im Cuvilliés-Theater auf musikalischer Entdeckungsreise

HELLSICHT UND MEHR

Spannungsgeladen, hoch komplex und parallel zueinander werden die einzelnen Geschichten erzählt, wird durch die Zeit gereist, sekunden­ schnell die Lobby in ein Hotelzimmer verwan­ delt und durch Leben und Tod der Protagonis­ ten geführt. Halten Sie den Atem an.

Jour 2019 wird mörderisch gut – drei Ar­ beiten, die aus unterschiedlichen Pers­ pektiven das Verhältnis von Tanz, Tod und Eks­ tase untersuchen. Andrey Kaydanovskiy, der bereits 2017 mit seinem Stück Discovery hier in München Furore machte und das Publikum durch seine frische und zeitgemäße Art des Erzählens begeisterte, hat für diesen Sommer eine Idee ausgearbeitet, die er schon lange mit sich herumträgt: die Umsetzung eines Kriminalballetts, angelehnt an die mysteriösen Mordgeschichten um das berühmt­berüch­ tigte Cecil Hotel in Los Angeles.

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Das Staatsballett präsentiert drei neue Choreographien

ZEITGENOSSEN

HIGHLIGHTS

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

Cuvilliéstheater Preisgruppe CE: ab 27,44 € bis 52,08 €

KLAVIERTRIOS DER KLASSIK UND FRÜHROMANTIK 5. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT So., 28.07.2019, 20:00 Uhr (Preisgr. CE)

RECITAL ADRIAN MUSTEA 4. FESTSPIEL-KAMMERKONZERT Do., 25.07.2019, 20:00 Uhr (Preisgr. CE)

FESTSPIEL-KAMMERKONZERTE

die beiden anderen Werke des Abends: „Mit der Sicherheit und Hellsicht eines Verrückten“ komponierte Maurice Ravel laut eigener Aussage sein Klaviertrio a­Moll zur Zeit des Kriegs­ ausbruchs 1914, und die enormen Stimmungs­ wechsel von Schwermut und Leichtigkeit in César Francks Klaviertrio in fis-Moll werden durch eine virtuose zyklische Verknüpfung der Sätze thematischer noch kühner hervor­ gehoben.

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

À JOUR ZEITGENÖSSISCHE CHOREOGRAPHIEN (2019) Fr., 28.06.2019, 19:30 Uhr (Preisgr. PE) Uraufführung So., 30.06.2019, Mo., 01.07.2019, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. PEE) Prinzregententheater PreisgruppePE: ab 26,32 € bis 67,76 € Preisgruppe PEE: ab 24,08 € bis 56,56 €

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

WOLFGANG AMADEUS MOZART Fr., 05.07.2019, So., 07.07.2019, jeweils 18:00 Uhr (jeweils Preisgr. L) Nationaltheater Preisgruppe L: ab 104,72 € bis 185,36 €

LE NOZZE DI FIGARO

m pianissimo eilen Fagotte und Streicher durch die berühmten sieben Anfangstakte, dann explodieren die Klänge: Die Ouvertüre von Mozarts Le nozze di Figaro lässt keine Zweifel da­ rüber offen, was für ein verrückter, was für ein „toller Tag“ bevorsteht, wenn sich der Vorhang für Figaro, Susanna, den Grafen und die Gräfin Almaviva hebt. Im Zentrum dieses wunderbaren Repertoire-Klassikers, der ersten Zusammenarbeit des kongenialen Duos Mozart/Da Ponte, steht ein überforderter Titelheld, und die Ins­ zenierung von Christoph Loy zeigt äußerst plastisch, wie dem armen Figaro die Ereignisse buchstäblich über den Kopf wachsen. In der Fest­ spielserie ist Alex Esposito wieder in seiner Para­ derolle als Figaro zu erleben, als Graf Almaviva steht ihm Mariusz Kwiecień gegenüber, an der Staatsoper zuletzt als Lord Ashton in Lucia di Lammermoor zu sehen. Mit Olga Kulchynska konnte die Susanna der Premierenserie gewon­ nen werden, und für die Partie der Gräfin kehrt Rachel Willis-Sørensen nach ihrem erfolgreichen Debüt als Hélène in Les Vêpres siciliennes an die Bayerische Staatsoper zurück.

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Der gefeierte Alex Esposito als überforderter Titelheld in Mozarts Le nozze di Figaro

PARADEROLLE


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STUTTGART

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Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

AGRIPPINA GEORG FRIEDRICH HÄNDEL UF T Uhr (Preisgr. PA) Premiere Di., 23.07.2019, 18:00 AU SV ER KA T UF TAU Fr., 26.07.2019, 28.07.2019, Di.,TAU 30.07.2019, jeweils 18:00 Uhr SV ER KAUF SV ER KAUF AU SV ER KASo., Prinzregententheater Preisgruppe PA: ab 55,44 € bis 183,12 € Preisgruppe PB: ab 49,84 € bis 150,64 €

(jeweils Preisgr. PB)

SCHWÄBISCH HALL

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Herzlich willkommen in der Welt der 88 Tasten.

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Ein Flügel oder ein Klavier sind eine Anschaffung fürs Leben. Darum haben wir von PIANO-FISCHER es uns zur Aufgabe gemacht, Musikliebhaber auf dem Weg zu ihrem persönlichen Instrument zu begleiten. In unseren Musikhäusern steht Ihnen ein breites Spektrum an Klangvielfalt zur Verfügung. Testen Sie u.a. C. BECHSTEIN, FAZIOLI, GROTRIAN-STEINWEG, W.HOFFMANN, YAMAHA und ZIMMERMANN. Gemeinsam finden wir das perfekt auf Sie abgestimmte Instrument.

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Skrupellosigkeit der Macht und nicht die tollpat­ schige Unfähigkeit der vordergründigen Herr­ scher seziert. Im Hintergrund wirkt Agrippina als so kaltblütige wie unwiderstehliche Kämpferin dynastischer Interessen – eine Geschichte von „Sex and Power“, wie Regisseur Barrie Kosky erklärt, der zuletzt Der feurige Engel (Bild) an der Bayerischen Staatsoper inszenierte. Im Juli ist sie in der Darbietung einer glänzenden Be­ setzung zu erleben: Alice Coote ist Agrippina, Franco Fagioli singt den Nerone , Barock­Spezia­ list Ivor Bolton dirigiert.

MÜNCHEN I Thierschstr. 11 I 80538 München I T +49 89 211 13 54 00 I STUTTGART I Theodor-Heuss-Str. 8 I 70174 Stuttgart I T +49 711 16 34 82 70 I ULM I Donaustr. 10 I 89073 Ulm I T +49 731 61 99 88 I info@piano-fischer.de

MÜNCHEN

acht, Intrigen, Mordgelüste: Die letzten Jahre der altrömischen julisch­claudischen Dynastie (27. v. Chr. bis 68 n. Chr.) faszinierten Generationen von Künstlern und haben auch im Musiktheater unübersehbare Spuren hinterlas­ sen. Der Politthriller unter den betreffenden Werken ist Händels Agrippina. Angeblich soll Kardinal Vincenzo Grimani im Libretto seine Erfahrungen als kaiserlicher Botschafter im Vati­ kan verarbeitet haben. Das würde erklären, war­ um das Stück in so lustvoll-packender Weise die verschlungenen Wege der höfischen Intrige, die

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Barockoper als Politthriller: Barrie Кosky inszeniert Georg Friedrich Händels Agrippina, Ivor Bolton dirigiert die Festspielpremiere.

SEX UND MACHT


STECKBRIEF

ANDREA CHÉNIER Umberto Giordano

Dramma di ambiente storico in vier Bildern Libretto von Luigi Illica Uraufführung am 28. März 1896 im Teatro alla Scala, Mailand

NATURALISMUS WIE IN EINEM PUPPENHAUS: PHILIPP STÖLZLS INSZENIERUNG DER REVOLUTIONSOPER ANDREA CHÉNIER – GANZ GROSSES KINO!

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DARUM GEHT’S: Menschliche Tragödie, politischer Historienkrimi, berührende Liebesgeschichte! Im Mit­ telpunkt der junge Dichter Andrea Chénier während der Französischen Revolution. Zu­ nächst glüht er für die Ideale der Revolution, doch diese wandelt sich zur Schreckens­ herrschaft unter Robespierre. Durch seine Liebe zur Aristokratin Maddalena di Coigny gerät Chénier ins Visier der neuen Machthaber und des Revolutionärs Gérard, der eben­ falls Interesse an Maddalena zeigt. Obwohl er aus Paris fliehen könnte, entscheidet sich Chénier für das Tribunal, das ihn zum Tode verurteilt. Doch er wird nicht alleine unter der Guillotine sterben: Maddalena hat sich in seine Todeszelle geschlichen und ist auf dem Schafott und im Tod mit ihrem Geliebten Andrea vereint.

DIE REGIE ZEIGT: Eine der leidenschaftlichsten Liebesgeschichten der italienischen Oper! Der Komponist Umberto Giordano schuf ein Meisterwerk des Verismo, das dennoch Rarität blieb. Film-Regisseur Philipp Stölzl folgt der Stilrichtung des Verismo und zeigt auf der Bühne keine Verfremdungen, sondern wie in einem Puppenhaus Naturalismus und Wahrhaf­ tigkeit. Oper als ganz großes Kino!

DIE MUSIK BRINGT: Berauschende Arien, herzzerreißende Duette und effektvolle Ensembles. Die Marseil­ laise wird ebenso zitiert wie schrille Revolutionslieder in wilden Volks- und Chors­ zenen. Eine Dreiecksgeschichte für Tenor, B ­ ariton und für den überirdisch schönen Sopran der Anja Harteros, der bereits bei der Pre­ miere von Andrea Chénier vie­ len als der leuchtende Mit­ telpunkt des Abends galt.

ANDREA CHÉNIER UMBERTO GIORDANO So., 21.07.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. S) Do., 25.07.2019, 19:00 Uhr (Preisgr. S) Nationaltheater Preisgruppe S: ab 162,96 € bis 274,96 € Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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FESTSPIEL-WERKSTATT

WOZU EIN MENSCH FÄHIG IST Die Festspiel-Werkstatt verleiht mit ihren Produktionen in der Reithalle, darunter zwei ­Uraufführungen und eine deutsche Erstaufführung, dem Spielzeit-Thema ALLES WAS RECHT IST emotionale Wucht – das Bayerische Staatsballett ist erstmals mit dabei.

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– er lebt!“, rief die Menge nach dem Attentat auf den Abgeordneten Grigoris Lambrakis in Thes­sa­ loniki. Z ist der Titel von Minas Borboudakis’ ­Mu­siktheaterstück, das im Rahmen der Festspiel­Werk­statt zur deutschsprachigen Erstaufführung gelangt. „Z ist ein Symbol“, erklärt der Komponist. „Es steht auch für Lambrakis selbst, und im Stück begleiten die Rufe seine Beer­ digung.“ Der brutale Auftragsmord am 22. Mai 1963 konnte nur

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… MIT DER CO MPAG NIE AN DE R CH OREO GR AP VO N HANS AB HIE ZU R MUSIK RAHAMSEN .

dank der hartnäckigen Recherche des Unter­suchungsrichters und späteren Staatspräsidenten Christos Sartzetakis aufgeklärt werden. „Sartzetakis ist eine Symbolgestalt für den Rechtsstaat“, erklärt der Dramaturg Rainer Karlitschek. „Der Fall ist weit über Griechenland hinaus von Bedeutung. Er rückt Fragen nach der Gefährdung des Rechtsstaats und der Demokratie in den Blick.“ Die Festspiel-Werkstatt nimmt die Empörung im Ausruf ALLES WAS RECHT IST, mit dem die Spielzeit überschrieben ist, radikal n° 42


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FESTSPIEL-WERKSTATT

REQUIEM FÜR EINEN LEBENDEN, KOMPONIERT VON FELIX LEUSCHNER (BILD), UMKREIST DIE LEBENSSITUATION EINES MENSCHEN, DER SEINER HINRICH­ TUNG ENTGEGENSIEHT.

DAKIS EIN EM IST MINAS BO RBOU SIC H DER KO MP ON T RE. ME JAH WID ERZ 60 ER R OP DE IN SEI NER IEC HENL AN D RAGSM ORD IM GR LEG EN DÄREN AU FT

wörtlich. „In den 1960er Jahren fand eine Reihe solcher A ­ ttentate statt: auf John F. Kennedy, Martin Luther King und Rudi Dutsch­ ke“, betont Borboudakis. Das Stück läuft auf zwei Ebenen ab, der Handlungsebene und ei­ ner Ebene innerer Gespräche, die Z mit seiner Frau und seinen Getreuen führt, darunter jenem Mann, der auf das davonrasen­ de Motordreirad des Mörders sprang, um diesen aufzuhalten. Auf dieser inneren Ebene stellt sich die Frage, wozu ein Mensch fähig ist, und diese humanistische Perspektive arbeitet Kevin Barz in seiner Inszenierung heraus. Das Libretto Vangelis Hat­ ziyannidis’, ins Deutsche übersetzt von Michaela Prinzinger, un­ terscheidet die beiden Ebenen durch einen Sprachstil für die Handlung und einen poetischen, tiefgründigen für die inneren Monologe. Entsprechend gestaltet Borboudakis seine Musik. Für die Handlung sieht er „eine dynamische und rhythmische Musik“ vor, die in der Ermordung von Z ihren Höhepunkt findet. Für die inneren Gespräche schafft er mit elektronischen Mitteln eine „sphärische Musik, die klingt, als wäre sie in einer Glaskugel einge­ schlossen“. 20

Warten auf den Tod in Texas Wenn das Recht zur Rache wird – dieser Verkehrung stellt sich das Musiktheaterstück Requiem für einen Lebenden. Zur Recher­ che reisten der Komponist Felix Leuschner, der Librettist Reto Finger und der Regisseur Manuel Schmitt nach Texas. In einem Hoch­ sicherheitsgefängnis versuchten sie sich der Lebens­ si­ tuation eines zum Tode Verurteilten zu nähern. „Die Fragen, die wir in dem Stück thematisieren“, so der Dramaturg Benedikt ­Stampfli, „beziehen sich auf die Gesellschaft, die ein solches Vollzugs­system befürwortet: Was ist das für eine Gesellschaft, die einen Menschen sterben sehen möchte?“ Darüber hinaus wendet sich das Stück der Lebenssituation des Häftlings zu. Seit Jahren wartet dieser in Isolationshaft auf sei­ ne Hinrichtung. Er ist völlig allein und hat keinerlei Kontakt zur Außenwelt. Insgesamt wurde er in den letzten drei Jahren ­dreimal besucht, zweimal von Manuel Schmitt und einmal von seiner Schwester – natürlich immer hinter Glas sitzend. Welche ­Be­ziehungen bestehen zu seiner Schwester, seiner Ex-Freundin, also der Mutter seines Sohnes, und seinem Sohn, den er in n° 42


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FESTSPIEL-WERKSTATT

REITHALLE IDEAL IST DIE SCHWAB INGER STATT. IN IHRER WAN DELBAR KEIT EN DER FESTSPIEL-WERK TION DUK PRO N TIGE TAL FÜR DIE VIELGES

s­ einem Leben kein einziges Mal berührt hat? Was ist das für ein ­Vater-Sohn-Verhältnis? Im Stück wird der Gefangene von einem sprechenden Schauspieler gespielt, was einen Kontrast schafft zu den übrigen singenden Darstellern. Wie Stampfli ausführt, ­befasst Leuschner sich in seiner Komposition, die vom Ensemble Interface sowie mit Live-Elektronik umgesetzt wird, insbeson­ dere mit Geräuschen: Welche Geräusche hört der Häftling in sei­ ner Zelle? Und welche Erinnerungen wecken sie in ihm? Wenn er einmal am Tag in einen Käfig hinausdarf zum Ballspielen, kommt ihm dann sein Sohn in den Sinn, der vielleicht auch gerade Ball spielt?

sen und Kostümwechsel vollziehen sich auf offener Bühne. Enganliegende Trikots werden kontrastiert von wellenförmig ­ raumgreifenden, sich organisch mit dem Körper verbindenden Kos­tümen. Der Abend führt die Reihe inszenierter Konzerte wei­ ter und verweist zugleich in die Zukunft: Erstmals findet eine Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsballett statt. 16 Tän­zer aus der Compagnie agieren neben Musikern des Bayeri­ schen Staatsorchesters. Dies könnte den Beginn eines neuen ­Zusammenwirkens markieren.

Ruth Renée Reif

Von Schnee inspiriert Die Stille ist es, die Hans Abrahamsen am Schnee fasziniert. Laut­ los fallen die Flocken zur Erde. Das leuchtende Weiß, das alles bedeckt, dämpft die Geräusche und verändert die Wahrneh­ mung. Seit vielen Jahren schreibt Abrahamsen Musik zum Thema Schnee. Er bildet die Zerbrechlichkeit und kristalline Klarheit mu­ sikalisch ab. Nanine Linning, die aus der Verbindung von Tanz, Konzert und Installation bildgewaltige, poetische Tanzproduk­ tionen entwirft, lässt sich von seinem Kammerensemblestück Schnee zu ihrer Choreografie DUO – For 16 dancers and 9 musici­ ans inspirieren. Linning geht dabei immer von der musikalischen Struktur aus: Die Musik besteht aus zehn Kanons, kleinen Ab­ schnitten, die mehrfach wiederholt und immer wieder verändert und neu kombiniert werden. Sie befindet sich ständig im Fluss. Linning setzt diese Kanon-Struktur in Form von Spiegelungen, Dialogen und Echos um. Der ständigen Verwandlung der Musik begegnet sie mit permanenter Umgruppierung der Tänzer. Grup­ pe, Solo, Pas de deux und Pas de trois wechseln einander ab. Auch das Fragile findet im achtsamen Umgang der Tänzer mitei­ nander seinen Ausdruck. Mit dem Künstler Alexandros Tsolakis entwirft sie ein Set aus zwei Tanzflächen und dem etwas abge­ senkten Orchester in der Mitte. Das Publikum ist außen herum platziert und nimmt teil am gesamten Geschehen. Auch Tanzpau­ 22

FESTSPIEL-WERKSTATT Das Werkstatt-Programm wird eröffnet von einer musikalischen Begehung der ­Ausstellung Utrecht, Caravaggio und Europa in der Alten Pinakothek (ab 16. Juni). ­Weitere Details unter www.staatsoper.de. Es folgt EVA UND ADAM, ein Musiktheaterprojekt mit jungen Geflüchteten und ­Münchnern mit und ohne Migrationshintergrund. Weitere Infos verrät der Tipp der ­Redaktion auf S. 27. „Z“ MINAS BORBOUDAKIS FT Uhr (Premiere) AUS VER KAU20:00 Mo., 01.07.2019, Mi., 03.07.2019, Fr., 05.07.2019, jeweils 20:00 Uhr Sa., 06.07.2019, 17:00 Uhr Preis: 38,64 € DUO NANINE LINNING / HANS ABRAHAMSEN FT Uhr (UA, Premiere) VER KAU20:00 Fr., AUS 12.07.2019, Sa., 13.07.2019, 20:00 Uhr So., 14.07.2019, 18:00 Uhr Preis: 29,68 € REQUIEM FÜR EINEN LEBENDEN FELIX LEUSCHNER FT Uhr (UA, Premiere) So., 21.07.2019, 20:00 AUS VER KAU Mo., 22.07.2019, Di., 23.07.2019, Mi., 24.07.2019, jeweils 20:00 Uhr Preis: 29,68 €

Reithalle Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht

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KLASSIK IM KINO VON IHRER SCHÖNSTEN SEITE MET OPERA LIVE

DER VORVERKAUF ZUR MET OPERA SAISON 2019/2020 STARTET AM 11.05.2019 UM 12:00 UHR.

12.10.2019 | 19:00 UHR TURANDOT

01.02.2020 | 19:00 UHR PORGY AND BESS

26.10.2019 | 19:00 UHR MANON

29.02.2020 | 19:00 UHR AGRIPPINA

09.11.2019 | 19:00 UHR MADAMA BUTTERFLY

14.03.2020 | 19:00 UHR DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

23.11.2019 | 19:00 UHR AKHNATEN

11.04.2020 | 19:00 UHR TOSCA

11.01.2020 | 19:00 UHR WOZZECK

09.05.2020 | 19:00 UHR MARIA STUARDA

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GUT GEFRAGT

NANINE LINNING Die Choreographin Nanine Linning, in Amsterdam geboren, studierte an der Rotterdamer Tanzakademie CODARTS. Sie war 2012 bis 2018 Künstlerische Leiterin und Chefchoreo­g ra­ phin der „Dance Company Nanine Linning“ in Heidelberg und ist gegenwärtig Künstler­i­sche Leiterin des Tanzprogramms der Festspiele Ludwigshafen. Im Rahmen der diesjährigen ­Festspiel-Werkstatt kommt ihr Stück DUO – For 16 dancers and 9 musicians mit dem ­Bayerischen Staatsballett zur Uraufführung. 10 Minuten vor der Premiere – was tun Sie? Ich nutze diesen besonderen Moment, um mich noch einmal bei meinem gesam­ ten Team zu bedanken. Es ist mir wichtig, ihnen Zuspruch zu geben und sie zu be­ stärken, bevor es losgeht.

bewege und es herausfordernd für mich bleibt. Was ich am Sport so toll finde, ist, dass ich den Kopf frei bekomme und ihn gleichzeitig mit neuen Gedanken und Ide­ en füllen kann. Gerne höre ich Musik wäh­ renddessen, das gibt mir besonders gute Energien.

Sehen Sie sich Ihre Premieren an? Und wenn ja, wie? Am liebsten ganz weit hinten in einer Re­ gieloge. Ich bewege mich wahnsinnig viel während der Vorstellung, weil ich das ge­ samte Stück sozusagen mittanze.

Zu Ihrer Arbeitsweise: Arbeiten Sie eher intuitiv oder strukturiert und organisiert? Ich bereite mich immer sehr gut vor, was bedeutet, dass ich im Vorfeld ein Konzept erstelle, das auf einer breiten Recherche anhand von Literatur, Dokumentarfilmen, Bildern, Ausstellungsbesuchen und der­ gleichen beruht. Damit gehe ich ins Stu­ dio und versuche, es an die Tänzer und mein Team weiterzugeben. Mit dieser ­nötigen Struktur und der choreographi­ schen Vorarbeit habe ich anschließend die Möglichkeit, Ideen weiterzuentwickeln und spontan mit den Tänzern neue Wege einzuschlagen. Im Prozess kommt sozusa­ gen die Improvisation hinzu. Die rationale und die intuitive Seite beeinflussen sich dadurch gegenseitig und greifen ineinan­ der.

Sie kommen aus dem zeitgenös­ sischen Tanz. Wie ist es für Sie, mit einer klassischen Compagnie zu arbeiten? Wunderbar! Es ist eine große Freude, mit den klassisch ausgebildeten Tänzern zu arbeiten, ihr Denken und die Strukturen einer solchen Compagnie zu verstehen. Ich bin begeistert von dem hohen Quali­ tätsanspruch, den sie an sich selbst ha­ ben, der immensen Körperbeherrschung, der Präzision und auch von ihren darstel­ lerischen Fähigkeiten. Das inspiriert mich und bringt etwas ganz Spezielles in meine eigene Arbeit hinein.

Was hätten Sie beruflich gemacht, wenn Sie nicht Choreographin geworden wären? Ich wäre politische Aktivistin, Bildhauerin, Coach oder Dirigentin geworden. Ich bräuchte noch ein paar Extraleben für alle Dinge, die ich gerne machen würde.

In Ihren Stücken arbeiten Sie viel mit Partnering – wie ist das Verhältnis von männlichen und weiblichen Körpern und spielt das überhaupt eine Rolle für Sie? Die Partnerarbeit geht bei mir – im Ge­ gensatz zum klassischen Tanz – von einer Art Gleichwertigkeit aus. Ich versuche, in meinen Choreographien einen gender­ freien Ort zu schaffen, in dem es nicht um das Geschlecht geht, sondern um zwei oder mehrere Personen, die sich gegen­ seitig herausfordern, tragen, stützen. Es gibt darin keine wirklichen Männer- oder Frauenrollen, weil meine Arbeit nicht psy­ chologisch, sondern physisch motiviert ist.

Sie arbeiten zum ersten Mal mit Spitzentanz – wie ist das für Sie, was ist daran neu? Was ich sehr interessant finde, ist die phy­ sische Ausrichtung, die ein Spitzenschuh geben kann und was passiert, wenn man diese Technik mit zeitgenössischen Bewe­

Ihre Arbeiten sind in der Tat sehr physisch. Wie halten Sie sich selbst fit? Ich mache unterschiedliche Sportarten: Laufen, Schwimmen, natürlich Ballett oder Training im Fitnessstudio. Wichtig ist mir dabei, dass ich mich wirklich täglich

Wenn Sie klassische Tänzerin geworden wären, welche Rolle hätten Sie gerne getanzt? Ich hätte gerne Männerrollen mit vielen Sprüngen getanzt.

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gungselementen kombiniert. Ich versu­ che, eine Balance zu finden, eine neue hybride Form des Tanzes, in der es mehr um die spürbare Schwerkraft des Cont­ emporary Dance geht und weniger um die schwebende Leichtigkeit, die der Spit­ zentanz suggeriert. Durch viel Bodenar­ beit und tiefe Pliés lässt sich eine ganz neue, geerdete und tief im eigenen Kör­ per verankerte Bewegungsqualität er­ zeugen.

Duo – For 16 dancers and 9 musicians ist ein Stück zur Komposition Schnee von Hans Abrahamsen. Schnee im Juli – sind Sie eher ein Sommer- oder ein Wintertyp? Ich bin definitiv ein Sommertyp. Mein Freund Teodor Currentzis nennt mich „summer girl“. Zehn Minuten nach der Premiere – was tun Sie? Für mich persönlich beginnt ganz kurz nach der Premiere erst die Phase der ­Nervosität. Nicht unbedingt wegen der Kritiken oder der Reaktionen des Publi­ kums. Es ist eher ein körperliches Echo, das dann über mich kommt. Ich kann nicht atmen, bin außer mir. Das geht dann auch schnell wieder weg – und dann ist „nach der Premiere“ natürlich ein tolles Gefühl.

Die Fragen stellte Carmen Kovacs n° 42


Foto: Dirk Messner für GALA

Dance into Style

© Ingolstadt Village 2019

Entdecken Sie in Ingolstadt Village im ganzen Monat Mai faszinierende Bilder und Inszenierungen, die Sie in die Welt des Balletts entführen – beispielsweise bei BA&SH, BOGGI MILANO, ESCADA, HALLHUBER, KARL LAGERFELD, MARC CAIN, PATRIZIA PEPE, PHILIPP PLEIN, SPORTALM und WOLFORD.

04/19

Ein spektakuläres Zusammenspiel aus Tanz und Mode: Das Bayerische Staatsballett, von GALA mit Marken aus Ingolstadt Village fotografiert.


SPIELPLAN – MAI BIS JUNI / FESTSPIELPLAN – JUNI BIS JULI

02 So Il trittico PUCCINI

24 Fr Un ballo in maschera VERDI

06 Do Alceste GLUCK

KAU FT 25 Sa Il trittico PUCCINI AUS VER

09 So Lucia di Lammermoor DONIZETTI

26 So Alceste GLUCK Premiere 28 Di Il trittico PUCCINI 29 Mi Alceste GLUCK 30 Do Il trittico PUCCINI BALLETT 17 Fr Anna Karenina SPUCK 19 So Anna Karenina SPUCK

10 Mo Alceste GLUCK 12 Mi Lucia di Lammermoor DONIZETTI 13 Do Alceste GLUCK 15 Sa Lucia di Lammermoor DONIZETTI 17 Mo La bohème PUCCINI 20 Do La bohème PUCCINI 23 So La bohème PUCCINI

08 Sa Portrait Wayne McGregor MCGREGOR

KONZERT

16 So Der Widerspenstigen Zähmung CRANKO

26 So 6. Kammerkonzert: Die Cellisten des Bayerischen Staatsorchesters Allerheiligen Hofkirche

19 Mi Der Widerspenstigen Zähmung CRANKO

EXTRA

03 Mo 6. Akademiekonzert: Martinů & Strawinsky

Á Jour – Zeitgenössische Choreographien Andrey Kaydanovskiy, Edwaard Liang, Yuka Oishi 28. Juni (Preise PE), 30. Juni, 1. Juli (Preise PEE) Prinzregententheater Agrippina HÄNDEL ML: Ivor Bolton Mit Alice Coote, Franco Fagioli, Elsa Benoit, Iestyn Davies T T PB) KAUF T30. UF SV ER(Preise KAUF 26., (Preise 23. KA28., ERJuli AUJuli SV,ER AU SV AUPA) Prinzregententheater OPER La Traviata VERDI T UF(Preise T) 28.AU Juni, 1.KA Juli SV ER Norma BELLINI 30. Juni, 3. Juli (Preise M) Le nozze di Figaro MOZART 5., 7. Juli (Preise L) Turandot PUCCINI T KAUF (Preise M) 13., 16.ERJuli AU SV Karl V. KRENEK T KAUF SV ER (Preise K) 14.AUJuli Alceste GLUCK 18. Juli (Preise L) Die verkaufte Braut SMETANA 19., 22. Juli (Preise M) Andrea Chénier GIORDANO 21., 25. Juli (Preise S) La fanciulla del West PUCCINI 26., 29. Juli (Preise M) Die Meistersinger von Nürnberg WAGNER UF T SV ER AU31. 27., JuliKA(Preise S) L’elisir d’amore DONIZETTI 28., 30. Juli (Preise K)

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Marienplatz

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04 Di 6. Akademiekonzert: Martinů & Strawinsky

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FESTSPIELKONZERTE

Salome STRAUSS ML: KIRILL PETRENKO Mit Marlis Petersen, Wolfgang Koch, Michaela Schuster, Wolfgang Ablinger-Sperrhacke UF TS), 2. SV KAUFL)T, 6. JuliSV(Preise (Preise M) ,T 27.SV Juni UF ER KA AU AU JuliER(Preise AU ER KA ER KAL)UF T 10.AU JuliSV(Preise

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr

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SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München

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19 So Premierenmatinee zu „Alceste“

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebüh­ren zzgl. ­Bear­­beitungs- und ­Versandgebühren bei schriftlicher Bestellung.

Z 1., 3., 5., 6. Juli

(Preise 38,64 €)

DUO – For 16 dancers and 9 musicians 13., 14. Juli (Preise 29,68 €)

1. Festspiel-Kammerkonzert: Klavierquintette der Spätromantik 5. Juli (Preise CE) Cuvilliés-Theater

Requiem für einen Lebenden 22., 23., 24. Juli (Preise 29,68 €)

2. Festspiel-Kammerkonzert: Beethoven und Schubert 9. Juli (Preise CE) Cuvilliés-Theater

OPER FÜR ALLE

3. Festspiel-Kammerkonzert: Triosonaten des Barock 14. Juli (Preise CE) Cuvilliés-Theater

Vol. 2: Festspiel-Konzert 20. Juli (Eintritt frei) Marstallplatz

Festspiel-Barockkonzert „Bachs Welt“ UF T47,60 €) 22.,AU29. ER KA(Preis: SVJuli Alte Pinakothek 4. Festspiel-Kammerkonzert: Recital Adrian Mustea 25. Juli (Preise CE) Cuvilliés-Theater 5. Festspiel-Kammerkonzert: Klaviertrios der Klassik und Frühromantik 28. Juli (Preise CE) Cuvilliés-Theater LIEDERABENDE Erwin Schrott in concert 8. Juli (Preise I) Bryn Terfel & Malcolm Martineau 11. Juli (Preise G) Anna Netrebko & Malcolm Martineau UF T SV ER M)KA 17. JuliAU(Preise

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Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Nationaltheater statt.

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Jeweils in der Reithalle

Vol. 1: Salome 6. Juli (Eintritt frei) Max-Joseph-Platz

EXTRA Premierenmatinee zu „Salome“ 23. Juni (Preis 14,00 €) Premierenmatinee zu „Agrippina“ 14. Juli (Preis 14,00 €) Prinzregententheater CAMPUS Festspielkonzert der Orchesterakademie 12. Juli (Preise CA) Cuvilliés-Theater Festspiel-Arienabend des Opernstudios T 13. SV Juli (Preise UFCE) AU ER KA Cuvilliés-Theater Festspielkonzert ATTACCA 14. Juli (Preise PH) Prinzregententheater PARTNER DER FESTSPIEL-WERKSTATT

Anne Sofie von Otter & Kristian Bezuidenhout 18. Juli (Preise CE) Cuvilliés-Theater Marlis Petersen & Camillo Radicke: „Dimensionen: Anderswelt“ 24. Juli (Preise PEE) Prinzregententheater Christian Gerhaher & Gerold Huber UF T ER KA PCC) 29. AU JuliSV(Preise Prinzregententheater

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TIPP

SCHÖPFUNGS‒ GESCHICHTEN

Heimat, Flucht und Paradies – die ­ ampus-Produktion EVA UND ADAM C stellt sich aktuellen Fragen

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er waren Adam und Eva? Welche Bedeutung hat die Erzählung der beiden heute noch für uns? Wird sie in Christentum, Judentum und Islam unterschiedlich erzählt? Und vor allem: Warum wird Eva eigentlich nie zuer st ge­ nannt? Um diese und noch mehr Fragen dreht sich das Campus-Projekt EVA UND ADAM, das im Rahmen der Festspiel-Werkstat t auf die Bühne der Reithalle kommt. Rund 40 junge Münchnerinnen und Mün chner aus ver­ schiedenen Herkunftsländern erarbeiten gemeinsam ein Musiktheaterstück, dessen ästhetisc he Grenzen im Vorhinein nicht festgelegt sind. Die jung en Erwachse­ nen mit und ohne Fluchterfahrung gebe n ihren persön­ lichen Erlebnissen und Gedanken Raum auf der Bühne: Sie sprechen über Heimat, über das Anko mmen, über Abschied, über Ängste, über Träume und darüber, was für sie heutzutage eigentlich „Paradies“ bedeutet. Wie

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bei den Vorgängerprojekten NOAH und MOSES zeichnet Jessica Glause für Stückent wicklung und Regie verant­ wortlich, die Musik komponier te erneut Benedikt Brach­ tel basierend auf Joseph Haydns Oratorium Die Schöp­ fung. Am Pult steht die junge Dirigentin Anna Handler. EVA UND ADAM BENEDIKT BRACHTEL FT Uhr KAU20:00 Mi., 19.06.2 AUS VER 019, VER KAU Do.,AUS 20.06.2 019, FT 17:00 Uhr FT AUS VER Do., 20.06.2 019,KAU 20:00 Uhr KAU FT AUS VER Fr., 21.06.2 019, 18:00 Uhr Reithalle Do., 26.09.2019, 19:30 Uhr Fr., 27.09.2019, Sa., 28.09.2019, So., 29.09.2 019, jeweils 19:30 Uhr Mi., 02.10.2019, 18:00 Uhr VVK FÜR SEPTEMBER UND OKTOBER AB

Rennert-Saal Preis: jeweils 25,20 €

20.07.2019

Informationen und Karten im SZ-ServiceZentr

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19 Uhr | München Odeonsplatz & FÜNF HÖFE

Eintritt kostenlos. Unser Dankeschön an Sie: das Schönste aus Oper, Konzert und Literatur.

In Kooperation mit:

unicredit-festspiel-nacht.de


SERVICE / IMPRESSUM

Impressum

DIE SCHNELLSTEN OPERNTICKETS IN MÜNCHEN

Süddeutsche Zeitung GmbH Hultschiner Straße 8, D – 81677 München Telefon +49 (0)89-2183-0 www.sz-tickets.de Registergericht: AG München HRB 73315 USt-IdNr.: DE 811158310 Texte (verantwortlich) Süddeutsche Zeitung GmbH: Andreja Ruppert Bayerische Staatsoper: Laura Schieferle Christoph Koch Annette Baumann (Ballett) Design, Konzept und Realisierung Süddeutsche Zeitung GmbH in Zusammenarbeit mit: Bayerische Staatsoper und neophyten Gestaltung neophyten, Schellingstraße 36, D – 80799 München www.neophyten.eu mit Tümmersdesign Fotos Cover Constantin Mirbach Seiten 4, 5, 6, 8, 11, 14,15, 16/17, 27 Wilfried Hösl Seite 12 Sofie De Backere Seite 18 Marino Solokhov/Bayerische Staatsoper (Videostills) Seite 20 links Astrid Ackermann Seite 20 rechts Felix Leuschner Seite 22 Reithalle Veranstaltungs GmbH & Co Betriebs KG Seite 24 Annemoone Take Seite 30: Daniel Stolle Druck Firmengruppe APPL, appl druck, Senefelderstr. 3-11, 86650 Wemding Anzeigen Jürgen Maukner (verantwortlich) Anzeigenberatung Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann Telefon +49 (0)89-2183 8339 ralph.neumann@sueddeutsche.de Bayerische Staatsoper: Karla Hirsch, Olivia Wörndl Telefon +49 (0)89-2185 1040 olivia.woerndl@staatsoper.de Textschluss: 25. April 2019

Exklu Ka r t e s i ve r ­ n -V VK ab 13.07.1 9

Spielzeit 2019 / 2020 der Bayerischen Staatsoper

Der Kartenvorverkauf für die Monate September und Oktober beginnt am Samstag, 13.07.2019 im SZ-ServiceZentrum.

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Karten der Kategorie I–IV für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper, des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters im Nationaltheater erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen Schalter­ verkauf exklusiv in unserer Vorverkaufsstelle SZ-ServiceZentrum. Begrenztes Kontingent, keine Reservierung möglich, Verkauf solange Vorrat reicht. SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 80331 München Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:30 bis 18:00 Uhr Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr

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# BITTE ALLE ANGABEN IN BLOCKSCHRIFT

Bestellschein Bitte füllen Sie den Bestellschein aus und schicken Sie diesen in einem Briefkuvert an folgende Adresse: Süddeutsche Zeitung Tickets SZ-ServiceZentrum Fürstenfelder Straße 7 D–80331 München oder senden Sie ihn als Fax an: +49 (89) 2183-8645 oder schicken Sie Ihre Bestellung inkl. aller Bestellscheinangaben per Email an: opernkarten@sz-tickets.de Ausführliches zum Datenschutz und zu den Informationspflichten finden Sie unter sz.de/datenschutz.

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NATIONALTHEATER Proszeniumsloge

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Hörerplätze

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1. Rang

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Hörerplätze

1. Rang

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Partiturplätze

2. Rang

3. Rang

3. Rang

Galerie

Partiturplätze Galerie

Mittelloge

Stehplätze

Stehplätze

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Kategorie IV

Kategorie I

Kategorie II

Kategorie III

Preisgruppe A

36,40 €

33,04 €

28,56 €

22,96 €

Preisgruppe I

114,80 €

101,36 €

84,56 €

Kategorie IV 65,52 €

Preisgruppe B

40,88 €

36,40 €

30,80 €

25,20 €

Preisgruppe K

150,64 €

131,60 €

109,20 €

85,68 €

Preisgruppe C

44,24 €

39,76 €

34,16 €

28,56 €

Preisgruppe L

185,36 €

161,84 €

133,84 €

104,72 €

Preisgruppe D

53,20 €

47,60 €

39,76 €

33,04 €

Preisgruppe M

218,96 €

190,96 €

161,84 €

133,84 €

Preisgruppe E

62,16 €

54,32 €

47,60 €

36,40 €

Preisgruppe S

274,96 €

241,36 €

207,76 €

162,96 €

Preisgruppe F

70,00 €

62,16 €

53,20 €

42,00 €

Preisgruppe T

298,48 €

260,40 €

215,60 €

168,56 €

Preisgruppe G

81,20 €

73,36 €

62,16 €

47,60 €

Preisgruppe U

330,96 €

297,36 €

258,16 €

207,76 €

Preisgruppe H

101,36 €

89,04 €

73,36 €

58,80 €

Preisgruppe V

386,96 €

353,36 €

307,44 €

241,36 €

Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl. Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.

DAS OPERN-RÄTSEL PREISFRAGE

Wer schrieb das Libretto zu Salome? Beantworten Sie die Frage, und gewinnen Sie das Windlicht FREQUENCY aus der FREQUENCY BY KELLY WEARSTLER Kollektion für Georg Jensen. Seit mehr als 100 Jahren steht Georg Jensen an der Spitze des skandinavischen Designs und stellt unermüd­ lich die etablierten Konventionen des Designs selbst in Frage. Die FREQUENCY Kollektion der amerikanischen Designerin Kelly Wearstler reflektiert die raue Schönheit der kalifornischen Natur ebenso wie die minimalis­ tische Ästhetik, für die Georg Jensen berühmt ist. Bestehend aus einem handgefertigten, zylinderförmigen Glasschirm in einem Kreis aus polierten Edelstahlbändern, die zu einem wellenförmigen, fließenden Band geformt sind, bringt das Windlicht ein Gefühl für das Drama des Ozeans auf Ihre Terrasse und verleiht jeder Tischdekoration ein besonderes Flair. Schicken Sie Ihre Lösung unter Angabe einer Rückrufnummer per E-Mail an: opernraetsel@sz-tickets.de oder per Post an: Süddeutsche Zeitung Tickets, Stichwort: OPERNR ÄTSEL , Hultschiner Straße 8, 81677 München Wir verwenden Ihre Daten nur zur Abwicklung dieses Gewinnspiels und zur Ermittlung der Gewinner. Zur Zustellung des Gewinns können Ihre Daten an die Staatsoper sowie an den Preisstifter weitergegeben werden. Eine Weitergabe an sonstige Dritte erfolgt nicht. Wir veröffent­ lichen Ihre Daten in der darauffolgenden Engelsloge. Wenn Sie dies nicht möchten, können Sie der Veröffentlichung per E-Mail an opernraetsel@sz-tickets.de widersprechen. Weiteres zum Datenschutz finden Sie unter sz.de/datenschutz. Einsendeschluss: 14.06.19. Der Gewinn wird unter allen richtigen Einsendungen verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Str. 8, 81677 München; Sitz der Gesellschaft: München; Registergericht: Amtsgericht München, HRB 73315; Geschäftsführer: Stefan Hilscher, Dr. KarlUlrich.

Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels: G. A.-Nieder (Lösung: Axel Ranisch)


LETZTE SEITE

Opernlexikon

LIEDERABEND gezeichnet von Daniel Stolle

I

m weitesten Sinne zur Familie der Konzerte gehörige Unter­ gattung mit spezifischen Eigenschaften in Bezug auf Repertoire, Mitwirkende und Darbietungsform. In einem Liederabend singt übli­ cherweise eine Sängerin oder ein Sänger (sehr selten zwei) mit Klavierbegleitung eine Auswahl von Liedern eines oder mehrerer Komponisten. Wegen der Kürze dieser Lieder werden oft mehrere zu Gruppen angeordnet, zwischen denen es nur kurze Luftpausen gibt. Applaudiert wird erst am Ende einer Gruppe. Aus privaten Zirkeln herrührend hat sich der Liederabend im Laufe des 19. Jahrhun­ derts entwickelt und ver­breitet. Dieser intime Rahmen gilt auch weiterhin als mitzudenkendes Ideal, auch wenn Liederabende mitt­ lerweile in großen Konzertsälen und Opernhäusern gegeben wer­ den. Die ersten Liederzyklen (Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms) bilden bis heute den Grundstock des Repertoires, das von zeitgenössischen Komponisten durch neue Werke erwei­ tert wird. Ob der Sänger im Liederabend – ohne Kostüm, Maske und Rolle – ungeschützter, gar nackter ist als auf der Opernbühne oder ob er im Gegenteil als Interpret hinter den Werken zurücktre­ ten kann, während er sich im szenischen Zusammenhang als darstellende Per­ son viel stärker entblößen muss, darü­ ber gehen die Meinungen auseinander. Die Wertschätzung der Liedpianisten – man­ che vermeiden peinlich das Wort „Klavierbe­ gleiter“ – als gleichberechtige Partner in einem Liederabend steht jedoch außer Frage.

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Partner der Bayerischen Staatsoper

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Sie geben den Ton an. Mit Takt und viel Fingerspitzengefühl bringt unser interdisziplinäres Ensemble für Sie Kompositionen aus Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Family Office auf die Bühne. Schnelle Tempi und schwierige Passagen werden ebenso souverän gemeistert wie anspruchsvolle Soli.

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Schackstraße 2, 80539 München Tel.: +49 89 38172- 0 psp@psp.eu, www.psp.eu

Als Mitglied des Classic Circle unterstützt PSP seit 2005 die Bayerische Staatsoper.


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