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frühjahr sommer 15 # 3.2014

Was Frauen wollen! Cool, feminin und bezahlbar /// Brennen für die Mode. Wie aus Verkäufern Berater werden /// Kennen Sie ROPO? Ein paar Wahrheiten über E-Commerce /// Berlin? Na, was denn sonst?

style in progress „Im Geschäft der Zukunft ist der Verkäufer nicht mehr nur Verkäufer.“ Thomas Bendig

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Zukunft braucht Herkunft.

Visit us at… Premium Berlin | Hall 4, H4-A 25 | 8 –10 July 2014


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008 editorial

Zukunft ist heute!

Liebe Leserinnen und Leser, der Digital Shift bewegt uns alle: Ob schon mit eigenem Online­ store ausgerüstet oder bewusst nicht (wie zum Beispiel das neu eröffnete Stereo/Muc von Florian Ranft und Henrik Soller, Männerglück ab Seite 144), es gibt kaum ein heißeres Thema in der Modebranche. Kein Wunder, sind sich doch Experten wie Torsten Waack van Wasen einig (Die Geschäftemacher, ab Seite 070), dass Handeln das Gebot der Stunde ist. Unser LongviewPartner Thomas Bendig (Multi­ channel wird selbstverständlich sein, ab Seite 062) geht noch ei­ nen Schritt weiter – er postuliert, dass es künftig keine Geschäfte geben wird, die keine Onlineprä­ senz bieten. Dass deren Waren schon bald per Drohne zum Kunden fliegen werden, hält der Geschäftsführer des FraunhoferVerbundes für Informations- und Kommunikationstechnologie noch für Zukunftsmusik, doch klar ist: Wer es schafft, schnell, flexibel und bequem Waren an den Wunschort des Kunden zu liefern, ist auf der Gewinnerseite. Und der stationäre Handel? Auch der gewinnt, besinnt er sich auf seine ureigenen Stärken. Viele davon haben sich die On­ line- oder Multichannel-Händler schon abgeguckt. Nicoletta Schaper hat vier Persönlichkeiten

aus dem E-Commerce porträ­ tiert, die eines ganz besonders gut können: Menschlich sein (ab Seite 084). Moment mal, die Serviceleistungen, die in diesen Interviews zur Sprache kommen, praktizieren wir schon seit Jahrzehnten, wird nach der Lektüre so mancher stationäre Händler entgegnen. Auswahlsen­ dung, persönlicher Kundenkon­ takt, VIP-Service, Social Media, Kommunikation, das sind alles keine Innovationen. Aber eben auch keine Dienstleistungen, die man nicht auch online abbil­ den könnte. Es gilt also für den stationären Handel, in seinen Fähigkeiten noch besser zu werden. Ein Anfang ist das Per­ sonal, so häufig der Schlüssel zu zufriedenen und wiederkehren­ den Kunden, auch entsprechend zu entwickeln (Brennen für die Mode, ab Seite 100). Sich selbst entwickeln? Das gelingt wunderbar auf Mes­ se- und Inspirationsreisen. Dass Berlin unumstritten auf dieser Agenda sein sollte, dafür plädiert Premium-Chefin Anita Tillmann in ihrem Gespräch mit Stephan Huber (Berlin, was sonst?, ab Seite124). Typisch für die Berliner Messelandschaft: Sie ist immer in Bewegung. Wohin und warum analysiert Ina Köhler in ihrem Bericht (Boomtown Berlin?, ab Seite 118). Sich und seinen Laden ent­ wickeln, das gelingt auch mit neuen Marken. Ob Spiewak (Echte Kerle damals und heute, Seite 106), Loveday Jeans (Die ganz große Kiste, Seite 114), Vintage Racing (Zwischen New York und der Isle of Man, ab Seite 104) oder die vielen inter­ essanten Marken, denen wir das Prädikat „Finden wir gut“ (ab Seite 048) geben: Das Angebot ist da. Greifen Sie zu! Viel Vergnügen beim Lesen, Ihr Team von style in progress

Coverfoto: Bernhard Musil

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Literary Walk Eskimo

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Sundance Jacket

Paolo Ventura for WoolrichArt shop on line woolrich.eu


010 inhalt

The Longview 062 „Multichannel wird selbstverständlich sein“ style in progress im Gespräch mit Zukunftsexperten Thomas Bendig

So Läuft’s E-COMMERCE X

068 Handel, einfach nur Handel! Ein Kommentar von Stephan Huber

062

070 Die Geschäftemacher Online versus offline – oder doch beides als Einheit begreifen? 076 Das Wetter, der Tatort und der Stern des Südens Ein Kommentar von Martina Müllner 078 „Irgendwas mit Social Media und E-Commerce“ High Potentials und Nachwuchskräfte wollen lieber online als auf der Fläche arbeiten 080 Return to Sender Retouren vermiesen das Geschäft – für Onlinehändler und Kunden 084 „Eine Auswahl wie maßgeschneidert“ Christin Clausen von Outfittery kennt Männerwünsche 086 „Eine Pilgerstätte der Mode“ Beatrice Bulant von Reyerlooks.com gibt einem Onlineshop ein familiäres Gesicht 088 „Ich muss meine Kunden gut kennen“ Claude-Alain Descamps über einen Job, den es vor ihm nicht gab: Manager VIP Relations bei mytheresa.com

068

090 „Online ist alles möglich“ Lea Busse bringt myclassico.com ins Gespräch: Blogger-Relations und Social Media sind ihr Geschäft

092 Mode als DNA Contemporary Design als Schlüssel zu einer Zielgruppe, die nicht alt wird 098 „Heute steuern wir bewusst“ Esfan Eghtessadi über Licht und Schatten des schnellen Erfolgs mit Essentiel Antwerp 100 Brennen für die Mode Wie aus einem Entlein ein Schwan wird: die hohe Kunst des Verkaufstrainings 104 Zwischen New York und der Isle of Man Vintage Racing ist Markus Meindls Verbeugung vor seiner Leidenschaft, dem Motorradfahren 106 Echte Kerle damals und heute Spiewaks Geschichte verspricht eine erfolgreiche Zukunft

104

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108 Sponsoring verleiht Flügel Pepe Jeans London ist in der Königsklasse des Motorsports rasant unterwegs



012 inhalt

112 Enge Familienbande Floris van Bommels Firmensitz in Moergestel taugt als Museum – und als Geburtsstätte kompromisslos moderner Schuhe 114 Die ganz große Kiste Mit Loveday Jeans vereinen Papis Loveday und Ben Botas Glamour und Geschäftssinn 116 Rebellion als Manifest CP Fashion bringt die Marke Utopian by Studio Kaprol in der DACH-Region an den Start 119 Boomtown Berlin Als Messe(haupt)stadt unumstritten, reift jetzt auch Berlins Modehandel auf Metropolenniveau 119

122 Fokus auf Düsseldorf Die Igedo Company kehrt heim und füllt mit der erweiterten The Gallery Messe geschickt eine Lücke

Im Gespräch 124 „Berlin, was denn sonst?“ Premium-Chefin Anita Tillmann hat nie an Berlin gezweifelt – und Recht behalten

Mode 128 Rock ’n’ Roll Parisienne 136 The New Normal

Vor Ort 144 Männerglück Stereo/Muc/München

128

146 Hauptsache glücklich! Bazar Royal/Leipzig 148 Zeitreise für Individualisten Chrystall/Düsseldorf 150 Mit Leib und Seele im Verkauf Eve Pure Fashion/Schweinfurt 152 Die Milch macht’s Type Hype/Berlin 154 It’s a girl! PKZ Women/Zürich 156 Die Modefamilie Making Things/Zürich 158 Wie ein bunter Vogel Moho/St. Gallen

136

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STANDARDS 008 EDITORIAL 014 JETZT 048 FINDEN WIR GUT 160 EDITORS’S LETTER/IMPRESSUM



014

jetzt C.P. Company und Fontana Arte feiern das 60-jährige Jubiläum der legendären Leuchte Fontana – mit einer exklusiven Kooperation.

Joe Südow als neuer Head of International Sales und die erste Sommerkollektion werden den Erfolg des Düsseldorfer Labels G-Lab weiter vorantreiben.

G-Lab

Internationale Expansion & erste Sommerkollektion Die universelle Jacke für tägliche Ansprüche zu kreieren – so lautet der Anspruch der Düsseldorfer Jackenmarke G-Lab. Seit der Gründung im Jahr 2010 hat sich das Label bereits zu einem der vielversprechendsten Newcomer in Europa und Nordamerika entwickelt. Gründer und Geschäftsführer Björn Gericke hat noch lange nicht genug. Deshalb hat er sich für die weitere internationale Expansion einen erfahrenen Profi ins Boot geholt: Joe Südow, ehemaliger Geschäftsführer von Canada Goose Europa. Dieser ist seit März 2014 als Head of International Sales für den Ausbau existierender und die Erschließung neuer Märkte zuständig. Mit dem Launch der ersten Sommerkollektion wird dann im kommenden Jahr das nächste Level erreicht. Atmungsaktiv, wind- und wasserdicht bei einem absoluten Fliegengewicht – die drei Damen- und Herrenmodelle der Kollektion punkten mit jeder Menge Funktionalität. Features wie YKK Metaluxe Nylonreißverschlüsse, Dreilagen-Ripstopmaterial und „Active Ventilation Panels“ machen die ultraleichten Sommermodelle von G-Lab universell einsetzbar – 365 Tage im Jahr. www.g-lab.com

C.P. Company

Jubiläumskooperation

60 Jahre – ein Jubiläum, das gefeiert werden sollte, dachten sich auch das Interieurlabel Fontana Arte und C.P. Company und ließen die legendäre Leuchte Fontana mit einer exklusiven Zusammenarbeit hochleben. Das Resultat: Gleich zwei Ikonen in neuem Glanz. Die Leuchte selbst wird zum ersten Mal in Total Black ausgeführt und mit einer Neuauflage der Goggle Jacket erfindet auch C.P. Company einen Klassiker neu. Ultraleichtes Nylongewebe und stückgefärbte Baumwolle – eine Stoffkombination, die der Transparenz und Wirkung von Glas ähnelt und an das Material der Jubiläumsleuchte erinnert. Beide Sondermodelle sind in Schwarz und Weiß erhältlich und wurden anlässlich der Mailänder Möbelmesse bei einem Event vorgestellt. Auch über die Kooperation hinaus finden die beiden Unternehmen gemeinsame Werte: Lässige Eleganz, Experimentierfreude und Erkennbarkeit nennen beide Unternehmen als wichtige Charakteristika ihrer Marken. www.cpcompany.com, www.fontanaarte.com

Die nachhaltige Philosophie des Labels wird im ersten reinen Friendly-Hunting-Store in Düsseldorf umgesetzt.

Friendly Hunting

Neues Aushängeschild

Friendly Huntings bedruckte Cashmere-Schals markierten einst den Anfang: Heute ist die Marke kompetenter Anbieter einer Strickkollektion mit schnellen Lieferterminen. Das Produktversprechen mit 100 Prozent Handarbeit und die daraus resultierende Qualität ihrer Produkte verstehen Christian Goldmann und sein Team immer neu zu inszenieren. In der Kollektion, aber auch am PoS: In Kooperation mit starken Franchise-Partnern feiern die beiden Friendly-Hunting-Stores in München und Kampen/Sylt bereits wirtschaftliche Erfolge. Seit Februar 2014 gönnt sich das Label nun ein weiteres Aushängeschild: Den ersten eigenen und reinen Friendly-Hunting-Store in Düsseldorf, entwickelt und umgesetzt von Christian Haas. Dieser Store bildet die gesamte Produktpalette ab, wobei diese in den vergangenen Saisons stetig ausgebaut wurde. Mit der Markenphilosophie ausgedrückt, bietet Friendly Hunting mittlerweile von Cashmere-Accessoires und Strick über Porzellan und Taschen bis hin zu Home-Accessoires alles „For people with positive attitude“. Nachhaltigkeit spielt für die Marke eine große Rolle. Friendly Hunting setzt auf langlebige Produkte und rief mit Namasté e. V. eine Initiative ins Leben, die Kindern in Nepal eine gute Schulausbildung ermöglicht. www.friendly-hunting.com

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016 jetzt

Nikita

Isländische Streetfashion

Die isländische „Girls who ride“-Marke Nikita hat sich seit dem Einstieg der finnischen Amer Sports Gruppe im Jahr 2011 neu aufgestellt. Neben der bestehenden Outerwear-Kollektion für Wintersportlerinnen inkl. Hardware gibt es nun eine deutlich größere Streetwear-Kollektion mit Fashion- und Denimlinien und eine kleine Swimwear-Kollektion. Insgesamt umfasst das Angebot 220 Teile mit einer Kalkulation zwischen 2,5 und 2,7. Die extrovertierten Designs und Silhouetten sind weitaus fashionlastiger als früher und greifen aktuelle Farbthemen, Muster und Prints urbaner Streetlooks auf. Vertreten wird Nikita in der Schweiz von Angela Burkhart, Amer Sports; in Österreich von Reecom Trade GmbH und in Deutschland von den Agenturen Rausch, Timo Breyer, Anja Stroeks (InsaneProducts) und Hannes Weber (Amer Sports). www.nikitaclothing.com

Nikita ist femininer, lauter und modischer geworden.

Mit Anja Katharina Koschlitzki bleibt die deutsche Vertriebsleitung von Cinque Women in Frauenhand.

Cinque

Deutscher Vertrieb unter neuer Leitung

Seit Mai zeichnet Anja Katharina Koschlitzki als Sales Managerin für die Vertriebsleitung von Cinque Women in Deutschland verantwortlich. Sie folgt Regine Bender, die seit 2003 für das Vertriebsteam zuständig war und das Unternehmen aus privaten Gründen und auf eigenen Wunsch verließ. Eine Ausbildung bei der Peek & Cloppenburg KG, danach Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturstudien sowie verschiedene Stationen als Area Sales Manager bei der Hugo Boss AG und zuletzt für Joop bei der Windsor GmbH – die 35-Jährige konnte wertvolle Erfahrungen im Vertrieb sammeln. www.cinque.de

Trendy, lederfrei und wiederverwertbar: Fritzi aus Preußen.

Fritzi aus Preußen

Recyclingfähig

„Uns ist es wichtig, dass unsere Taschen und Portemonnaies auf natürlichem Weg zurück in den Kreislauf finden“, sagt Roman Kraus, Geschäftsführer des Berliner Labels Fritzi aus Preußen. So werden die Produkte aus lederfreiem Polyurethan, sofern sie als Kundenreklamation zurück zum Hersteller gelangen, dem Roten Kreuz übergeben und von dort zum kleinen Preis in sozialen Kaufhäusern angeboten. Was übrig bleibt, kommt in die Kleiderkammer als Spende für Bedürftige. Und wenn sich eine Tasche aufgrund eines Produktionsfehlers nicht für den täglichen Gebrauch eignet, kann das aus Schaumstoff gefertigte Polyurethan immer noch recycelt werden und beispielsweise als Füllmaterial für Autositze neue Verwendung finden. Fritzi aus Preußen hat 1.200 Verkaufspunkte hauptsächlich im deutschsprachigen Markt, in den Benelux-Ländern und Dänemark. Die VK-Preise für Taschen und Geldbörsen liegen zwischen 24,90 und 79,90 Euro. www.fritziauspreussen.de

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018 jetzt

Campus

Neuer Chefdesigner

Alles neu macht der Juli. Getreu diesem Motto wird die Campus GmbH mit der Berufung von Ali Ansari zum neuen Head of Design den bereits eingeschlagenen Weg hin zur kreativen Neuausrichtung der Marke fortführen und stärken. Stationen als operativer Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der AMD Akademie für Mode und Design in München sowie als freischaffender Head of Design mehrerer Unternehmen helfen dem 48-Jährigen dabei, das Profil der Marke gemeinsam mit dem Women’s und Men’s Designteam zu schärfen. www.campus72.com

Ali Ansari wird ab Juli 2014 als Chefdesigner die kreative Leitung von Campus übernehmen.

mytheresa.com

Wachstumsoffensive eingeläutet

Pariser Kult-Store meets Zehensandalen mit Kultfaktor: die Kooperation von Colette und Tkees.

Über 50 Prozent jährliches Umsatzwachstum und mehr als 200 Mitarbeiter, dazu Kollektionen von rund 180 internationalen Designerlabels und 2.500 Bestellungen pro Tag, die in über 120 Länder verschickt werden – mytheresa.com hat sich seit der Gründung im Jahr 2006 zu einem führenden Onlineretailer für Luxusmode entwickelt. Kein Wunder, dass seit vergangenem Jahr ein Logistikzentrum in Heimstetten den Standort in München ergänzt. Nächstes Ziel ist die Vergrößerung der Unternehmenszentrale, wobei durch Vermittlung von NAI Apollo Asset Management mit 6.276 Quadratmetern Bürofläche im Büropark am Einsteinring in München-Dornach bereits ein vielversprechendes Objekt angemietet und gleichzeitig einer der größten Deals des Jahres in punkto Bürovermittlung im Großraum München besiegelt wurde. Der Umzug ist für das erste Quartal 2015 geplant. Bis dahin werden gemeinsam mit der Conceptsued Gmbh München innovative Ausstattungskonzepte wie Open Space Büros mit Thinktanks entwickelt. www.mytheresa.com

Tkees

Erfolgreiche Kooperation mit Colette

Seit 2012 ist der Pariser Concept-Store Colette Kunde des erfolgreichen Schuhlabels Tkees. Lässig, bequem und elegant zugleich – so lassen sich die farbenfrohen Zehensandalen beschreiben, für die Tkees seit der Gründung im Jahr 2009 bekannt ist und die perfekt in das Konzept von Colette passen. Der Zusammenarbeit Krönung ist die Kooperation für einen Schuh in streng limitierter Auflage. Ein markantes Labelling und eine spezielle Colette-Bag lassen die limitierten Modelle aus Kundenperspektive an Attraktivität gewinnen. Die auf 30 Stück begrenzte Serie wird wie auch die anderen Modelle der Marke Tkees über den Onlineshop des Concept-Stores vertrieben. www.tkees.com, www.colette.fr

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Ab 2015 wird mytheresa.com mit über 6.000 Quadratmeter Bürofläche im Büropark am Einsteinring vertreten sein.



020 jetzt

Hunter Original

Erste Ready-towear-Kollektion gelauncht

Mit einer Show auf der London Fashion Week launchte der Gummistiefelspezialist Hunter Mitte Februar seine erste Textilkollektion für Herbst/Winter 2014, die unter der Leitung von Creative Director Alasdhair Willis entstand. Ein Highlight: Der weltbekannte Zauberkünstler Dynamo, der inmitten einer künstlichen Waldlandschaft seinen Matrix-Schwebetrick vorführte, ließ sich sowie acht Models von dem mit Wasser befüllten Catwalk verschwinden. Die Kollektion beinhaltet rund 120 Teile für Männer und Frauen in bis zu vier Farbvarianten. Die VK-Preise für Jacken liegen zwischen 160 und 650 Euro, Strick von 140 bis 180 Euro, Accessoires wie Mützen und Schals 60 bis 80 Euro und Taschen von 200 bis 350 Euro – bei einer 2,5er-Kalkulation. Erste Kunden der Hunter Originalkollektion sind 14 oz. in Berlin und mytheresa.com. Die Kollektion Frühjahr/Sommer 2015 wird von Sales & Key-Account-Manager Renero Mossong von Anfang bis Ende Juli nur im Düsseldorfer Showroom in der Cecilienallee 33 gezeigt. www.hunter-boot.com

Drei auf einen Streich: Carola Strobl, Leiterin E-Commerce bei PKZ.ch freut sich über die Swiss E-Commerce Awards.

Keds

Fuß fassen in DACH

Die Bosum Trading GmbH hat die Distribution von Keds Sneakers in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernommen. Keds wurde 1916 in den USA gegründet und gehört heute zur Unternehmensgruppe Wolverine Worldwide, die mit 13 weiteren Marken einen Jahresumsatz von rund drei Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. „Unsere guten Beziehungen zum Fachhandel und unsere Vertriebserfahrung im Schuhbereich, werden uns helfen, Keds als erfolgreiche All American Lifestyle Brand in unseren Märkten zu etablieren. Es ist uns gelungen, mit der Wolverine Gruppe einen langfristigen Vertrag abzuschließen, sodass wir die Positionierung der Marke gemeinsam mit dem Handel durch einen starken Auftritt am Point-of-Sale sowie Merchandising-Touren für eine individuelle und authentische In-Store-Darstellung nun strategisch angehen können. Viele gute Gespräche mit unseren Key-Partnern haben gezeigt, dass Keds den Zeitgeist auch in Westeuropa trifft“, so Pierre Lefebvre, Geschäftsführer von Bosum Trading. Die Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2015 bietet 160 Frauen- und 40 Männerstyles mit einer VK-Preisspanne von 59 bis 89 Euro und wird auf der Bread & Butter in Berlin und der GDS in Düsseldorf zu sehen sein.

Das simple Design und die frohen Farben von Keds eroberten schon die Herzen von Stilikonen wie Marylin Monroe und Audrey Hepburn.

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PKZ

Ausgezeichnet im E-Commerce

Während der diesjährigen Verleihung des Swiss ECommerce Awards für die besten Internetboutiquen der Schweiz konnte PKZ Burger-Kehl & Co. ganz groß abräumen. PKZ.ch ist Gesamtsieger und konnte sich gegen knapp 140 Kategorienbewerber durchsetzen. Aber nicht nur das: Auch den Spezialpreis Shecommerce, indem es darum geht, wer am besten die weibliche Zielgruppe anspricht, konnte PKZ einheimsen und in der nicht unerheblichen Spezialkategorie Multichannel & Logistics den ersten Platz belegen. „Wir sind einfach oberhappy“, freut sich der Chef Ph. Olivier Burger. „Wir gratulieren unserer Crew um Carola Strobl, der Leiterin des E-Commerce!“ In den Augen der Fachjury, die aus Detailhandelsexperten, Juristen und Fachhochschuldozenten in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Carpathia besteht, hat PKZ.ch aktuell das kompletteste und überzeugendste Onlineshoppingangebot der Schweiz. Well done. www.pkz.ch



022 jetzt

Duvetica

Erster Showroom in Deutschland

Der italienische Spezialist für modische Damen- und Herrendaunenjacken Duvetica feierte im April in München die Eröffnung des ersten deutschen Showrooms und damit verbunden auch die Gründung der Duvetica Deutschland GmbH. Über 200 Gäste aus Mode, Kunst, Gesellschaft und Wirtschaft, darunter auch Schauspielerin Lara Joy Körner, Sophie Wepper mit Freund David Meister, Constanze und Mike Kraus, Papis Loveday, Simone Ballack, PR-Lady Uschi Ackermann, Juwelier Maximilian Heiden mit Gattin Andrea, Charlotte Gräfin von OeynhausenJadrnicek, Fotograf Michael von Hasel und der Unternehmer Christopher Graf von Hallwyl waren der Einladung der Duvetica-Geschäftsführer Stefano Rovoletto, Barbara Vidali und Paola Abizi gefolgt und feierten zusammen zu den coolen Beats von DJ Mosey aka Pierre Sarkozy, während Gourmet-Papst Gerd Käfer für das leibliche Wohl sorgte. Die Marke Duvetica wurde 2004 gegründet und verarbeitet hauptsächlich Stoffe aus Frankreich und Italien, die Pelze stammen aus Finnland und die Daunen von der französischen Graugans. Hergestellt werden die Jacken in Europa. www.duvetica.it

Große Auswahl unterschiedlicher Farbnuancen im 500 Quadratmeter großen Duvetica-Showroom in der SanktMartin-Straße in München.

GAS

Alles auf Jubiläum

„A tutto GAS“ ist das Motto, mit dem die Marke GAS ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Das bedeutet soviel wie „Wir geben Vollgas“ und das meinen die Jeansspezialisten aus Chiuppano, Vicenza, ernst – wie immer. Wie kaum eine zweite ist die Marke GAS vom Eigentümer Claudio Grotto geprägt. „30 Jahre Geschichte – das ist unser Kapital, um die Zukunft zu planen“, antwortet Claudio Grotto auf die Frage, wie denn die nächsten 30 Jahre werden. „Wir haben gelernt, pragmatisch zu sein und uns immer auf unsere Kernkompetenz Denim zu konzentrieren.“ Aber man habe auch Träume verfolgt und nichts ausgelassen, diese wahr zu machen. Internationale Aufmerksamkeit zum Beispiel, die man mit dem Motorradrennsport erhält – GAS sponsert seit 16 Jahren das Team Honda Repsol MotoGP und hat zur Feier des Tages die Partnerschaft nochmals verlängert. Dazu gehört ein neuer blitzschneller Botschafter: Mit Marc Marquez konnte man für GAS einen jungen wilden Spanier – aktuell MotoGP-Weltmeister – verpflichten, der die DNA der Marke verkörpert. Grotto hat eine Mission: „Wir wollen dem kosmopolitischen Kunden einen Total Look verkaufen, der zeitgenössischen Stil und hohe Qualität hat. Ein Stil, der von Trends geprägt ist, aber gleichzeitig die Persönlichkeit des Trägers unterstreicht.“ Das hat man auch im Kernstück der Jubiläumsfeierlichkeiten in der Capsule-Kollektion, die zeitlose Ikonen der GAS-Mode neu interpretiert, umgesetzt. Die kultigen Five-Pocket-Pants zum Beispiel, Strick im Nordic Look, DER Blazer, DIE Bomberjacke, DIE Lederjacke, Dufflecoat und Parka, um nur ein paar zu nennen. Außerdem gibt es Jogginghosen im Denim-Style, super slim Jeans, und Jacken und Shirts in Bikermanier. Apropos Biker: Für GAS tourt Blogger Riccardo Pozzoli als #TheRoadtripMan durchs Web. GAS ist rasant auf Social Media unterwegs, nutzt alles, was twittert, postet oder sonstwie kommuniziert. Mundpropaganda vom Feinsten, ganz GAS eben. www.gasjeans.com

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Bei Marlino trifft Lässig­ keit auf hochwertige Materialien.

Marlino

Premiere der ersten Sommerkollektion

Der Jackenspezialist Marlino reinterpretiert seit 2009 Klassiker in innovativen Stoffen. Für ihre erste Damensommerkollektion zeigen die Münchner nun rund 15 Teile, die sich in zwei Linien unterteilen. Die sportlichen Windbreakervarianten mit Parka, Kurzjacke, Weste und Kurzmantel werden aus einer behandelten Baumwoll-Resine-Stoffmischung mit extra softem Griff und gewachster Optik gefertigt und sind lässig geschnitten. Kleine Details wie Reißverschlussnähte in Neonfarben oder Kordelzüge an den Kapuzen in die ein neonfarbener Faden eingeflochten wurde, setzen bewusst dezente Akzente. „Die Jacken sind sehr leicht, optimal für den deutschösterreichischen Sommer, wenn man morgens und abends was zum Drüberziehen braucht. Tagsüber verschwindet die Jacke dann in der Tasche, wo sie wenig Platz wegnimmt und was sie ohne Knittern übersteht. Kleine Stoffbadges und Labels in Form von Blumen, Sternen und Schmetterlingen werden als hübsche Details eingesetzt. Wir haben sie sehr verspielt und an überraschenden Stellen ganz dezent eingesetzt, so blitzen sie etwa unterm Kragen hervor oder tauchen an Manschetten, Kapuzen oder im Jackenfutter auf. Wir haben die zwei Linien als Testprogramm entwickelt, um dem Handel einen innovativen Mix zu präsentieren“, erklärt Designerin Melanie Nienaber. Der entspannt-urbane Stil von Marlino zeigt sich auch in der Linie aus überfärbtem Liberty-Stoff mit fünf körpernah geschnittenen Blazern und einer Jeansjacken ähnlichen Kurzjacke. Die VK-Preise liegen zwischen 199 und 299 Euro. Zu sehen ist die Kollektion auf der Tranoï in Paris. In Deutschland und Österreich wird Marino von der Agentur MODEist von Marion Hoferer und in der Schweiz von Stefanie Beckers aus Zürich vertreten. www.marlino.de

Il Padrone in seinem Element: Claudio Grotto (Mitte) ist seit 16 Jahren mit dem Racing Team Honda Repsol verbandelt (l.: Dani Pedrosa, r.: Marc Marquez) und bleibt auch in den kommenden Saisons Teamsponsor.

Rasend aktuell: Auf dem Pitti in Florenz wurde die neue Capsule-Kollektion zum 30-jährigen Jubiläum von GAS vorgestellt.


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024 jetzt

Zarte Sommerkleider ergänzen erstmalig die Sommerkollektion von Lucky de Luca. Auch die dazugehörige Kinderkollektion Born Lucky (Bild rechts) setzt ihren Erfolgskurs weiter fort.

CO Sports

Alte Bekannte mit neuer Agentur Lucky de Luca

Gute Sommerlaune garantiert

Auf der kommenden Premium in Berlin (Halle 3, Stand A28) präsentiert Valentino de Luca für die Kollektion Lucky de Luca erstmals neben Poloshirts und T-Shirts für Damen und Herren auch fließende, feminine Sommerkleider (EK-Preis 59 Euro, VK-Preis ab 169 Euro). Dabei bleibt er seiner charakteristischen Designhandschrift treu und setzt auf ausgefallene Muster, hochwertige Prints und lebendige Farben – eine Hommage an das unbeschwerte Lebensgefühl Süditaliens. Aufwändige Drucke, zarte Stitchings und besondere Waschungen zeichnen die T-Shirts und Poloshirts aus (VK-Preise: T-Shirts ab 49 Euro, Poloshirts 79 bis 89 Euro). „Die wichtigste Zutat in meinem Erfolgsrezept sind immer meine Stoffe, die ich zum größten Teil selbst anfertigen und produzieren lasse. Damit sind in jeder Kollektion mindestens 80 Prozent der Stoffe exklusiv für uns hergestellt. Das ist unser unverwechselbarer Wiedererkennungswert, unser Spirit“, sagt Valentino de Luca, der sich in den vergangenen Saisons über den stetig wachsenden Bekanntheitsgrad seiner Marke und gute Abverkäufe sehr zufrieden zeigt. Die in Ländern wie den USA, Dubai, China, der Schweiz, Österreich, Deutschland, Belgien, Skandinavien und Spanien vertretene Kollektion wird inzwischen nicht nur in den großen Metropolen, sondern auch in kleineren Städten sehr gut angenommen. Davon profitiert auch die Kinderkollektion Born Lucky, an deren Erfolg Valentino de Luca – selbst Familienvater – festhalten möchte. Gemeinsam mit Lars Fischer von Moderaumfischer in München soll die Lucky de Luca Welt begleitet von einer selektiven Vertriebsstrategie langsam und behutsam weiterwachsen. www.luckydeluca.com

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Mit der Neugründung von CO Sports wird Salzburg um eine Vertriebsagentur für modische Sportmarken reicher. Christian Teufl und Oliver Schneider – Namensgeber und exzellente Kenner der Branche – sehen in der Kombination von Mode und Sport weiterhin großes Potenzial. Sie kommen in ihrer Zusammenarbeit der gemeinsamen Liebe zum Sport und Leidenschaft für den Handel nach. Teufl hat sich mit seiner Agentur Collectionen Christian Teufl (CCT) bereits einen Namen gemacht und auch Schneider bringt als langjähriger Unternehmensberater, Trainer und Recruiter im Mode- und Sportbekleidungsverkauf einiges an Erfahrung mit. Ihren Sitz hat die neu gegründete Firma in der Vierthalerstraße – hier wird die bestehende Infrastruktur der Agentur CCT genutzt. Erste Verträge mit Topmarken wurden bereits unterzeichnet. www.co-sports.com

Einer der ersten Kunden der neu gegründeten Agentur ist die Kollektion von Colmar.



026 jetzt

Lodenfrey 1842

Gleichberechtigung

Nach dem erfolgreichen Start mit der Damenlinie letzten Winter präsentiert Lodenfrey 1842 für die Saison Frühjahr/Sommer 2015 nun erstmals die komplett erneuerte Herrenkollektion. Unter dem Motto Urban Sportswear bringt Lodenfrey Jacken und Mäntel in klarem, präzisem Styling. Hochwertige japanische und italienische Fabrics unterstreichen den hochwertig cleanen Look ebenso wie die schmale Silhouette. Wertige Details und sinnvolle Funktionalität runden das Bild zeitgemäßer Modernität souverän ab. Key-Items sind Fieldjackets, aus hochwertigem Leinen, garmend washed, lässige Parka, scharfe Bomberjackets und bewusst geradlinige Kurzmäntel. Die Farbpalette reicht von satten Blautönen, wie Dark Navy oder Seaside Blue über kräftige Grünnuancen wie Dark Olive und Khaki, bis hin zu der kräftigen Akzentfarbe New Golden. Der Launch erfolgte auf dem Pitti Uomo in Florenz. In Berlin präsentiert sich Lodenfrey 1842 auf der Premium. Die Münchner Agentur Schwarte übernimmt auch für die Männerkollektion den Vertrieb in Deutschland und Österreich. www.lodenfrey.com

Neu im Sortiment von Barb‘one sind ab dieser Saison auch Bermudas.

Barb’one

Das Patent auf den Streifen

Die Idee, kontrastierende Nähte an Hosen zum Charaktermerkmal einer lässigen italienischen Chinokollektion zu machen, setzte Valentino de Luca 2012 in die Tat um und launchte die Marke Barb’one, was übersetzt so viel wie der Landstreicher heißt. Seitdem setzt die markante Hosenkollektion ihren Siegeszug durch die deutsche Einzelhandelslandschaft fort. „Wir sind über Lars Fischer mit Moderaumfischer im Vertrieb sehr gut aufgestellt und merken, dass die Marke nicht nur in den Großstädten sehr gut funktioniert, sondern auch in den ländlicheren Gegenden sehr gut angenommen wird, wobei sie natürlich vom wachsenden Bekanntsheitsgrad von Lucky de Luca profitiert. Ein Abverkauf von über 90 Prozent in der letzten Saison spricht für sich“, sagt Valentino de Luca. In der Sommersaison 2015 erweitert sich die Kollektion, sodass es neben den bisher sechs Hosenmodellen auch Bermudas geben wird. Unter den vielen neuen Waschungen stehen vor allem gecrinkelte Optiken und Ölwaschungen im Vordergrund, die ausgefallene Farbeffekte und Verfärbungen an Taschen und Nähten erzeugen. An den Streifen entlang der Seitennähte – ein angemeldetes Patent – hält Valentino de Luca ebenso wie an dem Prinzip made in Italy fest. www.luckydeluca.com

Blaumax

Sweatjeans für den Sommer

Edel, lässig und entspannt. Lodenfrey 1842 startet mit einer neuen Herrenlinie.

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Der Denim- und Sportswear-Spezialist Blaumax hat eine Serie von Hosen aus elastischem Sweatshirt-Material entwickelt, die im Five-Pocket-Used-Denim-Look daherkommen. Die gewaschenen Hosen werden nur oberflächlich gefärbt und dann mit leichten Auswaschungen am Oberschenkel und Used-Look-Effekten wie Sitzfalten im Schoßbereich ausgerüstet. „Die Hosen sehen aus wie Five-Pocket-Jeans, haben aber einen soften Griff und sind äußerst bequem zu tragen“, erklärt Eid Komaretho von Blaumax. Zur Auswahl stehen drei Modelle: Ivan das Blaumax Hybrid: Jeanslook kombiniert mit Reguläre Five-Pocket-Modell mit schmalem softem Sweatshirt-Material. Bein für Männer und für Frauen das enge Modell Leggins. Der Schnitt entstammt dem Bestseller von Blaumax, den es bereits in zehn Varianten u. a. aus Leder, Denim und Flachgewebe gibt. Das Unisexmodell Jayjay ist der optische Hybrid aus einer Jeans und einer Jogginghose. Vorne mit größeren Taschen und einer Tunnelzugkordel ausgestattet wie eine Trainingshose, hinten klassische Jeansgesäßtaschen sowie Denimoptik. Die VK-Preise für die Hosen liegen bei 135 Euro. In den eigenen Stores hat Blaumax die Hosen bereits getestet. Auf der Premium und der Bread & Butter können die Hosen kurzfristig noch für diesen Sommer geordert werden. www.blaumax.com


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028 jetzt

Select Trading

Selektive Positionierung

„Unser Fokus für die kommende Saison liegt weiterhin in der selektiven Positionierung der Marken Tiger of Sweden, By Malene Birger, John Varvatos und unserer neuen Marke Hudson Shoes. Ein weiterer Schwerpunkt ist auch nach wie vor die Retail-Expansion von Tiger of Sweden“, erklärt Agenturinhaber Bernard Waage. „Nach einer erfolgreichen Tiger of Sweden Shop-inShop-Eröffnung bei Oberpollinger in München und Galeries Lafayette in Berlin starten wir für Herbst/ Winter 2014 mit einer zusätzlichen Fläche im KaDeWe.“ Zusätzlich positioniert das Team die Marke Tiger Jeans mit einem eigenen Vertriebsteam auf dem Markt. Für Hudson Shoes übernahm Select Trading bereits zur Herbst-/Winter-Saison 2014 für Deutschland, Österreich und die Schweiz den Vertrieb. Entsprechend wurde auch das Team in München und Düsseldorf im Bereich Customer Service, Sales, PR und Retail erweitert. Präsentiert werden Hudson und By Malene Birger auf der Premium in Berlin, Tiger of Sweden auf der Bread & Butter Anfang Juli. Labels: By Malene Birger, Hudson, John Varvatos, Tiger Jeans, Tiger of Sweden Select Trading GmbH, München/Deutschland, info@select-trading.com, www.select-trading.com

Hudson Shoes – ein vielver­ sprechender Neuzugang in der Münchner Agentur Select Trading.

Mit der Marke Out of Order präsentiert die Hinterhofagentur Uhren im Vintage-Look.

Die Hinterhofagentur

Gut aufgestellt

Die auf innovative Sports- und Casualwear spezialisierte Hinterhofagentur aus München sieht sich für die kommende Frühjahr-/Sommer-Saison 2015 gut aufgestellt. „Insbesondere im Damenbereich konnten mit der jungen Pariser Komplettkollektion von Des Petits Hauts (VK-Preise 49 bis 149 Euro), die erstmals für die Wintervororder präsentiert wurde, erstaunliche Ergebnisse erzielt werden“, sagt Dominik Meuer. Aber auch bei den Herren stimmen die momentanen Abverkaufszahlen den Agenturinhaber positiv. Die Strick- und Jerseykollektion Wool & Co, die Hemden und Polos der Marke Koike und die Casual-Looks von BOB seien durchweg gut abgeflossen. BOB erweitert zur kommenden Saison sein Sortiment um lässige Sporthemden (VK-Preis 99 Euro). Neu seit Herbst/Winter 2014 ist Cape Horn, eine norditalienische Outdoorkollektion mit einem umfangreichen Programm mit Sommerdaunen, T-Shirts und Jerseys für den Sommer. Ebenfalls neu ist die Marke Superpants mit neuen, bedruckten Chinos und die Kollektion Brecos, die junge, bezahlbare Konfektion mit einem umfangreichen Sofortorderprogramm bietet. Abgerundet wird das Portfolio der Hinterhofagentur mit den Vintage-Uhren von Out of Order und den farbigen Gürteln von Stramici. Labels: BOB, Brecos, Camplin, Cape Horn, Des Petits Hauts, Koike, Out of Order, Stramici, Superpants, Wool & Co Die Hinterhofagentur, München/Deutschland, d.meuer@diehinterhofagentur.de, www.diehinterhofagentur.de

Fast zu schade für aufs Bike: kernige Lederjacken aus hochwertigem Leder von Vintage Racing.

Rolf Griesinger Internationale Mode

Back to Vintage

In der aktuellen Saison punktet die Agentur von Rolf Griesinger mit einem Neuzugang für den deutschen Markt: Vintage Racing ist eine hochwertige Leder- und Bikerjackenkollektion für Frauen und Männer. Die Jacken zeichnen sich nicht nur durch Funktionalität aus, sondern sind auch modisch aktuell. Für das Design und die Produktion ist der Traditionsanbieter Meindl verantwortlich. Präsentiert wird die Linie sowohl auf der Premium in Berlin als auch in München. In München ist die kernige Lederkollektion auch zusätzlich im Showroom am Kosttor 1/Maximilianstraße zu sehen. Bei den anderen Kollektionen der Agentur ist Kontinuität gefragt – alle bleiben mit im Boot. Insbesondere die holländische Damenlinie Dante 6, die sich durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet, habe sich nach zwei Saisons sehr gut entwickelt, meint General Manager Martin Steckel. Labels: Bloom, Dante 6, FFC, Flowers for Friends, IQ+ Berlin, Vintage Racing Rolf Griesinger Internationale Mode GmbH, München/Deutschland, office@griesinger-mode.de, www.griesinger-mode.de

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030 jetzt

Room with a view

Ganz und gar nicht auf dem Holzweg

Sehr zufrieden ist Martin Klösch, Showroomleiter von Room with a view in Salzburg, von einem Businesstrip in die Toskana zurückgekommen. Hat er doch auch in den angesagtesten Läden unter anderem seinen jüngsten Neuzugang für das Agenturportfolio, die Marke Wood’d, entdeckt. Eine Bestätigung mehr, auf dem richtigen Weg zu sein. Wood’d, die hölzerne Covers und Snap-ons für Smartphones und Tablets herstellen, sind in kürzester Zeit zu einer Kultmarke avanciert. Wood’d passt perfekt in die Agenturstrategie, vermehrt auch sogenannte 24/7 Artikel anzubieten, also Gadgets, die Kunden sehr gerne zu Mode und Accessoires als Blickfang und Mehrwertangebot in ihre Sortimente aufnehmen. Ansonsten freut sich Klösch darüber, die Marken Pomandère und Hanky Panky jetzt auch in den deutschen Dependancen anbieten zu können, ein Zeichen, dass die Lieferanten dem Modespezialisten vertrauen. Labels Österreich: 7 for all Mankind, Aglini, A.S.A.P., Canada Goose, Essentiel Antwerp, George Gina & Lucy, Giorgio Brato, Hanky Panky, HTC, Miss Goodlife, Moon Boot, My T-Shirt, New Balance, Parts Denim, Peuterey, Philo-sofie, Pomandère, R13 Denim, Roque, Simeon Farrar, Tkees, Tyoulip Sisters, Warm-Me, Wood‘d, Zoe Karssen Labels Deutschland: A.S.A.P., Essentiel Antwerp, Hanky Panky, My T-Shirt, Miss Goodlife, Parts Denim, Philo-sofie, Pomandère, R13 Denim, Wood‘d, Zoe Karssen Labels Schweiz: 7 for all Mankind, Aglini, A.S.A.P., Blonde No.8, Eco Alf, Essentiel Antwerp, Frogbox, Giorgio Brato, HTC, No.8, Miss Goodlife, Parts Denim, Pence, R13 Denim, Simeon Farrar, Tyoulip Sisters, Warm-Me, Wood‘d, Zoe Karssen Room with a view, Salzburg/Österreich, Düsseldorf und Hamburg/Deutschland, Zürich/Schweiz, office@roomwithaview.at, www.roomwithaview.at Handwerkskunst: Die Brüder Aschieri haben 2012 Wood’d gegründet und fertigen die Gadgets aus Holz und Leder in Italien per Hand an.

agen turen

Unifa

Viel neues aus L. A.

Die Lederjacken von Enso Art verbinden ästhetisches, zeitloses Design mit modischem Zeitgeist.

Wunschnaht

Skandinavischer Neuzugang

Neu im Portfolio der Agentur Wunschnaht, die von den Brüdern Robin und Montgomery Juchems geführt wird, ist ab dieser Saison das schwedische Label Whyred. Bereits in der vergangen Saison haben die beiden ihr eigenes Lederjackenlabel Enso Art gegründet, das es auf Anhieb u. a. in die Sortimente von Harvey Nichols in Hongkong, Stierblut in München und Apropos in Köln geschafft hat. „Nach dem guten Feedback aus der ersten Saison werden wir in dieser Saison mit Enso Art auf der Premium eine Installation im Außenbereich direkt am Eingang zur Glashalle gestalten. Wir wollen dem Handel absolute Highlights zeigen und zu Neuem inspirieren. Die Basics sehen dann alle im Showroom“, sagt Ingo Juchems. Der Hauptsitz der Agentur ist in der Offenbacher Heyne Fabrik. Zudem gibt es einen festen Showroom in München und einen temporären in Düsseldorf. Rund 90 Prozent der von Wunschnaht vertretenen Marken sind auf der Seek zu sehen, nur Bread & Boxers und Enso Art werden auf der Premium gezeigt. Labels: 1ST PAT-RN, Anderson’s, Be Edgy, Bread & Boxers, Brosbi, Collective, Côte & Ciel , Enso Art, Evisu, Lyle & Scott Vintage, Sandqvist, Stutterheim, The One Goods, YMC, Whyred Wunschnaht, Offenbach und München/Deutschland, info@wunschnaht.de, www.wunschnaht.de

True Religion Brand Jeans wird sich als Marke inhaltlich neu aufstellen. In Zukunft soll der Schwerpunkt stärker als bisher auf den Frauen liegen. Und jede Menge Neuzugänge gibt es bei der Unifa wieder zu entdecken: Die Designerinnen von Juicy Couture haben mit Pam & Gela eine neue L.-A.-Luxuslinie geschaffen. Basicstoffe wie Fleece, Sweats und Jersey sorgen für lässige Passformen. Die Designerin von Peace Love World stammt ursprünglich aus Kuba und veranstaltete in Miami erfolgreiche Love-Partys – daraus entstand die Idee für ein eigenes Label, das mit Shirts, Tops, Sweatpants, Röcken und Kleidern feiertaugliche Outfits auf den Markt bringt. Das kultig klingende AKA 545 von Great-ChinaWall-Designer Alfredo Settimio setzt auf ikonische Vintage-Teile wie Leder- und Denimjacken aus den 1960er- und 1970er-Jahren, die aufwändig umgestaltet werden. Ergänzend dazu gibt es Shirts und Sweaties im Vintage-Look. Weitere neue Labels aus Los Angeles sind zum Beispiel Ström vom schwedischen Model Erika Strömqvist, Winston & Hart sowie Rails. Labels: The Aarcc, AKA 545, Art Youth Society, Camouflage, Couture Stork, David Lerner, Dr. Denim, Ella Moss, Elisabeth and James, Equipment Femme, Frends, Genetic, Guido Maria Kretschmer Premium Collection, Gold Hawk, I love my Moment, J Brand, Les Benjamins, Les Éclaires, LNA, Mother, My Brand, Nikkie, Plant with 2 Moons, Pam & Gela, Peace Love World, Splendid, Stand Black Nude, Ström, True Religion Brand Jeans, The Other Brand, The Viper Room, Wildfox, Winston & Hart Unifa Fashion GmbH, Düsseldorf/Deutschland, Die Vintage-Linie AKA 545 von Designer Alfredo Settimio ist eine der neuen distribution@unifa-fashion.com, www.unifa-fashion.com Brands bei Unifa.

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032 jetzt

Loft 261

Noch mehr Input aus dem hohen Norden

Designt in Hamburg, made in Europe. Mit diesem kurzen markanten Slogan beschreibt die Designerin Katharina Hovman ihre Modemarke, die sie seit 1992 unter eigenem Namen aufgebaut hat. Der Stil der studierten Textildesignerin: klare Schnitte, figurnah, aus hochwertigsten Stoffen, erstklassig verarbeitet. Mit diesen Attributen vervollkommnet Katharina Hovman perfekt das Portfolio von Beatrice Häberli-Fetz und ihrem dreiköpfigen Team von Loft 261. Vielleicht ist es die Gemeinsamkeit, dass die Züricher Agentur ebenfalls 1992 gegründet wurde. Sie blickt damit auf eine ebenso lange Erfahrung wie Katharina Hovmann zurück und ist heute eine der führenden DOB-Modeagenturen in der Schweiz. Perfekt für ein eher kleines Label wie Hovman, die es Dank des Kundenportfolios von Loft 261, die sich selbst im Segment Best Age (Babyboomer) sehen, in den zwei Jahren ihrer Zusammenarbeit auf einen veritablen Bekanntheitsgrad in der Schweiz gebracht hat. Hovman ist die zweite Modemarke aus dem Norden, Loft 261 vertritt auch die Dänen Kristensen Du Nord. Labels: Annette Görtz, Apalaia, Hache, Hindahl & Skudelny, Katharina Hovman, Kristensen Du Nord, Rundholz Black Label, Sarah Pacini, Unechta Loft 261 Modeagentur AG, Zürich/Schweiz, info@loft261.ch, www.loft261.ch

Katharina Hovman bereichert bei Loft 261 die Sparte Urban Dressed, in dieser Saison liegt der Fokus auf Blusen aus feinstem Mikrofasertaft.

agen turen

Mit wehenden Flügeln: Armedangels (r.: Fritzi Könemann) zieht bei Moderaum Fischer (l.: Lars Fischer) ein.

Gabriela Kofler

Die federleichte Alternative

Welche Auswirkungen Tierschützerinitiativen auf den Textilmarkt haben können, hat Gabriela Kofler am Beispiel der Angorawolle gemerkt. Videos von grausamer Kaninchenrupfung ließen die Nachfrage einbrechen. Deshalb ist die Modefachfrau aus Salzburg sehr froh, neu mit Como No.1 eine Brand für wattierte Jacken anbieten zu können, die sich was überlegt hat: Der Kunde kann entscheiden, ob er echte Daune oder die neue, Gänse schonende Special-Thermo-Füllung, also eine synthetische Daune haben möchte. Das Programm des Ablegers von Blonde No.8 sieht 14 Farben bei jedem Style vor, alle Jacken sind wasserabweisend und haben einen Zwei-WegeReißverschluss. Und als Bonbon gibt es jede Saison auch eine limitierte Version. Die Jacken liegen im EK zwischen 129 und 179 Euro. Eine interessante Preislage, weiß Gabriela Kofler, die sich zweimal im Jahr auf ihre Österreichtour macht, um jeden Kunden zu besuchen, persönlich abzuklopfen, um sich ein Bild an jedem Verkaufspunkt zu machen, mit den Kunden zu sprechen, Produktschulungen vorzunehmen und Warenaustausch zu organisieren. Im Zeitalter des Internet wichtig, denn man kann nur mit eigenen Augen sehen, wie der Hase läuft. Marken: Amorph Berlin, Arma Leder, Blonde No.8, Como No.1, C.P.Twentynine, Drakewood, Exit Brooklyn, Freds Bruder, Hotspot, Iheart, Rockstar & Angels Gabriela Kofler Agentur für Mode, Salzburg/Österreich, gabriela@gabrielakofler.at, www.gabrielakofler.at Save the down: Das Motto der neuen Jackenmarke ist Programm, man kann zwischen echter und synthetischer Daune wählen.

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Moderaum Fischer

Profitieren vom WG-Feeling Lars Fischer amüsiert sich erst über den Vergleich, aber im Grunde stimmt’s: Zu der One-Man-Show Mode­ raum Fischer zieht das Kölner Kultlabel Armed­angels. Man hat sich vor einiger Zeit auf einer Messe in Düsseldorf kennen gelernt, Stand an Stand: Lars Fischer und die Verkaufsleiterin von Armedangels, Friederike „Fritzi“ Könemann verstanden sich auf Anhieb gut. Man sollte doch was zusammen machen, orakelten die beiden und heute ist es soweit. Armedangels, die in Köln ihren Stammsitz in der ehemaligen Crememanufaktur von 4711 (Kölnisch Wasser für alle nach 1990 geborenen, DAS Duftwasser der Nachkriegszeit ...) erweitert die Vertriebsstruktur im Süden und quartiert sich in dem Loft des Lodenfrey-Parks ein. Synergien will man schaffen, sagt Lars Fischer, und dem Einzelhandel die Möglichkeiten geben, in einer besonderen Atmosphäre besondere Produkte zu kaufen. Eine kreative AG also, eine Arbeitsgemeinschaft, von der jeder profitieren soll. Labels: Barb’one, Fratelli Rossetti, Lucky de Luca Moderaum Fischer, München/Deutschland, lars@moderaumfischer.de, www.moderaumfischer.com



034 jetzt Glücklich, gemeinsam auf eigenen Beinen zu stehen: Tommy Wieler und Vanessa Baroni-Wieler gründen die Agentur Another Souvenir.

Deluxe Distribution

Zuwachs very british

Es ist Zeit. Zeit für Marken, die nicht einfach nur Produkte auf den Markt bringen, sondern auch eine Geschichte zu erzählen haben. Dem Team von Deluxe Distribution ist es gelungen, für die kommende Ordersaison gleich drei Neuzugänge solcher Art ins Portfolio aufzunehmen. Allen voran Puffa, die sich als Ausstatter der Royals – natürlich sponsern sie die englische Königsfamilie nicht, aber die Prinzen und Princesses tragen die wattierten gesteppten Jacken mit Vorliebe – seit über 40 Jahren einen festen Namen zumindest in Großbritannien erarbeitet haben. Mit Deluxe Distribution soll Puffa auch diesseits des Kanals die Kunden amüsieren. Eine außergewöhnliche Geschichte haben die Brüder Rob und Paul Forken zu erzählen. Sie verloren ihre Eltern 2004 bei dem schrecklichen Tsunami in Sri Lanka, aber nie ihren Lebensmut. Um das Andenken an ihre Eltern, die sich stark in humanitären Projekten engagierten, hochzuhalten, gründeten die Engländer Gandys, eine Flip-Flop-Manufaktur, die nachhaltig produziert und diverse Projekte in Indien unterstützt. Und last but not least Miista, die angesagten Schuh- und Taschenkreationen von Laura Villasenin aus Hackney, London. Marken: Betyke, Eucalyptus, Friday on my Mind, Gandys, Junk de Luxe, Miista, Minimum, Minus, Moods of Norway, Paramita, Puffa, Schutz, Skunkfunk, Smash, United Nude Deluxe Distribution, Berlin/Deutschland, info@deluxe-distribution.de, www.deluxe-distribution.de Prominente Jacken: Model und TVModeratorin Jodie Kidd in einem Erfolgsmodell der Marke Puffa.

MODEist GmbH

(K)ein ganz neuer Name

Another Souvenir

Just married

Im Juni wurde Hochzeit gefeiert, nur wenig später das erste gemeinsame Baby: Another Souvenir heißt es, eine kleine, feine Agentur für Vertrieb, Beratung, Marketing und PR. Eben das, was Tommy Wieler und Vanessa Baroni-Wieler von der Pike auf gelernt und in Karrierestationen bei K&K Logistics (er), Diane von Fürstenberg und Wunderkind (sie) perfektioniert haben. In Stuttgart ansässig, kümmern sich die beiden um den internationalen Ausbau der 2009 gegründeten Schmuckmarke Vanessa Baroni, die Schuhmarke Dolfie in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie die beiden Kollektionen A.s.a.p und Parts in Deutschland. Die beiden letztgenannten Marken werden in Partnerschaft mit Room with a view gemanagt. Die befreundete Agentur greift auch mit Ausstellungsmöglichkeiten in den Showrooms Düsseldorf, Hamburg, Salzburg und Zürich unter die Arme. Motiviert bis in die Fingerspitzen haben die beiden „echt Bock darauf, etwas zu bewegen“. Labels: A.s.a.p, Dolfie, Parts, Vanessa Baroni Another Souvenir, Leinfelden-Stuttgart/Deutschland, tommy@anothersouvenir.de, www.anothersouvenir.de

„Nachdem meine Agenturzeitung und meine Internetseite ja seit vielen Jahren MODEist agen heißt, habe ich mich nun entschlossen, meine Agentur auch so zu nennen. Aus der turen Vertriebsagentur Hoferer wurde die MODEist GmbH. Unser Team und die beiden Showrooms in München und Düsseldorf bleiben unverändert, ebenso wie der große Messeauftritt auf der Premium Berlin Anfang Juli“, erklärt Marion Hoferer. Dort wird sie Die T-Shirtkollektion von Groceries ist einer der neben der Leder- und Accessoirekollektion von B.Belt, den Jacken- und HosenmoNeuzugänge bei der MODEist GmbH. dellen aus Leder von Montgomery, der Wiener Taschenkollektion Another Bag und der Blusenkollektion Candice aus dem Hause Aglini in diesem Sommer ganz neu auch die Jerseykollektion von 0941 präsentieren. Ebenfalls neu bei MODEist ist die feine Cashmere-Kollektion von Headhunter und die Shirt-Kollektion von Groceries. Abgerundet wird das Portfolio durch Schmuck von SassiCara, handgefertigt in München. Mit diesen Marken bietet Marion Hoferer ihren Kunden ein stimmiges Gesamtkonzept, denn ihr Ziel ist es „mehr denn je unseren Kunden etwas Besonderes zu bieten. Höchste Qualität zu ehrlichen Preisen, die Freude macht. Frühe Liefertermine wie November 2014 und Januar 2015 für die Frühjahrstendenzen, aber in Qualitäten, die immer zu tragen sind.“ Labels: 0941, Another Bag, B.Belt, Baba Lee, Blaumax, Candice, Groceries, Manotto, Marlino, Montgomery, SassiCara MODEist GmbH, München, Düsseldorf/Deutschland, info@b-kleidung.com, www.modeist.com

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036 jetzt

Abentur MAB

Luxus & Contemporary

Für die neue Saison hat die Düsseldorfer Agentur MAB von Regis Benabou drei neue Kollektionen im Gepäck. Das Label Dodo Bar Or setzt auf sportive Eleganz und zeitlose Stücke, zum Beispiel aus exklusivem Wasserschlangen- und Pythonleder. Die Designerin Rachel Zoe blickt auf fast 20 Jahre Erfahrung als Stylistin und Editor zurück und launchte ihre gleichnamige, Vintage inspirierte Contemporary-Linie im Jahr 2011. Boulezar schließlich steht für luxuriöse Fashion in zeitgemäßem Style, handmade in Germany und mit Materialien aus Italien und Japan. Kollektion der ersten Stunde der Agentur ist Kenzo. „Für mich das Fashionlabel der letzten Jahre“, so Regis Benabou. „Mit Tiger-Sweatshirts, Logo-Prints und Farbkombinationen hat Kenzo neue Maßstäbe für die Modewelt gesetzt und die Marke zur richtungsweisenden Instanz für modernes Design gemacht.“ Ebenfalls im Programm ist die Traditionsmarke Ungaro, der mit dem neuen Creative Director Fausto Puglisi neues Leben eingehaucht wird. Labels: Atelier Brume, Ba&sh, BLK DNM, Boulezar, Costume National, Costume NemutsoC, Dodo Bar Or, Emanuel Ungaro, Fame on you, Fendi, Givenchy, Jimmy Choo, Kenzo, Mackage, Matthew Williamson, National Standard, Opening Ceremony, Paul & Joe, Paul & Joe Sister, Rachel Zoe Modeagentur MAB, Düsseldorf/Deutschland, info@mab-fashion.com, www.mab-fashion.com

Neu bei MAB ist die Kollektion Boulezar.

Typisch sportiv: die Marke Parajumpers.

Agentur Schwarte

Jetzt die Herren, bitte

Nach dem Start der Damensportswear von Lodenfrey 1842 präsentiert die Agentur von Matthias Schwarte zur aktuellen Saison erstmalig die Herrenkollektion des neuen Labels. „Wir sind stets auf der Suche nach neuen innovativen Kollektionen für den Einzelhandel“, so Matthias Schwarte. „Außerdem stehen bei uns Kundenzufriedenheit und eine intensive Zusammenarbeit nach wie vor an erster Stelle.“ Des Weiteren hat die Agentur beispielsweise das 1970er-Jahre Kultlabel Sundek mit Boardshorts und Polos im Programm, ebenso wie feine Hemden von Fil Noir, die grundsätzlich in Europa gefertigt werden, sowie Jogg-Jeans von Praio, made in Italy. Ein Klassiker bei Schwarte ist Parajumpers. Die Kollektion setzt für die neue Saison auf Baumwolle in anspruchsvoller Ausrüstung: Die neuartige Nylonbeschichtung der Baumwollfasern verleiht den Jacken einen seidigen Glanz. Eine zusätzliche Waschung sorgt für die typisch sportive Optik der Marke. Neu an Bord der Münchner Agentur ist Patrick Brand, der das Salesteam verstärkt. Labels: Armani Jeans, Daniele Fiesoli, Felted, Fil Noir, Lodenfrey 1842, Luis Trenker, Parajumpers, Praio, Sundek, Vintage 55 Agentur Schwarte, München/Deutschland, office@agentur-schwarte.de, www.agentur-schwarte.de

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d-tails Coppolecchia Reinartz

Dependance in Düsseldorf

Die Agentur von Patrick Coppolecchia-Reinartz hat in Düsseldorf diesmal bei The Gallery in den Hammer Hallen im Hafen ihre Zelte aufgeschlagen. „Zusammen mit anderen Kollegen aus München haben wir ein gutes Arbeitsumfeld alternativ zum Showroom“, meint Agenturinhaber CoppolecchiaReinartz. „Zudem können wir dort zehn Tage ordern.“ Ein neuer Zweig sind Pronto-Programme, die in Kooperation mit Atos Lombardini angeboten werden, um gut laufende Artikel nachzuziehen. Besonderes Highlight sind die drei Neuzugänge der Agentur: Herrenshirts von a.b.c.l. camicie sind aus hochwertigem japanischem Denim gefertigt und mit vielen spannenden Details ausgestattet. Ultrafeminin sind die italienischen Schuhe von Anna F aus Padua. Ein besonderes Schmankerl hat sich der Schuhersteller Springa ausgedacht: Zum Auftritt in den Hammer Hallen wird die Marke ihre Maschinen mitbringen und vor Ort modische Sneakers produzieren, die aus unterschiedlichsten Materialien zusammengesetzt sind. Labels: 2 Me Style, a.b.c.l. camicie, Alpha Studio, Anna F, Atos Lombardini, DAKS, Duvetica, Happiness-Brand, Luigi Borrelli, Massimo Alba, Mosaique, Pollini, Route des Garden, Siviglia White, Spektre Sunglasses, Springa, Stokton, Veeshoo Agentur d-tails, München/Deutschland, info@d-tails.de, www.d-tails.de

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Diesmal zu Gast in den Hammer Hallen in Düsseldorf. Die Agentur d-tails bringt wieder neue Labels aus Italien mit wie a.b.c.l. camicie.



038 jetzt

Philipp Maly

Der Name Evleo stammt aus dem Koreanischen und bedeutet: etwas gerne anziehen.

Einer wie keiner

Die noch junge Agentur von Philipp Maly in Wien hat ein außergewöhnliches Konzept. Seit ihrer Gründung vor vier Jahren konzentriert sich der Agenturinhaber, der selbst aus einer namhaften Wiener Einzelhändlerfamilie kommt und daher einiges an Erfahrung mitbringt, ausschließlich auf eine Marke. „Für mich steht der nachhaltige, bewusste Aufbau eines Newcomers im Vordergrund. Weil ich selbst aus dem Einzelhandel komme, weiß ich, wie wichtig es ist, neue Marken vernünftig aufzubauen und sehr eng mit den Kunden zusammenzuarbeiten. Dabei profitieren wir zum einen von den sechs Boutiquen der Familie und zum anderen von unserem guten Netzwerk in Österreich, das einige Boutiquenbesitzer im Topsegment umfasst. Jede Marke bekommt eine zweijährige Testphase und all unsere Aufmerksamkeit“, sagt Philipp Maly, der mit seinen beiden Mitarbeitern den gesamten österreichischen Markt abdeckt. Im Moment dreht sich alles um die Kollektion von Olea, die sich mit hochwertiger Couture aus Leder, Leinen und Seide sowie exklusiven Accessoires und Schmuck an den gehobenen Fachhandel richtet und schon einige Referenzkunden wie Grüner in Klagenfurt für sich begeistern konnte. Die Einkaufspreise beginnen bei 40 bis 60 Euro für Seidentops und 100 Euro für mittelgroße Taschen, Modeschmuck beginnt bei 18 Euro. Die Spitze sind Teile aus Lammvelours zwischen 600 und 800 Euro im Einkauf. Auch im Verkauf ist Philipp Maly der direkte und persönliche Kontakt mit seinen Kunden sehr wichtig, daher verzichtet er bislang auf Messeauftritte und fährt seine Kunden direkt an, worin ihn Salome Stein als Vertreterin unterstützt. Auf der kommenden Premium in München wird sich die Agentur in kleinem Umfang auch dem internationalen Publikum präsentieren. Label: Olea Agentur Philipp Maly, Wien/Österreich, T 0043.1.5352061, ph.maly@hotmail.com

„Ich will die Scheuklappen loswerden, die im Modefachhandel immer noch weit verbreitet sind. Für uns geht es darum, etwas Neues zu wagen.“ Philipp Maly

CP Fashion

Drei Neuzugänge im Portfolio

Gleich drei neue Marken präsentiert die Agentur CP Fashion von Reinhart Oberstein. Das kalifornische Label Chaser, das Istanbuler Streetfashionund Denimlabel Utopian by Studio Kaprol und Evleo, eine der angesagtesten Legginglabels aus Los Angeles von Designerin Joan Oh. Die gebürtige Koreanerin hat ein ausgesprochen gutes Gespür für die Kombination von luxuriösen Materialen, aktuellen Designs und komfortablen Premiumleggings. Egal, ob im Büro, auf Reisen oder am Abend – Evleo hält das passende Modell für jeden Anlass bereit. Die Modelle reichen von unifarbenen Lederleggings, über mit Pailletten besetzten Modellen bis hin zu bunt gemusterten Varianten mit floralen oder architektonischen Details. Die VK-Preise liegen zwischen 120 und 150 Euro. Evleo wird auf der Premium in Berlin zu sehen sein. Zudem wird im Sommer bei CP Fashion wieder das Beachwear- und Tunikenlabel Debbie Katz aus Miami gezeigt, weiters die Kollektion des Shapeunderwear-Anbieters Nearly Nude. Die Kollektion von Michael Stars, für die CP Fashion die Distribution verantwortet, hat sich vom reinen T-Shirt-Anbieter zur Komplettkollektion mit Strickhosen, Kleidern und Jacken weiterentwickelt. Hier läuft der Vertrieb nach wie vor über die Agentur Good Stuff von Silvano Rose. Labels: Chaser, Debbie Katz, D-ID, Jaggy, Joe’s Jeans, Michael Stars, Nearly Nude, Pajar, Robin’s Jeans, Silver Jeans Co., Utopian by Studio Kaprol CP Fashion, Bad Säckingen, Düsseldorf und München/Deutschland, info@cpfashion.de, www.cpfashion.de

Das Florentiner Label Adele Fado ist von vielen verspielten Details und Mustern geprägt.

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Good News Agency

Feminines aus Florenz

Die Münchner Good News Agency von Günter Passek freut sich über den Neuzugang der Florentiner Kollektion Adele Fado der Designerin Virna Aldovandi. Die Damenkollektion im mittleren Preissegment beinhaltet rund 150 Teile vom Blazer über Röcke und Kleider bis hin zu Hosen und Strick. Aufwändig gearbeitete T-Shirts kosten rund 100 Euro, Blusen 149 Euro und die Preislagen für Hosen liegen zwischen 150 und 160 Euro im Verkauf, während Kleider etwa zwischen 160 und 180 Euro rangieren. „Die Kollektion von Adele Fado ist sehr speziell und sehr feminin. Neben unifarbenen Basics gibt es viele farbenfrohe Kleider, Blusen und Oberteile, aber auch aufwändig gefinishte Jeansjacken und -hosen“, erklärt Günter Passek. Gezeigt wird die Kollektion im Showroom am Frankfurter Ring in München, während der Ordertage in Düsseldorf und in Berlin auf der Show & Order. Labels: Adele Fado, Bomboogie, European Culture, Freds Bruder, Hamaki-Ho, Quintessenz Good News Agency, München/Deutschland, info@good-news-agency.de, www.good-news-agency.de

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PREMIUM BERLIN H 3 – A 09 w w w. dey k . c o m


040 jetzt

mes sen Panorama

Perfekt angebunden

Carnaval do Brasil im Luna Park: Die Bread & Butter feiert am Dienstag und Mittwoch Abend ein großes WM-Fest mit Public Viewing.

Bread & Butter

Fokussiert

Die kommende Bread & Butter präsentiert sich mit rund 500 Marken auf dem Tempelhof-Gelände. Die Hallenaufteilung bleibt wie in der Vergangenheit mit folgenden Segmenten bestehen: Urban Base, Urban Superior, Urban Fashion, D.O.C.K., Label of Common Kin und das dazugehörige Fire Department. Im Denimsegment sind beispielsweise Nudie Jeans, Denham, K.O.I. oder Dr. Denim Jeansmakers mit dabei. Für Fashion stehen Marken wie Drykorn, Tiger of Sweden, Ben Sherman, Bench oder Fred Perry. Streetstyles sind bei Carhartt, Timberland, New Balance oder KSwiss zu sehen. Pünktlich zur WM veranstaltet die Bread & Butter ein großes Fest im Lunapark, der sich in ein buntes brasilianisches WM-Village verwandelt, auch das Motto Carnaval do Brasil folgt dem Leitmotiv. Am Ende des Dienstags und des Mittwochs wird ein gigantischer Bildschirm die Halbfinalspiele ab 22 Uhr übertragen. Abends wird der Lunapark auch für Endverbraucher geöffnet – ein Public-Viewing-Erlebnis für alle Berliner. LiveActs, DJs und brasilianisches BBQ machen die Story komplett. „Jeder ist zur Party eingeladen – wir freuen uns schon drauf“, so Bread & Butter Chef Karl-Heinz Müller. Auch die Pläne mit Seoul werden konkreter – im Sommer 2015 will der Messechef mit einer Veranstaltung in der südkoreanischen Hauptstadt starten. 8. bis 10. Juli 2014, www.breadandbutter.com

So mancher Messebesucher wird aufatmen: Die Panorama zieht um und präsentiert sich mit der Frühjahr-/Sommer-Saison 2015 erstmalig in zentraler Location. Das ExpoCenter City am Eingang Süd der Messe Berlin verfügt über 33.200 Quadratmeter Ausstellungsfläche und bietet somit Raum für die weitere Expansion der Panorama. Dabei bleibt das Marktplatzkonzept im Fokus der Messe, ergänzt mit The Mall für FranchiseKonzepte sowie dem Segment L’Hotel für kleinere Kollektionen, Accessoires und Lifestyleprodukte. Neu ist der Bereich Now für Flashprogramme mit sechswöchiger Lieferzeit, damit die Händler kurzfristig auf neue Trends reagieren können. Ebenso startet die Messe die Vortragsreihe Input zu marktrelevanten Themen, zu dessen Auftakt die Fachzeitschrift „TextilWirtschaft“ am 8. Juli um 12 Uhr Trends der neuen Saison vorstellt. 8. bis 10. Juli 2014, www.panorama-berlin.com

Time for a change: Die Panorama hat eine neue, zentral gelegene Location.

Show & Order

Viel Neues

Zur sechsten Ausgabe der Show & Order im Kraftwerk in Berlin-Kreuzberg wird ein neuer Bereich mit dem Namen „Show & Buy“ für Anbieter hochwertiger Sofortprogramme entstehen, der vom Show & Order Team kuratiert wird. „Wir möchten Kollektionen präsentieren, mit denen der Handel auch kurzfristig Geld verdienen kann. Hinsichtlich des modischen Grades und der Schnelligkeit kann man mit solchen Marken als Ergänzung zum klassischen Vororderportfolio auch gegen das Angebot von vertikalen Anbietern bestehen. Es wurden 25 Marken wie u. a. Made for loving, No-Na, View, Biancoghiaccio, Zinga, NYLN TIGR und Paul Brown Design ausgewählt, die dem Handel als verlässliche Partner sehr modische Ware passend zum Bedarf in der aktuellen Saison kurzfristig liefern können. Das ist ein Konzept mit dem wir dem Einzelhändler einen echten Mehrwert bieten möchUnter den rund ten“, erklärt Initiatorin Verena Malta. Als Highlight ist im Außenbe220 Ausstellern sind neben coolen jungen reich vor dem Kraftwerk ein Pop-up-Store geplant, der von einem Designer und einigen renommierten Händler bespielt wird. Zudem wird der Accessoireneuen dänischen Labels bereich noch einmal vergrößert und das Restaurant in die oberste auch so spannende Neuzugänge wie Nylon Etage einziehen. Weiters wird ein Charity-Projekt zugunsten der Tiger, Bobby oder Christoph Metzelder Stiftung ins Leben gerufen. „Unser Team ist Troja. ständig darauf bedacht, die Show & Order weiter zu verbessern“, erklärt Verena Malta. 8. bis 10. Juli 2014, www.showandorder.com

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www.napapijri.com


042 jetzt

Mercedes-Benz Fashion Week

Neue Location in Wedding

Die Munich Fabric Start bietet neben der Bluezone auch Konzepte wie die organicselection in der Greenzone oder den Inspiration Tank Cube X.

Der Veranstaltungsort der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin wird im Juli einmalig ins Erika-Heß-Eisstadion im Stadtteil Wedding verlegt, denn im Rahmen der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft wird die Fanmeile auf der Straße des 17. Juni aufgebaut, weshalb der Platz am Brandenburger Tor nicht zur Verfügung steht. „In der Modeindustrie geht es um Veränderung und wir sind begeistert, die Möglichkeit zu haben, diese Saison etwas anderes zu tun. Ein Vorteil dieses Standorts liegt darin, dass er uns Raum für Kreativität lässt, uns herausfordert, über die Routine in der Gestaltung hinauszudenken, und Designern den begehrten Platz bietet, ihre Kollektionen so zu präsentieren, wie sie es wünschen“, sagt Jarrad Clark, Vice President und Global Creative Director, IMG Fashion Events & Properties. 8. bis 11. Juli 2014, www.fashionweek-berlin. mercedes-benz.de

Munich Fabric Start

Neue Location für die View

Das Preview-Konzept der Munich Fabric Start die View Premium Selection präsentiert sich erstmals in den denkmalgeschützten Hallen des Münchner Verkehrsmuseums. „Die neue Location mutet lichtdurchflutet mit hohen Decken und loftartigem Ambiente in industriellem Charme der frühen Industriezeit an. Unter modernsten Gesichtspunkten saniert, ermöglicht die Gesamtfläche genügend Kapazität für die optimale Weiterentwicklung der Messe, um dem wachsenden Informationsbedarf auf der hochwertigen Preview-Veranstaltung gerecht zu werden“, erklärt Sebastian Klinder und fügt hinzu: „Mit dem Umzug unserer Messe View und der damit einhergehenden Erweiterung des Portfolios bieten wir der Denim- und Sportswear-Industrie in Deutschland zu einem frühen Termin eine zusätzliche Präsentationsplattform.“ Bereits zur kommenden Saison sollen hier der Textilindustrie rund 200 Kollektionen präsentiert werden. Sieben Wochen später können dann im MOC rund 1.500 Kollektionen auf der Munich Fabric Start und der als Show in Show konzipierten Bluezone für das Denim- und SportswearSegment wie TRC Candiani, Isko, Orta, Royo, Calik oder Lan gesichtet werden. Künftig kooperieren die Premium Order Munich und die Munich Fabric Start im MOC. Damit wollen beide Unternehmen der großen Nachfrage nach Ausstellungsfläche am Standort München gerecht werden und auf die Anforderungen der Branche reagieren. Auf lange Sicht will man den Agenturen separate Flächen im MOC zur Verfügung stellen, die über den Kerntermin der Premium Order Munich (9. bis 12. August 2014) hinaus für Ordertermine genutzt werden können. View Premium Selection: 15. und 16. Juli 2014, Munich Fabric Start: 2. bis 4. September 2014, Bluezone: 2. bis 3. September 2014, www.munichfabricstart.com

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mes sen

GDS

Früher Termin Gestrafftes Konzept für mehr Marktrelevanz: Die GDS präsentiert sich neu.

Neuer Termin, neues Konzept: In diesem Sommer startet die GDS bereits Ende Juli – und mit einer Segmentierung in drei Bereiche. Highstreet – the Modern Pulse zeigt Schuhmarken von modern über sportiv bis hin zu klassisch. Dort werden Aussteller wie Buffalo, Camel, Clarks, Skechers und Vagabond zu sehen sein, ebenso wie die Neuaussteller Lacoste, Marc O’Polo und Napapijri. Auch Kinderkollektionen wie Bisgaard und Primigi sind dem Bereich Highstreet zugeordnet, dazu soll die Präsenz von Accessoireanbietern weiter ausgebaut werden. Die Area Pop-up the Urban Groove ist als Marktplatz für Streetwear-Marken gedacht, mit Ausstellern wie Dr. Martens, G-Star, Fly London, Pepe Jeans Footwear und Replay. Im hochwertigen Bereich Studio zeigen United Nude, Ash, Patricia Pepe und Barbour Footwear ihre Kollektionen. Für alle drei Welten soll die sogenannte Highlight Route Orientierung bieten – ein Weg, der an ausgewählten Ausstellern, Trendinformationen, Modenschauen und Events vorbeiführt. Parallel zur GDS findet die neue tag it! by GDS statt, als neues Messekonzept für das Private Label Business. 30. Juli bis 1. August 2014, www.gds-online.com


DÜSSELDORF 30 JULY – 1 AUGUST 2014 WWW.GDS-ONLINE.COM


044 jetzt

Premium

Inspiration & Vision

Als Messe für High Fashion arbeitet die Premium jede Saison daran, die perfekte Plattform für den Handel zu sein. Dazu gehören 30 Prozent neue Kollektionen und die Integration neuer Konzepte. So ist der Bereich Essence of Premium dem exklusiven italienischen Handwerk mit beispielsweise Roberto Collina und HTC gewidmet, während die Dissonance Area junger Avantgarde vorbehalten ist. Jetzt präsentiert sich die Premium noch strukturierter: Die Herrenkollektionen ziehen in die ebenerdige Halle 4 in direkte Nachbarschaft zu Sportswear und Denim; Schuhe und Accessoires sind dagegen in der Halle 5 im ersten Obergeschoss zu finden. Ergänzt wird das Angebot für Männer mit der cool-urbanen Seek mit 90 Prozent Herrenlabels. Insgesamt werden 1.500 Kollektionen auf der Premium gezeigt, für die sich zu 80 Prozent internationale Besucher interessieren. Die Berliner Plattform wird mit der Premium Order Munich komplettiert; dort liegt der Fokus auf Schuhen und Accessoires. 8. bis 10. Juli 2014, www.premiumexhibitions.com Business und Austausch auf der Premium Berlin. Foto: Laura Deschner

mes sen

Als Ordermesse zieht die Supreme Women & Men an den Standorten Düsseldorf und München auch internationale Einkäufer an.

CHIC

Umzug nach Schanghai

Die größte chinesische Modemesse CHIC zieht ab kommenden März von Peking nach Schanghai um. Mit dem Umzug ist auch der Namenswechsel in China International Fashion Fair (CHIC) verbunden. Die CHIC Schanghai soll sich am neuen Standort zur zentralen Handelsplattform im internationalen Modebusiness entwickeln. Die bereits 1993 gegründete Messe hatte zuletzt über 100.000 Besucher mit einem Portfolio von rund 1.000 Brands. Künftig ist die Veranstaltung auf dem International Expo Centre Pudong in unmittelbarer Nähe des Flughafens Hongquiao angesiedelt. Viele europäische Aussteller wie Annette Görtz, Moschino, Picard oder Hanro waren bereits Aussteller in China. Parallel zur kommenden CHIC wird im Frühjahr 2015 auch die Stoffmesse Intertextile laufen – beide Messen belegen jeweils Flächen von rund 100.000 Quadratmetern auf dem Gelände. Noch ein Event zieht in den Süden Chinas: Der junge Ableger CHIC Young Blood wird ebenfalls zeitgleich in Schanghai zu sehen sein. Ein Bereich der jungen Messe soll zusätzlich in einer Shopping-Mall in der Stadt ausgegliedert werden. 18. bis 20. März 2015, www.chiconline.com.cn

Supreme Women & Men

Ausgebucht

Neue Heimat: Die CHIC übersiedelt nach Schanghai.

314 style in progress

Bereits im Mai war die Supreme Men & Women sowohl für die Veranstaltung im B1 Düsseldorf als auch im MTC World of Fashion Munich weitestgehend ausgebucht. Rund 90 Prozent der Aussteller sind Stammkunden und dennoch wird es einige vielversprechende Neuzugänge geben. „Wir haben einige neue Accessoireanbieter und auch aus Italien ist wieder eine erhöhte Ausstellernachfrage zu verzeichnen“, sagt Aline Schade, Sales Director bei The Supreme Group. Zu den wichtigsten Neuausstellern zählen unter anderem Holly Golightly, Mucho Gusto, Fratelli Rossetti, Torras, Con Te, Richard Kravetz, By Mi, Tonet by Carella, Don Vanquisher, Erika Haumann, Agentur Landen & Landen, Modeagentur Dietl, Modeagentur Johanna Brunner, Beka & Bell sowie Brockmann & Kölleritz Heritage Agents. In Düsseldorf wird es zudem in Zusammenarbeit mit der Aco Modeagentur eine Abendveranstaltung mit Fashion-Shows für über 850 Gäste geben. Besonderes Highlight in der Sommersaison wird die Teilnahme eines international renommierten Designers aus Italien sein. Supreme Women & Men Düsseldorf, 26. bis 29. Juli 2014 und Supreme Women & Men München, 9. bis 12. August 2014, www.munichfashioncompany.com




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048

finden wir gut

Boulezar

Bands of L. A.

Heidi Klum, die den Hoodie von Thomas Hayo sofort ins Herz schloss und ihn auf Reisen und bei öffentlichen Auftritten trug. Auch die Liste der Handelskunden kann sich nicht zuletzt dank der Vertriebsagentur MAB sehen lassen, darunter Andreas Murkudis, Jades, Slips und Apropos. Es gibt zwei Kollektionen jährlich mit je 33 Teilen. Ein Baumwoll-Hoodie kostet im EK 148 Euro bei einer Kalkulation mit 2,7, Sweatpants liegen bei 170 Euro. MAB Modeagentur Benabou GmbH, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.4371490, info@mab-fashion.com, www.mab-fashion.com

Bands of L. A.

Lifestyle zum Knoten

Boulezar

Luxusjogger Mode und Bequemlichkeit sollen einander nicht ausschließen, findet Sebastian Kaiser, der 2012 sein Münchner Label Boulezar gegründet hat. „Mit unserer Comfy Couture wollen wir jeden ansprechen, der Wert auf besondere Qualität legt und eine Liebe für das Bequeme hat“, so Sebastian Kaiser. „Dabei haben wir uns dem Anspruch handmade in Germany verschrieben und produzieren unsere Ware ausschließlich regional.“ Der Stil für Männer und Frauen ist zeitlos, puristisch und lässig; aus hochwertigen Materialien wie Seidensatin, Cashmere und einem Baumwollgarn, das in Japan auf historischen Strickmaschinen hergestellt wird. So kurz nach dem Start können sich Sebastian Kaiser und Designerin Anke Naumann bereits über prominente Fans freuen, darunter Samuel L. Jackson, die auf Filmdreh in Süddeutschland auf Boulezar aufmerksam wurde, ebenso wie Madonna und

314 style in progress

So unbeschwert wie das Leben an der Westküste. Einfach geknotet, einfach zu kombinieren und einfach schön – das sind die bunten, handgefertigten Baumwollgürtel des Labels Bands of L. A. Geflochtene Accessoires für Individualisten, die wissen, wer sie sind und wie sie ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Kreativität, Freiheit, Lebenslust – das Label geht seinen eigenen Weg. Und so verhält es sich auch mit der Nachorder: Bei entsprechender Nachfrage bleiben bestimmte Modelle auf Lager. Erhältlich für Damen und Herren in verschiedenen Farben und Mustern und zu einem VK-Preis von 49,95 Euro, sind die Accessoires ein idealer Mitnahmeartikel. Vier Kollektionen pro Jahr werden auf der Premium und der Show & Order Berlin präsentiert. Erhältlich ist die Marke bereits in zahlreichen Stores im Norden Deutschlands. Hidden Secrets, Hamburg/Deutschland, T 0049.40.70298788, info@hidden-secrets.de, www.hidden-secrets.de

und wird mit Zutaten aus verschiedenen europäischen Ländern gefertigt, um ökologische und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Vier Kollektionen pro Jahr bestechen durch modisches Design, perfekte Passform und naturbelassene Biostoffe. Die VK-Preise rangieren dabei zwischen 39,95 Euro für coole T-Shirts und 299,95 Euro für hochwertigen Strick mit einer Kalkulation von 2,9, je nach Orderhöhe. Nachbestellungen einzelner Modelle sind möglich. Als Präsentationsplattform dienen die Premium Berlin, die Modefabriek Amsterdam, die Magic Las Vegas und die Innatex Wallau. Daneben ist die junge Modemarke bereits in zahlreichen renommierten Stores in Deutschland vertreten. Wunderwerk Fashion, Düsseldorf/ Deutschland, T 0049.211.91180882, mail@wunderwerk.de.com, www.wunderwerk.de.coml

Wunderwerk

Selbstverständlich nachhaltig Heiko Wunder und Tim Brückemann verfolgen seit 2012 mit ihrem Label Wunderwerk ein gemeinsames Ziel: komplett nachhaltige Mode auf sehr hohem Niveau zu produzieren. Mensch und Tier fair zu behandeln ist die gelebte Philosophie der Düsseldorfer Gründer. Jedes einzelne Wunderwerk ist lässig und stylisch zugleich

Wunderwerk


• 60 SAISONABHÄNGIGE MODELLE AUF VORRAT (SO LANG DER VORRAT REICHT) • KOSTENLOSER VERSAND AB ZWEI PAAR • 30 STANDARD MODELLE AUF VORRAT (DURCHGEHEND) • LIEFERUNG INNERHALB VON ZWEI TAGEN Berlin: Bread & Butter, What about shoes, Düsseldorf: GDS, Hamburg: Hamburger Schuhausstellung, Hannover: SOC Shoes & More, Mainhausen: ANWR First, ANWR Fashion Day’s, München: Essenz, MOC Schuhvorordertage, Ratingen: SOC Saisonstart, SOC ‘Zeit für Mode und Schuhe’, Salzburg (Österreich): Schuh Austria Kontakt: Sales Support (deutschsprachig), T. +31 13 51 36 930, E. vertrieb@florisvanbommel.de


050 finden wir gut

Pyrenex

Daunenjacke trifft Haute Couture Mit einer mehr als 150-jährigen Geschichte wird Pyrenex als Erfinder der Daunenjacke gehandelt. Mittlerweile in fünfter Generation geführt, läutete das Label 2009 mit dem Launch einer Premiumlinie das neue Jahrtausend ein: eine luxuriöse Kollektion mit einzigartigem französischem Touch, die in der High-Fashion-Welt längst ihren Platz gefunden hat. Das Design liegt in jungen talentierten Händen: Nach Alexis Mabille ist seit 2011 Alexander Vauthier für Highlights wie Daunenjacken mit geschorenem Nerz oder Alligatorleder verantwortlich. Hochwertige Materialien und erstklassige Verarbeitung rechtfertigen dabei VK-Preise zwischen 231 und 558 Euro, kalkuliert wird mit 2,7. Die Herbst-/Winter-Kollektion soll ab 2016 durch eine Sommerkollektion ergänzt werden. Modelle und Farben, die gut laufen, können jederzeit problemlos nachbestellt werden. Erhältlich ist die Pyrenex Premium Line in renommierten Stores wie Galeries Lafayette in Paris, Harrods in London oder KaDeWe in Berlin. Room Nine Agency, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.22987978, torsten.mueller@roomnineagency.de, www.pyrenex.com

Dawn

The Swiss Label

Dawn

Soziales Engagement

The Swiss Label

Mit der ganz feinen Masche

Pyrenex

314 style in progress

Hält eine Marke, die sich The Swiss Label nennt, was sie verspricht? Bei Katy Rohner ist das so. Mit einer Geschäftspartnerin startete sie im Mai 1997 mit einer kleinen Kollektion Shirts und Tops, alles aus elastischen Schweizer Jersey-Qualitäten, in der Schweiz entworfen und hergestellt. Inzwischen führt Katy Rohner die Firma alleine, längst sind Kleider, Röcke, Hosen und Jacken dazugekommen, ab und zu gibt es mal einen Mantel, produziert wird in der EU, bei rund 30.000 Teilen jährlich findet sich keine Produktionsstätte mehr in der Schweiz. Ihre Kundinnen lieben vor allem das hochwertige Material – edle Jerseys, meist mit Elasthan – und die schlichten Styles, die modisch und zugleich eigentlich zeitlos sind. Eine Kollektion im Modulsystem, die immer wieder auf der nächsten aufbaut. Preise: Oberteile von 57 bis 73 Euro, Kleider um 80 Euro, Röcke und Hosen um 73 Euro, Jacken und Mäntel von 70 bis 126 Euro, alles EK. The Swiss Label findet man auf der The Gallery Düsseldorf und der in fashion munich. The Swiss Label, St. Gallen/Schweiz T 0041.71.2232048, contact@theswisslabel.ch, www.theswisslabel.ch

Das erst 2013 gegründete Jeanslabel steht für frische, moderne und technische Looks. Dahinter stehen Ines Rust (Design), Gabriel Fellsches (Vertrieb und Marketing) sowie Marian von Rappard (Produktion). Letzterer lebt in Vietnam und hat dort ein Joint Venture mit einer Produktionsstätte in Saigon gegründet. „Wir wollen zeigen, dass eine qualitativ hochwertige Jeans zu einem guten Preis produziert werden kann – und das zu fairen Bedingungen“, erzählt Gabriel Fellsches. Alle Modelle werden in der eigenen Produktion hergestellt und sind durch das BSCI-Label zertifiziert. Die Kollektion enthält 30 Teile – der Schwerpunkt sind Denims in sechs Fits – von super skinny bis sunshine tapered. Ergänzt werden sie durch Denimjacken mit Seidenfutter. Preislich geht es bei 120 Euro im VK los mit Highlights bis 250 Euro, kalkuliert wird mit 2,7. Nachdem die Linie erstmals zur Bread & Butter vorgestellt wurde, hatte sie auf Anhieb 30 Kunden gewonnen. Dazu zählen Daniels, Rocket in München, Münch in Starnberg, Anne Rüschenschmidt in Rheine und A Suivre in Gent. In der kommenden Saison wird der Vertrieb für die Schweiz und Österreich erweitert. Dawn GmbH, Köln/Deutschland, T 0049.221.82823529, info@dawndenim. com, www.dawndenim.coml


I n 1 8 4 2, t h e c l o t h i e r J o h a n n G e o r g F r e y opened his manufactory in Munich. Thirteen years later, he had spun the first water repellent loden. His mill became the official purveyor to Bavaria’s royalty. This loden fabric, which artificer Johann Georg Frey delivered to the world’s nobility, was the cornerstone of one of the most well known fashion labels.

via sant’andrea 14/16 36061 bassano del grappa (vi) italia fon ++39 (0424)88 73 11 mail@lodenfrey-1842.com www.lodenfrey-1842.com

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052 finden wir gut

Des Petits Hauts

Ob Trachtengeschäft, Juwelier oder Concept-Store mit traditionellen Produkten – das Label zählt rund 50 Läden in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu seinen Kunden. Die wilde Kaiserin, Bergkirchen/Deutschland, T 0049.8131.71474, info@diewildekaiserin.com, www.diewildekaiserin.com

Miareal Sneakers

Zweites Leben

Des Petits Hauts

C’est Chic

Nahe der Bastille in Paris fing alles an: Die Schwestern Katja und Vanessa Sanchez eröffneten einen kleinen Laden und verkauften dort ihre eigenen Kreationen, die sich bald zu einer stimmigen Kollektion mit Namen Des Petits Hauts (die kleinen Oberteile) entwickelten. Eine Erfolgsgeschichte, dessen Vertrieb nun die Münchner Hinterhofagentur von Dominik Meuer in Deutschland und Österreich über-

nommen hat. Für die junge, unkonventionelle und sehr feminine Damenkollektion mit bezahlbaren Preisen sieht man viel Potenzial im deutschsprachigen Markt. Heute bietet Des Petits Hauts eine sportliche, modische Damenlinie mit Schwerpunkten auf Strick und Jersey. Alle Teile sind sehr gut kombinierbar und stehen für besonders liebevolle Details und Materialien zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Als Kunden konnten bereits Mohrmann in München, Schnitzler in Münster oder Breuninger in Stuttgart und Düsseldorf gewonnen werden. Die VK-Preise liegen zwischen 39 Euro für T-Shirts und 299 Euro für Jacken und Mäntel, die Kalkulation bei 2,8. Die Hinterhofagentur, München/ Deutschland, T 0049.89.38887747, d.meuer@diehinterhofagentur.de, www.despetitshauts.com

Upcycling liegt im Trend. Eine ganz besonders raffinierte Form hat sich die italienische Werbeagentur Miareal vor zwei Jahren ausgedacht: Sie realisiert für ihre Kunden überdimensional große Werbeplakate, die vor Fassaden gehängt werden. Ist deren Lebenszeit abgelaufen, werden sie normalerweise weggeworfen. „Warum das Material nicht wiederverwenden?“, dachte sich Inhaberin Caterina Rallo. Heute werden die farbigen Billboards gereinigt, zerschnitten und daraus Sneakers gefertigt. Die Kollektion wird in Italien produziert und besteht aus zwei Modellen in unterschiedlichen Höhen. Durch das ungewöhnliche Obermaterial ist jeder Schuh ein Unikat. Im EK liegen sie bei 63 bzw. 73 Euro, im Store sollen sie 159 bis 190 Euro kosten. Zur Premium wurden die Schuhe erstmals einem internationalen Publikum vorgestellt, dort sollten europäische und japanische Kunden erreicht werden. In Italien gibt es die Schuhe bereits bei Luisa Via Roma in Florenz. Mia Real S.R.L., Vendemiano/Italien, T 0039.335.5293682, produzione@miareal.it, www.miareal.itl

Die wilde Kaiserin

Das Band der Freund­ schaft

Die wilde Kaiserin

314 style in progress

Jahrelange Freundschaft und die Leidenschaft für außergewöhnliche Schmuckstücke – zwei Dinge, die Sabina Menzel und Carola Doppler verbinden und 2011 zur Gründung ihres Labels Die wilde Kaiserin führten. In Bergkirchen bei München entstehen seitdem einzigartige Ketten, Armbänder und Anhänger – verarbeitet werden traditionelle Elemente wie Rehrosen oder Hirschspitzen und besondere Details wie Nerz, Strass, Halbedelsteine oder Rochenleder. Neben klassischen Schmuckstücken beinhaltet die Ganzjahreskollektion originelle Schürzenbinder, die in die Schleifen von Dirndlschürzen gebunden werden. Je nach Material und Ausführung liegen die Preise im VK zwischen 79 und 399 Euro. Nachbestellungen sind auf Anfrage möglich. Präsentiert wird Die wilde Kaiserin auf der Hohen Jagd und der Tracht & Country in Salzburg.

Miareal Sneakers


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8 – 10 JULY 2014 STAND 2.26.

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054 finden wir gut

© Piers Erbslöh

Blackbrand clothing company

Handprinted with Love

Kindlein

Hinter dem doch recht imposant anmutenden Namen steht ein von Daniel Aydin mit Überzeugung geführter Ein-Mann-Betrieb, in dem auf jedes kleinste Detail geachtet wird. Gefertigt aus Baumwolle und Bambus aus fairer Produktion, wird jedes einzelne T-Shirt von Hand gedruckt, die Farbmischung hat er selber entwickelt. „Qualität ist mir wahnsinnig wichtig. In meiner Anfangszeit habe ich so lange experimentiert, bis ich restlos zufrieden war.“ Ein Konzept, das aufgeht – jedes Jahr kommen mehrere selbst entworfene Motive dazu und das Siebdruckkarussell steht mittlerweile nur noch selten still. Blackbrand clothing company, Kunstfabrik Wuppertal, Allensteiner Straße 56, 42277 Wuppertal/Deutschland, T 0049.151.56015601, info@black-brand.com, www.black-brand.com

Blackbrand clothing company

Canvasco

Jetzt ist er auch noch auf den Hund gekommen

Kindlein

Handgestrickte Kopfjuwelen Klassisches Handwerk auf höchstem Niveau – das zeichnet Mützen von Kindlein aus. Als Marion Pestner das Label 2006 ins Leben rief, beschränkte sich das Angebot zunächst auf Babymützen und -jäckchen. Mittlerweile fertigt die Absolventin der internationalen Münchner Modeschule im bayerischen Gmund am Tegernsee hochwertige Mützen für jedes Alter. Die Preise liegen dabei im EK bei 89 Euro ohne und 99 Euro mit Bommel aus weichem Fuchsfell, kalkuliert wird mit 2,6. Neben zwei Kollektionen im Jahr werden verschiedene Specials angeboten. Ob Grobstrickmodell aus reiner Alpaka-Wolle oder Feinstrickmodell aus weichem Cashmere – zur Auswahl stehen Mützen mit 3D-Mustern sowie kleinen und großen Zöpfen. Auch der Service überzeugt, denn das Lieblingsmodell kann jederzeit nachgestrickt werden. Die aktuelle Kindlein-Kollektion wird im Münchner Showroom präsentiert. Erhältlich sind die handgefertigten Unikate unter anderem bei Abseits in Stuttgart, Elfi in Münster und Lieblings in Frankfurt. Komet und Helden, München/Deutschland, T 0049.89.327086820, info@kometundhelden.de, www.kindleinstrick.com

314 style in progress

Jan-Marc Stührman ist ein Nordlicht, ein echtes. In seiner Heimat Bremen bekommt er 2003 für die spleenige Idee, aus ausrangierten Segeln Taschen zu machen, immerhin die Auszeichnung Jungunternehmer des Jahres. Die Vorschusslorbeeren sind gerechtfertigt, denn die hippen Accessoires erobern nach und nach die Welt. Läden von San Franzisco bis Tokio ordern laufend. Auch der Onlineshop zieht an, dort kann man sich sogar seine eigene Tasche konfigurieren. Stührmann setzt auch auf Nachhaltigkeit und eine ganz besondere Art der sozialen Verantwortung: Die Taschen werden von Frauen im Strafvollzug des Frauengefängnisses von Vechta gefertigt. 2013 bekam Canvasco den red dot award für sein Webdesign, eine so beflügelnde Bestätigung, dass gleich ein neuer Coup her muss: die Linie Canvasco Urban Dogs, Leinen, Halsbänder, Kissen und Decken für den Hund. Taschen: EK von zwölf bis 160 Euro. Urban Dogs: EK von 55 bis 77 Euro. Canvasco GmbH, Bremen/Deutschland, T 0049.421.3381256, info@canvasco.de, www.canvasco.del

Canvasco



056 finden wir gut

Skinny Love Wear

Ambitionierte Jung­ designer am Start

Gabs

Gentle Earth

Die Welt auf Tüchern Gabs

Das erste Mal für Männer Das italienische Accessoirelabel Gabs Franco Gabbrielli ist seit zehn Jahren für hochwertige Damentaschen bekannt. Nun soll mit der ersten Herren-Work-Kollektion auch die Männermode erobert werden. Dafür wird das Kultmodell G3 neu interpretiert. Originalität, das Qualitätsversprechen made in Italy, Farbe und Funktion stehen auch bei den Businesstaschen, Tote Bags und Travellern für Männer im Vordergrund. Eine perfekte Ergänzung zur Freizeitkollektion, die es schwer haben wird, in Männerhand zu bleiben, denn die Modelle fanden bei der Präsentation bei Frauen großen Anklang. Die Kollektion umfasst 30 Modelle aus verschiedensten Materialien mit fantasievollen Prints. Sie wurde auf dem Pitti Immagine Uomo in Florenz präsentiert. Die Preise im VK rangieren zwischen 130 und 260 Euro. Bisher werden Taschen in Italien, der Schweiz und Japan vertrieben – die Erschließung weiterer Märkte wie Deutschland ist für die kommenden Saisons geplant. Fashion Account, Nürnberg/Deutschland, T 0049.911.5976790, info@fashion-account.com, www.fashion-account.com

Marianne Hopsch hat Bühnen- und Kostümbild in Berlin studiert, wo sie vor allem Spaß am Werken mit den unterschiedlichsten Materialien hatte. Die Wahl-Züricherin reist aber auch gerne und begann 2012 eine Vision Stoff werden zu lassen. Ihre Idee: Satellitenfotos von der Erde auf möglichst hochwertige Materialien für Schals und Tücher zu drucken. Ein Jahr betrieb maho, wie sich die Designerin nennt, Research, suchte den perfekten Lieferanten für Cashmere und Wolle, den perfekten Drucker, die schönsten Fotos. Im Januar 2013 konnten dann die ersten fertigen Stücke auf den Markt gehen. Jedes Tuch hat die Koordinaten des gezeigten Teiles der Erde auf dem Foto mit aufgedruckt. Und online erfährt man bei Gentle Earth dann, was man da eigentlich sieht. Auf jeden Fall, wie schön die Welt ist! Die Tücher sind aus Cashmere, Lamm- oder Schafwolle, von 75 bis 370 Euro im VK. Gentle Earth ist auf der White Milano und der Premiere Classe in Paris zu sehen und hat sich für den Green Showroom in Berlin beworben. Gentle Earth, Zürich/Schweiz T 0041.43.3449631, contact@gentleearth.ch, www.gentleearth.ch

Es ist gut, wenn schon die ganz jungen Marken von Anfang an alles richtig machen wollen. Die schwedische Marketingstudentin Magdalena Gottlander und der Schweizer Grafiker Jhon Grégoire haben den Traum, eine eigene Marke zu gründen, und tun das im Dezember 2012. Lokale Produkte aus der Schweiz oder aus fairem Handel sollen es sein. Sie beginnen mit TShirts, Tanktops und Sweatshirts für Männer und Frauen. Sie nutzen Social Media und sofort bildet sich eine Community, die ebenso viel Spaß an so einer ambitionierten Marke hat wie die Gründer selbst. Die Aufforderung, Fotos von sich in Skinny Love Wear hochzuladen, kommen Hunderte nach, die noch mehr Likes generieren. Und eine Plattenfirma dockt an, Unicorn Culture Music, der Skinny Love Wear Mode für ihre hippen Bands zur Verfügung stellt. Sie gestalten auch Auftragsarbeiten für andere Labels, Taschen zum Beispiel oder Caps. Hauptsache kreativ, Hauptsache cool, Hauptsache nicht alltäglich. Fans finden Skinny Love Wear bei Großanlässen wie Musicfestivals, ganz neu sind sie auch im Sortiment des gerade eröffneten Stores Arniko/ Feinraus in Zürichs Europaallee-Shoppingcenter. Die VK-Preise liegen zwischen 16 und 90 Euro. Skinny Love Wear, Zürich/Schweiz T 0041.79.8634146, info@be-skinnylove.com, www.skinnylovewear.com l

Skinny Love Wear

Gentle Earth

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cIFF

coPenHagen

Hot I Butter BreaD &

cPD FasHIon Week cPM Moskau DüsselDorF

Hot II PreMIère

FasHIon

Création Gross GmbH & Co. KG // Houbirgstraße 7 // 91217 Hersbruck // Phone +43 (0) 664 4 12 35 17 // E-Mail: h.kitzler@carlgross.com // cg-club-of-gents.com


058 finden wir gut

Cape Horn

Tief im Süden Der südlichste Zipfel Amerikas, Cape Horn, verleiht der norditalienischen Outdoorkollektion ihren Namen. Gilberto Ferrari, einer der beiden Inhaberbrüder, ist selbst ein erfahrener Globetrotter und suchte sich bewusst als Testimonials für die Anzeigenkampagne von Cape Horn chilenische Gauchos von der Südspitze Feuerlands aus. Denn diese Jungs machen einen harten Job und sind bescheiden – zwei wichtige Charakteristika seiner Marke, die Qualität und Funktionalität mit stilsicherer, modischer Aussage verbindet. In der Winterkollektion liegt der Schwerpunkt dabei auf Outdoorjacken in federleichter Daune und im Sommer gibt es ein umfangreiches Programm für Damen und Herren im gesamten Artikelbereich mit Sommerdaunen, Jerseys, T-Shirts, Sweatshirts, Hosen und Bermudas. Südamerikas Muster und Farben prägen die Kollektion ebenso wie ihre nachhaltige Philosophie, denn alle Produkte werden Fair Trade hergestellt. Die VK-Preise rangieren dabei zwischen 39 und 99 Euro für Jerseys und zwischen 99 und 249 für Jacken. Die Hinterhofagentur, München/Deutschland, T 0049.89.38887747, d.meuer@diehinterhofagentur.de, www.capehorn.it

Cape Horn

Tashimani

Wünsche und Träume fürs Handgelenk Tashimani – der tibetische Begriff für Wunschjuwel oder Glück – bringt genau das zum Ausdruck, wofür die handgefertigten Armbänder des deutschen Labels stehen. Nach dem Motto „Go for whatever makes you happy“ werden in Zusmarshausen bei Augsburg in liebevoller Handarbeit geknüpfte Freundschaftsbänder, Perlen, Leder, Edelsteine und vieles mehr zu kleinen Kunstwer-

Tashimani

ken zusammengefügt. Zwischen drei und vier Kollektionen pro Jahr beinhalten ausschließlich nach Ökotex Standard 100 zertifizierte Armbänder in drei verschiedenen Längen. Die Preise im VK liegen dabei zwischen 18,50 Euro für ein geflochtenes Freundschaftsband aus Seidengarn und 149 Euro für ein sogenanntes „One for all“-Armband, das aus mehreren Bändern zusammengestellt und von einem Verschluss mit Gravur zusammengehalten wird. Nachorder ist ab einem Bestellwert von 150 Euro möglich. Als Präsentationsplattform wird die Inhorgenta München genutzt. Darüber hinaus ist Tashimani in zahlreichen europäischen Läden vertreten. Tashimani GmbH, Zusmarshausen/ Deutschland, T 0049.8291.85838930, info@tashimani.net, www.tashimani.net

Pally’Hi

Merino Tech Snowboard-Weltmeister Peter Bauer hat zusammen mit seiner Freundin ein neues Projekt an den Start gebracht und präsentiert mit Pally’Hi urban designte Shirts, Longsleeves, Hoodies, Pants und Underwear aus Merinowolle mit Outdoor-Funktion. Die atmungsaktiven, antibakteriellen und geruchsresistenten Merinoprodukte liegen glatt und weich auf der Haut auf und beweisen sich durch ihre urbane Optik und modernen Schnitte als vielseitige Alleskönner, egal ob für Yogis, Vielflieger, Bergsportler oder Sofasurfer. Vorteile von Merinowolle: temperaturregulierend, feuchtigkeitsaufnehmend, faltenfrei, pflegeleicht, natürlicher UV-Schutz, 100 Prozent biologisch abbaubar sowie langlebig und strapazierfähig. Pally’Hi

314 style in progress

Pally’Hi

verarbeitet ausschließlich Wolle von zertifizierten Betrieben und besitzt selbst das Zertifikat der renommierten Australian Wool Testing Authority Ltd. Pally’Hi, Amplid GmbH und Co. KG, 83730 Fischbachau/Deutschland, T 0049.8028.1713, info@amplid.com, www.pallyhi.coml


Düsseldorf 25 –28 July 2014

www.the-gallery-duesseldorf.com

Fashion Trade Show

Red Carpet 27 –29 July

Botschaft . Hammer Hallen . Rheinlandsaal



www.bloom-fashion .com


Trendscouting, Forschung und Wirtschaft miteinander verbinden: Als Gesch채ftsf체hrer des Fraunhofer-Verbundes Informations- und Kommunikationstechnologie arbeitet Thomas Bendig an Innovationen schon lange vor ihrer Marktreife.


THE LONGVIEW 063

„Multichannel wird selbstverständlich sein“ Thomas Bendig dirigiert IT-Zukunft: Als Geschäfts­ führer des Fraunhofer-Verbundes für Informationsund Kommunikationstechnologie orchestriert er die Forschungsprojekte von 19 Instituten. Nachdenken über das Morgen bestimmt seine berufliche Vita, wenden sich doch Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen mit technologischen und methodischen Fragestellungen an das renommierte Institut. Als Speaker und Autor von Fachpublikationen weiß Thomas Bendig den Blick durch die Zukunfts­brille mit einem größeren Publikum zu teilen. Interview: Martina Müllner. Text: Isabel Faiss. Foto: Bernhard Musil

Die Erfindung des Buchdrucks, die Dampfmaschine oder doch nur die Registrierkasse – womit lässt sich der Wandel durch E-Commerce vergleichen?

Am ehesten mit der Einführung des Telefons, weil dadurch die Möglichkeit entstand, von zuhause aus Raum und Zeit komplett außer Kraft zu setzten. Dinge, für die man zuvor große Strecken zurücklegen und viel Zeit aufwenden musste, waren dadurch innerhalb weniger Sekunden mit geringem Aufwand möglich. So ähnlich setzt sich E-Commerce über Zeit und Ort hinweg.

Das Automobil wird die Pferdekutsche niemals ersetzen können. Und der Onlinehandel wird den stationären Handel niemals ablösen. Sagt das ein Kutscher, der gar nicht so weit denken kann, dass es seinen Job mal nicht mehr geben wird oder ist es wahr, dass Handel immer auch stationär bleiben wird?

Natürlich übernimmt der Onlinehandel jetzt in der Anfangsphase viele Transaktionen, die vorher im stationären Handel stattgefunden haben. Dadurch wird sich der stationäre Handel verändern. Aber in Zukunft wird das keine entweder oder Frage sein, sondern eine gemeinsame Welt, in der man nicht mehr klar sagen kann, wer wem Marktanteile abgenommen hat. Es wird vielmehr verschmelzen und es wird selbstverständlich sein, dass man ein Produkt sowohl an bestimmten Standorten als auch im Internet kaufen kann. Da geht es um Synergien und Multichannel-Ansätze, dass man beispielsweise ein Produkt im Laden ansieht und ausprobiert, es anschließend aber nicht mitnimmt, sondern über die Onlineplattform des Händlers bestellt und noch am selben Tag geliefert bekommt. Im Ideal-

fall merkt das der Kunde noch nicht einmal, weil die gesamte Abwicklung der Händler für ihn übernimmt. Das ist ein enormer zusätzlicher Nutzen für den Kunden, wenn er sogar ein Produkt kaufen kann, das im Geschäft vielleicht gar nicht in seiner Größe vorrätig ist. Es erfordert aber auch Veränderungen im stationären Handel, Veränderungen im Interesse des Kunden, weil man eben viel mehr Möglichkeiten hat. Normalerweise müsste man einen ausverkauften Artikel aufgeben oder zu einem anderen Händler fahren – so etwas gehört dann der Vergangenheit an.

Das ist ein sehr positiver Ausblick in die Zukunft. Warum tut sich der Handel dennoch so schwer mit diesen Innovationen?

Weil es ein sehr fundamentaler Einschnitt ist, dass der Verkäufer im Geschäft in Zukunft eben nicht mehr nur der Verkäufer ist, der im Laden steht, das Produkt überreicht und das Geld kassiert. Sondern er hat vielmehr die Aufgabe des Beraters, der das Produkt sehr gut kennt und vorführt und viel stärker auf den Kunden eingeht. Dafür braucht es besser qualifizierte Berater, denn das ist der entscheidende Nutzen des stationären Handels und einer der Hauptgründe, warum es überhaupt noch Geschäfte gibt. Den reinen Kaufprozess kann er problemlos auch online erledigen. Dafür muss sich allerdings das Bild des Mitarbeiters im stationären Handel komplett verändern, man kann nicht mehr mit ungeschulten Kräften arbeiten, denn der Mitarbeiter repräsentiert an dieser Stelle noch viel stärker als bisher das Unternehmen und das Produkt. Genau das ist schon jetzt eine Schwachstelle. Der Modehandel klagt immer wieder darüber, wie schwer es ist, gutes Personal zu gewinnen.

Wenn Sie in Aussicht stellen, dass es in Zukunft noch besser qualifiziertes Personal braucht, wird es dann auch einen Paradigmenwechsel bezogen auf die Ressource Personal brauchen?

Ja. Für diesen Ansatz muss man wieder beide Welten sehen und sie nicht isoliert voneinander betrachten. Man darf eben nicht glauben, dass, wenn man in seinem Geschäft besser qualifizierte und höher bezahlte Berater einsetzt, sich dann auch der Verkauf im stationären Handel steigen muss. Oder anders herum gesagt: Guter Service im Laden lohnt sich auch für den Onlinehandel, weil sich viele Kunden im Laden erst beraten lassen und dann online kaufen. Man darf eben nicht vergessen, dass die gute detaillierte Beratung vor Ort dazu führt, dass anschließend im Netz Umsatz generiert wird. Und eben nicht sagen, wir machen rund 90 Prozent unseres Umsatzes online, dann können wir doch entsprechend Mitarbeiter in den Geschäften einsparen. Das wäre falsch. Können Sie Beispiele nennen, wo Sie diesen OmnichannelAnsatz gut umgesetzt wissen?

Diese Konzepte sind gerade erst im Entstehen, weil online und offline in Unternehmen bisher strikt getrennte Unternehmensbereiche waren, wo zu Beginn nicht klar war, dass sie einander je brauchen würden. Das wird jetzt erst richtig bewusst, weil wir gelernt haben, dass sich auch online bestimmte Produkte nur verkaufen lassen, wenn der Kunde das Produkt vorher schon einmal gesehen, geschmeckt oder gefühlt hat. Bei klassischen Produktgruppen wird man schnell merken, dass auch online die Verkäufe zurückgehen, wenn man im stationären Handel immer weniger sichtbar und erlebbar ist und er Kunde nie die Chance hatte, das Produkt style in progress 314


064 THE LONGVIEW

„Onlinehandel und stationärer Handel werden in Zukunft so verschmelzen, dass man dazwischen nicht mehr entscheiden muss und nicht mehr erkennen wird, welche Marktanteile auf welchen Bereich entfallen.“

in die Hände zu nehmen. Diese Verbindung der beiden Unternehmensbereiche entsteht gerade erst in vielen Unternehmen. Ist die Integration Ihrer Meinung nach eine der großen Hürden auf dem Weg zum Omnichannel-Business?

Ja. Das kommt einer Revolution gleich. Bisher waren das Unternehmensbereiche, die von der Geschäftsführung in ihrem Erfolg einzeln gemessen wurden und dadurch natürlich in Konkurrenz zueinander standen, was in diesem Fall kontraproduktiv ist. Das hat in der Vergangenheit oft dazu geführt, dass man sich sehr skeptisch und fast schon in Feindschaft gegenüber stand und gegeneinander arbeitete anstatt Synergien zu suchen, weil man Angst hatte, dass ein Teil des eigenen Umsatzes in den anderen Teilbereich abzieht. Nur wenn es die Unternehmensleitung als festes Ziel anstrebt und auch kommuniziert, dass beide Bereich voneinander profitieren, hat dieses Modell eine Chance. Es ist wichtig, dass man alle diese Aktivitäten primär vor dem Hintergrund betrachtet, was hat der Kunde davon? Und erst zweitgereiht die Frage, was habe ich als Unternehmen davon? Sonst baut man Lösungen, die nicht angenommen werden.

Onlinehandel, wie wir ihn heute kennen, wird es denn den künftig weiter geben? Oder steht auch der Onlinehandel vor einer (mobilen) Revolution?

Den wird es so weiter geben. Es gibt sicherlich neue Entwicklungen bei den Bezahlprozessen und den Identifikationsverfahren, weil man da gerade für den mobilen Bereich bemüht ist, neue Lösungen zu finden. Der Bedarf ist enorm groß, Dinge auch von unterwegs aus zu kaufen oder bestimmte Prozesse zumindest von unterwegs anzustoßen, um sie dann später fortzuführen. Aber dafür ist immer noch die Limitierung bei den meisten mobilen Geräten zu groß. Es braucht ganz einfache, transparente und für den Kunden vertrauenswürdige Verfahren für mobile Endgeräte. Ansonsten werden neue Visualisierungsverfahren hinzukommen, wo man sich Produkte beispielsweise in 3D noch realistischer ansehen kann und auch interaktiver am Einkauf teil314 style in progress

nimmt, indem man zum Beispiel bei Produkten auch bestimmte Funktionen auslösen kann, Klappen öffnen oder Knöpfe drücken und damit einen noch besseren Eindruck bekommt.

Jetzt, wo das System Onlineshopping vom Käufer und Verkäufer gelernt ist, wird die kreative Komponente in Zukunft stärker werden?

Gestaltung ist ein wichtiges Thema. Man muss sich in einem Onlineshop genauso wohl fühlen wie in einem stationären Geschäft, wo die Anbieter auch viel investieren, um den Einkauf als Erlebnis zu gestalten. In einem Onlineshop sind die Möglichkeiten der sinnlichen Wahrnehmung begrenzt. Momentan geht es dahin, dass der Kaufprozess erst einmal so intuitiv und einfach wie möglich gestaltet werden muss. Wer es geschafft hat, dass große Teile der Bevölkerung seinen Shop intuitiv und leicht bedienen können, der kann sich erst Gedanken machen über spielerische Ansätze und neue Formen der Präsentation. Aber an dem Punkt sind die wenigsten. An erster Stelle steht, dass der Kaufprozess überschaubar und transparent ist und dass durch die grafische Gestaltung die Marke gut präsentiert wird. Für andere Dinge ist momentan noch wenig Platz. Kunden, die online einkaufen, erwarten in erster Linie eine effiziente Abwicklung des Kaufvorgangs. Bis jetzt hat der Onlinehandel nur in wenigen Fällen seine Wirtschaftlichkeit bewiesen, unter anderem, weil es zum Volkssport geworden ist, Waren zu retournieren. Welche Innovationen braucht der Handel, um dieses Problem in den Griff zu bekommen?

Die Hauptgründe für Retouren sind falsche Größen, ungewünschte Materialien und andere Farbe als erwartet. Das passiert, weil der Kunde nicht die Möglichkeit hatte, das Produkt vorher anzufassen oder anzuprobieren. Da sehe ich die große Chance, solche Retouren zu vermeiden, indem man wie zuvor beschrieben Onlinehandel mit stationärem Handel sinnvoll verbindet. So kann der Kunde beispielsweise beim stationären Händler seines Vertrauens seine Fuß- oder Körpermaße hinterlegen und dann bei ihm online

passend kaufen. Damit ist auch der Kunde zufriedener, denn Retouren machen auch ihm keinen Spaß. Sie machen alle Vorteile des Onlinehandels zunichte.

Kaufen auf Empfehlung – weil du das gekauft hast, wird dir auch das gefallen. Erwarten Sie, dass diese Systematiken in Zukunft smarter werden? Amazon ist das prominenteste Beispiel dafür, wie wenig einfallsreich solche Algorithmen in der Realität funktionieren. Wie bringt man menschliche Cleverness in seinen Empfehlungsdienst?

Die Möglichkeiten, diese Empfehlungsmechanismen smarter zu machen, gibt es schon. Und es wird in Zukunft noch einiges passieren. Da sehe ich großen Bedarf, etwas mehr Marktforschung und Kundenbefragung zu betreiben, wie viel die Kunden an dieser Stelle überhaupt wünschen. Denn im Netz steht immer die Angst vor dem gläsernen Kunden im Raum und, gerade wenn Empfehlungen ausgesprochen werden, die sehr gut passen, führt das in der Regel zu Argwohn und Misstrauen, weil die Kunden sich fragen, was der Händler noch alles von ihm weiß. Wir sollten erst einen gesellschaftlichen Diskurs führen, wie weit das überhaupt gehen darf, denn technisch ist so gut wie alles möglich. Eine Ihrer Thesen sagt, dass neue Kollektionen in der Mode in Zukunft verstärkt an einer kleinen Gruppe getestet werden, um deren Feedback dann in den großen Roll-out der Kollektion einfließen lassen zu können. Das ist nur bedingt praktikabel: Wer keine Rohstoffe geblockt hat, wer keine Produktionsstätten optioniert hat, wer seinen Frachter aus China nicht schon lange gebucht hat, der schafft keine sinnvolle Time-to-Market. Wie soll das gelöst werden?

Ich denke, dass sich auch die Mechanismen hinter den Prozessen sehr stark wandeln werden, sprich, dass in Zukunft anders gearbeitet und in anderen Zeiträumen gedacht wird. Und dass man auch die Möglichkeit haben wird, kurzfristiger Dinge zu ordern und auch geliefert zu bekommen. Die Veränderung im E-Commerce am Front-End, also im Geschäft selbst dem


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066 THE LONGVIEW

„Die Frage ist, wie viel Smartness Kunden von den Empfehlungsmechanismen beim Onlineshopping wünschen. Vor allem, wenn die Empfehlung sehr gut passt, führt das tendenziell zu Argwohn.“

Kunden gegenüber, muss an ganz vielen Stellen Veränderungen der nachgelagerten Prozesse mit sich ziehen. Natürlich gibt es überall Grenzen des Möglichen, nur sollte es das Ziel sein, die Fristen deutlich zu kürzen, um auf Produkte noch flexibler einwirken zu können. Gleichzeitig sieht man, dass Märkte weiter fragmentieren, dass es nicht mehr einen großen Markt, sondern viele verschiedene Zielgruppen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen von Produkten gibt. Das heißt, große Stückzahlen, die diese langen Vorlauffristen bedingen, gehören der Vergangenheit an, es wird stattdessen eine stärkere Individualisierung stattfinden.

Muss sich die Komplexität der Angebote vor allem im Multilabel-Handel verringern, um Individualisierung möglich zu machen? Einfaches Beispiel: Sollte ich einem Kunden statt 200 Marken lieber nur 50 Marken anbieten?

Dass man als Händler eine möglichst große Vielfalt im Hintergrund zur Verfügung hat, ist unabdingbar. Umso schneller muss man aber auch herausfinden können, wonach der Kunde genau sucht, ohne ihn dabei in eine Richtung zu drängen mit Produkten, von denen man weiß, das man sie immer gut verkauft. Es ist also entscheidend, wie man den Zugang zu dieser Vielfalt schafft und dem Kunden in wenigen Schritten eine sehr qualifizierte Auswahl präsentiert.

Dass Vehikel wie Barcodes oder QR-Codes verschwinden, hat Amazon gerade zur Realität gemacht. Mit der US-App kann ich ein Produkte über die Objekterkennung via Handykamera identifizieren – und natürlich sofort sehen, wie günstig, schnell und convinient Amazon es liefern kann. Das schürt im stationären Handel die Angst, nur noch der Show- und Fittingroom für Onlinehändler zu sein. Wird das eintreten?

Ja, das wird für einige Produktgruppen passieren. Nur, das muss eigentlich kein Bruch sein. Besonders gut funktioniert dieses Modell natürlich für Monolabel-Stores, die haben nichts zu befürchten. Aber auch der klassische Einzelhandel ist davon betroffen. Mit solchen Entwicklungen muss man heute 314 style in progress

leben. Dieses Modell zielt vor allem auf die Preisgestaltung, denn der Kunde wird sich noch stärker als im Einzelhandel die Frage stellen, welcher Onlineshop am günstigsten ist und dort kaufen. Das ist aber nichts Neues, sondern der übliche Konkurrenzdruck des Handels in einer zusätzlichen Dimension. In dem Moment, wo jedes Geschäft auch einen Onlineshop hat, sollte es keine großen Unterschiede mehr geben.

Jedes reale Geschäft braucht also einen Onlineableger?

Auf jeden Fall. Weil man als Kunde auch Informationen und Zeitersparnis wünscht. Wenn man im Vorfeld auf der Website sehen kann, ob ein Store ein Produkt hat, das einen interessiert, und ob er es auch in der entsprechenden Farbe und Größe vorrätig hat, dann ist das ein enormer Mehrwert. Zeit wird immer kostbarer und so macht man den Weg zum Händler nicht mehr umsonst und riskiert auch nicht mehr, mit leeren Händen aus dem Geschäft zu gehen. Dafür braucht man einen Zugang zu dem Geschäft, der schon von unterwegs oder zuhause aus funktioniert.

vereinbarten Ort. Es ist eine logistische Herausforderung, wie man Produkte über Einzeltransport kostenminimiert an den Kunden bringt.

Fliegen uns bald die Drohnen um die Ohren?

Dazu finden gerade viele Feldstudien statt, aber bisher stehen der Aufwand und die Nutzlast noch in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zueinander. In einigen sehr kleinen und klar beschriebenen Nischen könnte es solche Ideen in ein paar Jahren schon geben, dass beispielsweise ein Bergdorf so beliefert wird. Aber in naher Zukunft sehe ich das eher als Ausnahme, weil es zu viele offene Fragen gibt. Da finden momentan viele PR-Aktionen von Logistikunternehmen statt, in den nächsten zwei bis drei Jahren wird das in Europa noch nicht Realität.

Same-Day-Delivery aus dem stationären Handel – ist das eine der Strategien, die den stationären Handel wieder beflügeln wird?

Definitiv. Für stationäre Geschäfte ist der größte Vorteil dieses beschriebenen Szenarios, dass sie in Zukunft keine riesigen Lager mehr anlegen müssen, sondern von jedem Produkt in jeder Größe nur ein Exemplar im Laden haben müssen, das der Kunde anprobieren kann und dann die genau passende Größe bestellt – und wenn er nach Hause kommt, ist es schon da. Das ist die große Chance für den stationären Handel, um sich noch stärker auf die Produktpräsentation fokussieren und dadurch auch neue Kunden gewinnen zu können. Als Logistiker hat man demnach eine glorreiche Zukunft?

Ja, aber auch dort müssen die Prozesse weiter optimiert und vor allem individualisiert werden, denn der Kunde will die Waren nicht immer nach Hause geliefert bekommen, sondern unter Umständen zum Arbeitsplatz oder an einen anderen fest

„Entscheidend ist, wie man dem Kunden in wenigen Schritten eine sehr qualifizierte Auswahl präsentiert, um durch diese das gesamte Sortiment so herunterzubrechen, dass das Einkaufen einfach ist und SpaSS macht.“


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E-Commerce X

Handel, einfach nur Handel!

Ein Kommentar von Stephan Huber

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n einem Comic wäre über meinem Kopf eine Gedankenblase mit leuchtender Glühbirne gehangen. Im Herbst letzten Jahres, während einer der unzähligen Diskussionen über den Onlinehandel und seine Auswirkungen überfiel mich plötzlich die Erkenntnis: Das entscheidende Wort ist HANDEL! Und nicht Online. Wenn man nämlich mal das ganze Mysterium ausblendet, das dieses Thema vor allem für uns Non Digital Natives nach wie vor umgibt, dann ist ein Onlinestore tatsächlich einfach nur Handel. Sogar Fachhandel! Mit den überwiegend selben Herausforderungen, Chancen und Problemen wie der stationäre Handel und eben ein paar ganz eigenen. Mit diesem, ebenso nüchternen wie realistischen Blick wird auch klar, warum der Onlinehandel nicht als Generalausrede für eigentlich eh alles taugt. chwache Frequenz in den Läden? „Die hocken alle vor ihren Tablets!!!“ Umsatzrückgang? „Die bestellen alle nur noch beim Schreivorglück!!!“ Sorry, das ist einfach Quatsch. Selbstverständlich ist Online dabei, die gesamte Handelslandschaft zu verändern. So wie die digitale Revolution die gesamte Gesellschaft und unser aller Leben radikal verändert hat und noch weiter verändern wird. Radikale Veränderungen haben immer auch etwas Bedrohliches an sich. Die

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ersten Eisenbahnen haben bei vielen Menschen Angst und Schrecken verbreitet. Radio, Telefon, Automobile, Fernseher, all diese Innovationen wurden von vielen Menschen auch kritisch aufgenommen, sogar abgelehnt. Aber Veränderung ist die vielleicht wesentlichste Konstante in der menschlichen Kulturgeschichte. Beziehungsweise nicht die Veränderung alleine, sondern der aktive Lernund Anpassungsprozess, den Veränderung immer auslöst. Evolution, Baby! Und damit auch „Survival of the Fittest“. Allerdings mit der Option, ja letztlich sogar unternehmerischen Pflicht, aktiv einzugreifen. Denn ein Markt ist eben immer so, wie die Marktteilnehmer ihn gestalten. Und genau das ist die große Herausforderung, die unsere Branche zu bestehen hat. ine der populärsten Tiraden über die unselige Wirkung des E-Commerce ist ja folgende. „Die Kunden kommen zu mir in den Laden, lassen sich beraten. Und dann kaufen sie online!!!“ Das wird wahrscheinlich auch ziemlich oft so vorkommen. Wesentlich öfter allerdings ist es genau umgekehrt (siehe Seite 070). Deutlich mehr Kunden informieren sich nämlich im Internet und kaufen dann aber doch lieber im stationären Geschäft. Und das ist, wenn man mal kurz darüber nachdenkt, nicht einmal wirklich überraschend. Bei Sachbüchern, Balkenschuhen oder schwarzen Socken ist der Onlinekauf praktisch und weitgehend risikolos. Je komplexer, emotionaler oder auch hochpreisiger ein Produkt

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aber ist, desto stärker wird das Bedürfnis, nach fachlicher Beratung, dem haptischen Erleben oder einfach nur der Gewißheit, dass man im Fall einer Reklamation nicht mit einem ausgelagerten Callcenter dealen muss. ch will es an einem Beispiel erklären: Weil der Tatort fad war (siehe Seite 076), hat Lieschen Müller mittels Onlinebummel nach einem Sommerkleid gesucht – so nebenbei – und ein umwerfendes gefunden. Also zumindest vor dem geistigen Auge umwerfend. Eigentlich würde sie es schon gerne anprobieren und anfassen. Und eigentlich würde sie es auch nicht unbedingt so gerne wieder verpacken und auf die Post tragen, wenn der Schlafzimmerspiegel dann zu einem anderen Ergebnis kommt als das geistige Auge. Lieschen Müller geht also zum Fachgeschäft ihres Vertrauens, so sie vor Ort überhaupt noch eines hat. Aber das würde jetzt zu weit führen. Frau Müller hat also eines, wird freudig persönlich begrüßt und fragt nach dem umwerfenden Kleid. Und jetzt gibt es drei Möglichkeiten. 1. Die Verkäuferin kann das umwerfende Kleid in exakt der gewünschten Farbe vorlegen. Das geistige Auge hat sogar noch untertrieben. Und im Schwung dieses erfreulichen Moments kann die (selbstverständlich ausgezeichnete und perfekt geschulte und deshalb auch gut bezahlte) Verkäuferin gleich noch einen netten Zusatzumsatz realisieren. Alle sind glücklich! 2. Die (in diesem Fall völlig unmotivierte, weil

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schlecht geführte und schlecht bezahlte) Verkäuferin bringt so etwas wie „Was, in ihrer Größe? Ne, echt nicht. Und in der Farbe haben wir das Kleid ohnehin nicht gekauft“ Lieschen Müller ist wahrscheinlich ziemlich grantig. Wenn sie nach wie vor Lust auf das Kleid hat, wird sie jetzt eben doch online ... 3. Wir sind jetzt wieder bei der ersten Verkäuferin, der ausgezeichneten. Die bringt das umwerfende Kleid. Allerdings in einer anderen Farbe. Zum anprobieren, zum anfassen. Und sie verspricht Lieschen Müller, dass sie es in der Wunschfarbe bis übermorgen besorgen kann, unverbindlich, entweder gleich direkt zu ihr nach Hause oder ins Geschäft. Wie es Frau Müller lieber ist. Die findet es vielleicht so wie sie sich jetzt im Spiegel sieht sogar noch umwerfender. Auf jeden Fall ist sie aber von diesem persönlichen „Extra für Sie“Service begeistert. Alle sind glücklich! ür eben diese dritte Möglichkeit müssen sich Hersteller und Handel fit machen. Gemeinsam! Denn die Hersteller brauchen den stationären Fachhandel auch in Zukunft. Als Partner, als Umsatzbringer, als Showroom. Und der stationäre Fachhandel braucht eine Option, um an der so radikal veränderten Handelslandschaft, also auch am Online-HANDEL angemessen zu partizipieren. Wenn das gelingt, sind alle glücklich. Zumindest ein bisserl. Und dann kann endlich wieder über das Wetter gejammert werden.

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E-Commerce X

Die Geschäftemacher Online nimmt dem stationären Handel Umsatz weg? Mitnichten. Viel größer ist der Anteil der Kunden, die online recherchieren, aber stationär kaufen. Der ROPO-Effekt (Research online purchase offline) ist ein Arbeitsauftrag an Handel und Industrie. Text: Martina Müllner. Illustration: Eva Vasari@Caroline Seidler. Fotos: Gesprächspartner

Wer kennt das nicht: Stundenlang am iPad durch diverse Webshops gesurft, Produktrezensionen gelesen, Bewertungen gecheckt, Verfügbarkeiten geprüft. Um am Ende dann doch nicht zu kaufen, sondern loszulaufen, um das Gesuchte anfassen, spüren, begutachten zu können. Und dann zu kaufen. Research online purchase offline nennen Experten dieses Phänomen und selbst Internetkönig Google stellt Marktforschung an, wie viele Kunden sich denn derart motiviert in Läden einfinden. Die Zahlen differieren je nach Art, Alter und Auftraggeber der Studie – am beachtlichen Fazit ändert das nichts: Bis zu Dreiviertel aller Kunden seien es, die nach eingehender Recherche im Web nicht online, sondern stationär ihren Kauf abschließen. Die Gründe dafür sind so heterogen wie die Kunden. „Wir Menschen suchen beim Kauf von emotionalen Produkten nicht nur den physischen Artikel, sondern auch menschliche Nähe. Menschen die online sehr aktiv sind, sind, das zeigen Untersuchungen, auch sozial sehr aktiv. Die wollen nicht – nur – im stillen Kämmerlein kaufen, sondern auch Kontakt zu Menschen. Zudem geht es um das Haptische, das Räumliche, das Materielle – alles, was die Sensorik des Menschen anspricht“, ist Jürg Stuker von der schweizerischen Designschmiede Namics überzeugt.

Und natürlich: Passformen. Selbst den zuverlässigsten der Branche ist nicht fremd, dass sie mit ihren Webshops Kunden in stationäre Läden lotsen. „Ein Onlineshop hilft den Händlern, es gibt viele Kunden da draußen, die ihr Gespräch im Laden eröffnen mit: Das habe ich online gesehen. Man darf ja nicht vergessen: Online hat auch einen riesigen Nervfaktor, man denke nur daran, Retouren zur Post zu bringen. Und es gibt einfach viele Kunden, die wissen wollen, wie sich die Hose nun denn wirklich anfühlt. Ich sage ganz klar: Der Facheinzelhandel hat die Inszenierungsmacht, darin ist er dem Distanzhandel weit überlegen – und wird es auch immer bleiben.“ Marco Lanowy, Geschäftsführer des Hosenspezialisten Alberto hat seine Marke schon 2004 online gebracht – und leitet aus der langen Erfahrung auch künftig ein solides Wachstum ab. Online trägt heute zum internationalen Erfolg wie selbstverständlich bei. Wachstum nur online

Mit der Meldung, dass der Handelsumsatz 2014 ausschließlich online wachsen würde, während man stationär einen Rückgang von zwei Prozent erwarte, hat das Marktforschungsinstitut GfK die Branche geschockt. Nicht dass nicht jeder in diesem Geschäft die Gründe dafür kenne – aber so direkt waren Gewinner und Verlierer der Digitalisierung noch style in progress 314


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E-Commerce X

Marco Lanowy, Geschäftsführer der Alberto GmbH & Co. KG

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Jens Riewenherm, Managing Director von mytheresa.com

Torsten Waack van Wasen, Managing Director bei Alvarez & Marsal European Corporate Solutions

nie benannt. Torsten Waack van Wasen hat den Digital Shift in Deutschland bei Neckermann und Galeria Kaufhof anrücken sehen, ehe er mit seinem Beratungsunternehmen in den USA seine Onlineexpertise vertiefte. Seit dem Frühjahr ist der Manager wieder in Deutschland, als Managing Director bei Alvarez & Marsal European Corporate Solutions. Er wundert sich zuweilen über die Contenance seiner Landsleute, sich der Herausforderung der zukunftsträchtigen Modelle zu stellen. „Ja, selbstverständlich realisiert der Onlinehandel heute nur zehn Prozent des Handelsumsatzes, aber dass das mal dreißig sind, ist keine Frage des Ob mehr, nur mehr eine des Wann.“ In den USA hingegen sei das „E- schon lange gestrichen, da geht die Diskussion auch nicht um Multi- oder Omnichannel. US-Unternehmen machen einfach Commerce, die Frage auf welchem Kanal ist irrelevant. Denn diese Entscheidung trifft ohnehin der Kunde“, so Waack van Wasen. Musterbeispiele wie Nordstrom würden tagtäglich vorleben, wie die Verbindung zwischen den Welten klappen würde. „Es ist geradezu selbstverständlich, dass ein NordstromMitarbeiter die in meiner Größe nicht mehr verfügbare Hose auftreibt und sie am nächsten Tag bei mir zu Hause ist.“ Den kritischen Moment, den das stationäre Geschäft nun mal mit

sich bringt – die Verfügbarkeit – online zu lösen, ist bei vielen Unternehmen die wichtigste Stoßrichtung. Apropos The Concept Store hat mit seinen fünf Filialen – Köln, Düsseldorf, Hamburg, München und online – eine Größe erreicht, in der dem Problem oft mit eigenen Beständen begegnet werden kann. Klaus Ritzenhöfer: „Das hilft natürlich, bei nachgefragten Kollektionen gute Abverkaufszahlen zu erzielen. Und da wir unseren Lieferanten als fairer Partner bekannt sind, unterstützen uns diejenigen, die Läger haben, auch, wenn etwas nicht da ist, nach Kräften. Aber eine Kundin, die ein bestimmtes Kleid gesehen hat, stationär von einem anderen zu begeistern, diese Zeiten sind vorbei. Denn selbstverständlich weiß diese Kundin auch, welche Onlineshops ihr das Gewünschte noch liefern können.“ Besser informiert

Das Internet hat den Kunden von heute aus seiner Abhängigkeit geführt. Regionale Verfügbarkeiten sind ebenso obsolet wie die Informationshoheit beim Handel und seinen Mitarbeitern.

„Es ist unsere Herausforderung, die Verkäufer so zu schulen, dass sie einem so umfassend informierten Kunden auf Augenhöhe begegnen können“, meint Wolfgang Jacks, E-CommerceManager von Jades24.com. Dazu nütze man bei Jades24. com und Jades ganz gezielt die Synergien zwischen der Onlineund der Offlinewelt. „Unsere Content-Manager müssen ja viel recherchieren, um Produkte und Marken richtig beschreiben zu können, dieses Wissen geben sie an unsere stationären Verkäufer weiter. Und die wiederum berichten, was ihnen im echten Leben an den Marken aufgefallen ist – ob Jeans zum Beispiel passgenau ausfallen oder eng geschnitten sind. Diese Informationen sind für die Beratung der Onlinekunden dann wieder ausschlaggebend, denn eine korrekte Beschreibung senkt die Retouren und – das Wichtigste – macht den Kunden zufrieden.“ Das Schreckgespenst Retoure ist eines, das dem stationären Handel weitestgehend erspart bleibt. Logisch, dass man in der Industrie über Modelle nachdenkt, die Ware am PoS zurückzunehmen, um dann mit entsprechender Beratung und Auswahl doch noch verkaufen zu können. Marc Freyberg von Brax: „Als Service wäre das natürlich perfekt, aber es geht ja immer auch darum, mit wem der Kaufvertrag rechtsgültig abgeschlossen wurde. Und wenn ein Kunde bei uns als Marke ein-


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E-Commerce X

gekauft hat, können wir ihn gar nicht zum Fachhandelspartner zum Umtausch schicken.“ Der persönliche Kundenkontakt steht auch für den Onlinehandel zunehmend im Fokus: Jens Riewenherm, Managing Director von mytheresa.com: „Wir versuchen unserem Kunden nahe zu kommen – eben mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln.“ Und diese beschränken sich längst nicht mehr auf E-Mail oder Telefon. Eine Trunkshow mit Viktoria Beckham im vergangenen Jahr markierte mytheresa.coms ersten Event, um „für die Kunden tangibler zu werden. Es war für uns von allergrößter Bedeutung, unsere Kunden kennen zu lernen, ihnen die Chance zu geben, uns kennen zu lernen“, so Jens Riewenherm. Für das exklusive, im intimen Kreise veranstaltete Event reisten Topkundinnen sogar aus Manila und Kapstadt an – auf eigene Kosten. Erde an Handel: Aufwachen und Chancen ergreifen

Während der Onlinehandel also darum ringt, immer menschlicher und greifbarer zu werden, sind es im stationären Handel noch wenige, die darüber nachdenken, wie sie Innovationen aus der Onlinewelt in ihrem Offlinebusiness umsetzen. Vielleicht, weil Multichannel, wie die Sau, die derzeit von allen durchs Dorf gejagt wird, so Science Fiction klingt? Weil keiner ein Bild davon hat, was es heißt,

Marc Freyberg, Geschäftsleitung Marketing und E-Commerce Brax

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Wolfgang Jacks, E-Commerce Manager von Jades24.com

auf allen Kanälen präsent und im Dialog mit den Kunden zu sein? Ein Blick in andere Märkte ist lohnend. „In den USA und auch in UK gibt es die Beispiele, die alles miteinander verbinden. Nun sind diese Märkte auch veränderungsbereiter als der deutsche“, ist Torsten Waack van Wasen überzeugt. „Denn klar ist: Multichannel verändert ein Unternehmen von Grund auf.“ Dienstleistungsbereitschaft, Transparenz, veränderter Einkauf, Servicegedanken – Unternehmen, die sich dem Digital Shift vollinhaltlich gestellt haben, präsentieren sich verändert. Jürg Stuker von Namics: „Ich denke, es wird Händler geben, die sich dem Thema E-Commerce entziehen können, aber niemand wird sich der Magie entziehen können, auf digitalen Plattformen mit seinen Kunden zu kommunizieren. Wenn ich erfolgreich Geschäfte machen will, muss ich mich fragen: Wo findet heute Kommunikation statt? Kaufentscheidungen finden dort statt, wo die Kommunikation stattfindet, nicht dort, wo das Lager steht.“

Jeder unserer Alberto-Kunden könnte das schaffen oder schafft es bereits, wir haben jeden Tag 100.000 Teile am Lager abrufbar. Warum gibt es also noch Läden, die Kunden wegschicken, weil sie die gewünschte Hose nicht vorrätig haben?“ Darüber, wie man gemeinsam dieses Business macht und nicht gemeinsam an die clevere, schnellere, bequemere (Online-) Alternative verliert, muss sich der stationäre Handel gemeinsam mit seinen starken Partnern aus der Industrie Gedanken machen. Hinter verschlossenen Türen arbeiten alle Granden der Industrie an Lösungen, denken darüber nach, wie sie den stationären Handel am Onlinegeschäft beteiligen können. Während die Zukunftsmusik noch komponiert wird, dürfen sie nicht auf der Strecke bleiben. Die Kunden, die sich Produktwissen und Begehrlichkeit ergoogelt haben und jetzt kaufen wollen. Schicken wir sie nicht unbefriedigt weg. Bitte!

Handel: Handla(n)ger der Industrie

Marco Lanowy von Alberto setzt noch eins drauf: „Ein Verkäufer in einem Laden in Münster, der kürzlich mit mir am iPad durchgegangen ist, was er bei mir noch alles bestellen könnte, so etwas begeistert mich. Aber warum ist das ein Einzelfall?

Klaus Ritzenhöfer, Inhaber Apropos The Concept Store

Jürg Stuker, CEO und Partner bei Namics


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Das Wetter, der Tatort und der Stern des Südens Ein Kommentar von Martina Müllner. Illustration: Eva Vasari@Caroline Seidler

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Erst war kein Schnee, dann viel zu viel, dann zu schnell warm, dann wieder kalt. Im Kampf gegen die Wetterkapriolen hat man’s nicht leicht. Mangelnde Frequenz, leere Einkaufsstraßen, die Wehklagen des Handels sind so verständlich wie berechtigt. Wenn das Verkaufspersonal im Leerstand auf der Fläche irrt, dann hätte man es gerne so gut wie die zweitliebsten Umsatzvermieser: der Onlinehandel. Denn ein Blick durchs Schaufenster – schon wieder mal vom signalgelben DHL-Kleinlaster blockiert – vermittelt die gefühlte Gewissheit: Online kaufen die Menschen immer. Und was der Botenjunge schon wieder an Paketen aus dem Fonds des LKW schleppt!

Doch auch Online kennt Konjunkturen, kennt Hochzeiten und kennt Momente, in denen kein Kunde etwas in seinen Warenkorb packen will. Die Umsatzvermieser für den Onlinehandel allerdings, die haben sehr konkrete Gesichter. Schließlich lassen die umfangreichen Zahlen, die ein Onlineshop liefert, auch detaillierte Rückschlüsse zu. Sonntagabend, der Tatort aus Münster im Vergleich mit dem Tatort aus Leipzig? Welcher hält mehr Couchsurfer davon ab, sich dem Onlineshopping hinzugeben? In der Tat können Onlineshops solche Rechnungen anstellen – die Findigen aber wissen: Wenn ein guter oder schlechter Fernsehabend mal keine Relevanz mehr

für das Geschäft hat, dann ist man auf der Siegerstraße. Triple? Flaute oder Umsatzpeak?

Dass der FC Bayern so manchen Umsatz beflügeln kann, das weiß man längst. Doch während sich der Hauptsponsor bei jedem Tor die Hände reibt, weil er bald noch mehr Trikots absetzt, hoffen die E-Commercer auf ein – mit Verlaub – möglichst langweiliges Spiel. Was nicht heißen soll, dass hier niemand den Bayern die Daumen drückt: Je länger des Südens Stern in wichtigen Bewerben leuchtet, umso häufiger die Abende, an denen der Big Screen zu Hause blockiert ist. Dann wissen alle Onlineshopbetreiber auch ganz genau, warum sie GEZGebühren bezahlen: Damit die Freundinnen, Ehefrauen und Lebensgefährtinnen der mitfiebernden Männer irgendwann an den Second Screen im Haus wechseln. Dem iPad sei Dank, der häusliche Frieden ist gesichert, solange sie shoppen und er Fußball kucken darf. Klingt wie ein böses Klischee? Dann fragen sie doch mal einen Onlineshopbetreiber nach seinen kleinen, erfreulichen Peaks im Umsatz an einem Fußballabend. Und während Großbrauereien und E-Commercer also weiterhin dem FC Bayern die Daumen drücken, was bleibt dem stationären Handel? Weiter aufs Wetter und/oder die Konkurrenz durch Onlineshops schimpfen? Mitnichten. Darüber nachdenken, wie man mit kreativen Ideen die Leere in den Gassen und noch viel mehr – die Leere in den Herzen der Kunden – füllen kann. Das wäre ein Anfang. Weil Handel Handeln doch impliziert. Oder nicht?


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„Irgendwas mit Social Media und E-Commerce“ Verkaufsberater? Nein, Danke. Content-Designer? Ja, bitte! Warum E-Commerce die besseren Bewerber anzieht. Text: Martina Müllner. Illustration: Eva Vasari@Caroline Seidler

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Es ist schon allerhand: Eine Branche, die sich schwer tut, geeigneten und qualifizierten Nachwuchs zu finden, hat plötzlich leichtes Spiel. Wenn es nicht um physische, sondern virtuelle Läden geht, dann sind High Potentials plötzlich en gros verfügbar. Social-Media-, Community- oder E-CommerceManager, dafür flattern die Bewerbungen nur so ins Haus. Und was für welche! Summa cum laude Abschlüsse an renommierten Universitäten, internationale Erfahrung, Praktika in allen möglichen Bereichen, stilbegabt und am liebsten mit eigenem Streetstyle-Blog oder auffällig schön kuratiertem InstagramAccount. Die Gehaltsvorstellungen rühren zu Tränen. Der Freude wohlgemerkt. Denn ist das Sozialprestige hoch, kann die Bezahlung niedrig sein. „Ich bin in der Modebranche, E-Commerce“, kann die Content-Managerin dann beim Ausgehen ihrem Verehrer ins Ohr raunen. Dass sie tagsüber Produktbeschreibungstexte für Google optimiert, verschweigt sie dann lieber. Denn „was Kreatives“ ist im Onlinehandel häufig eng durch Regeln und Normen abgesteckt. „Für den Kreativbereich hatten wir niemals Probleme, höchst qualifiziertes Personal zu finden, aber für alles, was IT und Marketing betrifft, fehlen einem mittelständischen Unternehmer wie uns, der noch dazu in viele Bereiche sehr eingebunden ist, oft schlicht die Bewertungskriterien, ob Bewerber geeignet sind. Deshalb haben wir uns entschlossen, Teile unseres Onlineshops auszulagern. Eine gute Entscheidung, denn es hat wieder kreative Kapazitäten freigesetzt, die wir jetzt dazu nutzen

können, unseren Blog zu pflegen und unsere Außendarstellung weiter zu verfeinern“, erzählt Klaus Ritzenhöfer von Apropos The Concept Store. Know-how: Aufbauen oder einkaufen

Wolfgang Jacks von Jades24.com beschreibt die Herausforderung des Wachstums: „Wir waren mit unserem Onlineshop-Gründer ein klassisches Start-up: Ein kleines Team aus Leuten mit Hausverstand großer Ambition und Organisationsfähigkeit, Spezialwissen kam von extern. Im Laufe der Entwicklung ist es zwingend, Kompetenzen inhouse aufzubauen. Und wenn es im Zuge dessen darum geht, eine technische Position zu besetzen, muss man sich eben gut beraten lassen – denn selbst kann man diese Skills ja nicht in der Tiefe bewerten. Die Anforderungen sind oft sehr speziell. Bei Positionen wie Social Media oder Content-Management fällt das leichter, da kommen in der Tat viele sehr gute Bewerber auf uns zu.“ Die Modebranche hat hohe Strahlkraft. „Irgendwas mit Mode“ bekommt in Kombination mit „Irgendwas mit Social Media und E-Commerce“ besondere Anziehungskraft. Und so zurrt man jeden Tag auf genormten Fototischen T-Shirts und Pullis grade, befreit sie von Fusseln und Falten, beleuchtet sie mit genormten Blitzanlagen und drückt auf den Auslöser. „E-Commerce hat ganz viele Routineabläufe, das ist klar“, sagt Harald Heldmann von Classico und myClassico.com. „Der Verkäufer im Laden hat sicher die glamourösere Bühne. Aber das ist auch ein anderer Typ Mensch,

der auf der Fläche performed als derjenige, der hinter dem Erfolg eines Onlinestores steht“, so Wolfgang Jacks. Das dürfen auch mal Nerds und Geeks sein, die „ebenfalls die Faszination an der Herausforderung teilen, online ein Kleid für 6.800 Euro zu verkaufen“, ist Jens Riewenherm, Managing Director von mytheresa.com überzeugt. „Es ist herausfordernd, bis dato 200 Mitarbeiter, Spezialisten aus allen möglichen Bereichen, rekrutiert zu haben, vor allem da wir wissen, dass unser erfreuliches Wachstum niemals zu Lasten der Qualität gehen darf, wir also keine Kompromisse eingehen dürfen“, so Riewenherm weiter. „Unser Anspruch ist, im E-Commerce mindestens so gut zu sein wie im Fashionbereich. Um als attraktiver Arbeitgeber im E-Commerce wahrgenommen zu werden, haben wir viel getan: Extern die Präsenz auf Fachmessen und Tagungen für E-Commerce, intern haben wir eine sehr professionelle HR-Struktur aufgebaut, die sich nicht nur im Recruitment bewährt, sondern auch im Development unserer bestehenden Mitarbeiter. Schon im Bewerbungsprozess vermitteln wir, dass mytheresa.com ein Unternehmen mit einer gesunden Struktur ist, das professionellen Bewerbern Entwicklungsmöglichkeiten bietet.“ Entwicklung – das ist sicher – steckt wohl in jedem Beruf, der sich schon heute ganz dem Onlinegeschäft verschrieben hat.


SO LÄUFT’S 079 E-Commerce

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Return to Sender Die Deutschen sind Europameister im Zurücksenden von Waren, die sie im Internet bestellt haben. Was tun, um die Rücksendequoten zu reduzieren? style in progress hat sich umgehört. Text: Kay Alexander Plonka. Illustration: Eva Vasari@Caroline Seidler

Hohe Retourenquoten drücken bei Onlinehändlern auf die Rendite. Nicht nur der Versand, sondern vor allem das Handling der Ware verursacht immense Kosten. Dazu kommt noch, dass die Ware, die sich beim Kunden zur Anprobe befindet bzw. auf dem Hin- oder Rückweg ist, zunächst nicht an jemand anderen verkauft werden kann. Die Kundschaft ist verwöhnt: Viele Onlinekäufer bestellen die Produkte in verschiedenen Farben und Größen und senden Artikel, die nicht gefallen, erst gegen Ende der Umtauschfrist zurück. Recherchen der Süddeutschen Zeitung zufolge heißt es bei Zalando bei vier von fünf Paar Schuhen: Return to sender! Selbst spricht man von einer durchschnittlichen Rücksendequote von „nur“ 50 Prozent. Davon profitieren die Paketdienste. Allein DHL transportiert in Deutschland rund eine Milliarde Pakete pro Jahr. Jeder fünfte Käufer bestellt regelmäßig Waren, die er von vornherein zurückschicken will, ermittelte PricewaterhouseCoopers jüngst. Wie aus einer Studie der Universität Regensburg hervorgeht, kostet eine Rücksendung den Händler im Schnitt 20 Euro. Bereits jede fünfte Rücksendung bewerten Händler als betrügerisch, hier sind die Kosten noch höher. Harald

Heldmann von myClassico aus Hamburg sagt: „Die Zahlungsart hat Einfluss auf das Retourenverhalten: per Vorkasse 42 Prozent, PayPal und Kreditkarte 50 bis 53 Prozent, Sofortüberweisung 43 Prozent, Kauf auf Rechnung 70 Prozent. Wobei man natürlich auch sehen muss, dass der Kauf auf Rechnung die Warenkörbe erhöht – aber natürlich auch die Retouren.“ Sind kostenpflichtige Retouren die Lösung?

Eine Rückgabegebühr könnte die Onlinebestellwut eindämmen – würde aber in Konsequenz nicht nur Retouren, sondern auch Umsätze senken. Denn niemand wird ein Produkt behalten, das ihm nicht gefällt oder passt. Auch die Neuregelung des Gesetzes zur Umsetzung der EUVerbraucherrichtlinie, das seit Mitte Juni 2014 unter anderem die Pflicht zur Übernahme der Rücksendekosten durch die Kunden regelt, ändert nur wenig an den massenhaften Paketrücksendung im Fashionbereich. Theoretisch können Händler jetzt die Rücksendekosten in Rechnung stellen und außerdem darauf bestehen, dass der Kunde bei Nichtgefallen ausdrücklich und fristgerecht einen Widerruf per Post oder Fax absenden muss. Das Zurückschicken binnen 14-tägiger Frist, würde

dann nicht mehr ausreichen. „Würden alle Onlinehändler jede Retoure kostenpflichtig machen, hätte dies wohl eine massive Abwanderung zum stationären beziehungsweise Multichannel-Handel zur Folge“, meint Konsumgüterexperte Gerd Bovensiepen von der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers. Anbieter wie Amazon, die Otto Gruppe oder Zalando, die mit kostenlosem Versand um die Gunst der Massen geworben haben, werden wohl kaum den mühsam ergatterten Kunden vergrämen, um ihn an einen Mitbewerber zu verlieren, der Retouren weiterhin kulant und kostenlos akzeptiert. Viel zu lange schon sind deutsche Konsumenten ans kostenlose Hinund Hersenden gewöhnt, bei Katalogbestellungen gehört die kostenlose Lieferung ebenfalls zum guten Ton. Umso größer die Aufregung, als einer mit dieser Tradition brechen wollte: Amazon sperrte die Kundenkonten von Vielretournierern und erntete dafür öffentliche Empörung, schlechte Presse und, wie so häufig in diesen Zeiten, einen veritablen Shitstorm. Gleicher Hintergedanke, anders umgesetzt: Die Hamburger Otto Gruppe setzt auf Belohnung und schreibt bei Bonprix bei nicht retournierter Ware drei Euro style in progress 314


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für die nächste Bestellung gut. Auch bei myClassico denkt man über dieses Prinzip nach. „Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Gedanken, Kunden mit hohen Umsätzen und niedrigen Retouren zu belohnen, sie als Premiumkunden zu deklarieren und ihnen besondere Extras einzuräumen“, schildert Harald Heldmann. Hilfe durch fachkundige Beratung

Es bedarf serviceorientierter Lösungen, die dem Kunden das Einkaufen im Internet zum Erlebnis werden lassen. myClassico bietet Expressservice innerhalb Hamburgs. „Wir sind die Ersten in Hamburg, die Sofortlieferservice mit myTaxi anbieten, eine Expressbestellung mündet in eine sofortige Packanweisung in unserem Lager, die Ware wird dann in eine Tüte mit schöner Schleife verpackt und automatisch wird bei myTaxi durchgeklingelt. Zwei Stunden später hat die Kundin die Ware, und das für 15,60 Euro“, erklärt Heldmann. Start-up-Formate wie Outfittery und Modomoto aus Berlin setzen auf Curated Shop-

„Würden alle Onlinehändler jede Retoure kostenpflichtig machen, hätte dies wohl eine massive Abwanderung zum stationären beziehungsweise Multichannel-Handel zur Folge.“ Gerd Bovensiepen, Konsumgüterexperte PricewaterhouseCoopers 314 style in progress

ping. Hier übernehmen Stylistinnen die Zusammenstellung der Produkte nach vorheriger Kundenbefragung. Verschickt werden liebevoll drapierte Komplettlooks aus einem Portfolio von 35 kuratierten Marken. Dazu gibt es eine handgeschriebene Grußkarte von der persönlichen Stylistin. Modomoto bietet zudem auf der Berliner Torstraße einen stationären Fittingroom, in dem der Kunde seine Maße nehmen lassen kann. Den Wunschtraum, seinen Kunden genau vermessen zu können, träumten schon viele – doch so recht will die Idee des digitalen Abbilds nicht glücken. Zu gerne belügen sich Kunden selbst – die Phantasie, Größe S statt M zu tragen, wird weiterhin in Retourpaketen münden. Ob ein Big Player wie Zalando daran etwas ändern wird? Gerüchten zufolge arbeitet man dort an einer Software für digitale Umkleidekabinen, bei denen Avatare mit den Körpermaßen der Kunden konfiguriert werden können, damit an diesen dann die Klamotten virtuell anprobiert werden können. Torsten Mansfeld vom Bazar Royal in Leipzig betreibt seit 2008 aus seinem 100 Quadratmeter großen Laden in Leipzig einen Onlinestore. „Das Konsumverhalten hat sich in den letzten zehn Jahren eben signifikant verändert“, sagt er. „Es gibt Kunden, die haben zehnmal im Shop bestellt und neunmal die Ware wieder zurückgeschickt. In der ganzen Zeit haben Sie ein Teil für 250 Euro gekauft, letztendlich aber 200 Euro Kosten verursacht. So sind sie es von den großen Anbietern gewohnt.“ Die Retourenquote seines Shops liegt zwischen 30 und 35 Prozent. „Wäre die Quote höher, würde sich der Shop nicht lohnen.“ Deshalb bietet er auch nur die

„Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Gedanken, Kunden mit hohen Umsätzen und niedrigen Retouren zu belohnen, sie als Premiumkunden zu deklarieren und ihnen besondere Extras einzuräumen.“ Harald Heldmann, myClassico Hamburg

Essenz des stationären Portfolios an. Um sich von den großen Shops abzuheben, gibt es bei Bazar Royal fachkundige Beratung am Telefon oder per E-Mail. Das führt dazu, dass weniger Ware anonym hin- und herverschickt wird und bei erklärungsbedürftigen oder beratungsintensiven Premiumprodukten viele Fragen schon im Vorfeld beantwortet werden und es gar nicht erst zur Retoure kommt. Auch andere Onlineshops sehen in Live-Chats oder telefonischer Beratung eine Chance, Retouren zu senken. Bewegte Bilder – ob als Produktvideos oder als Videokonferenz – gelten unter Experten als „das nächste heiße Ding“. Technik hilft

Laut einer Studie der Unternehmensberatung SMP AG sind Damenjeans mit rund 65 Prozent Retourenquote der Renditekiller schlechthin.

Hier setzt die Größenempfehlungs-Software Sproov an. Das Prinzip beruht auf dem Vergleich und Matching von Userdaten. Die Software, einmal in den Shop des Händlers implementiert, greift auf eine umfangreiche Datenbank mit Herstellern, Modellen und Größenangaben zurück. Jeder Interessent führt einen virtuellen Kleiderschrank, in den er Kleidungsstücke einträgt, bei denen er seine passende Größe kennt. Beim Hosenkauf würde das folgendermaßen aussehen: Die Kundin gibt die Größe ihrer Current/Elliott und ihrer AG Adriano Goldschmied Jeans ein, das System empfiehlt ihr dann, welche Größe bei 7 for all Mankind passen wird. „Wir testen dieses System gerade. Es soll helfen, die Retourenquote bei Jeans und Hosen um 20 bis 30 Prozent zu senken – das wäre ja schon mal was!“, sagt Harald Heldmann. Cross-Channel

Wer kann, der kann: Omnichannel-Konzepte haben viel Zukunft. Ware online bestellen, in der Filiale zurückgegeben oder – noch besser – direkt gegen das passende Produkt umtauschen. Das setzt hervorragendes Retourenmanagemet und Warenwirtschaftssysteme sowie ein Filialnetz voraus. Die ersten Beispiele gibt es: Kaufhof-Chef Lovro Mandac macht Multichannel zum Hoffnungsträger. Er will den Onlineumsatz in drei bis vier Jahren auf 300 Millionen Euro mehr als vervierfachen. Dazu gab es im ersten Schritt 1.000 Tablets für Mitarbeiter. Denn online, das muss man leben.


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E-Commerce X

Eine Auswahl wie maßgeschneidert Outfittery bietet kuratiertes Onlineshoppen für Männer und zählt zu den viel beachteten deutschen Start-upUnternehmen der letzten Jahre. Im Interview erklärt Style-Expertin Christin Clausen, was das Konzept so erfolgreich macht.

Welche Art Kunden kaufen bei Outfittery?

Text: Nicoletta Schaper. Foto: Christin Clausen

Wie sieht der Kundenkontakt aus?

Die modisch Interessierten ebenso wie die, die nicht so stilsicher sind. Die meisten Kunden sind zwischen 30 und 60 Jahre alt und haben häufig einfach keine Zeit oder auch Lust, shoppen zu gehen. Unsere Kunden machen zunächst online ein paar Angaben und werden dann einer für sie passenden Style-Expertin zugewiesen. Diese stellt für sie die erste ganz persönliche Box zusammen und bleibt auch ihre Ansprechpartnerin. Die Kunden tragen ihre Termine bei Bedarf in meinen Kalender ein oder schreiben eine E-Mail; dann rufe ich sie zurück. Aber auch wenn Kunden lang nichts mehr bestellt haben, kontaktiere ich sie, beispielsweise zum Saisonwechsel, denn Männer kaufen häufig erst bei Bedarf. Wie bedient man den Kunden am besten, wenn man ihn nicht sieht?

Der ausgefüllte Fragebogen liefert schon einige Information, aber ich überprüfe immer noch mal telefonisch die Angaben. Gibt der Kunde Größe L an, muss ich wissen, bei welcher Marke, denn oft fallen die Größen unterschiedlich aus. Die erste Box, die der Kunde von uns erhält, sollte ihm schließlich auch passen und gefallen, auch was Farben und Stil angeht. Darum ist das Telefonat für mich eine tolle Möglichkeit, um den Kunden kennen zulernen. Outfittery bietet Beratung, wie man sie eigentlich nur im Geschäft bekommt – übertragen auf Online?

Bei uns ist es allerdings auch möglich, ohne vorherigen Telefontermin eine Box zu bestellen. Für den Beratungsaspekt ist ein persönlicher Kontakt natürlich ein tolles Plus, um sich kennen 314 style in progress

Christin Clausen

zu lernen. Wir stellen aber in jedem Fall jede Box individuell für den Kunden zusammen, uns ist es wichtig, dass auch online Menschen dahinterstehen und kreativ gestalten können.

Ersetzt das Telefonat auch das Gespräch im Laden?

Ich habe vor Outfittery als Filialleiterin eines Multilabel-Konzepts auf der Fläche gearbeitet und ich muss sagen, dass die Beratung online in unserem Fall sogar noch intensiver ist. Im Laden sehe ich den Kunden natürlich direkt vor mir, aber am Telefon bekomme ich häufig noch mehr Informationen von ihm und oft schicken die Kunden auch Fotos, was natürlich eine Hilfe ist.

Wo sind bei aller Kundenzufriedenheit die Kritikpunkte?

Viele Kunden wollen schon abends haben, was sie morgens bestellt haben, aber das ist bei uns nicht realisierbar, weil viel

mehr Arbeit dahintersteckt als bei einem anderen Onlineshop. Es braucht in der Regel schon sieben Tage, bis man eine persönliche Auswahl für den Kunden zusammengestellt hat und die Box zu Hause angekommen ist. Dafür ist diese Auswahl für ihn auch wie maßgeschneidert.

Christin Clausen arbeitet seit Anfang 2013 bei Outfittery. Die 32-Jährige studierte BWL und sammelte zunächst Erfahrungen im stationären Modeeinzelhandel in Rostock, bevor sie sich bei Outfittery bewarb. Das Berliner Unternehmen ging 2012 online und beschäftigt heute 100 Mitarbeiter. Seit März wird neben dem deutschsprachigen Markt auch Holland betreut. www.outfittery.de


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E-Commerce X

Beatrice Bulant

Eine Pilgerstätte der Mode Aus einem Familieneinzelhandelsunternehmen heraus einen Onlineshop zu entwickeln, hat sich E-Commerce-Managerin Beatrice Bulant bei Reyerlooks.com zum Ziel gesetzt. Im Interview schildert sie den Lernprozess und wie beide Konzepte voneinander profitieren.

Frau Bulant, was ist das Besondere an Reyerlooks.com?

Text: Nicoletta Schaper. Foto: Reyerlooks.com

Die Stärke ist der Service, der persönliche Kontakt, wie übertragen Sie das?

Wir sind ein über 100-jähriges Familienunternehmen; Reyer in Hallein ist eine Pilgerstätte der Mode. Genau das versuchen wir, auf Online zu übertragen. Dabei arbeiten wir vollständig aus eigener Kraft, das unterscheidet uns sicher von einigen Mitbewerbern.

Wir bemühen uns auch online, uns tief in den Kunden hineinzudenken. So haben wir uns innerhalb kurzer Zeit einen hohen Stammkundenanteil erarbeitet. Von vielen Kunden wissen wir, was bei ihnen im Schrank hängt, darauf bauen wir dann unsere Empfehlungen auf. Wo haben Sie Modifizierungen am Konzept vorgenommen?

Änderungen finden ständig statt, um im E-Commerce bestehen zu können, denn das Kaufverhalten der Kunden hat sich geändert und der Anspruch steigt. In punkto Warenmix haben wir zum hochpreisigen Segment die Preislage darunter ausgebaut, sodass uns Neukunden leichter testen können. Außerdem haben wir festgestellt, dass wir auf namhafte Labels nicht verzichten können, über die wir als Onlineshop auch gefunden werden, selbst wenn diese Labels eher ein Monolabel-Store-Konzept verfolgen.

der Kunde braucht seine Info umgehend. Wir vermeiden automatisierte Mails, die den Kunden nur vertrösten. Ebenso wichtig ist uns, der Lieferung einen persönlichen Brief beizulegen, in dem wir den Kunden in seiner Wahl bestätigen. Den Bereich der persönlichen Empfehlung werden wir in Zukunft stetig ausbauen.

Indem man Service in allen Bereichen an oberste Stelle setzt. Die Artikelbilder müssen ehrlich und unbearbeitet sein, damit der Kunde bei Erhalt der Ware nicht enttäuscht ist. Auch für die Beschreibung gilt: je genauer desto besser. Wir haben uns außerdem zum Ziel gesetzt, alle Kundenanfragen sofort zu beantworten,

Sehr wichtig, bei den vielen Shops ist es für den User schon so schwer, zu unterscheiden, wer welche Stärken hat. Hat man den Kunden, muss man ihn hegen und pflegen, sodass er den Onlineshop immer wieder gern besucht, ähnlich wie ein stationäres Geschäft. Viele Onlinekunden gehen übrigens

Wie lässt sich die Retourenquote positiv beeinflussen?

314 style in progress

auch den Weg wieder zurück und besuchen dann wieder unseren Store in Hallein. Und andere haben uns durch unseren Onlineshop ganz neu entdeckt und fahren auf dem Weg in den Urlaub bei uns vorbei, weil sie sich gesagt haben: Den Laden müssen wir kennen lernen.

Wie wichtig ist die Kundenbindung auch online?

Beatrice Bulant ist Mitarbeiterin der ersten Stunde für das Onlinekonzept Reyerlooks.com, das 2008 startete, um den Fashion-Store Reyer im österreichischen Hallein zu ergänzen. Heute managt die 39-Jährige ein Team mit zwölf Mitarbeitern. www.reyerlooks.com


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E-Commerce X

Ich muss meine Kunden gut kennen Claude-Alain Descamps betreut als Manager VIP Relations die Topkunden von mytheresa.com. Wie wichtig gerade hier die persönliche Betreuung ist, beschreibt er im Interview. Text: Nicoletta Schaper. Foto: mytheresa.com

Herr Descamps, für welche Art Kunden sind Sie da?

Neben Celebritys kümmere mich um Kunden, die jede Saison auf die neuesten Catwalklooks aus sind, auf die most wanted Pieces. Viele Looks verkaufen wir bereits, bevor sie online gehen. Bekommen wir etwas Neues geliefert und ich sehe, dass das ein perfektes Kleid für eine Cocktailparty in St.Tropez für eine bestimmte Kundin wäre, schicke ich ihr ein Bild mit dieser Nachricht. Sie freut sich, dass ich an sie gedacht habe und antwortet, dass sie das Kleid gern in einer dunklen Farbe hätte. So entsteht ein Austausch per E-Mail, woraufhin ich dann eine persönliche Auswahl zusammenstelle. Treffen Sie Ihre Kunden auch persönlich?

Viel läuft über E-Mails. Hat die Kundin mehr Zeit, kann ich sie auch anrufen. Womöglich treffe ich sie dann auf meinen Reisen nach Mailand oder Paris auf einen Kaffee, komme zu ihr nach Hause oder ins Hotel mit einer Auswahl. Mytheresa hat Kunden aus mehr als 120 Ländern, es ist phantastisch, dass wir aus einem breiten Angebot schöpfen können. Das kann der 10.000-EuroRobe für die russische Kundin sein oder das Balmain-Kleid für die Kundin im Mittleren Osten, das allerdings nicht zu viel Haut zeigen darf. Welche Fähigkeiten brauchen Sie für Ihre Arbeit?

Ein großes Wissen über Mode, die Handwerkskunst der Haute Couture, über die Materialien, über die Geschichte hinter der Marke. Aber es geht darüber hinaus. Ich baue zu meinen Kunden eine Beziehung auf, ich rede mit ihnen über Kunst, Architektur, über Reisen. Ich muss meine Kunden gut kennen, um sie gut beraten zu können. Umso mehr haben sie das Gefühl, sich als 314 style in progress

Claude-Alain Descamps

etwas Besonderes zu fühlen, und genau darum geht es. Steigt der Bedarf an dieser Art Special Service?

Definitiv. Wir versuchen, jeden Wunsch zu erfüllen; dafür arbeiten wir hart. Deshalb möchten wir auch den Austausch mit dem Buyingteam künftig noch verstärken. In letzter Zeit sind Topkunden zu speziellen mytheresa Events sogar aus weit entfernten Orten wie Manila oder Kapstadt eingeflogen. Wir haben im November eine Trunkshow von und mit Victoria Beckham in München inszeniert, inklusive Private Dinner. Im Mai konnten wir ausgewählten Kunden die Jimmy Choo Precollection in Berlin präsentieren, noch bevor sie jeder andere gesehen hat. Alles,

was wir tun, ist sehr exklusiv, das macht es auch so besonders. Die Kunden lernen uns besser kennen und wir sie. Mit unserer Einladung zeigen wir ihnen aber auch unsere Wertschätzung und unsere Dankbarkeit dafür, sie als Kunden zu haben.

Claude-Alain Descamps war jahrelang Head of VIP Services und Store-Manager zum Beispiel bei Dolce & Gabbana und Azzaro in London, bevor er im November 2013 zu mytheresa. com wechselte. Als Manager VIP Relations ist er dort der Erste in seiner Position. www.mytheresa.com


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E-Commerce X

Lea Busse

Online ist alles möglich! Lea Busse ist Social-MediaManagerin bei myClassico. com. Im Interview spricht sie darüber, wie wichtig Onlinevernetzung und der soziale Austausch auch im Netz sind. Text: Nicoletta Schaper. Foto: myclassico.com

Seit 2006 gibt es myClassico. com. Wie kam es dazu, dass parallel myfashiontalk.com ins Leben gerufen wurde?

Im Onlineshop konzentrieren wir uns auf cleane Produktdarstellungen, aber wir wollten mit den Kunden noch direkter kommunizieren. Dafür haben wir 2011 den Blog myfashiontalk. com gegründet, um neue Labels vorzustellen, Stylingtipps, Interviews und News von den Messen zu veröffentlichen. Später sind Facebook, Pinterest, Google+ und Instagram als weitere Kanäle hinzugekommen. Welcher Kanal ist der beste?

Momentan posten wir ein- bis zweimal täglich auf Facebook, dort findet die meiste direkte Kommunikation statt. Zum Beispiel zeigen wir etwas von unserem Shooting und wie wir hier arbeiten. Das kommt sehr gut an, wie wir an den Likes sehen. Oder wir posten MoodBilder, mit Zitaten oder lustigen Sprüchen. Bilder kommen deutlich emotionaler rüber; auch im Onlinebusiness geht es viel um Emotion. Deshalb werden auch Instagram und Pinterest immer wichtiger.

Im März initiierten Sie gemeinsam mit den Gründerinnen von Blogger-Bazaar.com ein Event.

Lena Lademann, Lisa Banholzer und Tanja Trutschnig organisieren Flohmärkte in den Großstädten, wo regionale Blogger ihre Klamotten anbieten und Fashion-Mädels die Sachen shoppen können, die sie auf ihrem Lieblingsblog gesehen haben. Gemeinsam haben wir ein Bloggershooting in der Ausstellung Olympus Photography Play­ ground von Olympus inszeniert. Zehn Hamburger Bloggerinnen konnten sich Outfits aus der Frühjahrskollektion von myClassico aussuchen und sich fotografieren lassen. 314 style in progress

Was hat das Event gebracht?

Direkte Conversions waren nicht messbar, das war auch nicht das Ziel. Es geht um die Softskills. Die Mädchen berichten in ihren Blogs darüber, die Leser schrei­ ben ihre Kommentare dazu: schönes Outfit, woher stammt die Jacke. Und so bekommen auch wir mehr Traffic auf unserer Seite. Wir wollen uns weiter vernetzen, damit unsere Reichweite zunimmt und myClassico im Gespräch bleibt.

für die Zukunft möchte ich das nicht ausschließen, vielleicht kann man irgendwann mit Video zugeschaltet werden und live anprobieren. Ich sage immer: Online ist alles möglich.

Würde das auch funktionieren, wenn die Kommunikation anonym wäre?

Nein, es stehen auch online ja immer Menschen dahinter. Es geht um sozialen Austausch, um Feedback und darum, Service zu bieten.

Es gibt zehn Classico-Stores, wobei sich der Onlineshop zu einer sehr erfolgreichen Filiale entwickelt hat. Welche Vorteile hat offline?

Das direkte Verkaufsgespräch, das Live-Einkaufserlebnis funktioniert online noch nicht. Doch

Lea Busse, 27, kam 2009 als studentische Aushilfe zur Hamburger Classico Textilhandels GmbH und ist seit 2013 als SocialMedia-Managerin für den Onlineshop www.myclassico.com zuständig. Für den Onlineshop arbeiten heute 20 Mitarbeiter.


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Mode als

DN A Feminin mit frecher Note: Ba&sh aus Frankreich.

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Frische Trends, starkes Modestatement. Heute ist in Sachen Womenswear Contemporary gefragt, die eigenständiges Design mit Tragbarkeit und Verkäuflichkeit zu verbinden weiß, die Emotionen bei den Konsumentinnen weckt – und mit der der Handel auch gutes Geld verdienen kann. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Marken

Cool, feminin, tragbar. Vor drei Saisons startete die Düsseldorfer Agentur MAB mit dem Contemporary-Label Ba&sh aus Frankreich, als Unterbau des Designsegments in seiner Agentur, bei seinen Handelskunden. „Ba&sh hat großes Potenzial, die Abverkäufe sind bereits sensationell“, sagt Agenturinhaber Regis Benabou, der mit den ersten beiden Saisons knapp 50 Kunden im deutschen Markt gewinnen konnte, darunter KadeWe in Berlin, Bella Donna in Regensburg und Jades in Düsseldorf. Aufgewachsen mit dem H-&-M-Prinzip

Die Konsumentinnen haben Lust auf Mode. Sie sind offen für einen Look, der mit Isabel Marants französisch-lässigem Bohemien-Chic seinen Anfang nahm, offen für Labels, die Mode in ihrer DNA verankert haben. Sportiv darf der Style sein, aber nicht herb oder gar minimalistisch. Absolut weiblich, dabei nicht vordergründig sexy. Mutig in Sachen Prints, Stickereien, Farbe, dennoch leicht zu kombinieren. Marken? Dürfen gern unbekannter sein. Viel wichtiger ist, dass der Look in seiner Unbeschwertheit einfach Spaß macht – jungen Frauen um die 20 ebenso wie älteren, denn alterstechnisch scheint kein Limit nach oben gesetzt. Es sind Frauen, die mit eben diesem immer wechselnden Modeprinzip aufgewachsen sind, das die Vertikalen wie H&M, Zara, Mango groß gemacht hat. und die nun nach individuelleren Alternativen suchen, die sie sich leisten können – und eben nicht als ikonisch verehrte Designerstücke für die meiste Zeit im Kleiderschrank verschwinden. Für diesen Marktbedarf hat die Agentur Aco Ki6 Who are you? aufgenommen, nachdem dem italienischen Label mit der

Herbst-/WinterSaison 2013 im belgischen Markt vom Start weg eine Punktlandung bei 50 Kunden gelang. „Das Label überzeugt mit großer Kombinationskraft“, so Michael Schulz. „Es erklärt sich auf den ersten Blick und ist auch bezahlbar.“ Auf vergleichbarem Niveau bewegen sich Labels wie Soho Deluxe, Semicouture und auch Sandro und Maje aus Frankreich. Kollektionen, die diesen modebetonten Look einfacher und tragbarer umsetzen und damit kommerzalisieren. „Twin-Set, Manila Grace, Pinko, Patrizia Pepe; viele Italiener, die aus der Pronto Moda kommen, passen dazu“, so Michael Schulz. „Und diese Labels funktionieren weltweit, ohne dass es etwas mit Gleichmacherei zu tun hat.“ Auch das Interesse auf Händlerseite wächst. Die Kollektion mbyM von der dänischen MessageGruppe, seit sieben Jahren im deutschen Markt, hat dort vor allem in den letzten zwei Jahren einen sprunghaften Erfolgsanstieg verzeichnet. „Viele Händler unterhalten hier langjährige Verbindungen zu ihren etablierten Marken, doch jetzt suchen sie verstärkt nach frischen, neuen Labels mit mehr Energie“, sagt CEO Carsten Lauritsen. „Genau in diese Lücke passen wir mit mbyM perfekt hinein.“ Andere Märkte als Deutschland sind schneller. Seine Heimat Dänemark beschreibt

Essentiel aus Antwerpen setzt auf Kreativität mit vielen Prints, Stickerei – und Emotion.

Carsten Lauritsen als deutlich modemutiger. „Auch in Holland gehen die Einkäufer mehr auf Feminines in unseren Kollektionen, sind nicht so stark auf Funktionalität fokussiert.“ Für Essentiel aus Antwerpen, stark in Prints und Farbkombinationen, ist beispielsweise Italien ein starker Wachstumsmarkt. Mit neuem Agenten ist das Label bei jetzt 100 Kunden platziert. Labelgründer Esfan Eghtessadi: „Unser Agent versteht die Mode style in progress 314


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Ki6 Who are you? ist stark in punkto Kombinationskraft.

und hat die Kontakte zu den guten Läden. Wir sind dort besonders hochwertig positioniert und können uns über sehr gute Resonanz freuen.“ Die Mode ist es nicht allein

Was machen diese Labels richtig, um auch in neuen Märkten Fuß zu fassen? Die Kreativität ist es ja nicht allein. Zunächst muss die Kollektion in ihrem Total Look überzeugen, ohne zu überfordern. Die Kollektion Essentiel ist heute maximal 200 Teile groß; konzentriert, kompakt, leicht verständlich, sodass sie sich dem Händler und Konsumenten sofort erklärt. Dahin ist auch Esfan Eghtessadi mit Essentiel zurückgekehrt, nach­ dem die Kollektion bis 2006 auf 600 Teile angewachsen war, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, allen Märkten gerecht werden zu wollen. Dazu ist eine sensible Preisstruktur ist wesentlich. Mode, die nicht so teuer wie ein Designerteil ist, sondern die sich die Konsumentin leisten kann. So kosten Hosen von Ki6 beispielsweise im EK 50 bis 80 Euro und Strick 60 bis 120 Euro. „Wir liegen damit Esfan Eghtessadi, CEO Essentiel: „Heute muss man mehr Service bieten, um sich im Markt zu etablieren.“

Skandinavischer Style, französische Leichtigkeit: mbyM von der dänischen Message-Gruppe.

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im guten Mittelfeld für Contemporary; wir haben wenig Preisdiskussion“, so Michael Schulz. Eine Kalkulation von 2,8 ist auch für den Händler attraktiv. Bei mbyM bewegt sich die Kalkulation der Gesamtkol-

lektion zwischen 2,7 und 3,0. „Wir haben eine gute Preis-Leistungs-Balance“, erklärt Carsten Lauritsen. „Der Händler kann mit uns gutes Geld verdienen, sicher einer der Gründe, weshalb wir gerade im deutschen Markt schnell wachsen, wo wir derzeit 300 Verkaufspunkte haben.“ Ein weiterer Faktor ist die Flexibilität, für die eine entsprechende Unternehmensstruktur Voraussetzung ist. Zum Beispiel für einen schneller getakteten Kollektionsrhythmus. mbyM gibt sechs Kollektionen jährlich heraus mit kleineren Programmen in der laufenden Saison. Bei Michael Schulz, Geschäftsführer Agentur Aco Mode Deutschland: „Die Marke wird nach wie vor im Multibrand-Store gemacht.“

Essentiel aus Antwerpen sind es acht Kollektionen mit modischen Injections für die laufende Saison, um dem Handel frische Impulse zu bieten. Auch bei Ba&sh ist geplant, von jetzt zwei Kollektionen auf vier im Jahr zu erhöhen. „Aber es gilt auch, die Kollektion früh und möglichst komplett zu liefern, damit der Händler sie früh in der Saison und ohne Abschriften verkaufen kann“, betont Benabou. Zudem ist Warentausch zum wichtigen Tool geworden, weil es das Händlerrisiko minimiert. „Das wird von allen Kunden genutzt und wir fördern das auch aktiv, zumal auch die Markenseite damit Lagerkosten vermeiden kann“, so Michael Schulz. Darüber hinaus ist es wichtig, früh genug anbringen zu können, wo die Bedürfnisse im Markt liegen. „Wir haben noch vor der Musterkollektion von Ki6 die Möglichkeit, die Needs der Händler zu nennen, zum Beispiel wenn eine Farbe schwierig für den jeweiligen Markt ist“, sagt Michael Schulz. „Dann kann auch eine zweite

Farbe aufgemacht werden. Das hilft, die Kollektion noch mal zu justieren, umso besser ist das Ergebnis am Ende der Saison.“ Partnerschaften

Bei der Positionierung geht es immer auch um die richtigen Kontakte – und um Partnerschaften. Für viele Händler ist Closed ein guter, verlässlicher Partner; für 500 Händler in Deutschland, gefolgt von 200 in



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Frankreich und an Platz drei die USA mit 140 Verkaufspunkten, wo Closed aktuell mit Barney’s New York den nächsten Schritt geht. „Die Marke muss klar definiert sein, damit sie auch im Multibrand-Umfeld ihre Daseinsberechtigung hat“, sagt Til Nadler, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. „Und wir müssen unseren Händlern ein Partner sein, wofür es keine Faustformel gibt, weil jeder etwas anderes erwartet, sei es eine besondere Ausgangskalkulation oder eine bestimmte LUG. Diese Flexibilität müssen wir als Marke mitbringen, damit diese Partnerschaft auch langfristig gut funktioniert.“ Solche Partnerschaften gilt es, für neue Labels im Markt erst aufzubauen. Bei mbyM mit eigener Vertriebsstruktur. „Auf diese Weise braucht es länger, die Marke im neuen Markt zu etablieren, aber dafür ist der Erfolg langfristiger angelegt“, Regis Benabou, Inhaber Agentur MAB: „Es wird viel kommuniziert und es macht die Kollektion stärker, dass die Macher den Händlern zuhören.“

so Carsten Lauritsen. Andere profitieren von den Netzwerken der Multilabel-Agenturen, wie das Label Essentiel, das mit der Agentur room with a view innerhalb der ersten Saison 38 Neukunden im deutschen Markt gewonnen hat. Die Marken macht der Fachhandel

Dann gilt es, die Kollektion bekannt zu machen, damit sie sich etablieren kann. „Ganz klar wird die Marke nach wie vor im Multilabel-Store gemacht“, sagt Michael Schulz. „Auch mit den richtigen Händlern zu beginnen, ist wichtig. Beispielsweise im Fall Ki6 bei Lodenfrey in München und Cult & Co in Ulm. Dann läuft viel über Mundpropaganda, auch zwischen den Händlern untereinander. Und es ist wichtig, 314 style in progress

Carsten Lauritsen, CEO mbyM: „Viele Händler suchen nach frischen Labels mit neuer Energie; genau in diese Lücke passen wir perfekt hinein.“

nicht sofort in den Onlinehandel einzusteigen. Zwar wird das Label dort für mehr Konsumenten schneller sichtbar, aber wenn es nicht funktioniert und dort rotpreisig angeboten wird, ist auch das sofort sichtbar. Erst muss das Label sich im Markt festigen, mit vielleicht 50 oder 60 Kunden im Markt.“ Ähnlich sieht es Regis Benabou. „Eine Marke wie Ba&sh lebt vom Verkauf von Mensch zu Mensch, aber wenn sie zu früh online geht, könnte die Marke schnell überdistribuiert werden. Dabei soll sie langfristig funktionieren; dafür muss es selektiv bleiben.“ Eigene Stores sind ein weiterer Schritt, um Marken zu etablieren. „Mit dem Strukturwandel im Markt wird das immer wichtiger“, sagt Til Nadler von Closed. „Insgesamt haben wir 30 Monoläden, ein Drittel davon franchisebetrieben. Diesen Weg werden wir behutsam weitergehen, gemeinsam aus bestehenden Händlerbeziehungen heraus.“ Ki6 hat zwei Monolabel-Stores im italienischen Heimatmarkt, Essentiel 26 Stores in den BeneluxTil Nadler, Closed Geschäftsführer Marketing und Vertrieb: „Am Ende ist es wichtig, eine eigene Handschrift zu zeigen, um als Marke begehrlich zu sein.“

Ländern und auch mbyM hat 25 eigene Stores. Denn es geht auch darum, die Kollektion in ihrer

Breite zu präsentieren. Carsten Lauritsen: „Wir haben überall dasselbe Image; wir bleiben bei unseren dänischen Wurzeln, ohne die Marke zu stark den jeweiligen Märkten anzupassen.“ Auch Closed setzt auf das eigene Profil. „Am Ende ist es wichtig, eine eigene Handschrift zu zeigen und für etwas zu stehen, um als Marke begehrlich zu sein“, so Til Nadler. „Wir orientieren uns stark an dem, was wir sind, schöpfen aus unserem Archiv und entwickeln uns weiter. Diese Statements sind wichtig, um der Kollektion Modernität zu verleihen.“

Letztendlich geht es in der Mode nicht um starres Reglement, sondern vor allem um Emotion, die Begeisterung, mit der die Macher ihre Kunden anstecken können. Esfan Eghtessadi: „Man muss genau wissen, wen man mit seiner Mode ansprechen und berühren will; diese Leute können überall auf der Welt sein. Aber man kann nicht allen gefallen.“ www.ba-sh.com, www.closed.com www.essentiel.be, www.mbym.dk www.ki6collection.eu

Coole Modernität ist typisch für die Marke Closed.


LOS ANGELES BASED CHASERBRAND & CP FASHION HAVE TEAMED UP AS EUROPES NEWEST FASHION ALL STARS


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„Heute steuern wir bewusst“ Was vor 14 Jahren mit T-Shirts begann, wurde bald eine umfangreiche Komplettkollektion, deren Erfolg über die Strukturen hinauswuchs. Heute setzen Esfan Eghtessadi und seine Frau Onsea Inge Eghtessadi auf Konzentration – und auf die starke, emotionale Modesprache, die Essentiel von Anfang an ausgemacht hat. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Essentiel

Herr Eghtessadi, die Erfolgsgeschichte von Essentiel lässt sich eigentlich in zwei Teile teilen.

Wir sind mit großem Enthusiasmus und toller Resonanz gestartet. Unseren ersten Store eröffneten wir im Jahr 2000 in Antwerpen, kurz darauf gewannen wir auf der Who’s next 80 Neukunden weltweit. 2006 haben wir 50 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, aber es fehlte die Organisation für ein derartiges Wachstum. Die Kollektion war mit 600 Teilen zu groß geworden und insgesamt haben wir eigentlich mehr reagiert, als agiert. 2006 haben wir uns eine Auszeit genommen und einen CEO eingestellt. Gleichzeitig ließen wir den Wholesale ruhen, um herauszufinden, was wir wirklich wollten. In der Zeit haben wir verstärkt auf eigene Stores gesetzt und bis heute 26 Essentiel-Stores eröffnet, die meisten in Belgien sowie drei in Frankreich plus ein Shop-in-Shop bei Harvey Nichols in London. Wie kam es zum Kurswechsel?

2008 haben wir uns gesagt, dass wir wieder auf das konzentrieren müssen, was Essentiel erfolgreich gemacht hat: die Frische, der besondere Mix, die farbstarken Prints. Wir leben diese Kreativität mit Leidenschaft und profitieren außerdem von unserer berühmten Akademie in Antwerpen, von der einige Absolventen unser Stylingdepartment bereichern. Gleichzeitig bleibt unsere Kollektion von jetzt überschaubaren 200 Teilen verständlich und leicht zu kombinieren. Daneben ist aber auch eine vernünftige Preisstruktur wichtig. Röcke kosten 140 bis 240 Euro VK, Kleider 160 bis 280 Euro mit der Kalkulation mit 2,6. Zusätzlich haben wir die zwei Hauptkollektionen jährlich mit je drei kleineren Zwischenkollektionen ergänzt – für neue Trendimpulse, die der Handel in der Saison braucht. 314 style in progress

„Wir lieben, was wir tun, die Arbeit macht uns großen Spaß“, sagt Esfan Eghtessadi, der Essentiel mit seiner Frau Onsea Inge Eghtessadi gegründet hat.

Auch im Vertrieb wurden die Stellschrauben nachgezogen.

Wir sind teilweise mit neuen Vertriebspartnern gestartet. Heute steuern wir Distribution und Kollektion bewusst. Mit dem Erfolg, dass es seit 2011 wieder richtig gut läuft. Vor allem arbeiten wir selektiver, bestes Beispiel ist Italien, wo wir früher 120 und heute 100 Kunden im Premiumsegment haben. In Deutschland starteten wir vergangene Saison neu mit der Agentur room with a view und haben direkt 38 Neukunden erreicht, darunter Jades, Engelhorn und Fischer in Konstanz; der Facheinzelhandel bleibt uns wichtig. Künftig möchten wir zusätzlich den eigenen Retail mit Handelspartnern forcieren; so eröffnen wir demnächst mit einer Handelsgruppe in Seoul,

Korea, 30 Shop-in-Shops und gerade haben wir mit einer Firma in Dubai einen Vertrag für weitere Shop-in-Shops im Mittleren Osten unterschrieben. Und wir sind mit eigenem E-Commerce gestartet, auch, um junge Kunden zu gewinnen. Wir lieben, was wir tun, die Arbeit macht großen Spaß – aber wir möchten Essentiel langsam, selektiv und kontrolliert entwickeln.

800 Verkaufspunkte (BeneluxLänder: 160, Frankreich: 300) Acht Kollektionen jährlich inklusive Accessoires (17 Prozent des Gesamtumsatzes) Produktion: 50 Prozent in Europa, 50 Prozent in Asien www.essentiel-antwerp.com


welcome to my room with a view AUSTRIA / GERMANY / SWITZERLAND www.roomwithaview.at


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Beim Coaching lernt ein Modeberater nicht nur fachliches Know-how, sondern auch Feingespür und vor allem: den Kunden zu begeistern.

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Brennen für die Mode Service ist das A & O im Facheinzelhandel; ohne gute Verkaufsberater geht immer weniger. Aber wie, bitteschön, bekommt man gute Verkäufer? Für welche Herausforderungen müssen sie gewappnet sein und wie holt man das Beste aus ihnen heraus? Text: Nicoletta Schaper. Illustration: Claudia Meitert. Fotos: Gesprächspartner

Die Stärke des Fachhandels ist die persönliche Beratung und liegt damit in den Verkaufsberatern. Doch nur in der Theorie klingt das einfach. „Gute Modeberater zu finden, ist eindeutig schwieriger geworden“, sagt Bernd Deuter, Marketingleiter der Reischmann Gruppe. „Früher haben wir hauptsächlich über Zeitungsannoncen gesucht, heute ist das Recruiting deutlich anspruchsvoller.“ Deshalb hat die Reischmann GmbH, die elf Mode- und Sporthäuser in Ravensburg und Umgebung umfasst und rund 600 Verkaufsangestellte beschäftigt, eine erweiterte Recruitingabteilung ins Leben gerufen. „Wir müssen uns als attraktives Unternehmen darstellen und aktiv über alle Kanäle suchen“, so Deuter. Zum einen sei die erschwerte Suche nach jungen Leuten demografisch bedingt. „Aber auch unser Anspruch ist gestiegen. Nur Ware in die Regale einzuräumen und Kasse zu machen, reicht einfach nicht“, so Bernd Deuter. Bei Fischer mit sechs ModeStores in Singen und Konstanz hat sich die Mundpropaganda bewährt. „Wenn uns unsere Mitarbeiter neue Leute empfehlen, bekommen sie bei Erfolg auch eine Prämie“, so Oliver Fischer. „Auch Quereinsteiger sind gut, sie bringen noch einmal eine andere Sichtweise ins Unternehmen. Wir brauchen jemanden mit Servicegedanken, ähnlich

wie in der Hotellerie – und mit sozialer Kompetenz.“ Susanne Lindner ist Modehändlerin aus Leidenschaft seit den frühen 1980er-Jahren. In Ihrem Dortmunder Geschäft Standby Lindner beschäftigt sie acht Mitarbeiter im Verkauf. „Dortmund ist die achtgrößte Stadt Deutschlands, aber auch westfälische Provinz“, sagt Susanne Lindner. In punkto Bildungsniveau gibt es bei den Bewerbungen generell, nicht nur in Dortmund, eine große Bandbreite. „Rechtschreibung und Schreibstil haben sich allgemein deutlich verschlechtert, danach lässt sich schon eine Vorauswahl treffen.“ Aber Zeugnisse und Schulabschluss sind für Susanne Lindner längst nicht so ausschlaggebend wie ihr Bauchgefühl. „Mir ist wichtig, dass die Leute brennen für Mode.“ Verlangt wird in dem Job heute viel: Man muss sich selbst darstellen, aber auch zuhören und dienen können. Die einen Kunden wollen therapiert werden, die anderen einfach nur ein Outfit für einen Geschäftstermin. So individuell die Kunden und ihre Bedürfnisse sind, so individuell müssen auch ihre Berater sein. „Das Team muss rund sein, alle erfüllen unterschiedliche Rollen und sind für unterschiedliche Kunden da.“ Auch für Oliver Fischer zählt die persönliche Ausstrahlung. „Wie spricht derjenige, wie ist er drauf, wie flexibel ist er? Die

Azubis müssen bei uns zur Probe arbeiten, außerdem wollen wir die Eltern kennen lernen. Zuverlässigkeit ist wichtig, aber leider nicht mehr selbstverständlich.“ Hat denn das allgemeine Niveau, Respekt, die gute Erziehung nachgelassen, ist es auch deshalb schwerer, guten Nachwuchs zu finden? Das lässt sich nicht verallgemeinern, findet Bernd Deuter. „Früher waren die Werte allerdings allgemeiner in der Gesellschaft verankert, heute variiert das stärker.“ Berater statt Verkäufer

Im Modehandel bekommt man nicht unbedingt die Schulabgänger mit dem besten Abschluss, auch weil es mit dem Image des Verkäufers nicht zum Besten steht. Wohl deshalb setzt sich immer stärker der Begriff Berater durch – und weil sich das Jobprofil gewandelt hat. Bernd Deuter: „Verkäufer müssen heute viel mehr beraten und sich hervorragend auskennen, weil Kunden viel informierter sind. Und sie erwarten von den Mitarbeitern im Geschäft, dass sie sich noch besser auskennen als sie selbst.“ Feingefühl ist ebenso gefragt, weil die Käufe mehr lust- und frustgesteuert sind. Bernd Deuter: „In welcher Situation kommt der Kunde? Das gilt es zu erkennen, und dieses Gespür ist erlernbar.“ Gleichzeitig sind die Ansprüche der Kunden gestiegen. „Der Lastyle in progress 314


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den ist immer mehr zur Bühne geworden, das Einkaufen ist ein Erlebnis, der Kunde will nur von einer bestimmten Person bedient werden“, beschreibt Susanne Lindner. „Gleichzeitig lässt er es zunehmend an Wertschätzung der Ware fehlen. Damit umzugehen, muss auch trainiert werden.“ Alexa Petersen, BusinessCoach: „Je mehr die Führungskraft durch motivierendes Feedback und als Vorbild das Team stärkt, umso nachhaltiger ist der gemeinsame Erfolg.“

Bernd Deuter, Marketingleiter Reischmann GmbH+Co KG: „Das Fachwissen lässt sich entwickeln, der Servicegedanke und das Weltbild nur bedingt. Im täglichen Doing merkt man schon das Interesse.“ 314 style in progress

Fördern und Fordern

Wie kann das optimale Training aussehen? „Markenschulungen können eine große Motivation sein“, sagt Susanne Lindner, „aber viele unserer internationalen Marken bieten das nicht an.“ Oliver Fischer findet Markenschulungen nicht immer nur positiv. „Der Berater ist dann unter Umständen nur auf das eine Produkt fixiert, dabei sollte er auch Alternativen anbieten können.“ Seminare sind bei Reischmann gang und gäbe, dafür gibt es eine eigene Teamentwicklungsabteilung mit vier internen Trainern. „Zweimal im Jahr nimmt jeder Berater an einem Seminar teil, bei Defiziten öfter“, so Bernd Deuter. Neben Fachkenntnissen wird auch die Persönlichkeit gefördert, um Auftritt und Wirkung einschätzen und verbessern zu können, auch mit externen Trainern. Mediation kann ebenfalls ein probates Mittel sein, hat Susanne Lindner festgestellt. „Das hat Hierarchien verdeutlicht und unseren Zusammenhalt im Team wieder stark verbessert.“ Dass der Bedarf an Coachings auch bei Modeberatern zugenommen hat, merkt auch Business-Coach Alexa Petersen, die 2007 AP Coaching & Beratung gegründet hat und Unternehmen wie Schnitzler in Münster zu ihren Modekunden zählt. „Ein Berater mit Herz und Kompetenz ist der Coach seiner Kunden“, sagt sie. „Erfolgreiche Berater interessieren sich wirklich für ihre Kunden und wissen, wie sie sie für Neues gewinnen können.“ Bei ihren Coachings geht sie nicht nach Schema F vor, sondern entwickelt gemeinsam mit der Unternehmensführung ein auf den Händler zugeschnittenes Konzept. „Wie können wir mit unserer authentischen Art den Kunden begeistern, wie können wir ihn zum Fan machen? Es ist wichtig, jeden Mitarbeiter individuell zu betrachten und

seine Stärken und sein Potenzial herauszuarbeiten.“ Zusätzlich ist die Unterstützung der Unternehmensführung entscheidend: „Je mehr die Führungskraft durch motivierendes Feedback und als Vorbild das Team stärkt, umso nachhaltiger ist der gemeinsame Erfolg.“ Oliver Fischer hat bei der Hutner Training AG eine Weiterbildung absolviert und zwei weitere Mitar­ beiterinnen als interne Trainerinnen eingesetzt. Einmal monatlich werden vor Geschäftsbeginn aktuelle Themen besprochen. „Weil die Grundfrequenz schlechter ist, muss man umso gezielter rangehen“, so Fischer. „Die Berater sollen sich Notizen machen, damit sie sich erinnern können, an das Ferienhaus, die Namen der Kinder, den Hund, Besonderheiten und Wünsche.“ Bewährt haben sich Aktionen wie das Nachfragen per Kontaktkarte, wie der Hochzeitstag am Lago Maggiore war, für den die Kundin neulich etwas gekauft hat. „Das Interesse muss ehrlich sein, damit es natürlich rüberkommt“, so Oliver Fischer. „Wir wollen Anreize schaffen, kleine

Signale senden. Neue Mitarbeiter empfinden das schnell als aufdringlich, ihr Verständnis dafür entwickelt sich erst mit der Zeit.“

Susanne Lindner, Inhaberin Standby Lindner: „Am besten ist Learning by Doing. Sonst nimmt man es nur mit dem Verstand auf, aber hat nichts gelernt.“

Oliver Fischer, Inhaber Mode Fischer: „Jeder Modeberater ist anders und sollte mit seiner individuellen Art bedienen. Ich bin gegen eine Monolabel-Store-Kultur, mit gleichen Verkäuferritualen egal wo auf der Welt.“

Lohnendes Investment?

Dafür, dass sich das Investment in den Mitarbeiter auch lohnt, gibt es keine Garantie, und ein verlorener Mitarbeiter kostet viel Geld. Ein ambitionierter Berater kann Teamleiter und Abteilungsleiter werden, aber dass er auch mal abgeworben wird, bleibt nicht aus. Davor schützt auch die übertarifliche Bezahlung oder die Unterstützung bei der Kita-Suche nicht. Bei Reischmann studieren 15 der insgesamt 90 Azubis an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg, von denen ein Teil nach dem Studium andere Unternehmen kennen lernen will oder sich ins Ausland orientiert. „Generell ist die Fluktuation in der Branche hoch“, so Bernd Deuter. „Aber wer qualitativ gut ausgebildet wird, hat auch Erfolg und erarbeitet sich viele Stammkunden.“ Wichtige Voraussetzungen für ein erfülltes Arbeiten – und dafür, dass der Berater dem Unternehmen erhalten bleibt.

www.reischmann.biz, www.alexapetersen.de, www.modefischer.de, www.susanne-lindner.de



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Zwischen New York und der Isle of Man Vintage Racing. Mit seiner neuen Linie Vintage Racing erfüllt sich Markus Meindl auch einen ganz persönlichen Traum. Text: Stephan Huber. Fotos: Vintage Racing

Nur was man gerne macht, macht man gut. Das ist keine Binsenweisheit, sondern Lebenserfahrung und für Markus Meindl durchaus Leitmotiv: „Ich fahre selbst seit langen Jahren Motorrad. Ich liebe den Style und die Kultur des historischen Motorsports ebenso wie manche der modernen technischen Meisterwerke.“ Und er liebt, wenig überraschend, das Material Leder. Weil es so viel kann und so viel erzählt. Weil es höchste handwerkliche Kunst erfordert und weil es die Antithese zur Wegwerfmode ist, die unsere Bekleidungskultur so prägt. Ein eigenes Gesicht

Mit 17 Jahren hat Meindl seine erste eigene Jacke entworfen. Ein Stilbruch, verrückt ... und entgegen den Erwartungen innerhalb des traditionsbewussten Unternehmens auf Anhieb erfolgreich. Seit damals lotet er aus, was Leder kann, stilistisch und funktionell. Nicht nur für seine eigene Marke, sondern auch für namhafte Partner wie Porsche Design oder BMW Motorrad. Eine ausgezeichnete Schule, wie er selbst sagt. Aber völlig kompromisslos kann man die eigenen Ideen dann eben doch nur für sich selbst umsetzen. Die Zeit war jetzt also reif für Vintage Racing. „Entscheidend für mich war, einem so ikonischen Produkt wie der klassischen Bikerjacke ein eigenes Gesicht zu geben“, beschreibt Markus Meindl die Herausforderung. Dieses eigene Gesicht entsteht, ganz traditionell, an der Schneiderpuppe. „Die erste Skizze ist ja nur eine Idee, entscheidend ist aber der Prozess, der danach kommt. Die Ausarbeitung der Details, die Steppungen, die Nuancen bei Längen und Armweite. Es gibt den Punkt, an dem ich spüre, dass es einfach stimmt. So

ähnlich fühlt sich wahrscheinlich eine Band, wenn ein neuer Song dann auf einmal richtig fährt.“ Wenn Markus Meindl über dieses Herzstück seiner Arbeit spricht, wird seine Liebe zum klassischen Handwerk fast greifbar. „Das ist unsere DNA, seit Petrus Meindl 1683 als Schuhmacher den Grundstein für unser Unternehmen gesetzt hat.“ Style meets Function

Es ist eine bewusst kleine Kollektion geworden. Mit zwölf Jacken für Damen, zwölf für Herren die eine stilistische Balance zwischen New York und der Isle of Man, also zwischen urbaner Rock-’n’Roll-Herrlichkeit und atemloser Schräglage spannen. Dazu je zwei Hosenmodelle. Moderne Klassiker, auch für den entspannten Cabrio-Aficionado. Alles in jenen ausgesuchten Lederqualitäten gefertigt, auf die Meindl dank jahrzehntelanger persönlicher Kontakte zugreifen kann. Das ist entscheidend. So eine Jacke ist ja kein oberflächlicher Flirt, sondern ein Versprechen. Wer sie kauft, soll sie auch nach zehn oder 20 Jahren mit Stolz anziehen, ist sie doch in dieser Zeit immer nur noch schöner und vertrauter geworden. Und wer mit Vintage Racing im Sattel sitzt, muss sich auf die Jacke verlassen können. Style meets Function! Wer will, bekommt auch die volle Ausstattung mit hochwertigen Protektoren. Erstmals wird Vintage Racing während der Premium in Berlin präsentiert. Auf einem eigenen Stand, auch der Vertrieb ist eigenständig. Markus Meindl freut sich auf den Launch: „Vintage Racing ist für mich viel mehr als einfach nur eine neue Kollektion. Dieses Projekt vereint so viel Leidenschaft, Erfahrung und Wissen. Und ich erfülle mir damit auch persönlich einen lange gehegten Traum.“

An der Schneiderpuppe gefittet, um am Bike zu bestehen: Vintage Racing ist aufrichtiges Handwerk und gelebte Motorsportliebe.

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Echte Kerle damals und heute Spiewak. Arbeitskleidung für raubeinige Hafenarbeiter und Fingerspitzengefühl? Das passt neuerdings bestens zusammen. Dazu braucht man sich bloß den Relaunch von Spiewak anzuschauen. Text: Petrina Engelke. Fotos: David Kim, Spiewak

Anfang 2014 stellt Spiewak in Berlin den N-3B-Parka vor – zum 110. Geburtstag der Firma. Doch die vielbeachtete, robuste Jacke ist nicht etwa ein nostalgischer Punkt am Ende einer Reise – sie markiert den Start einer neuen Reihe. Die Geschichte dahinter hat gleich zwei Anfänge. Hinter dem jüngeren steckt

Branchengeflüster: Cristina Calori, die Inhaberin des italienischen Modeimperiums WP Lavori (u. a. Woolrich, Baracuta etc.), zieht die Modeabteilung des US-Traditionsunternehmens Spiewak an Land und heuert den ehemaligen Mastermind von Levi’s XX, Maurizio Donadi, als Berater für den Relaunch an. Jener hatte eben erst mit seiner neuen Marken-Consultingfirma Conduit Creative Office den alteingesessenen Outdooraus­ statter Filson wieder auf die Beine gebracht. Das alles schürt die Spannung: Was passiert jetzt mit Spiewak? Respekt beim Aufpolieren von Heritage Brands

Hochkarätige Kooperationen mit dem Fahrradhersteller Narifuri und eine Jacke, die ihr Camouflage-Muster erst im Licht zeigt: Spiewak weiß Klassiker spannend zu machen.

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Cristina Calori liebt Heritage Brands und hat einen Riecher dafür, diese neu aufzustellen und so zu kultivieren, dass aus alten Traditionen neue Trends entstehen. Doch dabei setzt sich das Unternehmen Grenzen: „Spiewak ist eine Marke mit einer langen Tradition und Geschichte. Wenn man das DesignGrundgerüst bei solchen Marken anfasst, muss man unbedingt mit Respekt vorgehen“, sagt Rocco Scazzariello, Brand Manager für Spiewak. Darin steckt Anfang Nummer zwei: Die Geschichte von Spiewak beginnt 1904. Zunächst näht das Familienunternehmen Schafsfellwesten für raubeinige Hafenarbeiter in Brooklyn. Bald liefert Spiewak Spezialkleidung für Soldaten, später auch für Polizisten und Feuerwehrmänner. Das tut das Unternehmen heute noch. Es entwickelte aber auch eine zweite, weniger berufsbezogene Linie. Und diese spaltet sich zum Relaunch noch einmal in zwei Teile. „Golden Fleece war eigentlich die erste kommerzielle Marke, die Spiewak nach der Kleidung für Hafenarbeiter und Soldaten herausbrachte“, sagt Scazzariello. Unter diesem Namen kam nun besagter N-3B-Parka zurück: Als Spiewak ihn Mitte der 1940erJahre auf den Markt brachte, sollte er Piloten der U. S. Airforce warmhalten, die damals in Cockpits ohne Druckausgleich saßen.

Rocco Scazzariello darf als Brand Manager von Spiewak ein Dornröschen respektvoll wachküssen.

Kein Widerspruch: Originalstoffe und neuartige Gewebe

Golden Fleece holt solche Ent­ würfe aus dem Spiewak-Archiv und stellt dort her, wo das Unter­ nehmen seine Wurzeln hat, also in New York. Mehr noch: „Wir versuchen, so weit wie möglich Originalstoffe zu verwenden. Wir konnten sogar 40 Jahre alte Reststoffe für die Kollektion einführen“, so Scazzariello. Die schlicht Spiewak benannte Hauptmarke wiederum folgt einer auf den ersten Blick absurden Logik: Spiewak ist traditionell innovativ. Schließlich besetzt das Unternehmen die Patente für Spezialstoffe wie Titan Cloth, WeatherTech, VizGuard und Tekora. Auch daran knüpft der Relaunch an: Die Hauptkollektion bietet im Herbst/Winter 2014/15 einen Parka mit einer neuartigen, umweltfreundlichen Recycling-Daunenfüllung.


Photo by Robin Peller


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Rasende Plakatsäule: Die Größe des Aufklebers auf dem Auto und der Platz und die Anzahl – alles eine Frage des Geldes und der strengen Regeln der FIA (Federation Internationale de l’Automobile) unterworfen. Pepe Jeans erkennt man über den Lufteinlässen links und rechts und auf der Nase.

Sponsoring verleiht Flügel Pepe Jeans London. 2010 startete die Denimmarke ihre Aktivität als Teamsponsor von Red Bull Racing. Ein gewagtes Unterfangen, schließlich kann man in der Königsklasse des Motorsports Millionen gewinnen – aber auch verlieren. Text: Dörte Welti. Fotos: Pepe Jeans London

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Bis dato war Pepe Jeans London vor allem wegen seines jungen Spirits und einer traumwandlerischen sicheren Auswahl der Stars und Sternchen für Kampagnen und Marketingaktivitäten bekannt. Kate Moss, Laetitia Casta, Sienna Miller, Ashton Kutcher – einige der angesagtesten It-Girls und -Boys standen als Model vor der Kamera für Pepe Jeans und wurden auch privat in der schnell expandierenden Denimmarke gesichtet. Alles schön und gut, aber den Jeansspezialisten

reichte das nicht, etwas Internationales musste her, etwas, das Nationen und Geschlechter übergreifend für Furore sorgt und bei der Expansion in immer fernere Länder behilflich ist. Erfahrung mit Speed

Ein wenig Erfahrung mit einem Engagement im Motorsport hatte man schon, Pepe Jeans war bereits Partner bei ausgesuchten Fahrern und Teams in der GP2 Serie, eine offene FormelRennserie, die als Einstiegsdroge

für die Formel 1 gilt. Warum dann nicht gleich ...? Eben, wenn schon denn schon musste jetzt die Königsklasse her. Bei der Auswahl des geeigneten Partners brauchte man bei Pepe nicht lange nachzudenken. Das Team, das wie die eigene Firma ein junges ist, einen unkonventionellen und doch erreichbaren Spirit versprüht und mit dem man sich als Marke auch gerne identifiziert, ist Inifiniti Red Bull Racing. Heute ist klar, es war die beste Entscheidung



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überhaupt. Die Österreicher hatten die Saison 2009 als zweite abgeschlossen, ein sensationelles Ergebnis. 2010, 2011, 2012 und 2013 gewann der Deutsche F1-Pilot Sebastian Vettel in einem Red-Bull-Wagen die Weltmeisterschaft, auch das Team konnte den Sieg jeweils für sich verbuchen. Die Partnerschaft mit Pepe Jeans London wuchs ebenso rasant. Die Saison 2010 hatte schon begonnen, als man zusammenfand. Also konnte erst für 2011 über den Status Official Team Supplier diskutiert werden, der besagt, dass sämtliche Teammitglieder (einige Hundert) ausgestattet werden. Eine logistische und technische Herausforderung, jeder Mechaniker, jeder Fahrer, der Teamchef, die Crew im Catering – alle Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen und müssen sich in ihrem Outfit wohl fühlen.

Denimdesigner, die Beziehung, die Zusammenarbeit bedeutet mehr. Auch wenn es ein ziemlich cooles Gefühl ist, da oben auf dem Podium zu stehen. Bleibt noch die Frage, ob denn Motorsport und ein Engagement dieser Größenordnung im Zeitalter der Resourcenschonung überhaupt angesagt ist. Pepe Jeans verweist zu dem Thema auf ihre Linie Tru-Blu, eine

eigene Untermarke, die frei von Chemie und wassersparend produziert wird und seit Mai 2012 auf dem Markt ist. Wäre doch jetzt ein nächster Schritt, wenn die Sponsoringverantwortlichen auch hier mit gutem Beispiel vorangingen und eins und eins zusammenzählen würden. Vettel & Co wären in Tru-Blu schon mal per se auf der Siegerstraße.

www.pepejeans.com www.infiniti-redbullracing.com www.madison.ch

Das Vertrauen wächst von Jahr zu Jahr

Anfang 2014 verkünden Pepe Jeans und Infiniti Red Bull Racing, dass sie ihre Zusammenarbeit bis 2015 verlängern werden. Auf den Markt kommt die Kollektion Racing Spirit, eine Range Shirts, Hemden und Jacken, für die der inzwischen längst zum Teenie-Idol aufgestiegene Sebastian Vettel und sein neuer Team-Kollege Daniel Ricciardo modeln. Eine Merchandising-Kollektion, die es bei Pepe online, in FlagshipStores und in ausgesuchten Partner-Stores wie Harrods und natürlich in den Red-Bull-Läden und Teamshops gibt. Während diese Story entsteht, sind die ersten Formel-1-Rennen der Saison 2014 schon gelaufen und das erfolgsverwöhnte Team muss sich mit weniger guten Plätzen begnügen. Für Pepe Jeans kein Grund zur Besorgnis. Es geht nicht nur ums Gewinnen, ist die Philosophie der 314 style in progress

Glaubhafte Testimonials für ein ernst gemeintes Engagement: Sebastian Vettl und Daniel Ricciardo.



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Enge Familienbande Floris van Bommel. Nur wenige Marken zählen ganze 280 Jahre Firmengeschichte. Doch von verstaubter Tradition findet sich in der niederländischen Schuhmanufaktur van Bommel keine Spur. Die Brüder Reynier, Floris und Pepijn van Bommel führen das Unternehmen in die Zukunft. Text: Ina Köhler. Fotos: Floris van Bommel

Idylle pur ist der erste Eindruck von der van Bommel Schuhmanufaktur in Moergestel. Saftig grüne Rasenflächen liegen rund um das weitläufige Backsteingebäude mit großen schwarzgerahmten Fenstern. Im Entree sieht man großformatige Fotos aus der Geschichte, der Empfangsraum strahlt die Atmosphäre einer modernen und gleichzeitig altehrwürdigen Bibliothek aus. Demnächst soll in einem Teil des Gebäudes ein Museum entstehen; das Hobby von Floris van Bommel. Er verleiht als kreativer Kopf und Frontmann der Marke ihr Gesicht. „Wir planen künftig

auch Führungen.“ Zu sehen gibt es einiges: Rund 150.000 Paar Schuhe, knapp ein Drittel der Gesamtmenge, werden jährlich in der Halle nebenan hergestellt, der Rest kommt aus Portugal. Schuhproduktion in Holland? Das ist außergewöhnlich, aber ein Garant für Qualität. Insbesondere die aufwändige Goodyear-Konstruktion benötigt viel Handarbeit: Viele kleine Schritte sind notwendig, um aus den Zutaten Leder, Kork, Garn, Sohlen und Absatz den perfekten Schuh zu kreieren. Beim Gang durch die helle Produktionshalle spürt man, wie stolz die Mitarbeiter auf ihren Job sind, jeder

Handgriff sitzt, die Perfektion liegt im Detail. Als Floris van Bommel vor Jahren seine junge Linie einführte, war es nicht immer einfach, alt hergebrachte Produktionsschritte zu modernisieren und zu flexibilisieren. Oft arbeitet er nur mit kleinen Serien und jeder Schuh ist einzigartig. „Wir verarbeiten heute manchmal bis zu zwölf Leder in einem Schuh“, so Floris van Bommel. „Das ist extrem aufwändig, macht es aber auch sehr schwer, uns zu kopieren.“ Historie und Moderne

Das aktuelle Firmengebäude entstand 1951 nach einem

Produktion in den Niederlanden mit vielen Arbeitsschritten: Am Firmensitz in Moergestel entstehen Schuhe nach der Goodyear-Methode.

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Zusammenhalt: Die drei Brüder Pepijn, Floris und Reynier van Bommel sind die führenden Köpfe des traditionsreichen niederländischen Unternehmens.

verheerenden Brand, der fast alles vernichtete. Die Brüder haben es vor gut zwei Jahren mit viel Geschick und Sensibilität in die Moderne überführt, Vater Frans hat das operative Geschäft bereits 2002 abgegeben. Alles wirkt aufgeräumt, durchdesignt in einem guten Mix aus Alt und Neu, der für die Niederlande so typisch ist. Überall finden sich humorvolle Details, die auch den Stil der Schuhe prägen: Den überdimensionalen Stammbaum der Familie aus lustigen und schrägen Kreaturen hat ein Künstler gezeichnet. Floris’ Toy-Sammlung ziert den Besprechungsraum. Deutschland als Zielmarkt

Nach Deutschland zieht es die Niederländer in nächster Zeit immer stärker: Nachdem die Marke im Multibrand-Handel gut etabliert ist, wird sie im

September in Köln einen ersten großen Floris van Bommel Store eröffnen. Geplant sind 110 Quadratmeter Verkaufsfläche, entwickelt wurde das Konzept zusammen mit der Agentur Wink. „Wir planen in Deutschland in den nächsten zwei Jahren sechs Läden“, erzählt Commercial Director Pepijn van Bommel. Sein Bruder Reynier leitet als CEO das Unternehmen. „Die Marke soll sichtbarer werden, denn wir sehen hier ein großes Potenzial.“ Auf die Frage, ob es denn von Anfang an gesetzt gewesen sei, dass die drei Brüder das Unternehmen gemeinschaftlich weiterführen würden, lachen sie – nein, nicht unbedingt. Aber die Familienbande scheinen gut zu funktionieren, zumindest für die nächste Generation.

„Kopieren kann man uns nicht so gut. Dafür arbeiten wir zu aufwändig.“ Floris van Bommel Van Bommel. Nur wenige Schuhhersteller haben eine so lange Geschichte wie van Bommel. Ganze 280 Jahre zählt das niederländische Unternehmen. Produziert wird noch am Stammsitz: 150.000 Schuhe wurden im Jahr 2013 von 140 Mitarbeitern in Moergestel gefertigt. Hier steht auch das Lager – 40.000 Paar Schuhe, pro Saison über 60 Modelle sind hier vorrätig. In Holland und Belgien hat van Bommel 1.200 Doors, in Deutschland sind es bislang 200 Kunden, darunter Breuninger, Ansons, KaDeWe, Alsterhaus, Oberpollinger oder Prange. Eigene Stores gibt es in Antwerpen und Brügge, zusätzlich noch einen Floris van Bommel Store in Amsterdam, demnächst wird noch ein Outlet-Store in der Nähe von Amsterdam eröffnen. www.florisvanbommel.com, www.vanbommel.com

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Beauty für Brand Beast: Papis Loveday heißt eigentlich Pape Badji, stammt aus Dakar und hat 25 Geschwister.

Die ganz große Kiste Loveday Jeans. Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis. Nicht so Ben Botas. Der Inhaber der Modeagentur Ben And hat sich den Schritt, eine eigene Jeanskollektion zu lancieren, sehr wohl überlegt. Text: Dörte Welti. Fotos: Loveday Jeans

Ben Botas bietet seinen Kunden das Rundum-SorglosPaket, nur verkaufen müssen sie noch selbst.

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Eigentlich bekam das Projekt „Ich mache eine eigene Jeansmarke“ erst so richtig bei einem Glas Wein Profil. Ben Botas, 33-jähriger Modeprofi aus München, saß mit seinem guten Freund, dem wohl weltberühmtesten farbigen Männermodel Papis Loveday, bei einem Abendessen. Der war gerade dabei, sich neu zu erfinden, hatte der Modelwelt ade gesagt, einen eigenen Champagner lanciert und lauter kreative Ideen im Kopf. Am Ende des Abends hatte die Jeansmarke einen Namen, Loveday Jeans, ein Gesicht – das von Papis Loveday – und einen Kreativdirektor, auch Papis Loveday. Den Rest konnte Ben Botas schon, er hatte bereits mit Cervolante, einer Jacken-Range, die er vor zweieinhalb Jahren auf den Markt brachte, bewiesen, dass er neben Modevertrieb auch Produktion und alles, was damit zusammenhängt, beherrscht. Die guten Kontakte zu Produzenten machten es denn auch möglich, dass für Loveday die italienische Designerin und Denimspezialistin Laura Pastrello gewonnen werden konnte, die unter anderem für die Marke Diesel entwirft. „Alles passt perfekt“, schwärmt Ben Botas, „super Produzenten in Italien, ein starkes Team bei uns, ein spektakuläres Gesicht für die Marke – ich glaube daran.“

Mit den Kunden auf Tuchfühlung

Spektakulär ist fast noch untertrieben, denn wo immer Papis Loveday auftaucht, sorgt er für Blitzlichtgewitter und Begeisterungsstürme. Der inzwischen 37-jährige Senegalese kommt persönlich, wenn Ben Botas eine der Kernideen der Marke umsetzt, nämlich Live-Events in Kooperation mit den High-EndKunden, die Loveday schon ins Sortiment genommen haben. Eine Party auf Sylt (mit Different Fashion, über 500 geladene Gäste), Auftrieb in München (mit Pool, über 600 Gäste) – jede Sause ein voller Erfolg und mit viel Presse für alle Beteiligten. „Papis Loveday zeigt dabei überhaupt keine Berührungsängste“, berichtet Ben Botas von dem Star, der sich schon mal als Diva bezeichnet hat. „Papis gewinnt mit seiner offenen und sympathischen Art sofort auch die schwierigsten Kunden und Skeptiker für sich.“ Ach ja, und die Hauptdarsteller, die Hosen selbst, die kommen auch an. Richtig gut, sagt Ben Botas, erste Adressen wie Jades in Düsseldorf und Abseits in Stuttgart geben positive Rückmeldungen. Drei Styles jeweils für Männer und Frauen, sexy Passform, ungewöhnliche Details wie ein Tuch in der rechten Gesäßtasche, dessen Dessin jede Saison

gewechselt wird, Paisley-Futter innen, farbige Nähte. Ziemlich modisch, ziemlich hip und sexy. Ein Newcomer Trendlabel mit Mehrwert, nicht zuletzt Dank Interaktion für die Kunden: „Wir binden die Kunden in Social-Media-Aktivitäten der Loveday Community ein. Wir haben extra ein Team aufgeboten, das dafür sorgt, dass das Lifestyleimage um Papis Loveday und die Loveday Jeans im Sinne des Kunden richtig transportiert wird.“ Eine gute Marke

Ben Botas hat wirklich an alles gedacht, auch daran, dass es vorteilhaft ist, wenn man Social Entrepreneurship vorweisen kann. So ist Loveday Jeans eine offizielle Partnerschaft mit der Unesco Foundation – for children in need eingegangen und ein fester Teil des VK geht an eigene Hilfsprojekte in Senegal. Definitiv eine Strategie, die ein Like verdient.

Loveday Jeans c/o Brand Beast GmbH Georg-Muche-Straße 5 München/Deutschland T 0049.89.32308046 agency@ben-and.com www.loveday-jeans.com


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Christian Teufl & Oliver Schneider 5020 Salzburg | Vierthalerstrasse 11 0043-662-452832 | www.teufl.cc


116 SO LÄUFT’S

Bei Utopian lässt das Studio Kaprol klassische Stoffe mit futuristischen Formen und nostalgische Schnitte mit modernen Materialien verschmelzen.

Rebellion als Manifest Utopian by Studio Kaprol. Unter dem Label Utopian by Studio Kaprol will die Istanbuler Designerin Arzu Kaprol jungen talentierten Designern die Chance bieten, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Für den deutschsprachigen Markt haben sie mit CP Fashion eine Vertriebsagentur gefunden, die die kommerzielle Premiumlinie im gehobenen Facheinzelhandel platziert. Text: Kay Alexander Plonka. Fotos: Utopian by Studio Kaprol

Mit der Kollektion Utopian hat das Studio Kaprol eine dynamische Designplattform verschiedenster Disziplinen wie Industrie-, Produkt-, Grafik- und Modedesign geschaffen. Zehn junge Designer haben unter dem Titel „Design für das Leben“ die Kollektion konzipiert. Neben einer rund 80-teiligen Kollektion für Männer und Frauen mit Jacken, Jeans, Strick und Oberteilen gibt es zudem Schuhe, Taschen, Accessoires und Schmuck. Auch der Kollektionsfilm inklusive Sound sowie sämtliche Grafiken und Prints stammen von dem jungen Designkollektiv aus Istanbul. Ihre Philosophie hinter dem Projekt: „Kreativität ist die größte existierende Rebellion. Die kommende Kollektion spricht sich gegen die Monotonie des Einheitslooks aus. Studio Kaprols klare Linie rebelliert gegen sich immer wiederholende Imitationen und Kopien. Rebellion ist der Wille, das Unversuchte zu versuchen und dieses mit Zurückhaltung auszudrücken. Dieses ist Studio Kaprols Rebellion und Manifest der Kollektion.“ Deutsch-türkische Freundschaft

Den Vertrieb und die Distribution für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat Reinhart 314 style in progress

Oberstein mit seiner Agentur CP Fashion übernommen. Er wird die junge Marke dem Handel auf der Premium in Berlin vorstellen, während das Studio Kaprol zudem eine Fashionshow während der Mercedes-Benz Fashion Week zeigen wird. Die Highlights der Herbst-/WinterKollektion 2014 wurde bereits ausgewählten Key-Accounts zur Pre-Order noch vor offiziellem Distributionsbeginn vorgestellt. Als nächsten Schritt zur offiziellen Markteinführung hat Reinhart Oberstein gemeinsam mit dem Studio Kaprol eine exklusive Capsule-Denimkollektion in Zusammenarbeit mit einigen führenden MultilabelEinzelhändlern entwickelt und in der Türkei produzieren lassen, welche in Kooperation mit diesen Tophändlern entsprechend beworben wird. „Die Resonanz auf die Kollektion bei den ersten Kunden war überraschend positiv und in Zusammenhang mit unserem geplanten exklusiven Vertriebssystem bieten wir den Kunden eine Möglichkeit, sich mit der Utopian by Studio Kaprol modisch deutlich vom Mainstream abzuheben“, erklärt Oberstein. Für die Zukunft sind umfangreiche PR-Aktionen und Instore-Events in Zusammenarbeit mit den wichtigen Key-Acounts in großen Städten

und an wichtigen Points of Sale geplant, um die Marke im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Derzeit ist man noch auf der Suche nach den authentischen Markenbotschaftern, die den rebellischen Look von Utopian by Studio Kaprol richtig widerspiegeln. Das Studio Kaprol entstand 2011 unter der Leitung der türkischen Designerin Arzu Kaprol, die seit 1995 in Istanbul ihre Prêt-à-Porterund Ready-to-Wear-Kollektionen designt. In der Türkei gehört Kaprol zu den wichtigsten und bekannten Designern und betreibt dort zehn eigene Läden. Zu ihren internationalen Kunden gehören neben Bergdorf Goodman, Neiman Marcus Direct und Harrods auch Les Suites in Paris, Glamour in Katar und die Boutique Nicole in Hongkong. Seit 2011 ist Arzu Kaprol mit einem Atelier und einem Showroom in Paris vertreten und zeigt ihre Kollektionen den Einkäufern dort während der Fashion Week. Die Herbst-/Winter-Kollektion 2014 Utopian von Studio Kaprol wurde in Deutschland im Rahmen der Berlin Fashion Week Young Designers im Januar zum ersten Mal im Zelt der Mercedes-Benz Fashion Week am Brandenburger Tor gemeinsam mit den Schauen von zehn anderen talentierten Designern präsentiert. Die Frühjahr-/Sommer- Kollektion 2015 von Utopian by Studio Kaprol kann für den deutschsprachigen Raum in beiden Showrooms von CP Fashion sowohl in München als auch in Düsseldorf geordert werden.


Pitti Immagine Uomo Florenz 17.06. – 20.06.14 Premium Exhibition Berlin 08.07. – 10.07.14 Gallery Düsseldorf 24.07. – 29.07.14 Düsseldorf, MedienHafen Hammerstr. 27

Showroom: Siegesstraße 23 • 80802 München Tel.: 089 / 38 88 77 47 Fax.: 089 / 38 88 77 49 www.diehinterhofagentur.de Contact: Dominik Meuer 0179 / 45 52 023 d.meuer@diehinterhofagentur.de


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Boomtown Berlin? Die Hauptstadt etabliert sich in Sachen Einzelhandel als ganz normale europäische Metropole. Welche Rolle spielen die Modemessen? Trotz zahlreicher Veränderungen bleibt Berlin als Plattform so vielfältig wie eh und je. Ein Status-quo-Bericht. Text: Ina Köhler. Illustration: Claudia Meitert

Glanzvoll inszeniert sich die deutsche Hauptstadt mit ihren Immobilienprojekten der vergangenen Monate – und viel investiert wurde auch: Im Bikini Berlin im Westen sind auf rund 17.000 Quadratmetern 58 Läden und 19 Pop-up-Stores zu sehen. Marken wie Aspesi, Grifoni und Odeeh eröffneten dort ihre ersten Dependancen in Deutschland. Nicht nur für sie, auch für den japanischen Modeanbieter Uniqlo ist die Stadt an der Spree erste Wahl. Der 2.700 Quadratmeter große Store ist der größte europaweit. Auch zwischen Potsdamer Platz und Friedrichstraße hat sich einiges getan: Am Leipziger Platz ist die Mall of Berlin mit 270 Läden auf 76.000 Quadratmetern entstanden. Mieter wie Marc Cain, Strenesse, Pepe Jeans, Liebeskind, Strellson, Karl Lagerfeld oder Denim & Supply glauben an den Standort im Herzen Berlins, in den rund 800 Millionen Euro investiert wurde. Berlin ist Boomtown, zumindest für die Investoren in

Modeeinzelhandelsflächen. Doch auch eines wird recht deutlich: Wenn man sieht, wie viele Marken mittlerweile in Stores, eigene aufwändige Showrooms oder in die eigene Onlinepräsenz investieren, wird verständlich, warum mehr und mehr Player sich von den Messen zurückziehen. Sie scheinen sie schlichtweg nicht mehr zu brauchen. So entsteht, dem Gesetz von Angebot und Nachfrage folgend, massive Konkurrenz, die am gleichen Kuchen nascht: Der Aussteller wird zum raren Gut, der von der Vielzahl der Veranstalter mit attraktiven Angeboten und Versprechungen umworben wird. Überschneidungen, Kannibalisierung und Verdrängung bleiben dabei nicht aus. Eigentlich erstaunlich, dass die Marktsituation die Messelandschaft in Berlin – oberflächlich betrachtet – nur am Rande zu beeinflussen scheinen. Sie gibt sich dynamisch und vielfältig wie eh und je mit mehr als einem Dutzend Allroundern und style in progress 314


120 SO LÄUFT’S

Spezialisten für jede, noch so kleine Nische. Als Player in der Hauptstadt ist lediglich The Gallery weggefallen. „Wir schauen künftig interessiert aus der Ferne zu“, meint Philipp Kronen, Managing-Partner der Igedo Company, der sich wieder stärker in Düsseldorf engagieren wird. Langfristig optioniert

Einen Rückgang der Internationalität hat Karl-Heinz Müller von der Bread & Butter beobachtet. „Mir fehlt generell in Berlin die Masse der internationalen Einkäufer“, so Müller, der im Tempelhof rund 500 Marken zeigt. „Ein Beispiel sind die Italiener – sie sind einfach nicht mehr so präsent, wie sie mal waren, das gleiche gilt für die Franzosen.“ Besucherrückgänge in Berlin sind natürlich auch durch die Gegebenheiten in den lokalen Märkten bedingt. Bis 2019 hat die Bread & Butter die Option auf den Standort Tempelhof. Das bedeutet einerseits Kontinuität, allerdings auch eine Verpflichtung für den einen Standort. „Eines der großen Themen momentan ist, dass der Markt nicht wächst, sondern tendenziell schrumpft und zusätzlich viele Marktteilnehmer einfach nicht mehr ausstellen“, so Karl-Heinz Müller. Beispiele finden sich genug. Scotch & Soda, langjähriger Aussteller auf der Bread & Butter setzt massiv auf eigene Stores und verzichtet in dieser Saison auf den Messeauftritt. Das zieht sich quer durch die Segmente bei allen Veranstaltern: Denn nicht jeder Auftritt entspricht der Größe und Marktbedeutung der Aussteller – so manche Brand zeigt sich ganz bewusst ganz klein in Off-Locations. Ob damit die Masse der Einkäufer erreicht wird, ist fraglich, weil deren Aufnahmekapazität und Zeitkontingent in der Hauptstadt begrenzt ist. Die Karawane zieht weiter

Locationwechsel charakterisieren das Messegeschehen: Die Panorama zieht vom Flughafen in den Berliner Westen in das Expo-Center auf dem Messegelände und vergrößert sich um 40 Prozent auf rund 33.000 Quadratmeter. „Der Januar hat gezeigt, dass die Nachfrage unser 314 style in progress

Flächenangebot übersteigt“, meint Veranstalter Jörg Wichmann. „Wir hatten schon etliche Firmen auf der Warteliste.“ Mit den Partnern von der Messe Berlin habe man sich entschlossen, zur Messe zu ziehen, dort gebe es mehr Expansionsmöglichkeiten. „Die Reaktionen unserer Aussteller bestärken uns in dem Schritt. Sie freuen sich darüber, dass wir nun leichter erreichbar sind.“ Gut angekommen sei das Mall-Konzept, das den Marken die Möglichkeit biete, ihre Franchise- und Store-Konzepte zu präsentieren. „Viele Marken haben positive Ergebnisse erzielt und Shops verkauft.“ Kein Wunder – über den eigenen Retail wachsen zurzeit ja viele Unternehmen. Übersiedeln wird auch mal wieder die Fashion Week: Der Platz am Brandenburger Tor stand schon zur letzten Fußball-WM wegen der Überschneidung mit der Fanmeile zur Disposition. Diesmal weicht sie ihr endgültig und zieht ins Erika-HeßEisstadion in Wedding – nicht allzu weit draußen, allerdings auch nicht in unmittelbarer Nähe der wichtigen Messen. Pragmatisch gibt sich Veranstalter Jarrad Clake, Vice President und Global Creative Director der IMG: „In der Modeindustrie geht es um Veränderung und wir sind begeistert, die Möglichkeit zu haben, diese Saison etwas anderes zu tun.“ Flexibilität brauchten die Besucher der Schauen in der Tat – für die Fashion Week war es nicht der erste Umzug – vielleicht auch nicht der letzte. Und etwas mehr Internationalität könnte auch der Fashion Week gut tun. Der Green Showroom kehrt ins Hotel Adlon Kempinski nach einem kurzen Intermezzo im Kronprinzenpalais zurück; dieses wird im Sommer nicht mehr bespielt: „Im Adlon wird mehr Platz für die Aussteller sein, zudem kann man durch die neue Raumsituation individuellen Standbau realisieren“, meint Alex Vogt von Kern Communications. Am angestammten Platz bleibt hingegen die Ethical Fashion Show, die wieder das E-Werk in der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte belegt. Sie setzt in dieser Saison das Thema der nachhaltigen Standards und Zertifikate auf ihre Agenda.

Mit Kontinuität punkten

Ihrem Standort Postbahnhof bleibt die Capsule treu, sie tritt mit rund 100 Ausstellern aus der progressiven Menswear an. Nach dem Kauf der Veranstaltung durch das Unternehmen Reed Elsevier soll sich ein Retail-Team stärker um die Anwerbung von internationalen Einkäufern kümmern. „Wir erwarten eine zunehmende Frequenz durch internationale Besucher“, so Veranstalterin Edina Sultanik. „Alle Augen richten sich auf Berlin, um zu sehen, ob es seine Position als einer der internationalen Modemarktplätze behalten wird“, meint sie. Kontinuität in der Location zeigt auch die Show & Order in Berlin-Mitte: Verena Malta hat den Mietvertrag mit dem Kraftwerk verlängert und stellt sich auf ein langfristiges Engagement ein. „Expansionsmöglichkeiten habe ich in der Location in jedem Fall“, meint sie. Sie erweitert ihr Portfolio gezielt um Pronto Moda mit dem Titel Show & Buy: „Ich sehe hier eine enorme Nachfrage im Markt, Händler müssen die Möglichkeit haben, auf den Messen auch zu ordern“, glaubt sie. Das lange postulierte Credo, dass Berlin nicht zur Order tauge, weicht also allmählich auf, zumal auch die Panorama mit Now eine Fläche für das schnelle Geschäft in ihr Programm aufgenommen hat.

Überschneidung mit den Pariser Terminen. „30 bis 40 unserer Aussteller zeigen auch in Paris, damit entzerren wir die Situation.“ Der internationale Messekalender beeinflusst auch die Bright, die im Sommer einen Tag nach vorne rückt; bislang lief sie von Mittwoch bis Freitag. „Bei uns kollidierte der Termin mit der Agenda in Long Beach“, so Initiator Thomas Martini. In der im Januar bezogenen neuen Location im ehemaligen Warenhaus Jandorf nutzt die Bright ein weiteres Stockwerk. „Grundsätzlich war es eine wichtige und gute Entscheidung für uns, nach Berlin zu gehen“, so Martini. „Die Konkurrenzsituation ist zwar größer, aber letztlich sind viele wichtige Player hier.“ Aber auch diese Location ist nur eine Zwischenstation: Im Gespräch ist, dass G-Star seine Deutschland-Zentrale in das ehemalige Kaufhaus verlegen wird. „Diese und die nächste Veranstaltung sind hier noch gesichert, danach müssen wir weitersehen“, meint Martini. „In Berlin sind Locations nicht für die Ewigkeit gemacht.“

Veränderte Tagesfolge

Die Premium wird, allerdings erst ab Januar, eine weitere, rund 1.000 Quadratmeter große Halle in Berlin eröffnen. „Geplant ist eine Fläche für Pre-Collections und New Luxury von internationalen Designerbrands“, so Anita Tillmann. „Dort sehen wir noch Potenzial.“ Die Entscheidung, im Januar 2015 einen Tag nach vorne auf den Montag zu ziehen, begründet sie mit der www.breadandbutter.com – 8. bis 10. Juli 2014 www.brighttradeshow.com – 8. bis 10. Juli 2014 www.capsuleshow.com – 8. bis 9. Juli 2014 www.curvy-is-sexy.com – 8. bis 10. Juli 2014 www.ethicalfashionshowberlin.com – 8. bis 10. Juli 2014 www.fashion-week-berlin.com – 8. bis 13. Juli 2014 www.green-showroom.net – 8. bis 9. Juli 2014 www.lavera-showfloor.de – 9. bis 11. Juli 2014 www.panorama-berlin.com – 8. bis 10. Juli 2014 www.premiumexhibitions.de – 8. bis 10. Juli 2014 www.seekexhibitions.com – 8. bis 10. Juli 2014 www.showandorder.de – 8. bis 10. Juli 2014 www.whitelabelberlin.com – 8. bis 10. Juli 2014



122 SO LÄUFT’S

Fokus auf Düsseldorf Die Igedo Company will künftig ihre Basis in Düsseldorf mit The Gallery stärken. Nach ihrem Ausflug in die Berliner Messelandschaft setzt sie nun in der Rheinstadt auf ihre neue Location im Hafen und damit auf ein zusätzliches Segment. Text: Ina Köhler. Fotos: The Gallery Düsseldorf

Drei Standorte wird es im Sommer in Düsseldorf geben: The Gallery als Herzstück in der ehemaligen Botschaft auf der Cecilienallee, den nahe gelegenen Rheinlandsaal des Hilton mit Red Carpet und die Hammer Hallen. Im Düsseldorfer Süden stehen am neuen Veranstaltungsort rund 2.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche zusätzlich zur Verfügung, der im Februar noch von der Premium bespielt wurde. „Wir nehmen im Prinzip ein neues Segment mit hinzu“, erzählt Philipp Kronen, Managing Partner der Igedo Company. Man werde allerdings nicht einfach die Labels der Premium übernehmen, sondern habe ein eigenes Profil entwickelt, so Ulrike Kähler, Project Director National Trade Shows der Igedo Company. In den Hammer Hallen sollen sich internationale Labels und Agenturen präsentieren. „Wir schauen uns jeden Aussteller an und entscheiden dann, in welches Umfeld er am besten passt“, erläutert Kähler. Neu dabei sind in der Botschaft zum Beispiel Marken wie Anett Röstel. Im Hafen sind es Labels wie Sternensee, Hugenberg, Fish & the Sea oder die Münchner Agentur d-tails, die auf 180 Quadratmeter ihr Markenportfolio von Duvetica über Daks bis hin zu Borrelli zeigt. Auch die Agentur von Jeremy McAlpine oder die Münchner Hinterhofagentur nutzen den Stützpunkt in Düsseldorf, um Marken wie Wool & Co, Out of Order, Etiqueta Negra oder Cape Horn vorzustellen. „Die Aussteller

„Im Prinzip nehmen wir ein neues Segment mit hinzu.“ Philipp Kronen Igedo Company.

„Wir schauen uns jeden Aussteller an und entscheiden dann, in welches Umfeld er am besten passt.“ Ulrike Kähler Igedo Company

erwarten von uns als Dienstleister, dass die Location während der Order funktioniert, sie gut klimatisiert ist und wir ein gutes Catering bieten. Das können wir“, so Philipp Kronen. Zudem soll auch die neue Location durch einen erweiterten Shuttle­s­ervice mit allen wichtigen Standorten verbunden werden.

Ideen zeigen – polnische und türkische Designer wie Yasemi Özeni werden zu sehen sein. Und noch eine Neuerung gibt es: The Little Gallery, bislang eine eigenständige Messe für Kidswear, drei Wochen vor dem regulären Termin, wird in die Veranstaltung integriert. „Wir schaffen keine eigenständige Fläche, sondern es werden die Komplettkollektionen der Anbieter gezeigt“, meint Ulrike Kähler. Nachdem die Opernwerkstätten in Berlin-Mitte für den Sommer nicht mehr zur Verfügung standen, hatte sich die Igedo entschlossen, den Standort aufzugeben und im Gegenzug die Hammer Hallen zu bespielen. „In Berlin gibt es ja grundsätzlich die Schwierigkeit, dass man Locations langfristig nicht so gut sichern kann“, so Philipp Kronen. Nachdem wir verschiedene Alternativen geprüft hatten, gab es nur zweitbeste Lösungen.“ Für die Rückkehr nach Düsseldorf ist er grundsätzlich optimistisch. „Ich denke, die Talsohle hier ist definitiv durchschritten.“

Berliner Kontakte – Basis am Rhein

Einige Ideen und Kontakte aus Berlin hat die Igedo mitgebracht. Den ehemaligen Ausstellern habe man angeboten, in der Rheinstadt auszustellen. Der Designnachwuchs wird auch im Hafen auf der Fläche Not Couture seine

Die Botschaft auf der Cecilienallee wird die Homebase – ergänzt durch zwei weitere Locations.

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25. bis 28. Juli 2014, www.the-gallery-duesseldorf.com



124 IM GESPRÄCH

Berlin, was denn sonst? Anita Tillmann hat immer an Berlin geglaubt und ist mit der Premium in der deutschen Hauptstadt durch dick und dünn gegangen. Der Erfolg hat ihr Recht gegeben. Die Premium ist heute bei Ausstellern und Besuchern völlig unumstritten. Die Diskussionen über die Zukunft Berlins als Mode(haupt)stadt wollen aber einfach nicht verstummen. Anita Tillmann sieht das im Gespräch mit style in progress gelassen. Interview: Stephan Huber. Text: Isabel Faiss. Fotos: Juergen Schabes

Gab es für dich eigentlich jemals Momente des Zweifelns, ob diese Stadt doch richtig ist?

Nein. Es gab und gibt immer wieder harte Zeiten im Markt, unabhängig von der Stadt. Aber es ist eher eine Frage, wie man damit umgeht. Berlin ist richtig und bietet sehr viel Potenzial, um sich national und international weiterzuentwickeln – und vor allem auch den Raum, um sich verändern zu können. Was wäre denn die Alternative? Da wüsste ich keine. Ich glaube mehr denn je an Berlin, weil es alleine schon geografisch im Zentrum Europas mit dem starken wirtschaftlichen Umfeld von Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht diskutiert werden muss. Neue Konzepte und Hypes kommen und gehen – das ist der Lauf der Dinge. Letztendlich muss sich jeder um sein eigenes Produkt kümmern und zusehen, dass es funktioniert, dass es Sinn macht und dass man eine Rechtfertigung dafür hat. Rund um die Premium herum tut sich momentan sehr viel in der Berliner Modewelt. Findet eigentlich auch Kommunikation zwischen den einzelnen Key-Playern statt?

Selbstverständlich. Ich spreche beispielsweise mit Karl-Heinz Müller ganz offen über die allgemeine Entwicklung und darüber, wie wir den Markt einschätzen. Aber auch mit den anderen Messeveranstaltern tausche ich mich regelmässig aus. Berlin funktioniert, weil alle miteinander reden. Im Moment gibt es eine sehr anregende Bewegung von allen möglichen Ankerpunkten aus. Es entstehen gerade ganz viele neue Projekte. Welche davon überleben, bleibt dahingestellt. Aber genau der ständige Wandel und die Erneuerung machen diese Stadt einzigartig. 314 style in progress

Dass es mittlerweile während der Fashionweek rund ein Dutzend Veranstaltungen gibt, wird vielfach kritisiert.

Niemand ist gezwungen, sämtliche Veranstaltungen zu besuchen. Es gibt eine spannende Auswahl und jeder kann für sich selbst entscheiden, welche davon relevant ist. Ich sehe da kein Problem.

Was war eigentlich die einschneidenste Veränderung für die Premium in den vergangenen Jahren?

Die internationale Positionierung Berlins. Als wir damals mit der Premium angefangen haben, hat kaum jemand daran geglaubt, dass sich Berlin als Modestadt etablieren kann. Es war damals nicht absehbar, dass sich ausgerechnet diese Stadt zum Meltin‘ Pot der gesamten Modebranche entwickeln wird. Zu der Zeit, im Jahr 2003, war Berlin eine Masse aus kreativem Potenzial, die wir genutzt haben, um ein ganz neues Messeformat und ein ganz neues Segment – das Premiumsegment, das es vorher nicht gab – zu launchen. Wir haben ein Produkt definiert, etabliert und dann eine internationale Marke daraus entwickelt, an der wir bis heute kontinuierlich arbeiten. Im Rückblick eine sehr kluge Entscheidung, denn der Premiummarkt ist bis heute eines der Segmente, die noch erfolgreich sind. Gibt es spezielle Themen oder Konzepte, die ihr mittelfristig auf der Premium stärker ent­ wickeln wollt?

Modisch passiert so viel in unserer Branche, dass wir nicht noch neben der Vielfalt der Kollektionen ständig neue Segmentierungen vornehmen wollen. Vor zwei Jahren erst haben wir das Konzept Essence of Premium mit sehr hochwertigen

italienischen Designermarken sowie die Dissonance Area mit der neuen Avantgarde etabliert, die beide die anderen Segmente der Premium ideal ergänzen. Die Seek ist bereits im fünften Jahr erfolgreich und präsentiert das Who is Who der progressiven und modernen Menswear. Nächste Saison konzentrieren wir uns darauf, uns noch stärker zu profilieren und neue relevante Kollektionen zu integrieren. Wenn wir das, was neu ist, bündeln und für den Markt schlüssig aufbereiten, dann haben wir unser Ziel erreicht.

Ist das einer der Gründe für die seit einigen Saisons extrem positive Entwicklung der Premium?

Ja, aber vor allem auch die Kontinuität, mit der wir arbeiten. Eine atemlose Branche braucht verlässliche Fixpunkte. Anstatt von einer Sache zur nächsten zu springen, gehe ich lieber in die Tiefe – um Dinge zu optimieren. Neuen Ideen muss man erst einmal genügend Zeit geben, um sich zu etablieren. Sprunghaftigkeit gehört zu den Schwächen unserer Branche und wird oft mit Flexibilität verwechselt. Unsere Mission ist es, Qualität zu liefern, Marken jede Saison aufs Neue zu kuratieren und die richtigen Geschäftspartner zusammenzubringen. Wir sehen uns als Dienstleister und als Plattform, um dem Handel neue Marken und Themen zu präsentieren. Unsere entscheidende Stärke ist inhaltliche Kompetenz und Leidenschaft zur Mode. Wir wissen, wovon wir reden, wenn wir über Mode und das Geschäft mit der Mode reden. Das macht den Unterschied zu Messen, die in erster Linie Flächen verkaufen und der größten Marke den größten Stand geben – ohne inhaltlichen Kontext.


IM GESPRÄCH 125

„Unsere entscheidende Stärke ist inhaltliche Kompetenz und Leidenschaft zur Mode. Wir wissen, wovon wir reden, wenn wir über Mode und das Geschäft mit der Mode reden.“ Anita Tillmann

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126 IM GESPRÄCH

suchen. München ist dagegen die stärkste Vertriebsplattform Deutschlands und wir arbeiten daran, sie richtig groß zu machen. Die Premium Order Munich ist eine Vertriebs- und Vertretermesse für Deutschland, Österreich und die Schweiz, auf der Abschlüsse gemacht werden, die aber um die 40 Prozent neue Kollektionen präsentiert, die in Berlin noch nicht fertiggestellt sind – viele davon aus dem Schuh- und Accessoirebereich. In München sehen wir ein hohes Wachstumspotenzial bis zu einer Gesamtfläche von 30.000 Quadratmetern. Und die Nachfrage ist enorm. Premiere feiern wir vom 9. bis 12. August.

Es hat zuletzt viele Gerüchte über die Unternehmensstruktur der Premium gegeben. Gibt es Expansionspläne?

Gerüchte gehören zur Modebranche wie das Amen zum Gebet. Im Moment bleibt alles, wie gehabt. Es gibt die Premium Exhibitions, die die 100-prozentige Tochter der Station Berlin ist. Das Fashionteam der Premium vermarktet die Messen in Berlin und München, das Team der Station Berlin betreut die Location als Veranstaltungsort. Die Station Berlin ist das ganze Jahr über sehr gut vermietet, mit Veranstaltungen wie Gala-Events, wie u. a. Tribute to Bambi, verschiedene Messeformate wie die re:publica oder die Kunstmesse ABC, bis hin zu Automobil-, Industrie- und Politikevents. Des Weiteren entwickeln wir eigene Formate wie z. B. Die Berliner Fahrrad Schau, eine Publikumsmesse, die sich immer mehr nationaler wie internationaler Aufmerksamkeit erfreut. Die Premium hat im letzten Jahr mehr Umsatz gemacht. Bei den vielen Ausstelleranfragen, die wir bekommen, könnte ich durchaus noch eine Modemesse veranstalten. Das würde mich auch reizen. Wir konzentrieren uns aber im nächsten Schritt auf unser Kernprodukt, die Premium in Berlin, sowie auf die Weiterentwicklung und den Ausbau der Premium Order Munich. Wie stark kann die Premium selbst noch wachsen?

Räumlich sind unsere Expansionsmöglichkeiten begrenzt und das ist eigentlich auch gut so. Umso mehr konzentrieren uns auf inhaltliche Optimierung. Die Premium lebt davon, dass sie einen Mix aus etablierten und neuen Marken vorstellt. Unser ganzer Fokus liegt dabei auf dem Produkt. Um das in den Vordergrund zu stellen, haben bei uns alle Marken die gleiche Chance, gesehen zu werden. Sobald die Premium nur einer bestimmten Marke viel Aufmerksamkeit schenkt, haben wir etwas verkehrt gemacht. Deswegen müssen wir leider immer wieder großartige Marken ablehnen, die außerordentlich viel Fläche benötigen, weil wir diese Form von Marketingmaßnahme nicht bieten können und wollen. Das ist zugegeben unternehmerisch 314 style in progress

Berlin und München rücken auch terminlich deutlich näher zusammen. Soll das künftig die entscheidende Achse sein?

nicht immer einfach. Aber konzeptionell letztlich unabdingbar. Ihr habt euch aus Düsseldorf zurückgezogen.

Aus Messesicht war die Entscheidung bereits überfällig. Ich bin froh, dass wir diesen Schritt gemacht haben. Alle wichtigen Agenturen, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten, haben dort ihre eigenen Showrooms und der Orderzeitraum geht weit über die Kern-Messetage hinaus. Ab sofort verstärken wir unsere Kompetenz in München. Durch die Kooperation mit der Familie Klinder von der Munich Fabric Start stehen uns dafür in Zukunft die Messehallen des MOC zur Verfügung, für das wir zusammen ein neues modernes Konzept erarbeitet haben. Ist das nur eine Standortkooperation oder auch eine inhaltliche Zusammenarbeit?

Im Moment ist es eine inhaltliche und logistische Kooperation, wir planen aber ein Joint Venture und wollen so gemeinsam den Standort München weiterentwickeln. Die Premium in Berlin ist international. Hier machen wir die Verträge mit den Marken aus aller Welt, die sich dem internationalen Handel präsentieren. In Berlin haben wir außerdem einen großen Prozentsatz an ausländischen Agenturen, die neue Marken für ihr Portfolio

Ich bin auf jeden Fall überzeugt, dass der Markt eine klare Strukturierung und besser abgestimmte Termine braucht. Und dazu wollen wir beitragen. Was ist eigentlich langfristig für Berlin möglich?

Gerade in Zeiten wie jetzt, in denen sich jeder neu definiert und sich fragt, wohin die Reise wohl geht, entstehen viele neue kreative Ideen und man trifft neue, spannende Leute. Ich für meinen Teil bin sehr zuversichtlich, was Berlin angeht. Es kommen zunehmend internationale Kunden – vor allem Asiaten, Russen und Osteuropäer. Da ist noch viel Potenzial nach oben. Allerdings sind wir mit Berlin in vielen Ländern noch nicht auf der Landkarte – sowohl bei Marken als auch bei Einkäufern. Berlin als Modestandort gibt es erst seit zehn Jahren im Gegensatz zu der jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelangen Historie der traditionellen Modemetropolen Paris und Mailand. Wir haben jetzt die Chance, uns zu etablieren, indem wir uns immer wieder neu definieren. Ich habe damals federführend eine Klammer um das ganze Berlin-Thema gemacht, weil ich fand, dass es als Paket kommuniziert werden muss. Mittlerweile hat sich Berlin dahingehend etabliert. Aber wie in jeder anderen Stadt und in jeder anderen Branche muss man stetig an seinem Produkt arbeiten und sich an die Marktgegebenheiten anpassen. Nicht nur, um Bedürfnisse zu befriedigen,

sondern vor allem, um neue zu wecken. Es ist unglaublich, wie viele Möglichkeiten zum CrossThinking diese Stadt bietet. Berlin ist das Zentrum für Start-ups, denn hier sind neue Formate und Lösungen realisierbar. Sie entstehen wahrscheinlich gerade jetzt in diesem Moment. Eröffnet das für dich nicht auch neue, konzeptionelle Ansätze für die Premium?

Grundsätzlich ja. Das einzig Stetige ist der Wandel. Das ist übrigens auch das Motto, das am besten zu meiner Persönlichkeit passt. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Ansätzen, Optimierungspotenzial und neuen Lösungen. Wir sind ein Marktplatz, auf dem immer wieder neue Produkte vorgestellt werden. Wenn ein Hersteller sein Produkt präsentiert und seine Kunden gefunden hat, zieht er sich häufig in den Showroom zurück. Wir zeigen neue Produkte und Designer, neue Positionierungen, neue Konzepte und Kooperationen, neue Distributionspolitik etc. Das ist unser stetiger Rahmen, in dem wir uns immer wieder für den Markt erneuern, in dem ohnehin schon genug passiert.

www.premiumexhibitions.de



Fotos: Harling & Darsell, www.harling-darsell.com Art Direktion & Produktion: Mody Al128 Khufash, MODE www.jlffstudio.com Haare/Make-up: Benjamin Becher mit Kevin Murphy und Tom Ford Produkten Model: Hanne Brüning Prokuktionsassistenz: William Schlesinger

Rock ’n’ Roll Parisienne

Jacke: Blk Dnm Top: Replay Hose: Steffen Schraut 314 style in progress


MODE 129

Jacke: G-Lab Bluse: Steffen Schraut style in progress 314


130 MODE Jacke: Drykorn Hose: Costume NemutsoC

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MODENYC 131 Jacke: Schott Top: 0039 Italy Shorts: Twin-Set

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132 MODE Jacke: Meindl Top: Campus Hose: Pepe Jeans London

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MODE 133 Jacke: Silvian Heach Top: Alpha Studio Shorts: Silvian Heach

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134 MODE Jacke: Costume NemutsoC Top: Blk Dnm Hose: Closed Boots: Stylist’s own

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MODENYC 135 Jacke: Schott Top: Steffen Schraut Hose: AG Adriano Goldschmied

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The New Normal 136 MODE

Fotos: Jette Stolte, www.jettestolte.com Art Direktion & Produktion: Mody Al Khufash, www.jlffstudio.com Haare/Make-up: Benjamin Becher mit Kevin Murphy und Tom Ford Produkten Model: Kiki @ Place Models Prokuktionsassistenz: William Schlesinger

Jacke: Tibi New York Pullover: Edith Ella 314 style in progress


Bluse: Closed MODE 137 Rock: Edith Ella

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138 MODE

Mantel: Bobby Kolade Top: Ba&sh Rock: Drykorn 314 style in progress


MODE 139

Bustier: Bobby Kolade Hose: Essentiel Antwerp Schuhe: Ki6 Who Are You? style in progress 314


140 MODE Bluse: 0039 Italy Rock: Edith Ella

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MODE 141 Top: Silvian Heach Rock: Steffen Schraut

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142 MODE

Hemd: Closed Rock: Drykorn 314 style in progress


MODE 143

Mantel: Alpha Studio Hose: Bobby Kolade Schuhe: Ki6 Who Are You? style in progress 314


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Männerglück Stereo/Muc/München. Im März haben Henrik Soller und Florian Ranft, Agenturinhaber von Komet & Helden, ihren ersten Multibrand-Store eröffnet. Für Männer und in München, ihrer Homebase. Nirgendwo anders hätten sie sich das getraut. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Stereo/Muc, Julian Henschel

Die Zeit war reif für einen lange gehegten Traum von Florian Ranft und Henrik Soller, Inhaber der Vertriebsagentur Komet & Helden. Im März starteten sie ihren ersten eigenen Laden, mit einem Sortiment nur für Männer, zu einem Zeitpunkt, an dem manch andere Händler eher die Erfahrung machen, dass das Geschäft mit Männermode nicht ganz so gut läuft, wie vielfach in den Medien prophezeit. Aber Henrik Soller ist zuversichtlich. „Hier in München gibt es die Nische für unser Konzept. In keiner anderen Stadt hätten wir uns das getraut, nur hier, weil wir hier zuhause sind.“

Handverlesen

Die Lage in Münchens Residenzstraße ist exponiert; es gibt viel Publikum. Bis dato beherbergte das Ladenlokal die Confiserie Rottenhöfer und wurde für Stereo behutsam renoviert, um typische Elemente aus den 1950er-Jahren zu erhalten, die Lamellenwände etwa oder eine abgehängte Decke mit Rundungen. Eine geschwungene Treppe lädt ins Obergeschoss und damit ins Café ein, Teil des Gesamtkonzepts von Stereo. Das GastroTeam Arnold Jäger Werner zählt zur Lokalprominenz und hat Ausgesuchtes auf der Karte: alkoholfreien Apfelchampagner, dampfgegartes Roastbeef. Auch der Kaffee ist Hausmarke, den es außerdem im Store zu kaufen gibt.

Breite, sondern die Auswahl“, betont Henrik Soller. Die ersten Bilanzen von Stereo geben ihm bereits Recht. „Gekauft wird in der Hauptsache das Spezielle, Jeans von Gilded Age etwa oder gewaschene Hemden und Hosen von Pence“, sagt Florian Ranft. „Alles, was anders ist, unvergleichlich und besonders, verkauft sich auch gut.“

Emotionsgetrieben

Stereo-Inhaber Florian Ranft und Henrik Soller: „Der Store ist unsere Herzensangelegenheit.“ Bewusst haben sich die beiden für einen Store ohne Onlineshop entschieden, „denn stationär hat mehr Charakter“.

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Ebenso ausgesucht ist das modische Sortiment von Stereo im Erdgeschoss. „Wir analysieren keine Zielgruppen, sondern entscheiden nach Gefühl, was uns gefällt und auch unserem Publikum gefallen könnte“, betont Henrik Soller. So mischt sich Konfektion und Sportswear zu einem coolen, selbstverständlichen Style, wobei knapp die Hälfte des Sortiments aus dem Agenturportfolio von Komet & Helden stammt – darunter AG, Blauer, C.P. Company und Hartford. Dazu kommen beispielsweise Denham, Levi’s und Nudie Jeans, Church Schuhe, der Adidas Stan Smith als Urtyp des Sneakers ebenso wie Doc Martens. Florian Ranft und Henrik Soller glauben an den Facheinzelhandel, an Mode zum Anfassen, weshalb Stereo auch bewusst ohne Onlineshop konzipiert ist. „Das muss man einfach sehen und fühlen, das sind keine Standardprodukte“, so Florian Ranft. Vielmehr gibt es viele Besonderheiten zu entdecken. Wunderbar gearbeitete Taschenmesser aus Frankreich, Schuhlöffel mit Löwenkopf von Pasotti, handbestickte Einstecktücher von Jupe by Jackie oder Pflegeprodukte von Baxter of California, die viel zu schade sind, um sie im Badezimmerschrank zu verstecken. „Es braucht nicht die

Stereo/Muc Gents Wear & Café Residenzstraße 25, 80333 München/Deutschland www.stereo-muc.de Eröffnung: März 2014 Inhaber: Florian Ranft und Henrik Soller Verkaufsfläche: 200 qm, 100 qm Café Marken: AG Adriano Goldschmied, Alain, Baracuta, Barena, Blauer USA, Bowery, BPD, C.P. Company, Denham, Gilded Age, Giorgio Brato, Harris Wharf London, Hartford, Jean Shop, Lacoste, Levi’s, Lightning Bolt, Mackintosh, Mastai Ferretti, Mauro Grifoni, Nudie Jeans, Original Vintage Style, Pence, Roberto Collina, Spiewak, The Gigi, Tonello, The White Briefs, WLG Marken Accessoires und Schuhe: Adidas, Atelier de l’Armee, Barleycorn, Baxter of California, Buttero, Church’s, Cote & Ciel, Cover Lab, Deus, Diemme, Dr. Martens, Dukes, Emma Opitz, Faizy Leather Goods, Filson, Geo F. Trumper, Grenson, Gino B, Jupe by Jackie, King Baby, Langer & Messmer, Makr, Miansai, Mühle Shaving, Pantherella, Pasotti, Passion France, Red Wing, Riccardo Forconi, Speedometer, Tricker’s, Vans, Want les Essentiels de la Vie


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Das Angebot mischt Spezielles mit Verk채uflichem, ganz bewusst ohne Anspruch auf Vollst채ndigkeit.

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Antiquitäten aus unterschiedlichen Epochen, warme Farben und große Glasflächen in Kombination mit individuellen Dekoelementen und liebevoller Warenpräsentation verleihen Bazar Royal seinen Charakter.

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Hauptsache glücklich! BAZAR ROYAL/LEIPZIG. In der prachtvollen MädlerPassage im Herzen von Leipzig hat Torsten Mansfeld seinen Traum vom eigenen Laden verwirklicht. Seit 2008 betreibt er von dort aus auch einen Onlinestore. Text: Kay Alexander Plonka. Fotos: Bazar Royal

Die Geschichte der Mädler-Passage reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. In den 1990er-Jahren wurde sie aufwändig saniert und sie beherbergt dank Johann Wolfgang von Goethe eines der bekanntesten Restaurants der Welt – Auerbachs Keller. Im südlichen Eckladen am Ausgang zum Neumarkt findet sich das barocke Deckenfresko „Helios im Sonnenwagen“, das beim Abbruch von Auerbachs Hof entdeckt und in das Ladenlokal Nr. 18 übertragen worden war, in dem seit 2003 der Bazar Royal beheimatet ist. Mini-Multichannel

Inhaber Torsten Mansfeld stieg 2003 nach Stationen im Handwerk und als Verlagskaufmann auf den Handel mit Textilien im Premiumsegment um. 2008 folgte der Onlinestore, bei dem alles in Eigenregie gemacht wird. Zunächst nur mit Belstaff-Jacken, heute mit 25 Marken aus dem Portfolio seines Leipziger Ladens. „Hätten wir den Onlineshop nicht eröffnet, könnten wir für das stationäre Geschäft nicht so einkaufen, wie wir das tun: Prps Jeans oder Shoto Boots z. B. in einer ausgeprägten Vielfalt vorzuhalten, wäre in Leipzig dann zu riskant“, schildert Torsten Mansfeld. „Als letztes Jahr das Hochwasser über die Region hereinbrach, hatten die Menschen hier lange Zeit

Mit dem Herzen bei der Sache: Torsten Mansfeld freut sich, wenn seine Kunden glücklich sind.

andere Dinge zu tun, als Kleidung zu kaufen, da hat uns der Onlinestore buchstäblich über Wasser gehalten“, erinnert sich Torsten Mansfeld an die Saison Frühjahr/Sommer 2013. Neben Stammkunden, die auch mal aus Dresden oder Chemnitz anreisen, kommen auch Künstler oder Schauspieler, die ein Gastspiel in der Stadt haben oder zur Buchmesse anreisen, zum Shopping in den Bazar Royal. „Leipzig verzeichnet immer mehr Touristen und viele von ihnen sind begeistert, dass sie hier in der Passage noch inhabergeführten Einzelhandel vorfinden“, sagt der 44-Jährige. Besonders stolz ist er auf seine Mitarbeiter, die freundlich sowie kundenorientiert beraten und dabei sehr familiär miteinander umgehen. Die Bewertungen des unabhängigen Shopbewertungsportals eKomi sprechen eine deutliche Sprache, die Kundenzufriedenheit liegt bei 4,9 von fünf Punkten. Hier ein Auszug: „Es macht einfach nur Spaß, im Bazar Royal einzukaufen. Egal, ob per Internetversand oder direkt im Laden in der MädlerPassage. Letzteres ist dann die Verkaufskultur vom Feinsten!“, heißt es in einer der 420 Kundenbewertungen.

erzählt er und fügt hinzu: „Nach elf Jahren bauen wir im August unseren Laden zum ersten Mal um und wir freuen uns sehr, unsere Kunden dann in neuem Ambiente glücklich machen zu können.“

Viel Neues für 2014

„Wir gehen auf die Bread & Butter und auf die Premium, um neue Kollektionen zu sichten“, erzählt Mansfeld. Seit Anfang des Jahres hat er Filson Garment, Merz b. Schwanen, Princess Goes Hollywood, Frogbox, Cervolante, Nigel Cabourn, Matchless, Daniele Fiesoli, Mala Alisha und Muubaa ins Sortiment aufgenommen. Für den bevorstehenden Herbst kommen weitere neue Marken wie Manifattura Ceccarelli, Tellason, Spiewak, Holubar, Luis Trenker, Primeboots, The Last Conspiracy, AG Adriano Goldschmied, Drakewood und Free Rain dazu. „Für 2014 haben wir so viele neue Marken wie noch nie aufgenommen, die Kunden werden immer offener für kleinere oder unbekanntere Marken, wenn Qualität, Exklusivität und Preis im richtigen Verhältnis stehen“,

Bazar Royal Grimmaische Straße 2–4 Mädler-Passage 04109 Leipzig/Deutschland www.bazarroyal.com Inhaber: Torsten Mansfeld Mitarbeiter: 7 (inkl. Onlinestore) Verkaufsfläche: 100 qm Marken: 7 for all Mankind, Aeronautica Militare, Ari Denim, Barbour, Barena, Belstaff, Bleu de Chauffe, Blonde No. 8, Campomaggi, C.P. Company, Denham the Jeanmaker, Dukes Finest Vintage Artisan, Edwin, Fame On You, Fil Noir, Freds Burder, Frogbox, Gilded Age, Harris Wharf London, Hartford, Hemley, Hüftgold, Johnson Motors, King Baby Studio, Met Jeans, Moma, Moschino, n.d.c., Nudie Jeans, Paige Denim, Parajumpers, Preventi, Prps, Red Wing Shoes, Rich & Royal, Rosemunde, Ruderiders, Shoto, Stetson, Striessnig Wien, True Religion Brand Jeans, Woolrich

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Hier wurde eine warme Atmosphäre mit Backsteinwänden, Kupfer, Messing, Holz und Vintage-Möbeln geschaffen.

Zeitreise für Individualisten Chrystall/Düsseldorf. In ihrem Laden am Düsseldorfer Fürstenplatz entführt Simone Chrystall ihre Besucher auf eine Zeitreise. Die Zutaten stimmen: VintageEinrichtung, ein sorgfältig ausgesuchtes Sortiment und liebevolle Details prägen den Concept-Store der besonderen Art. Text: Ina Köhler. Fotos: Chrystall

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Der Fürstenplatz gehört auf den ersten Blick nicht zu den klassischen Einkaufsmeilen Düsseldorfs. Allerdings mausert sich das Viertel rund um den Platz zu einem In-Spot. Dazu hat unter anderem das Engagement einer Frau mit dem gewissen Händchen für Trends beigetragen. Bereits 2008 eröffnete Simone Chrystall, damals noch gemeinsam mit Partnerin Alexandra Kiefermann, ihren ersten Laden unter dem Namen des Labels Iheart, das sie damals noch zusammen betrieben. „Das war richtige Pionierarbeit“, erzählt sie, „der Fürstenplatz war damals ganz und gar kein Modestandort.“ Im vergangenen Jahr unterzog Simone Chrystall den Store einem gründlichen Relaunch, fügte zwei weitere

Räume hinzu und erweiterte das Sortiment. Das Ergebnis: Der 350 Quadratmeter große Store wurde gemütlich wie das eigene Wohnzimmer oder ein altenglischer Club. An die Männer hat sie beim neuen Konzept ebenso wie an die Kids gedacht: Neben Mode gibt es für die Kleinen auch Schuhe, Spielsachen und besondere Accessoires unter dem Stichwort Chrystall Kids in einem separaten Raum. „Viele unserer Stammkundinnen kommen mit ihrem Partner vorbei, von daher hat es sich angeboten, das Sortiment für die ganze Familie zu erweitern“, erzählt Chrystall. Augenweide für Entdecker

Der verwinkelte Laden ist eine wahre Augenweide für Fans alter Dinge: Fahrräder treffen

auf plüschige Sessel, niedliches Spielzeug in alten Apothekerschränken auf Kinderbücher. Vintage-Lampen, die man nicht nur anschauen, sondern auch kaufen kann, stehen neben alten Segelschiffen und Boxhandschuhen in patinierten Bibliotheksregalen. Die Einrichtung ist ein wunderbarer Mix aus Alt und Neu: Warenträger aus Kupferrohr und die Messing-Schuhwand kontrastieren mit floralen Tapeten, Teppichen und rohem Mauerwerk. Das ChesterfieldSofa, Industrielampen, Vitrinen, Stühle und Schränke aus Eisen sorgen für das gewisse Etwas. Gestaltet wurde das Interieur von der gelernten Bauingenieurin Simone Chrystall – ihre Inspiration bezieht sie von zahlreichen Reisen in die Metropolen dieser


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Atmosphärisch: Blechspielzeug, Brettspiele, alte Möbel, Fahrräder und viele kleine Dinge machen den Charme des Stores aus.

Welt. Von dort bringt sie auch Ideen für all die Sachen mit, die es in ihrem Store zu finden gibt: hochwertige Seifen und Duftkerzen, Schlüsselanhänger, Backgammon-Spiele, SpielzeugBlechmodelle, die man entweder als Geschenke für große und kleine Fans mitnehmen kann. „Mir ist es wichtig, dass in meinem Store für jedes Budget etwas dabei ist – vom kleinen Geschenk bis hin zur hochwertigen Lederjacke“, so Chrystall. Von Anfang an gehörte zum Konzept die gleich nebenan gelegene Bar Apartment, sie ist im gleichen stimmigen VintageLook eingerichtet. Dort gibt es Kaffee und Kuchen, kleine Köstlichkeiten und ab und zu auch eine Lesung. „Der Laden ist ohne das Café nicht denk-

bar, viele kombinieren einen Ausflug zu uns mit einer kleinen Shopping-Pause“, erzählt die Inhaberin. Schließlich ist der Fürstenplatz zwar nicht die Königsallee, aber individueller geht es hier in jedem Fall zu. Und seit Juni 2014 gibt es noch eine zweite Chrystall-Station: Im Trendviertel Flingern eröffnete in der Flurstraße eine weitere Filiale - ein Mischung aus Bekleidung, Bar und Kitchen.

Simone Chrystall: „Mir ist es wichtig, dass in meinem Store für jedes Budget etwas dabei ist.“

Chrystall Fürstenplatz 5, 40215 Düsseldorf/ Deutschland, Flurstraße 74 40235 Düsseldorf/ Deutschland www.chrystall.com Eröffnung: Oktober 2013 Inhaberin: Simone Chrystall Mitarbeiter: 7 Verkaufsfläche: 350 qm Marken Frauen: 5 Preview, Black Lily, Closed, Drykorn, Dondup, Hip Tee, Iheart, Sita Murt, Tigha, Zoe Karssen Marken Herren: 29, Closed, Denham, Gabba, Love Nail Tree, Nudie, Tigha, Marken Kinder: 5 Preview, Scotch & Soda, Maileg, Minymo, New Balance, Olden Mea Marken Accessoires: Alex Monroe, Alberto Fermani, Becksöndergaard, Black Lily, Espadrij, Ilse Jacobsen, Moma, Melissa, New Balance, Philippe Model, UGG

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Größer, besser und schöner: Eve präsentiert sich nunmehr auf 200 Quadratmetern inklusive Männer-Department.

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Mit Leib und Seele im Verkauf Eve Pure Fashion/ Schweinfurt. Endlich angekommen: Nach zwei Umzügen ist der Store Eve in Schweinfurts Rückertstraße zu finden, auf zwei Stockwerken, mit Mode für Frauen und jetzt auch für Männer. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Eve Pure Fashion

Was in Schweinfurt fehlte, waren Läden mit hochwertiger Mode zu erschwinglichen Preisen, fand Evelyn Stütz. So eröffnete sie 2008 ihren ersten kleinen Shop in der Kirchgasse und führte dort Marken ein, die es vorher in der Industriestadt mit 40.000 Einwohnern nicht gab: Drykorn, Closed, Friendly Hunting. Dazu kam Pronto Moda aus Italien. Der Erfolg gab ihr Recht, das Konzept fand schnell Anklang. Bald platzte der 65 Quadratmeter kleine Laden aus allen Nähten, weshalb zwei Jahre später der Umzug in ein größeres Geschäft in der Brückenstraße, 1-b-Lage, folgte. Dazu kam ein weiterer Laden mit jüngerem und günstigerem Sortiment.

führt ins ebenso große Obergeschoss. „Jetzt fühle ich mich angekommen“, sagt Evelyn Stütz, die außerdem im neuen Geschäft mit Männermode ein neues Feld in Angriff genommen hat. Auf 30 Quadratmetern gibt es im hinteren Erdgeschoss Sportswear von Closed und Destressed aus Dänemark, Hemden von Q1 plus Schuhe und Tücher, ein kleines, stimmiges Angebot. „Ich wurde oft gefragt: Mach doch mal was für Männer“, sagt sie. „Aber gleichzeitig hat man mich auch gewarnt, Männer kaufen einfach weniger ein und meist nur am Wochenende. Wir haben aber bereits ein paar treue Fans und wir hoffen, dass es ein paar mehr werden.“

Neues Feld

Service ist das A und O

Aber Evelyn Stütz merkte, dass sie nur an einem Ort sein konnte. Sie fand die Lösung mit der Neueröffnung von Eve auf 200 Quadratmetern in 1-a-Lage, in einem lebhaften Umfeld inmitten von Schuh- und Modegeschäften sowie Cafés. Das war im Mai letzten Jahres und offenbar der richtige Schritt. Das neue Eve ist hell, freundlich, der Eingangsbereich großzügig mit entsprechend luftiger Präsentation einiger Highlights, zum Beispiel bestickte Tuniken von Star Mela aus London, die Print Shirts von Fame On You aus Paris, ein Spitzenbikini von Patrizia Pepe. Die große Holztreppe

„Es kommt mir nicht auf kurzfristigen Erfolg an, sondern auf Servicestärke“, sagt Evelyn Stütz, Inhaberin von Eve Pure Fashion.

Mit der Zeit ist das Konzept von Eve immer hochwertiger geworden. Dazu kommt weiterhin ein kleinerer Anteil Pronto Moda, denn diese Mischung findet Evelyn Stütz für ihre Kundschaft absolut wichtig. „Ich merke schon, dass die Schere immer weiter aufgeht“, sagt sie. So ist die Ladeninhaberin viel unterwegs, um neue Ware ohne Vororder einzukaufen. Gleichzeitig steht sie mit Leib und Seele im Verkauf, sofern es ihre Zeit als Mutter erlaubt. Umso mehr kommt es auf gute Verkaufskräfte an, die sie in ihrer Abwesenheit vertreten. „Wir stehen für ehrliche und kompetente Beratung, das lässt allgemein oft zu wünschen übrig“, sagt Evelyn Stütz. „Ein Laden wie unserer funktioniert durch seinen Service. Es ist uns wichtig, persönliche und freundschaftliche Beziehungen zu unseren Kunden aufzubauen.“ Die ersten sechs Jahre von Eve waren mit vier Neueröffnungen und drei Schließungen rasant. „Das hat viel Kraft gekostet“, gibt Evelyn Stütz zu. „Aber die Konzentration auf jetzt einen Store ist absolut richtig. Das, was wir jetzt sind, haben wir uns Schritt für Schritt erarbeitet.“

Eve Pure Fashion Rückertstraße 9, 97421 Schweinfurt/ Deutschland www.eve-pure-fashion.de Eröffnung: September 2008, Neueröffnung: Mai 2013 Inhaberin: Evelyn Stütz Verkaufsfläche: 200 qm Marken Frauen: 7 for all Mankind, AG Adriano Goldschmied, Closed, Citizens of Humanity, Drykorn, Iheart, J Brand, Lala Berlin, Patrizia Pepe, Rich & Royal, Set, Selected Femme Marken Männer: Closed, Destressed, Lucky de Luca, Q1, Tigha Marken Schuhe und Accessoires: u. a. AA Copenhagen, Bloch, Hipanema, Hudson, Hüftgold, Fiorentini & Baker, Leaf, Mischmasch, n.d.c., Sam Edelmann, Shabbies Amsterdam, Stylesnob

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Die Milch macht’s TYPE HYPE/BERLIN. Unter dem Dach des angesagten Hotels Lux Eleven hat das Designlabel Type Hype seinen Berliner Concept-Store eröffnet – eine einzigartige Hommage an die Kunst der Typografie in Kombination mit einer Milchbar. Text: Kay Alexander Plonka. Fotos: Ailine Liefeld

Hinter Type Hype stehen zwei führende Köpfe der deutschen Kreativlandschaft: Kirsten Dietz und Jochen Rädeker führen mit Strichpunkt eines der profiliertesten Designbüros Deutschlands. Über 600 Auszeichnungen belegen die Qualität ihrer Arbeit, darunter 30 Awards of Excellence des legendären Type Directors Club of New York und Grand Prixs in allen wichtigen Designwettbewerben in Europa, den USA und Asien. Kirsten Dietz ist Autorin mehrerer Designbücher; Jochen Rädeker führte bis 2012 den Art Directors Club Deutschland (ADC), den Verband der besten deutschen Kreativen. Nach 20 Jahren Auftragsarbeit für Topmarken launchten sie mit Type Hype ihr eigenes Label mit einer Kollektion von Premiumdesignprodukten rund um das Alphabet – gemacht für all jene, die auch im digitalen Zeitalter anfassbare Gestaltung, hochwertig Gedrucktes und fühlbare Qualität zu schätzen wissen. Nachhaltige Manufakturherstellung und das Lebensgefühl der

Metropole Berlin verbinden sich hier mit individueller Gestaltung von A bis Z: Die Produkte aus den Bereichen Paperware, Home Collection, Accessoires, Food Culture und Tableware gibt es immer in Varianten mit Buchstaben und Ziffern – und das in fünf Designlinien von Vintage bis Pure, von Fine Art bis Bauhaus. „Nirgendwo sonst verbinden sich Tradition und Innovation, Ost und West, Kunst und Industriekultur so inspirierend wie hier in Berlin“, sagen die Gründer Kirsten Dietz und Jochen Rädeker. „Type Hype ist aus dieser lebendigen Mischung entstanden.“ Liebe zur Tradition

Keine zwei Monate nach Eröffnung erhielt der Laden bereits den Award Stores of the Year 2014 vom Handelsverband Deutschland in der Kategorie Out of Line, der damit jedes Jahr herausragende und innovative Einzelhandelskonzepte auszeichnet. In ihrem Concept-Store wird die Produktwelt mit Liebe

zum Detail in Szene gesetzt. Da ist es nur konsequent, dass auch eine weitere Tradition dort wieder auflebt: Früher mussten Setzerlehrlinge täglich literweise Milch bei der Arbeit trinken – und so ist im Type Hype Store auch eine Milchbar zu Hause, in der neben frischer Biomilch aus Brandenburg und Kaffeespezialitäten aus Berliner Röstung auch Slow-Food-Snacks von der Milchschokolade bis zur Butterstulle angeboten werden. Für die Qualität der Lebensmittelkultur steht Otto Geisel, als Gründer und Initiator der Stuttgarter Slow-Food-Messe Markt des guten Geschmacks und des Bachelor-Studiengangs Food Management an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg.

Die Gründer Jochen Rädeker und Kirsten Dietz kombinieren Kunst, Industriekultur und Slow-Food.

Type Hype Store & Milchbar Rosa-LuxemburgStraße 9–13, 10178 Berlin/Deutschland Eröffnung: Dezember 2013 Inhaber: Kirsten Dietz, Jochen Rädeker Mitarbeiter: 7 Verkaufsfläche: 100 qm

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Alte Industrie­ leuchten hängen über Bleisatzkästen und einer alten Korrex-Andruck­ presse und erschaffen so das Flair einer Druckwerkstatt des letzten Jahrhunderts.

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It’s a girl! PKZ WOMEN/ZÜRICH. Im März wurde mit PKZ Women in Zürich das größte Modehaus der Schweiz für Frauen eröffnet. Die Geburt eines neuen PKZ-Auftritts. Text: Dörte Welti. Fotos: PKZ

Es ist ein Riesenbaby, das der CEO der PKZ Gruppe, Ph. Olivier Burger, seinen 1.500 Gästen an Zürichs legendärer Einkaufsmeile, der Bahnhofstraße, anlässlich der Eröffnung im März präsentieren konnte. 3.000 Quadratmeter auf vier Ebenen, im dritten Stock ein Restaurant mit rund 50 Sitzplätzen und einer großen Terrasse mit fast 100 Sitzplätzen. Zwischenbilanz des Geschäftsmannes nach den ersten Wochen: Mutter(-konzern) und Kind sind wohlauf, jetzt muss das Baby laufen lernen. Aber langsam. Dinge übers Knie zu brechen, ist nicht die Gepflogenheit des HSG-Absolventen und studierten Betriebswirtes. Kontinuität hat Tradition

Immerhin 133 Jahre gibt es PKZ, im Jahr 1881 lancierte Paul Kehl in Winterthur, Kanton Zürich die erste Herrenmodekollektion der Schweiz, übersiedelte drei Jahre später nach Zürich – daher die drei Buchstaben. PKZ, das war

Glamour, wem Glamour gebührt: Ph. Olivier Burger und Gattin Hilda Burger-Calderon bei der Eröffnung von PKZ Women in Zürich.

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immer Männersache, obwohl es natürlich meistens die Frauen sind, die für die Herren der Schöpfung einkaufen oder zumindest die Entscheidung treffen. Mit dem Gedanken, die zehn inzwischen übernommenen Feldpausch-Läden – ein 1927 als Damenmodehaus gegründetes Unternehmen – und neue Standorte wie das Geschäft im Sihlcity Zürich zu PKZ Women werden zu lassen, ging Olivier Burger, der die Gruppe in dritter Generation führt, lange schwanger. Er brauchte viel Geduld, für den Umbau in Zürich überhaupt, für die Bewilligung für die gigantische 50 Quadratmeter große LED-Installation des britischen Künstlers Julian Opie auf sieben Meter Schaufensterfläche zur Bahnhofstraße hin, etwas, das vorher in der zwinglianischen Stadt nie denkbar gewesen wäre.

Store angesprochen werden. Sie informiert sich auf allen Kanälen und eben auch online. StylePadLounges im PKZ Women unterstreichen die Verbindung von off- und online. Es ist an alles gedacht, auch an die negativen Seiten des Onlinebusiness. Mehr als ein Drittel Retouren sind Fakt, gehören dazu und müssen logistisch bewältigt werden. Das ist einkalkuliert, wie so vieles bei Olivier Burger. Es kommt, wie es soll, auch dass die vierte Generation schon auf Kurs ist. Noch komplett unabhängig vom Vaterkonzern, aber immerhin: Beide Söhne arbeiten im Modebusiness. PKZ Männer eben.

Burger weiß, was Frauen wollen

Unterm Strich sei alles fließender als erwartet gegangen, resümiert Olivier Burger. Sein Schönstes: Die Stammkundinnen sind nach der Namensänderung geblieben, das zeigt sich an allen elf Standorten. Man weiß ja, was man tut. Er hat vorher gefragt, was den Frauen am Herzen liegt. Die Kernantwort ist übrigens verblüffend einleuchtend: „Wenn das Sortiment stimmt und ich meine Verkäuferin behalte, dann ist mir egal, was an der Tür steht.“ Das garantiert der Chef im umgebauten Modehaus und in den Filialen, die nach und nach modernisiert werden. Eins nach dem anderen, man bleibt sich schließlich treu und geht mit der Zeit. Der zwölfte Standort ist online. Olivier Burger ist stolz auf seinen Onlineshop PKZ.ch und vor allem darauf, der Erste zu sein, in dessen Onlinestore man mit einer eigenen App über Smartphones und Tablets auch direkt mittels PKZ Kreditkarte bezahlen kann. Angst davor, der stationäre Handel könnte unter dem Webshop leiden, hat er nicht. Seine Erfahrung: Die moderne Frau weiß, was sie will. Sie trifft selbst die Vorauswahl, das ist sie gewohnt und will nicht auf den ersten Metern im

PKZ WOMEN Bahnhofstraße 88, 8001 Zürich/Schweiz www.pkz.ch Inhaber: PKZ-Gruppe, CEO Ph. Olivier Burger Gegründet: März 2014 Verkaufsfläche: 3.000 qm Mitarbeiter: 70 Marken: z. B. 7 for all Mankind, Akris Punto, Allude, Armani Jeans, Armani Collezioni, Ba&sh, Brax, Burberry, Cambio, Closed, Coccinelle, Comma, Costume National, Diesel, Dondup, Drykorn, Gant, Gerard Darel, Giorgio Brato, G-Star Raw, Hugo Boss, Issa London, J Brand, Liebeskind, Luisa Cerano, Maison Scotch, Maje, Marc Cain, Marc O’Polo, Michael Kors, Moncler, Mother Jeans, Odd Molly, Parajumpers, Paul Kehl, Paul & Joe, Pepe Jeans, Pinko, Polo Ralph Lauren, Ralph Lauren, Red Valentino, Sandro, Schumacher, See by Chloé, True Religion Brand Jeans, Woolrich Marken Accessoires: z. B. Alberto Fermani, Coccinelle, Converse, Furla, Jerôme Dreyfuss, L’Autre Chose, Michael Kors, Moma, New Balance, Pretty Ballerinas, Pura Lopez, UGG, Vic Matié


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Lichtgestalten: Die Kunst am Bau – sie zeigt laufende Menschen – ist eine Revolution in Zürich.

Großzügig: Im neuen PKZ Women hat frau auf vier Etagen Platz zum Flanieren, Lounges laden zum Verweilen ein.

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Familien, Frauen, Firma: Hanna Kawasaki (l.) und Clod Bernegger „juffeln“ nicht, sie bauen ihr Business step by step auf.

Die Modefamilie Making Things/Zürich. Erst die Frauen, dann die Männer und jetzt noch Kinder – das Leben von Clod Bernegger und Hanna Kawasaki ist Familiensache. Im Berufsleben und auch privat. Text: Dörte Welti. Fotos: aekae.com, Dörte Welti

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Es war Glückes Geschick, dass sich die beiden Frauen überhaupt über den Weg liefen, zwei, die so gleich ticken. Clod Bernegger stammt aus Zürich, wo sie 2004 ihr Textildesignstudium an der Zürcher Hochschule der Künste abschloss. Hanna Kawasaki kam aus München, hatte 1999 erfolgreich ihr Diplom als Modedesignerin an der Esmod abgelegt. Zeitweilig arbeiteten die beiden Frauen sogar für dieselbe Designagentur

in Zürich, nur nicht zur selben Zeit. Miteinander bekannt machte sie erst eine gemeinsame Freundin. Hanna Kawasaki war gerade aus New York zurück, wohin sie eigentlich auswandern wollte. Aber sie kam nach Zürich zurück, weil sie schwanger war. Clod Bernegger war auch schwanger, allerdings mit der Idee, einen eigenen Laden zu gründen. Als Kawasaki auf der Suche nach Kinderkleidern, die es nicht an jeder Ecke gibt, fand,

sie müsse unbedingt einen Shop mit selbstgemachten Sachen eröffnen, kam eins zum anderen. Making Things war von Anfang an gesetzt – als Konzept, nämlich die Sachen selbst zu machen und nur Selbstgemachtes ins Sortiment aufzunehmen und auch als Name für den Laden. Making Things größer

Die erste Location im aufstrebenden Kreis 4 in Zürich wurde bald zu klein, schnell verbreitete


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sich die Kunde von den Frauen, inzwischen beide Mütter, die außergewöhnliche Sachen für Kids und längst auch für Frauen anbieten konnten. Also zog man zwei Jahre später in eine größere Liegenschaft, nur zehn Hausnummern weiter. Hier war auch Platz, die derweil auf insgesamt drei Kinder angewachsene Schar mit ins Geschäft zu nehmen. Allerdings war den Frauen bald klar, dass die hehre Idee, Kinder und Karriere, ein eigenes Siebdruckatelier und Näherei, Boutique und auch noch das Familienleben mit den Partnern unter einen Hut zu bekommen, zu viel Kräfte kostete. Eine Komponente musste weichen: das Selbermachen. Nur die Ladeneinrichtung am neuen Ort, die wurde noch von A bis Z selbst gebaut. Making Things bekommt einen Mann

Kawasaki und Bernegger konzentrierten sich darauf, ihren Kundinnen das zu bieten, wofür sie in die Grüngasse kommen: Labels, die aus kleinen Produktionen stammen und deswegen mit gutem Gewissen nachhaltig genannt werden können und die man nicht überall findet. Qualität ist den beiden Frauen extrem wichtig, es geht nicht um Trends, sondern um schönes Material und Alltagstauglichkeit. Kriterien, die auch immer mehr Männer anzogen. Allerdings stellten beide fest: Männer shoppen besser, wenn keine Frauen im Laden sind. Konsequenz: Making Things Men wurde im hippen Geroldsgarten eröffnet. Hier ist jetzt das Revier von Kawasakis Partner, der zu hundert Prozent einstieg und das Geschäft in der kleinen Containerstadt führt. Die anfängliche Angst, es gäbe vielleicht Umsatzeinbußen im Frauenladen, wenn die Männer wegbleiben, war unbegründet: Es läuft besser als je zuvor.

– die beiden Familien gehen auch gemeinsam in die Ferien – dann schwelgen sie in Erinnerungen, wie es war, als man noch alles selbst gemacht hat. Gedacht, gemacht: Nach dem Frauenladen und dem Männerladen kommt im August endlich das, was ganz am Anfang der wundersamen Zusammenarbeit stand, nämlich Making Little Things, ein Kinderladen. Den Ort gibt es bereits, Eröffnung soll im August sein. Dort soll es dann eben auch wieder Selbstgemachtes aus dem Atelier von Bernegger und Kawasaki geben. Der Kreis schließt sich vorläufig. Genauer Zeitpunkt wird im Internet zu finden sein, wo übrigens – Sie ahnen es – auch ein Webshop entstehen soll – als Schaufenster. Ein Kassensystem über das Tablet ist in Arbeit. Dank Aushilfen und Partnern und Umorganisieren hat man ja noch freie Kreativitätskapazi­ täten. Making Business.

Raumplanung: Making Things Women ist in drei aufeinander folgenden Räumen zu Hause.

Making things Inhaberinnen: Clod Bernegger und Hanna Kawasaki www.makingthings.ch Making Things Women Grüngasse 20 8004 Zürich/Schweiz T 0041.43.2433188 Gegründet: 2005 Verkaufsfläche: 75 qm Mitarbeiter: 4 Marken: A Kind of Guise, Base Range, Folk, LibertineLibertine, Maska, Samuji, Steven Alan, Won Hundred, YMC Marken Accessoires: Ayame, Centre Commercial, Karakoram, Saskia Diez, Steve Mono, Qwstion, Uniform Wares, Veja

Und jetzt noch ein oder zwei Kids

Bernegger und Kawasaki gehen sechsmal im Jahr in Paris auf kleine Messen und suchen nach besonderen Labels und Sachen, die zum Shop passen. Handgemacht sollen sie sein, aber nicht wie „gelismelt“ aussehen. Sie recherchieren im Internet, in Blogs. Wenn sie mal Zeit haben

Making Things Men hat komplett das Architekturbüro aekae.com designt, passend zur Location im Obergeschoss einer Containerstadt.

Making Things Men Geroldstraße 23 8005 Zürich/Schweiz T 0041.43.3213308 Gegründet: September 2013 Verkaufsfläche: 65 qm Mitarbeiter: 1 Marken: A Kind of Guise, Folk, Howlin’, Libertine-Libertine, Norse Projects, Svensson, Uniforms for the Dedicated, Won Hundred, YMC Marken Accessoires: Ayame, Baggy Port, Centre Commercial, Hestra, R.T.CO, The Hillside, Veja

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Wie ein bunter Vogel Moho/St. Gallen. In dem Einheitsschwarm aus den immer gleichen Marken und Kaufhäusern sticht der Laden von Sandra Schmitter in St. Gallens Altstadt sofort ins Auge: fröhlich, lässig und ein für hiesige Gewohnheiten exotisches Sortiment. Text: Dörte Welti. Fotos: Dörte Welti, Tobi Siebrecht

Am kompliziertesten war eigentlich die Namensfindung. „Alle habe ich eingespannt“, erinnert sich Sandra Schmitter, die junge Ladenbesitzerin, „Freunde, Familie, Kollegen – ich wusste nur, es soll ein Vogelname sein.“ Aber einer, der passt, und schließlich war es die Schwester, die mit dem hawaiianischen Moho ankam. „Ein Name ist wie ein Tattoo“, sagt Sandra Schmitter, „das bleibt für immer.“ Im Gegensatz zum Moho übrigens, der wurde auf der Trauminsel ausgerottet, wo man ihn wegen seiner schönen Federn, die für die Prachtroben der Reichen herhalten mussten, jagte. Vogelfrei für eine Marktlücke

Sandra Schmitter hat ihren Laden mit einer coolen Sitzecke ausgestattet, die Lust zum Dableiben macht.

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In St. Gallen jedenfalls erlebt der Moho eine blühende Existenz. Schon sechs Monate nach der Eröffnung muss Sandra ihren Vermieter fragen, ob sie nicht noch mehr Fläche haben kann, doppelt bitte gerne, der Laden läuft so gut. Der Vermieter, auch Nachbar mit einem Möbelladen, kennt die Hartnäckigkeit seiner Mieterin. Schon für die erste Fläche hatte sie ihn wochenlang bearbeitet, bis er schließlich nachgab. Warum dort? „Er ist ein Kunde von Freitag-Taschen“, erklärt die 33-Jährige, die vier Jahre lang Whole Sale bei dem erfolgreichen Schweizer Taschenlabel in Zürich gemacht hat, „sein Laden gefiel mir schon immer, er liegt perfekt am Ende der trendigen Einkaufsmeile von St. Gallen.“ Und wenn Schmitter etwas will, dann setzt sie sich dafür ein. Wie für ihre Ladenidee überhaupt. St. Gallen hat ein buntes Angebot, aber es sind entweder Massenwaren oder hochpreisige Edelboutiquen, die zum Shoppen einladen. Für die Mitte, die gerne etwas, aber nicht zu viel Geld ausgeben möchte, die das Besondere schätzt, bewusst einkauft und nicht das Shirt, das sie gerade erstanden haben, zigmal auf den belebten Gassen der Universitätsstadt wiedersehen möchte – für die gab es eigentlich so nichts.

Weil sie es sich leisten kann

Wer zu Moho kommt, weiß, er hat nur kurz Zeit, sein Traumteil zu ergattern. „Ich kaufe nur zwei, maximal drei Teile pro Größe ein“, erklärt Sandra Schmitter. So steigert man Begehrlichkeiten und die Zahl der Stammkunden. Sie sind zwischen 25 und 35, Traumzielgruppe aller Shopbesitzer. Universitätsstadt, ja, aber die St. Galler Studenten haben Budget, das Leben ist hier nicht so teuer wie in Zürich. Die urbanen Leute wissen auch, dass Schmitter nur Marken einkauft, von denen sie so viel wie möglich über deren Produktionsbedingungen und ihrer sozialen Verantwortung weiß und die eben trotzdem nicht hochpreisig sind. Shirts kosten hier nicht mehr als

30, 40 oder 50 Franken, Jeans gibt es schon ab 60 Franken. Solche Marken zu finden, ist immer wieder eine Herausforderung, Sandra Schmitter wird meist auf Messen fündig. Als alleinige Besitzerin kann sie, die in der Tourismusbranche gelernt hat, nicht mehr so viel reisen, eine Vollzeitkraft neben ihr ist – noch – nicht drin. Und sie ist sowieso kein Fan von Saisons. „Eigentlich suche ich für Moho Sachen, die man eben nicht nur im Sommer oder nur im Winter tragen kann“, erklärt die Absolventin einer kaufmännischen Matura. „Ich stelle mir das mit der Mode eher wie einen Kreis vor, alles passt irgendwie zusammen.“ Bei Freitag hat sie auch gelernt, dass man nach


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Sandra Schmitter wollte eine heimelige Atmosphäre in ihrem Laden, Daniela Niedermann von NW/A Zürich setzte die Visionen mit Grobspanplatten perfekt um.

Sommer- oder Wintertrends bei den Lastwagenplanen-Recyclern vergebens sucht. Dafür findet man Detailverliebtheit, und die hat Sandra Schmitter mitgenommen. Jede Ecke im Laden ist durchdacht, die Einrichtung teils selbst gebaut, teils hat ihr eine befreundete Architektin, Daniela Niedermann, geholfen. Das Budget ist begrenzt, sie finanziert sich selbst. Was sie sich nicht leisten kann, geht eben nicht. So kann man Business machen, das bleibt – alles für sich, mit Herzblut und Engagement, aus Überzeugung. Die Kunden spüren das und kommen. Obwohl es auch solche gibt, die anrufen und Fagen: „Kannst du mir mal eben das und das schicken?“ Und weil die Chefin dann mit

Facetime durch den Laden läuft und zusammenstellt und das ganz lustig ist, denkt die findige Geschäftsfrau darüber nach, das

als Service anzubieten. Aber erst mal denken – und rechnen. So hat es bisher immer geklappt und darum lebt Moho weiter.

Eine Leuchte: Mit kreativen Deko-Ideen zieht Sandra Schmitter immer wieder Kunden an, die durch die Spisergasse der St. Gallen flanieren.

Moho Spisergasse 40, 9000 St. Gallen/Schweiz www.moho.ch Eröffnung: August 2012 Inhaberin: Sandra Schmitter Anzahl der Mitarbeiter: 3 Verkaufsfläche: 125 qm Marken Frauen: Armed Angels, A.O.CMS, Cheap Monday, Louche, Mbym, Minimum, Minkpink, Rules by Mary, Sessùn, Stutterheim, Suit, Worn by Marken Männner: Armed Angels, Brixtol, Cheap Monday, Farah, Minimum, Ontour, Stutterheim, Suit, Topman, Worn by Marken Accessoires: Nina Bee, Riviera.

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Eigentümer, Verleger, Redaktion & Anzeigen UCM-Verlag B2B Media GmbH & Co KG Salzweg 17, 5081 Salzburg-Anif Österreich T 0043.6246.89 79 99 F 0043.6246.89 79 89 office@ucm-verlag.at www.ucm-verlag.at Geschäftsführer Stephan Huber Nicolaus Zott

Sag mir, wo die Kunden sind?

S

tetig sinkende Frequenz ist mittlerweile das wohl größte Problem des Modehandels. Das bestätigen nicht nur viele Gespräche mit Einzelhändlern, auch offizielle Statistiken wie der Footfall Index. Die Gründe sind mannigfaltig. Beispielsweise das schwache Konsumklima. Nicht wirklich verwunderlich nach Jahren, in denen sich die Medien mit unterschiedlichen Katastrophenszenarien überboten haben. Und auch nicht verwunderlich angesichts politisch unsicherer Szenarien, Stichwort Ukraine, Stichwort Europa. Oder, man kann es nicht leugnen, der immer stärkere Mitbewerber Online. Allzu oft ersetzt der Bummel durch das Netz den Bummel durch die Innenstädte. Es gibt aber nach meiner Überzeugung einen weiteren, mindestens ebenso entscheidenden Grund dafür, dass immer weniger Menschen, also (potenzielle) Käuferinnen und Käufer, die prall gefüllten Geschäfte betreten: Der Modehandel, nein, die gesamte Modebranche hat die Kundinnen und Kunden in den letzten Jahren konsequent falsch erzo-

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gen. Ich verwende ganz bewusst diesen unpopulären Ausdruck, der in vielen Ohren zu sehr nach Bevormundung klingt und doch nur eine bewusste Steuerung meint. Im konkreten Fall die Steuerung von Bedürfnissen und Einkaufsverhalten. Der Kunde von heute lebt im Gefühl, eigentlich eh alles, was er braucht oder auch nicht braucht, immer und überall zu bekommen – und meistens auch noch reduziert. Sollte er tatsächlich mal etwas NICHT bekommen oder zumindest eben NICHT billiger, dann ist ihm das weitgehend Powidl (Übersetzung: herzlich egal), weil er ja ohnehin nichts braucht. Dazu kommt ein zweites großes Problem: Die an dieser Stelle schon oft thematisierten, verkehrten saisonalen Rhythmen, die dem Kunden dann, wenn realer und emotionaler Bedarf sich treffen, also im Moment der größtmöglichen Kauflust, alles schon mit fetten Abschriften servieren. Einem Kunden, der immer seltener Lust hat, sich die schon sprichwörtliche Winterjacke bei 30 Krügerl im Schatten (Übersetzung: bei Affenhitze) zu kaufen, der aber sehr wohl für ein feines Sommersakko zu begeistern wäre. Das gibt es aber in seiner Größe gar nicht mehr, da hätte er bitte schon im Winter kommen müssen. Und was macht ein Kunde, der entweder das Gefühl hat, dass er ohnehin immer alles bekommt oder, noch schlimmer, dass er das, was er vielleicht will, nur zu einem Zeitpunkt sicher bekommen hätte, zu dem er noch gar keine Lust darauf gehabt hat? Er geht immer seltener shoppen. Weil er sich sicher ist, nichts zu verpas-

sen. Das merkt der Handel übrigens auch daran, dass auch Aus-, Schluss- und Räumungsverkäufe nicht mehr die garantierten Frequenz-Booster wie einst sind. Denn auch hier gilt für den Konsumenten: Irgendwer reduziert doch immer. Ein Konsument aber, der sich überhaupt nicht mehr anstrengen muss, weil es eben ohnehin immer alles und davon noch zu viel gibt, wird träge wie ein Löwe in der Serengeti direkt nach der Regenzeit. Wie lässt sich da gegensteuern? Oder, direkter gefragt: Wie gewinnt man einen Kunden (zurück), dem in letzter Zeit vor allem sehr langweilig geworden ist? Indem man ihn begeistert. Das klingt jetzt vielleicht nach Binse, und stimmt dennoch ohne Abstriche. Dass es nämlich vielen Händlern auch heute gelingt, ihre Kunden auch in Zeiten des deutlich schärferen Wettbewerbs zu begeistern, mit eigenständigen Sortimenten, tollem Service und unterschiedlichsten, intelligenten (Stamm-)Kunden-Aktionen, bestätigt meine Überzeugung. Der Mensch und somit der Konsument ist ja letztlich sehr einfach gestrickt. Er will das Besondere bzw. das Gefühl des Besonderen. Wer ihm das nicht bieten kann, sondern eben nur gefühltes Allerwelts-Irgendwas, den wird er eben nur noch sehr selten und irgendwann dann gar nicht mehr beehren. Auch deshalb sollten Sie die Zeit auf den Messen und in den Showrooms intensiv nützen. Für die Suche nach dem Besonderen. Ihr Stephan Huber stephan.huber@ucm-verlag.at

Chefredakteure Stephan Huber stephan.huber@ucm-verlag.at Martina Müllner martina.muellner@ucm-verlag.at Art Directrice/Produktion Elisabeth Prock-Huber elisabeth@ucm-verlag.at Autoren Isabel Faiss Ina Köhler Petrina Engelke Mody Al Khufash Nicoletta Schaper Kay Alexander Plonka Dörte Welti Katharina Wohlfahrt Fotografen/Illustratoren Bernhard Musil Harling & Darsell Julian Henschler David Kim Claudia Meitert Juergen Schabes Jette Stolte Eva Vasaria Bildbearbeitung Anouk Schönemann anouk.schoenemann@ucm-verlag.at Anzeigenleitung Stephan Huber stephan.huber@ucm-verlag.at Verlagsassistenz, Vertrieb Sigrid Staber sigrid.staber@ucm-verlag.at Christina Hörbiger christina.hoerbiger@ucm-verlag.at Lektorat Johannes Seymann Übersetzung Manfred Thurner Druck sandlerprint&packaging 3671 Marbach, Österreich Druckkoordination Manfred Reitenbach Bankverbindung Volksbank Salzburg 105 627 BLZ 45010

Nächste Ausgabe 21. Juli 2014




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